Rede:
ID1817700800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 15
    1. Als: 1
    2. nächstem: 1
    3. Redner: 1
    4. erteile: 1
    5. ich: 1
    6. das: 1
    7. Wort: 1
    8. dem: 1
    9. Abge-ordneten: 1
    10. Dr: 1
    11. .: 1
    12. Johannes: 1
    13. Fechner,: 1
    14. SPD-Fraktion: 1
    15. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/177 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 177. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Juni 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Bauvertragsrechts und zur Än- derung der kaufrechtlichen Mängelhaftung Drucksache 18/8486 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17473 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 17473 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 17474 D Dr . Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 17476 B Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 17478 D Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 17480 D Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 17482 A Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 17483 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 17484 A Tagesordnungspunkt 30: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutsch-indi- sche Bildungs- und Wissenschaftskoopera- tion ausbauen Drucksache 18/8708 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17485 C Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 17485 D Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 17487 A Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17488 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17489 B Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17490 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 17491 D Dr . Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 17492 D Tagesordnungspunkt 29: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Irene Mihalic, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die unabhängige Polizeibeauftrag- te oder den unabhängigen Polizeibeauf- tragten des Bundes (Bundespolizeibe- auftragtengesetz – BPolBeauftrG) Drucksache 18/7616 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17494 A b) Antrag der Abgeordneten Irene Mihalic, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aufklärung polizeilichen Fehlverhaltens erleichtern – Ergänzung zum Entwurf eines Gesetzes über die unabhängige Polizeibeauftragte oder den unabhängigen Polizeibeauftrag- ten des Bundes (Bundespolizeibeauftrag- tengesetz – BPolBeauftrG) Drucksache 18/7617 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17494 A c) Antrag der Abgeordneten Irene Mihalic, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bun- destages – hier: Umsetzung des Gesetzes über die unabhängige Polizeibeauftragte oder den unabhängigen Polizeibeauftrag- ten des Bundes (Bundespolizeibeauftrag- tengesetz – BPolBeauftrG) Drucksache 18/7618 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17494 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17494 B Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17495 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 17496 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 177 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . Juni 2016II Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17497 D Wolfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17498 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17500 C Tagesordnungspunkt 31: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wahlprüfung, Immunität und Ge- schäftsordnung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Petra Sitte, Jan Korte, Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Transparenz herstellen – Einführung eines verpflichtenden Lob- byistenregisters – zu dem Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Volker Beck (Köln), Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Transparenz schaffen – Verbindliches Register für Lobbyistinnen und Lob- byisten einführen Drucksachen 18/3842, 18/3920, 18/8742 . . . . 17501 C Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 17501 C Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 17503 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17504 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17505 D Dr . Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 17506 D Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17508 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17509 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 17511 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17511 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 177 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . Juni 2016 17473 177. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Juni 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dagmar Ziegler (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 177 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . Juni 2016 17511 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .06 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 10 .06 .2016 Bülow, Marco SPD 10 .06 .2016 Felgentreu, Dr . Fritz SPD 10 .06 .2016 Ferner, Elke SPD 10 .06 .2016 Flachsbarth, Dr . Maria CDU/CSU 10 .06 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 10 .06 .2016 Grötsch, Uli SPD 10 .06 .2016 Heck, Dr . Stefan CDU/CSU 10 .06 .2016 Lämmel, Andreas G . CDU/CSU 10 .06 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 10 .06 .2016 Leutert, Michael DIE LINKE 10 .06 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 10 .06 .2016 Liebing, Ingbert CDU/CSU 10 .06 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .06 .2016 Maizière, Dr . Thomas de CDU/CSU 10 .06 .2016 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 10 .06 .2016 Müller (Chemnitz), Detlef SPD 10 .06 .2016 Petzold, Ulrich CDU/CSU 10 .06 .2016 Rawert, Mechthild SPD 10 .06 .2016 Riesenhuber, Dr . Heinz CDU/CSU 10 .06 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scho-Antwerpes, Elfi SPD) 10 .06 .2016 Schulz-Asche, Kordula BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .06 .2016 Spahn, Jens CDU/CSU 10 .06 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 10 .06 .2016 Steinbrück, Peer SPD 10 .06 .2016 Strothmann, Lena CDU/CSU 10 .06 .2016 Tack, Kerstin SPD 10 .06 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .06 .2016 Veit, Rüdiger SPD 10 .06 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 10 .06 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 10 .06 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 10 .06 .2016 Wicklein, Andrea SPD 10 .06 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Energieforschung 2016 Forschungsförderung für die Energiewende Drucksachen 18/8200, 18/8461 Nr. 1.2 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfol- genabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Deutschlandsti- pendium über die Ergebnisse der Evaluation nach Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 177 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . Juni 201617512 (A) (C) (B) (D) § 15 des Stipendienprogramm-Gesetzes und der Begleitforschung Drucksache 18/7890 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/7612 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0021 Innenausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2015)0388 Drucksache 18/7286 Nr . A .3 Ratsdokument 13819/15 Drucksache 18/8293 Nr . A .1 Ratsdokument 6651/16 Drucksache 18/8668 Nr . A .14 Ratsdokument 8491/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/8293 Nr . A .14 Ratsdokument 7571/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/3618 Nr . A .4 Ratsdokument 16115/14 Drucksache 18/3962 Nr . A .1 Ratsdokument 5112/15 Drucksache 18/6855 Nr . A .17 Ratsdokument 13669/15 Drucksache 18/7286 Nr . A .25 Ratsdokument 14270/15 Drucksache 18/7286 Nr . A .26 Ratsdokument 14272/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .31 Ratsdokument 15362/15 Drucksache 18/7934 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0050 Drucksache 18/8140 Nr . A .25 EP P8_TA-PROV(2016)0058 Drucksache 18/8470 Nr . A .31 EP P8_TA-PROV(2016)0133 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 177 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . Juni 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 177. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 28 Bekämpfung von Doping im Sport TOP 30 Deutsch-indische Bildungskooperation TOP 29 Bundespolizeibeauftragtengesetz TOP 31 Lobbyistenregister Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Hintze


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Als nächstem Redner erteile ich das Wort dem Abge-

    ordneten Christian Kühn, Fraktion Bündnis 90/Die Grü-
    nen .

    Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN):

    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Besuche-
    rinnen und Besucher auf der Tribüne! Liebe Kolleginnen
    und Kollegen! Sehr geehrter Herr Minister Heiko Maas,
    ich finde es erst einmal schön, dass Sie zur Kernzeitde-
    batte hier im Plenum anwesend sind .


    (Dr . Volker Ullrich [CDU/CSU]: Das ist selbstverständlich!)


    Das ist in den letzten Wochen nicht bei allen Ministe-
    rinnen und Ministern so gewesen . Und jetzt möchte ich
    nicht, dass Sie erschrecken; denn hier ist heute ja schon
    Einiges passiert, was nicht alltäglich ist . Auch meine
    Rede beginnt heute nicht alltäglich – zumindest in Zeiten
    der Großen Koalition .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Was?)


    Wo Sie sich ja in der Großen Koalition eher durch Ge-
    zänk und Streit auszeichnen,


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Jetzt aber!)


    Dr. Hendrik Hoppenstedt






    (A) (C)



    (B) (D)


    möchte ich Sie persönlich – nicht nur die Mitarbeiterin-
    nen und Mitarbeiter Ihres Hauses, sondern Sie persön-
    lich – heute hier loben .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Zurufe von der SPD: Oh! – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Weiter so!)


    Ich will Sie loben, weil Sie dieses Lob auch verdient ha-
    ben – und das ist ernst gemeint –,


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Auch das noch!)


    weil Sie das Gesetz zur Reform des Bauvertragsrechts
    zwar langsam und sicherlich nicht in allen Detailrege-
    lungen in der Form, die man sich wünschen würde, aber
    eben doch auf den Weg gebracht haben, und das ist ein
    Fortschritt im Verbraucherschutz . Ich glaube, das muss
    auch Opposition einmal anerkennen, dass diese Regie-
    rung zwar nicht alles und nicht vieles, aber manchmal ein
    bisschen was ganz gut macht .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr . Petra Sitte [DIE LINKE]: Reicht jetzt!)


    Ich fände es schön, wenn auch der eine oder andere
    Kollege aus der Union und auch der SPD jetzt hier klat-
    schen würde, wenn die Opposition einmal etwas Positi-
    ves über diese Regierung sagt .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Und dennoch:


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Aha!)


    Der politische Prozess zum Bauvertragsrecht war lang,
    und das ist eigentlich symptomatisch, wie ich finde, für
    die Themen Bauen und Wohnen, für das Thema Verbrau-
    cherschutz sowie das Thema Immobilien. Ich finde, bei
    diesen Themen hat Ihre Regierung die Entdeckung der
    Langsamkeit zu einem Prinzip gemacht . Diese Entde-
    ckung der Langsamkeit, die Sie da sozusagen zelebrie-
    ren, haben Sie bühnenreif umgesetzt . Sie bewegen sich
    einmal in die eine Richtung, dann wieder in die andere .


    (Zurufe von der CDU/CSU)


    Sie wanken hin und her, gehen ein bisschen vor, dann gibt
    es eine Wortmeldung von Herrn Luczak zu irgendeinem
    Thema, dann gibt es eine Pressemitteilung oder ein Po-
    sitionspapier der SPD oder des SPD-Ministers . Aber an
    sich kommen Sie eigentlich bei fast allen Themen nicht
    richtig vorwärts . Sie sollten mit diesen Trippelschritten
    vielleicht eher bei Let’s Dance auftreten, als vorzugeben,
    dass Sie wirklich etwas für Verbraucherinnen und Ver-
    braucher auf den Weg bringen . Ich glaube, das muss man
    an dieser Stelle schon auch festhalten .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Darum hoffe ich jetzt inständig, dass mein Lob auch
    etwas bewirkt, nämlich, dass Sie sich jetzt nicht beirren
    lassen von denjenigen, die versuchen, dieses gute Ver-
    braucherschutzgesetz, das zukünftige Eigentümerinnen
    und Eigentümer in Deutschland schützen soll, zu durch-

    löchern, dass Sie das nicht verzögern und nicht auf die
    lange Bank schieben, sodass es dann vielleicht doch
    nicht mehr in dieser Legislaturperiode zustande kommt .
    Bleiben Sie als Koalition hier standhaft, verfahren Sie
    hier nicht nach Art von Let’s Dance, sondern halten Sie
    Kurs – sowohl im parlamentarischen Verfahren als auch
    in den Wortmeldungen in der Presse . Ich glaube, das
    wäre ganz gut .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen der SPD, ich glau-
    be, hier müssen Sie auch aufpassen . Sie dürfen sich hier,
    auch wenn die Worte jetzt ganz schön klingen, nicht über
    den Tisch ziehen lassen, wie das in der Vergangenheit
    zum Beispiel bei der Mietpreisbremse


    (Dr . Johannes Fechner [SPD]: Funktioniert doch! Was wollen Sie denn? – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Nun mischen Sie sich mal nicht ein!)


    oder bei anderen Gesetzen der Fall war .

    Wir brauchen ein starkes Bauvertragsrecht . Bleiben Sie
    deshalb auch hier standhaft!


    (Dr . Johannes Fechner [SPD]: Na, logo!)


    Ich habe nicht nur die heutige Debatte, sondern den
    ganzen Prozess der Reform des Bauvertragsrechts so ver-
    standen, dass sich eigentlich alle Experten einig sind: Es
    ist ein gutes Gesetz, es bringt Klarheit und Schutz für
    Verbraucher, und es schützt Handwerker vor Regressfor-
    derungen . Deswegen sollten wir es in einem schnellen
    Verfahren einvernehmlich durch das Parlament bringen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    2015 wurden in Deutschland Baugenehmigungen für
    115 000 Ein- und Zweifamilienhäuser und 66 000 für Ei-
    gentumswohnungen erteilt . Und das ist – das ist heute
    schon mehrfach hier gesagt worden – für viele Menschen
    das Investment ihres Lebens . Ich glaube, hier braucht es
    einen besonderen Schutz . Gerade in der derzeitigen Nie-
    drigzinsphase, in einer Zeit, in der die Immobilienmärkte
    überhitzt sind und das Bauen immer teurer wird, muss der
    Staat einen besonderen Schutz vorsehen . Ich glaube, dass
    wir das mit diesem Gesetz ein Stück weit hinbekommen .
    Doch es fehlt noch relativ viel . Damit sind wir wieder bei
    der Politik . Sie machen zwar einen kleinen Schritt nach
    vorne, aber er hätte eigentlich viel größer sein müssen .

    Die Aktivitäten von Bauträgern auf den überhitzten
    Immobilienmärkten in Baden-Württemberg und anders-
    wo zurzeit erinnern mich nicht an die soziale Marktwirt-
    schaft;


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Da muss der Ministerpräsident in Baden-Württemberg etwas machen!)


    sie legen vielmehr eine Wildwestmanier an den Tag, bei
    der auch Verbraucher über den Tisch gezogen werden .
    Hier bedarf es endlich einer Änderung beim Bauträger-
    recht . Wir brauchen ein eigenständiges Bauträgerrecht,
    das Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland

    Christian Kühn (Tübingen)







    (A) (C)



    (B) (D)


    effektiv schützt . Hier haben wir eine Gesetzeslücke, und
    diese muss endlich geschlossen werden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir über Eigentümer in Deutschland reden,
    dann müssen wir auch diejenigen miteinbeziehen, die be-
    reits eine Eigentumswohnung haben .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Was?)


    Ich warte im Augenblick nicht nur darauf, dass wir das
    Verfahren auf den Weg bringen, um Qualifizierungsvo-
    raussetzungen für WEG-Verwalter festzulegen, sondern
    auch darauf, dass endlich das WEG-Recht angepackt
    wird . In einer Niedrigzinsphase mit überhitzten Märkten
    muss es doch mehr Informationsrechte und mehr Trans-
    parenz geben, wenn man eine Eigentumswohnung als
    Bestandsimmobilie kauft. All das findet nicht statt. Des-
    wegen muss, glaube ich, auch beim WEG-Recht deutlich
    nachgebessert werden .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Darüber reden wir heute Morgen aber nicht!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen der Union, Sie schüt-
    teln gerade den Kopf . Hier könnten Sie etwas für Eigen-
    tümer in Deutschland tun . Es reicht nicht, nur über die
    Wiedereinführung der Eigenheimzulage zu philosophie-
    ren, sondern der Verbraucherschutz muss beim Thema
    Eigentum endlich richtig durchdekliniert werden .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Das machen wir ständig!)


    Sie sollten hier nicht nur einen kleinen Schritt vorange-
    hen, sondern wirklich einmal ein paar Schritte; denn das
    ist absolut notwendig .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir über Verbraucherschutz bei den Themen
    Wohnen und Immobilieneigentum reden, dann muss man
    auf jeden Fall auch das Mietrecht miteinbeziehen . Gera-
    de in einer Kernzeitdebatte gehört das dazu .

    Mieterinnen und Mieter sind Verbraucher, und Miet-
    recht ist letztlich auch ein Recht, das Mieterinnen und
    Mieter schützt, und damit auch Teil des Verbraucher-
    schutzes . Wann kommt eigentlich die von Ihnen verspro-
    chene Reduzierung der Modernisierungsumlage, die Sie
    im Koalitionsvertrag gemeinsam beschlossen haben?
    Wann kommt das endlich? Ich sehe es leider nicht . Die
    Union blockiert das . Ich glaube, wenn man in Großstäd-
    ten Wahlen gewinnen will, dann muss man sich auch
    Gedanken darüber machen, wie man die Probleme der
    Menschen dort aufgreift .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Es geht aber nicht nur um Wahlkampfgeschenke, sondern um vernünftige Politik!)


    Deswegen rate ich Ihnen: Machen Sie sich darüber Ge-
    danken, wie Sie die Modernisierungsumlage so refor-
    mieren, dass niemand mehr von dieser asozialen Praxis
    des Heraussanierens betroffen ist – weder in Berlin noch
    anderswo!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Da haben Sie recht! Das wollen wir auch nicht!)


    Nun zur Union: Ihr zentrales Wahlkampfversprechen
    beim Thema Mieten und Wohnen in Deutschland war die
    Mietpreisbremse .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Die haben wir auch eingeführt, Herr Kollege!)


    Die Kanzlerin selbst hat versprochen, dass sie die Miet-
    steigerungen in Deutschland bremsen wird . Die Studi-
    en zur Mietpreisbremse zeigen aber klar: Sie haben die
    Mietpreisbremse verzögert und durchlöchert . Deswegen
    funktioniert sie nicht .

    Erinnern Sie sich an die Worte der Kanzlerin vom
    Sommer 2013, dass sie die Mietsteigerungen in Deutsch-
    land bremsen will! Gehen Sie in einer zweiten Miet-
    rechtsnovelle gemeinsam mit der SPD den Weg, endlich
    zu einer funktionsfähigen Mietpreisbremse in Deutsch-
    land zu kommen . Dabei werden wir Sie unterstützen;
    denn das brauchen wir, damit die Immobilienmärk-
    te nicht weiter aus dem Ruder laufen und damit weder
    zukünftige Eigentümer und Eigentümerinnen noch die
    Mieterinnen und Mieter belastet werden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Zurufe von der CDU/CSU)


    Ich hoffe, dass Sie bei dem vorliegenden Gesetz nicht
    versagen . Es ist ein guter Anfang . Sie müssen jetzt stand-
    haft bleiben . Ich hoffe, dass Sie das Prinzip der Lang-
    samkeit, das Sie auszeichnet, und den Streit, für den Sie
    stehen, beim Thema Bauen, Wohnen und Verbraucher-
    schutz abstreifen können . Fangen Sie endlich an, zu han-
    deln! Ich finde, der Druck ist enorm. Lösen Sie endlich
    Ihr Versprechen bei den Verbrauchern und beim Mieter-
    schutz ein! Dann gibt es vielleicht öfter ein Lob der Op-
    position, sowohl Applaus von der Linken als auch von
    hier vorne am Rednerpult .

    Danke schön .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als nächstem Redner erteile ich das Wort dem Abge-

ordneten Dr . Johannes Fechner, SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Johannes Fechner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lie-

    be Besucherinnen und Besucher auf den Tribünen! Nach
    in der Tat intensiven Vorbereitungen und Gesprächen in
    den verschiedensten Gremien können wir heute in ers-
    ter Lesung über den Entwurf eines Gesetzes beraten, das
    für Verbraucher, Handwerker, Bauunternehmer und vor
    allem für Bauherren viele Verbesserungen bringen wird,
    und zwar so viele, dass ich mich in meiner Rede auf eini-
    ge wenige beschränken muss .

    Wir geben mit diesem Gesetz Verbrauchern, die Bau-
    material verbauen, das sich hinterher als mangelhaft

    Christian Kühn (Tübingen)







    (A) (C)



    (B) (D)


    erweist, endlich einen Rechtsanspruch, dass sie vom
    Verkäufer des mangelhaften Materials nicht nur neues,
    mangelfreies Material fordern können, sondern auch den
    Ersatz der Kosten für Aus- und Wiedereinbau . Das ist nur
    recht und billig; denn es ist, wie ich finde, Sache des Ver-
    käufers, dafür zu sorgen, dass seine gelieferte Ware keine
    Mängel hat .

    Wie sieht es nun aber aus, wenn ein Handwerker die
    mangelhafte Ware bei einem Verbraucher eingebaut hat?
    Bislang bleibt der Handwerker auf seinen Aus- und Ein-
    baukosten sitzen . Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf
    soll das nun geändert werden, und nicht nur dem Ver-
    braucher, sondern gerade auch dem Handwerker – uns
    als SPD ist das besonders wichtig – wird gegenüber sei-
    nem Baustofflieferanten ein Anspruch auf Ersatz dieser
    Kosten eingeräumt . Das ist nur gerecht . Deswegen soll-
    ten wir das so machen, liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In der Tat sieht der Gesetzentwurf zu unserem Miss-
    fallen vor – Kollege Hoppenstedt hat es angesprochen –,
    dass der Baustofflieferant gegenüber dem Handwerker
    die Haftung für die genannten Kosten abbedingen kann .
    Das ist wiederum nicht gerecht; denn gerade kleine und
    mittlere Betriebe haben oft nicht die Stellung und die
    Position, um entsprechende Klauseln in den AGBs ihrer
    Lieferanten wegverhandeln zu können .

    Der Gesetzentwurf geht zwar davon aus, dass Ge-
    richte zu dem Ergebnis kommen mögen, dass entspre-
    chende AGB-Gestaltungen unwirksam sind . Aber das
    müssen die Handwerker erst in langwierigen und oft teu-
    ren Prozessen erstreiten. Ich finde, wir können es nicht
    zulassen, dass aufgrund einer solchen Regelung gerade
    kleine und mittlere Betriebe ihrem Geld hinterherrennen
    müssen . Das kann ja, wenn die Forderung eine gewis-
    se Höhe erreicht, wirklich existenzbedrohend sein . Ich
    finde es deshalb gut, dass Herr Billen schon angedeutet
    hat, für einvernehmliche Vorschläge aus den Fraktionen
    offen zu sein . Ich habe auch mit Interesse zur Kenntnis
    genommen, dass Sie, Frau Kollegin Strothmann, unsere
    Position teilen und sich dafür offensichtlich einsetzen .
    So falsch, Herr Kollege Hoppenstedt, können wir also
    da nicht liegen .

    Abschließend zu diesem Punkt: Wir brauchen letzt-
    lich für das Handwerk die klare Regelung, dass Ein- und
    Ausbaukosten vom Lieferanten der mangelhaften Ware
    zu tragen sind .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Im Bauvertragsrecht schaffen wir wesentliche Ver-
    besserungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher .
    Kernstück ist das Anordnungsrecht des Bauherrn . Gele-
    gentlich wird bezweifelt, dass wir so etwas brauchen . Ich
    möchte Ihnen anhand eines Beispiels aus meiner eigenen
    Bautätigkeit den Grund nennen, warum wir ein solches
    Anordnungsrecht brauchen .

    Meine Gattin und ich haben im letzten Februar einen
    Bauvertrag unterschrieben . Wenige Wochen danach hat
    sie, als ich in einer Sitzungswoche in Berlin war, Tine

    Wittlers Baushow Einsatz in 4 Wänden, eine dem Fach-
    publikum bekannte Sendung, angesehen .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dort sah sie ein Treppenhaus, das sie unbedingt haben
    wollte . Ich erhielt sofort den Auftrag von ihr, mit dem
    Bauunternehmer nachzuverhandeln und eine Änderung
    durchzusetzen .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Klare Rollenverteilung!)


    Wir haben das dann einvernehmlich hinbekommen . Aber
    in der Praxis ist es oft so, dass ein solcher Änderungs-
    wunsch nicht einvernehmlich umgesetzt wird . Deswe-
    gen, liebe Kolleginnen und Kollegen, brauchen wir eine
    gesetzliche Grundlage, um von dem eigentlich geltenden
    Grundsatz „Verträge sind einzuhalten“ – pacta sunt ser-
    vanda – abzuweichen .


    (Beifall bei der SPD)


    Immobilien nutzt man ja Jahrzehnte bzw . ein Leben lang .
    Deswegen muss es möglich sein, auch nach dem Bauver-
    tragsabschluss solche Änderungswünsche umzusetzen .

    Im Sinne der Bauunternehmen haben wir die Rege-
    lung vorgesehen, dass ein Rechtsanspruch auf Umset-
    zung eines Änderungswunschs nur dann besteht, wenn es
    für den Bauunternehmer zumutbar ist und wenn er eine
    entsprechende Mehrvergütung bekommt .

    Diese Regelung ist also sinnvoll . Wir sollten die Erfül-
    lung von Änderungswünschen auch nach Bauvertragsab-
    schluss ermöglichen, liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Gerade im Bauvertragsrecht haben alle Beteiligten ein
    großes Interesse daran, dass es nicht zu Bauverzögerun-
    gen kommt . Gut ist deshalb am vorliegenden Gesetzent-
    wurf, dass wir ausdrücklich Regelungen zur Beschleu-
    nigung und zur Lösung von Streitigkeiten vorsehen .
    Wir haben erstmals eine Definition, was überhaupt ein
    Werkvertrag ist . Verbraucher bekommen einen Rechtsan-
    spruch auf Übersendung einer Baubeschreibung . Es wird
    das Widerrufsrecht – genauso wie bei vielen anderen
    Vertragstypen – geregelt . Und es muss zudem eine ver-
    bindliche Angabe zur Bauzeit geben . Das sind wichtige
    Verbesserungen, die wir hiermit vornehmen . Wenn selbst
    die Linke hier zustimmend nickt, dann muss es ja wohl
    ein guter Gesetzentwurf sein .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Das ist ein Gütesiegel! – Zuruf von der CDU/CSU)


    Wichtig ist, dass wir praktikable Regelungen finden.
    Ich finde, wir sollten prüfen, ob es nicht sinnvoll ist, eine
    Schriftform für den Änderungswunsch zu festzulegen,
    klare Fristen für die Abgabe und die Annahme der Än-
    derungswünsche zu setzen und sich anzuschauen, ob wir
    das System zur Berechnung der Mehrvergütung klarer
    regeln .

    Dr. Johannes Fechner






    (A) (C)



    (B) (D)


    Insgesamt, meine Damen und Herren, enthält dieser
    Gesetzentwurf also zahlreiche Verbesserungen für Ver-
    braucher, für Handwerker, für Bauunternehmen und für
    die Bauherren . Jetzt gilt es, diesen Entwurf an einigen
    wenigen Stellen noch zu verbessern . Für mich und die
    SPD gehören hierzu ganz eindeutig die AGB-feste Rege-
    lung, dass Handwerker ihre Ein- und Ausbaukosten auch
    im B2B-Verhältnis umsetzen können, und die Präzisie-
    rung des Genehmigungsrechts an manchen Stellen .