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ID1818609300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/186 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 186. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2016 Inhalt: Würdigung von Bundespräsident a. D. Walter Scheel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18407 A Begrüßung des Olympiateilnehmers Andreas Toba . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18408 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18408 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18408 B Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18408 B Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 18414 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18418 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18423 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18423 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18427 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18432 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18434 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18437 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18438 D Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . 18440 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 18442 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18443 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18444 B Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18445 C Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18447 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18448 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18449 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18452 C Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 18453 D Dr . Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18456 A Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18457 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 18458 C Dr . Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18459 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18461 D Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18462 D Dr . Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18463 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 186 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 7 . September 2016II Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18465 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18466 B Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18468 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18470 D Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 18472 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18473 B Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18475 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18477 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18478 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18480 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18480 C Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18480 D Dr . Karl A . Lamers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18481 C Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18483 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18484 B Dr . Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18485 D Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und Entwicklung Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 18486 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18489 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18490 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18492 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 18493 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18494 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18496 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18497 B Dagmar G . Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18498 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18500 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18501 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18503 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18504 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18505 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 186 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 7 . September 2016 18407 186. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Gabriela Heinrich (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 186 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 7 . September 2016 18505 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 07 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 07 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 07 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 07 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 07 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 07 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 07 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 07 .09 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 07 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 07 .09 .2016 Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 07 .09 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 07 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 07 .09 .2016 Rix, Sönke SPD 07 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 07 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 07 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 07 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 07 .09 .2016 Stadler, Svenja SPD 07 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 07 .09 .2016 Storjohann, Gero CDU/CSU 07 .09 .2016 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 07 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 07 .09 .2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 186. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Doris Wagner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Werte

    Kolleginnen und Kollegen! Werte Gäste! Diese Haus-
    haltsdebatte heute ist etwas ganz Besonderes . Sie ist
    nämlich die allererste im Jahr 1 nach dem neuen Weiß-
    buch .

    Das Weißbuch zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft
    der Bundeswehr gibt die Richtung vor, in der sich die
    deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik in den
    nächsten Jahren bewegen soll . Man höre und staune:
    Dabei verschreibt sich die Bundesregierung einigen
    Prinzipien, die wir Grünen schon seit Jahren immer
    wieder einfordern . Deutschland soll international mehr
    Verantwortung für den Frieden übernehmen . Dabei soll
    Prävention grundsätzlich Vorrang vor Reaktion haben .
    Deutsche Sicherheitspolitik soll einem vernetzten Ansatz
    folgen und ressortübergreifend entwickelt und umgesetzt
    werden . Dabei sollen auch zivilgesellschaftliche Akteu-
    re stärker einbezogen werden . – Das hört sich jetzt erst

    Rainer Arnold






    (A) (C)



    (B) (D)


    einmal wirklich gut an . Das Problem ist nur: Der Ent-
    wurf für den Haushalt 2017 spiegelt die Ausrichtung auf
    Prävention, zivile Instrumente und ressortübergreifende
    Abstimmung überhaupt nicht wider .

    Noch im vergangenen Jahr ist die Bundesregierung
    dem Prinzip Vorbeugung tatsächlich gefolgt . Im Aus-
    wärtigen Amt wurde eine neue Abteilung für Krisenprä-
    vention eingerichtet, und die Entwicklungszusammen-
    arbeit erhielt 880 Millionen Euro mehr als zuvor . Doch
    leider war dieser Anfall von Lernfähigkeit aufseiten der
    Bundesregierung nur von kurzer Dauer; denn der Haus-
    haltsentwurf 2017 folgt wieder einmal der alten, grund-
    falschen Logik: Auf Gewalt reagieren wir am besten mit
    Gegengewalt . – Der Verteidigungshaushalt wird deshalb
    um 2,3 Milliarden Euro enorm aufgestockt . Knapp ein
    Drittel davon, gewaltige 636 Millionen Euro, fließen al-
    lein in die Entwicklung und Beschaffung neuer Waffen-
    systeme .

    Das Auswärtige Amt und das BMZ hingegen werden
    mit einem deutlich kleineren Aufwuchs von 375 Milli-
    onen Euro abgespeist – wohlgemerkt: zusammen . Die
    Mittel für den internationalen Friedensdienst stagnieren
    und werden damit faktisch beschnitten . Die Gelder für
    die angeblich so bevorzugte Krisenprävention werden
    sogar um 8,5 Millionen Euro gekürzt .

    Statt in langfristige, kontinuierliche Aufbauarbeit in-
    vestiert die Bundesregierung in der Entwicklungszusam-
    menarbeit in kurzfristig angelegte Sonderinitiativen . Die
    selbst gegebene Zusage, 0,7 Prozent des Bruttonational-
    einkommens für Entwicklungszusammenarbeit auszuge-
    ben, wird, wie jedes Jahr, weit verfehlt .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, man muss sich ein-
    mal vor Augen führen: Wenn Deutschland das 2-Pro-
    zent-Ziel der NATO verfehlt, also zu wenig Geld für Ver-
    teidigung ausgibt, fühlt sich Frau Merkel persönlich zu
    einer öffentlichen Rechtfertigung verpflichtet. Wenn wir
    aber als eines der reichsten Länder dieser Erde unsere
    Zusagen gegenüber den ärmsten Staaten nicht erfüllen,
    gilt das offenbar als Kavaliersdelikt, das kommentarlos
    unter den Teppich gekehrt wird . Dieses Verhalten, meine
    Damen und Herren, ist nicht nur unklug, es ist auch über
    die Maßen beschämend .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Heike Hänsel [DIE LINKE])


    Statt in Entwicklung investiert die Bundesregierung
    künftig 10 Prozent mehr Geld in die sogenannte Ertüchti-
    gung . Ausgewählte Partnerstaaten sollen in die Lage ver-
    setzt werden, Krisen selbst zu verhüten und zu bewälti-
    gen . Auch das klingt erst einmal nicht sehr schlecht; denn
    hier bietet sich die Möglichkeit, die Politik mehrerer Mi-
    nisterien durch eine gemeinsame Bewirtschaftung der
    Mittel zu verzahnen . Leider lässt die Bundesregierung
    auch diese Chance für eine kohärente Politik ungenutzt
    verstreichen . Denn die 110 Millionen Euro werden leider
    nicht vom Ressortkreis Zivile Krisenprävention verge-
    ben, sondern alleine vom BMVg und dem Auswärtigen
    Amt . Es wäre so einfach, vernetzt zu agieren . Tun Sie es
    doch endlich, bitte .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Abschließend lässt sich festhalten: Dieser Haus-
    haltsentwurf versagt gleich im doppelten Sinne . Erstens
    schafft es die Bundesregierung wieder einmal nicht, den
    eigenen vollmundigen Ankündigungen Taten folgen zu
    lassen . Die Prinzipien des neuen Weißbuchs werden in
    diesem Haushalt nicht umgesetzt . Ja, sie werden gera-
    dezu mit Füßen getreten . Das im Weißbuch abgelegte
    Bekenntnis dient der Bundesregierung offensichtlich nur
    als rhetorisches Feigenblatt, um zu verschleiern, worum
    es eigentlich geht, nämlich um sehr viel frisches Geld für
    die Rüstungsindustrie . Darin liegt das zweite, viel größe-
    re Versagen der Bundesregierung. Sie schafft es einfach
    nicht, sich aus der überkommenen Logik der Gewalt zu
    befreien und eine Sicherheitspolitik im Sinne einer mo-
    dernen Friedenspolitik zu machen .

    Vielen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Doris Wagner . Auch danke dafür, dass

Sie eine Punktlandung hingelegt haben und sich auf die
Sekunde an Ihre Redezeit gehalten haben . Ich sage hier
nur: Das hat einen Vorbildcharakter, liebe Kolleginnen
und Kollegen . – Nächster Redner: Dr . Karl Lamers .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl A. Lamers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Frau Bundesministerin

    Dr . von der Leyen! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Der Haushalt des Bundesministeriums der Verteidigung
    wird im Jahr 2017 nominal um 2,3 Milliarden Euro auf
    insgesamt 36,6 Milliarden Euro ansteigen . Das ist doch
    einmal eine gute Nachricht, meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Damit wird die Bundeswehr in die Lage versetzt,
    den vielfältigen und sich wandelnden Aufgaben bei der
    Landes-, aber insbesondere auch bei der Bündnisvertei-
    digung auch in Zukunft nachzukommen – in gewohnt zu-
    verlässiger Weise . Als NATO-Parlamentarier begrüße ich
    es natürlich ganz besonders, dass die Aufwendungen für
    die NATO-Militärhaushalte im nächsten Jahr ebenfalls
    deutlich anwachsen werden .

    Die Bundeswehr für ihre Aufgaben im Einsatz zu stär-
    ken, das muss unser vordringliches Ziel sein . Erreichen
    wollen wir dies mittelfristig mit einer weiteren Steige-
    rung des Wehretats auf 39,2 Milliarden Euro in 2020 .
    Diese substanzielle Erhöhung, die Sie, Frau Bundesver-
    teidigungsministerin, mit unserem Bundesfinanzminis-
    ter Dr . Wolfgang Schäuble herausverhandelt haben, ist
    beachtlich . Deswegen, liebe Frau Buchholz: Anders als
    Sie bringen wir es auf den richtigen Punkt . Danke und
    Respekt, Frau Ministerin!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Heike Hänsel [DIE LINKE]: Oje, oje!)


    Es unterstreicht zugleich, dass die Notwendigkeit
    einer soliden Verteidigung und entsprechenden Finan-
    zierung inzwischen weitgehend anerkannt ist . Das war

    Doris Wagner






    (A) (C)



    (B) (D)


    in der Vergangenheit nicht immer so . Ich erinnere mich
    noch sehr wohl, dass nach dem sicherheitspolitischen
    Wandel in Europa zu Beginn der 90er-Jahre viele der An-
    sicht waren, nun werde für Europa eine Epoche des Frie-
    dens anbrechen . Viele forderten eine Friedensdividende .
    Die Folge waren drastische Kürzungen der nationalen
    Verteidigungsbudgets .

    Zwischenzeitlich sind wir durch vielfältige Bedrohun-
    gen schmerzhaft auf den Boden der Realität zurückge-
    holt worden . Der 11 . September 2001 ist unvergessen .
    Der internationale Terrorismus wurde zu einer Hauptge-
    fahr für die Sicherheit in der Welt . Das Jahr 2014 wurde
    dann zu einem sicherheitspolitischen Game Changer, als
    Russland die Krim annektierte und die Ostukraine mit
    einem nicht erklärten Krieg überzog . Das ist und bleibt
    ein eklatanter Bruch des Völkerrechts,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    nämlich eine Verletzung der Charta der Vereinten Nati-
    onen von 1945, der Schlussakte von Helsinki von 1975,
    der Charta von Paris von 1990, des Budapester Memo-
    randums von 1994 und der NATO-Russland-Grundakte
    von 1997 . Das dürfen wir nicht vergessen . Das muss man
    sich immer wieder ins Gedächtnis zurückrufen, meine
    Damen und Herren .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Daher ist es nur konsequent, dass die Bündnisvertei-
    digung der NATO wieder an Bedeutung zunimmt . Der
    Beitrag der Bundeswehr ist dabei bemerkenswert . In der
    vergangenen Woche war ich in Litauen und habe intensi-
    ve Gespräche unter anderem mit Staatspräsidentin Dalia
    Grybauskaite und Verteidigungsminister Juozas Olekas
    geführt . Es sind doch vor allem die jungen Mitgliedstaa-
    ten in Osteuropa, die sich um eine mögliche russische
    Aggression Sorgen machen . Das muss man verstehen .
    Niemand kann so richtig in Putin hineinschauen .

    Ich begrüße es jedenfalls ausdrücklich, dass die NATO
    auf ihren vergangenen beiden Gipfeln in Wales 2014 und
    kürzlich in Warschau mit sehr klaren Beschlüssen auf die
    potenziellen Bedrohungen reagiert hat. Ich finde es noch
    besser, dass sie diese auch tatsächlich umsetzt .

    So wird sie ihre militärische Präsenz im Osten Eu-
    ropas signifikant erhöhen. Das ist auch notwendig, um
    unsere Partner im Baltikum sowie in Polen rückzuver-
    sichern und zugleich Russland abzuschrecken . Reassu-
    rance und Deterrence – verbunden natürlich immer mit
    Dialog –: Das sind die richtigen Signale, meine Damen
    und Herren . Mit Säbelrasseln hat das meines Erachtens
    nichts zu tun . Es ist reine Vorsorge .


    (Lachen der Abg . Heike Hänsel [DIE LINKE])


    Deutschland leistet dabei im Rahmen des Bündnisses ei-
    nen überzeugenden Beitrag .

    Lieber Kollege Arnold, Sie sagten zu Recht, wir
    müssten uns ehrlich machen . Zum Ehrlichmachen ge-
    hört sicherlich auch, dass wir nicht nur auf die 2 Prozent
    schauen, sondern darauf, welchen Beitrag Deutschland
    im Rahmen der NATO und überhaupt weltweit für Frie-
    den und Freiheit leistet . Wir bringen uns ein, und wir

    übernehmen oft eine führende Rolle . Das wird weltweit
    anerkannt und hoch geschätzt . Dafür möchte ich allen
    Respekt aussprechen, die dazu beitragen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    So hat sich Deutschland aktiv an der Umsetzung
    des Readiness Action Plans beteiligt, der während des
    NATO- Gipfels 2014 beschlossen wurde: Als Rahmenna-
    tion haben wir uns bei der Aufstellung der Speerspitze
    der NATO – der Very High Readiness Joint Task Force –
    eingebracht . Bei der Besetzung von Dienstposten im
    Multinationalen Korps Nordost und in den NATO Force
    Integration Units sowie im Rahmen des NATO Baltic
    Air Policing: Überall ist Deutschland – bei zahlreichen
    Übungen in Polen und im Baltikum – führend mit da-
    bei . Framework Nations Concept, das von Deutschland
    entwickelt wurde, ist inzwischen eine große Erfolgsstory .

    Besonders hervorheben möchte ich die Enhanced For-
    ward Presence im Osten . Dabei wird die Bundeswehr ei-
    nes der vier multinationalen Bataillone von jeweils rund
    1 000 Mann in Litauen führen . Um die NATO-Russ-
    land-Grundakte von 1997 nicht zu verletzen, werden die
    Truppen rotieren . Wie aber bereits schon vorher gesagt:
    Wir setzen auf eine zweigleisige Strategie, Abschreckung
    und Dialog .

    Natürlich brauchen wir Moskau: einerseits, um die
    weltweiten Krisen mit ihren weitreichenden Folgen für
    Europa zu lösen, andererseits aber auch, um gefährliche
    militärische Zwischenfälle nicht eskalieren zu lassen .
    Auch an der Südflanke des Bündnisgebietes stellen uns
    Kriege und Konflikte vor große Herausforderungen.
    Hier leistet unser Land ebenfalls einen entscheidenden
    Beitrag für die internationale Sicherheit . Die Bundes-
    wehr beteiligt sich an der Bekämpfung der Terrormiliz
    „Islamischer Staat“, die in Syrien und im Irak seit Jahren
    für Schrecken sorgt . Ich greife hier beispielhaft unsere
    Recce-Tornados, die Luftbetankung sowie unsere Fregat-
    te heraus, die als Begleitschutz für einen französischen
    Flugzeugträger dient . Zudem unterstützen wir die kur-
    dischen Peschmergakämpfer im Nordirak mit wichtiger
    Ausrüstung und bilden sie entsprechend aus . – Es gäbe
    noch viel mehr zu sagen .

    An dieser Stelle möchte ich unseren Soldatinnen und
    Soldaten der Bundeswehr im Einsatz meinen großen
    Dank und meine Anerkennung aussprechen . Sie leisten
    einen wichtigen Beitrag für mehr Frieden und Freiheit
    überall in der Welt, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Angesichts der vielfältigen Bedrohungen ist Ge-
    schlossenheit das Gebot der Stunde . Die Spannungen mit
    der Türkei – das ist vorhin angesprochen worden – sind
    natürlich eine Nagelprobe für unser transatlantisches
    Bündnis . Dazu ein klares Wort: Bundeswehreinsätze
    werden vom Deutschen Bundestag beschlossen . Deshalb
    ist das Besuchsrecht von Abgeordneten ein elementarer
    Bestandteil von Auslandseinsätzen . Es ist unverzichtbar .
    Und daher erwarte ich auch, dass wir unsere deutschen
    Soldaten, die auf der Luftwaffenbasis in Incirlik statio-

    Dr. Karl A. Lamers






    (A) (C)



    (B) (D)


    niert sind, Anfang Oktober besuchen dürfen . Das ist doch
    selbstverständlich .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    So wie ich es sehe, sind wir hier auf einem guten Weg .
    Wir arbeiten daran .

    Meine Damen und Herren, Deutschland steht vor ei-
    ner Vielzahl weiterer sicherheitspolitischer Herausforde-
    rungen . Ich denke dabei unter anderem auch an die Ge-
    fahren aus dem Cyberraum . Ich begrüße es ausdrücklich,
    dass Sie, Frau Bundesministerin, eine eigene Abteilung
    „Cyber- und Informationsraum“ im Ministerium aufstel-
    len . Für die Zukunft dürfte uns allen klar sein, dass kein
    militärischer Konflikt mehr ohne Cyberkomponente ab-
    laufen wird .

    Meine Damen und Herren, vielfältige Herausforde-
    rungen erfordern klare Antworten . Für Personal und für
    Ausrüstung brauchen wir eine entsprechende finanzielle
    Ausstattung . Dieser Haushalt trägt der politischen Reali-
    tät Rechnung . Damit werden Parlament und Regierung
    ihrer Verantwortung für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen
    und Bürger gerecht . Und Deutschland bleibt damit inter-
    national weiterhin ein angesehener, verlässlicher Partner .

    Auch künftig werden große Kraftanstrengungen er-
    forderlich sein, um den Herausforderungen der Zukunft
    begegnen zu können . Der Wappenspruch der NATO –
    „Vigilia pretium libertatis“ – kann und muss uns dazu
    als Zielorientierung dienen: Wachsamkeit ist der Preis
    der Freiheit .

    Ich danke .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)