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ID1818704100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/187 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 187. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 8. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . . . . . . . . 18507 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 18507 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 18507 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18507 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18507 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 18507 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18512 C Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18514 A Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18516 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18517 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 18518 D Andreas G . Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18520 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18522 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18523 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 18524 B Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18525 B Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18526 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18528 B Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18529 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18530 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18532 A Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 18534 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18536 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18538 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18540 B Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18541 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18542 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 18544 B Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18545 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18546 D Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18548 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18548 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18550 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18551 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18552 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18553 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 187 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 8 . September 2016II Tagesordnungspunkt 2: Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2015 – Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2015 – Drucksache 18/8833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18554 D Zusatztagesordnungspunkt Beratung des von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur An- passung des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes und anderer Vorschriften an europa- und völkerrechtliche Vorgaben Drucksache 18/9526 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18555 A Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bundes- regierung für das Haushaltsjahr 2014 – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2014 – – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bun- desregierung für das Haushaltsjahr 2014 – Vorlage der Vermögensrech- nung des Bundes für das Haushalts- jahr 2014 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2015 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2014) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2015 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – Drucksachen 18/5291, 18/5128, 18/6600, 18/6933 Nr . 1 .1, 18/8100, 18/8283 Nr . 4, 18/9108 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18555 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
  • folderAnlagen
    Alois Rainer (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 187 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 8 . September 2016 18617 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bülow, Marco SPD 08 .09 .2016 Burkert, Martin SPD 08 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 08 .09 .2016 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 08 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 08 .09 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 08 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 08 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 08 .09 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 08 .09 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 08 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 08 .09 .2016 Krellmann, Jutta DIE LINKE 08 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 08 .09 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 08 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 08 .09 .2016 Lücking-Michel, Dr . Claudia CDU/CSU 08 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 08 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 08 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 08 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 08 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 08 .09 .2016 Stadler, Svenja SPD 08 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 08 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 08 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 08 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 08 .09 .2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 187. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 3 Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hermann Gröhe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    Es ist zwei Tage her, dass Kollegin Manuela Schwesig
    und ich gemeinsam mit der Deutschen Alzheimer Ge-
    sellschaft den Startschuss für die Aktion Demenzpartner
    gegeben haben . Es geht darum, in einem Kursangebot
    Menschen in ihrem beruflichen Umfeld, in Behörden, in
    Geschäften, im Personennahverkehr, aber auch als acht-
    same Nachbarn zu befähigen, im Blick zu haben, was
    besonders notwendig ist, um angemessen mit demenziell
    Erkrankten umzugehen . Es geht auch darum, gegen die
    Gefahr der Isolation von demenziell Erkrankten und ih-
    ren Angehörigen ein wirksames Zeichen zu setzen . Diese
    Aktion der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ist einge-
    bunden in ein weltweites Netzwerk . Im angelsächsischen
    Raum spricht man von „Dementia Friends“ . Das Symbol
    ist das Vergissmeinnicht, das deutlich machen soll: Auch
    wenn zu dieser Krankheit ein Nachlassen der eigenen
    Gedächtniskraft gehört, vergessen wir diese Menschen
    nicht, meine Damen, meine Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Diese starke Aktion aus der Zivilgesellschaft, die wir
    mit einer Anschubfinanzierung aus den Mitteln des Bun-
    desgesundheitsministeriums unterstützt haben, passt gut
    zu unserer Pflegepolitik. Am 1. Januar nächsten Jahres
    ist es nämlich endlich so weit: Demenziell Erkrankte
    erhalten dann einen gleichberechtigten Zugang zu allen
    Leistungen der Pflegeversicherung. Die Vorbereitungen
    dafür laufen auf Hochtouren . Ob es nun um die Schu-
    lung derjenigen geht, die in Zukunft das neue Begutach-
    tungsverfahren anwenden, ob es um die Verhandlung
    von Personalschlüsseln für einzelne Einrichtungen und
    Landesrahmenvereinbarungen geht: 5 Milliarden Euro
    mehr jährlich werden ab dem nächsten Jahr in der Pfle-

    geversicherung für zusätzliche Leistungen zur Verfügung
    gestellt .

