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ID1820102600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Dieser Bundeshaushalt macht Freude . Wir
    können wiederum einen ausgeglichenen Haushalt vorle-
    gen . Seit 45 Jahren hat es Derartiges nicht gegeben . Ich
    glaube, darauf können wir stolz sein . Das ist eine histo-
    rische Leistung . Diese Leistung ist aber auch nur deswe-
    gen möglich, weil es viele fleißige, tüchtige und kreative
    Menschen in diesem Land gibt, die unser Volkseinkom-
    men bzw . unser Bruttoinlandsprodukt erwirtschaften und
    sich jeden Tag anstrengen .

    Dieser Haushalt ist aber auch das Ergebnis der rich-
    tigen Rahmensetzung durch die Politik . Wir haben in
    der Vergangenheit wichtige Weichenstellungen vor-
    nehmen müssen . Ich erinnere an die Situation in den
    Jahren 2007/2008 . Da haben wir in der Finanz-, Wirt-
    schafts-, Banken- und Euroverschuldungskrise – bei all
    diesen Ereignissen – die richtigen Maßnahmen ergriffen .

    Vielleicht sollten wir heute auch darauf hinweisen,
    dass sich diese Maßnahmen, über die wir seinerzeit ernst-
    haft gerungen haben – es gab viele Diskussionen darüber,
    ob sie richtig sind –, letztlich als richtig und stabilisie-
    rend herausgestellt haben . Ich darf nur erwähnen, dass
    die Garantien für die Bankenrettung samt und sonders
    ohne einen Cent Verlust wieder zurückgegeben werden
    konnten . Ähnlich war es bei den Maßnahmen, die zur
    Stabilisierung des Euros beigetragen haben . Auch sie –
    wir haben hier sehr streitig darüber diskutiert und darum
    gerungen, ob sie richtig sind oder nicht – haben sich als
    richtig erwiesen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Dr . Hans-Ulrich Krüger [SPD])


    Das Wohlergehen der Menschen bei uns hängt auch
    vom Wohlergehen Europas – von der Stabilität des Euros
    sowie von der Einheit und der Zukunftsfähigkeit Euro-
    pas – ab . Das wird in Zukunft vermutlich sogar noch stär-
    ker der Fall sein, weil sich die Dinge auch international
    sehr rasant verändern und die Bedrohungen eher zuneh-
    men . Diese Vorgänge führen natürlich zu einer wachsen-
    den Verunsicherung in der Bevölkerung – auch bei uns .

    Objektiv gesehen geht es uns so gut wie selten zuvor:
    Die Wirtschaft wächst, wir haben den höchsten Stand

    Dr. Hans-Ulrich Krüger






    (A) (C)



    (B) (D)


    an Erwerbstätigen und sozialversicherungspflichtig Be-
    schäftigten, die Lage der Sozialversicherungssysteme ist
    gut, und insbesondere in Bezug auf die Jugendarbeits-
    losigkeit würden sich viele Länder Europas unsere Si-
    tuation wünschen . Die jungen Menschen haben derzeit
    Chancen wie in kaum einer Zeit vorher .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: In Deutschland, ja!)


    Trotzdem gibt es auch in diesen guten Zeiten Men-
    schen, die nicht auf der Sonnenseite stehen . Auch für sie
    treffen wir in diesem Bundeshaushalt Vorsorge: Ich darf
    einmal darauf hinweisen, dass weit mehr als 50 Prozent
    des Bundeshaushaltes für Soziales verwendet wird . Das
    zeigt, dass wir auch für diejenigen da sind, die es im Le-
    ben nicht so leicht haben .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir unterstützen – auch das ist bereits mehrfach ange-
    sprochen worden – die Länder und die Gemeinden, damit
    sie ihre Aufgaben erfüllen können . Das gilt vor allen Din-
    gen hinsichtlich der Bewältigung der Probleme, die sich
    aus den Flüchtlingswellen ergeben . Daneben darf man
    sagen, dass auch die Neuregelung des Länderfinanzaus-
    gleichs, der Finanzbeziehungen von Bund und Ländern,
    nicht zum Nachteil der Länder ausgefallen ist .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir ge-
    ben die richtigen Antworten auf die Herausforderungen
    in der kommenden Zeit . Wir stärken die Investitionen .
    Wie oft hätte ich mir in der Vergangenheit gewünscht,
    im Bundeshaushalt eine Investitionsquote von 11 Pro-
    zent feststellen zu können! Diese Mittel fließen in den
    Substanzerhalt, in die Erneuerung und Ergänzung der
    Verkehrsinfrastruktur und auch, Herr Kollege Rehberg,
    in die Stärkung der ländlichen Räume sowie den Ausbau
    der digitalen Infrastruktur . Das alles gehört zusammen .

    Ein ganz wichtiges Anliegen ist uns die Sicherheit .
    Auf dieses berechtigte Anliegen der Bevölkerung gehen
    wir mit großen Anstrengungen für die Bundespolizei und
    unsere Sicherheitsorgane ein . Wir geben auch die richti-
    gen Antworten auf die Fragen – auch das ist angespro-
    chen worden –, die sich aus der Bekämpfung der Flucht-
    ursachen und der daraus entstehenden Risiken ergeben .
    „Entwicklungszusammenarbeit“ ist hier ein Stichwort .

    Natürlich müssen wir auch für die äußere Sicherheit
    sorgen . Deswegen unternehmen wir verstärkte Anstren-
    gungen im Verteidigungsbereich . Auch wenn man das
    kritisieren mag: Die allermeisten Menschen im Lande
    wissen, dass auch die Belange der äußeren Sicherheit zu-
    nehmend an Bedeutung für uns gewinnen .

    Die Steuerschätzung vom November hat gezeigt, dass
    zwar die Einnahmen steigen, dass aber die Bäume auch
    hier nicht in den Himmel wachsen . Deswegen müssen
    wir jetzt, in guten Zeiten, Vorsorge treffen, damit wir
    uns in schlechten Zeiten nicht wieder überfordert fühlen
    müssen .

    Meine Damen und Herren, natürlich müssen wir uns
    auch Gedanken über die Entwicklung der Steuerquote
    machen . Wir wissen, sollte die Steuerquote einmal über

    23 Prozent steigen, so wird sich das eher konjunktur-
    dämpfend bis konjunkturschädlich auswirken . Deswegen
    werden wir in der nächsten Legislaturperiode eine Steu-
    erreform angehen müssen . Ich denke an die Überprüfung
    der kalten Progression, wie wir sie uns vorgenommen
    haben, und insbesondere an den Abbau des sogenannten
    Mittelstandsbauches . Das hat nichts mit dem klassischen
    Mittelstand zu tun, sondern mit den Beziehern kleinerer
    und mittlerer Einkommen .

    Natürlich stellt sich auch die Frage: Wann greift der
    Spitzensteuersatz? Ich glaube, niemand im Lande fühlt
    sich mit einem Einkommen von gut 53 000 Euro bereits
    als Besserverdiener oder gar als Spitzenverdiener . Auch
    darauf müssen wir eine Antwort geben . Später müssen
    wir uns mit dem Solidaritätszuschlag befassen . Bund und
    Länder haben sich bereits darauf verständigt, dass wir all
    dies angehen wollen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich glaube,
    auch hier gilt, dass wir immer abwägen müssen: Wie viel
    Einnahmen brauchen der Staat und die öffentliche Hand,
    um die Aufgaben zu erfüllen, die sie erfüllen müssen?
    Auf der anderen Seite gilt: Wie viel muss man dem Bür-
    ger belassen? In Abwandlung eines Bibelwortes möchte
    ich sagen: Gebt dem Staat, was des Staates ist, und lasst
    dem Bürger, was des Bürgers ist .

    Lassen Sie uns also mit Leidenschaft, Hingabe und
    Begeisterung für die Menschen und deren Zukunft in un-
    serem Lande arbeiten . Dies gilt auch eingedenk dessen,
    was Helmut Schmidt gesagt hat – ich darf ihn zitieren –:

    Keine Begeisterung sollte größer sein als die nüch-
    terne Leidenschaft zur praktischen Vernunft .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Der Kollege Lothar Binding hat nun das Wort für die

SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr verehrte Damen und Herren! Ich möchte erst einmal
    allen Bürgerinnen und Bürgern sowie allen Unternehmen
    danken, die ihre Steuern fair und korrekt zahlen .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg . Margaret Horb [CDU/CSU] – Zuruf von der SPD: Bravo!)


    Ich bin in der Haushaltsdebatte für die Einnahmen zu-
    ständig . Aber die Einnahmen kommen von anderen,
    nämlich von denen, die hier oder woanders sind .

    Immerhin haben wir Gesamteinnahmen von etwa
    700 Milliarden Euro . Das ist für unseren Staat schon eine
    erkleckliche Summe . Allein für den Bund belaufen sich
    die Einnahmen auf 300 Milliarden Euro, und zwar trotz,

    Bartholomäus Kalb






    (A) (C)



    (B) (D)


    vielleicht auch wegen unseres Systems, das zwar ein biss-
    chen kompliziert ist, aber doch zu solchen Einnahmen
    führt . Dies geschieht sogar dann noch, wenn sich viele
    bemühen, die Steuern zu umgehen, zu sparen, auch ein
    bisschen zu betrügen; all diese Dinge gibt es . Aber insge-
    samt ist die Leistung aller Bürgerinnen und Bürger sehr
    groß . Deshalb haben wir ein tolles Land . Ein tolles Land
    braucht Politiker, die das alles organisieren; das stimmt .
    Es braucht aber auch die Bürger, die sich beteiligen .

    Immerhin: Wir können in Sicherheit auf die Stra-
    ße gehen, jedenfalls fast überall . Wir haben seit langer
    Zeit Frieden . Ich kann ins Krankenhaus gehen und mich
    dort behandeln lassen . Wir können sicher Zug fahren .
    Wir haben gute Wohnungen . Meine Mutter genießt eine
    gute Pflege. Und doch geht es vielen Leuten in unserem
    Land richtig schlecht . Um diese Menschen müssen wir
    uns kümmern . Das ist sicherlich eine Zukunftsaufgabe
    für das kommende Jahr und die folgenden Jahre . Wenn
    die Situation aber so bleibt, wird die Spannung in der Be-
    völkerung steigen, und dann wird es zu Problemen kom-
    men . Die Hauptaufgabe in der Politik ist es, für soziale
    Gerechtigkeit zu sorgen .


    (Beifall bei der SPD)


    Gesine Lötzsch hat vorhin gesagt: Die AfD ist ein Kind
    der Großen Koalition . – Ich muss sagen, das hat mich et-
    was irritiert . Die PVV in Holland, der Front National in
    Frankreich, die Nationale Allianz in Italien, die Wahren
    Finnen in Finnland und auch die Wahl von Trump waren
    nicht alles Folgen der Großen Koalition .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das habe ich auch nicht gesagt!)


    Ich möchte sogar sagen: Die Tatsache, dass die Hälfte
    deines Wahlkreises an die AfD gegangen ist, ist nicht al-
    lein deine Schuld .


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich glaube, wir müssen schauen, dass wir hier nicht
    die Politik als Ganzes beschädigen . Unsere Aufgabe ist
    es nämlich, Vertrauen in die Politik und Glaubwürdig-
    keit in uns, die Politiker, herzustellen . Da ist eine billige
    Schuldzuweisung ein Schaden für alle, auch gegenüber
    denen, die sich ernsthaft anstrengen, etwas für das Volk
    zu machen . Solche Worte sind kontraproduktiv und zer-
    stören Vertrauen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will eine Bemerkung in Sachen Ökonomie zu
    Ekin Deligöz machen, die gesagt hat: Die Investitionen
    in diesem Haushalt sind sehr gering . – Ich bin froh, dass
    sie in diesem Haushalt genau so sind, wie sie sind . Denn
    was würde passieren, wenn alle Brückenbauer beschäf-
    tigt wären, wenn alle Schulsanierer am Bau wären und
    alle Bauarbeiter mit sozialem Wohnungsbau beschäftigt
    wären und wir jetzt – in diesem Jahr bzw . kurzfristig –
    noch mehr investierten? Es würden lediglich die Preise

    steigen, aber es würde keine einzige Schule mehr saniert
    und keine einzige Straße mehr gebaut .


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Richtig! Es würde überhitzt!)


    Deshalb ist es kluge Politik, dass wir die Investitionen
    jetzt planen und das Baurecht für den Zeitpunkt schaffen,
    wenn die Konjunktur nachlässt und eine Zunahme der
    Arbeitslosigkeit eventuell durch Investitionen zu vermei-
    den wäre . Genau in den Moment investieren wir und ma-
    chen dann eine antizyklische Globalsteuerung, die auch
    funktioniert . Das ist sehr gut .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Jetzt muss ich leider etwas zu dem Kollegen Rehberg
    sagen; denn er hat – nicht ganz zufällig – vorhin nicht
    Mecklenburg-Vorpommern, sondern ein anderes Land
    angeprangert . Aber es gibt – darauf hat mich der Kollege
    Bernhard Daldrup hingewiesen – ein Protokoll der Ver-
    handlungen zwischen der Bundesregierung und den Län-
    dern vom 7 . Juli . Darin heißt es, die dreimal 2 Milliarden
    Euro für die Integrationspauschale dienen der Entlastung
    der Länder . Da hat jemand, ehrlich gesagt, schlecht ver-
    handelt, sonst wären nämlich die Kommunen explizit ge-
    nannt worden . Das ist leider nicht der Fall .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Die Ländermilliarden werden von Schleswig-Hol-
    stein, vom Saarland, von Brandenburg und von Meck-
    lenburg-Vorpommern – dort kennen Sie sich ja genauer
    aus – leider nicht weitergegeben . Auch die Integrations-
    pauschale wird oft nicht weitergegeben, und zwar von
    NRW – das wurde als Einzelland erwähnt –, Branden-
    burg, Niedersachsen und – man höre – Bayern . Man
    merkt: Einzelne Länder zu nennen, eignet sich oft nicht,
    um sich selber reinzuwaschen . Denn wenn das plötzlich
    jemand merkt, ist das unangenehm .


    (Beifall bei der SPD)


    Man fragt sich, wer eigentlich überhaupt Steuern
    zahlt . Es gibt gar nicht so viele Leute, die Steuern zahlen .
    Das sind vor allem die Lohnempfänger . Bei ihnen wird
    nämlich die Lohnsteuer gleich vom Lohn abgezogen .

    Auch die Unternehmen zahlen Steuern, etwa die Kör-
    perschaftsteuer . Komischerweise nehmen wir damit rela-
    tiv wenig ein, obwohl die Körperschaften hohe Gewinne
    machen . Aber irgendetwas bewirkt, dass die extrem star-
    ken Unternehmen extrem wenig Steuern bezahlen . Das
    müsste einmal genauer untersucht werden . Wir haben
    das als Parlament gemeinsam mit dem Bundesfinanzmi-
    nisterium untersucht, wobei wir uns sehr gut gegenseitig
    unterstützt haben . Wir machen ein Programm gegen in-
    ternationale Steuergestaltung und gegen Steuerhinterzie-
    hung .

    Last, but not least gibt es – darin sind wir uns nicht
    ganz einig – an ganz anderer Stelle Betrug, zum Beispiel
    überall dort, wo es keine Kassen gibt . Man kann zwar
    sagen: „Lasst den Leuten doch diese kleinen Einkommen
    aus der Eisdiele oder vielleicht aus dem Friseurladen

    Lothar Binding (Heidelberg)







    (A) (C)



    (B) (D)


    oder einer Gaststätte“; das wäre aber leider ein Wettbe-
    werbsnachteil für die Ehrlichen .


    (Bettina Hagedorn [SPD]: So ist es!)


    Wir sind dafür, einen fairen Markt zu schaffen . Des-
    halb sagen wir: Wir brauchen die Kassenpflicht, die Re-
    gistrierung der Kassen und die Bonausgabepflicht, um
    Betrug zu verhindern, und wir brauchen BEPS: Base
    Erosion and Profit Shifting. Das ist das gemeinsame
    Programm für die Konzerne . Aus diesen beiden Kom-
    ponenten werden wir auch künftig die Steuereinnahmen
    sichern und für eine gute Zukunft sorgen .

    Schönen Dank .


    (Beifall bei der SPD)