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ID1818601400

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    Plenarprotokoll 18/186 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 186. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2016 Inhalt: Würdigung von Bundespräsident a. D. Walter Scheel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18407 A Begrüßung des Olympiateilnehmers Andreas Toba . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18408 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18408 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18408 B Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18408 B Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 18414 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18418 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18423 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18423 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18427 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18432 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18434 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18437 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18438 D Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . 18440 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 18442 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18443 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18444 B Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18445 C Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18447 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18448 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18449 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18452 C Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 18453 D Dr . Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18456 A Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18457 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 18458 C Dr . Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18459 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18461 D Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18462 D Dr . Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18463 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 186 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 7 . September 2016II Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18465 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18466 B Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18468 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18470 D Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 18472 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18473 B Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18475 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18477 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18478 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18480 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18480 C Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18480 D Dr . Karl A . Lamers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18481 C Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18483 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18484 B Dr . Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18485 D Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und Entwicklung Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 18486 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18489 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18490 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18492 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 18493 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18494 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18496 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18497 B Dagmar G . Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18498 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18500 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18501 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18503 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18504 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18505 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 186 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 7 . September 2016 18407 186. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Gabriela Heinrich (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 186 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 7 . September 2016 18505 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 07 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 07 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 07 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 07 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 07 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 07 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 07 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 07 .09 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 07 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 07 .09 .2016 Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 07 .09 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 07 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 07 .09 .2016 Rix, Sönke SPD 07 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 07 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 07 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 07 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 07 .09 .2016 Stadler, Svenja SPD 07 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 07 .09 .2016 Storjohann, Gero CDU/CSU 07 .09 .2016 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 07 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 07 .09 .2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 186. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Volker Kauder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    Die Haushaltsdebatte am Mittwoch einer Haushaltswo-
    che ist der Ort, wo über grundsätzliche politische Aufga-
    ben, Herausforderungen, unterschiedliche Auffassungen
    diskutiert und im besten Sinne des Wortes auch gestritten
    wird . Aber natürlich sollte sich die Debatte in der Haus-
    haltswoche von anderen Debatten dadurch unterschei-
    den, dass immer wieder auch der Blick auf den Haushalt
    geworfen wird und die Frage gestellt wird: Reicht das,
    was wir im Haushaltsentwurf vorlegen, um die zentra-
    len großen Aufgaben auch lösen zu können? Wolfgang
    Schäuble hat dazu gestern in seiner Einbringungsrede ei-
    nige wirklich bedeutende Hinweise gegeben .

    Ich möchte weiter an dieser Linie nachvollziehen:
    Welche Herausforderungen haben wir? Welche Instru-
    mente stellen wir dafür zur Verfügung? Reicht das Ganze
    auch? Welchen Beitrag muss der Deutsche Bundestag
    und – darüber wurde bisher gar nicht gesprochen – wel-
    chen Beitrag muss dazu auch der Bundesrat leisten, mei-
    ne sehr verehrten Damen und Herren?


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Denn an der Bundesgesetzgebung wirkt der Bundesrat
    als Verfassungsorgan mit . Dass wir die eine oder ande-
    re Aufgabe nur deswegen nicht lösen, weil wir es nicht
    wollen, stimmt ja nicht; wir können sie deswegen nicht
    lösen, weil es im Bundesrat eine andere Mehrheit gibt .


    (Dr . h . c . Hans Michelbach [CDU/CSU]: Schade!)


    Da, liebe Kolleginnen und Kollegen von den Grünen, ha-
    ben wir nachher noch einiges miteinander zu besprechen;
    darauf komme ich schon noch zurück .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn wir die Situation in unserem Land anschauen,
    erkennen wir: Sie ist natürlich geprägt durch die Diskus-
    sion über Flüchtlinge, über Zuwanderung und über In-
    tegration . Dies hat neben anderen Punkten – ich betone

    Thomas Oppermann






    (A) (C)



    (B) (D)


    dies ausdrücklich – auch am vergangenen Sonntag bei
    der Wahlentscheidung eine Rolle gespielt . Ich bin sehr
    froh darüber, dass alle in diesem Hause erklärt haben,
    dass alle im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien
    nachzudenken haben und sich ihre Gedanken darüber zu
    machen haben: Was ist da geschehen?

    Aber es reicht nicht aus, sich darüber nur Gedanken zu
    machen . Ich habe eine Erfahrung als Generalsekretär der
    CDU in Baden-Württemberg gemacht, als es darum ging,
    auch nach hohen Zahlen von Asylbewerbern, die Repu-
    blikaner wieder aus dem aktiven politischen Geschehen
    herauszubringen . Es ist eine Erfahrung, die mich, wenn
    ich die Wirklichkeit jetzt anschaue, schon etwas beschäf-
    tigt: Es wird nur dann gelingen, wenn wir in der Sache
    bei unterschiedlichen Auffassungen miteinander um den
    besten Weg ringen; aber es wird nicht gelingen, wenn
    wir uns gegenseitig Vorhaltungen machen, die nicht der
    Wirklichkeit entsprechen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn man, nur um einen kleinen Punktgewinn zu erzie-
    len, dem anderen etwas unterstellt, von dem man hun-
    dertprozentig weiß, dass es nicht stimmt,


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Genau!)


    ist dies nicht in Ordnung, um das mal klar zu sagen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn ich mir da den Wahlkampf in Mecklenburg-Vor-
    pommern anschaue, muss ich sagen: Da muss sich man-
    cher überlegen, ob da nicht schon das Ergebnis sein
    muss, so nicht weiterzumachen .

