Rede:
ID1820110700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 14
    1. die: 2
    2. Vielen: 1
    3. Dank: 1
    4. .: 1
    5. –: 1
    6. Nächste: 1
    7. Rednerin: 1
    8. für: 1
    9. SPD-Frakti-on: 1
    10. ist: 1
    11. Kollegin: 1
    12. Bärbel: 1
    13. Bas: 1
    14. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald Weinberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Kollege Heiderich, vielleicht haben wir ja unter-
    schiedliche OECD-Studien gelesen;


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Vermutlich!)


    denn nach der OECD-Studie, die ich gelesen habe, liegt
    Deutschland hinsichtlich der Kosten in der Tat auf dem
    dritten Platz, also relativ weit oben, bei den Outcomes,
    also sozusagen bei dem, was herauskommt – Säuglings-
    sterblichkeit, Lebenserwartung, kardiologische Krank-
    heiten und Ähnliches –, allerdings bestenfalls im Mit-
    telfeld . Das heißt, man muss die Zusammenhänge etwas
    genauer betrachten . In diesem Bereich sind wir keines-
    wegs top, sondern wir haben noch einiges zu leisten in
    diesem Lande .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sehr geehrter Herr Minister, worüber diskutieren wir
    hier? Wir diskutieren hier über einen verhältnismäßig
    kleinen Haushalt – 15 Milliarden Euro –, weil der größte
    Anteil der Einnahmen im Bereich der Gesundheitsver-
    sorgung logischerweise in den Beitragsmitteln steckt . Ich
    glaube, darauf müssen wir ein Stück weit den Schwer-
    punkt legen . Auch Sie haben ja von der Beitragsstabilität
    gesprochen . In diesem Zusammenhang fällt mir Folgen-
    des ein: Man hat in die Rücklagen des Gesundheitsfonds
    gegriffen . 1,5 Milliarden Euro wurden entnommen . Im
    Wesentlichen ist das der Grund dafür, dass die Beiträge
    im nächsten Jahr stabil bleiben . Man könnte auch sagen:
    Das ist ein Wahlkampfgeschenk .


    (Rudolf Henke [CDU/CSU]: Das ist eine völlig einseitige Interpretation!)


    Wenn Sie als Begründung für diesen Griff in die Rück-
    lagen die Stabilisierung des Beitragssatzes als Wahl-
    kampfgeschenk genannt hätten, hätten Sie von uns Kritik
    geerntet . Das ist klar; das erleben Sie ja jetzt auch . We-
    sentlich problematischer finde ich allerdings die Begrün-
    dung, die dann tatsächlich angeführt wurde: Das sei für
    die gestiegenen Kosten im Bereich der Gesundheitsver-
    sorgung von Flüchtlingen in diesem Land . Das halte ich
    nach wie vor für einen völlig falschen Zungenschlag .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Krankenkassen haben natürlich Danke gesagt, als ih-
    nen das Geld in Aussicht gestellt wurde . Bemerkenswert
    finde ich aber, dass sie gleichzeitig gesagt haben: Für die
    Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge brauchen wir das
    Geld eigentlich nicht .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Sie nutzen das Geld also im Wesentlichen zur Stabilisie-
    rung der Beiträge .

    Es gibt aber natürlich ein Problem – das ist allerdings
    allgemeinerer Art –: Einnahmen und Kosten bei den
    ALG-II-Empfängern klaffen auseinander . Das ist seit
    Jahren bekannt und führt immer zu Defiziten. In diese
    Gruppe können auch Flüchtlinge fallen, die geduldet

    sind, subsidiären Schutz oder Asyl bekommen . Ord-
    nungspolitisch ist das allerdings aus unserer Sicht aus
    Steuermitteln zu finanzieren und nicht aus Beitragsmit-
    teln .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    An dieser Stelle möchte ich etwas zu dem Bundeszu-
    schuss sagen: Das große Problem ist, dass der Bundeszu-
    schuss im Moment im Wesentlichen eine Manövriermas-
    se des Finanzministers ist . Das kann meines Erachtens
    nicht so weitergehen . Wir brauchen so etwas wie eine
    Regelgebundenheit des Bundeszuschusses, weil es von
    den Aufgaben, die aus Steuermitteln zu finanzieren sind,
    nicht in dem einen Jahr ganz wenige und in dem anderen
    Jahr ganz viele gibt . Sie bleiben relativ gleich groß . Inso-
    fern müssen wir schauen, dass wir da zu einer Regelge-
    bundenheit kommen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte noch ganz kurz auf unsere Änderungsan-
    träge zu sprechen kommen . All unsere Änderungsanträge
    sind ja im Haushaltsausschuss abgelehnt worden .


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Zu Recht!)


    Ich will nur einige herausgreifen und fürs Protokoll deut-
    lich machen, worum es da eigentlich geht; denn das hat
    schon ein bisschen mit dem Thema, über das wir reden,
    zu tun .

    Wir haben beispielsweise einen Änderungsantrag ein-
    gebracht, Herr Heiderich, in dem es um die Nichtversi-
    cherten in diesem Lande geht – es gibt sie nämlich in
    der Tat –, also um die Menschen, die keinen Zugang zur
    Gesundheitsversorgung haben . Ihre Zahl ist gar nicht so
    gering .


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Na, na! Doch!)


    Es sind in diesem Land – geschätzt – ungefähr
    300 000 Personen . Wir haben beantragt, dass sie Zugang
    zur Gesundheitsversorgung bekommen sollen . Dieser
    Antrag ist abgelehnt worden .

    Wir haben auch den Antrag eingebracht, die Pflege in
    ambulant betreuten Wohngemeinschaften zu fördern . Ist
    abgelehnt worden .

    Wir haben einen Antrag zur Stiftung „Humanitäre Hil-
    fe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“ ein-
    gebracht. Diese Stiftung ist unterfinanziert; davon war ja
    schon die Rede . Wir haben beantragt, die Mittel aufzu-
    stocken . Ist abgelehnt worden .

    Wir wollten die Möglichkeit, medizinische Versor-
    gungszentren in kommunaler Trägerschaft zu haben,
    stärken und fördern;


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Das machen wir doch! Das tun wir doch!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    das hat übrigens auch mit der Frage der Ärztedichte auf
    dem Land zu tun . Auch diese Fördermöglichkeit ist ab-
    gelehnt worden .


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Das haben wir doch längst getan!)


    Wir wollten die nichtkommerzielle Pharmaforschung
    stärken und eigenständig fördern . Ist abgelehnt worden .

    Wir wollten Mittel für die Erforschung der medizi-
    nischen Verwendung von Cannabis bereitstellen, wir
    wollten eine Evaluation des Betäubungsmittelrechts, und
    wir wollten Drug-Checking-Projekte durchführen . Alles
    abgelehnt worden . Ich sage das nur, weil dies meines Er-
    achtens wichtige Projekte sind, die die Gesundheitsver-
    sorgung gestärkt hätten .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich vermute sogar: Wenn ich Sie fragen würde, ob Sie
    unsere Anträge überhaupt gelesen haben,


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, haben wir!)


    dann würde herauskommen, dass die meisten von Ihnen
    nicht einmal hineingeschaut haben . Aber abgelehnt ha-
    ben Sie sie .


    (Erich Irlstorfer [CDU/CSU]: Oh, oh! Hätten Sie mal den Haushalt gelesen! Das wäre schön gewesen!)


    Und zuletzt: Wir haben auch einen Antrag einge-
    bracht, in dem es um den seit Jahren bestehenden Inves-
    titionsstau in den deutschen Krankenhäusern geht . Es
    ist in der Tat so, dass die Förderung der Bundesländer
    unzureichend ist. Dies hat die Folge, dass sich der Pfle-
    genotstand, der in den Krankenhäusern ohnehin schon
    vorhanden ist, weiter verstärkt – Stichwort „gefährliche
    Pflege“ –, weil die Betriebsmittel, also Fallpauschalen,
    zur Finanzierung notwendiger Investitionen herangezo-
    gen werden . Diese Mittel fehlen dann beim Personal, vor
    allen Dingen natürlich beim nichtärztlichen Personal;
    denn da wird im Wesentlichen an der Schraube gedreht .
    Deswegen haben wir den Vorschlag gemacht, für diesen
    Bereich 2,5 Milliarden Euro in den Haushalt einzustel-
    len und die Finanzierung so zu regeln wie beispielsweise
    beim Strukturfonds im Rahmen des Krankenhausstär-
    kungsgesetzes, dass das Land also für jeden Euro, der
    vom Bund bezogen wird, einen Euro dazutun muss .


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Dr . Harald Terpe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Das machen wir doch!)


    Ich sage Ihnen eines – das ist dann auch mein letzter
    Satz –: Ich besuche relativ viele Einrichtungen . Wenn ich
    dort erzähle, dass wir diesen Antrag seit sieben, acht Jah-
    ren immer wieder einbringen, ernte ich Unglauben . Ich
    sage den Menschen dann immer: Na ja, vielleicht liegt
    das auch daran, dass Sie falsch gewählt haben . Wählen
    Sie das nächste Mal die richtige Partei; dann haben wir
    eine Chance .

    Danke .


    (Beifall bei der LINKEN – Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Aber Sie ja nicht mehr!)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Nächste Rednerin für die SPD-Frakti-

on ist die Kollegin Bärbel Bas .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bärbel Bas


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Kollege Weinberg, auch ich
    will gerne auf die Finanzierung eingehen . Ich kann mich
    noch sehr gut an die Debatten erinnern, die wir 2013 ge-
    führt haben, als wir die Mittel im Gesundheitsfonds vo-
    rübergehend abgesenkt haben; Kollege Blienert hat das
    angesprochen . Wir als SPD-Fraktion haben damals ge-
    sagt: Ja, wenn es vorübergehend ist, tragen wir das mit;
    aber wir werden dafür sorgen, dass die Mittel wieder
    aufwachsen . – Heute wissen wir: Im Haushalt werden
    14,5 Milliarden Euro bereitgestellt, und 2012 waren es
    14 Milliarden Euro . Insofern kann man sagen – ich kann
    mich, wie gesagt, noch sehr gut an die Debatten erin-
    nern –: An dieser Stelle haben wir Wort gehalten .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf des Abg . Harald Weinberg [DIE LINKE])


    – Ja, ich komme noch zu diesem Punkt .

    Es geht beim Gesundheitsfonds – ich will das einmal
    nennen – um die pauschale Abgeltung der Aufwendun-
    gen der Krankenkassen für gesamtgesellschaftliche Auf-
    gaben; das ist das, was Sie gerade angesprochen haben .
    Da geht es um die Mitversicherung von Ehegatten und
    Kindern, um Leistungen bei Schwangerschaft und Mut-
    terschaft und vieles mehr .


    (Erich Irlstorfer [CDU/CSU]: Genau! Mehr Schutz!)


    Uns ist vollkommen klar, dass das Geld nicht ausreicht;
    es gibt dazu unterschiedliche Schätzungen, auch von den
    Krankenkassen . Trotzdem will ich hier festhalten, dass
    wir Wort gehalten und diesen Aufwuchs ermöglicht ha-
    ben .


    (Beifall des Abg . Thomas Stritzl [CDU/ CSU])


    Sie haben die Liquiditätsreserve angesprochen . Dazu
    muss man noch einmal erklären: Das sind geparkte Rück-
    lagen im Gesundheitsfonds . Im Moment haben wir in
    dieser Liquiditätsreserve, die zurzeit so nicht gebraucht
    wird, 10 Milliarden Euro . Deshalb ist es richtig, dass man
    den Kassen diese 1,5 Milliarden Euro jetzt auch wieder
    zurückgibt . Ich erinnere daran, was in den letzten Tagen
    in der Presselandschaft zu erfahren war, dass Strafzin-
    sen anfallen, weil da so viel Geld liegt . Deswegen halte
    ich persönlich es für richtig, dass wir das zurückgeben .
    Über die Begründung können wir uns gerne streiten . Wir
    als SPD haben dazu gesagt: Die Begründung halten wir
    für falsch, weil das Geld – die 1,5 Milliarden Euro – im

    Harald Weinberg






    (A) (C)



    (B) (D)


    Rahmen des Risikostrukturausgleichs zurückgegeben
    wird und deshalb auch Kassen davon profitieren werden,
    die vielleicht gar keine Flüchtlinge zu versorgen haben,
    etwa geschlossene Betriebskrankenkassen . Die würden
    das Geld ebenfalls bekommen . Deswegen ist die Begrün-
    dung genauso falsch, wie Sie das geschildert haben . Aber
    dass wir dafür sorgen, dass die Kassen das Geld zurück-
    bekommen, ist richtig, weil eben 10 Milliarden Euro in
    der Rücklage sind, die nicht benötigt werden . Die gute
    Nachricht für die Versicherten ist, dass damit der Bei-
    tragssatz im nächsten Jahr stabil gehalten wird .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg . Maria Michalk [CDU/CSU])


    Dennoch dürfen uns diese gute Situation und die vie-
    len positiven Beschlüsse, die wir zur Verbesserung der
    Versorgung gefasst haben, nicht darüber hinwegtäu-
    schen, dass wir strukturelle Probleme haben . Ich will
    das hier noch einmal ansprechen, weil wir das als SPD
    klar benannt haben: Der Risikostrukturausgleich ist – ich
    weiß das – etwas für Feinschmecker . Wir haben da, wie
    gesagt, strukturelle Probleme . Denn wenn wir feststellen
    müssen, dass Kassen auf perfide Art und Weise auf die
    Idee kommen, Kodierungen mit Ärzten abzusprechen,
    um damit den Anteil, den sie aus dem Risikostrukturaus-
    gleich bekommen, zu erhöhen, dann ist das – das muss
    man hier einmal festhalten – ein Skandal .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Insofern kann ich die Fachaufsicht und die Versiche-
    rungsämter nur bitten, das ganz kritisch zu prüfen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Dennoch scheint auch eine Ursache zu sein, dass der
    Risikostrukturausgleich Verteilungsprobleme mit sich
    bringt. Deshalb finde ich es richtig, dass wir in der Gro-
    ßen Koalition gemeinsam beschlossen haben, ein wei-
    teres großes Gutachten zum Risikostrukturausgleich in
    Auftrag zu geben . Denn die alte Datenbasis ist aus 2009 .
    Der letzte große Bericht zu diesem Risikostrukturaus-
    gleich stammt aus dem Jahr 2012 . Deshalb ist es nur
    richtig, dass wir jetzt einen Punkt setzen und sagen: Wir
    brauchen ein Folgegutachten, um uns möglicherweise
    vorhandene Fehlentwicklungen in der Verteilung genau
    angucken zu können . Dann können wir auch vernünftige
    Rückschlüsse ziehen . Das sollten wir auf jeden Fall tun .


    (Beifall bei der SPD)


    Und wir sollten noch einmal darüber nachdenken, ob wir
    nicht auch – das will ich noch einmal in die Debatte wer-
    fen – Kodierrichtlinien brauchen, um genau dieser Mani-
    pulation entgegenwirken zu können . Ich weiß, dass das
    ein schwieriges Thema ist . Es würde uns aber vielleicht
    vor diesen Manipulationen mithilfe falscher Kodierun-
    gen schützen .

    Vorhin ist angesprochen worden, dass wir mit Blick
    auf die finanziellen Folgen der Gesetze, die wir gemacht
    haben, die Beitragssätze stabil halten . Aber wir wissen
    nicht, ob das so bleibt . Deswegen ist der Zusatzbeitrag
    von einigen meiner Vorredner angesprochen worden . Ich
    glaube, es ist auch im Sinne der Arbeitgeber, dass wieder

    Parität hergestellt wird . Denn es kann nicht sein, dass zu-
    künftige Leistungsverbesserungen – die wir alle wollen
    und hier beschlossen haben – allein durch die Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmer bezahlt werden . Deshalb ist
    die Rückkehr zur Parität wichtig, richtig und auch im
    Sinne von Arbeitgebern .


    (Beifall bei der SPD)


    Zum Schluss will ich auf das Thema HIV-Stiftung
    eingehen, weil der Kollege Weinberg das im Zusammen-
    hang mit einem Antrag der Linken angesprochen hat .
    In der ersten Lesung habe ich das Thema schon einmal
    angesprochen . Hier geht es um die Personen, die in den
    80er-Jahren über Blutprodukte mit HIV infiziert wurden.
    Ich bin den Haushältern – ich habe bei der ersten Le-
    sung angekündigt, dass wir uns dafür einsetzen werden –
    sehr dankbar dafür, dass wir bis ins Jahr 2018 – so ist
    die Botschaft bei mir angekommen – die Finanzierung
    der Stiftung gesichert haben . Das ist für mich eine gute
    Botschaft in Richtung der Betroffenen .


    (Beifall bei der SPD)


    Aber – jetzt kommt mein großes Aber – wir sind damit
    noch nicht am Ende. Wir müssen, wie ich finde, darü-
    ber diskutieren und beschließen – ob in dieser Legislatur
    oder in der nächsten; mir wäre es lieber, in dieser –, dass
    der Finanzierungsvorbehalt aus dem HIV-Hilfegesetz he-
    rauskommt . Wenn wir immer wieder von Jahr zu Jahr gu-
    cken müssen, dass wir die Haushaltsmittel sicherstellen,
    bedeutet das keine sichere Situation für die Betroffenen
    und ihre Familien .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Als SPD werden wir auch die Dynamisierung der
    Leistungen fordern . Ich sage das hier auch, weil es seit
    1995 keine Veränderung der Leistungen für die Betroffe-
    nen gegeben hat, nicht einmal einen Inflationsausgleich.
    Deshalb und weil wir das auch gemeinsam beraten müs-
    sen, wollte ich dieses Thema hier noch einmal anspre-
    chen .

    Ich will aber deshalb abwarten, weil im Moment – das
    ist für uns wichtig; deshalb haben wir Ihren Antrag auch
    abgelehnt, Herr Weinberg – immer noch Verhandlungen
    auch mit den Organisationen stattfinden, die damals bei
    dem Bluterskandal mit involviert waren, nämlich mit der
    Pharmaindustrie und mit dem Deutschen Roten Kreuz .
    Wir wollen nach wie vor, dass sich diese Institutionen an
    der Finanzierung beteiligen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist ein wichtiger Punkt, und das wollen wir erst ab-
    warten .

    Spätestens im nächsten Jahr werden wir aber wissen,
    welche Beteiligung dieser Institutionen es geben wird .
    Dann werden wir auch über die Dynamisierung der Leis-
    tungen für die Betroffenen reden müssen . Das tun wir bei
    anderen Stiftungen auch, und ich finde, bei dieser Stif-
    tung sollten wir das ebenfalls tun .

    Bärbel Bas






    (A) (C)



    (B) (D)


    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)