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ID1818608100

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    Plenarprotokoll 18/186 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 186. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2016 Inhalt: Würdigung von Bundespräsident a. D. Walter Scheel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18407 A Begrüßung des Olympiateilnehmers Andreas Toba . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18408 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18408 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18408 B Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18408 B Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 18414 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18418 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18423 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18423 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18427 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18432 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18434 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18437 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18438 D Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . 18440 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 18442 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18443 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18444 B Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18445 C Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18447 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18448 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18449 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18452 C Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 18453 D Dr . Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18456 A Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18457 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 18458 C Dr . Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18459 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18461 D Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18462 D Dr . Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18463 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 186 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 7 . September 2016II Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18465 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18466 B Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18468 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18470 D Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 18472 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18473 B Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18475 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18477 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18478 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18480 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18480 C Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18480 D Dr . Karl A . Lamers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18481 C Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18483 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18484 B Dr . Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18485 D Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und Entwicklung Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 18486 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18489 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18490 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18492 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 18493 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18494 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18496 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18497 B Dagmar G . Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18498 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18500 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18501 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18503 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18504 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18505 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 186 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 7 . September 2016 18407 186. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Gabriela Heinrich (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 186 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 7 . September 2016 18505 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 07 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 07 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 07 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 07 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 07 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 07 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 07 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 07 .09 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 07 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 07 .09 .2016 Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 07 .09 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 07 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 07 .09 .2016 Rix, Sönke SPD 07 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 07 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 07 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 07 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 07 .09 .2016 Stadler, Svenja SPD 07 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 07 .09 .2016 Storjohann, Gero CDU/CSU 07 .09 .2016 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 07 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 07 .09 .2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 186. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Tobias Lindner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, geschätzte Frau Präsidentin . – Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und
    Herren! Dieser Verteidigungshaushalt, zumindest der
    Entwurf, steht unter dem Motto: Viel hilft viel . Aber wer
    das Motto kennt, der weiß, dass dem oft nicht so ist . Ich
    will das an zwei Stellen deutlich machen .

    Zum einen hilft es wirklich sicherheitspolitisch nicht
    viel, was Sie machen, Frau von der Leyen . Unbestritten
    ist: Die sicherheitspolitische Lage in Europa hat sich ver-
    ändert – ja! – durch die völkerrechtswidrige Annexion
    der Krim . Und: Ja, wir müssen die Sicherheitsbedenken
    unserer Verbündeten ernst nehmen . Aber nein, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen, wir haben keinen neuen Kalten
    Krieg in Europa, und deswegen ist es falsch, mit den Re-
    zepten des Kalten Krieges auf die veränderte Sicherheits-
    lage zu reagieren .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Machen wir auch nicht!)


    Die Beschaffung von über 100 Kampfpanzern ist eben
    keine kluge Antwort auf die veränderte Sicherheitsla-
    ge . Meine Fraktion und ich sind überzeugt, dass man
    Wladimir Putin viel einfacher und effektiver auf einen
    friedvolleren Weg, auf einen Weg des Völkerrechts füh-
    ren könnte, und zwar, indem man diese Mittel investieren
    würde in Verifikation, in Rüstungskontrolle, in Abrüstung
    statt in 100 Kampfpanzer, die am Ende des Tages viel
    Geld kosten, aber den bestehenden Sicherheitsbedenken
    alles andere als gerecht werden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zurufe von der SPD)


    Um es ganz deutlich zu sagen: Wir alle hier, liebe
    Kolleginnen und Kollegen, stehen in Verantwortung und
    in einer Fürsorgepflicht für die Soldatinnen und Solda-
    ten, die wir in Auslandseinsätze entsenden . Sie haben
    verdient, dass wir ihnen vom Material und von der In-
    frastruktur die Ausrüstung und den Schutz zuteilwerden
    und zugutekommen lassen, wie es für die Einsätze not-
    wendig ist . Trotz der völlig veränderten Sicherheitslage:
    Auslandseinsätze sind und bleiben das wahrscheinlichste
    Einsatzszenario der Bundeswehr . Unsere Sorge ist, dass
    durch das geplante Umsteuern im Haushalt Mittel verlo-
    ren gehen, die an dieser Stelle gebraucht würden, liebe
    Kollegen .


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Aber das Gegenteil ist der Fall!)


    Viel hilft auch nicht viel, lieber Kollege Kalb, wenn
    wir über die Trendwenden reden . Ich bin ja ganz froh,
    dass dieses Rednerpult Haltegriffe hat, so oft wie Sie,
    Frau von der Leyen, im vergangenen Jahr die Trend-
    wenderin waren . Sie haben es ja eben gerade wieder
    dargestellt: Trendwende Personal, Trendwende Material,
    Trendwende Haushalt . Ich bin gespannt, welche Trend-
    wende als nächste kommen wird .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir uns das dann einmal im Detail anschauen,
    stellen wir fest, dass wir es mit von der Leyens Waffen-
    wunschzettel zu tun haben,


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Na, na, na!)


    mit dieser 50-Milliarden-Euro-Liste an Material, was Sie
    alles kaufen wollen, ohne Priorisierung, ohne abzuche-
    cken, wo es vielleicht besonders eng bei der Bundeswehr
    ist . Wir haben einmal hochgerechnet, was Sie dafür jähr-
    lich an Geld brauchen, unabhängig davon, dass wir das
    Quatsch finden. Sie bräuchten aber jährlich 3,6 Milliar-
    den Euro und mehr ab jetzt, um Ihre Ankündigung umset-
    zen zu können . Was Sie mehr haben im kommenden Jahr
    im Rüstungsbereich, das sind 636 Millionen Euro . Das
    heißt, die Bugwelle, die sich dann aufgebaut hat, beläuft
    sich auf 3,8 Milliarden Euro im nächsten Jahr . Ich habe
    da meine Zweifel, nicht nur daran, ob das sinnvoll ist,
    sondern vor allem daran, ob Sie es je finanzieren werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zur zweiten Trendwende, zum Personal . Ich möchte
    Sie daran erinnern: In Ihrer gesamten Amtszeit haben Sie
    im Haushaltsvollzug, also bei dem, was Sie tatsächlich
    ausgegeben haben, immer wieder Geld zugunsten des

    Karin Evers-Meyer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Personals umschichten müssen . Allein im letzten Jahr
    haben über 900 Millionen Euro für Personalausgaben ge-
    fehlt, die Sie woanders abgezogen haben . Ich habe große
    Zweifel, ob es wirklich gelingen wird, das Personal der
    Bundeswehr zu erhöhen, zumal Sie diese Ankündigung
    erst in der nächsten Legislaturperiode wirksam werden
    lassen .

    Ihr großes Problem ist Folgendes: Die Bundeswehr
    hat unbestritten Probleme . Die Bundeswehr hat unbe-
    stritten viel zu tun . Aber um diese Probleme zu lösen,
    brauchen Sie eine vernünftige Balance zwischen dem,
    was die Bundeswehr können und tun soll, und dem, was
    sie nicht können soll und wofür sie nicht zuständig ist .
    Ich denke hier an die innere Sicherheit . Sie brauchen eine
    kluge Balance zwischen dem Material, dem Personal und
    den finanziellen Ressourcen. Wenn Sie an all diesen Din-
    gen quasi wie bei der Heizung alle Regler aufdrehen,
    dann werden wir es in ein paar Jahren mit einer Truppe
    zu tun haben, die vielleicht größer ist, die vielleicht mehr
    Geld kostet, aber in der diese Probleme nicht gelöst sind .
    Dann werden wir es erneut mit einer Überlastung zu tun
    haben . Damit werden Sie Ihrer Verantwortung gegenüber
    den Menschen, die Ihnen anvertraut sind, nicht gerecht,
    Frau Ministerin .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt aber auch einen ganz anderen Aspekt, warum –
    viel hilft viel – eine Etatsteigerung um 2,3 Milliarden
    Euro nicht gerechtfertigt ist . Meine Damen und Herren,
    kein anderer Einzelplan im Bundeshaushalt steht so für
    Verschwendung wie der Verteidigungsetat . Nirgendwo
    anders wird mit einer solch laxen Weise mit Steuergel-
    dern umgegangen . Er ist ein trauriger Schauplatz verteu-
    erter und verspäteter Großprojekte . In ein solches Fass
    ohne Boden weiteres Geld hineinzuwerfen, ist das fal-
    sche Signal . Ich kann nicht verstehen, warum Wolfgang
    Schäuble eine solch schlechte Haushaltsführung belohnt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben darüber geredet, dass Sie die Rüstungsaus-
    gaben im rüstungsinvestiven Teil erhöhen wollen . Erklä-
    ren Sie diesem Parlament bitte einmal, warum Sie im letz-
    ten Jahr aus diesem Bereich 482 Millionen Euro gar nicht
    ausgegeben haben . Sie haben sie umgeschichtet . Warum
    brauchen Sie dann mehr Geld für Rüstung? Ich danke
    meinem Büro, das sich einmal die Haushaltsrechnung
    des Bundes vorgenommen hat und nachgerechnet hat,
    wie Sie das Geld tatsächlich ausgegeben haben . Ja, der
    Haushaltsgesetzgeber gibt Ihnen Flexibilisierungs- und
    Umschichtungsmöglichkeiten . Wir als Parlament denken
    daran, dass dies für Ausnahmefälle gilt, wenn beispiels-
    weise einmal etwas irgendwo liegen bleibt, wenn man
    einmal umsteuern muss . Aber Sie haben im letzten Jahr
    über 1,7 Milliarden Euro im Verteidigungsetat völlig an-
    ders verausgabt, als wir das als Parlament im Beschluss
    des Haushalts vorgesehen haben . Das ist ein Umgang
    in einer exzessiven Art und Weise mit den Umschich-
    tungsmöglichkeiten im Bundeshaushalt, der nichts mehr
    mit Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit zu tun hat
    und der zu Recht vom Bundesrechnungshof gerügt wird .
    Nein, das zeigt auch, dass schlechte Haushaltsführung im
    Verteidigungsministerium Zuhause ist . Sie haben Ihren

    Haushalt nicht im Griff. Deswegen ist es falsch, Ihnen
    mehr Geld zu geben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Um zum Schluss mit einer Legende aufzuräumen:
    Nicht nur bei Ihren Amtsvorgängern, Frau von der Leyen,
    sind Dinge schiefgelaufen, auch bei Ihnen . Hören Sie auf,
    Probleme bei Rüstungsprojekten bei Thomas de Maizière
    oder Karl-Theodor zu Guttenberg abzuladen . In Ihrer
    Amtszeit haben Sie eine Bekleidungsgesellschaft der
    Bundeswehr an die Wand gefahren . Wir hätten Abschre-
    ckung fast neu definieren können, nämlich mit unbeklei-
    deten Soldaten, wenn man das Problem nicht im letzten
    Moment in den Griff bekommen hätte. Aus Thomas de
    Maizières Euro Hawk wird jetzt Ursula von der Leyens
    Triton-Projekt . Sie müssen noch einmal fast die gleiche
    Summe in die Entwicklung eines Aufklärungsmoduls
    stecken, ohne zu wissen, ob es am Ende überhaupt eine
    Drohne dafür gibt, die fliegt. Am Freitag will die Bun-
    deswehr den fünften A400M – es sind viel weniger, als
    zu dem Zeitpunkt vorhanden sein sollen – übernehmen .
    Schließlich setzen Sie die Ansprüche, die wir gegenüber
    der Rüstungsindustrie haben – selbst wenn Verträge ein-
    mal gut sind –, nur halbherzig durch . Statt jeweils am
    Monatsende der Firma Airbus den Schadensersatz und
    die Verspätungszahlungen abzuziehen, die uns zustehen
    würden, warten Sie, bis ein neues Flugzeug kommt und
    verrechnen sie erst dann . Wir lassen der Firma den Zins-
    vorteil und zeigen keine harte Hand .

    Nein, Frau Ministerin, viel hilft an dieser Stelle nicht
    viel . Wir Grüne werden in den anstehenden Haushalts-
    beratungen aufzeigen, auf welchen Teil des Auftrags der
    Bundeswehr man sich fokussieren kann und was man
    priorisieren kann . Wir werden aufzeigen, an welchen
    Stellen im Verteidigungshaushalt Geld verschwendet,
    falsch ausgegeben wird, wo Einsparpotenzial besteht,
    und wir werden zeigen, dass man am Ende ohne eine
    Etat erhöhung, also mit weniger Geld, als Sie es vorha-
    ben, auskommt .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Tobias Lindner . – Ich wollte Ihnen nur

sagen: Wenn wir hier verkniffen die Augen zusammen-
ziehen, dann ist das kein körpersprachlicher Kommentar
zu Ihren Redebeiträgen, sondern hat etwas mit der Sonne
zu tun, die uns etwas blendet .


(Michael Brand [CDU/CSU]: Ach so!)


Nicht dass Sie denken, was wir denn für Grimassen ma-
chen! Es hat etwas mit der Sonne zu tun, nicht mit Ihnen,
liebe Kolleginnen und Kollegen .


(Michael Brand [CDU/CSU]: Danke! Mich hat das schon irritiert! Ich dachte, Sie zwinkern!)


Der Kollege zu meiner Linken hat sich schon in Sicher-
heit gebracht, aber wir halten hier ganz vorne die Stel-
lung .

Dr. Tobias Lindner






(A) (C)



(B) (D)


Nächster Redner in der Debatte: Ingo Gädechens für
die CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ingo Gädechens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin mit dem Platz an der Sonnenseite des

    Lebens!


    (Heiterkeit)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Dr . Lindner, ich
    muss auf Ihr rhetorisches Feuerwerk doch noch einge-
    hen .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Probieren Sie es!)


    Ich möchte das machen, weil Sie die Bundeswehr und
    ihre Projekte insgesamt – alles, was wir beschlossen ha-
    ben – als einen Moloch dargestellt haben .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie hätten zuhören sollen!)


    Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen: Da frage ich mich
    schon, wo Sie in den letzten Verteidigungsausschusssit-
    zungen waren, in denen wir jedes Projekt diskutiert ha-
    ben und die Probleme erkannt haben,


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann wissen Sie ja, wie groß die Probleme sind!)


    in denen deutlich wurde, dass wir mit der Ministerin, mit
    dem BMVg auf dem Weg sind, all diese Probleme zu lö-
    sen .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh, ich bin gespannt!)


    Sie sollten also die Bundeswehr nicht in Bausch und Bo-
    gen kritisieren .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie hätten zuhören sollen!)


    Sie schaden damit nicht nur der Ministerin, sondern auch
    dem Ansehen unserer Soldatinnen und Soldaten, meine
    sehr verehrten Damen und Herren .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach, wie billig! Das muss wehgetan haben, oder?)


    Wir beraten in erster Lesung, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, den Verteidigungshaushalt, der vom Volumen
    her nicht nur der zweitgrößte Etat ist, sondern in der
    jetzigen Zeit sicherlich auch einer der bedeutsamsten
    Einzelpläne des Bundeshaushalts . Die weltweite Sicher-
    heitslage hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch
    verändert . Die Welt ist fragmentierter und unübersichtli-
    cher geworden . Die Vielzahl, Gleichzeitigkeit und Ver-
    schiedenheit von Konflikten und Krisen an der Peripherie
    Europas sowie die virulente Gewalt durch Terroranschlä-
    ge haben die Grenzen von innerer und äußerer Sicherheit
    verschwimmen lassen . Die Auswirkungen dieser Ent-
    wicklung spüren wir, spüren die Menschen in Deutsch-
    land . Ja, wir spüren diese Auswirkungen nicht nur, son-

    dern an einigen Stellen gibt es – sicherlich auch bei den
    Zuhörerinnen und Zuhörern auf den Rängen – so etwas
    wie eine gewisse Verunsicherung .


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: So was!)


    Es ist deshalb nur verständlich, dass die deutsche Sicher-
    heitspolitik mehr denn je in den Fokus des öffentlichen
    Interesses gerückt ist .

    Die Bundeskanzlerin hat heute Morgen in ihrer Rede
    die vier wichtigsten Grundsäulen unseres politischen
    Handelns erläutert, die mit Freiheit, Sicherheit, Gerech-
    tigkeit und Solidarität einhergehen . Äußere und innere Si-
    cherheit garantieren erst diese Freiheit und ermöglichen
    Gerechtigkeit und Solidarität . Von daher ist es logisch,
    dass Verteidigungspolitik in der Gesellschaft wieder ein
    vieldiskutiertes und breit wahrgenommenes Thema ist .

    In einer Zeit, in der Anschläge, leider auch Krieg
    und Terror näher gerückt sind, sollte dem Letzten klar
    geworden sein, dass wir hellwach und aufmerksam sein
    müssen und das sprichwörtliche freundliche Desinteresse
    gegenüber unseren Sicherheitskräften – egal ob gegen-
    über Polizei oder Bundeswehr – ein Ende haben muss .
    Die Mitglieder meiner Fraktion, der Fraktion der CDU/
    CSU, kämpfen dafür, dass die Arbeit und das Wirken un-
    serer Soldatinnen und Soldaten noch mehr Anerkennung
    in unserer Gesellschaft erfahren . Der Beruf des Soldaten
    ist kein Beruf wie jeder andere . Sie stehen mit Leib und
    Leben für Frieden, Freiheit und Sicherheit ein und ver-
    dienen für ihren Dienst Respekt und unser aller Hochach-
    tung, meine sehr verehrten Damen und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Um den teils sehr komplexen Problemen und der Ein-
    dämmung von Konflikten zu begegnen, bedarf es kluger
    Antworten und einer verantwortungsvollen Sicherheits-
    politik . Konzeptionell hat das neue Weißbuch hier den
    richtigen Weg aufgezeigt . Unser sicherheitspolitisches
    Denken darf aber keine Weißbuch-orientierte Festschrei-
    bung sein, sondern muss dynamisch und kontinuierlich
    weiterentwickelt werden . Vor diesem Hintergrund der
    Bedrohung verbieten sich Vorbehalte zwischen den Res-
    sorts von selbst .

    Ebenso, liebe Kolleginnen und Kollegen, verbieten
    sich Vorbehalte bezüglich des Einsatzes vorhandener
    Ressourcen . Alles, was einsetzbar ist und helfen kann,
    muss in einer kritischen Lage zum Schutz unserer Bevöl-
    kerung auch verfügbar sein . Wir haben das hier vielfach,
    auch kontrovers diskutiert . Dies gilt für Bedrohungen
    in Deutschland ebenso wie für Bedrohungen außerhalb
    Deutschlands . Ich möchte an dieser Stelle Ihnen, Frau
    Bundesministerin, danken . Sie haben eine dringend not-
    wendige Diskussion über den Einsatz der Bundeswehr
    im Inneren in aller Sachlichkeit angestoßen . Der Uni-
    onsfraktion geht es um Rechtssicherheit . Daher sollten
    wir hier im Parlament diese Debatte ohne ideologische
    Scheuklappen, pragmatisch und offen fortführen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, der vorgelegte Haus-
    haltsentwurf für den Verteidigungsetat zeigt eine deut-

    Vizepräsidentin Claudia Roth






    (A) (C)



    (B) (D)


    liche, vor allen Dingen aber wirkungsvolle – Herr
    Dr . Lindner – Trendwende .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei Frau Evers-Meyer war es noch „maßvoll“! Jetzt heißt es „wirkungsvoll“!)


    – Ja, ich sage „wirkungsvoll“ . – Ich möchte Ihnen, Frau
    Dr . von der Leyen, und allen Beteiligten in Ihrem Ministe-
    rium für Ihren beharrlichen Einsatz danken . Nach Jahren,
    in denen die Bundeswehr so etwas wie der Sparstrumpf
    der Republik war, haben Sie eine zwingend notwendige
    Wende vollzogen . Nicht nur die deutschen Soldatinnen
    und Soldaten, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger
    dieses Landes nehmen dieses Handeln positiv wahr .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Unionsfraktion
    ist vollkommen klar: Deutschland muss entsprechend
    seiner Größe und Wirtschaftskraft Verantwortung in der
    Welt und für Europa übernehmen . Und, meine Damen und
    Herren, Deutschland kommt seiner Verantwortung nach .
    Unser internationales Engagement in der Konfliktverhü-
    tung und -eindämmung als auch in der Bündnisverteidi-
    gung wird von unseren Partnern hoch geschätzt, sei es
    bei EUNAVFOR MED Sophia, dem Einsatz der Marine
    in der Ägäis oder der Beteiligung an der NATO-Präsens
    in Osteuropa . Deutsche Einsatzkräfte stehen überall dort
    bereit, wo sie im Bündnis gefordert werden . Gleichzeitig
    erwächst aus dem positiven Wirken auch eine gewisse
    Erwartungshaltung, der wir, der unsere Soldatinnen und
    Soldaten gerecht werden müssen und ihr auch gerecht
    werden .

    Die deutsche Sicherheitspolitik muss modern und
    gleichermaßen flexibel sein. Das gilt auch und beson-
    ders für unsere Bundeswehr . Das aggressive Verhalten
    Russlands, der globale Terrorismus und letztendlich die
    Massenmigration nach Europa führen dazu, dass man die
    eigene Sicherheitspolitik nicht mehr an einem Szenar
    ausrichten kann . Wir müssen alles können, und das auch
    in weit entfernten Regionen der Welt .

    Die Bundeswehr hat sich und muss sich immer wieder
    neu darauf einstellen, dass immer mehr Einsatzfähigkei-
    ten in Auslandseinsätzen gefordert werden .


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: „Am deutschen Wesen …“, nicht?)


    – Böses, böses Wort! – Unsere Verteidigungs- und Au-
    ßenpolitik geht einher mit dem Gedanken, dass Krisen-
    bewältigung viel früher einsetzen muss . Nur so können
    wir erreichen, dass es nicht zu weiteren humanitären
    Katastrophen oder Flüchtlingsströmen kommt . In einer
    globalisierten Welt passieren die Dinge mit geringer Ver-
    zögerung überall und manchmal sofort . Deshalb müssen
    wir noch schneller aktiv werden und helfen, dass keine
    weiteren Krisenherde entstehen und Menschen aus ihrer
    angestammten Heimat flüchten müssen.

    Meine Damen und Herren, Krisenbewältigung ist na-
    türlich nicht nur und schon gar nicht primär eine militäri-
    sche Aufgabe, sondern der Einsatz von Militär bleibt für
    uns, bleibt für diese Regierung auch Ultima Ratio . Die
    Aufgaben, die wir unserer Bundeswehr erteilt haben, wa-
    ren schon in der Vergangenheit selten alleine zu schaffen.
    Wir können Sicherheit nur gemeinsam mit den Partnern

    erreichen . Deutschland kann sich glücklich schätzen, fest
    in der Europäischen Union und der NATO verankert zu
    sein . Für eine vertiefte verteidigungspolitische Integra-
    tion muss es aber auch weitere enge multilaterale Ko-
    operationen nach dem Bottom-up-Prinzip geben, wie
    wir sie zum Beispiel erfolgreich mit den Niederländern
    praktizieren . Deutschland wird auch zukünftig, wo im-
    mer möglich und gewünscht, als Anlehnungs- und Ko-
    operationspartner zur Verfügung stehen .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir erhöhen den
    Verteidigungsetat 2017 signifikant. Dies ist wichtig;
    denn so sehr wir in wichtigen Teilen auf das Engagement
    der USA als Partner in der Sicherheitspolitik angewie-
    sen sind, sosehr müssen wir auch unsere eigenen finan-
    ziellen Anstrengungen verstärken . Auch wenn noch viel
    Überzeugungsarbeit geleistet werden muss, auch wenn
    eine Jahreszahl vor unseren Augen schwebt, auch wenn
    wir den Etat weiterhin so aufwachsen lassen, müssen wir
    doch noch eine Menge Überzeugungskraft aufbringen,
    damit wir tatsächlich das Ziel, 2 Prozent des BIPs für
    Verteidigung aufzuwenden, erreichen .

    Diese Mittel sind aber notwendig, um die Bundeswehr
    in der Tiefe und Breite – die Fachleute wissen, wovon ich
    rede – zu modernisieren . Zwar wurde in allen Bereichen
    die Trendwende eingeleitet, aber wir brauchen weiterhin
    mutige, tiefgreifende Schritte – hin zu mehr Modernität .
    Die Bundeswehr muss nicht nur wieder Technologiefüh-
    rer in vielen Bereichen werden, um auch neue Bedro-
    hungsszenarien wie zum Beispiel Cyberattacken bewälti-
    gen zu können, sie muss in Gänze für künftige Aufgaben
    bestmöglich ausgerüstet sein .

    Wir brauchen eine verstärkte Kooperation bei der
    Entwicklung und Beschaffung von Rüstungsgütern in
    Europa, allerdings dort, wo das Sinn macht, und nicht
    um jeden Preis; denn die Fähigkeitsverbesserungen bei
    der Bundeswehr brauchen wir am besten schon heute und
    nicht erst in 5, 10 oder 20 Jahren . Das ist ebenfalls Teil
    einer aktiven Sicherheitspolitik .

    Personal ist der Schlüssel . Sie haben das erkannt,
    Frau Ministerin, und mit der Agenda Attraktivität und
    der Agenda Personal die richtigen Weichenstellungen
    auf den Weg gebracht . Sie haben erkannt, dass zu einer
    modernen und leistungsfähigen Bundeswehr motiviertes
    und engagiertes Personal gehört . Der Mensch muss im
    Mittelpunkt stehen . Auch hier liegen noch große Auf-
    gaben vor uns . Die individuelle Förderung eines jeden
    Einzelnen muss weiter verbessert werden . Laufbahnen
    müssen durchlässiger und Verpflichtungszeiten flexibler
    gehandhabt werden .

    Meine Damen und Herren, die Sicherheit gibt es nicht
    zum Nulltarif . Daher begrüßt meine Fraktion den vorge-
    legten Entwurf zum Einzelplan 14 . Gerade in der heu-
    tigen Zeit muss uns unsere Sicherheit mehr, manchmal
    viel mehr wert sein .

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ingo Gädechens






    (A) (C)



    (B) (D)