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ID1817704100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/177 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 177. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Juni 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Bauvertragsrechts und zur Än- derung der kaufrechtlichen Mängelhaftung Drucksache 18/8486 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17473 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 17473 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 17474 D Dr . Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 17476 B Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 17478 D Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 17480 D Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 17482 A Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 17483 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 17484 A Tagesordnungspunkt 30: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutsch-indi- sche Bildungs- und Wissenschaftskoopera- tion ausbauen Drucksache 18/8708 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17485 C Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 17485 D Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 17487 A Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17488 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17489 B Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17490 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 17491 D Dr . Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 17492 D Tagesordnungspunkt 29: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Irene Mihalic, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die unabhängige Polizeibeauftrag- te oder den unabhängigen Polizeibeauf- tragten des Bundes (Bundespolizeibe- auftragtengesetz – BPolBeauftrG) Drucksache 18/7616 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17494 A b) Antrag der Abgeordneten Irene Mihalic, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aufklärung polizeilichen Fehlverhaltens erleichtern – Ergänzung zum Entwurf eines Gesetzes über die unabhängige Polizeibeauftragte oder den unabhängigen Polizeibeauftrag- ten des Bundes (Bundespolizeibeauftrag- tengesetz – BPolBeauftrG) Drucksache 18/7617 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17494 A c) Antrag der Abgeordneten Irene Mihalic, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bun- destages – hier: Umsetzung des Gesetzes über die unabhängige Polizeibeauftragte oder den unabhängigen Polizeibeauftrag- ten des Bundes (Bundespolizeibeauftrag- tengesetz – BPolBeauftrG) Drucksache 18/7618 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17494 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17494 B Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17495 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 17496 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 177 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . Juni 2016II Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17497 D Wolfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17498 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17500 C Tagesordnungspunkt 31: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wahlprüfung, Immunität und Ge- schäftsordnung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Petra Sitte, Jan Korte, Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Transparenz herstellen – Einführung eines verpflichtenden Lob- byistenregisters – zu dem Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Volker Beck (Köln), Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Transparenz schaffen – Verbindliches Register für Lobbyistinnen und Lob- byisten einführen Drucksachen 18/3842, 18/3920, 18/8742 . . . . 17501 C Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 17501 C Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 17503 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17504 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17505 D Dr . Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 17506 D Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17508 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17509 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 17511 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17511 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 177 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . Juni 2016 17473 177. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Juni 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dagmar Ziegler (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 177 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . Juni 2016 17511 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .06 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 10 .06 .2016 Bülow, Marco SPD 10 .06 .2016 Felgentreu, Dr . Fritz SPD 10 .06 .2016 Ferner, Elke SPD 10 .06 .2016 Flachsbarth, Dr . Maria CDU/CSU 10 .06 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 10 .06 .2016 Grötsch, Uli SPD 10 .06 .2016 Heck, Dr . Stefan CDU/CSU 10 .06 .2016 Lämmel, Andreas G . CDU/CSU 10 .06 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 10 .06 .2016 Leutert, Michael DIE LINKE 10 .06 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 10 .06 .2016 Liebing, Ingbert CDU/CSU 10 .06 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .06 .2016 Maizière, Dr . Thomas de CDU/CSU 10 .06 .2016 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 10 .06 .2016 Müller (Chemnitz), Detlef SPD 10 .06 .2016 Petzold, Ulrich CDU/CSU 10 .06 .2016 Rawert, Mechthild SPD 10 .06 .2016 Riesenhuber, Dr . Heinz CDU/CSU 10 .06 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scho-Antwerpes, Elfi SPD) 10 .06 .2016 Schulz-Asche, Kordula BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .06 .2016 Spahn, Jens CDU/CSU 10 .06 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 10 .06 .2016 Steinbrück, Peer SPD 10 .06 .2016 Strothmann, Lena CDU/CSU 10 .06 .2016 Tack, Kerstin SPD 10 .06 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .06 .2016 Veit, Rüdiger SPD 10 .06 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 10 .06 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 10 .06 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 10 .06 .2016 Wicklein, Andrea SPD 10 .06 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Energieforschung 2016 Forschungsförderung für die Energiewende Drucksachen 18/8200, 18/8461 Nr. 1.2 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfol- genabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Deutschlandsti- pendium über die Ergebnisse der Evaluation nach Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 177 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . Juni 201617512 (A) (C) (B) (D) § 15 des Stipendienprogramm-Gesetzes und der Begleitforschung Drucksache 18/7890 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/7612 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0021 Innenausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2015)0388 Drucksache 18/7286 Nr . A .3 Ratsdokument 13819/15 Drucksache 18/8293 Nr . A .1 Ratsdokument 6651/16 Drucksache 18/8668 Nr . A .14 Ratsdokument 8491/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/8293 Nr . A .14 Ratsdokument 7571/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/3618 Nr . A .4 Ratsdokument 16115/14 Drucksache 18/3962 Nr . A .1 Ratsdokument 5112/15 Drucksache 18/6855 Nr . A .17 Ratsdokument 13669/15 Drucksache 18/7286 Nr . A .25 Ratsdokument 14270/15 Drucksache 18/7286 Nr . A .26 Ratsdokument 14272/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .31 Ratsdokument 15362/15 Drucksache 18/7934 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0050 Drucksache 18/8140 Nr . A .25 EP P8_TA-PROV(2016)0058 Drucksache 18/8470 Nr . A .31 EP P8_TA-PROV(2016)0133 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 177 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . Juni 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 177. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 28 Bekämpfung von Doping im Sport TOP 30 Deutsch-indische Bildungskooperation TOP 29 Bundespolizeibeauftragtengesetz TOP 31 Lobbyistenregister Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Was geht dort ein?
    Welchen Erfolg bringt diese Stelle? Diese Varianten soll-
    ten wir näher betrachten .

    Den heute vorliegenden Gesetzentwurf, den Sie, Frau
    Mihalic, eingebracht haben, kann man aufgrund des
    Wortlauts und Ihrer Ausführungen dazu nur ablehnen .
    Wir sind aber bereit, über die Idee miteinander zu disku-
    tieren . Wir müssen das gesamte Thema sehen: Was kön-
    nen wir für unsere Polizei leisten? Zu allen Gesprächen
    darüber sind wir gern bereit .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist aber nett!)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Für die SPD-Fraktion erhält jetzt das

Wort der Kollege Wolfgang Gunkel .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Gunkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist na-

    türlich recht schwer, hier als Polizist zu sprechen, wenn
    sich zuvor bereits drei Polizisten geäußert haben . Ich
    kann nahtlos an das anschließen, was ich in der Debatte
    über einen Vorschlag der Linksfraktion, den sie vor ei-
    nem Jahr eingebracht hat, gesagt habe . Damals kam ich
    zu dem Ergebnis, dass der Vorschlag sehr diskussions-
    würdig ist, dass man darüber parteiübergreifend reden
    sollte . Das ist auch heute noch meine Meinung .

    Günter Baumann






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wie ist das Ganze entstanden? Wir alle wissen, dass
    der NSU-Untersuchungsausschuss zu dem katastropha-
    len Ergebnis kam, dass bei der polizeilichen Arbeit er-
    hebliche Fehler gemacht worden sind . Aus diesem Grund
    hat meine Fraktion ein Sondervotum abgegeben und ge-
    nau das gefordert, worüber wir heute diskutieren, eine
    unabhängige Beschwerdestelle, die als Ombudsstelle
    für die Bürger fungieren soll, aber auch als interne Be-
    schwerdestelle zur Aufarbeitung polizeilicher Beschwer-
    den . Dies entspricht im Wesentlichen dem, was hier vor-
    gelegt worden ist .

    Einige Punkte, die angeführt werden, sind wirklich
    diskussionswürdig . Zu dieser Diskussion kann ich et-
    was beitragen . Zunächst einmal will ich aber sagen, dass
    die Anregung, die von den Vorlagen ausgeht, unbedingt
    notwendig ist . Kollege Baumann, in Rheinland-Pfalz
    gibt es seit 2014 eine entsprechende Stelle . Die Zahl der
    dort auflaufenden Fälle beträgt etwa 2 000. Davon hat
    der Beauftragte 300 zurückgewiesen . Es gibt also auch
    die Möglichkeit, Fälle zurückzuweisen, die nicht in die
    Kompetenz des Beauftragten fallen . Das gilt beispiels-
    weise für Fälle, um die sich ein Petitionsausschuss küm-
    mern kann . Diese Fälle muss der Polizeibeauftragte bzw .
    der Bürgerbeauftragte nicht abarbeiten, sondern in diesen
    Fällen kann er den Bürger beispielsweise an die Petiti-
    onsausschüsse verweisen .

    Darum geht es in diesem Zusammenhang aber nicht .
    Hier geht es um ein Hilfsorgan, ein Hilfsinstrument des
    Bundestages, um einen Beauftragten, der mehr Befug-
    nisse haben soll als ein normaler Beschwerdebearbeiter,
    der in einer Polizeidienststelle tätig ist . Dahinter steht ein
    ganz spezieller Auftrag, nämlich auch bei schwerwiegen-
    den Vorkommnissen Ermittlungsarbeit zu übernehmen,
    Akteneinsicht zu nehmen und Ähnliches mehr . Seine Be-
    fugnisse würden also ein bisschen weiter reichen .

    Von dieser Warte aus betrachtet, muss man sagen, dass
    es notwendig ist, diese Stelle einzurichten . Eine unab-
    hängige Stelle wird gebraucht, weil bestimmte Beziehun-
    gen unter den Kollegen beispielsweise bei Großeinsätzen
    dazu führen, dass recht unterschiedliche Meinungen über
    die Rechtmäßigkeit einer Handlung zustande kommen .

    Was will ich damit sagen? Ich möchte ein kleines
    Beispiel geben . Vor einigen Jahren ist Folgendes pas-
    siert – ich glaube, es ist denkbar, dass es so etwas auch
    heute noch gibt –: Es geht um einen Einsatz, bei dem ein
    Haus geräumt werden soll, die Hochschule der Künste .
    Die Polizei muss nach langen Auseinandersetzungen, die
    recht heftig verlaufen, über das Dach einsteigen und die-
    ses Haus räumen . Sechs Etagen sind geräumt – ich fasse
    mich kurz –, und in dem Rondell vor dem Haus bildet
    sich eine Gruppe . Ein Mensch tritt auf einen Beamten zu
    und sagt, dass er die Rechtmäßigkeit überprüfen wolle,
    und fragt, welche Rechtsgrundlage die Polizei für ihren
    Einsatz habe . Der Polizeibeamte holt aus, schlägt ihm
    mit der Hand ins Gesicht und sagt: Das ist die Antwort . –
    Durch das Tohuwabohu, das entsteht, und den neuen
    Auftrag an die Gruppe verläuft sich das Ganze, und die
    Sache ist zunächst einmal erledigt .

    Was passierte danach? Es wurde selbstverständlich
    Anzeige erstattet . Am nächsten Tag erfuhren wir von

    dem Beamten, dass darüber sicherlich nachgedacht wur-
    de . Dann tauchte eine Liste mit acht oder neun Leuten
    auf, die in der Gruppe dort tätig gewesen sein sollen, und
    sie sollten unterschreiben, dass sie eine Straftat nicht ha-
    ben feststellen können . Ein Beamter, der dort betroffen
    war, sagte, dass er das nicht unterschreibt . Der Vorgesetz-
    te sagte zu ihm: Dann warten wir einmal, bis der Chef
    kommt, und dann wirst du ja schon sehen .

    Der Chef war nicht da und erschien erst drei Tage
    später . Der Beamte ging dorthin, und der erfahrene Chef
    sagte ihm gleich: Überlegen Sie sich ganz genau, was Sie
    hier sagen . Sie wissen, dass Ihnen ein Verfahren wegen
    Strafvereitelung im Amt droht, wenn Sie etwas gesehen
    und es nicht zur Anzeige gebracht haben .

    Das ist eine sehr schwierige Situation, und das wollte
    ich einmal so drastisch deutlich machen .

    Was machte er nun? Er überlegte: Entweder gebe ich
    zu, dass ich da etwas gesehen habe, aber dann bekom-
    me ich eine Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt,
    oder ich sage, dass ich nichts gesehen habe, wodurch
    ich eventuell heil aus der Situation herauskomme . Er
    entschied sich für Letzteres und wurde gefragt: Warum
    konnten Sie es dann nicht unterschreiben? Die Antwort
    war: Wenn ich nichts gesehen habe, kann ich auch nichts
    unterschreiben .

    So ist das gewesen . Man kann also sagen: Glück ge-
    habt, dass der Vorgesetzte das auch so akzeptiert hat .

    Wie ist das Verfahren weitergegangen? Es interessiert
    ja auch noch der Abschluss . – Der Betroffene ist identi-
    fiziert worden, weil jemand eine Kamera hat mitlaufen
    lassen, und da es ein sehr warmer Tag war, war sein Vi-
    sier hochgeklappt, sodass er eindeutig zu identifizieren
    war . Er ist dann seiner entsprechenden Strafverfolgung
    zugeführt worden .

    Warum erwähne ich das? Ich will damit deutlich ma-
    chen, wie schwierig es für die Kollegen in solchen Fällen
    mitunter ist, all das „durchzuziehen“, was normalerweise
    erforderlich ist .

    Deshalb finde ich es besonders gut, dass in dem Ge-
    setzentwurf der Grünen steht, dass die Frist, die für je-
    den gelten soll, der mit einer solchen Sache konfrontiert
    worden ist, drei Wochen betragen soll . Man kann darüber
    reden, ob es zwei oder drei Wochen sind, aber das spielt
    keine Rolle . Wichtig ist, dass die Beamten eine Karenz-
    zeit haben, während der es ihnen möglich ist, sich auch
    nachträglich entsprechend zu äußern, ohne sich der Ge-
    fahr einer Strafverfolgung auszusetzen . Das ist ein ganz
    wichtiger Punkt .


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich möchte auch noch auf Folgendes hinweisen: Es
    gibt interne und externe Beschwerdestellen; Rhein-
    land-Pfalz hatte ich in diesem Zusammenhang schon
    erwähnt . Die Berliner Beschwerdestelle erhält zum Bei-
    spiel über 2 000 Beschwerden pro Jahr . Das ist schon
    eine große Zahl an Beschwerden, die zu bearbeiten sind .
    Die Zahl der Beschwerden, die die Beschwerdestelle

    Wolfgang Gunkel






    (A) (C)



    (B) (D)


    der Bundespolizei erhält – und um sie geht es hier ja;
    da haben Sie völlig recht –, liegt weitaus darunter . Ein
    Grund dafür ist zum Beispiel, dass Unterstützungskräfte
    natürlich immer erst in zweiter Linie ins Blickfeld gera-
    ten . So war es auch in Köln und Stuttgart . Somit sind die
    Fallzahlen dort recht gering . Das kann sich aber jederzeit
    ändern .

    Der Bundespolizeipräsident hat also dankenswerter-
    weise eine interne Beschwerdestelle eingerichtet . Das
    ist löblich und auch zu begrüßen . Sie erfüllt aber nicht
    die Aufgabe, die hier vorgesehen ist und die ich auch für
    dringend notwendig halte .

    Ich möchte jetzt noch ein paar Worte zu einer anderen
    enthaltenen Bestimmung sagen:

    Ich habe ein Problem mit § 13 Absatz 2 des Gesetzent-
    wurfs, in dem die parallele Ermittlungszuständigkeit für
    Strafverfahren, Disziplinarverfahren und die Verfahren,
    die der Bundespolizeibeauftragte führen soll, vorgesehen
    ist . Man müsste noch einmal darüber sprechen, wie das
    ausgestaltet werden soll . Das müsste für meine Begrif-
    fe klarer geregelt werden . Insofern kann ich nur sagen:
    Es wäre schön, wenn wir eine intensive Debatte darüber
    führen könnten .

    Ich bin ganz und gar der Meinung, dass man noch ein-
    mal alle Beteiligten anhören sollte – die Bundespolizei,
    die Gewerkschaften, den Landesbeauftragten in Rhein-
    land-Pfalz und ähnliche Personen, die zur Sache etwas
    sagen können –, um noch einmal über diesen ganzen Vor-
    gang zu reden . Ich glaube, dann könnte man von einem
    vernünftigen Ergebnis ausgehen .

    Heute haben wir die erste Lesung . Es ist üblich, dass
    danach das Ganze an die Ausschüsse überwiesen wird .
    Das wird auch jetzt der Fall sein . Die SPD jedenfalls be-
    grüßt diesen Vorschlag . Ich hoffe, wir werden uns dann
    in den folgenden Wochen damit tiefer auseinandersetzen
    können .

    Ich möchte zum Schluss noch sagen, damit keiner
    glaubt, ich erhöbe hier einen Generalverdacht gegen
    Handlungen der Bundespolizei, dass ich meine Kolle-
    gen sehr schätze und sehr wohl weiß, wie auch Kollege
    Baumann schon gesagt hat, was von der Polizei, gerade
    auch von der Bundespolizei, geleistet wird . Ich erinnere
    an Millionen von Überstunden durch die Entwicklung
    der letzten Monate . Auch das muss entsprechend ho-
    noriert werden .

    Mir liegt es fern, darüber zu philosophieren, ob die
    Polizei rechtsstaatlich handelt oder nicht . Sie ist ein
    Rechtsstaatselement . Wenn man die Zahlen betrachtet,
    die immer wieder erhoben werden, um das Vertrauen in
    Berufsgruppen anzugeben, dann muss man feststellen,
    dass Feuerwehrleute, Ärzte und Polizisten bei der Bevöl-
    kerung zu 80 Prozent Vertrauen genießen – das ist schon
    einmal ein ganz erheblicher Wert und das schon seit
    Jahren –, während es andere Gruppen wie Politiker und
    Gewerkschafter gibt, die bei 30 Prozent herumdümpeln .
    Das nur zum Vergleich . Man kann daran sehen: Die Po-
    lizei hat ihren Stellenwert, und der Bürger hat keinerlei
    Zweifel an ihrer Arbeit .

    Ich fasse zusammen: Der Gesetzentwurf ist insgesamt
    diskussionswürdig . Nach der Überweisung an die Aus-
    schüsse wird man sehen, ob etwas daraus zu machen ist .

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Frank Tempel [DIE LINKE])