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ID1820107900

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    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. André Hahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich fan-

    ge heute einmal mit dem einzigen Lichtblick im Etat des
    Innenministeriums an .


    (Armin Schuster [Weil am Rhein] [CDU/ CSU]: Mit dem Minister!)


    – Nein, der Minister ist es wirklich nicht, Herr Schuster . Es
    tut mir leid . – Die Bundespolizei wird deutlich gestärkt;
    es gibt einen Aufwuchs um insgesamt fast 2 000 Stellen .
    Wir als Linke haben seit langem den Personalmangel
    bei der Polizei auf Bundes- und Länderebene kritisiert .
    Deshalb begrüßen wir, dass hier endlich gehandelt wird;
    denn in diesem Bereich ist das Geld deutlich besser ein-
    gesetzt als bei den zum Teil wirklich abenteuerlichen
    Aufstockungen für die Geheimdienste .


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Aber wenn ich vom einzigen Lichtblick im Haushalt
    des BMI spreche, dann ist klar, dass es aus unserer Sicht
    dort vor allem sehr viel Schatten gibt . Was hier an Steu-
    ergeld verpulvert wird, ist schier unglaublich . Schon der
    ursprüngliche Regierungsentwurf, Herr de Maizière,
    sah für das Innenministerium eine satte Erhöhung um
    537 Millionen Euro vor . In den Ausschussberatungen
    wurden dann zum Teil völlig konzeptionslos noch ein-
    mal 640 Millionen Euro obendrauf gepackt . Eine derarti-
    ge Aufstockung hat es vermutlich seit Jahrzehnten nicht
    mehr gegeben . Und neben dem Verteidigungsetat ist nur
    noch der Innenhaushalt von jedweden Sparauflagen frei-
    gestellt . Dadurch wird deutlich, wo die Große Koaliti-
    on ihre politischen Schwerpunkte setzt: Repression und
    Überwachung im Innern, immer neue und sinnlosere
    Kriegsbeteiligungen im Ausland


    (Sebastian Hartmann [SPD]: Integration!)


    statt Deeskalation und Unterstützung friedlicher Kon-
    fliktlösungen. Das, meine Damen und Herren, kann und
    wird nie die Politik der Linken sein .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dass wir grundsätzlich begrüßen, dass es zusätzliche
    Stellen bei der Bundespolizei gibt, habe ich eingangs
    schon festgestellt . Es kann aber doch nicht ernsthaft der
    Weg sein, bei der Polizei und vor allem bei den Geheim-
    diensten quasi auf Zuruf einfach mal so im Ausschuss ein
    paar Hundert Planstellen mehr in den Haushalt zu schrei-
    ben, ohne dass klar ist, wofür diese künftig vorgesehen
    sind . Statt immer mehr neue Stellen zu schaffen, sollten
    vielleicht erst einmal die bestehenden Stellen richtig be-
    setzt werden .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was fehlt, ist eine grundlegende Aufgabenkritik . Ist es
    wirklich nötig, dass Polizistinnen und Polizisten an der

    Grenze gegen Flüchtlinge wegen sogenannter illegaler
    Einreisen Tausende offizielle und bürokratisch aufwen-
    dige Verfahren eröffnen,


    (Armin Schuster [Weil am Rhein] [CDU/ CSU]: Natürlich!)


    die später in aller Regel ohnehin wieder eingestellt wer-
    den?


    (Armin Schuster [Weil am Rhein] [CDU/ CSU]: Nein!)


    Brauchen wir 300 neue Beamte, die allein für die Ab-
    schottungsoperationen von Frontex eingestellt werden
    sollen? Wir als Linke wollen das nicht .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Überaus bescheiden sind dagegen die Stellenzuwäch-
    se beim Technischen Hilfswerk und beim Bundesamt für
    Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe .


    (Stephan Mayer [Altötting] [CDU/CSU]: Bescheiden? Wieso denn bescheiden?)


    Sie erhalten gerade so viel, dass sie ihre Aufgaben halb-
    wegs erfüllen können . Vor allem hinken die Ausgaben im
    Bereich der technischen Ausstattung trotz der erfolgten
    Aufstockung, die wir auch sehen, dem tatsächlichen Be-
    darf weiter hinterher . Anstatt hier im wahrsten Sinne des
    Wortes einmal aufzurüsten, schaffen die Großkoalitionä-
    re lieber neue Stellen für Vorratsdatenspeicherung und
    Big-Data-Projekte .

    Nach dem Willen von Union und SPD sollen die drei
    deutschen Geheimdienste für 2017 zusammen sage und
    schreibe 1 250 Millionen Euro erhalten . 1 250 Millionen
    Euro – eine utopische und, wie wir meinen, durch nichts
    zu rechtfertigende Summe .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Allein der Haushalt des Bundesamtes für Verfassungs-
    schutz soll um 88 Millionen Euro steigen, der Etat des
    Bundesnachrichtendienstes gar um 108 Millionen Euro .
    Wir als Linke halten ein derartiges Konjunkturprogramm
    für die Geheimdienste für unverantwortlich und werden
    ihm auch nicht zustimmen .

    Der BND will demnächst – so hört man – sogar eige-
    ne Spionagesatelliten in den Orbit schicken . Glaubt man
    zeit .de, sollen dafür bis 2022 mindestens 400 Millionen
    Euro an Steuergeldern bereitgestellt werden . Wir als Lin-
    ke lehnen ein solches Weiterdrehen der Überwachungs-
    spirale ganz entschieden ab . Und im Übrigen zeigen alle
    Erfahrungen mit derartigen Projekten, zum Beispiel in
    den USA, dass die veranschlagten 400 Millionen Euro
    niemals ausreichen werden . Man wird wohl eher in den
    Milliardenbereich kommen . Deshalb unser klarer Appell
    als Linke: Beerdigen Sie dieses Vorhaben, ehe wieder
    einmal Steuergelder sinnlos verbrannt werden .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Abschließend noch einige Bemerkungen zum Sport-
    bereich . Hier ist gegenüber 2016 eine Reduzierung um
    11 Millionen Euro vorgesehen . Auch wenn im kommen-
    den Jahr keine Entsendungskosten für Olympische und

    http://www.zeit.de





    (A) (C)



    (B) (D)


    Paralympische Spiele anfallen, halten wir diese Kürzung
    für nicht akzeptabel .


    (Matthias Schmidt [Berlin] [SPD]: Was ist mit Hamburg?)


    Es gibt einen positiven Punkt, nämlich die Erhöhung der
    Zuweisung für den Deutschen Behindertensportverband .
    Im Sportausschuss hatte die Koalition den diesbezügli-
    chen Antrag der Linken noch abgelehnt, im Haushalts-
    ausschuss hat man die Mittel dann doch klammheimlich
    erhöht . Opposition wirkt also, auch wenn Union und
    SPD das niemals zugeben werden .


    (Beifall bei der LINKEN – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Opposition wirkt immer!)


    Für uns ist klar: Die Stärkung des Behindertensports
    war längst überfällig . Der gesamte Sportetat ist unter dem
    Strich aber unzureichend und auch nicht geeignet, das in
    Geheimverhandlungen zwischen DOSB und Innenmi-
    nisterium ausgehandelte und hochumstrittene Konzept
    zur künftigen Spitzensportförderung finanziell auch nur
    halbwegs zu untersetzen .

    Wir halten dieses Konzept ohnehin für sehr problema-
    tisch . So fehlt darin jeder Bezug zum Breitensport, der
    letztlich die Basis aller späteren Erfolge im Leistungs-
    sportbereich ist .

    Bei aller Akzeptanz für einen Leistungsbezug als Kri-
    terium für die Förderung des Spitzensports haben wir er-
    hebliche Zweifel, ob die in der Konzeption aufgeführten
    Ziele und Methoden wirklich richtig definiert sind. Was
    reitet eigentlich einen Bundesinnenminister, wenn er von
    den deutschen Spitzensportlern bei gleicher Förderhöhe
    ein Drittel mehr Medaillen fordert? Ist denn die Doping-
    debatte an Ihnen, Herr de Maizière, komplett vorbeige-
    gangen? Haben Sie nicht verstanden, dass immer mehr
    Nationen aussichtsreich um eine gleichbleibende Anzahl
    von Podestplätzen wetteifern?

    Wer ernsthaft glaubt – das ist die letzte Bemerkung –,
    mit irgendwelchen Computerprogrammen, für die 2017
    erstmals 700 000 Euro bereitstehen, auch nur halbwegs
    verlässlich künftige Olympiasieger herausfiltern zu kön-
    nen, wird gnadenlos scheitern .

    Das haben unsere Spitzensportlerinnen und -sportler
    und auch die Trainer nicht verdient . Die Reform darf
    nicht über ihre Köpfe hinweg, sondern kann nur mit ih-
    nen gemeinsam umgesetzt werden .

    Aus diesen Gründen werden wir den Etat des Innen-
    ministeriums ablehnen .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Gestatten Sie mir, bevor ich dem nächsten Redner das

Wort gebe, einen Hinweis, der fraktionsübergreifend gilt:
Die Ankündigung des Schlusses des Redebeitrages er-
setzt nicht den Schlusspunkt .


(Heiterkeit bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich bitte, das zukünftig möglichst zu beachten .

Das Wort hat der Kollege Sebastian Hartmann für die
SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sebastian Hartmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Wenn mich jemand nach der politischen
    Leitlinie der Sozialdemokraten fragt, dann antworte ich
    ihm oder ihr: Wir Sozialdemokraten organisieren den
    gesellschaftlichen Zusammenhalt aller Menschen in
    Deutschland . Wir haben eine klare Idee von unserem
    Land . Deutschland ist ein weltoffenes, ein spannendes,
    ein modernes Land .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein Wahlprogramm!)


    Dass es so bleiben soll, ist ein Ansatz . Und da, wo wir
    noch besser werden können, wollen wir mutig für unsere
    Ideen werben .

    Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten kön-
    nen daher mit Stolz auf den Haushalt, der jetzt zur Verab-
    schiedung kommt, und den Einzelplan 06 schauen, liebe
    Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD – Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hier ist kein Parteitag!)


    Hieraus folgt aber auch untrennbar, dass die Integra-
    tion eine doppelte Aufgabe ist, die darin besteht, die In-
    tegration der Einwanderer und Flüchtlinge auf der einen
    Seite und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft auf
    der anderen Seite zu stärken . Wir müssen zwei zentra-
    le Aufgaben im Innenbereich erkennen und diese auch
    beherzt anpacken: Wir müssen für innere und äußere Si-
    cherheit sorgen, und wir müssen ein modernes Einwan-
    derungsrecht schaffen,


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann macht mal!)


    um zu differenzieren: zwischen den Flüchtlingen und
    dem Asyl auf der einen Seite – international haben wir
    eine nicht aufgebbare rechtliche Verpflichtung, humanes
    Asyl- und Flüchtlingsrecht zur Anwendung zu bringen –
    und einer Einwanderung auf der anderen Seite, die zwar
    wirtschaftlich motiviert ist, die uns als Gesellschaft aber
    auch nutzt und uns voranbringt . Denken Sie alleine da-
    ran, dass wir in den nächsten zehn Jahren vermutlich
    6 Millionen Erwerbstätige in diesem Land verlieren wer-
    den . Daraus können wir etwas machen . Das ist eine gro-
    ße Verantwortung für unsere Gesellschaft .

    Ich bin unseren Haushältern sehr dankbar dafür, dass
    sie für die innere und äußere Sicherheit die entsprechen-
    den Mittel zur Verfügung gestellt haben . Die Zahlen kön-
    nen sich sehen lassen .

    Zur Kritik der Opposition muss ich Folgendes sagen:
    Man mag einerseits kritisieren, dass es einen Aufwuchs
    an Mitteln gibt . Mit diesem Aufwuchs an Mitteln un-

    Dr. André Hahn






    (A) (C)



    (B) (D)


    trennbar verbunden ist aber auch 1 Milliarde Euro mehr
    für Sprach- und Integrationskurse .


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist 1 Milliarde Euro mehr für Chancen, für neue
    Möglichkeiten, für den Zusammenhalt unserer Gesell-
    schaft . Darauf sind wir stolz .


    (Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Auf die Geheimdienste auch?)


    Da müssen wir uns nicht verstecken . Diese Zahlen kön-
    nen sich sehen lassen . Es gibt 1 Milliarde Euro mehr für
    Sprach- und Integrationskurse . Jeder, der den Innenhaus-
    halt kritisiert, muss sich auch gefallen lassen,


    (Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Ich habe über Geheimdienste geredet!)


    dass wir ihm diese Zahl mutig entgegenhalten .

    Darum tragen wir Sozialdemokratinnen und Sozialde-
    mokraten in diesem Land Verantwortung, liebe Kollegin-
    nen und Kollegen . Darauf sind wir stolz .


    (Beifall bei der SPD)


    Einwanderung muss im Interesse unserer Gesellschaft
    auch politisch gesteuert werden . Wir haben als SPD ei-
    nen eigenen Vorschlag für ein modernes Einwanderungs-
    gesetz gemacht . Dieser Vorschlag kann sich sehen lassen .

    Wir wollen aber klar trennen zwischen den Menschen,
    die vor Krieg, vor Not und aus anderen Verfolgungsgrün-
    den zu uns fliehen und damit humanitäre Gründe haben,
    und denjenigen, die aus anderen Gründen eine Einwan-
    derung nach Deutschland anstreben . Je deutlicher wir das
    machen, desto eher kommen wir dem Prinzip nach, dass
    wir Verfahren ordnen müssen . Das ist die Linie in der
    Innenpolitik .

    Als wir 2015 vor großen Herausforderungen stan-
    den, weil viele Menschen zu uns geflohen sind, haben
    wir Ordnung in die Verfahren gebracht . Wir haben aber
    keine der staatlichen Ebenen alleingelassen . Wir haben
    Geld für die Kommunen zur Verfügung gestellt, damit
    die Kommunen Geld für die Unterbringung haben . Wir
    haben die ehrenamtlich Tätigen in diesem Land, die sich
    um die Aufnahme gekümmert haben, nicht alleingelas-
    sen . Wir haben die Länder nicht alleingelassen . Wir ha-
    ben als Bund insgesamt 24 Milliarden Euro für diese so
    zentrale Aufgabe zur Verfügung gestellt . Es hat uns Sozi-
    aldemokratinnen und Sozialdemokraten nie gereicht, nur
    zu sagen: „Wir schaffen das .“ Wir haben daraus gemacht:
    „Wir machen das“, indem wir die Verfahren geordnet und
    das Asylrecht so gestaltet haben, dass die Mitarbeiterin-
    nen und Mitarbeiter des BAMF in der Lage waren, die
    Verfahren ordnungsgemäß durchzuführen und schnelle
    und rechtssichere Entscheidungen herbeizuführen . Das
    ist unsere Linie in der Innenpolitik, liebe Kolleginnen
    und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD – Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sebastian, wo lebst du denn? Schnelle Verfahren?)


    Dafür brauchen wir einen starken und handlungsfä-
    higen Staat . Wir sind stolz darauf, dass das Spardiktat

    zurückgedreht worden ist, dass es beendet worden ist und
    dass es jetzt nicht weniger Personal gibt, sondern mehr
    Personal an den richtigen Stellen im Bereich Inneres . Das
    haben wir beim BAMF gemacht . Das haben wir bei den
    Sicherheitsbehörden gemacht . Das haben wir aber auch
    bei denjenigen gemacht, die Integration in unserem Land
    organisieren: in den Integrations- und Sprachkursen, bei
    den Lehrenden, bei denen, die die Aufnahme der neuen
    Mitbürgerinnen und Mitbürger organisieren . Darauf sind
    wir stolz . Da müssen wir uns nicht verstecken .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben das aber nie isoliert betrachtet . Wir haben
    auch Fluchtursachen bekämpft . Wir haben dafür gesorgt,
    dass die Haushalte entsprechend ausgestaltet werden .
    Auch im Jahr 2016 – unser Haushälter Martin Gerster
    hat das noch einmal auf den Punkt gebracht – haben wir
    diesen Punkt noch einmal gesetzt .

    Ich habe auf die Sprach- und Integrationskurse hinge-
    wiesen . Das ist die Fortsetzung einer langen Reihe . Wir
    haben mit den Asylpaketen I und II begonnen, und wir
    haben noch im Juli dieses Jahres ein Integrationsgesetz
    beschlossen, das im August in Kraft getreten ist .

    Natürlich Dank an diejenigen, die uns das Geld zur
    Verfügung stellen, und auch an den Innenminister für die
    Klarstellung . Ja, es wird auch Menschen geben, die die-
    ses Land wieder verlassen müssen . Aber Sie haben den
    Fokus richtig gelegt: Es geht um die freiwillige Rück-
    kehr, da diese für uns viel kostengünstiger ist als die sehr
    aufwendigen Abschiebungen . Hier muss man Klarheit
    schaffen, indem man die Verfahren entsprechend sortiert .

    Die Integration aller Menschen in Deutschland ist der
    zweite Teil der doppelten Integrationsaufgabe . Ich möch-
    te abschließend – Frau Präsidentin, ich habe Ihren Hin-
    weis bezüglich der Zeit sehr ernst genommen –, wenn
    wir über die gleichberechtigte Teilhabe sprechen, einen
    Punkt noch einmal sehr deutlich machen: Wenn wir über
    die doppelte Aufgabe der Integration sprechen, dann
    sprechen wir auch über Menschen, die auf der Suche nach
    Orientierung sind, die Sorgen haben, die auch Ängste ha-
    ben . Wir sollten keine dieser Sorgen oder Ängste wegwi-
    schen, aber wir sollten sie ehrlichen, wirksamen und vor
    allen Dingen politisch vertretbaren Lösungen zuführen .
    Das ist die Stunde von Politik . Das ist Politik . Olof Palme
    hat 1965 gesagt:

    Politik heißt: etwas wollen . Sozialdemokratische
    Politik heißt Veränderung wollen . Weil Verände-
    rungen Verbesserungen verheißen, weil sie Fantasie
    und Visionen anregen .

    Eine Veränderung kann eine Verbesserung sein . Dafür
    setzen wir uns ein: es zum Besseren zu wenden .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD)