Rede:
ID1820201800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Dennis: 1
    7. Rohde: 1
    8. für: 1
    9. dieSPD-Fraktion: 1
    10. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Antje Tillmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Zuhörerinnen und liebe Zuhörer! Wir blicken auf
    ein anstrengendes, aber für die Menschen in Deutschland
    erfolgreiches Jahr zurück . Mein Fraktionsvorsitzender
    hat eben gesagt, diese Situation sei nicht vom Himmel
    gefallen, sondern das Resultat gemeinsamer Arbeit . Lie-
    ber Volker Kauder, ich bin mir sicher, dass wir uns einig
    sind, dass auch ein bisschen vom Himmel gefallen ist .

    Es ist die Zeit des kommenden Advents, die uns
    vielleicht dazu bringt, innezuhalten und auch dankbar
    für diese Situation zu sein, dankbar dafür, dass wir in
    Deutschland leben können, dass unsere Kinder nicht in
    Krisenregionen dieser Welt groß werden, sondern dass
    wir dieses Land aufbauen und gemeinsam gestalten kön-
    nen . Dass wir das überwiegend in Frieden und in sozialer
    Ruhe tun können, ist schon ein bisschen vom Himmel
    gefallen . Aber ich weiß, Volker, da sind wir gar nicht weit
    auseinander .

    Aber es schadet auch nicht, dem Himmel ein bisschen
    nachzuhelfen . Deshalb haben wir auch in diesem Haus-
    halt Maßnahmen ergriffen, die die Situation in unserem
    Land noch besser machen . Ich glaube, es ist ganz pas-
    send, dass ich nach Bettina Hagedorn spreche, die sich
    auf Flüchtlinge konzentriert hat . Ich will auf die deut-
    schen Familien zurückkommen und klarmachen, dass
    niemand in Deutschland darunter leidet, dass wir Flücht-
    linge integrieren . Wir legen die gleichen Programme
    auf – da bist du ja sehr aktiv –, und niemand hat dadurch
    weniger, dass wir in die Integration von Flüchtlingsfami-
    lien Geld investieren .

    Ganz im Gegenteil: Auch Familien in Deutschland
    fördern wir mit diesem Haushalt in großem Umfang .
    Wir fördern sie zum Beispiel durch das Kindergeld,
    das bis 2018 um 10 Euro pro Monat erhöht wird . Der
    Kinderfreibetrag wird erheblich auf 4 788 Euro erhöht .
    Der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende wird erhöht,
    der Kinderzuschlag für Geringverdiener ebenfalls . Seit
    2015 haben wir Familien in Deutschland gezielt mit rund
    7 Milliarden Euro Barleistungen unterstützt .

    Dazu kommt, dass Familien insbesondere unter der
    Wohnsituation leiden und dass erhöhte Mietpreise gerade
    denjenigen zu schaffen machen, die für viele Menschen
    Wohnraum suchen . Die Situation auf dem Zinsmarkt,
    die uns sonst sehr große Probleme bereitet, ist hier eine
    Chance für junge Familien, sich eine selbstgenutzte Im-
    mobilie zuzulegen . Wir unterstützen diese Familien mit

    Bettina Hagedorn






    (A) (C)



    (B) (D)


    KfW-Programmen; bis zu 50 000 Euro gibt es für eine
    selbstgenutzte Immobilie . Wir wollen das Baukindergeld
    für Familien einführen, damit sich auch die Eigenkapi-
    talquote von Familien angemessen erhöht und sich mehr
    Menschen eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus
    leisten können .

    Das konterkarieren Maßnahmen der Länder, die bei
    jeder schwierigen Haushaltssituation die Grunderwerb-
    steuer erhöhen . Alles das, was wir steuerlich begünsti-
    gen, wird durch die erhöhte Grunderwerbsteuer aufge-
    fressen . Ich kann nur an die Länder appellieren, dass sie
    die Familien mehr in den Blick nehmen und zum Bei-
    spiel durch Freibeträge für Familien diese Situation ver-
    bessern .

    Unser Justizminister Maas hat versucht, mit dem
    Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Wohnim-
    mobilienkreditrichtlinie diesen Markt zu beruhigen und
    Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt in den Griff zu
    bekommen . Diesen Versuch unterstütze ich dem Grunde
    nach, aber leider schießt der Gesetzentwurf über das Ziel
    hinaus, sodass es gerade junge Familien jetzt schwer ha-
    ben, Kredite zu bekommen . Da müssen wir nachsteuern .
    Ich bin froh, dass mein Kollege Lothar Binding mit mir
    am gleichen Strang zieht . Wir wollen, dass junge Fami-
    lien diese Kredite bekommen, um sich Wohneigentum
    zuzulegen . Wir werden – Lothar nickt – dieses Problem
    auch lösen . Ich hoffe sehr, dass wir das in diesem Jahr tun
    können, damit diese Familien tatsächlich ihre Kredite in
    dem Umfang bekommen können, wie es verträglich und
    für sie notwendig ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Bei einem weiteren Gesetzentwurf droht ein bisschen
    Unbill . Die BaFin soll im Bereich des Immobilienmark-
    tes zusätzliche Eingriffsrechte bekommen . Wir disku-
    tieren heftig darüber, um sicherzustellen, dass wir hier
    nicht wieder überschießen . Denn es kann nicht sein, dass
    Anschlussfinanzierungen  oder  sozialer  Wohnungsbau 
    beeinträchtigt werden, weil die BaFin verhindert, dass
    Kredite ausgereicht werden . Da müssen wir mit Augen-
    maß vorgehen . Ich hoffe, dass wir da auf einem guten
    Weg sind .

    Neben den 7 Milliarden Euro, um die wir Familien
    seit 2015 entlasten, haben wir zahlreiche Infrastruktur-
    maßnahmen durchgeführt, die für Familien gut sind . Ich
    erwähne das Programm zum Ausbau der Kinderbetreu-
    ung, das ein Volumen von 9,3 Milliarden Euro hat . Auf
    diese Weise wurde die Zahl der Kindergartenplätze in
    den letzten Jahren verdoppelt . Die Qualität verbessern
    wir zum Beispiel dadurch, dass wir in speziellen Sprach-
    kindergärten benachteiligte Kinder stärker fördern . El-
    tern können sich dank des Programms „KitaPlus“ auf
    längere Öffnungszeiten verlassen . Diese Maßnahmen
    zeigen, dass wir für Familien unterwegs sind .

    Das Schulsanierungsprogramm ist schon erwähnt
    worden . 7 Milliarden Euro können in die Sanierung
    von Schulen gesteckt werden . Ich sage ganz offen: Es
    kann nicht sein, dass durch den Verteilungsschlüssel die
    Länder begünstigt werden, die ihre Kommunen bisher
    kurzgehalten haben . Auch die Verschuldungssituation
    der Kommunen ist nicht vom Himmel gefallen . Es muss

    einen anderen Verteilungsschlüssel geben, damit auch
    die Länder von diesen Mitteln profitieren können, die mit 
    ihren Kommunen vernünftig umgegangen sind .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Insgesamt können sich Familien auf uns verlassen . Da
    diese Programme überwiegend aus Steuermitteln bezahlt
    werden, müssen wir uns natürlich auch um die Steuer-
    zahlerinnen und Steuerzahler kümmern, die das wirt-
    schaftliche Wachstum in Deutschland aufrechterhalten,
    die die Leistungsfähigkeit des Staates aufrechterhalten .
    Auch da haben wir unser Wahlversprechen eingehalten .
    Wir haben versprochen, die kalte Progression in den Griff
    zu bekommen . Maßnahmen dazu haben wir in dieser Le-
    gislaturperiode schon einmal ergriffen; das werden wir
    Ende des Jahres wieder tun . Wir entlasten die Bürgerin-
    nen und Bürger im kommenden Jahr um 7,3 Milliarden
    Euro und in 2018 sogar um 11 Milliarden Euro . In der
    gesamten Legislaturperiode standen Steuerentlastungen
    von 25 Milliarden Euro auf dem Programm . Ich glaube,
    das ist eine Zahl, die sich sehen lassen kann . Ich danke
    Herrn Finanzminister Schäuble, der gesagt hat, dass der
    in der nächsten Legislaturperiode vorhandene Spielraum
    zu einem ganz entscheidenden Teil dazu genutzt werden
    soll, denen, die diese Leistungen erarbeitet haben, etwas
    zurückzugeben . Wir stehen dahinter . Leistungsträger in
    diesem Land müssen sehen, dass wir nicht nur gut mit ih-
    ren Geldern umgehen, sondern sie auch einen Teil davon
    zurückbekommen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Neben den Maßnahmen für Arbeitnehmerinnen und
    Arbeitnehmer, die diese Leistungen erbringen, müssen
    wir dafür sorgen, dass die Unternehmen dauerhaft Steu-
    ern zahlen können . In diesem Sinne fördern wir zum
    Beispiel mittelständische Unternehmen . Darum haben
    wir Vereinfachungen beim Investitionsabzugsbetrag vor-
    genommen – das Thema Bürokratieabbau ist eben schon
    angesprochen worden –: Wirtschaftsgüter können dem-
    nächst steuerbegünstigt angeschafft werden, ohne dass
    im Einzelfall klar sein muss, für welches Produkt dieses
    Wirtschaftsgut tatsächlich genutzt wird .

    Für Start-ups ist Wagniskapital von erheblicher Be-
    deutung . Deshalb haben wir den INVEST-Zuschuss er-
    höht .

    Die Mittel für die Gemeinschaftsforschung im Bereich
    der Industrie haben wir erhöht, und auch die ZIM-Pro-
    gramme, die Investitionsprogramme für die neuen Län-
    der, haben wir mit zusätzlichem Geld ausgestattet .

    Im  Gesetzgebungsverfahren  befindet  sich  der  Ent-
    wurf eines Gesetzes für verbesserte Verlustnutzungen
    bei Start-ups, damit Ideen, die in Deutschland entstanden
    sind, auch tatsächlich in Deutschland umgesetzt werden
    können . Auch das wird zu zusätzlichen Steuereinnahmen
    führen, die wir im Haushalt gut gebrauchen können .

    Der Kampf gegen Steuerhinterziehung wird fortge-
    führt . Auch das ist eine Maßnahme zum Schutz der mit-
    telständischen Unternehmen; denn diese Unternehmen
    leiden am meisten unter Konkurrenten, die international

    Antje Tillmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    unterwegs sind und an ihrem Unternehmensstandort die
    entsprechenden Steuern nicht zu zahlen haben .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Von Haushaltskonsolidierung über den Abbau der
    kalten Progression, von Familienentlastung und Verbes-
    serung der Infrastruktur bis zur Förderung von jungen,
    innovativen Unternehmen: Was wir in dieser Legisla-
    turperiode versprochen haben, haben wir getan . Wir tun
    es mit diesem Haushalt einmal mehr, damit dieses Land
    wirtschaftlich gut aufgestellt ist und die Probleme, die
    von außerhalb auf uns zukommen, gut meistern kann .

    Ich bitte Sie, diesen Haushalt mit zu unterstützen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Kann man auch!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Dennis Rohde für die

SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dennis Rohde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Wir hören in dieser Woche viel darüber,
    was die einzelnen Fraktionen im Bundeshaushalt 2017
    erreicht haben, was sie gerne erreicht hätten, wo sie
    sich durchgesetzt haben oder vielleicht auch nicht . Ich
    finde aber, wir müssen bei allem, was wir machen, ne-
    ben den konkreten haushaltspolitischen Entscheidungen
    auch ganz grundsätzlich die Frage beantworten, welche
    Form des Zusammenlebens und der gesellschaftlichen
    Ordnung wir uns eigentlich vorstellen . Ich glaube, zwei
    Fragen hängen da ganz eng zusammen . Die eine Frage
    ist: Wie soll unser Land eigentlich in 10, 20 oder 30 Jah-
    ren aussehen? Die andere Frage lautet: Was ist eigentlich
    das große Ganze, für das wir in diesem Bundeshaushalt
    329 Milliarden Euro ausgeben?

    Gerade in Zeiten gefühlter Unsicherheit ist es wichtig,
    eine klare Vorstellung von gesellschaftlichem Miteinan-
    der zu formulieren . Das bedeutet für uns alle, sich der
    Sorgen der Menschen anzunehmen, zu versuchen, ihre
    Unsicherheiten und Ängste zu verstehen, statt sie abzu-
    tun, und die Menschen erst recht nicht für ihr Wahlver-
    halten zu beschimpfen .


    (Beifall bei der SPD)


    Es sind ja grundsätzliche Fragen, die uns erreichen:
    Kann ich in Deutschland noch sicher leben? Ist meine
    Rente und ist die Rente meiner Kinder und Enkelkinder
    noch sicher? Schaffen wir die Integration von Schutzsu-
    chenden, und wie schaffen wir sie? Was ist unsere Ant-
    wort auf die Verrohung der Sprache und die zum Teil wü-
    tende Vehemenz der Auseinandersetzung? Oder – ganz
    grundsätzlich –: Kann ich es eigentlich verantworten,
    Kinder in diese Welt zu setzen? Kann ich mich zeitlich
    um sie kümmern und ihnen ein gesichertes Zuhause
    bieten? Das sind einige der grundsätzlichen Fragen, die

    mich in den letzten Wochen und Monaten in Bürgerge-
    sprächen und Veranstaltungen erreicht haben . Ich glaube,
    sie betreffen uns alle und wir alle haben sie so oder so
    ähnlich bereits gestellt bekommen .

    Ich glaube, man muss oder man sollte als Abgeordne-
    ter Ideale haben, an denen man sich orientiert . Gleich-
    zeitig müssen wir aber auch auf diese konkreten Fragen
    konkrete Antworten finden. Wir müssen die Frage beant-
    worten: Wie soll eigentlich unsere Zukunft, wie soll die
    Zukunft unseres Landes aussehen? Meine Vorstellung ist
    die einer freien Gesellschaft, die Solidarität, Gerechtig-
    keit und das Miteinander lebt und auch verteidigt, einer
    Gesellschaft, in der Respekt, Freiheit und Sicherheit im
    Zentrum der Wertvorstellungen stehen . Dabei ist mir
    aber wichtig: Sicherheit meint nicht nur Sicherheit vor
    Terror oder Gewalt, sondern auch Sicherheit bei der Ren-
    te, Sicherheit im Krankheitsfall, bei der Kinderbetreuung
    oder beim Finden eines geeigneten Arbeitsplatzes .

    Das Ganze hat zentral etwas mit Respekt zu tun . Denn
    wenn wir richtigerweise von den Menschen, die hier le-
    ben, von den Menschen, die zu uns kommen, erwarten,
    dass sie unsere Verfassung, unsere demokratische Grund-
    ordnung, unsere Gesetze respektieren, dann müssen wir
    gleichzeitig als Abgeordnete die Leistungen und die Sor-
    gen der Menschen in unserem Land respektieren .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg . Andreas Mattfeldt [CDU/CSU])


    Deshalb haben wir in dieser Legislaturperiode beispiels-
    weise den Mindestlohn eingeführt . Denn wir schätzen
    nicht nur die Leistung gut bezahlter Führungskräfte, son-
    dern jede Arbeitsleistung in unserem Land, und deshalb
    ist es unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass niemand in
    diesem Land weniger verdient, als der Mindestlohn es
    vorgibt; das gebietet uns der Respekt vor der Leistung
    der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg . Heinz Wiese [Ehingen] [CDU/CSU])


    Respekt bedeutet für mich auch, dass Männer und
    Frauen in Deutschland für die gleiche Arbeit den glei-
    chen Lohn bekommen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Ich finde,  es  ist  schlichtweg  eine Schande  für  ein  fort-
    schrittliches Land wie unseres, dass Frauen bei uns für
    die gleiche Arbeit weniger bekommen als Männer . Ein
    Land, das die Gleichberechtigung als Staatsziel in der
    Verfassung hat, muss auch den Respekt für die Arbeits-
    leistung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt herstellen . In
    meiner Vorstellung verdienen Männer und Frauen das
    gleiche Geld für die gleiche Arbeit .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Es hat auch etwas mit fehlendem Respekt zu tun, dass
    Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, insbesondere jun-
    ge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, oftmals von
    einer Befristung in die andere geschickt werden, dass
    ihr Arbeitsplatz immer nur auf Zeit besteht, dass manch
    einer als Leiharbeitnehmer gar schlechtere Bedingun-

    Antje Tillmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    gen vorfindet als andere, die denselben Job machen. Ich 
    finde,  es  ist  inakzeptabel  und  respektlos, wenn Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmer voll in den Arbeitsbe-
    trieb integriert werden, während durch abenteuerliche
    Werkvertragskonstruktionen die Verletzung sämtlicher
    Schutzrechte hingenommen wird . Das ist nicht meine
    Vorstellung von einem respektvollen Miteinander .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Hier wurde gerade um eine Lösung gerungen . Hier
    wird es Verbesserungen geben . Aber unser Konzept
    bleibt klar „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ab dem ers-
    ten Tag“, liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir reden über Altersarmut . Wir reden darüber, ob
    jemand, der sein Leben lang gearbeitet hat, mit seiner
    Rente auch auskommt, ob er davon seine Miete bezahlen
    kann, ob er seinen Einkauf erledigen kann, ob er seine
    verdiente Freizeit würdig und nach seinen Wünschen
    verbringen kann . Wir haben auf dem Weg dahin einige
    Fortschritte in dieser Legislatur gemacht . Wir haben ein
    Rentenpaket verabschiedet . Wir haben die Mütterrente
    und die Erwerbsminderungsrente verbessert, auch wenn
    ich mir wünschen würde, dass wir die Mütterrente künf-
    tig aus dem Steueraufkommen und nicht zulasten der
    Beitragszahlerinnen und Beitragszahler finanzieren. 


    (Beifall bei der SPD)


    Wir investieren in Mehrgenerationenhäuser . Wir ha-
    ben die Mittel für das Programm „Soziale Stadt“ um
    300 Millionen Euro erhöht . Wir haben im parlamenta-
    rischen Verfahren das Programm „Altersgerecht Um-
    bauen“ mit 75 Millionen Euro verlängert . Das alles sind
    wichtige Etappen auf dem Weg zu einer Gesellschaft, in
    der der Lebensleistung Respekt entgegengebracht wird .


    (Beifall bei der SPD)


    Für mich gehört zu Deutschland aber auch dazu, dass
    wir bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Ernst
    machen . Das gilt für Familien mit zwei Elternteilen wie
    auch für Alleinerziehende . Die Flexibilität von Arbeits-
    verhältnissen darf nicht zulasten derjenigen gehen, die
    die Leistung erbringen und trotzdem eine Familie grün-
    den wollen . Deshalb sage ich: Die 750 Millionen Euro
    für den Bau und Betrieb von Kindertagesstätten, das El-
    terngeld Plus und insbesondere die Verbesserungen beim
    Unterhaltsvorschuss kommen zur rechten Zeit . Wir wer-
    den noch weitere Anstrengungen unternehmen müssen,
    um in die Zukunft Deutschlands zu investieren .


