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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
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    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank . – Nächste Rednerin ist Elisabeth

    Scharfenberg, Bündnis 90/Die Grünen .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr
    Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr
    geehrte Damen und Herren! Zum letzten Mal in dieser
    Legislaturperiode lesen wir den Einzelplan des Gesund-
    heitsministeriums . Das Gesundheitsministerium hat eine
    beeindruckende Zahl an Gesetzentwürfen vorgelegt .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    – Ich wollte Ihnen während meiner Rede einmal die Ge-
    legenheit geben, von Herzen klatschen zu können . Das
    haben Sie getan .


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Lob tut gut!)


    Jetzt geht es weiter .

    „Viel hilft viel“, könnte man hier ja sagen, aber mei-
    ne Kollegin Ekin Deligöz hat es vorhin schon bemerkt:
    Quantität ist eben nicht immer Qualität .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Sie entschuldigt sich ja noch!)


    Sieht man sich die Gesetze im Einzelnen an, dann fällt
    einem vor allem eines auf: Es wurde eine ganze Menge
    Geld in die Hand genommen . Auch hier galt wohl wieder
    die Devise: Viel hilft viel . Die Mittel wurden aber nicht
    wirklich klug eingesetzt, sondern sie wurden verteilt, um
    Konflikte zu vermeiden und Probleme zuzukleistern. Das
    kann man machen, wenn man auf kurzfristige Erfolge
    setzt . Eigentlich herrscht hier aber das Prinzip: Nach mir
    die Sintflut!


    (Hilde Mattheis [SPD]: Wenn ihr so viel für die Pflege gemacht hättet wie wir, dann könntet ihr vor Kraft gar nicht mehr laufen!)


    Die Sintflut deutet sich schon beim Zusatzbeitrag an.
    Im Wahljahr wird er stabil bleiben, weil die Koalition
    den Bundeszuschuss anhebt und in die Notreserven des
    Gesundheitsfonds greift . Umso mehr wird er nach der
    Wahl steigen . Damit werden der Beitragszahler und die
    Beitragszahlerin eingelullt, während ihnen zugleich still
    und heimlich immer mehr Lasten aufgebürdet werden,
    Lasten, die eigentlich gesamtgesellschaftliche Aufgaben
    sind, zum Beispiel bei der Prävention .

    Unsere Gesellschaft altert, die Finanzkrise ist noch
    nicht lange her, und mit den Auswirkungen kämpft die
    Welt noch immer: In dieser Situation sollte sich die Poli-

    tik um eine stabile, um eine verlässliche, um eine gerech-
    te Finanzierung der Gesundheitsversorgung kümmern,


    (Mechthild Rawert [SPD]: Machen wir!)


    damit weiterhin auch jeder und jede die Versorgung er-
    hält, die er oder sie auch braucht . Wir fordern dafür die
    Bürgerversicherung in Gesundheit und Pflege.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Das klang aber sehr überzeugend!)


    Offenbar sind Patientinnen und Patienten, Pflegebe-
    dürftige und Versicherte aber nicht die Hauptzielgruppen
    der derzeitigen Gesundheitspolitik .


    (Hilde Mattheis [SPD]: Das kann man sich ja nicht anhören!)


    In letzter Zeit gab es auffällig viele Entscheidungen zu-
    gunsten starker Interessengruppen .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Oh!)


    Ich nenne die Apotheker, die Ärzte und die Pharmain-
    dustrie .


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Das ist doch gar nicht der Parteitag der Grünen!)


    Ein Beispiel: Das Versandhandelsverbot für verschrei-
    bungspflichtige Arzneimittel hilft scheinbar den Apothe-
    kern . Verkauft wird es als Sicherstellung der Versorgung
    vor Ort . Aber um die Versorgung gerade im ländlichen
    Raum sicherzustellen, sind ganz andere Konzepte not-
    wendig . Das Versandhandelsverbot bringt keinen ein-
    zigen Arzt und keine einzige Ärztin dazu, sich in einer
    strukturschwachen Region niederzulassen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Das ist aber ein sehr schlechter Vergleich!)


    Patientinnen und Patienten sowie Versicherte sind bei
    diesen Reformen niemals die Profiteure.

    Besonders unrühmlich war die Rolle des Ministers bei
    den fremdnützigen Studien an Demenzkranken .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das stimmt allerdings! – Maria Michalk [CDU/ CSU]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Diese sollten um jeden Preis durchgedrückt werden .


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der SPD)


    Doch ich frage Sie: Zu wessen Nutzen?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein weiteres Debakel zulasten der Patientinnen und
    Patienten war die Zerschlagung der Unabhängigen Pa-
    tientenberatung .


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Das stimmt doch einfach nicht!)


    Bärbel Bas






    (A) (C)



    (B) (D)


    Von Unabhängigkeit kann keine Rede mehr sein . Nicht
    nur das: Eine Kleine Anfrage unserer Fraktion hat erge-
    ben, dass sich die Beratung massiv verschlechtert hat .
    Besonders der Anteil der Beratung vor Ort ist massiv zu-
    rückgegangen .


    (Reiner Meier [CDU/CSU]: Massiv erweitert!)


    Die UPD hat sich zu einem Callcenter entwickelt: ano-
    nym und unverbindlich .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Reiner Meier [CDU/CSU]: Mehr Anrufe als vorher! – Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Sie wird mehr in Anspruch genommen als vorher!)


    Last, but not least – ich bin schließlich die pflegepoli-
    tische Sprecherin –: die Pflege. Ich glaube, so viele Pfle-
    gereformen in einer Legislaturperiode gab es noch nie .


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Sie haben sie doch gefordert!)


    Ich gebe Ihnen noch einmal die Gelegenheit zum Klat-
    schen . Sie sprachen gerade von dem größten Reformpa-
    ket seit Beginn der Pflegeversicherung. Was ist passiert?
    Die Beitragssätze wurden massiv erhöht .


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: 0,5 Prozent!)


    Der neue Pflegebegriff soll demnächst eingeführt wer-
    den, und die Kommunen sollen gestärkt werden . Aber
    was bedeutet das alles am Ende des Tages? Heißt mehr
    Geld auch mehr Qualität? Wird mit dem neuen Pflegebe-
    griff die Minutenpflege abgeschafft?


    (Dr . Katja Leikert [CDU/CSU]: Ja!)


    Landet denn das Geld in Form von besseren Leistungen
    wirklich bei den Betroffenen?


    (Reiner Meier [CDU/CSU]: Natürlich! Alles mit Ja beantwortet!)


    – Ich bin da nicht so hoffnungsvoll wie Sie . Ich bin da
    eher skeptisch .


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Das scheint die Grundeinstellung zu sein!)


    Für einen neuen Pflegebegriff, für eine andere Art der
    Pflege, die die noch vorhandenen Fähigkeiten stärken
    soll, brauchen wir ausreichend und qualifiziertes Pflege-
    personal . Daran fehlt es doch schon jetzt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Mit einer halben Million mehr Anspruchsberechtig-
    ter und einer personalintensiveren Pflege wird die Per-
    sonallücke einfach noch größer werden . Das werden die
    Betroffenen noch schmerzlicher spüren . In Sachen Per-
    sonal hat die Koalition am Ende des Tages nichts Kon-
    kretes unternommen .


    (Mechthild Rawert [SPD]: So ein Quatsch!)


    Um die Pflegeausbildung ist es still geworden. Dazu
    kann ich nur sagen: Gut so! Eine komplette Vereinheitli-

    chung der drei Pflegeberufe wertet den Pflegeberuf nicht
    auf, und sie sorgt auch nicht für mehr Personal .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Mechthild Rawert [SPD]: So ein Quatsch!)


    Leider ist bei der Finanzierung der Pflege nichts pas-
    siert . Immer noch gibt es keine regelmäßige Dynamisie-
    rung in der Pflegeversicherung. Das Geld fließt nach Lust
    und Laune, oder es fließt eben auch nicht.


    (Hilde Mattheis [SPD]: Das ist eine böswillige Unterstellung!)


    Wir fordern auch in der Pflege die Bürgerversicherung:
    für mehr Gerechtigkeit, für mehr Berechenbarkeit und
    für eine nachhaltige Finanzierung der dynamisierten
    Leistungen,


    (Hilde Mattheis [SPD]: Das ist ein Beitrag zur Politikverdrossenheit!)


    damit die Pflege eben nicht an Wert verliert.

    Natürlich muss der unsägliche Pflegevorsorgefonds
    weg . Er bringt nichts . Er verschlingt jedes Jahr 1,2 Mil-
    liarden Euro, 1,2 Milliarden Euro, die bei den Pflege-
    bedürftigen und beim Pflegepersonal besser aufgehoben
    wären und derzeit ganz dringend gebraucht würden .