    Die pflegepolitische Agenda dieser Koalition geht
    weiter . Ich nenne als Themen stichwortartig die besse-
    re Verzahnung der Leistungen der Pflegeversicherung
    mit der kommunalen Altenhilfe, die Modernisierung
    der Pflegeberufe, die Entbürokratisierung der Pflegedo-
    kumentation und einen Pflege-TÜV, der endlich diesen
    Namen auch wirklich verdient . Wir haben uns viel vorge-
    nommen. Ich danke dem Pflegebeauftragten Karl-Josef
    Laumann für sein engagiertes Drängen und Arbeiten an
    diesen Themen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen, meine Herren, dieser Kraftakt der
    Großen Koalition im Bereich der Pflege macht zugleich
    deutlich, dass wir selbstbewusst all jenen Populisten ent-
    gegentreten sollten, die den Eindruck erwecken, die gro-
    ßen Anstrengungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen
    in unserem Land ließe gleichsam die Einheimischen zu
    kurz kommen . Davon kann nicht die Rede sein .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich bitte alle, auch die Kolleginnen und Kollegen des
    geschätzten Koalitionspartners – nur einzelne, aber dann
    leider hochrangige –, nicht selbst zum Stichwortgeber
    solcher unberechtigter Ängste zu werden .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie der Abg . Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Nein, wir kümmern uns um diejenigen, die zu uns
    kommen, sowie um diejenigen, die hier sind und unse-
    re Unterstützung vermehrt verdienen, seien es Pflegebe-
    dürftige, ihre Angehörigen oder die Pflegekräfte in unse-
    rem Land .

    Lassen Sie mich auch etwas zur Gesundheitsversor-
    gung der Flüchtlinge in unserem Land sagen . Da muss
    am Beginn der Dank an die vielen Haupt- und Ehren-
    amtlichen stehen, die in den Flüchtlingseinrichtungen
    Beeindruckendes bei der medizinischen Erstversorgung
    leisten . Danke für diesen Einsatz!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg . Elisabeth Scharfenberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich habe erst vor wenigen Wochen das Michaelis Dorf
    in Darmstadt besucht, wo ein eindrucksvolles Projekt
    gerade für traumatisierte Frauen, Kinder und Jugendli-
    che läuft, das gleichzeitig vom Sigmund-Freud-Institut
    wissenschaftlich evaluiert wird, damit wir dort noch Wei-
    teres lernen, um Traumatisierten bestmöglich helfen zu
    können .

    Zugleich gilt – darauf hat erst vor wenigen Tagen er-
    neut das Robert-Koch-Institut hingewiesen –, dass sich
    Sorgen, mit den Flüchtlingen kämen gleichsam erhöhte
    Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung in Deutsch-

    Andreas Mattfeldt






    (A) (C)



    (B) (D)


    land auf uns zu, als unbegründet herausgestellt haben –
    auch hier kein Grund zur Panikmache .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Natürlich will auch ich ein Wort zur Frage der da-
    mit verbundenen Kosten sagen . Zunächst gilt: Für die
    Leistungen nach Asylbewerberleistungsgesetz steht die
    Gemeinschaft der Steuerzahler ein . Danach werden die
    Flüchtlinge – jedenfalls zuallermeist, wenn sie dauerhaft
    hierbleiben – Mitglieder der gesetzlichen Krankenversi-
    cherung . Da gilt natürlich, dass wir alles tun wollen und
    tun müssen, damit sie bestmöglich in den Arbeitsmarkt
    integriert werden, dass wir auch aus Fehlern gescheiterter
    Integration in der Vergangenheit lernen . Deshalb ist das
    Integrationsgesetz ein so wichtiger Schritt . Scheiternde
    Integration kostet Geld, gelingende Integration kann uns
    helfen, Probleme zu lösen .

    Beim Tag der offenen Tür des Bundesgesundheitsmi-
    nisteriums vor wenigen Tagen habe ich eine junge Frau,
    die aus Syrien zu uns geflohen ist, kennengelernt, die als
    Bufdi im bayerischen Hof in einem Pflegeheim hilft. Ich
    habe nicht nur die strahlende Dankbarkeit bei ihr, son-
    dern auch bei der Einrichtungsleiterin für diese Arbeit
    gesehen.

    Ja, es ist richtig, dass wir gleichzeitig Vorsorge betrei-
    ben, dass Kosten der Flüchtlingsversorgung nicht zu stei-
    genden Zusatzbeitragen führen . Deshalb halte ich es in
    einer Zeit, in der die Liquiditätsreserve prall gefüllt und
    mit Negativzins belegt ist, für vertretbar, dass wir Mittel
    entnehmen, um das Risiko von Mehrkosten abzufedern .
    Das war eine gemeinsame Entscheidung im Bundeska-
    binett. Ich sage ganz offen: Wir werden die Entwicklung
    weiter im Auge behalten müssen . Das kann sicher keine
    Dauerlösung sein, sondern es muss erst recht Ansporn
    sein, um bestmögliche Integration in den Arbeitsmarkt
    zu gewährleisten .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen, meine Herren, lassen Sie mich etwas
    zur Kassenlage insgesamt sagen . Das erste halbe Jahr
    ist erneut mit einem Plus von 600 Millionen Euro abge-
    schlossen worden . Es zeigt sich, dass diejenigen, die vor
    Wochen mit falschen Zahlen – auch heute werden wieder
    in Zeitungen falsche Zahlen über die durchschnittliche
    Höhe des Zusatzbeitrages verbreitet –


    (Zuruf der Abg . Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Alarmismus verbreitet haben, für den es ebenso wie für
    Panikmache keinen Anlass gibt, auch nicht in Vorwahl-
    kampfzeiten, unrecht hatten .

    Es gibt gute Gründe, zu sagen: Wir halten die Lohn-
    zusatzkosten in Schach; denn die wichtigste Grundlage
    eines solidarischen Gesundheitswesens sind gut bezahl-
    te, sichere Arbeitsplätze . Gleichzeitig gilt – das wissen
    wir alle –, dass wir die Versicherten nicht überfordern
    dürfen . Deshalb müssen Leistungsverbesserungen stets
    mit Augenmaß geschehen, und wir müssen die nachhal-

    tige Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems im Auge
    behalten .

    Entgegen treten möchte ich allerdings ausdrücklich
    Aussagen einzelner Kassenvertreter, die von uns be-
    schlossene Leistungsausweitung komme nicht den Versi-
    cherten zugute. Von wegen! Die Stärkung der Pflege auf
    den Krankenhausstationen, die Verbesserung der Kran-
    kenhaushygiene, der Palliativ- und Hospizversorgung –
    all dies liegt im Interesse der Versicherten in unserem
    Land, meine Damen, meine Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Bei einer Reihe von Gesetzen, die wir in den letzten
    zwölf Monaten auf den Weg gebracht haben, sind jetzt
    die verschiedenen Partner, auch in der Selbstverwaltung,
    dabei, sie umzusetzen . Ich freue mich, dass im Februar
    die Nationale Präventionskonferenz eine erste wichtige
    Bundesrahmenempfehlung für den Bereich der Gesund-
    heitsförderung in Lebenswelten beschlossen hat und dass
    inzwischen in vier Bundesländern – Hessen, Sachsen,
    Nordrhein-Westfalen und Thüringen – Landesvereinba-
    rungen hinzugekommen sind; die anderen sind eingela-
    den, alsbald hier mitzumachen . Das Präventionsforum
    wird in der nächsten Woche zusammenkommen und vie-
    le einbeziehen, die dieses Gesetz mit Leben füllen sollen .

    Ausdrücklich möchte ich betonen, dass der Kampf
    gegen Suchtgefahren ein zentrales Element unserer Po-
    litik der Gesundheitsförderung und Prävention ist . Auch
    dazu ist eine Reihe von Maßnahmen erneut im Bundes-
    haushalt vorgesehen . Ich danke der Drogenbeauftragten
    Marlene Mortler herzlich für ihre hervorragende Arbeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der Innovationsfonds wird bald – ich rechne im Ok-
    tober damit – erste Entscheidungen für die Förderung
    sektorübergreifender Versorgung treffen. Da, wo wir viel
    zu lange Mauern zwischen den Sektoren hatten, werden
    endlich Brücken gebaut .

    Ich möchte etwas zur Umsetzung der Krankenhausre-
    form sagen . Ja, wir haben eine Reihe von Aufträgen an
    die Selbstverwaltung übergeben . Einige davon sind er-
    ledigt worden, andere noch nicht . Ich erwarte, dass dies
    zeitnah geschieht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Sabine Dittmar [SPD])


    Ich finde es nicht schön, dass es beispielsweise im Be-
    reich der Hochschulambulanzen im Zusammenhang mit
    den Zentrenzuschlägen offensichtlich des Schlichtungs-
    verfahrens bedarf, damit hier zeitnah entschieden wird .
    Wir erwarten, dass der Wille des Gesetzgebers, diese
    Arbeit auskömmlich zu finanzieren, umgesetzt wird, und
    werden dies sehr nachdrücklich begleiten .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen, meine Herren, wir verbinden bei Leis-
    tungsverbesserungen mit Augenmaß stets die Gedanken
    der Qualität und der nachhaltigen Finanzierbarkeit . Aber
    da bedarf es gelegentlich – das will ich einräumen – des
    Nachsteuerns . Das tun wir etwa beim Gesetz zur Stärkung

    Bundesminister Hermann Gröhe






    (A) (C)



    (B) (D)


    der Heil- und Hilfsmittelversorgung . Mich beschämt es,
    wenn ich den Brief einer 80-jährigen Frau lese,


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Das war vor vier Jahren auch schon so! Da ist nichts gemacht worden!)


    die mir schreibt, wie sie mit einer Kasse darum kämpft,
    ein taugliches Inkontinenzmittel für ihren pflegebedürf-
    tigen Ehemann zu finden. Damit muss Schluss sein. Das
    werden wir mit diesem Gesetz beenden .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wirtschaftlichkeit – ja! Aber bessere Beratung und klare
    Qualitätsmaßstäbe gehören zusammen .

    Ich sage angesichts einer Diskussion der letzten Tage:
    Wir werden uns auch bei der Zytostatikaversorgung, also
    bei der Versorgung mit eigens hergestellten Arzneimitteln
    in der Tumorbehandlung, genau ansehen, ob Ausschrei-
    bungsrahmenbedingungen korrigiert werden müssen,


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein bisschen spät!)


    damit einerseits wir die Vorteile entsprechender Verfah-
    ren im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit nutzen und an-
    dererseits die zeitnahe Zurverfügungstellung der Mittel
    in hoher Qualität nicht gefährdet wird . Wenn hier Nach-
    steuerungsbedarf besteht, dann werden wir ihn – da bin
    ich mir sicher – gemeinsam bewerkstelligen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Mit Blick auf Qualität und Patientensicherheit möchte
    ich ein paar kurze Bemerkungen zu den Berichterstat-
    tungen über den sogenannten Krebswunderheiler vom
    Niederrhein machen; das ist nicht weit von meiner Hei-
    mat entfernt . Ich rate uns dazu, durchaus erst einmal das,
    was wir bisher in erster Linie aus Presseverlautbarungen
    der Staatsanwaltschaft wissen, genau auszuwerten und
    zu schauen, wo etwaige Schutzlücken bestehen . Wenn
    es sie gibt, müssen und wollen wir sie beseitigen . Zum
    Beispiel könnte man die entsprechenden Richtlinien aus
    dem Jahr 1992 überarbeiten . Ich sage jedenfalls ganz per-
    sönlich: Ich glaube nicht, dass man der Patientensicher-
    heit dient, wenn man Behandlungsmethoden ohne jede
    wissenschaftliche Evidenz vorschnell gleichsam mit dem
    Gütesiegel eines staatlich anerkannten Gesundheitsberu-
    fes versieht . Das, glaube ich, nützt der Pateientensicher-
    heit nicht .


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der LINKEN)


    Der Frage der richtigen Balance zwischen guter Qua-
    lität und nachhaltiger Finanzierbarkeit müssen wir uns
    auch bei der Umsetzung der Ergebnisse des Pharmadi-
    alogs stellen, den das Forschungs-, das Wirtschafts- und
    das Gesundheitsministerium gemeinsam durchgeführt
    haben . Wir wollen etwa mehr Anreize für die Forschung
    und Entwicklung in den Bereichen der Arzneimittel für
    Kinder und gegen seltene Erkrankungen sowie der drin-
    gend benötigten neuen Antibiotika schaffen. Wir brau-
    chen aber auch eine wirksame Preisbremse gerade bei
    Arzneimitteln, die hochpreisig sind und sich an eine gro-
    ße Zahl von Patientinnen und Patienten richten, mit de-

    nen also bereits im ersten Jahr hohe Umsätze erzielt wer-
    den . Auch hier gilt: Qualität, Innovationsfreudigkeit und
    nachhaltige Finanzierbarkeit müssen zusammengehören .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen, meine Herren, lassen Sie mich etwas
    zur internationalen Gesundheitspolitik sagen, die sicher
    in den letzten Jahren zu einem Markenzeichen der inter-
    nationalen Verantwortung der Bundesrepublik Deutsch-
    land geworden ist .

    Zur Stunde findet der erste Einsatz des European Me-
    dical Corps statt, eine Konsequenz aus der Ebolakrise .
    Daran sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bern-
    hard-Nocht-Instituts und des Robert-Koch-Instituts be-
    teiligt, die in der Demokratischen Republik Kongo hel-
    fen, den sehr ernsten Gelbfieberausbruch zu bekämpfen.
    Wir haben aus unserem Haus heraus die entsprechenden
    Kapazitäten in den genannten Einrichtungen aufgebaut .
    Der konkrete Einsatz wird aus Mitteln des Auswärtigen
    Amts finanziert. Ich möchte dem Außenminister, aber
    auch dem Entwicklungsminister ausdrücklich für die
    gute Zusammenarbeit im Hinblick auf die Stärkung in-
    ternationaler Gesundheitspolitik danken .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Schon in wenigen Wochen werden wir in Berlin zu ei-
    nem internationalen Expertentreffen zusammenkommen,
    bei dem es um das Thema Antibiotikaresistenzen gehen
    wird . Wir werden im Mai des nächsten Jahres erstmalig
    im Format der G 20 zu einem Gesundheitsministertreffen
    in Berlin zusammenkommen, weil es gerade bei großen,
    grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren, aber auch
    beim Thema Antibiotikaresistenzen darum gehen muss,
    die Aktivitäten der EU und der G 7 mit den großen bevöl-
    kerungsreichen Ländern und großen Agrarproduzenten
    zu verbinden . Deswegen werden diese Themen auf der
    Tagesordnung eines G 20-Gesundheitsministertreffens
    stehen .

    Für all dies setzt der Haushaltsentwurf einen ersten
    Rahmen . Wir werden ihn jetzt gemeinsam beraten . Auf
    die Beratung mit Ihnen allen freue ich mich .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Hermann Gröhe . – Die nächste Rednerin

in der Debatte: Dr . Gesine Lötzsch für die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank, Frau Präsidentin! – Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Ich möchte zunächst zwei Zahlen
    gegenüberstellen . Die eine Zahl ist 36 Milliarden Euro,
    die andere Zahl ist 15 Milliarden Euro . 36 Milliarden
    Euro sind in diesem Haushalt für Rüstung und Verteidi-
    gung vorgesehen, nur 15 Milliarden Euro für Gesundheit .
    Ich finde, das ist ein eklatantes Missverhältnis.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bundesminister Hermann Gröhe






    (A) (C)



    (B) (D)


    Meine Damen und Herren, die Menschen wollen wis-
    sen, wie sich in den nächsten Jahren die Beiträge für die
    Krankenkassen entwickeln . Sie haben die Sorge, dass die
    Zusatzbeiträge steigen, und diese Sorge ist nicht berech-
    tigt .


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    – Ja, sie ist berechtigt; man kann über einen Versprecher
    natürlich lachen . – Ich kann es ja noch einmal wiederho-
    len: Diese Sorge ist mehr als berechtigt . Ich kann es auch
    nicht leiden, wenn man den Menschen versucht zu er-
    klären, sie würden sich ihre Ängste nur einbilden . Nein,
    diese Ängste sind ganz real .

    Laut aktuellen Berechnungen kommen auf Durch-
    schnittsverdiener Zusatzbeiträge von mehr als 50 Euro
    im Monat zu . Das wäre mehr als eine Verdoppelung in-
    nerhalb der nächsten vier Jahre . Das können wir doch
    nicht zulassen, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Diesen Kostenanstieg können wir im Bundestag gemein-
    sam verhindern, wenn wir wieder zu einer paritätischen
    Finanzierung des Gesundheitssystems zurückkehren .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das heißt, die Arbeitgeber sollen wieder genauso viel
    zahlen wie die Arbeitnehmer .

    Wir hatten als Linke den Antrag gestellt, die Zusatz-
    beiträge abzuschaffen und die paritätische Finanzierung
    wiederherzustellen, aber leider haben Union und SPD
    das abgelehnt . Im Gegensatz zu dieser Ablehnung hat
    nun der Vorsitzende der SPD, Herr Gabriel, gefordert,
    die paritätische Finanzierung wieder einzuführen . Die
    Arbeitgeber haben das postwendend abgelehnt, und der
    Arbeitgeberpräsident wies auch noch darauf hin – ich
    darf zitieren –:

    Die Entscheidung von Rot-Grün vor mehr als zehn
    Jahren, den Arbeitgeberbeitrag festzuschreiben, ist
    und bleibt richtig .


    (Beifall des Abg . Dr . Georg Nüßlein [CDU/ CSU] – Hilde Mattheis [SPD]: Das würde ich einmal recherchieren!)


    Einerseits ist es natürlich wichtig, daran zu erinnern,
    wer die Verantwortung für die stärkere Belastung der
    Bürgerinnen und Bürger trägt . Aber wenn die SPD ihre
    Meinung nun wirklich geändert hat: Warum sollte sie
    dann unserem Antrag im Bundestag nicht zustimmen?


    (Mechthild Rawert [SPD]: Recherche!)


    Ich denke, das sollten wir gemeinsam hinbekommen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Gröhe – das ist heute in mehreren Medien nach-
    zulesen – musste einen besonders großen Beitrag für die
    schwarze Null leisten . Die Finanzspritze aus dem Ge-
    sundheitsfonds soll natürlich die Beitragssteigerungen
    vor der Bundestagswahl verhindern . Umso größer wer-
    den dann die Überraschungen nach der Bundestagswahl

    sein, wenn die Zusatzbeiträge steigen . Ich kann Ihnen nur
    sagen: Machen Sie sich ehrlich, machen Sie endlich eine
    ehrliche Politik . Die Zusatzbeiträge müssen weg, und da-
    ran müssen wir alle arbeiten .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Gröhe, Sie müssen ja – das hat Ihnen der Finanz-
    minister verordnet – 1,5 Milliarden Euro aus dem Ge-
    sundheitsfonds an die Kassen geben, um die zusätzlichen
    Kosten zu finanzieren. Angeblich soll das notwendig sein,
    um die Gesundheitskosten für die Flüchtlinge zu decken .
    Das ist allerdings nicht richtig . Der AOK-Chef Martin
    Litsch hat Ihnen widersprochen, und zwar zu Recht . Er
    hat gesagt: Wir haben kein Flüchtlingsproblem, sondern
    wir haben ein Hartz-IV-Problem; denn der Bundeszu-
    schuss, den die Krankenkassen für Hartz-IV-Empfänger
    erhalten, ist nicht kostendeckend . – Das ist die Wahrheit .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Derzeit erhalten die Kassen 90,36 Euro pro Monat für
    einen Hartz-IV-Empfänger, doch der Bedarf für einen
    durchschnittlichen Versicherten beträgt 245 Euro monat-
    lich .

    Meine Damen und Herren, wenn wir uns fragen, wa-
    rum Menschen auf Arztbesuche, zum Beispiel auf drin-
    gend notwendige Zahnarztbesuche verzichten, dann wis-
    sen wir, wie die Zusatzkosten schon jetzt drücken . Das
    habe ich mir nicht ausgedacht, sondern das geht aus einer
    Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes zur amt-
    lichen Haushaltsbefragung „Leben in Europa“ hervor . Es
    wurde herausgefunden, dass knapp die Hälfte derjenigen,
    die im Jahr 2014 auf einen Zahnarztbesuch verzichteten,
    dies aus finanziellen Gründen taten. Das kann doch in
    einem reichen Land wie dem unseren nicht die Wahrheit
    sein . Dagegen müssen wir uns verwahren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir brauchen endlich eine Gerechtigkeitsoffensive.
    Mit einer solidarischen Gesundheitsversicherung könn-
    ten wir nicht nur sämtliche Zusatzbeiträge abschaffen;
    die Krankenkassen könnten auch – und das ist ja das
    Gute an der Sache – ihre Beitragssätze um rund ein Drit-
    tel senken .


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Wer hat denn das ausgerechnet, Frau Kollegin? Die hätte ich aber wirklich gerne mal gesehen!)


    – Ja, das können Sie nachlesen . Ich kann Ihnen die Stu-
    dien dazu geben .


    (Zuruf von der CDU/CSU: Selbstgemacht!)


    Statt bei derzeit durchschnittlich 15,7 Prozent könnte
    der Beitragssatz dauerhaft zwischen 10 und 11 Prozent
    liegen . Das wäre keine Zauberei, sondern einfache Ma-
    thematik; denn in eine solidarische Gesundheitsversiche-
    rung könnten wir auch höhere Einkommen einbeziehen,
    indem wir schrittweise die Beitragsbemessungsgrenze
    anheben und letztendlich abschaffen,


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dr. Gesine Lötzsch






    (A) (C)



    (B) (D)


    und auch Kapitaleinkünfte und Gewinne – das ist wich-
    tig – könnten mit einbezogen werden .

    Herr Gröhe, ein letzter Satz zur Pflege. Sie sind ja
    auch Pflegeminister. Sie haben hier positiv über die Er-
    folge gesprochen . Ich hatte allerdings erwartet, dass Sie
    zu einer Meldung Stellung nehmen, die viele Menschen
    in den letzten zwei Tagen verunsichert hat: Es entfällt die
    Hilfe zur Pflege. Das heißt, die Menschen, die in Pflege-
    heimen wohnen und keine Pflegestufe haben, also Selbst-
    zahler sind, wissen nicht, was jetzt aus ihnen wird . Die
    Teilnehmer einer Besuchergruppe von mir hat das umge-
    trieben . Sie haben gefragt: Was wird denn nun?

    Ich fordere Sie auf: Lassen Sie uns bis zum Jahresende
    eine Regelung finden. Es kann nicht sein, dass Menschen
    in Pflegeheimen Angst haben müssen, dass sie das Pfle-
    geheim verlassen müssen, weil dieser Passus aus dem
    Gesetz gestrichen wurde . Hier besteht dringender Hand-
    lungsbedarf . Das müssen wir unbedingt anpacken .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN)