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ID1819107900

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    11. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/191 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 191. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Ulrich Petzold und Wilfried Lorenz . . 19025 A Tagesordnungspunkt 38: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Be- richt der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungs- freiheit Drucksache 18/8740 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19025 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 19025 C Dr . Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19027 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19028 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19030 A Dr . Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . 19031 C Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 19032 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 19033 D Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . 19034 B Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19035 A Thomas Silberhorn, Parl . Staatssekretär BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19036 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 19037 C Tagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Özcan Mutlu, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Britische Staatsangehörige rasch und unkompli- ziert einbürgern Drucksache 18/9669 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19038 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Özcan Mutlu, Luise Amtsberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Einbürgerung und zur Ermöglichung der mehrfachen Staatsangehörigkeit Drucksache 18/5631 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19039 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19039 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 19040 C Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19043 B Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19044 C Dr . Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19045 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 19046 D Detlef Müller (Chemnitz) (SPD) . . . . . . . . . . 19047 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19049 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19050 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19051 B Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19052 C Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19052 D Tagesordnungspunkt 40: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Stärkung der pflegerischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften (Drittes Pflegestärkungsge- setz – PSG III) Drucksache 18/9518 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016II b) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Pflege teilhabe- orientiert und wohnortnah gestalten Drucksache 18/8725 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 C c) Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pflege vor Ort gestalten – Bessere Bedingungen für eine nutzerori- entierte Versorgung schaffen Drucksache 18/9668 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 D Ingrid Fischbach, Parl . Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 19056 A Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 19057 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 19058 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19059 A Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19060 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19061 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 19062 A Tagesordnungspunkt 41: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutsches En- gagement beim Einsatz von Polizistinnen und Polizisten in internationalen Friedens- missionen stärken und ausbauen Drucksache 18/9662 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19063 A Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 19063 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 19064 B Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 19065 B Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19067 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19069 A Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19070 A Tagesordnungspunkt 42: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Herbert Behrens, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wo- chenhöchstarbeitszeit begrenzen und Ar- beitsstress reduzieren Drucksache 18/8724 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19071 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 19071 B Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19072 C Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19074 B Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19075 B Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . 19076 C Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 19078 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19079 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 19081 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19081 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016 19025 191. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. September 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Helga Kühn-Mengel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016 19081 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 23 .09 .2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 23 .09 .2016 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 23 .09 .2016 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E . CDU/CSU 23 .09 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 23 .09 .2016 Gohlke, Nicole DIE LINKE 23 .09 .2016 Heiderich, Helmut CDU/CSU 23 .09 .2016 Held, Marcus SPD 23 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 23 .09 .2016 Hendricks, Dr . Barbara SPD 23 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Junge, Frank SPD 23 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 23 .09 .2016 Krellmann, Jutta DIE LINKE 23 .09 .2016 Kudla, Bettina CDU/CSU 23 .09 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 23 .09 .2016 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 23 .09 .2016 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 23 .09 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 23 .09 .2016 Lips, Patricia CDU/CSU 23 .09 .2016 Mast, Katja SPD 23 .09 .2016 Obermeier, Julia CDU/CSU 23 .09 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 23 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Rachel, Thomas CDU/CSU 23 .09 .2016 Ramsauer, Dr . Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Rix, Sönke SPD 23 .09 .2016 Rützel, Bernd SPD 23 .09 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 23 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 23 .09 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 23 .09 .2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 23 .09 .2016 Steinbrück, Peer SPD 23 .09 .2016 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 23 .09 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .09 .2016 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 23 .09 .2016 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 23 .09 .2016 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mitge- teilt, dass sie den Antrag Beteiligung des Bundestages im Vorfeld der Genehmigung der vorläufigen Anwen- dung des Handelsabkommens mit Kanada (Compre- hensive Economic and Trade Agreement – CETA) auf Drucksache 18/9038 zurückzieht . Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 201619082 (A) (C) (B) (D) Haushaltsausschuss Drucksache 18/8936 Nr . A .15 Ratsdokument 9303/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .16 Ratsdokument 9307/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .17 Ratsdokument 9310/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .7 Ratsdokument 10383/16 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/7934 Nr . A .13 EP P8_TA-PROV(2016)0041 Drucksache 18/7934 Nr . A .18 Ratsdokument 6227/16 Drucksache 18/8771 Nr . A .4 EP P8_TA-PROV(2016)0223 Drucksache 18/8936 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2016)0236 Drucksache 18/9141 Nr . A .10 EP P8_TA-PROV(2016)0250 Drucksache 18/9141 Nr . A .11 Ratsdokument 9911/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .13 Ratsdokument 9966/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .14 Ratsdokument 9969/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/9141 Nr . A .17 EP P8_TA-PROV(2016)0271 Drucksache 18/9141 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2016)0272 Drucksache 18/9141 Nr . A .20 Ratsdokument 10133/16 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/9141 Nr . A .22 EP P8_TA-PROV(2016)0267 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/419 Nr . C .41 Ratsdokument 14493/12 Drucksache 18/419 Nr . C .42 Ratsdokument 14499/12 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 191. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 38 Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit TOP 9 Erleichterung der Einbürgerung TOP 40 Drittes Pflegestärkungsgesetz TOP 41 Polizeikräfteeinsatz in Friedensmissionen TOP 42 Wochenhöchstarbeitszeit Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anita Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Meine lieben Kolle-

    ginnen und Kollegen! Mit dem vorliegenden Antrag wird
    eine Debatte zum Abschluss gebracht, die uns schon in
    der vergangenen Legislaturperiode beschäftigt hat . Aus
    meiner Sicht ist es erfreulich, dass sich die CDU/CSU
    mit der SPD und Bündnis 90/Die Grünen auf den ge-
    meinsamen Text einigen konnte . Gerade unter dem Ein-
    druck von weltweit 65 Millionen Flüchtlingen kann uns
    allen die Entwicklung in anderen Ländern nicht egal sein,
    vor allem, wenn eine Vielzahl instabiler Staaten vor un-
    serer Haustür liegt . Welche Sprengkraft die Wanderungs-
    und Fluchtbewegungen haben, mussten wir in der EU in
    den vergangenen Monaten leider erleben . Und die Zahl
    der Flüchtlinge wird sicherlich in den kommenden Jah-
    ren nicht weniger werden . Mauern werden die Menschen
    nicht von der Flucht abhalten . Wir müssen in den Hei-
    matländern ansetzen und die Fluchtursachen bekämpfen .

    Meine Damen und Herren, für die friedliche und wirt-
    schaftlich positive Entwicklung eines Landes und damit
    für eine Bekämpfung von Fluchtursachen ist die Rechts-

    staatlichkeit von entscheidender Bedeutung . Dabei spielt
    insbesondere eine gut ausgebildete Polizei eine wichtige
    Rolle . Dies konnte ich unter anderem als Vorsitzende der
    Parlamentariergruppe Östliches Afrika bei meinen diver-
    sen Besuchen in afrikanischen Ländern immer wieder
    feststellen . Gerade deutsche Polizisten mit ihrem rechts-
    staatlichen Selbstverständnis und ihren Erfahrungen in
    einem föderalen Staatssystem können im Rahmen von
    EU- und UNO-Einsätzen einen wichtigen Beitrag für
    eine Entwicklung von Staaten im Sinne eines demokrati-
    schen und rechtsstaatlichen Gemeinwesens leisten .

    Deutschland genießt in der internationalen Zusam-
    men- und Aufbauarbeit ja bereits ein hohes Ansehen .
    Und das haben wir nicht zuletzt unseren Polizeibeamten
    zu verdanken, die sich über ihren Kernauftrag in der in-
    neren Sicherheit hinaus für internationale Einsätze ent-
    scheiden, die nicht immer ungefährlich sind . Damit das
    aber den gewünschten langfristigen Erfolg hat, bedarf es
    aus meiner Sicht nicht nur einer guten Vorbereitung im
    Einsatzland und der uneingeschränkten Unterstützung
    unserer Polizeikräfte durch die dortige Regierung, son-
    dern ebenso wichtig sind auch Ausbildungsstrukturen
    und ein positives politisches Klima für die Vorbereitung
    in Deutschland, damit die Polizisten guten Gewissens in
    den Einsatz gehen können . Damit befasst sich auch der
    vorliegende Antrag . Auf einige dieser Aspekte möchte
    ich gern näher eingehen .

    Grundlage eines jeden erfolgreichen Auslandseinsat-
    zes ist eine exzellente, allumfassende Ausbildung . Dabei
    ist das polizeiliche Handwerkszeug eine Selbstverständ-
    lichkeit . Weitaus wichtiger aber dürften sprachliche und
    interkulturelle Kompetenzen sein . Dabei gilt es auch, aus
    den Erfahrungen von anderen Ländern, vor allem aber
    aus den Erfahrungen, die Beamte in vergangenen Ein-
    sätzen gemacht haben, zu lernen und darauf aufzubau-
    en . Daher ist es begrüßenswert, wenn es zur Einrichtung
    eines Fachgebiets für internationale Polizeimissionen an
    der Deutschen Hochschule der Polizei kommt . Damit
    wären die Auswertung von Einsatzerfahrung, Forschung
    und Ausbildung zentral an einem Ort vereint .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg . Dr . Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    In diesem Zusammenhang wäre es sicher nicht falsch,
    wenn es auch zu einem Erfahrungsaustausch mit der
    Bundeswehr kommen würde . Die Universitäten und
    Fachschulen der Bundeswehr wären sicher ein guter An-
    sprechpartner .

    Ein weiterer wichtiger Aspekt – gerade auch aufgrund
    der Erfahrungen mit Auslandseinsätzen der Bundes-
    wehr – ist das Thema Nachsorge . Trotz noch so guter
    Ausbildung können Polizisten im Einsatz körperliche
    Verwundungen und Verletzungen davontragen oder Er-
    fahrungen im Einsatzland machen, die sie nicht so ein-
    fach wegstecken können . Als Stichwort möchte ich hier
    nur posttraumatische Belastungsstörungen nennen . Als
    Mitglied des Verteidigungsausschusses weiß ich, welche
    Probleme wir gerade in diesem Bereich hatten und zum
    Teil noch haben . Hier gilt es anzusetzen und ähnliche Lö-
    sungen wie bei der Bundeswehr zu finden.

    Erich Irlstorfer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Uns allen muss klar sein: Polizisten gehen freiwillig
    in den Auslandseinsatz . Und ich kann mir nicht vorstel-
    len, dass wir auf Dauer Freiwillige finden, wenn es hier
    Versorgungslücken gibt . Auch in dieser Hinsicht ist der
    Antrag in seiner Forderung nach einer noch besseren
    Nachsorge erfreulicherweise eindeutig .

    Aber wir sollten nicht nur mögliche Probleme besei-
    tigen . Vielmehr sollte ein Engagement in Auslandsein-
    sätzen aktiv gefördert werden, indem man Vorteile, etwa
    bei Beförderungen, erlangt; denn die Beamten nehmen ja
    damit erhebliche Belastungen in Kauf . All das sollte auch
    im Interesse der Bundesländer sein, aus deren Polizeien
    ein großer Teil dieser Beamten kommt .

    Es wäre daher gut, wenn Bund und alle Bundesländer
    hier im Sinne der gemeinsamen Aufgabe an einem Strang
    zögen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Zwischen beiden Seiten gibt es bereits eine intensive
    Zusammenarbeit, ohne die solche komplexen und in der
    Vorbereitung sehr aufwendigen Missionen überhaupt
    nicht durchzuführen wären . Unser gemeinsamer Antrag
    stellt nach meiner Überzeugung eine gute Grundlage für
    die weitere Verbesserung dar .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit diesem nun zur
    Abstimmung stehenden Antrag werden wir sicherlich
    einen großen Schritt machen, um die zivile Unterstüt-
    zung von fragilen Staaten durch deutsche Polizisten auf
    ein gutes Fundament zu stellen . Ich würde es begrüßen,
    wenn ihm das gesamte Haus zustimmen könnte, damit
    Bund und Länder mit der Umsetzung der angedachten
    Maßnahmen umgehend beginnen können .

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Ulla Jelpke für die Fraktion

Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulla Jelpke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Um hier

    gleich Missverständnisse zu vermeiden: Die Linke lehnt
    internationale Polizeimissionen und bilaterale Einsätze
    nicht per se ab .


    (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wahnsinn! – Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    – Klatschen Sie nicht zu früh . – Natürlich wollen auch
    wir, dass im Ausland Straftaten effektiv verfolgt werden
    können, sich Polizisten menschenrechtskonform verhal-
    ten . Aber – das sage ich an alle Fraktionen, die diesen
    Antrag im Hause mitunterzeichnet haben; es waren alle
    außer die Linke –: Ihrem Antrag fehlt die klare Ansage,

    dass Regime, die systematisch Menschenrechte verlet-
    zen, von deutschen Polizisten künftig keine Unterstüt-
    zung mehr zu erwarten haben .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Weil Sie hier von sogenannten Friedensmissionen
    reden, will ich eines gleich klarstellen: Es geht in dem
    vorliegenden Antrag um die Durchsetzung außenpoliti-
    scher Interessen Deutschlands mithilfe von Polizistinnen
    und Polizisten . Es geht darum, Bundeswehreinsätze im
    Ausland noch umfangreicher mittels Polizeieinsätze zu
    ergänzen . Da verlieren Sie kein Wort über Menschen-
    rechte, schon gar nicht über die Befugnisse, die der Bun-
    destag in diesem Zusammenhang hat . Deswegen wird die
    Linke diesen Antrag ablehnen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie führen im Antrag aus, eine gut ausgebildete Poli-
    zei sei ein wichtiger Garant für Rechtsstaatlichkeit . Aber
    das ist nur die Hälfte der Wahrheit . Immer wieder stehen
    Auslandseinsätze der Polizei im Dienste von Diktatoren
    und tragen zum Aufbau der Festung Europa bei . Ich darf
    Sie zum Beispiel daran erinnern: Seit 2009 sind Bundes-
    polizisten in Saudi-Arabien . Während der Rüstungskon-
    zern EADS ein Milliardengeschäft mit dem Aufbau von
    Grenzanlagen macht, bilden Bundespolizisten den dor-
    tigen Grenzschutz aus . Falls Sie es nicht mitbekommen
    haben: Saudi-Arabien ist eine feudale Diktatur, in der
    Regimekritiker ausgepeitscht oder sogar geköpft werden .
    Im Krieg im Jemen werfen saudische Truppen blindlings
    Bomben, und einem solchen Regime helfen deutsche Po-
    lizisten; sie vermitteln den dortigen Sicherheitskräften
    den sicheren Umgang mit dem Sturmgewehr G3 . Das ist
    doch echt ein Skandal .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deswegen fordert die Linke, diesen schändlichen Einsatz
    wirklich sofort zu beenden .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Auch in Afghanistan gibt es eine Polizeimission . Fak-
    tisch leisten dort deutsche Polizisten einen Beitrag zum
    Bürgerkrieg; denn die wichtigste Aufgabe afghanischer
    Polizisten ist es, als Kanonenfutter im Kampf gegen die
    Taliban zu dienen .


    (Thorsten Frei [CDU/CSU]: Ach, so ein Blödsinn! Große Unkenntnis!)


    Unsere regelmäßigen Quartalsanfragen an die Bun-
    desregierung zeigen, dass es häufig um Hilfe für Grenz-
    schützer geht, insbesondere auf dem Balkan, aber auch
    in Nordafrika . Dort wird der Grenzschutz ausgebildet
    und technisch aufgerüstet, um Flüchtlinge an der Flucht
    nach Europa zu hindern . Ich muss vor diesem Hinter-
    grund sagen, dass ich überhaupt nicht verstehe, warum
    die Grünen bei diesem Antrag mitmachen. Ich finde, das
    ist wirklich ein Armutszeugnis für eine Partei, die sich
    hier eigentlich immer sehr flüchtlingsfreundlich gibt. Es
    tut mir echt leid, aber das finde ich unmöglich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Anita Schäfer (Saalstadt)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich will einen weiteren Punkt ansprechen . Sie fordern,
    dass die Polizeieinsätze noch mehr zum Mittel der Au-
    ßenpolitik werden, aber Sie wollen kein Mitspracherecht
    des Bundestages .


    (Edelgard Bulmahn [SPD]: Wir fordern doch genau das Gegenteil!)


    Die Linke hat hierzu schon vor Jahren den Antrag ein-
    gebracht, dass der Bundestag mitentscheiden soll, wenn
    bewaffnete Polizisten in die Welt geschickt werden – ge-
    nauso wie bei Soldaten .

    Es geht hier, wie gesagt, vor allen Dingen um Bür-
    gerkriegsszenarien wie in Afghanistan, aber auch um
    Kumpanei mit diktatorischen Regimen . Ich will an die-
    ser Stelle nebenbei die Türkei nennen, auch wenn ich
    das jetzt nicht weiter ausführen kann . Wenn hier in al-
    ler Stille solche Einsätze durchgewinkt werden – wie es
    ja zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Einsatz in
    Saudi-Arabien geschehen ist –, dann können wir da nicht
    mitmachen .


    (Beifall der Abg . Kathrin Vogler [DIE LINKE])


    Sie sagen in Ihrem Antrag, dass Sie einmal im Jahr
    eine Unterrichtung wünschen . Damit fallen Sie hinter die
    Position der Gewerkschaft der Polizei zurück, die ganz
    klar und zu Recht einen Parlamentsvorbehalt für solche
    Einsätze fordert .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zum Schluss will ich noch einmal ganz klar die For-
    derungen der Linken nennen: Es müssen bei solchen Po-
    lizeieinsätzen ein Menschenrechtsvorbehalt, ein strikter
    ziviler Charakter und eine effektive Mitsprache des Bun-
    destages gewährleistet sein . Das muss die Messlatte für
    solche Polizeieinsätze sein . Nichts anderes kann in einer
    demokratischen Gesellschaft funktionieren .

    Danke schön .


    (Beifall bei der LINKEN)