    Vielen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Jetzt hat der Kollege Erich Irlstorfer,

CDU/CSU-Fraktion, das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Dr . Edgar Franke [SPD] – Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Jetzt geht es rund!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erich Irlstorfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Kollegin-

    nen und Kollegen! Wie bereits Bundesminister Hermann
    Gröhe sowie Kollege Heiderich hier ausgeführt haben,
    beschließen wir heute den Bundeshaushalt für Gesund-
    heit für 2017, der die Erhöhung des Bundeszuschusses an
    die GKV auf 14,5 Milliarden Euro beinhaltet . Insgesamt
    sieht die Bundesregierung 15,1 Milliarden Euro für die
    Finanzierung des Gesundheitswesens in unserem Land
    vor . Das ist richtig, und das ist gut .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen,
    was wir hier von der Opposition erleben, ist ein mangel-
    hafter Versuch, Dinge schlechtzureden, die sehr ordent-
    lich und gut gemacht wurden .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD hat
    wichtige und elementare Maßnahmen für unser Gesund-
    heitssystem in Deutschland auf den Weg gebracht, die im
    kommenden Jahr in Kraft treten werden . Insbesondere
    möchte ich hier die Pflegestärkungsgesetze II und III er-

    Elisabeth Scharfenberg






    (A) (C)



    (B) (D)


    wähnen, welche die Pflege und die damit verbundenen
    Verantwortlichkeiten auf ein neues Niveau heben .

    Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff, den wir
    im PSG II neu definiert haben, werden ab dem kommen-
    den Jahr nicht nur Menschen mit körperlichen, sondern
    auch Menschen mit psychischen Einschränkungen er-
    fasst, denen wir nun die dringend notwendige Unterstüt-
    zung geben können . Das, meine Damen und Herren, ist
    ein Erfolg und der richtige Weg .

    Mit dem Dritten Pflegestärkungsgesetz werden die
    Kommunen mit ins Boot, aber auch mit in die Pflicht ge-
    nommen, die Pflege entscheidend mitzutragen und pfle-
    gebedürftige Menschen über Möglichkeiten und Ansprü-
    che in der Pflege aufzuklären. Auch das ist richtig, meine
    sehr geehrten Damen und Herren .

    Natürlich sind solche grundlegenden Reformen mit
    komplexen Sachverhalten verbunden, die einer genaue-
    ren Beratung bedürfen, um den Ansprüchen der Betroffe-
    nen optimal Rechnung zu tragen . An dieser Stelle möch-
    te ich dem Hohen Hause noch einmal vergegenwärtigen,
    dass wir mit diesen Maßnahmen in der Pflege eine Vor-
    reiterrolle in der Europäischen Union einnehmen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Und bei aller Wertschätzung für Ihre Wortmeldungen:
    Sie können auch ein Stück weit stolz sein, dass es so weit
    gekommen ist, meine sehr geehrten Damen und Herren .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich freue mich auch, dass auch die Förderung der frei-
    willigen privaten Pflegevorsorge gegenüber dem Jahr
    2016 um rund 6,75 Millionen Euro auf rund 45,75 Milli-
    onen Euro erhöht wird .

    Das soll nicht heißen, dass wir uns ausruhen können
    und die Arbeit getan ist . Natürlich sind wir auch in an-
    deren Bereichen dabei, die Gesundheitsversorgung der
    Menschen in Deutschland weiter zu verbessern . Hier
    möchte ich das Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz
    erwähnen, das die Versorgung und Prävention von chro-
    nisch Erkrankten sowie die selbstbestimmte Bewältigung
    im Alltag der Betroffenen fördern soll . Dabei sind wir
    ebenfalls auf einem guten Weg .

    Mit dem Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz set-
    zen wir die Ergebnisse eines konstruktiven Austausches
    im Pharmadialog um .

    Es ist uns als Regierungskoalition ein großes Anlie-
    gen, auf der einen Seite die Kosten für neue Therapien
    im Blick zu behalten, welche die Beitragszahler und die
    Kassen nicht übermäßig belasten sollen . Auf der anderen
    Seite wollen wir auch den Forschungsstandort Deutsch-
    land stärken und gerade auch Menschen mit seltene-
    ren Krankheiten den Zugang zu innovativen Therapien
    ermöglichen . Hier ist es wichtig, den Mehrwert neuer
    Medikamente wissenschaftlich klar nachzuweisen, aber
    auch bürokratischen Hürden für Innovationen entgegen-
    zuwirken .

    In diesem Zusammenhang ist uns freilich bewusst,
    dass die Arzneimittelausgaben in den vergangenen Jah-
    ren stetig angestiegen sind und dass dies auch Auswir-

    kungen auf die Krankenkassenbeiträge hat . Allerdings
    können wir einen sehr moderaten Anstieg der Zusatz-
    beiträge feststellen . CDU, CSU und SPD haben sich im
    Koalitionsvertrag ganz bewusst auf einen festen Arbeit-
    nehmeranteil von 7,3 Prozent geeinigt, damit wir den
    Krankenkassen einen wirtschaftlichen Anreiz für einen
    Wettbewerb untereinander geben . Laut Bundesversiche-
    rungsamt ist für das kommende Jahr auch keine großarti-
    ge Steigerung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages zu
    erwarten .

    Wir können nicht auf der einen Seite für eine immer
    älter werdende Gesellschaft Spitzenmedizin fordern, aber
    auf der anderen Seite keine Kosten dafür tragen wollen .
    Wir haben in Deutschland eines der besten Gesundheits-
    systeme weltweit, und das gibt es nicht zum Nulltarif .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn man die Debatte über Gerechtigkeit im Gesund-
    heitswesen mitverfolgt, bekommt man den Eindruck, die
    Einführung einer Bürgerversicherung löse alle Probleme .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Nein! Nicht alle, aber viele! – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht alle, aber viele!)


    Das, liebe Kolleginnen und Kollegen der Grünen, der
    Linken und vor allem auch der SPD, ist mitnichten der
    Fall . Die FAZ und das Handelsblatt veröffentlichten erst
    vergangene Woche eine neue Studie im Auftrag der ge-
    werkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, die genau die
    Ideen der Linken und der Grünen untersuchte .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Gutachten muss man ganz lesen!)


    Sie kam zu dem Ergebnis, dass die Einführung einer
    gesetzlichen Bürgerversicherung Zehntausende von Ar-
    beitsplätzen in der privaten Krankenversicherung kosten
    könnte .

    Dieser Stellenabbau entspricht einer Größenordnung
    von etwa dem Drei- bis Sechsfachen der aktuell bei Kai-
    serʼs Tengelmann bedrohten Belegschaft. An dieser Stel-
    le würde mich die Antwort der Oppositionsfraktionen auf
    die Frage der Gerechtigkeit sehr interessieren . Sie kön-
    nen nicht formulieren, was der wirkliche Mehrwert einer
    Bürgerversicherung ist, meine sehr geehrten Damen und
    Herren . Das ist doch die Wahrheit .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Mechthild Rawert [SPD]: Das stimmt nicht! Zuhören!)


    Mit verantwortungsvoller Gesundheits- oder Arbeits-
    marktpolitik hat das meiner Ansicht nach wenig zu tun,
    auch wenn Sie das noch so oft in Ihren Reden behaupten .

    Abschließend möchte ich noch auf ein Thema zu
    sprechen kommen, das mir sehr am Herzen liegt . Der
    Haushaltsplan für das Jahr 2017 sieht auch eine Erhö-
    hung der Mittel für Prävention und Aufklärung vor, was
    ich außerordentlich begrüße . Wir müssen aber noch in
    verschiedensten Bereichen Geld in die Hand nehmen . Im
    Bereich der Zahnmedizin haben wir aktuell 12 Millionen
    Menschen zu verzeichnen, die von Parodontitis betrof-
    fen sind . Über 80 Prozent der über 35-Jährigen leiden

    Erich Irlstorfer






    (A) (C)



    (B) (D)


    an einer Form der Zahnbetterkrankung . Gerade im Al-
    ter nimmt diese Volkskrankheit immer mehr zu . Davor
    dürfen wir nicht die Augen verschließen . Hier haben wir
    erste Schritte im Präventionsgesetz unternommen, diesen
    Entwicklungen frühzeitig entgegenzuwirken . Allerdings
    sind weitere Maßnahmen erforderlich, um dieser grund-
    sätzlich hohen Erkrankungslast in der Bevölkerung zu
    begegnen . Ähnliches gilt für die Hauterkrankung Psoria-
    sis – im Volksmund auch Schuppenflechte genannt –, von
    der in Deutschland rund 2 Millionen Menschen betroffen
    sind . Hier sollten wir als Politik versuchen, eine Sensibi-
    lisierung der Bürgerinnen und Bürger zu erreichen . Un-
    ser Ansatz ist die Prävention .

    Mit diesem Haushalt intensivieren wir die Bemühun-
    gen, die Versorgung und die Lebensqualität der Men-
    schen in unserem Land zu verbessern . Ich bitte Sie daher
    um Ihre Zustimmung .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU)