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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
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    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Tobias Lindner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, Frau Präsidentin . – Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
    Es ist ja bezeichnend, dass bei dieser Etatdebatte bisher
    nur über den Justizbereich gesprochen wurde bzw . Sie
    sich für vieles, Herr Fechner, wofür Sie sich bedanken,
    bei Herrn de Maizière bedanken müssten; denn es be-
    rührt den Innenetat .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Dr . Johannes Fechner [SPD]: Den wir durchgesetzt haben!)


    – Streitigkeiten in der Koalition müssen Sie unter sich
    ausmachen; da kann Ihnen jetzt die Opposition nicht
    auch noch helfen .


    (Dr . Johannes Fechner [SPD]: Gern! – Dr . Volker Ullrich [CDU/CSU]: Wo Herr Lindner recht hat, hat er recht!)


    Ich will sehr gerne ein paar Dinge zum Verbraucher-
    schutz sagen . Es fällt ja oft hinten herunter, dass dieses
    Ministerium noch eine zweite Aufgabe hat: Es ist das
    Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz . Das
    haben Sie selbst in den Koalitionsverhandlungen so
    entschieden . 2014 haben Sie einen Etat hingelegt: rund
    650 Millionen Euro – Kollege Claus hat es erwähnt –,
    der kleinste Etat der Ressorts im Bundeshaushalt . Inzwi-
    schen – es ist ja ein guter Zeitpunkt, Bilanz zu ziehen –
    ist dieser Etat auf 825 Millionen Euro angewachsen; das
    heißt um 27 Prozent gestiegen .

    Wenn wir jetzt den Einmaleffekt herausrechnen, näm-
    lich eine Kapitalerhöhung für die Stiftung Warentest in
    Höhe von 90 Millionen Euro, dann bleiben noch rund
    90 Millionen Euro als Etatsteigerung in dieser Legis-
    laturperiode übrig . Nur, was ist davon, liebe Kollegin-
    nen und Kollegen, in den Verbraucherschutz gegangen?
    Ganze 9 Millionen Euro, ein Zehntel davon . Sie, Herr
    Minister Maas, führen kein Ministerium der Justiz und
    für Verbraucherschutz; das ist eher ein Justizministerium
    mit einem Hauch von Verbraucherschutz . Sie haben hier
    die Chance verpasst, die Ressortumorganisation auch
    im Haushalt wirklich vernünftig nachzuvollziehen, Herr
    Maas .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Jetzt schauen wir einmal auf das, was Sie inhaltlich ge-
    macht haben . Schauen wir einmal auf die Marktwächter .
    Sie wissen: Wir als Grüne haben diese Instrumente un-
    terstützt und gutgeheißen . Aber auch hier haben Sie eine
    Chance verpasst . Sie sagen ja selbst, Marktwächter stel-
    len eine Daueraufgabe dar; das ist ein neues Instrument,
    das Sie in die Hand nehmen wollen . Aber dann frage ich
    Sie zunächst: Warum lassen Sie dann dieses Instrument
    nach wie vor in der Projektförderung? Warum sorgen Sie
    nicht, wenn Sie selbst der Auffassung sind, dass das ein
    dauerhaftes Instrument ist, auch für eine dauerhafte Fi-
    nanzierung? Und warum gehen Sie dann noch her und
    legen in der Bereinigungsnacht noch 1,5 Millionen Euro
    drauf für einen dritten Marktwächter, anstatt die ersten
    beiden vernünftig zu konsolidieren? Das bleibt Ihr Ge-
    heimnis, Herr Minister .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dennis Rohde [SPD]: Ist doch gut!)


    Das zweite Problem ist: Sie werden nicht alles, was
    im Bereich Verbraucherschutz passiert, von Marktwäch-
    tern bewachen lassen können . Wichtig sind die Themen,
    die es sonst noch gibt . Wichtig sind Forschungsthemen,
    wichtig sind andere Bereiche wie Gesundheits-Apps, wie
    der Schutz von Kindern und Jugendlichen, wie neue Ge-
    schäftsmodelle, die sich im Internet auftun . Wenn man
    sich da die restlichen Mittel, die Sie haben, anschaut,
    dann muss man sich leider eingestehen: Die Mittel sind
    in Ihrer Zeit eher gesunken als gestiegen . Sie haben sich
    so sehr auf die Marktwächter konzentriert, dass bei-
    spielsweise für Forschung nicht mehr Geld zur Verfü-
    gung steht, Herr Minister .

    Lassen Sie mich einen letzten Punkt ansprechen: die
    Stiftung Warentest . Auch wir Grüne befürworten, dass
    die Stiftung unabhängiger wird . Es ist prinzipiell richtig,
    das Stiftungskapital zu erhöhen . Sie haben allerdings den
    jährlichen Zuschuss erst um 1,5 Millionen Euro gekürzt,
    nehmen jetzt 90 Millionen Euro in die Hand, die Sie noch
    in der Bereinigungsnacht gefunden haben, und pumpen
    die in die Stiftung hinein . Dazu sagt Ihnen der Bundes-
    rechnungshof: Na ja, die Rendite, die Sie erwarten kön-
    nen, liegt etwa bei 0,5 Prozent . – Rein faktisch heißt das
    nicht nur, dass Sie vielleicht zum falschen Zeitpunkt,
    also in einer Niedrigzinsphase, das Stiftungskapital auf-
    blähen, nein, es heißt auch, dass die Stiftung de facto im
    kommenden Jahr mit 1 Million Euro weniger auskom-
    men müssen wird, schlichtweg, weil sie aus dieser enor-
    men Summe von 90 Millionen Euro vermutlich gar nicht
    die Summe erwirtschaften kann, die notwendig ist, um
    die bei ihr vorgenommenen Kürzungen auszugleichen .


    (Dennis Rohde [SPD]: Es ist keine Kürzung! Es ist der Ansatz des letzten Jahres!)


    Herr Minister, ich muss Ihnen eines gestehen: Nach
    vier Jahren ist nur ein Ansatz in Ihrem Etat deutlich ge-
    stiegen: Das ist der für die Öffentlichkeitsarbeit; der hat
    sich mehr als verdoppelt . Damit vollziehen Sie nach, wie
    Sie auch wahrgenommen werden: als Minister, der gerne
    Ankündigungen macht, aber wenig liefert .


    (Widerspruch bei Abgeordneten der SPD)


    Dr. Johannes Fechner






    (A) (C)



    (B) (D)


    Das ist schade, vor allem, weil wir Grüne in den Haus-
    haltsberatungen eine Menge an Vorschlägen gemacht ha-
    ben, wie man auch im Etat wirklich ein Ministerium für
    Justiz und Verbraucherschutz hätte abbilden können .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Tobias Lindner . – Nächster Redner:

Klaus-Dieter Gröhler für die CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Dieter Gröhler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Danke schön . – Frau Präsidentin! Meine Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Etat des
    Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucher-
    schutz ist mit einem Ansatz von 735 Millionen Euro in
    die Haushaltsberatungen eingebracht worden und hat
    diese Haushaltsberatungen mit einer Steigerung um
    103 Millionen Euro auf jetzt 838 Millionen Euro verlas-
    sen .

    Diese Steigerung ist beim kleinsten Etat aller Bun-
    desministerien außergewöhnlich . Deshalb will ich an
    drei unterschiedlichen Beispielen skizzieren, wie es dazu
    gekommen ist . Denn wir Haushälter sind nun wahrlich
    nicht dafür bekannt, dass wir in den Haushaltsberatungen
    noch viele Millionen Euro draufsatteln würden . An die-
    ser Stelle hat das aber seinen guten Grund .

    Lassen Sie mich mit der größten Etatveränderung
    beginnen, auf die Tobias Lindner eben auch schon hin-
    gewiesen hat . Ich freue mich ja darüber, dass wir uns
    insgesamt in dieser Frage im Kern sogar einig sind . Es
    gibt ein Plus von 90 Millionen Euro als Zustiftung in das
    Vermögen der Stiftung Warentest im Haushaltsjahr 2017 .

    Diese sehr wichtige Unterstützung des Verbraucher-
    schutzes geht auf eine Initiative unseres Fraktionsvorsit-
    zenden Volker Kauder zurück . Nachdem wir bereits mit
    dem Etat 2016 das Stiftungsvermögen um 10 Millionen
    Euro erhöht haben, ist der jetzige Schritt die konsequen-
    te Umsetzung unserer Absicht, die Stiftung Warentest zu
    stärken . Wir wollen sie aber nicht nur stärken, sondern
    sie auch dauerhaft von laufenden Zuschüssen aus dem
    Bundeshaushalt unabhängig machen . Wir wollen verhin-
    dern, dass die Stiftung Warentest auf Dauer jedes Jahr
    schauen muss: Was kommt denn nun bei den Haushalts-
    beratungen für uns heraus?

    Denn wir von der Union sind davon überzeugt, dass
    die Stiftung in den über 50 Jahren ihres Bestehens gute
    Arbeit für die Verbraucherinnen und Verbraucher in un-
    serem Land geleistet hat . Zu dieser guten Arbeit soll sie
    auch weiterhin in der Lage sein . Sie soll frei und unab-
    hängig testen können und die Ergebnisse ihrer Untersu-
    chungen veröffentlichen können . Sie soll auch zukünftig
    eine objektive Informationsquelle für Kundeninnen und
    Kunden sein .

    Die Stiftung Warentest entstammt einer Regierungs-
    erklärung von Konrad Adenauer aus dem Jahr 1962 und
    hat seit ihrer Schaffung 1964 knapp 6 000 Tests durchge-

    führt . Dabei hat sie über 95 000 Produkte und mehr als
    2 500 Dienstleistungen bewertet . Sie ist für das Konsum-
    verhalten in Deutschland ein unverzichtbarer Wegweiser
    geworden und hilft auch, bei Händlern und Produzenten
    die Spreu vom Weizen zu trennen . Sie hat in den Fragen
    der Warendeklaration, des Bekämpfens der Mogelpa-
    ckungen und der Entsorgung von Produkten bereits früh-
    zeitig Maßstäbe gesetzt und genießt in der Öffentlichkeit
    ein hohes Maß an Vertrauen .

    Damit das so bleiben kann, wollen wir die Stiftung
    Warentest mit dieser Zustiftung frei von den jeweiligen
    Haushaltsberatungen machen und sie auf eigene Beine
    stellen .

    Die Stiftung Warentest hat bisher im Jahr etwa 40 Mil-
    lionen Euro selbst erwirtschaftet . Rund 5 Millionen Euro
    hat sie jährlich vom Bund als ihrem Stifter erhalten . In
    Zukunft wird die Stiftung deutlich weniger auf diese
    jährlichen Zuweisungen des Bundes angewiesen sein;
    denn die Zinsen werden ja auch wieder ein Normalmaß
    erreichen, lieber Tobias Lindner . Davon gehen wir alle
    aus .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wollen wir es hoffen! Nächstes Jahr werden es weniger sein!)


    Irgendwann wird die Stiftung dann gar keinen Bundeszu-
    schuss mehr benötigen, sondern kann komplett auf eige-
    nen Beinen stehen und damit nach außen noch objektiver
    auftreten, als das bisher schon der Fall war .

    Wir glauben, dass wir damit den Verbraucherschutz in
    Deutschland klar stärken – so wie mit dem ersten Grund-
    stein, den wir schon vor über 50 Jahren gelegt haben .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Herr Minister Maas, an dieser Stelle darf ich aber auch
    die Erwartung zum Ausdruck bringen, dass die 10 Mil-
    lionen Euro Zustiftung, die wir in den Haushalt 2016
    eingestellt haben, nun auch tatsächlich in den nächsten
    Tagen vor dem Kassenschluss zur Auszahlung kommen .
    Sollte das nicht der Fall sein, müsste ich mich einmal bei
    Ihnen um einen Gesprächstermin bemühen, müsste also
    sozusagen einen solchen Termin buchen . Ich hoffe, dass
    ich da nichts zahlen muss,


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)


    sondern dass wir das dann so klären können .

    Ich will dem Ministerium natürlich nicht das Recht
    absprechen, vor der Auszahlung eines derartigen Betra-
    ges zu prüfen, ob alle Voraussetzungen vorliegen – gerne
    auch im Benehmen mit dem Bundesrechnungshof . Aber
    eines will ich auch deutlich machen: Wenn der Haus-
    haltsgesetzgeber und damit wir nach sorgfältiger Prüfung
    im letzten Herbst entschieden haben, dass wir dem Stif-
    tungsvermögen 10 Millionen Euro zugeben wollen, dann
    liegt es nicht im Belieben eines Ministeriums, erstmalig
    im August dieses Jahres zu prüfen, ob das als sinnvoll
    erachtet wird . Gerne möchte ich an dieser Stelle den Ge-
    dankengang unseres Bundestagspräsidenten bemühen,
    dass das Parlament nicht Vollzugsorgan der Bundesregie-
    rung, sondern umgekehrt ihr Auftraggeber ist . Das gilt
    auch beim Haushaltsvollzug .

    Dr. Tobias Lindner






    (A) (C)



    (B) (D)


    Diese Betrachtung unseres Verfassungsgefüges, mei-
    ne Damen und Herren, bietet mir eine gute Überleitung
    zu einer weiteren Ausgabe, die wir im Zuge der Etatbe-
    ratungen in den Haushalt eingefügt haben . Auch wenn
    der Betrag deutlich kleiner ausfällt als der, den ich eben
    genannt habe, halte ich die dahinterstehende Überlegung
    für sehr wichtig . Wir bringen einen neuen Bundesschü-
    lerwettbewerb auf den Weg, nämlich den Bundesschüler-
    wettbewerb „Rechtsstaat“ . Ich habe schon in der Debatte
    zur Einbringung des Etats darauf hingewiesen, dass ein
    derartiger Schülerwettbewerb sinnvoll sein könnte . Ich
    habe mich damals darauf berufen, dass nach einer Umfra-
    ge von Infratest aus dem Jahre 2016 nicht einmal 60 Pro-
    zent der Befragten der deutschen Justiz vertrauen . Dieser
    Wert betrübt und alarmiert zugleich: Wir müssen etwas
    dagegen tun, zum einen durch konsequentes Handeln der
    Justiz zur Durchsetzung von Sicherheit und Recht,


    (Michaela Noll [CDU/CSU]: Das wäre mal nicht schlecht!)


    zum anderen müssen wir aber auch für unseren Rechts-
    staat werben, gerade bei der jüngeren Generation .

    Für vieles gibt es in Deutschland Schülerwettbewerbe:
    „Jugend forscht“, „Jugend komponiert“, „Jugend grün-
    det“, Bundesumweltwettbewerb, einen bundesweiten In-
    formatikwettbewerb und einen Mathematikwettbewerb .
    Aber für das Thema „Recht“ gab es bisher eine derartige
    Veranstaltung nicht . Das wollen wir ändern . Wir wollen
    junge Menschen in Deutschland motivieren, sich abseits
    des schulischen Alltags mit unserem Rechtssystem zu
    beschäftigen . Sie sollen der Frage nachgehen können,
    was ein faires Gerichtsverfahren auszeichnet, warum bei
    uns der Grundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten“
    gilt, warum bei uns Folter und Todesstrafe verboten sind
    und wie auch der Bürger seinen Staat verklagen kann .
    Der Rechtsstaat soll für Jugendliche bemerkbar, erlebbar
    und erfassbar gemacht werden . Im Jahre 2017 soll mit
    der Finanzierung die Konzeption eines solchen Wettbe-
    werbs ermöglicht werden, und ich wünsche mir, dass er
    2018 erstmalig ausgelobt wird . Ich halte einen derarti-
    gen Wettbewerb für einen sehr kleinen, aber elementaren
    Baustein, der wichtig ist, um zu zeigen, dass der Rechts-
    staat nicht nur eine leere Worthülse ist, sondern dass je-
    der, der in diesem Land lebt, ein ganz eigenes Interesse
    haben muss, diesen Rechtsstaat tatsächlich weiterzuent-
    wickeln und zu stärken; in diesen Zeiten mehr denn je .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Und mein drittes Beispiel soll eine Einrichtung an-
    schieben, die den Rechtsstaat erlebbar machen soll . Wir
    haben 200 000 Euro in den Haushalt eingestellt, um zu
    klären, ob und zu welchen Bedingungen in Karlsruhe das
    „Forum RECHT“ etabliert werden kann . Mein Kollege
    Carsten Körber hat beim vorherigen Tagesordnungs-
    punkt schon darauf hingewiesen . Das „Forum RECHT“
    soll, ähnlich dem Haus der Geschichte in Bonn, eine
    Informations-, Dokumentations- und Kommunikations-
    plattform zum Thema „Rechtsstaat“ – deutscher und eu-
    ropäischer – werden . Dafür ist die Stadt Karlsruhe mit
    ihrem Sitz von Bundesverfassungsgericht und BGH so-
    wie ihrer Nähe zu Straßburg geradezu prädestiniert . Ich
    bin an dieser Stelle unter anderem dem Präsidenten und

    dem Vizepräsidenten unseres Verfassungsgerichtes sehr
    dankbar, dass sie vor den Haushaltsberatungen nochmals
    den Anstoß für diese erste Förderung durch den Bund ge-
    geben haben . Jetzt wird es darum gehen, dass der Bund,
    das Land Baden-Württemberg und die Stadt Karlsruhe
    gemeinsam eine Konzeption auf den Weg bringen und
    sich dann um die Verwirklichung dieses Forums küm-
    mern .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Im Kern geht es hier aber um mehr als nur ein muse-
    umsähnliches Vorhaben . Es geht bei dieser Maßnahme
    genau wie bei dem neuen Bundesschülerwettbewerb um
    die Frage, wie wir die Werte, die uns ganz maßgeblich
    geholfen haben, dieses Land zu dem zu machen, was es
    heute ist, dauerhaft bei dem ganz überwiegenden Teil der
    Menschen in unserem Land verankern können: Werte
    wie Gleichheit und Würde der Menschen, Gewalt- und
    Justizmonopol des Staates, Meinungs- und Versamm-
    lungsfreiheit, Werte, die offensichtlich neuerdings – nicht
    nur in unserem Lande – wieder infrage gestellt werden,
    in einer Form, die wir vor vielen Jahren für undenkbar
    gehalten haben . Ich glaube, dass eine unserer wichtigs-
    ten Aufgaben in den kommenden Jahren darin bestehen
    wird, deutlich zu machen, dass nicht Demokratie allein,
    also die Umsetzung des Volkswillens bzw . des mehrheit-
    lichen Volkswillens, der schützenswerte Kern unseres
    Staates ist, sondern sie erst im Zusammenwirken mit der
    Herrschaft des Rechts unser Leben lebenswert macht
    und vor Willkür schützt . In diesem Sinne lassen Sie uns
    gemeinsam den Rechtsstaat weiterentwickeln, nicht nur
    mithilfe des Haushaltsrechts .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)