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ID1820100400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
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    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank . – Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Sicher wird in dieser Debatte wie-
    der viel über die schwarze Null gesprochen werden . Ich
    will Ihnen in aller Deutlichkeit sagen, was mich an die-
    ser Diskussion am meisten stört: Es wird bewusst davon
    abgelenkt, wie ungerecht unser Steuersystem ist – die
    Reichen werden verschont, und die Mittelschicht muss
    löhnen . – Das muss ein Ende haben, meine Damen und
    Herren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir Linke haben gute Vorschläge in die Haushaltsbe-
    ratungen eingebracht . Unser Ziel ist es, unser Land ge-
    rechter und sicherer zu machen . Nur ein Beispiel – wir
    haben uns dabei an der Forderung des Paritätischen Wohl-
    fahrtsverbandes orientiert –: Wir wollen das Kindergeld
    deutlich erhöhen . Das wäre ein Anfang im Kampf gegen
    steigende Kinderarmut . Aber Sie haben den Antrag ab-
    gelehnt . Sie haben kein Herz für Kinder . Das ist ein Ar-
    mutszeugnis für diese Koalition .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Alle unsere Vorschläge sind finanzierbar. Wir müssen
    nur endlich in diesem Land ein gerechtes Steuersystem
    haben, und die Vermögenden müssen endlich ihren Bei-
    trag im Kampf gegen die Armut leisten . Das ist die zen-
    trale Frage . Dafür kämpfen wir Linke: für Gerechtigkeit
    und Solidarität .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es gibt ja noch einige Kollegen, die sich über die Wah-
    lerfolge der AfD wundern . Aber schauen Sie sich doch
    einmal die Vermögensverteilung in unserem Land genau
    an . Gab es im Jahr 2002 34 deutsche Milliardäre, waren
    es 2012 schon 55 . 1 Prozent der Vermögenden besitzt ein
    Drittel des Gesamtvermögens . Das ist das Ergebnis einer
    falschen Steuerpolitik . Das können wir nicht länger hin-
    nehmen, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Selbst die Bertelsmann-Stiftung stellt in einer aktuel-
    len Studie fest, dass die Zahl der Menschen, die von ihrer
    Arbeit nicht leben können, in unserem Land dramatisch
    angestiegen ist . Der Chef der Stiftung kommentiert:

    Anja Hajduk






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ein steigender Anteil von Menschen, die . . . nicht
    von ihrer Arbeit leben können, untergräbt die Le-
    gitimität unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsord-
    nung .

    Meine Damen und Herren, ich sage Ihnen ganz deutlich:
    Die AfD ist ein Kind der Politik der Großen Koalition .


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Oh!)


    Mit dieser Politik haben Sie die AfD stark gemacht .


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Oh!)


    Wir müssen in unserem Land endlich umsteuern .


    (Beifall bei der LINKEN – Manfred Grund [CDU/CSU]: Ihnen laufen doch die letzten Wähler weg!)


    Die Stimmen in den USA waren noch gar nicht aus-
    gezählt, da forderte die Verteidigungsministerin schon
    wieder mehr Geld für die Bundeswehr . Ich glaube, Frau
    von der Leyen, wäre die US-Wahl anders ausgegangen,
    hätten Sie wohl den gleichen Sprechzettel vorgetragen .
    Obwohl das Verteidigungsministerium in den nächsten
    Jahren 130 Milliarden Euro für Kriegsgeräte ausgeben
    will, kam in der Bereinigungssitzung noch eine Nachfor-
    derung von 1,5 Milliarden Euro auf den Tisch . Es handel-
    te sich um fünf Korvetten . Angeblich würde die NATO
    fünf Korvetten von Deutschland fordern, und dieser For-
    derung müsse man entsprechen . Nur: Die Bundesrepu-
    blik besitzt bereits fünf dieser Korvetten . Das Problem
    ist: Von den fünf ist in der Regel nur eine einsatzfähig .
    Die Bundeswehr braucht also zehn Korvetten, damit
    zwei halbwegs funktionieren . Meine Damen und Herren,
    das ist doch Misswirtschaft, und Misswirtschaft wollen
    wir nicht finanzieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich stelle auch die Frage: Warum sagt Frau von der
    Leyen nicht ehrlich, dass sie fünf neue Schiffe haben
    will? Warum versteckt sie sich hinter der NATO? Oder
    vielleicht ist es gar nicht die NATO, die das will . Viel-
    leicht vertritt sie wieder einmal die Interessen der Rüs-
    tungslobbyisten . Ich bin der Meinung, wenn wir aus der
    Atomindustrie aussteigen können, dann können wir auch
    aus der Rüstungsindustrie aussteigen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, viele Menschen in unse-
    rem Land haben Angst vor Altersarmut, vor steigenden
    Mieten, vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes und vor
    steigenden Gesundheits- und Pflegekosten. Ich sage ganz
    deutlich: Das sind reale Ängste und keine eingebildeten .
    Die Linke will den Menschen diese Ängste nehmen, in-
    dem wir nicht nur darüber reden, sondern wirklich in So-
    lidarität investieren, nämlich in eine solidarische Rente
    und in ein solidarisches Gesundheitssystem . Wir brau-
    chen endlich eine Rentenversicherung, in die alle einzah-
    len und in die die Menschen aufgrund von guten Löhnen
    einzahlen können, damit sie eine Rente bekommen, von
    der sie im Alter leben können .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Noch einmal zur schwarzen Null . Der Bundesrech-
    nungshof spricht in seinem jüngsten Bericht von „an-
    strengungsloser Verbesserung“ der Bundesfinanzen auf-
    grund fallender Zinslasten . Ich glaube, Herr Schäuble,
    das ist doch wirklich ein harter Schlag für Sie . Sie haben
    die schwarze Null ja als Krönung Ihrer Karriere ange-
    sehen . Nun schreibt Ihnen der Bundesrechnungshof, der
    wahrlich nicht von der Linken geleitet wird, dass das al-
    les anstrengungslos erreicht worden sein soll .

    Ja, muss ich Ihnen sagen, der Bundesrechnungshof
    hat recht: Niedrige Zinsen, niedriger Wechselkurs und
    billiges Öl wären großartige Voraussetzungen für einen
    Finanzminister gewesen, endlich eine Gerechtigkeitsof-
    fensive zu starten . Seit 2008 haben wir wegen sinkender
    Zinsen rund 100 Milliarden Euro Zinszahlungen ein-
    gespart . Ich frage mich, warum der Finanzminister aus
    diesen guten Rahmenbedingungen nichts Vernünftiges
    gemacht hat . Im Gegenteil: Er kritisiert die EU-Kom-
    mission für Investitionspläne . Dabei müssten Sie, Herr
    Schäuble, doch endlich einsehen, dass die Kürzungs-
    politik Europa in eine schwere Krise getrieben hat . Sie
    müssen sich doch nur die Arbeitslosenzahlen in Europa
    anschauen . Sogar in Italien sind 30 Prozent der Jugendli-
    chen ohne Ausbildung und ohne Arbeit . Die Kürzungspo-
    litik raubt der europäischen Jugend ihre Zukunft . Meine
    Damen und Herren, wir müssen diese Politik spätestens
    im Herbst 2017 beenden .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Linke steht für Solidarität, soziale Sicherheit und Zu-
    kunft . Und dafür streiten wir .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Eckhardt Rehberg ist der nächste Redner für die CDU/

CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eckhardt Rehberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Frau Kollegin Lötzsch, wenn Sie die Politik der
    Großen Koaliton als Ursache des Erfolges der AfD se-
    hen, dann müssen Sie mir einmal erklären, warum die
    Linke am 4 . September in Mecklenburg-Vorpommern
    bei der Landtagswahl die größten Verluste gehabt hat .


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Sie haben ein Minus von 17 Prozent bekommen!)


    – Sie haben 5 Prozent verloren und in Mecklenburg-Vor-
    pommern die größten Verluste erlitten . Deswegen würde
    ich mir erst einmal an die eigene Nase fassen, bevor ich
    Schuldzuweisungen an andere vornehme .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: 17 Prozent in MV!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die schwarze Null
    ist Generationengerechtigkeit . Das ist Basis für eine gute

    Dr. Gesine Lötzsch






    (A) (C)



    (B) (D)


    Politik . Wir sind 2010 mit 86 Milliarden Euro Schulden-
    neuaufnahme gestartet . 2014 hatten wir zum ersten Mal
    im Ist einen ausgeglichenen Haushalt . Und jetzt haben
    wir den dritten Haushalt in Folge, bei dem wir keine neu-
    en Schulden aufnehmen .

    Diese Politik hat dazu geführt, dass wir ohne neue
    Schulden mit 36 Milliarden Euro bzw . 11 Prozent die
    höchste Investitionsquote der letzten 15 Jahre haben . Sie
    hat dazu geführt, dass wir die Herausforderungen beim
    Thema „Flüchtlinge und Fluchtursachenbekämpfung“
    ohne neue Schulden bewältigen können . Diese Politik
    hat auch dazu geführt, dass wir mit 52 Prozent seit Ge-
    nerationen bzw . Jahrzehnten die höchste Sozialquote im
    Bundeshaushalt haben . Deswegen ist die schwarze Null
    kein Selbstzweck an sich, sondern sie ist Basis für solide
    Politik sowie für Generationengerechtigkeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir senden zwei Signale . Einmal haben wir in der
    Bereinigungssitzung vereinbart, dass der über 2,5 Mil-
    liarden Euro hinausgehende Betrag des Bundesbankge-
    winnes wieder zur Tilgung eingesetzt wird . Wir gehen
    Stück für Stück auf einen Schuldenstand von 60 Prozent
    zu . Aktuell sind wir bei 63,5 Prozent .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir brauchen kei-
    ne Belehrung der EU-Kommission . Deutschland zeigt,
    dass man mit stabiler Haushaltspolitik die soziale Ba-
    lance halten und auch investieren kann . Deswegen ist es
    grundsätzlich falsch, wenn die EU-Kommission meint,
    dass man über Schulden Investitionen bzw . Haushalte
    finanzieren könne. Wohin das geführt hat, haben wir in
    der Euro-Krise zu Beginn dieses Jahrzehnts deutlich ge-
    sehen . Deswegen ist der deutsche Weg der richtige und
    der, den die EU-Kommission vorschlägt, der falsche .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben doch gar nicht mehr das Problem, dass nicht
    genug Geld für Investitionen bereitsteht . Wir haben doch
    eher das Problem, dass wir in vielen Bereichen das Geld,
    das für Investitionen bereitsteht, gar nicht mehr umge-
    setzt bekommen, weil unser Planungs- und Baurecht viel
    zu kompliziert ist, weil unsere Standards zu hoch sind .
    Bei den Kommunen fehlen Planungskapazitäten . Von
    den 3,5 Milliarden Euro an Kommunalinvestitionen sind
    gerade einmal 50 Millionen Euro abgeflossen und gerade
    einmal 1,8 Milliarden Euro gebunden .

    Wir mussten dieses Programm um zwei Jahre nach
    hinten schieben . Bei den Kitainvestitionen gab es eine
    Verlängerung um ein Jahr . Wir haben, obwohl im Ver-
    kehrshaushalt genug Geld vorhanden ist, Mühe, das
    Geld bei den Straßen, der Schiene und den Wasserstra-
    ßen umzusetzen . Mittlerweile sind wir so weit, dass je-
    des Straßenneubauprojekt, das baurechtlich genehmigt
    ist, ausfinanziert werden kann. Hierzu kann ich nur sa-
    gen: 36 Milliarden Euro und eine Investitionsquote von
    11 Prozent sprechen eine deutliche Sprache . Der Bil-
    dungs- und Forschungsetat ist verdoppelt worden . Des-
    wegen kann ich nur sagen: Die schwarze Null ist auch
    Basis für Zukunftsinvestitionen, liebe Kolleginnen und
    Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zur Zukunft gehört für mich – im Gegensatz zu Ihnen
    von den Linken – auch das Thema Sicherheit . Wir ver-
    stärken die Finanzmittel bzw . die Personalstellen im Be-
    reich der inneren Sicherheit massiv . Es gibt bei der Bun-
    despolizei in den nächsten Jahren einen Aufwuchs um
    über 7 000 Stellen . Ich erwarte ganz einfach, dass innere
    Sicherheit auch bei den Ländern – bei allen 16 Bundes-
    ländern – wieder Priorität bekommt . Es reicht nicht aus,
    dass der Bund die Bundespolizei um über 7 000 Stellen
    aufwachsen lässt . Nein, auch die Länder müssen ihre De-
    fizite beheben. Die innere Sicherheit muss eine gesamt-
    staatliche Aufgabe sein .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, nicht wegen der
    Wahl in Amerika, sondern schon weit vorher haben diese
    Koalition und diese Bundesregierung entschieden, den
    Verteidigungshaushalt massiv aufwachsen zu lassen . Auf
    uns werden weitere Anforderungen zukommen, und die-
    sen werden wir gerecht . Wir werden in den nächsten Jah-
    ren 20 Milliarden Euro mehr für Verteidigung ausgeben,
    damit Deutschland seinen Aufgaben in Europa und in der
    Welt nachkommen kann .

    Wir haben heute Morgen beschlossen, dass in den
    nächsten drei Jahren über 17 Milliarden Euro zur Be-
    wältigung der Flüchtlingskosten an die Länder und
    Kommunen fließen. Was ich hier schon für ein Stück
    aus dem politischen Tollhaus halte, ist das, was der
    nordrhein-westfälische Finanzminister, Herr Wal-
    ter-Borjans, in der letzten Woche in Nordrhein-Westfa-
    len getan hat . Er hat die 434 Millionen Euro, den Anteil
    Nordrhein-Westfalens an der Integrationspauschale in
    Höhe von 2 Milliarden Euro, als verbesserte Steuerein-
    nahmen deklariert. Ich kann dem Landesfinanzminister
    von Nordrhein-Westfalen, Herrn Walter-Borjans, nur ins
    Stammbuch schreiben: Dieses Geld ist dazu da, damit die
    Kommunen nicht auf ihren Kosten sitzen bleiben, und
    nicht zur Sanierung des Landeshaushaltes .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU], an den Abg . Thomas Oppermann [SPD] gewandt: Thomas, wir wollen doch die Kommunen entlasten! – Zuruf von der SPD: Sachsen auch!)


    Deswegen ist es umso wichtiger, dass die Vereinba-
    rungen zwischen Bund und Ländern über die sogenannte
    B-Liste zum Bund-Länder-Finanzausgleich erfüllt wer-
    den . Ich denke hier an die Änderung der Artikel 104b und
    114 des Grundgesetzes . Der Bund muss wieder mitbe-
    stimmen, was mit dem Geld des Bundes gemacht wird,
    und der Bundesrechnungshof muss nicht nur im Einver-
    nehmen mit den Landesrechnungshöfen, sondern im Be-
    nehmen wieder prüfen dürfen .

    Ich halte das für wesentliche Punkte, wenn ich alleine
    daran denke, dass wir heute Morgen beschlossen haben,
    in den nächsten drei Jahren über 17 Milliarden Euro als
    Entlastung in Richtung Länder und Kommunen „rüber-
    zuschieben“ .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: „Rüberzuschieben“!)


    Eckhardt Rehberg






    (A) (C)



    (B) (D)


    – Ja, man kann „rüberzuschieben“ sagen, lieber Volker
    Kauder .

    Der Bundesrechnungshof hat festgestellt, dass jeder
    fünfte Euro aus dem Bundeshaushalt – 71 Milliarden
    Euro – im kommenden Jahr Finanzleistungen bzw . Fi-
    nanzhilfen für Länder und Kommunen sind, und zwar
    für Dinge, für die der Bund eigentlich nicht zuständig
    ist . Das heißt, mit jedem fünften Euro entlasten wir die
    kommunalen und die Länderhaushalte . Das hat es in der
    Geschichte der Bundesrepublik in dieser Art und Weise
    noch nicht gegeben .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die gute finanzielle Situation hat sicher etwas mit den
    niedrigen Zinsen zu tun . Sie hat aber auch etwas mit der
    guten wirtschaftlichen Entwicklung zu tun . Die Steuer-
    einnahmen von Bund, Ländern und Kommunen wach-
    sen .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir leben in einer
    unsicheren Zeit: die Wahl in den USA, der Brexit, die
    Möglichkeit eines Zinsanstiegs . Die Sozialquote in un-
    serem Bundeshaushalt beträgt 52 Prozent, Frau Kollegin
    Lötzsch . Das heißt, mehr als jeder zweite Euro wird für
    Soziales ausgegeben . Deswegen sollten und müssen wir
    schon ein Stückchen darauf achten, dass wir uns in die-
    sem Bereich nicht überheben .

    Ich möchte gerne zusammenfassen: Dieser Haushalt –
    es ist der letzte Haushalt der Großen Koalition in dieser
    Legislaturperiode – ist erstens generationengerecht und
    zweitens zukunftsfest . Er gibt die richtigen Antworten
    zur Bekämpfung der Fluchtursachen . Der Haushalt ist
    sozial ausgewogen und länder- und kommunalfreundlich .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Grundstein da-
    für, dass wir keine Schulden machen, wurde in der letz-
    ten Legislaturperiode gelegt . In dieser Legislaturperiode
    haben wir hier das Fundament verfestigt und verbreitert .
    Deswegen kann ich als haushaltspolitischer Sprecher für
    die Union sagen: Die Haushalte der letzten Jahre tragen
    unsere Handschrift .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Du wirst im Alter immer besser!)