    Herr Bartsch, zunächst einmal haben Sie in einem
    Punkt recht . Wir beide stammen aus dem letzten Jahr-
    hundert . Sie sind 1958 geboren, ich bin 1949 geboren .


    (Zuruf des Abg . Jörn Wunderlich [DIE LINKE])


    Das ist aber – das kann ich nach Ihrer Rede feststellen –
    die einzige Gemeinsamkeit, die wir haben .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Jetzt will ich sagen: Es ist nicht redlich, einfach davon
    zu reden, es sei bei der inneren Sicherheit nichts gesche-
    hen, es sei bei der inneren Sicherheit gespart worden .


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Ist doch! Es ist gespart worden! – Gegenruf des Abg . Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Unwahr ist das! Schlicht unwahr!)


    Es ist Fakt – ich habe die Zahlen vorliegen –, dass es
    von 1998 an sowohl beim BKA als auch bei der Bun-
    despolizei an Stellen einen Zuwachs gegeben hat . Es ist
    nicht so, dass dort gespart worden ist . Von 1998 bis 2016
    sind allein bei der Bundespolizei 2 001 Stellen neuge-
    schaffen und besetzt, also nicht nur ausgebracht worden,
    und beim BKA sind 665 neue Stellen nicht nur ausge-
    bracht, sondern besetzt worden .

    Wenn man sich dann aber an dieses Pult stellt und
    sagt, dort sei eingespart worden, dann wird man dabei
    erwischt, dass man etwas Unwahres sagt . Ich kann dazu
    nur sagen: Ich habe den Verdacht, dass vieles von dem,
    was Sie sagen, nicht wahr ist, lieber Herr Dr . Bartsch .
    Darauf muss ich großen Wert legen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Erkenntnis vom letzten Sonntag ist: in der Sache hart
    streiten, aber nicht mit Unterstellungen arbeiten .

    Nun komme ich zum zweiten Punkt, der die Men-
    schen natürlich bewegt hat . Wir wissen sehr wohl, dass
    auch im Zusammenhang mit der Diskussion um Flücht-
    linge in unserer Bevölkerung Fragen zur Türkei gestellt
    werden, und wir wissen sehr genau, dass es hier kritische
    Nachfragen und auch Sorgen gibt . Dabei haben wir als
    Abgeordnete im Deutschen Bundestag bei der Armeni-
    en-Resolution völlig selbstbewusst nur auf uns zu schau-
    en . Ich habe, Herr Dr . Bartsch und Frau Göring-Eckardt,
    nirgendwo aus dem Deutschen Bundestag gehört, dass
    wir unsere Armenien-Resolution infrage stellen, über-
    haupt nicht . Auch die Bundeskanzlerin hat erklärt, dass
    sie ebenfalls zugestimmt hat und sie ebenfalls nicht in-
    frage stellt .


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Genau, richtig!)


    Was sollen dann solche Diskussionen, die die Menschen
    nur irritieren und nicht auf der Wahrheit beruhen?


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Richtig!)


    Dazu kann ich nur sagen: Mit dem wahrheitsgemäßen
    Umgang können wir auch jene isolieren, die am letzten
    Wahlsonntag über 20 Prozent bekommen haben, die aber
    mit den Dingen, wie sie wirklich sind, nicht so umgehen
    wie notwendig, sondern Behauptungen aufstellen und
    Ängste schüren, die nicht der Wirklichkeit entsprechen .
    Das sollten wir in der Auseinandersetzung in diesem
    Hause nicht fortsetzen .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ja, im letz-
    ten Jahr sind viele Menschen gekommen . Aber wir ha-
    ben darauf reagiert . Im letzten Monat, im August, sind
    80 Prozent weniger Flüchtlinge nach Deutschland ge-
    kommen als im August des letzten Jahres .


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: So ist es!)


    Wir haben eine ganze Reihe von Maßnahmen auf den
    Weg gebracht . Es ist nicht so, als hätten wir nichts getan
    und nur gewartet . Auch aus unserer Koalition war der
    eine oder andere Satz dazu zu hören . Nein, wir haben
    miteinander etwas getan, und das sollten wir auch sagen .
    Wir haben ein Integrationsgesetz auf den Weg gebracht,
    das fordert und fördert . Wir haben zwei Asylpakete be-
    schlossen und damit dafür gesorgt, dass sich in diesem
    Land etwas verändert, und wir haben vor allem mit der
    Einstufung der Balkanstaaten als sichere Herkunftslän-
    der dafür gesorgt, dass sich Menschen vom Balkan – sie
    haben im letzten Jahr ein großes Kontingent von Zuwan-

    Volker Kauder






    (A) (C)



    (B) (D)


    derern gestellt –, nicht mehr auf den Weg machen, weil
    sie sich sagen: Wir kommen aus einem sicheren Her-
    kunftsland, deshalb lohnt es sich überhaupt nicht, dass
    wir Schleppern Geld in die Hand geben . Wir machen uns
    daher gar nicht erst auf den Weg .

    Was heißt „sicheres Herkunftsland“? Frau Göring-
    Eckardt, dabei geht es nicht in erster Linie darum, die
    Menschen dorthin zurückzubringen, vielmehr geht es da-
    rum – das ist eine zutiefst menschliche Aktion –, Men-
    schen davor zu bewahren, sich Schleppern in die Hand zu
    begeben, die letzten Ersparnisse auszugeben, um in ein
    Land zu kommen, in dem ihnen nachher gesagt wird: Es
    war alles umsonst, ihr könnt hier nicht bleiben .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deshalb ist es notwendig, die Botschaft vom sicheren
    Herkunftsland auszugeben . Es ist notwendig, damit sich
    die Menschen nicht in eine Falle von anderen begeben,
    die, wie mir inzwischen gesagt wurde, durch den Handel
    mit Menschen mehr Ertrag machen als durch den Handel
    mit Drogen .

