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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/174 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 174. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Integrationsgesetzes Drucksache 18/8615 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17185 A Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17185 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 17187 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 17189 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17190 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17191 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17192 C Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 17193 C Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17195 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 17196 B Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 17197 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17198 A Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Omid Nouripour, Luise Amtsberg, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eine Menschheit, gemeinsame Verantwortung – Für eine flexible, wirksa- me und zuverlässige humanitäre Hilfe Drucksache 18/8619 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17199 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17199 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 17201 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 17202 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 17203 D Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 17205 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17206 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17208 A Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 17209 B Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Weiterentwicklung der Exzellenzinitiative und Förderung des wis- senschaftlichen Nachwuchses Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17210 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17212 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . 17214 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 17214 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17216 D Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17218 C Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17220 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 17221 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 17222 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 17223 D Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes  über  Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016II Maßnahmen zur Förderung des deutschen  Films (Filmförderungsgesetz – FFG) Drucksachen 18/8592, 18/8627 . . . . . . . . . . . 17225 A Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . 17225 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 17226 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17227 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17229 D Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 17231 A Tagesordnungspunkt 30: a) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Altersarmut von Ost- Krankenschwestern – Gerechte Renten für Beschäftigte im DDR-Gesundheits- und Sozialwesen schaffen Drucksache 18/8612 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17232 A b) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Kumpel zweiter Klasse – Rentenansprüche der Bergleute aus der DDR-Braunkohleveredlung wahren Drucksache 18/7903 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17232 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Dr. Gregor Gysi, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ungerechtigkeiten bei Mütterrente  in Ostdeutschland und  beim Übergangszuschlag beheben Drucksachen 18/4972, 18/6706 . . . . . . . . . 17232 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17232 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 17233 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17235 B Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17236 B Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 17236 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 17238 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17239 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 17239 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 17240 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17241 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 17243 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17243 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17185 174. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Beginn: 9.00 Uhr
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    Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17243 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 03.06.2016 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Brandl, Dr. Reinhard CDU/CSU 03.06.2016 Daldrup, Bernhard SPD 03.06.2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 03.06.2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 03.06.2016 Hänsel, Heike DIE LINKE 03.06.2016 Heil (Peine), Hubertus SPD 03.06.2016 Hendricks, Dr . Barbara SPD 03.06.2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 03.06.2016 Leidig, Sabine DIE LINKE 03.06.2016 Leikert, Dr. Katja CDU/CSU 03.06.2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 03.06.2016 Leyen, Dr. Ursula von der CDU/CSU 03.06.2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 03.06.2016 Metzler, Jan CDU/CSU 03.06.2016 Michelbach, Dr. h. c. Hans CDU/CSU 03.06.2016 Müller (Chemnitz), Detlef SPD 03.06.2016 Müller, Bettina SPD 03.06.2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Oßner, Florian CDU/CSU 03.06.2016 Petry, Christian SPD 03.06.2016 Petzold, Ulrich CDU/CSU 03.06.2016 Pflugradt, Jeannine SPD 03.06.2016 Raabe, Dr . Sascha SPD 03.06.2016 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 03.06.2016 Scho-Antwerpes, Elfi SPD 03.06.2016 Schröder (Wiesbaden), Dr. Kristina CDU/CSU 03.06.2016 Stegemann, Albert CDU/CSU 03.06.2016 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 03.06.2016 Strothmann, Lena CDU/CSU 03.06.2016 Veit, Rüdiger SPD 03.06.2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 03.06.2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 03.06.2016 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 03.06.2016 Wicklein, Andrea SPD 03.06.2016 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 03.06.2016 Zech, Tobias CDU/CSU 03.06.2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 945 . Sitzung am 13 . Mai 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Erstes Gesetz zur Novellierung von Finanzmarkt- vorschriften auf Grund europäischer Rechtsakte (Erstes Finanzmarktnovellierungsgesetz – 1. Fi- MaNoG) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 201617244 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Ge- sundheitswesen Der Bundesrat hat hierzu ferner folgende Entschlie- ßung gefasst: a) Der Bundesrat begrüßt, dass der Deutsche Bundestag mit dem Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen eine rechtliche Grundlage zur Be- kämpfung von korruptivem Handeln durch Angehöri- ge der Heilberufe schafft und damit eine nicht hinzu- nehmende Gesetzeslücke schließt. b) Der Bundesrat hält es jedoch für nicht sachgerecht, dass der Gesetzesbeschluss – anders als noch in der dem Bundesrat seinerzeit zur Stellungnahme zugelei- teten Fassung (BR-Drucksache 360/15) – allein wett- bewerbsbezogene Handlungen erfasst, die patienten- schutzbezogene Handlungsmodalität des „Verstoßes gegen berufsrechtliche Pflichten“ hingegen ausspart und damit wesentliche Inhalte und Schutzzwecke des Gesetzes wegfallen. c) Eine wirksame Bekämpfung von Korruption im Gesund- heitswesen muss gleichermaßen zwei Ziele verfolgen: Zum einen muss sie einen funktionierenden Leis- tungswettbewerb auf Seiten der Anbieter sichern, da nur dieser eine qualitative Weiterentwicklung von Arz- nei-, Heil- oder Hilfsmitteln sowie Medizinprodukten bei gleichzeitig vertretbarer Kostenentwicklung im Gesundheitssektor gewährleisten kann (Wettbewerbs- schutz). Zum anderen muss sie aber auch das Vertrauen der Patienten in eine von unlauteren Geldzahlungen un- beeinflusste Gesundheitsversorgung und damit die Ak- zeptanz des – von ihnen solidarisch finanzierten – Ge- sundheitssystems aufrechterhalten (Patientenschutz). Dadurch, dass der Gesetzesbeschluss ausschließlich auf den Wettbewerbsschutz abstellt und den Patien- tenschutz weitgehend ausblendet, könnten eine Rei- he von Fallkonstellationen straffrei bleiben, in denen medizinische Entscheidungen primär an wirtschaft- lichen Interessen, nicht aber am Wohl des individu- ellen Patienten orientiert getroffen werden. Derge- stalt entstehende Schutzlücken wären geeignet, das Vertrauen der Patienten in das von ihnen getragene Gesundheitssystem erheblich zu beeinträchtigen. Entsprechende Schutzlücken könnten zukünftig ins- besondere in Fällen auftreten, in denen eine wettbe- werbsbezogene Bevorzugung bestimmter Anbieter ge- rade nicht gegeben ist, also etwa – bei der Verordnung patentgeschützter (und damit in Monopolstellung) angebotener Arznei-, Heil- oder Hilfsmittel oder Me- dizinprodukte, – bei der allgemeinen – und gegebe- nenfalls medizinisch gar nicht indizierten – Steigerung von Bezugs-, Verordnungs- oder Zuweisungsmen- gen sowie – bei Arzneimittelverordnungen, die sich allein auf den Wirkstoff beziehen, vgl. hierzu schon BR-Drucksache 451/13 (Beschluss), S. 17. d) Der Bundesrat weist zudem darauf hin, dass die jetzt vorgenommene Beschränkung des Gesetzes auf den Bezug und die Verordnung von Arznei- und Heilmit- teln sowie Medizinprodukten dazu führt, dass ganze Berufsgruppen, vor allem die der Apothekerinnen und Apotheker, aus dem Anwendungsbereich des Gesetzes herausfallen. Vor dem Hintergrund der Bedeutung, die diese Berufsgruppen innerhalb des Gesundheitswe- sens haben, können auch insoweit nicht zu rechtferti- gende Strafbarkeitslücken entstehen. e) Der Bundesrat bittet daher die Bundesregierung zu be- obachten, ob zukünftig in der Praxis die vorbeschrie- benen Strafverfolgungslücken in einem Umfang auf- treten, der geeignet ist, das Vertrauen der Patienten in das Gesundheitssystem zu beeinträchtigen. Sollte dies der Fall sein, müssten die notwendigen gesetzlichen Änderungen im Sinne dieser Entschließung vorge- nommen werden . – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/26/EU über  die  kollektive  Wahrnehmung  von  Urheber-  und  verwandten  Schutzrechten  und  die  Vergabe  von  Mehrgebietslizenzen  für  Rechte  an  Musik- werken für die Online-Nutzung im Binnenmarkt sowie zur Änderung des Verfahrens betreffend die  Geräte- und Speichermedienvergütung (VG-Richt- linie-Umsetzungsgesetz) – Fünfzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes Zudem hat der Bundesrat in seiner 945 . Sitzung am 13. Mai 2016 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Ministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert (Sachsen-Anhalt) als Nachfol- gerin des ausscheidenden Ministers a . D . Dr . Hermann Onko Aeikens (Sachsen-Anhalt) zum Mitglied der „Kommission  Lagerung  hoch  radioaktiver  Abfall- stoffe“ gewählt. Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Ab- satz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichter- stattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung Klimaschutzbericht 2015 Drucksache 18/6840 Unterrichtung durch die Bundesregierung Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstra- tegie an den Klimawandel Drucksachen 18/7111, 18/7276 Nr. 7 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/8470 Nr. A.1 Ratsdokument 7984/16 Drucksache 18/8470 Nr. A.2 Ratsdokument 7998/16 Finanzausschuss Drucksache 18/8293 Nr. A.4 Ratsdokument 6918/16 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17245 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/7127 Nr. A.4 Ratsdokument 14015/15 Drucksache 18/7612 Nr. A.26 Ratsdokument 5187/16 Drucksache 18/7934 Nr. A.16 Ratsdokument 6225/16 Drucksache 18/7934 Nr. A.17 Ratsdokument 6226/16 Drucksache 18/8293 Nr. A.6 Ratsdokument 7115/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/8293 Nr. A.12 Ratsdokument 7489/16 Drucksache 18/8470 Nr. A.20 EP P8_TA-PROV(2016)0119 Drucksache 18/8470 Nr. A.22 Ratsdokument 7781/16 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/7733 Nr. A.19 Ratsdokument 5814/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 174. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Integrationsgesetz TOP 27 Qualität der humanitären Hilfe TOP 28 Vereinbarte Debatte zur Exzellenzinitiative TOP 29 Filmförderungsgesetz TOP 30 DDR-Renten-Überleitungsrecht Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Damit schließe ich die Aussprache.

    Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf
    Drucksache 18/8619 an die in der Tagesordnung aufge-
    führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein-
    verstanden? – Kein Widerspruch erhebt sich. Dann ist die
    Überweisung so beschlossen.

    Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt 28 auf:

    Vereinbarte Debatte

    Weiterentwicklung  der  Exzellenzinitiative 
    und Förderung des wissenschaftlichen Nach-
    wuchses

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache 60 Minuten vorgesehen. – Widerspruch
    höre ich keinen. Dann ist diese Redezeit so beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile als erster Red-
    nerin das Wort für die Bundesregierung Bundesministe-
    rin Dr . Johanna Wanka .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung
    und Forschung:

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-
    ren! Wir diskutieren in Deutschland über viele Dinge,
    zum Beispiel sehr oft über das Thema Rente. Wie wird
    sie sich entwickeln? In welchem Alter kann man in Ren-
    te gehen? Wie sieht es in 10 oder 15 Jahren aus? Kön-
    nen wir uns toll positionieren? Können wir Beschlüsse
    fassen? Aber das alles ist Makulatur, wenn wir es nicht
    schaffen, zu diesem Zeitpunkt wirtschaftlich leistungs-
    fähig zu sein; denn es handelt sich um eine umlageori-
    entierte Rente . Momentan sind wir in einer sehr guten
    Situation. Wir sind die viertstärkste Industrienation der
    Welt. Aber das bleibt nicht automatisch so. Deswegen
    muss man vorausschauend denken .

    Was bzw. wer sind die Basis für unsere wirtschaftli-
    che Leistungsfähigkeit? Das sind Innovationskraft und
    Fachkräfte. Die Hochschulen, das Herzstück des Wis-
    senschaftssystems, sind für akademische Fachkräfte und
    Innovationen in herausragendem Maße verantwortlich.
    Man kann nicht einfach sagen: Es läuft gut, und das las-
    sen wir so. – Vielmehr müssen wir überlegen, welches
    die Herausforderungen der Zukunft sind und was man
    ändern und strategisch bedenken muss. Genau das haben
    wir getan . Unsere Ergebnisse, über die wir heute disku-
    tieren, liegen Ihnen als Gesamtpaket vor.

    Da ist zum einen die Exzellenzinitiative. Wir hat-
    ten schon vor 20 Jahren, als viele Wirtschaftsführer
    das anders gesehen haben, eine starke, leistungsfähige
    Hochschullandschaft. Aber wir brauchten und brauchen
    internationale Spitzenforschung; denn eine sichtbare
    Spitzenforschung ist für die Wettbewerbsfähigkeit unse-
    res Landes entscheidend. Wir brauchen nicht nur Breite,
    sondern auch Spitze .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Damals, als wir vor rund zehn Jahren zum ersten Mal
    über eine Exzellenzinitiative geredet haben, war ich ein
    intensiver Verfechter in der KMK, Herr Rossmann, nicht
    nur aufzulisten, welche Universitäten gut und spitze sind,
    sondern auch wissenschaftsadäquat zu entscheiden. Wir
    alle wissen, dass es eine Hochschule geben kann, die in
    einem Bereich spitze ist, aber nicht in allen. Deswegen
    sind Exzellenzcluster für uns – damit haben wir uns da-
    mals auch durchgesetzt – das Wissenschaftsadäquate;
    man kann ihre Ergebnisse gut messen . Man kann sehr gut
    einschätzen, ob die Hochschule zum Beispiel im Bereich
    der Biotechnologie Weltspitze ist oder etwas anderes.

    Deswegen ist es für mich folgerichtig, dass wir in der
    Nachfolge der Exzellenzinitiative jetzt den Exzellenz-
    clustern den größten finanziellen Betrag einräumen. Von
    den 533 Millionen Euro jährlich gehen 385 Millionen
    Euro an die Exzellenzcluster. Es wird 45 bis 50 Exzel-
    lenzcluster geben. Man kann sich fragen: Sind das nicht
    zu viel? Wir haben eine unwahrscheinliche Breite in vie-
    len Fächern. Deswegen glaube ich, dass das eine gut Zahl
    ist, auch was die Finanzen betrifft .

    Wir haben eine Empfehlung der Imboden-Kommis-
    sion, für die ich große Sympathie hatte, umgesetzt. Das
    heißt, wenn eine Hochschule einen Cluster einwirbt,
    dann bekommt die Hochschulleitung 1 Million Euro
    jährlich, für das zweite 750 000 Euro und für das dritte
    500 000 Euro. Die Hochschulleitung kann diese Mittel
    zur strategischen Profilierung nicht nur des Clusters, son-
    dern der Hochschule insgesamt einsetzen. Wir wollen de-
    zidiert auch kleine Cluster. Das war auch bisher möglich.
    Das betrifft zum Beispiel die Geisteswissenschaften. Es
    müssen nicht immer die großen Klopper sein. Der uni-
    versitäre Zuschlag ist völlig unabhängig vom Finanzvo-
    lumen des Clusters, das man einwirbt.

    Das Besondere ist, dass wir nicht nur für sieben Jah-
    re, sondern dauerhaft Spitzenforschung in Deutschland
    fördern.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das heißt, dass es nach sieben Jahren einen neuen Wett-
    bewerb gibt. Alle Cluster müssen sich neu orientieren
    und neu bewerben .

    Die Exzellenzuniversitäten müssen als notwendige
    Voraussetzung zwei Exzellenzcluster haben, im Verbund,
    der möglich ist, drei. Wir haben neue Möglichkeiten ge-
    schaffen und sind bereit, als Bund dauerhaft institutionell
    zu fördern. Wir binden diese Förderung aber an strikte
    Voraussetzungen . Eine Voraussetzung ist, dass man wie-
    der zwei Cluster einwirbt. Wenn man dieses nicht tut, ist
    man klar aus der Riege heraus. Wenn man es aber schafft
    und zwei Cluster einwirbt, ist man nicht automatisch
    weiter im Geschäft, sondern dann wird evaluiert, ob das,
    was die Hochschule in den letzten Jahren geleistet hat,
    wirklich höchste wissenschaftliche Exzellenz ist.

    Das ist das Prinzip, nach dem wir bei der Max-Planck-
    Gesellschaft vorgehen. Die deutsche Wissenschaftsinsti-
    tution, die im Ranking am höchsten steht – zweiter Platz
    nach Harvard –, ist die Max-Planck-Gesellschaft. Wir
    wollen aber erreichen, dass es nicht nur als Qualitätskri-
    terium gilt, aus den USA oder anderen Teilen der Welt






    (A) (C)



    (B) (D)


    zur Max-Planck-Gesellschaft zu gehen, sondern auch zu
    einigen deutschen Universitäten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Man kann noch so viele Programme auflegen, aber
    wenn es keine Wissenschaftler, gerade junge Leute, gibt,
    die sich engagieren, die Ideen haben und gerne in dem
    System arbeiten, dann wird unsere Strategie nicht effek-
    tiv umgesetzt werden . Deswegen ist es wichtig, gute Ar-
    beitsbedingungen und gute Karrierechancen im Wissen-
    schaftssystem zu bieten . Wir haben einen ersten Schritt
    dazu getan, indem wir die BAföG-Mittel zu 100 Prozent
    übernommen haben. Das sind 1,17 Milliarden Euro jähr-
    lich, die jetzt den Ländern zur Verfügung stehen.

    Daraus kann man mehr als 10 000 Stellen finanzieren,
    je nachdem, wie man sie ausstattet. Der Wissenschaftsrat
    hat seinerzeit gefordert, bis 2023 einige Tausend Stellen
    zu schaffen. Wir haben Mittel zur Verfügung gestellt, mit
    denen wesentlich mehr Stellen geschaffen werden kön-
    nen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD] – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Für Schule und Hochschule!)


    Die Mittel werden unterschiedlich genutzt, aber man
    kann beruhigt sein: Das Geld gibt es unbefristet. Wenn
    ein Land in dieser Richtung noch nicht gut entschieden
    hat, kann es sich noch im nächsten Jahr oder in zwei Jah-
    ren entscheiden. Das ist ohne Weiteres möglich.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Dazulernen!)


    Dieser Part ist von uns geleistet worden. Jetzt kommt
    ein nächster Schritt, um Planungssicherheit zu schaffen
    und Karrierechancen berechenbar zu machen. Das ist das
    Tenure-Track-Programm .

    Ich bin den Koalitionären sehr dankbar


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Wir auch!)


    – genau –, dass sie sich entschieden haben, das mit einem
    Koalitionsbeschluss zu bekräftigen. Wir kommen darauf
    zurück, wenn es ums Geld geht. Aber ich bin sehr froh,
    dass wir da an einem Strang ziehen .

    Als damals die Juniorprofessur eingeführt wurde, gab
    es viele Widerstände, gerade auch aus der Parteirichtung,
    aus der ich komme . Ich war von Anfang an ein Verfechter
    der Juniorprofessur. Die hat sich auch bewährt. Gerade
    junge Frauen haben bei der Juniorprofessur bessere Chan-
    cen als anderswo. Aber das Tenure-Track-Programm ist
    etwas anderes . Bei einer Juniorprofessur hat man sechs
    Jahre Zeit, um unabhängig und selbstständig zu forschen
    und damit alle Voraussetzungen zu erwerben, um sich auf
    eine Professorenstelle zu bewerben. Man hat zwar beste
    Voraussetzungen, aber ansonsten keine Sicherheit .

    Bei Tenure Track ist es so: Es gibt ein Ausschrei-
    bungsverfahren. Man bewirbt sich. Nach sechs Jahren
    hat man Rechtssicherheit; da hat man eine unbefristete
    Stelle, falls man die nötige Leistung erbringt. Das ist also
    ein anderes System. Weil es planbar ist, wird das dazu
    führen, dass junge Leute, die jetzt woanders sind, zum

    Teil auf schlechter dotierten, aber unbefristeten Stellen,
    zurückkommen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist ein wichtiger Schritt .

    Wir haben daran eine Bedingung geknüpft . Das war
    zwingend notwendig; denn keiner hier im Saal hat Lust,
    1 Milliarde Euro für die Finanzierung eines Vorhabens
    auszugeben, wenn am Ende der Stand wie zuvor ist . Des-
    wegen unsere klare Forderung – berechenbar und genau
    quantifiziert –: Durch Tenure Track muss es zusätzlich
    1 000 Stellen geben. Berücksichtigt wurde dabei, dass
    die Situation zum Beispiel in Sachsen und in Thüringen
    etwas schwieriger ist. Trotzdem: Es muss 1 000 zusätzli-
    che Stellen geben.

    Nachhaltigkeit kommt darin zum Ausdruck, dass es
    nicht reicht, eine Tenure-Track-Stelle auszuschreiben,
    das nötige Geld für sechs plus zwei Jahre zu nehmen und
    dann alles wie vorher laufen zu lassen; vielmehr müssen
    diese 1 000 Stellen immer wieder ausgeschrieben werden,
    sodass wir flächendeckend in das Tenure-Track-System
    hereinkommen . Damit werden wir einen Strukturwan-
    del – wieder ist der Bund der Impulsgeber – auslösen.
    Das, glaube ich, ist wichtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn die Forschungsergebnisse in den Hochschulen
    gut sind und etwas Anwendungsorientiertes entstanden
    ist, dann gelingt es auch, diese Ergebnisse in die Praxis
    zu transferieren. Aber es gelingt nicht immer, und wir
    verlieren noch an dieser Stelle. Deswegen ist es wichtig,
    den Transfergedanken in den Hochschulen zu fördern.
    Das Programm „Innovative Hochschule“ setzt genau da-
    rauf. Da geht es um technologische, aber auch um ge-
    sellschaftliche Innovationen. Da geht es nicht darum,
    einen Transferbeauftragten zu haben – einen solchen
    Beauftragten haben mittlerweile alle; und die machen
    ihre Arbeit auch gut –, sondern es geht um neue Ideen,
    ganzheitliche Konzepte, strategische Partnerschaften.
    Wir wollen die Besten im innovativen Bereich. Dieses
    Programm richtet sich insbesondere an Fachhochschulen
    und an kleinere Universitäten. Auch diese Zielstellung ist
    wichtig. Wir haben ja Hochschulen mit unterschiedlichen
    Aufgaben .

    Ich glaube, dass das Gesamtpaket, das wir vorgelegt
    haben, kohärent ist. Es ist ein Paket, über das wir na-
    turgemäß intensiv, das wir aber auch schnell diskutiert
    haben, ein Paket, dem kein Wissenschaftsminister und
    keine Wissenschaftsministerin widersprochen haben . Es
    liegt jetzt auf dem Tisch der Ministerpräsidenten und der
    Bundeskanzlerin, und dann, falls sie so entscheiden, wie
    wir es uns wünschen, dann geht es los. Dann gibt es zwei
    Monate später eine Ausschreibung für das Projekt „Inno-
    vative Hochschule“, dann stehen für alle, die jetzt in der
    Exzellenzinitiative erfolgreich waren, Übergangsfinan-
    zierungen für zwei Jahre zur Verfügung; das gilt auch für
    die Graduiertenschulen. Und Ende 2019 startet dann die
    Förderung der Exzellenzuniversitäten.

    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich denke, es ist insgesamt ein Signal, dass wir nicht
    nur die außeruniversitären Einrichtungen und vieles an-
    dere schätzen, sondern dass wir auch den Hochschulen
    wirklich ganz andere Möglichkeiten geben. Ich hoffe auf
    Erfolg.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Nicole Gohlke,

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicole Gohlke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Heute

    geht es also um die Pakte, die Bund und Länder zur Fi-
    nanzierung von Vorhaben an den Hochschulen geplant
    haben. Die Opposition hätte sich gerne einzeln und in-
    tensiver mit den verschiedenen Ansätzen auseinanderge-
    setzt; denn diese Wissenschaftspakte sind ja keine Fuß-
    noten und auch keine Kleinigkeit, sondern es geht um
    Milliardenbeträge und darum, wie sie verteilt werden.

    Wenn wir jetzt aber über alles zusammen diskutieren,
    dann möchte ich gerne mit der Frage der Verhältnismä-
    ßigkeit beginnen; denn da hat die Bundesregierung aus
    unserer Sicht wirklich den größten Nachholbedarf. Man
    hat das Gefühl, die Regierung hat jedes Gespür für das
    Verhältnis von Spitzen- und Breitenförderung verloren.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Sie kennen die Zahlen überhaupt nicht! 2,2 Milliarden Euro für den Hochschulpakt! Sie können nicht rechnen!)


    Sie macht Milliarden für die Elitenförderung locker, und
    der große Rest wird am Katzentisch mit ein paar Almo-
    sen abgespeist .


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Ist ja unglaublich!)


    Sie nennen das dann Elite und Exzellenz. Ich nenne das
    verantwortungslos; denn es wird den Herausforderungen,
    vor denen die Hochschulen stehen, einfach nicht gerecht.
    Das ist das große Problem dieser Regierung.


    (Beifall bei der LINKEN – Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Das ist faktisch falsch! – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Sie wissen, dass wir eigentlich gar nicht zuständig sind?)


    Das große und ungelöste Problem an den Hochschu-
    len heißt Unterfinanzierung, chronische und dauerhafte
    Unterfinanzierung.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Deswegen haben wir 1,2 Milliarden Euro für das BAföG bereitgestellt!)


    Ich gebe Ihnen gerne auch noch einmal einen Einblick in
    die Situation vor Ort, falls die Regierung das jetzt gerade
    aus den Augen verloren haben sollte.

    Da ist zum einen die völlig prekäre soziale Infrastruk-
    tur. Der BAföG-Satz, der zum Oktober endlich einmal

    erhöht wird, ist bereits zum Zeitpunkt seiner Erhöhung
    wieder überholt und unzureichend.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Von der BAföG-Höhe träumen viele Auszubildende!)


    Die Studierenden lernen in völlig überfüllten Seminaren,
    Bibliotheken müssen ihre Öffnungszeiten einschränken,
    und die Mensen sind so unterfinanziert, dass sie das Es-
    sen verteuern .


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Studieren Sie in Moskau oder in Berlin?)


    Das ist doch die Situation vor Ort.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: So ein Blödsinn!)


    Das zweite, seit Jahren ungelöste Problem ist die
    schlechte Situation für die Beschäftigten und für die
    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ändern wird
    sich daran erst etwas, wenn wirklich Geld in die Hand
    genommen wird, um verlässliche Karrierewege und Dau-
    erstellen in der Wissenschaft zu schaffen


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Genau! Tenure Track! Wissenschaftszeitvertragsgesetz! 1,2 Milliarden Euro für das BAföG! All das machen wir!)


    durch die Einrichtung von zusätzlichen Professuren, aber
    vor allem doch durch dauerhafte Stellen im Mittelbau.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Und was macht die Bundesregierung? Ehrlich gesagt,
    Ihre Taktik ist: Scheuklappen an und weiter so, ein einfa-
    ches Weiter-so mit der Politik der befristeten Pakte statt
    endlich ein Einstieg in eine verlässliche Grundfinanzie-
    rung .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt gibt es also drei Pakte: die Exzellenzinitiative
    zur Förderung von wenigen Spitzenunis, einen Pakt zur
    Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an Uni-
    versitäten und das Programm „Innovative Hochschule“
    unter anderem für Fachhochschulen. Wenn Sie sich auch
    noch so sehr bemühen, das jetzt als ausgewogenes Ge-
    samtpaket zu verkaufen: Es ist das Gegenteil von ausge-
    wogen. Es ist völlig aus dem Lot geraten.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Das ist ein Triple A!)


    5,4 Milliarden Euro für die Spitze, davon 30 Prozent für
    nur zehn Eliteunis, und gerade einmal ein Fünftel dessen,
    was Sie für die Spitzenförderung mobilisieren, für die
    Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses:


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Unser Gesamtetat hat 17 Milliarden Euro, Madame!)


    Weniger als ein Zehntel der Summe bleibt dann für die
    Forschung an Fachhochschulen.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist alles zu wenig? Dann machen wir am besten alles zu!)


    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wer das als ausgewogen bezeichnet, der hat wirklich den
    Schuss nicht gehört.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ihre Milliarden, die Sie für die Exzellenzinitiative aus-
    geben, gehen auf Kosten der Breite, und das ist das Pro-
    blem.


    (Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Sie haben das Prinzip nicht verstanden!)


    Der Bericht der Imboden-Kommission hat gerade sehr
    differenziert deutlich gemacht, was so ein einseitiges
    Förderprogramm wie die Exzellenzinitiative bedeutet.
    Es wäre schön, wenn man sich mit den Befunden auch
    einmal etwas detaillierter auseinandersetzen würde.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Das haben Sie aber nicht getan!)


    Es bedeutet nämlich – das steht alles in diesem Bericht –
    eine Zunahme von befristeten Beschäftigungsverhält-
    nissen. Es bedeutet eine Verschlechterung von Studien-
    bedingungen, und das übrigens auch und gerade an den
    sogenannten Exzellenzstandorten. Daneben hat der Be-
    richt auch aufgezeigt, dass es nie eine Chancengleichheit
    für Hochschulen im Bewerbungsverfahren gegeben hat.
    Dieses Prinzip treiben Sie jetzt noch auf die Spitze, wenn
    Sie die kleinen und mittleren Universitäten gleich ganz
    vom Wettbewerb ausschließen. Das ist wirklich der völ-
    lig falsche Weg.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das macht doch niemand!)


    Auch das ohnehin sehr krude Argument, das Sie im-
    mer bemüht haben, dass durch die wettbewerbliche Spit-
    zenförderung auch die Breite gestärkt würde, wurde von
    der Imboden-Kommission als reine Chimäre entlarvt.
    Noch einmal zum Mitschreiben: Eine Breitenförderung
    ist durch die Exzellenzinitiative nicht eingetreten.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Dafür ist sie auch nicht da! Exzellenzinitiative heißt Exzellenz und nicht Breite!)


    Stattdessen hat sich die Spaltung in der Hochschulland-
    schaft vertieft. Das politische Verständnis dieser Regie-
    rung, dass sich Exzellenz immer nur auf besonders weni-
    ge beziehen soll, ist, ehrlich gesagt, weder fortschrittlich
    noch besonders ambitioniert .


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist beste Wissenschaftspolitik!)


    Ich sage Ihnen, was wirklich exzellent wäre: Exzellent
    wäre es, wenn man von guten Studienbedingungen und
    hervorragenden wissenschaftlichen Bedingungen in der
    Breite und für alle sprechen könnte. Das muss doch das
    Ziel von Wissenschaftspolitik sein.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Ihre Spitze ist zu breit!)


    Kolleginnen und Kollegen, wenn es so weit ist, dass
    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichten,

    dass die Antragstellung für das Einwerben von Drittmit-
    teln den größten Teil ihrer Tätigkeit ausmacht,


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Dann machen die was verkehrt!)


    wenn um des Publizierens willen publiziert wird, weil
    die entsprechende Kennzahl für das Einwerben von Ex-
    zellenzmitteln wichtig ist, oder wenn es so weit ist, dass
    Forschungsfragen eher danach ausgesucht werden, was
    förderfähig ist,


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: So ein Quatsch! Niemand macht das!)


    als danach, was die größte wissenschaftliche Erkenntnis
    bringt, dann kann man ja wohl behaupten, dass da etwas
    aus dem Lot geraten ist.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das ist eine Meinung, die gerade aus den Reihen der
    Wissenschaft selbst kommt. Das zeigt doch die Petition,
    die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, von
    Professorinnen und Professoren gestartet wurde und die
    den Stopp der Exzellenzinitiative fordert.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Ein paar Verirrte gibt es immer!)


    Auch beim Pakt für den wissenschaftlichen Nach-
    wuchs fehlt der Bundesregierung der Blick für die Pro-
    bleme vor Ort. Wir reden davon, dass sich 90 Prozent
    der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von ei-
    nem prekären Kurzzeitvertrag zum nächsten hangeln.
    Wir reden von 160 000 wissenschaftlichen Mitarbei-
    terinnen und Mitarbeitern im Mittelbau, und wir reden
    von einer Betreuungssituation, in der auf einen Profes-
    sor 70 Studierende kommen. Da kann man nur zu dem
    Schluss kommen, dass die von der Regierung geplanten
    1 000 Tenure-Track-Stellen an den Bedarfen vorbeige-
    hen .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Prekär bezieht sich jetzt aber nicht auf das gleiche!)


    Heruntergebrochen auf die einzelne Hochschule bedeu-
    tet das gerade einmal zwei bis drei neue Stellen. Damit
    ist doch an eine tatsächliche Verbesserung des Betreu-
    ungsverhältnisses für die Studierenden wirklich nicht zu
    denken .

    Die Idee, sich an den Hochschulen endlich einmal um
    die Entwicklung neuer Personalstrukturen, neuer Perso-
    nalkategorien zu kümmern, taucht in Ihrem Konzept ei-
    gentlich gar nicht mehr auf.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Ist doch Sache der Hochschulen! – Zuruf der Abg. Dr. Simone Raatz [SPD])


    Dabei wäre das doch der entscheidende Punkt, wenn man
    wirklich von einem Kulturwandel an den Hochschulen
    sprechen möchte.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nicole Gohlke






    (A) (C)



    (B) (D)


    Denn nicht alle, die in der Wissenschaft arbeiten, wollen
    oder müssen das auf einer Professur tun. Es ist höchste
    Zeit, auch in Deutschland im 21. Jahrhundert anzukom-
    men und anzuerkennen, dass es nicht nur die Professur
    und darunter den Nachwuchs gibt,


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Hausmeister! Es gibt auch Hausmeister, Köche, alles! Steht auch nicht im Papier drin!)


    sondern dass selbstständige Wissenschaft schon die gan-
    ze Zeit von den vielen Wissenschaftlerinnen und Wissen-
    schaftlern geleistet wird und dass dieser Bereich endlich
    einmal als dauerhafte Personalkategorie gefördert und
    honoriert gehört.


    (Beifall bei der LINKEN)