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ID1820108100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sebastian Hartmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Wenn mich jemand nach der politischen
    Leitlinie der Sozialdemokraten fragt, dann antworte ich
    ihm oder ihr: Wir Sozialdemokraten organisieren den
    gesellschaftlichen Zusammenhalt aller Menschen in
    Deutschland . Wir haben eine klare Idee von unserem
    Land . Deutschland ist ein weltoffenes, ein spannendes,
    ein modernes Land .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein Wahlprogramm!)


    Dass es so bleiben soll, ist ein Ansatz . Und da, wo wir
    noch besser werden können, wollen wir mutig für unsere
    Ideen werben .

    Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten kön-
    nen daher mit Stolz auf den Haushalt, der jetzt zur Verab-
    schiedung kommt, und den Einzelplan 06 schauen, liebe
    Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD – Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hier ist kein Parteitag!)


    Hieraus folgt aber auch untrennbar, dass die Integra-
    tion eine doppelte Aufgabe ist, die darin besteht, die In-
    tegration der Einwanderer und Flüchtlinge auf der einen
    Seite und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft auf
    der anderen Seite zu stärken . Wir müssen zwei zentra-
    le Aufgaben im Innenbereich erkennen und diese auch
    beherzt anpacken: Wir müssen für innere und äußere Si-
    cherheit sorgen, und wir müssen ein modernes Einwan-
    derungsrecht schaffen,


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann macht mal!)


    um zu differenzieren: zwischen den Flüchtlingen und
    dem Asyl auf der einen Seite – international haben wir
    eine nicht aufgebbare rechtliche Verpflichtung, humanes
    Asyl- und Flüchtlingsrecht zur Anwendung zu bringen –
    und einer Einwanderung auf der anderen Seite, die zwar
    wirtschaftlich motiviert ist, die uns als Gesellschaft aber
    auch nutzt und uns voranbringt . Denken Sie alleine da-
    ran, dass wir in den nächsten zehn Jahren vermutlich
    6 Millionen Erwerbstätige in diesem Land verlieren wer-
    den . Daraus können wir etwas machen . Das ist eine gro-
    ße Verantwortung für unsere Gesellschaft .

    Ich bin unseren Haushältern sehr dankbar dafür, dass
    sie für die innere und äußere Sicherheit die entsprechen-
    den Mittel zur Verfügung gestellt haben . Die Zahlen kön-
    nen sich sehen lassen .

    Zur Kritik der Opposition muss ich Folgendes sagen:
    Man mag einerseits kritisieren, dass es einen Aufwuchs
    an Mitteln gibt . Mit diesem Aufwuchs an Mitteln un-

    Dr. André Hahn






    (A) (C)



    (B) (D)


    trennbar verbunden ist aber auch 1 Milliarde Euro mehr
    für Sprach- und Integrationskurse .


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist 1 Milliarde Euro mehr für Chancen, für neue
    Möglichkeiten, für den Zusammenhalt unserer Gesell-
    schaft . Darauf sind wir stolz .


    (Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Auf die Geheimdienste auch?)


    Da müssen wir uns nicht verstecken . Diese Zahlen kön-
    nen sich sehen lassen . Es gibt 1 Milliarde Euro mehr für
    Sprach- und Integrationskurse . Jeder, der den Innenhaus-
    halt kritisiert, muss sich auch gefallen lassen,


    (Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Ich habe über Geheimdienste geredet!)


    dass wir ihm diese Zahl mutig entgegenhalten .

    Darum tragen wir Sozialdemokratinnen und Sozialde-
    mokraten in diesem Land Verantwortung, liebe Kollegin-
    nen und Kollegen . Darauf sind wir stolz .


    (Beifall bei der SPD)


    Einwanderung muss im Interesse unserer Gesellschaft
    auch politisch gesteuert werden . Wir haben als SPD ei-
    nen eigenen Vorschlag für ein modernes Einwanderungs-
    gesetz gemacht . Dieser Vorschlag kann sich sehen lassen .

    Wir wollen aber klar trennen zwischen den Menschen,
    die vor Krieg, vor Not und aus anderen Verfolgungsgrün-
    den zu uns fliehen und damit humanitäre Gründe haben,
    und denjenigen, die aus anderen Gründen eine Einwan-
    derung nach Deutschland anstreben . Je deutlicher wir das
    machen, desto eher kommen wir dem Prinzip nach, dass
    wir Verfahren ordnen müssen . Das ist die Linie in der
    Innenpolitik .

    Als wir 2015 vor großen Herausforderungen stan-
    den, weil viele Menschen zu uns geflohen sind, haben
    wir Ordnung in die Verfahren gebracht . Wir haben aber
    keine der staatlichen Ebenen alleingelassen . Wir haben
    Geld für die Kommunen zur Verfügung gestellt, damit
    die Kommunen Geld für die Unterbringung haben . Wir
    haben die ehrenamtlich Tätigen in diesem Land, die sich
    um die Aufnahme gekümmert haben, nicht alleingelas-
    sen . Wir haben die Länder nicht alleingelassen . Wir ha-
    ben als Bund insgesamt 24 Milliarden Euro für diese so
    zentrale Aufgabe zur Verfügung gestellt . Es hat uns Sozi-
    aldemokratinnen und Sozialdemokraten nie gereicht, nur
    zu sagen: „Wir schaffen das .“ Wir haben daraus gemacht:
    „Wir machen das“, indem wir die Verfahren geordnet und
    das Asylrecht so gestaltet haben, dass die Mitarbeiterin-
    nen und Mitarbeiter des BAMF in der Lage waren, die
    Verfahren ordnungsgemäß durchzuführen und schnelle
    und rechtssichere Entscheidungen herbeizuführen . Das
    ist unsere Linie in der Innenpolitik, liebe Kolleginnen
    und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD – Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sebastian, wo lebst du denn? Schnelle Verfahren?)


    Dafür brauchen wir einen starken und handlungsfä-
    higen Staat . Wir sind stolz darauf, dass das Spardiktat

    zurückgedreht worden ist, dass es beendet worden ist und
    dass es jetzt nicht weniger Personal gibt, sondern mehr
    Personal an den richtigen Stellen im Bereich Inneres . Das
    haben wir beim BAMF gemacht . Das haben wir bei den
    Sicherheitsbehörden gemacht . Das haben wir aber auch
    bei denjenigen gemacht, die Integration in unserem Land
    organisieren: in den Integrations- und Sprachkursen, bei
    den Lehrenden, bei denen, die die Aufnahme der neuen
    Mitbürgerinnen und Mitbürger organisieren . Darauf sind
    wir stolz . Da müssen wir uns nicht verstecken .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben das aber nie isoliert betrachtet . Wir haben
    auch Fluchtursachen bekämpft . Wir haben dafür gesorgt,
    dass die Haushalte entsprechend ausgestaltet werden .
    Auch im Jahr 2016 – unser Haushälter Martin Gerster
    hat das noch einmal auf den Punkt gebracht – haben wir
    diesen Punkt noch einmal gesetzt .

    Ich habe auf die Sprach- und Integrationskurse hinge-
    wiesen . Das ist die Fortsetzung einer langen Reihe . Wir
    haben mit den Asylpaketen I und II begonnen, und wir
    haben noch im Juli dieses Jahres ein Integrationsgesetz
    beschlossen, das im August in Kraft getreten ist .

    Natürlich Dank an diejenigen, die uns das Geld zur
    Verfügung stellen, und auch an den Innenminister für die
    Klarstellung . Ja, es wird auch Menschen geben, die die-
    ses Land wieder verlassen müssen . Aber Sie haben den
    Fokus richtig gelegt: Es geht um die freiwillige Rück-
    kehr, da diese für uns viel kostengünstiger ist als die sehr
    aufwendigen Abschiebungen . Hier muss man Klarheit
    schaffen, indem man die Verfahren entsprechend sortiert .

    Die Integration aller Menschen in Deutschland ist der
    zweite Teil der doppelten Integrationsaufgabe . Ich möch-
    te abschließend – Frau Präsidentin, ich habe Ihren Hin-
    weis bezüglich der Zeit sehr ernst genommen –, wenn
    wir über die gleichberechtigte Teilhabe sprechen, einen
    Punkt noch einmal sehr deutlich machen: Wenn wir über
    die doppelte Aufgabe der Integration sprechen, dann
    sprechen wir auch über Menschen, die auf der Suche nach
    Orientierung sind, die Sorgen haben, die auch Ängste ha-
    ben . Wir sollten keine dieser Sorgen oder Ängste wegwi-
    schen, aber wir sollten sie ehrlichen, wirksamen und vor
    allen Dingen politisch vertretbaren Lösungen zuführen .
    Das ist die Stunde von Politik . Das ist Politik . Olof Palme
    hat 1965 gesagt:

    Politik heißt: etwas wollen . Sozialdemokratische
    Politik heißt Veränderung wollen . Weil Verände-
    rungen Verbesserungen verheißen, weil sie Fantasie
    und Visionen anregen .

    Eine Veränderung kann eine Verbesserung sein . Dafür
    setzen wir uns ein: es zum Besseren zu wenden .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Özcan Mutlu für die Frakti-

on Bündnis 90/Die Grünen .

Sebastian Hartmann






(A) (C)



(B) (D)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Özcan Mutlu


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zunächst einmal zwei Sätze zum Sportminister de

    Maizière . Ich spreche heute als Sportpolitiker, und ich
    muss Sie heute ebenfalls enttäuschen: Auch ich habe kein
    Lob für Sie übrig, wie meine Kollegin Amtsberg . Denn
    Sie haben in Ihrer zwölfminütigen Rede als zuständiger
    Minister nur ein einziges Mal das Stichwort „Spitzen-
    steuerreform“ verwendet. Das finde ich ein bisschen zu
    wenig .


    (Stephan Mayer [Altötting] [CDU/CSU]: Spitzensport!)


    – Spitzensportreform, Entschuldigung .


    (Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


    – Ja, ja, jetzt ergötzt euch mal daran .

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wer
    morgens den Sportteil der Zeitung aufschlägt, liest dort
    über Fußball, über Doping, über Manipulation, Korrupti-
    on, Vetternwirtschaft


    (Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Hoeneß!)


    und Gigantomanie . Der Sport steckt in einer weltweiten
    Glaubwürdigkeitskrise . IOC, FIFA, UEFA und sogar un-
    ser DFB sind Teil des Problems . Den Funktionären geht
    es nur um die eigenen Interessen und oft um die Ver-
    tuschung ihrer eigenen Skandale . Zuschauerinnen und
    Zuschauer werden veräppelt, Sportlerinnen und Sportler
    werden alleingelassen, Trainerinnen und Trainer werden
    für ihre Arbeit nicht wertgeschätzt .

    Daran ändert sich auch mit Ihrem vorliegenden Haus-
    halt für 2017 nichts . Wieder einmal hat die Bundesregie-
    rung die Chance verpasst, Weichen zu stellen und Ver-
    besserungen auf den Weg zu bringen . So eine verpasste
    Chance ist zum Beispiel ein klares Zeichen im Kampf
    gegen Doping . Ja, Sie haben ein Anti-Doping-Gesetz
    verabschiedet – schön und gut –, aber geändert hat sich
    kaum etwas . Wichtiger ist eine nachhaltige Antidoping-
    arbeit, die auf Kontrollen und Prävention setzt, national
    wie international .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In Russland gibt es staatlich verordnetes Doping, und
    das ist wahrscheinlich auch kein Einzelfall . In manchen
    Ländern gibt es gar keine Dopingkontrollen . Unser DFB
    hat letzte Woche seine Antidopingregeln gelockert . Des-
    halb sagen wir: Eine Reform des Antidopingsystems, das
    chronisch unterfinanziert ist, ist weiterhin bitter nötig.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Eine Erhöhung der deutschen Beiträge für die Welt-An-
    ti-Doping-Agentur, mit der Deutschland als gutes Bei-
    spiel hätte vorangehen können, ist als erster Schritt leider
    nicht erfolgt, weil Sie unseren Antrag dazu abgelehnt
    haben .

    Ein anderes Beispiel: Anbieter illegaler Sportwetten
    werden von der Bundesregierung anscheinend mit einem
    laschen Gesetzentwurf gegen Sportwettbetrug und Spiel-
    manipulation beglückt. Dieses überflüssige Gesetz ver-
    hindert Sportwettbetrug und Spielmanipulationen nicht .

    Letztlich wird es zur Beschäftigungstherapie für die oh-
    nehin überlasteten Justizbehörden .

    Das ist ein klassisches Eigentor, und das kennen wir
    von Sportminister de Maizière . Fast täglich – meine Kol-
    legin Amtsberg hat es gesagt – überschlägt er sich mit
    neuen Forderungen: diverse Antiterrorpakete, Auswei-
    tung der Vorratsdatenspeicherung, Ausweitung der Vi-
    deoüberwachung etc . Als würde das nicht reichen, wer-
    den dann auch noch Scheindebatten geführt, die völlig an
    den gesellschaftlichen Realitäten vorbeigehen oder mit
    denen bewusst Ängste geschürt werden . Ich nenne da nur
    ein Stichwort: Burkaverbot . Für die meisten Ihrer Vor-
    schläge gilt: Sie sind wenig bis überhaupt nicht geeignet,
    ein tatsächliches Mehr an Sicherheit zu gewährleisten . In
    den letzten Monaten haben wir sogar einen beispiellosen
    Abbau von Grund- und Bürgerrechten erlebt, durchge-
    fochten in einer Augen-zu-und-durch-Mentalität .

    „Augen zu und durch“ erleben wir auch bei der soge-
    nannten Spitzensportreform . Gleich mehrere Chancen hat
    die Bundesregierung hier verpasst: erstens eine öffentli-
    che und transparente Debatte darüber zu führen, welche
    Art von Sport wir in Deutschland wollen und fördern
    sollten, anstatt Geheimniskrämerei hinter verschlossenen
    Türen zu betreiben, zweitens eine Debatte, die eine breite
    Gruppe aus Athletinnen und Trainerinnen, Sportvereinen
    und -verbänden, also die Menschen in Deutschland mit
    einschließt und nicht nur den zuständigen Minister und
    die Spitze des DOSB, drittens eine Debatte über die Wer-
    te des Sports, den fairen Wettstreit, Respekt, die Motiva-
    tion zur Leistung und die Förderung dessen, anstatt wie
    Minister de Maizière Erbsenzählerei – pardon: schlicht
    Medaillenzählerei – zu betreiben . Herr Minister, damit
    haben Sie sogar Vertreter der eigenen Koalition im Sport-
    ausschuss verärgert . Dabei halten diese viel aus und las-
    sen Ihnen sehr viel durchgehen .

    Jetzt legen Sie uns ein Bürokratiemonster vor, bei
    dem man mit der Lupe nach einer Beteiligung von Ath-
    letinnen und Athleten, Trainerinnen und Trainern suchen
    muss . Ich sage hier klar und deutlich: Ihr Konzept zur
    Reform der Spitzensportförderung wird dem deutschen
    Sport mehr schaden, als es Nutzen bringen wird, und das
    ist schäbig .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dies ist im Übrigen auch das Ergebnis der öffentlichen
    Anhörung, in der alle anwesenden Expertinnen das Kon-
    zept unisono scharf kritisiert haben .


    (Stephan Mayer [Altötting] [CDU/CSU]: Stimmt doch überhaupt nicht!)


    Dazu noch einen letzten Satz: Breitensport – Kollege
    Hahn hat es gesagt – scheint für Sie ein Fremdwort zu
    sein . Auch das können wir nicht akzeptieren .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Dr . André Hahn [DIE LINKE])


    Meine Damen und Herren, eine weitere verpasste
    Chance, die ich hier ansprechen möchte, ist die besse-
    re Unterstützung der Ehrenamtlichen im Sport; denn der
    Sport war es und ist es, der in Krisenzeiten angepackt hat
    und weiterhin anpackt, während die Politik gezögert oder






    (A) (C)



    (B) (D)


    Arbeitskreise gebildet hat . Tausende Sportlerinnen und
    Sportler, Trainerinnen und Trainer sowie Helferinnen
    und Helfer haben sich – im Verein oder einfach auf der
    Wiese nebenan – um die Menschen gekümmert, die Zu-
    flucht in Deutschland gesucht haben, damit sie sich hier
    willkommen fühlen . Sport verbindet und hat eine große
    integrative Kraft . Allen diesen Initiativen und den vielen
    engagierten Menschen gebühren unser Dank und unser
    Respekt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Dr . André Hahn [DIE LINKE])


    Aber das reicht nicht .