    Dies, liebe Kolleginnen und Kollegen, dürfen wir auf
    keinen Fall zulassen . Deswegen muss Schlepperbanden
    aus Ländern, die wir zu sicheren Herkunftsländern erklä-
    ren können, das Handwerk gelegt werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wie Sie wissen, bin ich ja mit einer ganzen Reihe von
    Kolleginnen und Kollegen aus der Fraktion der Grünen
    in Punkten, wo es um Menschenrechte, Religionsfreiheit
    und verfolgte Christen geht, durchaus einig . Frau Roth
    und ich kreuzen immer wieder einmal unsere Wege in
    solchen Regionen, wo wir gemeinsame Ziele verfolgen .


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht die Klingen!)


    – Ja, es ist doch nichts Schlechtes, wenn viele aus dem
    Deutschen Bundestag in den Regionen unterwegs sind,
    wo es wirklich um Menschenrechte geht bzw . darum,
    sich tatsächlich für Religionsfreiheit einzusetzen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Aber dann muss auch die Konsequenz gezogen werden,
    dass wir alles tun, um denen das Handwerk zu legen,
    die diesen Menschen, die uns besonders wichtig sind,
    übel mitspielen . Deswegen meine ich schon, dass Ihre
    Partei jetzt im Bundesrat dem Ministerpräsidenten von
    Baden-Württemberg folgen sollte und ihre Zustimmung
    geben sollte, dass die Maghreb-Staaten zu sicheren Her-
    kunftsländern erklärt werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das würde sehr helfen, um noch einen weiteren Schritt
    zu machen auf dem Weg hin zu den Zielen, die wir errei-
    chen wollen .

    Die Sozialdemokraten, unser Koalitionspartner,
    mit dem wir, wie ich finde, bei allen unterschiedlichen

    Auffassungen und manchem Wahlkampfgeplänkel, das
    schon stattfindet, dem Land eine gute Regierung stellen –
    unter unserer Führung – –


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Heiterkeit des Abg . Johannes Kahrs [SPD] – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das war kein unwichtiger Nebensatz!)


    – Herr Kahrs, Sie müssen zugeben, dass ich Ihnen da
    in nichts nachstehe . Von daher gesehen ist das auch in
    Ordnung . – Ich meine also schon, dass man sich als
    SPD-Führungsspitze da nicht hinstellen und herumphi-
    losophieren kann, was noch alles gemacht werden muss .
    Die SPD trägt ja Verantwortung in Bundesländern, die
    im Bundesrat dem nicht zustimmen . Da würde ich mir
    einmal wünschen, dass der SPD-Parteivorsitzende mal in
    seiner Partei darüber redet,


    (Christine Lambrecht [SPD]: In Baden-Württemberg und Hessen!)


    was notwendig ist, um die Ziele zu erreichen, die auch er
    formuliert hat . Das heißt in diesem Fall, im Bundesrat die
    Zustimmung dazu zu geben, weitere Länder zu sicheren
    Herkunftsländern zu erklären .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Christine Lambrecht [SPD]: Baden-Württemberg und Hessen auch!)


    Herr Kollege Oppermann lächelt mir zu, weil er weiß,
    dass ich recht habe .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Christine Lambrecht [SPD]: Baden-Württemberg und Hessen!)


    Insofern wird das natürlich auch vorangebracht werden .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, das heißt
    also: Wir haben doch etwas erreicht . Darauf, was Men-
    schen beunruhigt, was Menschen verunsichert, geben
    wir die Antwort: Ja, das wissen wir, und das nehmen
    wir ernst . – Da sind wir auf dem Weg und haben bereits
    einige Erfolge erzielt . Die Zahl der Abschiebungen ist
    deutlich erhöht worden, die freiwilligen Rückführungen
    funktionieren .


    (Heike Hänsel [DIE LINKE]: Toller Weg! Sehr christlich!)


    Da ist noch manches zu tun, aber wir sind auf dem Weg .

    Wir haben natürlich auch, wenn wir an den Haushalt
    denken, dafür die Voraussetzungen geschaffen, sowohl
    für Integration als auch für all das, was mit dem Thema
    Sicherheit zusammenhängt . Wir haben aber im Zusam-
    menhang mit dem Bundeshaushalt auch eine Aufgabe vor
    uns, die für die Bevölkerung jetzt keinen großen Charme
    hat und die auch keine große Begeisterung oder Anteil-
    nahme auslöst, die aber für die Zukunft von entscheiden-
    der Bedeutung ist . Das ist die Frage der Bund-Länder-Fi-
    nanzbeziehungen, die wir ja in dieser Legislaturperiode,
    wenn es irgend geht, auch noch lösen wollen .


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Glauben Sie das?)


