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ID1820201200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Jurk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

    Damen und Herren! Vor drei Jahren wurde der Koaliti-
    onsvertrag unterzeichnet . Ein zentrales Versprechen die-
    ser Vereinbarung war, die Neuverschuldung dauerhaft zu
    stoppen, die Schuldenstandsquote zu senken und dabei
    die Investitionskraft von Bund, Ländern und Kommu-
    nen sicherzustellen . Mit Blick auf den letzten regulären
    Haushalt dieser Wahlperiode stelle ich fest: Wir haben
    Wort gehalten .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Der Bund macht in dieser Wahlperiode nicht einen
    einzigen Euro neue Schulden . Die Schuldenstandsquo-
    te sinkt in dieser Wahlperiode um mehr als 10 Prozent
    und wird voraussichtlich 2020 die im Maastricht-Vertrag
    vereinbarte Grenze von 60 Prozent des Bruttoinlandspro-
    duktes unterschreiten .

    Und – was für mich am wichtigsten ist –: Wir stellen
    die Investitionskraft von Bund, Ländern und Kommunen
    nicht nur sicher, wie es im Koalitionsvertrag heißt, son-
    dern stärken sie in nie dagewesener Weise .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    So haben wir die Ausgaben für Investitionen in den par-
    lamentarischen Beratungen zum Bundeshaushalt 2017
    um 2,8 Milliarden Euro auf mehr als 36 Milliarden Euro
    erhöht . Im Vergleich zum Jahre 2013 haben wir damit
    ohne Berücksichtigung der Einzahlungen in den ESM
    die Investitionen des Bundes von 24,8 Milliarden Euro
    auf 36 Milliarden Euro, das heißt um rund 45 Prozent,
    gesteigert .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Die Investitionsquote im Bundeshaushalt erhöht sich
    dadurch von 8,1 Prozent 2013 auf 11 Prozent im kom-
    menden Jahr. Ich finde, das kann sich mehr als nur sehen 
    lassen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Entlastungen des Bundes für die Länder und Ge-
    meinden sind inzwischen kaum noch zu überblicken,
    wie uns kürzlich auch der Bundesrechnungshof wieder
    bestätigt hat . Einige Highlights möchte ich dennoch er-
    wähnen .

    Der Bund erstattet den Kommunen die Kosten der
    Grundsicherung im Alter seit 2014 vollständig . Im
    Jahr 2017 werden dies voraussichtlich rund 7 Milliarden
    Euro sein. Von dieser Entlastung profitieren insbesonde-
    re finanzschwache Kommunen, was uns Sozialdemokra-
    tinnen und Sozialdemokraten besonders wichtig ist . Der
    Bund investiert seit Jahren auch massiv in den Kitaaus-
    bau und beteiligt sich an den Betriebskosten mit inzwi-
    schen rund 1 Milliarde Euro jährlich . 2017 legen wir
    beim Kitaausbau noch einmal mehr als 200 Millionen
    Euro drauf . Außerdem werden die Mittel für das Bun-
    desprogramm „Sprach-Kitas“ auf 278 Millionen Euro
    erhöht, das heißt mehr als verdoppelt .


    (Beifall bei der SPD – Ulli Nissen [SPD]: Bravo!)


    Der Bund beteiligt sich auch immer stärker an den
    Kosten der Unterkunft bei der Grundsicherung für Ar-
    beitsuchende und lässt den Gemeinden einen immer
    höheren Anteil an der Umsatzsteuer zukommen . Allein
    durch den erst gestern im Haushaltsausschuss abschlie-
    ßend beratenen Gesetzentwurf zur weiteren Entlastung
    von Ländern und Kommunen werden diese bis zum Jah-
    re 2019 um weitere 20 Milliarden Euro entlastet . Das ist
    doch eine gute Botschaft für unsere Kommunen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nicht zuletzt haben wir im Jahre 2015 einen Kom-
    munalinvestitionsförderungsfonds eingerichtet und mit
    Mitteln in Höhe von 3,5 Milliarden Euro ausgestattet .
    Wir wollen diesen Fonds mit einem Nachtragshaushalt

    Volker Kauder






    (A) (C)



    (B) (D)


    demnächst auf 7 Milliarden Euro aufstocken . Mit den
    Fondsmitteln  werden  Investitionen  finanzschwacher 
    Kommunen mit einem Fördersatz von bis zu 90 Prozent
    bezuschusst. Der Kofinanzierungsanteil der Kommunen 
    von mindestens 10 Prozent kann auch von den Ländern
    übernommen werden .


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: So ist es!)


    Damit gezielt die finanzschwachen Kommunen profitie-
    ren, muss dies aber auch ermöglicht werden . Ich forde-
    re daher die Länder auf, ihrer Verantwortung gerecht zu
    werden .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Bartholomäus Kalb [CDU/ CSU]: Sehr gut! – Andreas Mattfeldt [CDU/ CSU]: Klare Worte!)


    Obwohl wir in dieser Woche den letzten regulären
    Bundeshaushalt dieser Wahlperiode beschließen werden,
    sind wir Haushälter in den kommenden Monaten ja nicht
    ganz beschäftigungslos;


    (Christine Lambrecht [SPD]: Stimmt!)


    denn wir müssen noch die Neuordnung der Bund-Län-
    der-Finanzbeziehungen unter Dach und Fach bringen .
    Ich erwähne das, weil diese Reform die Länder um wei-
    tere rund 10 Milliarden Euro reicher und den Bund ent-
    sprechend ärmer macht .


    (Johannes Kahrs [SPD]: Jetzt können wir ja nicht klatschen!)


    – Ja, Johannes, da hast du völlig recht . Denn in der Sum-
    me ist das alles nicht unproblematisch, werden damit
    doch die Gestaltungsmöglichkeiten des Bundes zuneh-
    mend eingeschränkt . – Ich will auch nicht verhehlen,
    dass ich die einmütige Entscheidung der Ministerprä-
    sidenten, auf die dritte Stufe des Finanzausgleichs, den
    eigentlichen Länderfinanzausgleich,  zu verzichten,  sehr 
    kritisch sehe .


    (Beifall bei der SPD)


    Trotzdem ist unser Kurs richtig . Denn wir müssen
    ganz zweifellos mehr für den Zusammenhalt unserer Ge-
    sellschaft tun . Gerade hierbei sind nicht nur der Bund,
    sondern auch die Länder in der Pflicht, die insbesondere 
    ihre Verantwortung für eine den Aufgaben angemesse-
    ne finanzielle Ausstattung der Kommunen wahrnehmen 
    müssen .


    (Beifall der Abg . Andreas Mattfeldt [CDU/ CSU] und Bartholomäus Kalb [CDU/CSU])


    Gerade in den strukturschwachen Regionen unseres
    Landes fühlen sich viele Menschen abgehängt . Sie mer-
    ken, dass sich der Staat in den letzten Jahren zurückge-
    zogen hat, sei es bei der Gesundheitsversorgung, dem
    öffentlichen Nahverkehr oder der inneren Sicherheit .
    Ebenso ist vom Ausbau der digitalen Infrastruktur in
    vielen Regionen noch nichts zu sehen . Das sind einige
    jener Gründe für Verunsicherung und Enttäuschung im
    Land, die sicherlich auch wir Abgeordneten alle spüren .
    Deshalb brauchen wir einen starken und handlungsfä-
    higen Staat, und zwar auf allen staatlichen Ebenen . Wir
    wollen nicht, dass Bürgerwehren für die öffentliche Ord-

    nung und Sicherheit sorgen müssen . Deshalb stärken wir
    mit diesem Haushalt die deutschen Sicherheitsbehörden
    massiv; meine Vorredner sind darauf eingegangen . Der
    Etat des Bundesinnenministers wächst um rund 1 Milli-
    arde Euro – ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der
    inneren Sicherheit bei uns im Land . Damit nehmen wir
    auch die Sorgen der Menschen in Deutschland auf .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir tun auch etwas für den öffentlichen Personennah-
    verkehr, indem wir den Ländern zusätzlich noch einmal
    mehr als 200 Millionen Euro Regionalisierungsmittel zu-
    schieben . Damit soll das Leistungsangebot im Schienen-
    personennahverkehr gesichert und auch weiter ausgebaut
    werden . Außerdem erhöhen wir das Eigenkapital der
    Deutschen Bahn um 1 Milliarde Euro und verzichten in
    den kommenden vier Jahren auf Dividenden in Höhe von
    insgesamt 1,4 Milliarden Euro . Damit wird die Finanzie-
    rung der Wachstums- und Qualitätsoffensive der Bahn si-
    chergestellt, welche die Bahnanbindung vieler Regionen
    in Deutschland verbessern soll . Wir werden sehr darauf
    achten, dass das auch tatsächlich geschieht .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir verstärken erneut die Mittel für den sozialen
    Wohnungsbau . Denn intakte Stadtquartiere sind gelebter
    Zusammenhalt . Wir tun auch mehr für die digitale Infra-
    struktur, insbesondere für den Breitbandausbau im länd-
    lichen Raum, indem wir die Mittel dafür jetzt erneut um
    mehr als 1,3 Milliarden Euro erhöhen . Das sind dann seit
    2014 insgesamt 4 Milliarden Euro für Breitbandausbau .

    Wenn ich davon sprach, dass sich viele Menschen ab-
    gehängt fühlen, so trifft das teilweise auch auf die Stra-
    ßeninfrastruktur zu . Die Straßen auf dem Lande nicht
    mehr zu asphaltieren, sondern nur noch zu schottern, wie
    kürzlich in einer Studie für Sachsen vorgeschlagen, ver-
    stärkt allerdings die Spaltung in unserem Land .


    (Johannes Kahrs [SPD]: Geht gar nicht!)


    Deshalb bin ich froh, dass wir auf Bundesebene in die-
    ser Wahlperiode deutlich mehr Geld für den Straßenbau
    einsetzen . Deshalb ist es so wichtig, die Länder und Ge-
    meinden finanziell so auszustatten, dass sie auch in die 
    Straßenerhaltung investieren können .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir müssen uns auch noch stärker darüber Gedan-
    ken machen, wie wir die Infrastruktur unter anderem
    bei Schiene und Straße in strukturschwachen Räumen
    erhalten und ausbauen können – Herr Kauder ist darauf
    ja eingegangen –; denn ohne eine adäquate Verkehrsan-
    bindung wird ein entsprechender Strukturwandel wohl
    kaum gelingen . Das heißt, die Bedarfsplanung muss
    schwerpunktgerecht angepasst werden .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir hatten
    im Koalitionsvertrag die Umsetzung prioritärer Maßnah-
    men in Höhe von rund 23 Milliarden Euro vereinbart .
    Dieses Ziel haben wir nicht nur erreicht, sondern wir
    sind weit darüber hinausgegangen . Wir haben mehr in
    Bildung, Forschung und Infrastruktur investiert . So stär-
    ken wir den Zusammenhalt bei uns im Land . Die Men-

    Thomas Jurk






    (A) (C)



    (B) (D)


    schen müssen im Alltag erfahren, dass wir niemanden
    vergessen . Dabei bleibt auch weiterhin viel zu tun – bei
    Investitionen in Bildung und sozial abgehängte Stadttei-
    le sowie strukturschwache Regionen ebenso wie bei der
    wirtschaftlichen Modernisierung unseres Landes . Daran
    wollen und werden wir weiter arbeiten .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Bartholomäus Kalb [CDU/ CSU]: Sehr gute Rede!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Die Kollegin Gerda Hasselfeldt hat für die CDU/

CSU-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Bei manchen Reden der Opposition von gestern und heu-
    te – insbesondere von der ersten heute Morgen – habe
    ich den Eindruck gewonnen: Da fehlt jeder Sinn für die
    Realität im Land .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Haben Sie nicht zugehört, oder was?)


    Realität, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist nun ein-
    mal, dass wir seit zehn Jahren eine steigende Zahl von
    Erwerbstätigen haben . Realität ist, dass wir den tiefsten
    Stand der Arbeitslosigkeit haben . Bei den Erwerbstätigen
    haben wir übrigens eine wesentliche Zunahme gerade bei
    den  sozialversicherungspflichtig  Beschäftigten.  Das  ist 
    Fakt, meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zur Realität gehört, dass die Löhne und Einkommen
    sowie die Renten gestiegen sind und weiter steigen . Das
    ist genauso Realität wie die Tatsache, dass unsere Wirt-
    schaft auf gesunden, kräftigen Beinen steht, sowohl was
    die Binnennachfrage als auch den Export betrifft, meine
    Damen und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das alles ermöglicht, dass wir den sozial Schwachen –
    denjenigen, die sich entweder zeitweise oder längere Zeit
    selber nicht helfen können – Leistungen gewähren kön-
    nen, wie sie andere mit uns vergleichbare Staaten eben
    nicht gewähren können . Auch das gehört zur Realität in
    diesem Land .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich finde, das erste und allerwichtigste Gebot für die 
    Politiker ist, dass man den Leuten wenigstens ehrlich
    sagt, wie die Lage ist und wo Probleme liegen .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Ja, fangt doch mal an! Gute Idee!)


    Es ist ein Gebot der Ehrlichkeit, die Dinge und die Situ-
    ation aber auch nicht schlechter zu reden, als sie tatsäch-
    lich sind .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Genau! Aber sie haben kein Argument mehr, um den Sozialismus zu erklären!)


    Zur politischen Verantwortung gehört natürlich auch,
    dass wir das Erreichte nicht mutwillig gefährden dürfen .
    Damit komme ich zu einem Thema, das gerade in den
    letzten Tagen wieder eine Rolle gespielt hat, nämlich der
    Vorschlag der Grünen, die Vermögensteuer wieder ein-
    zuführen .


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Mit diesem Vorschlag machen Sie genau das, was Sie
    nicht machen dürfen . Dadurch würden nämlich die
    Struktur und die Substanz unserer Wirtschaft – insbe-
    sondere der mittelständischen Wirtschaft – und damit
    Arbeitsplätze gefährdet . Das ist der völlig falsche Weg .


    (Beifall  bei  der  CDU/CSU  –  Steffi  Lemke  [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da klatscht nicht einmal Ihr eigener Koalitionspartner!)


    In diesen Tagen war mehrfach die Rede davon, dass
    wir auch in diesem Jahr wieder einen Haushalt ohne neue
    Schulden vorlegen . Ich bin jetzt seit fast 30 Jahren in die-
    sem Haus und glaube, wir sollten uns wirklich immer
    wieder bewusst machen, dass es bis jetzt noch in keiner
    Legislaturperiode gelungen ist, vier Jahre hintereinander
    Haushalte ohne neue Schulden vorzulegen . Das ist eine
    grandiose Leistung, die man gar nicht hoch genug ein-
    schätzen kann .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Thomas Jurk [SPD])


    Ein Haushalt ohne Schulden ist auch kein Selbst-
    zweck, sondern macht auf verschiedenen Ebenen und aus
    verschiedenen Gründen Sinn . Es zeigt: Auf diese Regie-
    rung ist Verlass . Das, was am Anfang der Regierungszeit
    versprochen wurde, ist eingehalten worden, und zwar
    gegen viele Versuchungen; auch das muss man in Rede
    stellen .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Genau!)


    Nicht alles, was wir in dieser Legislaturperiode finanzi-
    ell zu schultern hatten, war am Anfang vorauszusehen .
    Es war eine großartige Leistung, das durchzuhalten . Das
    zeigt unsere Verlässlichkeit .

    Durch diese Stabilitätspolitik wird außerdem auch der
    Grundstein dafür gelegt, dass für die notwendigen Maß-
    nahmen auch die entsprechenden Mittel vorhanden sind
    und dass für Investitionen – auch für Zukunftsinvestiti-
    onen – Spielraum ist . Das Allerwichtigste ist: Es wird
    deutlich, dass wir verantwortungsvolle Politik nicht für
    uns und die ältere Generation, sondern für unsere Kinder

    Thomas Jurk






    (A) (C)



    (B) (D)


    und Enkelkinder machen . Sie brauchen diese Chancen in
    diesem Land .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Thomas Jurk [SPD])


    Es ist uns gelungen, den Ländern die entsprechenden
    Mittel für die Kommunen an die Hand zu geben, damit
    diese ihre Aufgaben gut bewältigen können . Noch nie hat
    es eine Bundesregierung und ein Parlament gegeben, die
    so viel für die Kommunen und auch die Länderhaushal-
    te gegeben haben wie diese Bundesregierung und dieses
    Parlament in dieser Legislaturperiode .


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: So ist es!)


    Das ist wirklich einmalig und war auch notwendig; das
    ist richtig .

    Ich will aber auch darauf hinweisen: Es kommt jetzt
    schon darauf an, dass diese Gelder, die den Ländern und
    den Kommunen in einer Größenordnung wie nie zuvor
    gegeben wurden, auch richtig und für den Zweck ausge-
    geben werden, für den sie vorgesehen sind, beispielswei-
    se für den sozialen Wohnungsbau . Es macht wenig Sinn,
    die Mittel im sozialen Wohnungsbau zu verdreifachen,
    wie wir es mittlerweile getan haben, wenn diese Mittel
    von den Ländern nicht entsprechend ausgegeben werden,
    sondern im allgemeinen Haushalt untergehen und für ir-
    gendetwas anderes verwendet werden . Und auf der ande-
    ren Seite schimpft man dann darüber, dass es zu wenige
    Wohnungen gibt . Nein, hier müssen auch die Länder und
    die Kommunen ihre Verantwortung wahrnehmen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Thomas Jurk [SPD])


    Das Gleiche gilt übrigens auch für die Integrations-
    pauschale . Auch diese Mittel erhalten die Kommunen
    und die Länder, um ihre Aufgaben im Zusammenhang
    mit der Integration von Flüchtlingen erfüllen zu können .
    Sie dürfen nicht im allgemeinen Haushalt verschwinden .

    Zweitens aber gehört neben dieser zielgerichteten Ver-
    wendung auch dazu, dass die Länder ihre Aufgabe und
    ihre Verantwortung wirklich wahrnehmen . Da stellt sich
    mir schon die Frage, warum zum Beispiel die Schulen
    in Bayern in einem wesentlich besseren Zustand sind als
    die Schulen in Nordrhein-Westfalen . Das liegt doch nicht
    an uns .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE]: Das liegt auch an Ihnen!)


    Es stellt sich auch die Frage, warum die Kriminali-
    tät in manchen Ländern größer oder kleiner ist, warum
    die Aufklärungsquote in der Kriminalitätsbekämpfung
    in Bayern wesentlich höher ist als in anderen Ländern .
    Man kann sich auch die Frage stellen, warum in Bayern
    beispielsweise die Arbeitslosenquote in ländlichen Regi-
    onen teilweise sogar niedriger ist als in Ballungsgebie-
    ten . Das, meine Damen und Herren, hängt alles mit einer
    richtigen Politik in den jeweiligen Ländern zusammen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ulli Nissen [SPD]: Und die Wiesen in Bayern sind grüner!)


    Das muss auch einmal gesagt werden .


    (Ulli Nissen [SPD]: Sogar die Berge sind höher in Bayern, wow!)


    Defizite in der Schulausstattung, Defizite in der Poli-
    zeiausstattung, Defizite in der regionalen Wirtschaftsför-
    derung können nicht allein vom Bund beseitigt werden,
    weil der Bund dafür gar nicht verantwortlich ist, sondern
    sie müssen vor Ort in den Ländern beseitigt werden . Da
    ist die Verantwortung der Bundesländer, der Länderre-
    gierungen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eine gemeinsame Aufgabe ist zweifellos der Umgang
    mit den Flüchtlingen . Es ist völlig richtig, dass dieser
    Haushalt einen großen Schwerpunkt auf die Bekämpfung
    der Fluchtursachen legt, mit einer deutlichen Steigerung
    der Mittel beim Auswärtigen Amt und beim Bundesmi-
    nisterium für wirtschaftliche Zusammenarbeit . Das ist
    der richtige Ansatz; denn da wird dafür gesorgt, dass sich
    die Menschen erst gar nicht auf den lebensgefährlichen
    Weg machen, sondern dass sich die Bedingungen in ihren
    Heimatregionen verbessern . Trotzdem wissen wir, dass
    wir da noch eine gewaltige Aufgabe vor uns haben, und
    die Krisen und Kriege in der Welt zeigen uns dies ja auch
    jeden Tag .

    Für uns ist ein Dreiklang wichtig, der erstens Huma-
    nität, zweitens Integration und drittens Begrenzung be-
    deutet, und diese drei Punkte gehören zusammen . Zur
    Humanität gehört die Bekämpfung der Fluchtursachen;
    zur Humanität gehören aber auch die Betreuung und die
    Versorgung der Flüchtlinge, die zu uns kamen und kom-
    men . Da haben wir alle miteinander in diesem Land, ha-
    ben die Menschen in diesem Land, die hauptamtlich und
    ehrenamtlich Tätigen in den vergangenen Monaten eine
    hervorragende Visitenkarte der Humanität abgegeben .
    Dafür herzlichen Dank!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bei der Integration lassen wir die Länder und Kom-
    munen nicht im Stich . Wir haben gerade jetzt wieder die
    für die Integration an die Länder und Kommunen aus-
    zureichenden Mittel erhöht . Wir haben uns große Mühe
    dabei gegeben .

    Klar ist aber auch: Mit Geld allein geht das nicht – In-
    tegration in die Sprache, in die Arbeitswelt, aber auch In-
    tegration in die Gesellschaft . An dieser Stelle, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen, müssen wir schon immer wieder
    darauf hinweisen: Es gilt unsere Werteordnung, es gilt
    die Art und Weise, wie wir miteinander leben, miteinan-
    der umgehen, uns begegnen, miteinander reden, die Wer-
    teordnung, die im Grundgesetz verankert ist . Das muss
    das Maß dessen sein, woran sich Integration in dieses
    Land zu orientieren hat .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das Dritte ist dann: Wir können diese Aufgabe des hu-
    manitären Umgangs, der Versorgung und Betreuung der
    Flüchtlinge und die Integrationsarbeit nur gemeinsam
    leisten, wenn wir auch eine Begrenzung dabei haben .

    Gerda Hasselfeldt






    (A) (C)



    (B) (D)


    Daran arbeiten wir, daran haben wir auch gemeinsam ge-
    arbeitet, mit internationalen Abkommen – das wurde be-
    sprochen –, so mit der Türkei, aber auch mit Maßnahmen
    auf europäischer Ebene zur Sicherung der EU-Außen-
    grenzen . Die Schließung der Balkanroute hat dazu beige-
    tragen, und auch unsere nationalen Entscheidungen ha-
    ben dazu beigetragen, die Zahl zu begrenzen . Wenn wir
    dann auch noch die Blockade der Grünen im Bundesrat
    in Bezug auf die sicheren Herkunftsstaaten in Nordafri-
    ka auflösen könnten, dann wären wir auch hier ein Stück 
    weiter, meine lieben Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Heike Hänsel [DIE LINKE]: Abschiebungen nach Afghanistan? Unmenschlich! – Gegenruf des Abg . Volker Kauder [CDU/CSU]: Nehmen Sie Ihre Brille runter und blicken Sie durch!)


    Eine weitere Herausforderung ist natürlich die Si-
    cherheit unseres Landes . Die Terrorgefahren – das wur-
    de mehrfach angesprochen – sind nicht irgendwo in der
    Welt, sondern auch bei uns . Die Kriminalitätsbekämp-
    fung ist eine Aufgabe, der wir uns immer wieder zu
    stellen haben . Deshalb ist auch hier der richtige Ansatz,
    im Haushalt das deutliche Signal zu setzen: Das ist ein
    Schwerpunkt . Es geht um Personal, es geht um Ausstat-
    tung, und es geht um Befugnisse . Bei Letzterem haben
    sich die Sicherheitspolitiker der Koalition gerade in den
    letzten Tagen auf einige Maßnahmen verständigt . Ich bin
    dafür sehr dankbar; denn es macht deutlich: Nicht alles
    ist mit Geld zu leisten . Es geht auch darum, die Befugnis-
    se zu verbessern und alle Möglichkeiten auszuschöpfen,
    um Kriminalität zu bekämpfen und für die Sicherheit der
    Bürger das Bestmögliche zu tun .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich habe gehört, dass in Niedersachsen den Polizisten
    auf eine Initiative der Grünen hin vorgeschrieben wer-
    den soll, zu dokumentieren, wann und warum der Einsatz
    von Pfefferspray notwendig war . Dazu muss ich sagen:
    Das ist nicht mein Verständnis einer Unterstützung von
    Polizeibeamten . Ich danke den Polizeibeamten und allen
    Sicherheitskräften bei uns im Land für ihren Einsatz für
    unsere Sicherheit . Dahinter müssen wir auch politisch
    stehen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Politische Verantwortung in dieser Zeit bedeutet aber
    auch, die Weichen für die Zukunft zu stellen . Ein ganz
    wesentlicher Punkt ist dabei das, was wir unseren Kin-
    dern und Jugendlichen mitgeben können . Wenn wir über
    Investitionen sprechen, dann haben die meisten von uns
    zunächst einmal im Kopf: Investitionen in Straße, in
    Schiene, in Breitband . All das ist richtig . Auch das gehört
    dazu . Auch dafür setzt dieser Haushalt deutliche Akzen-
    te . Aber daneben geht es auch um Investitionen in die
    Köpfe . Die Kinder und Jugendlichen sind das eigentli-
    che Kapital in unserem Land . Für sie darf uns nichts zu
    schade und nichts zu viel sein . Wir müssen immer wieder
    danach trachten: Sind sie gut erzogen?


    (Sigrid Hupach [DIE LINKE]: Das sind aber Menschen!)


    Sind sie gut ausgebildet? Sind sie fit für das, was auf sie 
    im Leben zukommt?

    Deshalb haben wir schon in den letzten Jahren einen
    so großen Schwerpunkt auf Bildung und Forschung ge-
    legt . In den letzten zehn Jahren sind die Mittel dafür in
    dem entsprechenden Haushalt verdoppelt worden . Dieser
    Trend ist in diesem Jahr fortgesetzt worden . Das ist ein
    wichtiger Schwerpunkt in der Zukunftsgestaltung, meine
    lieben Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Nun wissen wir bei all den positiven Entwicklungen in
    unserem Land um die Sorgen der Menschen, um die Be-
    findlichkeit und die zum Ausdruck gebrachte Unsicher-
    heit . Ich habe Verständnis für so manches: Unsicherheit
    aufgrund der rasant veränderten Arbeitswelt – das wurde
    vorhin angesprochen –, Unsicherheit aufgrund der Krisen
    und Kriege in der Welt und der Konsequenzen daraus .

    Was antworten wir darauf? Ich sage Ihnen, meine
    Damen und Herren: Unsere Antwort ist eine realistische
    und ehrliche Politik . Wir wollen den Leuten nichts vor-
    machen, sondern ganz offen diskutieren . Unsere Antwort
    ist aber auch Stabilität und Verlässlichkeit . Wir haben in
    den letzten Jahren unter der Führung von Angela Merkel
    mit dieser Bundesregierung und den Mehrheiten im Par-
    lament gezeigt, dass wir das Land auch in schwierigen
    Situationen gut regieren, dass wir die vielen schwierigen
    Situationen, ja Krisen hervorragend gemeistert haben:
    mit Stabilität und Verlässlichkeit, mit einem klaren Wer-
    tekompass . Das ist unsere Antwort . Darauf können sich
    die Menschen auch künftig verlassen .


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei Abgeordneten der SPD)