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, erlauben Sie mir
    eine kurze Zusatzbemerkung . Kinderrechte haben es
    bei uns bedauerlicherweise noch nicht in die Verfassung
    geschafft . Es sollte uns trotzdem oder gerade deswegen
    bewusst sein, dass insbesondere die Jüngsten in unserer
    Gesellschaft die Wehrlosesten sind und dementsprechend

    besonderer Aufmerksamkeit und des besonderen Schut-
    zes von uns allen bedürfen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der Grundstein für einen guten Start ins Leben liegt in
    der Kommune . Er liegt in unseren Gemeinden und Städ-
    ten . Er liegt bei uns vor der Haustür . Finanziell schlecht
    ausgestattete Kommunen bedeuten auch schlechte Start-
    voraussetzungen für die Jüngsten . Eine arme Kommune
    kann  zwangsläufig  weniger  Kindertagesstätten  vorhal-
    ten, oder sie muss sie schlechter ausstatten . Eine arme
    Kommune kann nicht so viel Geld für die Ausstattung
    und die Renovierung von Schulen in die Hand nehmen .
    Eine arme Kommune muss zwangsläufig über die Ein-
    schränkung von freiwilligen Leistungen, die Schließung
    von Bibliotheken oder Schwimmbädern diskutieren . Ge-
    rade darunter leiden besonders die Jüngsten in unserer
    Gesellschaft .

    Daher, ganz egal ob wir selbst kommunalpolitisch ak-
    tiv sind: Wir haben den hohen Stellenwert unserer Städte
    und Gemeinden zu respektieren . Wer Kommunen aus-
    bluten lässt, der trifft damit besonders die Schwächsten
    in unserer Gesellschaft . Von daher war es richtig, dass
    diese Koalition die Kommunen so stark entlastet hat wie
    nie jemand zuvor . Wir respektieren die Leistung, die vor
    Ort erbracht wird . Diesen Weg sollten wir beibehalten,
    liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir müssen auch wollen, dass diese Leistung, das,
    was Städte anbieten, auch weiterhin allen zugutekommt .
    Ich beobachte mit großer Sorge, was sich momentan in
    den Ballungsräumen, in unseren Städten abspielt . Wenn
    Mietpreise Dimensionen erreichen, die sich nur noch
    gutsituierte Mieterinnen und Mieter leisten können, dann
    dürfen wir das nicht ignorieren . Unsere Städte gehören
    allen, liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben die Mietpreisbremse auf den Weg gebracht,
    um die Entwicklung zumindest etwas zu dämpfen . Uns
    ist klar: Wenn das nicht so funktioniert, wie wir es uns
    vorgestellt haben, dann werden wir dort nachbessern
    müssen.  Ich finde, dort, wo mehr Menschen hinziehen, 
    muss auch mehr gebaut werden, aber nicht nur im Luxus-
    bereich, sondern bezahlbar für alle .

    Es war daher richtig, dass wir die Mittel für den sozi-
    alen Wohnungsbau, für den sozialen Städtebau zunächst
    verdoppelt und jetzt verdreifacht haben . Eine Rechnung
    sollten wir alle aufmachen können: Wenn die Mietpreise
    weiter in die eine Richtung gehen und das Rentenniveau
    weiter in die andere Richtung geht, dann nehmen wir un-
    seren künftigen Rentnerinnen und Rentnern ihre Heimat .
    Innenstädte zu verwaisten Luxusgegenden umzugestal-
    ten, gehört ausgesprochen nicht zu meinem Verständnis
    von Respekt und Anstand, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dennis Rohde






    (A) (C)



    (B) (D)


    In meiner Vorstellung von unserer Gesellschaft muss nie-
    mand aus der Stadt wegziehen, weil er sich die Mieten
    nicht mehr leisten kann oder weil es zu wenig Wohnraum
    gibt .

    Wir haben in den vier Haushalten dieser Legislatur ei-
    niges auf den Weg gebracht . Einiges liegt aber noch vor
    uns . Nicht alles kann man dabei rein mit Geld lösen . Un-
    sere Aufgabe ist dabei klar: Wir wollen die Gesellschaft
    zusammenhalten . Wir wollen keine Gesellschaft derer,
    die dazugehören, und derer, die außen vor bleiben müs-
    sen. Alle müssen dieselben Chancen, Pflichten, aber auch 
    Rechte und Entfaltungsmöglichkeiten haben . Lassen Sie
    uns daran arbeiten – überall und jeden Tag .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD)