Rede:
ID1820106200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 30
    1. –: 2
    2. die: 2
    3. für: 2
    4. .\n: 2
    5. Vielen: 1
    6. Dank,: 1
    7. Frau: 1
    8. Kollegin: 1
    9. Jantz-Herrmann: 1
    10. .Ich: 1
    11. begrüße: 1
    12. recht: 1
    13. herzlich: 1
    14. in: 1
    15. unserem: 1
    16. Haus: 1
    17. wir: 1
    18. ha-ben: 1
    19. sie: 1
    20. gerade: 1
    21. entdeckt: 1
    22. Andrea: 1
    23. Voßhoff,: 1
    24. Bundesbe-auftragte: 1
    25. Informationsfreiheit: 1
    26. Nächster: 1
    27. Redner:: 1
    28. Helmut: 1
    29. Brandt: 1
    30. CDU/CSU-Fraktion: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christina Jantz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank . – Frau Präsidentin! Meine lieben Kol-

    leginnen und Kollegen! Sehr verehrte Zuhörerinnen
    und Zuhörer! Es bedarf keiner großen mathematischen
    Expertise, um festzustellen, dass auch im Jahr 2017 der
    Haushalt des Bundesministeriums der Justiz und für
    Verbraucherschutz im Vergleich zu den Haushalten der
    anderen Ministerien eher schmal ist . Nun lässt sich aber
    zum Glück nicht nur am Haushaltsvolumen beurteilen,
    wie gut ein Ministerium arbeitet, sondern es sind die kon-
    kreten Projekte, die maßgeblich sind . Hier braucht sich
    gerade unser Bundesjustizminister Heiko Maas nicht zu
    verstecken .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben großen Wert darauf gelegt, dass der Ver-
    braucherschutz erneut viel Platz im Haushalt einnimmt .
    Insbesondere die schrittweise Erhöhung des Stiftungska-
    pitals der Stiftung Warentest auf 175 Millionen Euro und
    auch die Anschubfinanzierung für die Marktwächter im
    Bereich der Energie mit 1,5 Millionen Euro sind hier zu
    nennen . Viele weitere Punkte hat meine Kollegin Elvira
    Drobinski-Weiß schon angesprochen .

    Für mich zeigt sich, dass es eine richtige Entschei-
    dung der Großen Koalition war, den Verbraucherschutz
    beim Justizministerium anzusiedeln; denn der rechtliche
    Verbraucherschutz ist heutzutage wichtiger denn je . Ein
    gutes Beispiel für einen praxisnahen Verbraucherschutz
    ist das sehr informative Onlineverbraucherportal „Wis-
    sen wappnet .“ . Es bietet Hilfestellung bei Finanzfragen
    oder bei Problemen im Reiserecht . Es berät zudem auch
    über Kostenfallen im Internet und vieles mehr . Es wer-
    den komplexe Rechtsfragen verständlich erläutert, mitt-
    lerweile sogar per App .

    Loben möchte ich an dieser Stelle aber auch Heiko
    Maas’ Engagement gegen Hasskriminalität im Internet;
    denn wenngleich eigentlich klar sein sollte, dass auch im
    Internet deutsches Recht zu gelten hat, sieht die Reali-
    tät leider anders aus . Im Internet, auf den sozialen Platt-
    formen, wird beleidigt und gepöbelt; falsche Tatsachen
    werden willkürlich verbreitet, Mobbing steht ganz oben
    auf der Tagesordnung . Hier ist es wichtig einzugreifen .
    Genau das ist eine Form des Verbraucherschutzes, und
    zwar des Schutzes der Kinder .

    Durch die Einrichtung der Taskforce gegen Hassbot-
    schaften im Internet im Jahr 2015 wurde ein Grundstein
    dafür gelegt . Unsere Minister, allen voran Heiko Maas
    und Manuela Schwesig, suchen die kritische Auseinan-
    dersetzung mit Facebook & Co .; und das ist auch gut so .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir brauchen eine viel schnellere und konsequentere
    Entfernung rechtswidriger Hassposts . Hier müssen wir
    den Druck aufrechterhalten und auch noch verstärken .

    Das BMJV bildet zudem einen verlässlichen Partner,
    wenn es darum geht, Gleichstellung voranzubringen so-
    wie Familien und Frauen zu stärken . Neben der bereits
    erfolgreich erkämpften Frauenquote gibt es weitere
    Punkte; zwei möchte ich hier ganz besonders anspre-
    chen: erstens die Unterstützung des dringend benötigten
    Entgeltgleichheitsgesetzes und zweitens die Ausweitung
    des Unterhaltsvorschusses . Bei der Ehe für alle, liebe
    Kolleginnen und Kollegen der Union, knirscht es bei Ih-
    nen leider immer noch etwas im Getriebe . Hier erhoffen
    wir uns mehr Wind unter den Flügeln .


    (Beifall bei der SPD)


    Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld wird in die
    institutionelle Förderung aufgenommen und erhält gute
    500 000 Euro pro Jahr; Herr Petzold, Sie hatten das vor-
    hin angesprochen . Dies zeigt, wie wichtig das BMJV die
    Gleichstellungspolitik, die Antidiskriminierung nimmt .
    Dass zudem im Rahmen des Gesetzes zur Entschädigung
    der wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen
    Verurteilten zunächst 4,5 Millionen Euro zur Verfügung
    gestellt werden, ist aus meiner Sicht ein längst überfälli-
    ger Schritt – umso wichtiger, dass dieser mit dem Bun-
    deshaushalt 2017 gegangen wird .

    Ich danke Ihnen, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Frau Kollegin Jantz-Herrmann .

Ich begrüße recht herzlich in unserem Haus – wir ha-
ben sie gerade entdeckt – Andrea Voßhoff, die Bundesbe-
auftragte für Informationsfreiheit .


(Beifall)


Nächster Redner: Helmut Brandt für die CDU/
CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Dr . Johannes Fechner [SPD])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Helmut Brandt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Verehrte Zuschauer und Zuschauerinnen!
    Heute ist gesagt worden, dass es wichtig ist – ich halte
    das auch für wichtig –, junge Leute an den Rechtsstaat
    heranzuführen . Ich habe im Jahresdurchschnitt etwa
    800 Schülerinnen und Schüler aus dem Wahlkreis, mit
    denen ich die übliche Diskussionsstunde durchführe, und
    muss leider feststellen, dass der Kenntnisstand minimal
    ist .


    (Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist aber bei den Älteren nicht anders!)


    Ich kann es eigentlich gar nicht nachvollziehen, dass die
    Curricula offensichtlich zu selten vorsehen, dass dieses
    Thema mit den Schülerinnen und Schülern angegangen
    wird . Insofern halte ich das für eine wichtige Maßnahme .

    Vizepräsidentin Claudia Roth






    (A) (C)



    (B) (D)


    Meine Damen und Herren, ich möchte mich heute
    vor allen Dingen mit dem ebenfalls jetzt vorgesehenen
    Tagesordnungspunkt, nämlich dem Einzelplan zum Bun-
    desverfassungsgericht, beschäftigen und dabei auch auf
    die obersten Bundesgerichte eingehen . Ich möchte dabei
    einem Eindruck widersprechen, der nach meiner Auf-
    fassung hier eben erweckt wurde: Die deutsche Justiz
    ist im Wesentlichen von unseren Bürgerinnen und Bür-
    gern anerkannt . Ich glaube – das muss ich ganz ehrlich
    sagen –, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger sehr
    auf unsere Justiz bauen und auch bauen können . Aller-
    dings müssen auch die Bundesländer bei den unterins-
    tanzlichen Gerichten verstärkt dafür Sorge tragen, dass
    die Verfahrensdauern abgekürzt werden . Das gilt nach
    meiner Einschätzung insbesondere für Strafverfahren im
    Jugendstrafrecht; aber auch bei den Verwaltungsgerich-
    ten ist eine überlange Verfahrensdauer festzustellen .

    Der deutsche Rechtsstaat wird gerade auch im Ver-
    gleich zu anderen Systemen und zu aktuellen Entwick-
    lungen der heutigen Zeit insgesamt hoch eingeschätzt .
    Das gilt insbesondere für das Ausland . Die vielen Rechts-
    staatsdialoge zeigen ja, dass wir hierzu im Ausland bei-
    tragen . Sowohl die Politik, die obersten Bundesgerichte,
    die Gerichte insgesamt, aber auch die Anwaltschaft leis-
    ten hier einen wichtigen Beitrag .

    Unsere Gerichte und die Rechtsprechung genießen
    hohe Akzeptanz und den Respekt der Bevölkerung . Das
    gilt, wie ich eingangs sagte, nach meiner Auffassung
    ganz überwiegend . Das gilt aber insbesondere auch für
    die Rechtsprechung der obersten Bundesgerichte und des
    Bundesverfassungsgerichtes . Ich denke, dass zu dieser
    hohen Qualität unserer Gerichtsbarkeit auch das Aus-
    wahlverfahren für die obersten Bundesgerichte und für
    das Bundesverfassungsgericht beitragen .

    Wir sind in dieser Frage richtigerweise den Reform-
    vorschlägen, die insbesondere zum Wahlverfahren von
    Bundesrichtern von den Grünen kürzlich unterbreitet
    worden sind, nicht gefolgt . Wir haben eine Sachverstän-
    digenanhörung durchgeführt . Diese hat nach meiner Auf-
    fassung schon eindeutig gezeigt, dass das keine sinnvol-
    len Vorschläge sind . Insbesondere aber die Entscheidung
    des Bundesverfassungsgerichts vom 20 . September 2016
    hat doch sehr eindrucksvoll dargelegt, dass das Verfah-
    ren in seiner gegenwärtigen Ausgestaltung voll und ganz
    den verfassungsrechtlichen Anforderungen genügt . Man
    kann sagen, dass sich auch in diesem Zusammenhang
    die Worte des berühmten französischen Staatsrechtlers
    Charles-Louis de Montesquieu bewahrheiten; denn er
    sagte:

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen,
    dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen .

    Das sollten wir hier, Frau Keul, wirklich beachten .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit dieser Entscheidung des Bundesverfassungsge-
    richts wurde zum Glück auch die Blockade eines gewähl-
    ten Richters aufgehoben . Ich hoffe, dass er in den nächs-
    ten Tagen – wenn es nicht schon geschehen ist – seine
    Urkunde erhält .

    Meine Damen und Herren, das Bundesverfassungsge-
    richt ist in seiner Entscheidung den Argumenten, die wir
    vorgetragen haben, ohne Einschränkungen gefolgt . Wir
    haben ja die Problematik, dass auf der einen Seite Arti-
    kel 33 des Grundgesetzes die sogenannte Bestenauslese
    vorgibt, auf der anderen Seite Artikel 95 des Grundge-
    setzes für die Berufung von Richterinnen und Richtern
    zu den obersten Bundesgerichten eine Wahl vorsieht .
    In diesem Spannungsverhältnis gibt es natürlich immer
    wieder rechtliche Probleme, was ausschlaggebend ist .
    Das Gericht hat aber klargestellt, dass die Mitglieder des
    Richterwahlausschusses die Bindung des zuständigen
    Ministers, also in der Regel des Justizministers oder der
    Arbeitsministerin, an den Grundsatz der Bestenauslese
    zu beachten haben, der eigentliche Wahlakt aber keiner
    gerichtlichen Kontrolle unterliegt . Damit hat das Gericht
    auch der Unmöglichkeit, eine Wahlentscheidung zu be-
    gründen, Rechnung getragen . Es hat dazu wörtlich aus-
    geführt – ich zitiere, Frau Präsidentin –:

    Dem Wahlelement trüge eine strikte Bindung der
    Entscheidung des Richterwahlausschusses an
    Art . 33 Abs . 2 GG nicht ausreichend Rechnung .
    Während Art . 33 Abs . 2 GG auf die eine „‚richtige‘
    Antwort“ … beziehungsweise darauf gerichtet ist,
    „von oben her“ den Besten auszuwählen, zeichnen
    sich Wahlen gerade durch Wahlfreiheit aus, wenn-
    gleich die Wählbarkeit zumeist von der Erfüllung
    bestimmter Voraussetzungen abhängt …

    Die Voraussetzungen sind natürlich klar: Man muss für
    das Richteramt geeignet sein . Aber ansonsten ist dieser
    Wahlakt frei .

    Weiter heißt es:

    Da der eigentliche Wahlakt keiner gerichtlichen
    Kontrolle unterliegt, bedarf sein Ergebnis auch kei-
    ner Begründung …

    Das ist genau das Gegenteil dessen, was Sie gefordert
    haben .

    Deshalb wird vom Gericht auch konsequent gesagt,
    dass der Minister, der diese Entscheidung dann ausführen
    muss, wenn dem nicht besondere Gründe entgegenste-
    hen, dies auch umzusetzen hat . In der Vergangenheit ist
    das ja auch immer geschehen .

    Nach dieser Entscheidung, meine Damen und Her-
    ren, kann dieses bewährte Verfahren beibehalten werden .
    Auch wir als Abgeordnete, die Mitglieder im Richter-
    wahlausschuss sind, können mit dieser Entscheidung
    nicht nur gut leben, wie ich meine, sondern haben jetzt
    auch ganz klar vor Augen, dass wir dort eine Wahl durch-
    führen .

    Diese Wahlfreiheit ist im Übrigen kein Selbstzweck,
    sondern auch in den Erfahrungen aus der Zeit des Na-
    tionalsozialismus begründet . Mit der Betrauung eines
    Wahlausschusses mit der Aufgabe der Auswahl von
    Bundesrichtern wollte der Verfassungsgeber wieder eine
    Vertrauensbasis für diese Richter herstellen und insbe-
    sondere eine Selbstkooptation, also eine Erneuerung der
    Bundesrichterschaft aus sich selbst heraus, verhindern .

    Helmut Brandt






    (A) (C)



    (B) (D)


    Der Minister hat eben zu Recht auf das Projekt Rosen-
    burg und die Erkenntnisse daraus, die das Ministerium
    betreffen, hingewiesen . Aber auch hier war nach dem
    Zweiten Weltkrieg sicherlich eine wirksame Novellie-
    rung notwendig, um sicherzustellen – davon hängt ja
    immer auch ab, welches Vertrauen die Bevölkerung in
    eine Entscheidung der Gerichte hat –, dass die Richter
    unabhängig arbeiten und auch unabhängig als solche be-
    stellt worden sind .

    Auf die einzelnen Argumente derjenigen, die eine
    Änderung gefordert haben, will ich jetzt nicht näher ein-
    gehen . Man muss sich nur das Verfassungsgerichtsurteil
    durchlesen, um zu wissen, dass eine Änderung nicht er-
    forderlich ist und insbesondere auch nicht geboten ist .
    Nach unserer Auffassung wäre sie sogar kontraproduktiv .

    Insofern möchte ich meinen heutigen Vortrag hier
    auch etwas versöhnlich abschließen, indem ich einfach
    sage: Wir haben in Deutschland eine funktionierende,
    eine gute Justiz . Diese sollten wir auch nicht infrage stel-
    len . Deshalb ist es auch gut, dass es bei dem in 60 Jahren
    bewährten Verfahren der Bundesrichterwahl verbleibt .
    Wir können auf dieses System stolz sein und sollten es
    allenfalls behutsam weiterentwickeln .

    Allerdings sollten wir auch nicht zögern, die notwen-
    digen Stellenvoraussetzungen bei den obersten Bundes-
    gerichten zu schaffen und die Durchlässigkeit der Instan-
    zenzüge zu gewährleisten .

    Besten Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)