    Volker Kauder






    (A) (C)



    (B) (D)


    In diesem Zusammenhang will ich einmal sagen: Ja, dazu
    sind wir bereit. Aber zwei Dinge, finde ich, müssen schon
    einmal klargestellt werden:

    Erst einmal muss klar sein, welche Aufgaben jeder
    hat . Lieber Kollege Oppermann, ich habe ja sehr viel
    Verständnis für die Analyse, was in den Schulen alles
    nicht stimmt, aber – das muss ich einmal sagen – das
    ist nach der Verfassung in erster Linie Aufgabe unserer
    Bundesländer und nicht des Deutschen Bundestages und
    damit auch nicht des Bundeshaushaltes .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Jetzt zu sagen, Schäuble, dieser Wahnsinnstyp, kassiert
    Steuern ein und nur er hat Überschüsse und die Länder
    und Kommunen nicht, entspricht doch nicht der Wahr-
    heit . Mehr als die Hälfte dieser Steuereinnahmen geht an
    die Länder und an die Kommunen . Sie sollen ihre Haus-
    aufgaben machen und nicht immer nur beim Bund antre-
    ten und sagen: Wir wollen Geld .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Aber jetzt kommen die Bund-Länder-Finanzbeziehun-
    gen . Wir werden darüber reden . Eines will ich vorweg
    sagen: Ich will nicht, dass jeder Wettbewerbsgedanke bei
    diesen Bund-Länder-Finanzverhandlungen untergeht .
    Der Wettbewerbsföderalismus hat auch seine Bedeutung .
    Nur zu glauben, die Lösung liege darin, dass der Bund
    alles bezahlt und die Bundesländer dann zufrieden sind,
    hat mit Wettbewerbsföderalismus nichts zu tun . Diesen
    will ich erhalten, liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zweitens – hier komme ich auf den richtigen Hin-
    weis, lieber Kollege Oppermann –: Ja, wir sind bereit,
    mit den Ländern darüber zu reden, wo noch etwas getan
    werden muss . Diese Bundesregierung hat so viel Geld an
    die Kommunen gegeben wie noch keine andere Bundes-
    regierung: Milliardenbeträge . Wir haben zum Teil etwas
    korrigiert, was ihr unter Rot-Grün den Kommunen aufs
    Auge gedrückt habt: die Grundsicherung . Das haben wir
    korrigiert . Wir haben die vollständige Finanzierung des
    BAföG übernommen .


    (Widerspruch des Abg . Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – Augenblick . Die Grundsicherung haben Sie eingeführt .
    Die Hälfte haben die Kommunen zahlen müssen, und
    diese Hälfte haben wir jetzt übernommen . Das ist die
    Wahrheit und nichts anderes .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben auch beim BAföG den Anteil übernom-
    men, den die Länder bisher gezahlt haben: Milliardenbe-
    träge . Dann haben wir uns darauf verständigt, dass dieses
    Geld wieder in die Hochschulen, aber mindestens in die
    Bildungspolitik zurückfließt. Einige Bundesländer haben
    gesagt, dass es sie gar nicht interessiere, was vereinbart
    wurde, und haben das Geld für Kitas und anderes zur
    Verfügung gestellt . Deswegen sage ich: Es muss ein Ziel
    bei den Bund-Länder-Finanzverhandlungen sein, dass
    wir auch kontrollieren können, ob das Geld, das wir vom

    Bund geben, so eingesetzt wird, wie es vereinbart war . Es
    darf nicht jeder einfach machen, was er will . So können
    wir nicht arbeiten .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Michael GrosseBrömer [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Von der SPD wird verlangt: Schafft das Kooperations-
    verbot in der Bildung ab . Daraufhin sagen alle: Jawohl,
    wunderbar. Dann kommt der Ruf an den Bundesfinanz-
    minister: Dafür wollen wir Mehrwertsteuerpunkte . – Ich
    bin mir ganz sicher, bei der nächsten Haushaltsdebatte
    kommen Sie und sagen: Jetzt brauchen wir dringend noch
    Geld für die Ausstattung der Grundschulen, der Universi-
    täten . – Da das nicht geht, können wir diesen Weg nicht
    gehen . Wir sind bereit, zu reden . Aber dann muss klar
    sein, dass die Vereinbarung, wofür Geld eingesetzt wird,
    auch gilt, liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das ist eine Strukturveränderung, die wir umsetzen müs-
    sen .

    Natürlich bleibt die Integration das große Thema . Hier
    machen Menschen Erfahrungen in ihrem engsten Um-
    feld . Da mag das eine übertrieben sein, und da mag das,
    was erzählt wird – auch bei uns in den Bürgersprechstun-
    den –, nicht immer repräsentativ sein, aber die Menschen
    machen die Erfahrungen, dass bei der Integration nicht
    alles so richtig funktioniert. Ich finde, dass wir nicht zu-
    erst darauf schauen müssen, was die anderen zu erfüllen
    haben, vielmehr müssen wir selbstbewusst formulieren,
    was wir wollen, was in unserem Land gelten soll, wie
    unser Land aussehen soll . Dann sagen wir: Das müssen
    auch diejenigen erfüllen, die zu uns kommen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Hier höre ich Gott sei Dank Töne, die früher, wenn ich
    sie geäußert hätte, wahrscheinlich Anlass zu ernsten Dis-
    kussionen gegeben hätten . Mit Genehmigung des Präsi-
    denten – – Oh, der Präsident, der mich gestern gerügt hat,
    ist nicht da .


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)


    Mit Genehmigung der Präsidentin bringe ich jetzt ein
    Zitat:

    Wir sprechen von einer Wertegemeinschaft, nicht
    von einer Gesinnungsgemeinschaft . Doch wenn
    man dieses Land verachtet oder für moralisch min-
    derwertig hält: Warum sollte man dann hier leben
    wollen? Das Zusammenleben von Menschen ver-
    schiedener Herkunft, Religion und Kultur verlangt
    allen Anpassungsleistungen ab … Wenn wir errei-
    chen wollen, dass problematische Haltungen und
    Verhaltensweisen hinterfragt werden, dann müssen
    wir unseren Standpunkt begründen und dies auch
    den Kindern in Schule und Alltag pädagogisch ver-
    mitteln . Dazu gehört auch, die Grenzen der Reli-
    gionsfreiheit anzuerkennen, etwa wenn es um den
    Vorrang des staatlichen Bildungsauftrags und die
    Teilnahme aller Kinder am Schwimmunterricht
    geht .

    Volker Kauder






    (A) (C)



    (B) (D)


    Cem Özdemir im August in der Frankfurter Allgemeinen
    Sonntagszeitung.

    Genau dies verlangen wir immer wieder . Nach diesem
    Beitrag erwarte ich Unterstützung für unsere Auffassung,
    dass es in unseren Schulen nur ein einziges Recht gibt,
    und zwar für alle . Und das muss nicht vom Deutschen
    Bundestag, sondern von den Schulbehörden der Länder
    umgesetzt werden, liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es muss also klar sein, dass Anpassungsleistungen not-
    wendig sind . Ich stimme da Cem Özdemir voll zu .

    Es ist offenbar schon ein bisschen hilfreich, in Regie-
    rungsverantwortung zu stehen und zu merken, was man
    tun muss . Ich erwarte, dass dies in Baden-Württemberg
    jetzt auch zügig vorangeht . Ich erwarte auch ganz klar,
    dass Religionsfreiheit in unserem Land gilt, dass sie aber
    natürlich auch unter dem Grundgesetz steht . Das gilt für
    alle . Wir sind kein Gottesstaat und wollen es auch nicht
    werden .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Deutschland – so hat es das Bundesverfassungsgericht
    formuliert – ist ein weltanschaulich neutraler Staat . Er
    ist nicht wertneutral – die Werte kommen aus der christ-
    lich-jüdischen Tradition und dem Grundgesetz –, aber er
    ist weltanschaulich neutral . Weil er weltanschaulich neu-
    tral ist, werden Urteile im Namen des Volkes verkündet .
    Deswegen sind diejenigen, die diesen weltanschaulich
    neutralen Staat vertreten – als Persönlichkeiten im Ge-
    richtssaal, an Schulen –, gehalten, diese Neutralität zu
    zeigen, deswegen haben in solchen Funktionen Kopftuch
    und andere Religionsbezeugungen keinen Platz, meine
    sehr verehrten Damen und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Punkt, aus, Ende . Das hat mit dem weltanschaulich – –
    Ja, ja, Frau Roth, ich sehe schon, wie Sie sich ob dieser
    Aussage schon wieder leicht erregen . Da kann ich nur
    sagen: Reden Sie mit Ihrem Kollegen Cem Özdemir, der
    recht hat, wenn er sagt, Religionsfreiheit muss sich dann,
    wenn es einen staatlichen Grund gibt, unterordnen . Das
    ist ein wichtiger Punkt, und deswegen sage ich, das muss
    durchgesetzt werden .

    Wir müssen nicht ständig darüber reden, was alles ge-
    macht werden muss . Vielmehr müssen die Dinge, über
    die man sich nach dem Beitrag von Cem Özdemir einig
    ist, jetzt mal kommen – damit die Menschen in ihrem
    Alltag erleben: Da tut sich etwas, da lässt man nicht ein-
    fach nur alles laufen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dafür, dass sich etwas tut, haben wir in dieser Koalition
    gute Beispiele gegeben; es wird weitergehen . Ich erwarte
    nun, dass sich da auch im Bundesrat etwas tut .


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Beim Freund Kretschmann!)


    – Herr Kretschmann wird sicherlich mit seinen Grünen
    reden . Das ist ja auch seine Aufgabe als Ministerpräsi-
    dent dieses großen Landes Baden-Württemberg . Ich bin
    mir in der Frage, was im Bundesrat passieren muss, mit
    Herrn Kretschmann völlig einig, muss ich sagen .


    (Christine Lambrecht [SPD]: Oh! Mit Herrn Bouffier auch?)


    – Ja gut, Frau Kollegin, Sie waren sich mit ihm ja auch
    so lange einig, bis Sie in die Opposition gehen mussten .
    Deswegen sollten Sie jetzt hier nicht so eine Diskussion
    führen . Das ist ein klarer Fall .

    Ich komme noch ganz kurz zur Erbschaftsteuer, weil
    sie für die Wirtschaftskraft unseres Landes ein ganz
    wichtiger Punkt ist . Herr Bartsch,


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Haben Sie da das Urteil des Bundesverfassungsgerichts?)


    Sie haben hier erklärt, wir sollten uns mal die Erbschaft-
    steuer aus Amerika anschauen .


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Ja, anschauen! Man kann nur lernen!)


    – Ja, ja . Ich sage Ihnen jetzt, was man hier lernen kann . –
    Die Erbschaftsteuerregelung in den Vereinigten Staaten
    hat dazu geführt, dass es dort keine familiengeführten
    mittelständischen Unternehmen mehr gibt . Das ist das
    Ergebnis der dortigen Erbschaftsteuerregelung; denn
    dort wird alles wegbesteuert, was in einem Familienbe-
    trieb gebraucht wird .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deswegen ist Ihr Hinweis völlig daneben . Nein, wir
    brauchen eine Erbschaftsteuer – ich hoffe, dass das die
    Grünen mittragen –,


    (Zuruf der Abg . Heike Hänsel [DIE LINKE])


    die einen Teil des Geldes in den Betrieben lässt, damit sie
    Arbeitsplätze schaffen und sich dem Wettbewerb stellen
    können . Dieses Geld soll anders behandelt werden als
    das, was herausgenommen wird, um sich beispielsweise
    eine Segelyacht zu kaufen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist der Punkt . Darum muss es gehen, und da sind
    wir uns doch auch einig . Deshalb sollten wir jetzt schnell
    eine Lösung finden.

    Ich kann nur den Hinweis geben: Ich mache mir große
    Sorgen, dass, wenn wir jetzt im Bundesrat nichts hinkrie-
    gen, sich dann das Bundesverfassungsgericht aufgerufen
    fühlt, eine Lösung zu finden.


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Das haben Sie nicht umgesetzt!)


    Das wäre allemal schlechter als das, was wir hier machen
    können . Es liegt doch nicht an uns!


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Zwei Jahre Zeit!)


    Wir haben im Deutschen Bundestag eine Lösung gefun-
    den . Wir haben ein Gesetz beschlossen . Stimmen Sie

    Volker Kauder






    (A) (C)



    (B) (D)


    dem im Bundesrat doch einfach zu, dann ist alles in Ord-
    nung . So einfach ist die Sache . Sie im Bundesrat sind das
    Problem, nicht der Deutsche Bundestag .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Vorgänge vom
    vergangenen Wochenende in Mecklenburg-Vorpommern
    haben uns alle bewegt . Wenn wir daraus die richtigen
    Schlüsse ziehen, werden wir auch wieder andere Er-
    gebnisse erzielen, was gut für die Menschen in unserem
    Land wäre .

    Uns, der Großen Koalition, rate ich, dass wir im letz-
    ten Jahr dieser Großen Koalition den Beweis dafür er-
    bringen,


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dass ihr euch einfach ein bisschen lieber habt!)


    dass wir in der Lage sind, unserem Land eine gute Regie-
    rung zu stellen, dass wir die Arbeit machen, die von uns
    verlangt wird und die wir uns vorgenommen haben,


    (Heike Hänsel [DIE LINKE]: Das machen Sie ja nicht! – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das wird schwer! – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ganz schwierig!)


    dass wir nicht Anlass geben, dass draußen in unserem
    Land die Menschen sagen: Die leisten sich nur noch Dis-
    kussionen . – Denn dadurch geht unter, was wir machen:
    eine gute Arbeit, um unser Land voranzubringen .


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann müssen Sie ganz von vorne anfangen!)


    Dieser Bundeshaushalt ist dafür ein beredtes Beispiel .


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, als nächster Redner

hat Johannes Kahrs von der SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Johannes Kahrs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Wir haben zwei Fraktionsvorsitzende
    der Großen Koalition gehört . Wir haben gesehen: Beide
    kommen aus unterschiedlichen Parteien. Ich finde das in
    Ordnung, so muss das sein . Wir stehen ja nicht als Koali-
    tion auf dem Wahlzettel . Gleichzeitig hat man aber auch
    gehört, dass diese Koalition viel geschafft hat und noch
    viel schaffen wird. Herr Kauder, Sie haben vollkommen
    recht: Kein Mensch braucht ein Jahr Wahlkampf in die-
    sem Land . Keiner von uns hat das vor .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich glaube, das, was wir gezeigt haben, das, was wir ge-
    macht haben, spricht für diese Große Koalition .


    (Lachen bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall des Abg . Volker Kauder [CDU/CSU])


    Ich habe mir angehört, was Herr Bartsch und Frau
    Göring-Eckardt hier so zum Besten gegeben haben . Sie
    haben gemahnt, diese Koalition möge sich weniger strei-
    ten, möge mehr arbeiten, möge nicht so viel Randale ma-
    chen .


    (Beifall der Abg . Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ehrlich gesagt: Ich kann mich noch an die Zeit von Rot-
    Grün erinnern . Das ist vielleicht der Nachteil, wenn man
    länger dabei ist . Ich habe mich auch daran erinnert, wie
    wir mit den Grünen zusammengearbeitet haben . Ehrli-
    cherweise kann ich nicht behaupten, dass es da weniger
    Streit gegeben hat .


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil ihr so bescheuert wart!)


    Ich kann nicht behaupten, dass es weniger unterhaltsam
    gewesen ist; über Herrn Bartsch möchte ich da nicht all-
    zu viel sagen . Es ist doch einfach so, dass Streit in einer
    Koalition dazugehört .


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Streit ja, Chaos nein!)


    Wesentlich ist, was am Ende an Sachpolitik heraus-
    kommt .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Und wenn man sich das anguckt, stellt man fest, dass
    das beachtlich ist: Wir haben zusammen mit der CDU/
    CSU einen Mindestlohn in diesem Land beschlossen; ich
    glaube, das ist eine gute Sache . Wir haben das Elterngeld
    Plus, die Familienpflegezeit, eine Frauenquote und mehr
    Geld für Bildung beschlossen . Wir haben mehr Geld für
    BAföG ausgegeben . Wir haben im Bereich Wohnen die
    Mietpreisbremse durchgesetzt, ein höheres Wohngeld
    und mehr Mittel für die Städtebauförderung beschlossen .
    Die Mittel für das Programm „Soziale Stadt“ haben wir
    verdoppelt und verdreifacht . Wir haben ein Rentenpaket
    durchgesetzt: Rente mit 63, Mütterrente und Verbesse-
    rungen bei der Erwerbsminderungsrente . Wir haben
    die Kommunen um viele Milliarden entlastet – wir ha-
    ben das heute schon angesprochen –: Für den Bau und
    Betrieb von Kitas stellen wir 750 Millionen Euro mehr
    zur Verfügung; es gibt 140 Millionen Euro für die Sa-
    nierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen
    Sport, Jugend und Kultur; wir haben einen kommunalen
    Investitionsfonds aufgelegt . Im Bereich Flüchtlinge ha-
    ben wir zur Bekämpfung von Fluchtursachen viel Geld
    ausgegeben, auch für Integrationskurse und Sprachkurse,
    damit die Sprachlehrer anständig bezahlt werden . Wir
    haben 10 000 neue Stellen im Bundesfreiwilligendienst
    geschaffen. Wir haben Geld ausgegeben für Krisenprä-
    vention und humanitäre Hilfe . Wir haben 3 000 neue
    Stellen für die Bundespolizei beschlossen, und wir haben
    ein 10-Milliarden-Euro-Paket für Zukunftsinvestitionen

    Volker Kauder






    (A) (C)



    (B) (D)


    und 5 Milliarden Euro für zusätzliche Investitionen in die
    Verkehrsinfrastruktur beschlossen .

    Ernsthaft, nennen Sie mir eine andere Koalition in den
    letzten 30 Jahren, die mehr beschlossen hätte .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben das hier als Große Koalition hingekriegt . Es
    ist immer so, dass es dann auch einmal rumst, kracht und
    donnert – ich bin da auch nicht schüchtern –;


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    aber dort, wo gearbeitet wird, in den Ausschüssen und
    in den Fraktionen – da kann ich den Kollegen Eckhardt
    Rehberg nicht genug loben; ich weiß nicht, ob dir das
    in der CDU nützt oder schadet; da bin ich mir nicht si-
    cher –, arbeiten wir im Endeffekt wunderbar zusammen.
    Es ist eine helle Freude für Herrn Schäuble, dass dieser
    Ausschuss so wunderbar mit ihm zusammenarbeitet . Das
    heißt, wir haben drei Jahre lang eine saubere, eine gute
    Sacharbeit abgeliefert . Das ist gut für die Menschen in
    diesem Land .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Herr Kauder hat ja gesagt, wir sollen jetzt nicht ein
    Jahr lang Wahlkampf machen . Ehrlicherweise muss ich
    sagen: Auch ich bin dieser Meinung . Wir haben zum Bei-
    spiel noch das Bundesteilhabegesetz: Die parlamentari-
    schen Beratungen stehen vor der Tür . In der Ausbaustufe
    haben wir 700 Millionen Euro vorgesehen . Das gefällt
    nicht allen, weil das nicht reicht. Ich finde, wir können da
    noch eine Schippe drauflegen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben ja gerade gehört, wie die finanzielle Lage
    aussieht. Ich würde es gut finden, wenn wir dieses Bun-
    desteilhabegesetz, dessen Beschluss wir verabredet ha-
    ben, durchsetzten .

    Zur Rentenangleichung Ost und West: Es ist eben kri-
    tisiert worden, dass sie nicht kommt . Wenn sie kommt,
    dann soll aber nur der Teil kommen, der gut ist, und der,
    der nicht so gut ist, vielleicht lieber nicht . Die Frau Bun-
    deskanzlerin hat eben sehr klar und sehr deutlich gesagt,
    dass sie das nicht in Ordnung findet, dass sie die Anglei-
    chung haben will . Ernsthaft gesagt: Dann soll sie sie krie-
    gen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich glaube, die Angleichung der Renten in Ost und West
    muss kommen . Das wollen wir, und wir werden das auch
    umsetzen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Zur solidarischen Lebensleistungsrente: Wir haben
    das in der Koalition abgesprochen . Sie soll kommen . Das
    wird umgesetzt .

    Zum Gesetz gegen Missbrauch von Leiharbeit und
    Werkverträgen laufen die parlamentarischen Beratungen .
    Wir gehen davon aus: Es kommt .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn man sich den ganzen Bereich der Erbschaft-
    steuer und der Bund-Länder-Finanzbeziehungen an-
    schaut, muss man sagen: Natürlich ist das schwierig .
    Herr Kauder hat das ja eben durchdekliniert und gezeigt,
    warum so etwas schwierig sein kann . Die Länder haben
    Interessen . Was für ein Wunder! Hessen hat ein paar In-
    teressen, Baden-Württemberg auch; wir Hamburger sind
    natürlich selbstlos .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist also nur natürlich, dass es Interessen gibt . Ich bin
    mir aber sicher: Man wird sich einigen . Im Kern wollen
    wir nämlich alle, dass die Reform kommt . Man muss nur
    aufpassen, dass es keine artfremden Koppelungsgeschäf-
    te – Bundesfernstraßengesellschaft und anderes – gibt .
    Jedenfalls brauchen wir am Ende eine Einigung . Wir ha-
    ben morgen ja ein entsprechendes Treffen mit den Län-
    dern, und nach der Rede von Herrn Kauder sind sie gut
    eingestimmt .

    Die bessere Ausstattung der Bundespolizei und
    der Sicherheitsbehörden ist hier angekündigt worden .
    3 000 Stellen haben wir beschlossen . Ich gehe davon aus,
    dass 3 000 weitere kommen, vielleicht sogar noch mehr .
    Ich glaube, dass man in dem Bereich viel tun muss . Es ist
    wichtig, dass die Polizei, die Bundespolizei, das Bundes-
    kriminalamt und der Zoll gestärkt werden . Man muss in
    bestimmten Bereichen klare Kante zeigen: gegen rechte
    Gewalt, gegen linke Gewalt . Da darf man keine Unter-
    schiede machen . Gewalt hat in jedem Fall mit staatlicher
    Autorität beantwortet zu werden .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Andrea Nahles wird im Herbst ein Reformkonzept
    für die Rente vorstellen . Wichtig für uns ist eine Stär-
    kung der Betriebsrenten . Wir wollen die Wirkung der
    Mietpreisbremse und die Situation der Alleinerziehenden
    verbessern . Wir haben noch ein Jahr . Ehrlich gesagt, wir
    haben schon verdammt viel geschafft. Wenn man sich an-
    schaut, dass die Opposition hier immer über Streit redet,
    über das Verhältnis zur Türkei und über andere Dinge,
    muss ich sagen: Man kann auch ablenken . Die Situation
    der Menschen in diesem Land, die Situation derer, die
    hier arbeiten und Steuern zahlen, die Situation der Un-
    ternehmen ist gut .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben eine grundsätzlich gute Lage in diesem Land .

    Wenn man sich dann mit der AfD und denen, die
    sie gewählt haben, auseinandersetzt, dann kommt man
    mit Argumenten ganz häufig nicht weit. Man kann den
    AfD-Wählern immer sagen: Die wollen, dass ihr bis 70
    arbeitet . Die wollen, dass ihr weniger Rente bekommt .
    Die wollen den Mindestlohn abschaffen. – Sie antwor-
    ten dann immer: Na ja, aber die sind auch gegen Aus-
    länder . – Im Kern ist es einfach so: Die AfD ist nicht auf
    der Sachebene unterwegs . Sie appelliert an den inneren
    Schweinehund, Frust, Neid, Angst, Missgunst,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Johannes Kahrs






    (A) (C)



    (B) (D)


    und all das auf einer niedrigschwelligen Ebene . Da wird
    schlechte Laune geschürt . Die Situation in diesem Land
    ist nicht so . Das Einzige, das man da tun kann, ist saubere
    Sacharbeit, die Situation zu verbessern, die Dinge, die
    wir beschlossen haben, aufzuzählen .

    Ich würde mich freuen, wenn wir in dem verbleiben-
    den Jahr all das umsetzen, was ich angesprochen habe .
    Herr Schäuble hat angekündigt, er möchte Anfang der
    nächsten Legislaturperiode eine Steuerreform umsetzen .
    Man muss ernsthaft fragen – auch Herr Oppermann hat
    schon darauf hingewiesen –: Warum müssen wir immer
    mit so etwas warten?


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Weil der Bundesrat nicht mitmacht! Ihr bringt ihn schon bei der Erbschaftsteuer nicht hin!)


    – Herr Kollege Kauder, Sie wissen, dass ich Sie wirklich
    schätze . Ich glaube auch, dass Sie ein sehr guter Frakti-
    onsvorsitzender sind


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    und dass Sie in dieser Frage recht haben . Aber es geht
    auch anders . Hätten Sie meinem Fraktionsvorsitzenden
    zugehört, dann wäre Ihnen aufgefallen, dass wir, obwohl
    die Länder da Probleme machen, vielleicht eine Steuerre-
    form hinbekommen, indem wir über Freibeträge gehen .
    Wenn wir über Freibeträge bei den Sozialabgaben gehen,
    dann brauchen wir die Länder da weniger . Deswegen ist
    das durchaus möglich .

    Lassen Sie uns das Thema einfach angehen . Warum
    müssen wir immer warten? Die CDU/CSU hat schon
    viele Legislaturperioden lang eine Steuerreform ange-
    kündigt . Die Einzigen, die eine Steuerreform umgesetzt
    haben, waren Rot-Grün, Gerhard Schröder mit Hans
    Eichel .


    (Beifall bei der SPD – Heike Hänsel [DIE LINKE]: Die Steuerreform war ja asozial!)


    Wenn wir so etwas auch nur zur Hälfte hinbekommen,
    würde man uns in diesem Land feiern .

    Zum Abschluss eine Bitte, Frau Merkel . Es gibt so
    viele Dinge, die wir schaffen. Wir reden immer darüber,
    dass die Menschen nicht in ein reiches Land einwandern,
    sondern in eine Wertegesellschaft . Auch Herr Kauder hat
    heute von Werten gesprochen, die es wert sind, durch-
    gesetzt zu werden . Einer der Kandidaten für die Spit-
    zenkandidatur bei den Grünen hat Ähnliches formuliert,
    auch wenn die Grünen da nicht klatschen wollten . Ich
    glaube, man muss diese Werte in diesem Land auch um-
    setzen . Deswegen wäre es für mich wichtig, dass wir die
    Öffnung der Ehe in dieser Legislaturperiode hinbekom-
    men .


    (Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Endlich kommt das noch!)


    Ich würde das gerne mit Ihnen machen . Ich glaube, dass
    das richtig und gut wäre . Dann stehen wir zu den Werten,
    die wir immer verkünden . Uns hätten Sie an Ihrer Seite,
    Frau Merkel .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD)