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    Plenarprotokoll 18/161 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 161. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. März 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abge- ordneten Edelgard Bulmahn und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15811 A Wahl der Abgeordneten Michael Groß als stellvertretendes Mitglied und Klaus Mindrup als ordentliches Mitglied in den Stiftungsrat der „Stiftung Berliner Schloss – Humboldt- forum“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15811 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15811 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 12 b und 24 c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15812 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 15812 B Tagesordnungspunkt 4: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen und zur Wohnungs- bau-Offensive Drucksache 18/7825 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15812 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Caren Lay, Dr . Dietmar Bartsch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: So- ziale Wohnungswirtschaft entwickeln Drucksachen 18/3744, 18/6633 . . . . . . . . . 15812 D Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15812 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15814 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15816 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15819 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15820 C Dr . Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 15822 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15824 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15825 B Yvonne Magwas (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15826 A Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15827 C Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15828 D Tagesordnungspunkt 5: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Weiterentwicklung des Behin- dertengleichstellungsrechts Drucksache 18/7824 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15830 C b) Antrag der Abgeordneten Katrin Werner, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Eine halb barrierefreie Gesell- schaft reicht nicht aus – Privatwirtschaft zu Barrierefreiheit verpflichten Drucksache 18/7874 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15830 C c) Antrag der Abgeordneten Corinna Rüffer, Kerstin Andreae, Britta Haßelmann, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Behinder- tengleichstellungsrecht mutig weiterent- wickeln Drucksache 18/7877 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15830 D Gabriele Lösekrug-Möller, Parl . Staatssekre- tärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15830 D Katrin Werner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15831 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15833 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016II Corinna Rüffer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15834 D Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregie- rung für die Belange behinderter Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15836 D Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15838 B Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15839 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15840 C Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . 15841 D Dr . Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 15843 A Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Arbeit – Gute Versorgung: Mehr Personal in Gesundheit und Pflege Drucksache 18/7568 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15844 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15844 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15845 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15847 A Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15848 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15849 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15850 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15851 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15852 D Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15853 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15854 B Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15854 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15856 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15858 A Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15858 D Tagesordnungspunkt 23: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 23. Septem- ber 2015 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Albanien über Soziale Sicherheit Drucksache 18/7793 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15860 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Haftungsbeschränkung in der Binnen- schifffahrt Drucksache 18/7821 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15860 A c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Straßburger Übereinkom- men vom 27. September 2012 über die Beschränkung der Haftung in der Bin- nenschifffahrt (CLNI 2012) Drucksache 18/7822 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15860 B Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Thomas Gambke, Kerstin Andreae, Britta Haßelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Betrug mit manipulierten Registrierkas- sen gesetzlich verhindern – Zeitgleich Abschreibungsregeln für geringwertige Wirtschaftsgüter verbessern Drucksache 18/7879 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15860 B b) Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Stephan Kühn (Dresden), Matthias Gastel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht zu den angeordneten Nachprüfungen von Diesel-Pkw vorlegen Drucksache 18/7882 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15860 C Tagesordnungspunkt 24: a) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ver- trag vom 24. Oktober 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Nutzung und Verwaltung des Küsten- meers zwischen 3 und 12 Seemeilen Drucksachen 18/7450, 18/7692 . . . . . . . . . 15860 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeord- neten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Ent- geltgleichheit gesetzlich durchsetzen Drucksachen 18/4933, 18/7602 . . . . . . . . . 15861 A d)–i) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 290, 291, 292, 293, 294 und 295 zu Petitionen Drucksachen 18/7678, 18/7679, 18/7680, 18/7681, 18/7682, 18/7683 . . . . . . . . . . . . 15861 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 III Zusatztagesordnungspunkt 2: a)–h) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 296, 297, 298, 299, 300, 301, 302 und 303 zu Petitionen Drucksachen 18/7893, 18/7894, 18/7895, 18/7896, 18/7897, 18/7898, 18/7899, 18/7900 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15861 D Tagesordnungspunkt 7: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Deutschen Ethik- rats gemäß den §§ 4 und 5 des Ethikratge- setzes Drucksache 18/7876 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15862 C Tagesordnungspunkt 8: – Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Betei- ligung bewaffneter deutscher Streitkräf- te an der EU-geführten Ausbildungs- und Beratungsmission EUTM Somalia auf Grundlage des Ersuchens der soma- lischen Regierung mit Schreiben vom 27. November 2012 und 11. Januar 2013 sowie der Beschlüsse des Rates der Eu- ropäischen Union vom 15. Februar 2010, 22. Januar 2013 und 16. März 2015 in Verbindung mit den Resolutionen 1872 (2009) und 2158 (2014) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen Drucksachen 18/7556, 18/7722 . . . . . . . . . 15862 D – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7723 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15862 D Petra Ernstberger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15863 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15863 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15864 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15865 B Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15865 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15867 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15868 B Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15869 A Michael Vietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15870 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 15870 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15873 D Tagesordnungspunkt 9: Zweite und dritte Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Umsetzung der prüfungsbezogenen Regelungen der Richtlinie 2014/56/EU sowie zur Ausführung der entsprechenden Vorga- ben der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 im Hinblick auf die Abschlussprüfung bei Un- ternehmen von öffentlichem Interesse (Ab- schlussprüfungsreformgesetz – AReG) Drucksachen 18/7219, 18/7454, 18/7902 . . . . 15871 B Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15871 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 15872 D Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15876 B Dr . Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15878 A Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15879 A Fritz Güntzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15880 A Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15881 C Tagesordnungspunkt 10: Bericht des Ausschusses für Recht und Verbrau- cherschutz gemäß § 62 Absatz 2 der Geschäfts- ordnung zu dem von den Abgeordneten Katja Keul, Ulle Schauws, Renate Künast, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches zur Verbesserung des Schutzes vor sexueller Misshandlung und Vergewaltigung Drucksachen 18/5384, 18/7748 . . . . . . . . . . . 15883 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15883 A Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15884 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15886 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15887 A Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15888 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15889 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15890 B Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . 15890 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . 15891 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15893 A Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . 15893 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15894 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15894 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016IV Tagesordnungspunkt 11: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Innovative Arbeitsforschung für eine Humanisierung unserer Arbeitswelt und mehr Beschäftigung Drucksachen 18/7363, 18/7871 . . . . . . . . . 15895 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Junge Beschäftigte vor prekärer Arbeit schützen Drucksachen 18/6362, 18/6951 . . . . . . . . . 15895 A Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15895 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15896 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15897 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15898 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15899 D Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15900 C Wilfried Oellers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15901 C Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15903 A Wilfried Oellers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15903 C Tagesordnungspunkt 12: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Abgeordneten Niema Movassat, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Versöhnung mit Namibia – Ge- denken an und Entschuldigung für den Völkermord in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika Drucksachen 18/5407, 18/6376 . . . . . . . . . 15904 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15904 A Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15905 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 15906 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15907 D Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 15908 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15908 C Dagmar G . Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15909 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15910 D Dr . Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 15911 C Charles M . Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15912 B Tagesordnungspunkt 13: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. April 2015 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über die polizeiliche Zusammenarbeit und zur Än- derung des Vertrages vom 2. Februar 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über die Ergänzung des Europäischen Übereinkom- mens über die Rechtshilfe in Strafsachen vom 20. April 1959 und die Erleichterung seiner Anwendung Drucksachen 18/7455, 18/7687 . . . . . . . . . . . 15913 C Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15913 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15914 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15915 C Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15917 B Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15918 A Tagesordnungspunkt 14: a) Antrag der Abgeordneten Friedrich Ostendorff, Oliver Krischer, Nicole Maisch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige Hühnerhaltung – Kü- kentötung schnellstmöglich ein Ende setzen Drucksache 18/7878 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15919 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung und Landwirt- schaft zu dem Antrag der Abgeordneten Friedrich Ostendorff, Harald Ebner, Nicole Maisch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Männliche Eintagsküken leben lassen Drucksachen 18/4328, 18/7726 . . . . . . . . . 15919 B Johannes Remmel, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . 15919 C Dieter Stier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15920 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15921 C Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 15922 B Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 15923 B Rita Stockhofe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15924 C Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15925 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 V Tagesordnungspunkt 15: a) Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes Drucksache 18/7873 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15926 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Wahlkreiskommission für die 18. Wahlperiode des Deutschen Bun- destages gemäß § 3 des Bundeswahlge- setzes Drucksache 18/3980 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15927 A c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Ergänzender Bericht der Wahlkreis- kommission für die 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages Drucksache 18/7350 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15927 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15927 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15928 A Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15929 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15930 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 15931 A Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeord- neten Ralph Lenkert, Caren Lay, Dr . Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Kältemittel R1234yf aus dem Verkehr ziehen Drucksachen 18/4840, 18/6634 . . . . . . . . . . . 15932 B Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15932 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15933 A Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15934 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15935 A Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15935 C Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15935 D Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15936 C Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 15937 B Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Luise Amtsberg, Beate Müller-Gemmeke, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Arbeitsmarktpolitik für Flüchtlinge – Praxisnahe Förderung von Anfang an Drucksache 18/7653 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15938 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15938 A Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15939 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15940 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15941 B Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 15942 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15943 C Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15944 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Roland Claus, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE sowie der Abgeordneten Markus Kurth, Corinna Rüffer, Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: DDR-Altübersiedlerinnen und -Altüber- siedler sowie DDR-Flüchtlinge vor Renten- minderungen schützen – Gesetzliche Rege- lung im SGB VI verankern Drucksache 18/7699 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15945 D Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 15945 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15946 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15947 C Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . 15948 B Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15949 B Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 15950 D Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . 15951 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15953 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15955 A Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 15811 161. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. März 2016 Beginn: 9 .02 Uhr
  • folderAnlagen
    Peter Weiß (Emmendingen) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 15955 Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 17 .03 .2016 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .03 .2016 Bülow, Marco SPD 17 .03 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 17 .03 .2016 Durz, Hansjörg CDU/CSU 17 .03 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 17 .03 .2016 Freitag, Dagmar SPD 17 .03 .2016 Gunkel, Wolfgang SPD 17 .03 .2016 Held, Marcus SPD 17 .03 .2016 Hüppe, Hubert CDU/CSU 17 .03 .2016 Jung, Andreas CDU/CSU 17 .03 .2016 Jung, Dr . Franz Josef CDU/CSU 17 .03 .2016 Klingbeil, Lars SPD 17 .03 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 17 .03 .2016 Liebich, Stefan DIE LINKE 17 .03 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .03 .2016 Otte, Henning CDU/CSU 17 .03 .2016 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .03 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 17 .03 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 17 .03 .2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 17 .03 .2016 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 17 .03 .2016 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 17 .03 .2016 Stracke, Stephan CDU/CSU 17 .03 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .03 .2016 Veit, Rüdiger SPD 17 .03 .2016 Weiler, Albert CDU/CSU 17 .03 .2016 Wendt, Marian CDU/CSU 17 .03 .2016 Wicklein, Andrea SPD 17 .03 .2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 161. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Bezahlbares Wohnen und Bauen TOP 5 Behindertengleichstellungsrecht TOP 6 Personalbemessung in Gesundheit und Pflege TOP 23, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 24 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 7 Wahl zum Deutschen Ethikrat TOP 8 Bundeswehreinsatz EUTM Somalia TOP 9 Abschlussprüfungsreformgesetz TOP 10 Sexualstrafrecht TOP 11 Humanisierung der Arbeitswelt TOP 12 Beziehungen zu Namibia TOP 13 Rechtshilfeübereinkommen mit Tschechien TOP 14 Zukunftsfähige Hühnerhaltung TOP 15 Änderung des Bundeswahlgesetzes TOP 16 Kältemittel in Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen TOP 17 Arbeitsmarktpolitik für Flüchtlinge TOP 18 Rentenrecht für DDR-Altübersiedler und - Flüchtlinge Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Claudia Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, Corinna Rüffer . – Nächste Rednerin ist

    die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange be-
    hinderter Menschen . Bitte begrüßen Sie recht herzlich
    bei uns Verena Bentele .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung
    für die Belange behinderter Menschen:

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten
    Damen und Herren Abgeordnete! Auch ich möchte wie
    Frau Werner – das war nicht abgesprochen; ich schwö-
    re – den Satz aus dem deutschen Grundgesetz „Niemand
    darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“ an
    den Anfang meiner Rede stellen, weil er mir wichtig ist .
    Auch wegen dieses Satzes bin ich froh, dass die Weiter-
    entwicklung des Behindertengleichstellungsrechts ein
    Schritt zu wirklich mehr Teilhabe ist, Teilhabe für alle
    Menschen mit Behinderungen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Es freut mich wirklich, dass vorgesehen ist, dass bei-
    spielsweise Bundesbehörden zukünftig Menschen mit –

    Corinna Rüffer






    (A) (C)



    (B) (D)


    das möchte ich sagen – sogenannten geistigen Behin-
    derungen ihre Bescheide in leichter Sprache erläutern
    sollen .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir wissen alle – deswegen war die Rede von Gabriele
    Lösekrug-Möller in leichter Sprache eine ganz tolle –,
    dass die leichte Sprache vielen Menschen hilft; denn die
    Sprache der Behörden und, wie wir immer wieder sehen,
    auch die Sprache der Politik ist doch eher eine kompli-
    zierte, und das, meine sehr geehrten Damen und Herren,
    schließt viele Menschen aus . Für Menschen mit Lern-
    schwierigkeiten sind deswegen Informationen in leich-
    ter Sprache – das finde ich wichtig – ein Schlüssel zur
    Teilhabe . Es gibt Wörter wie das Wort „Partizipation“ .
    Dieses Wort bedeutet Teilhabe; aber es ist, auch wenn es
    schwer ist, ein gutes Wort: „Partizipationsfonds“ bedeu-
    tet, dass zukünftig Geld für wirklich mehr Teilhabe in die
    Hand genommen wird . Die Selbstvertretungsorganisatio-
    nen von Menschen mit Behinderungen bekommen damit
    endlich eine starke Stimme und eine bessere Möglichkeit
    für politische Beteiligung .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dem Grundsatz der UN-Behindertenrechtskonvention,
    dem „Nichts über uns ohne uns“, entspricht dieser Fonds
    deswegen sehr . Wichtig ist aber natürlich – das ist vor
    allem adressiert an die Damen und Herren Finanzpoliti-
    ker –: Er muss mit genügend Geld ausgestattet sein .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Rudolf Henke [CDU/CSU])


    Ein echtes Herzensanliegen ist für mich als Behin-
    dertenbeauftragte der Bundesregierung – das werden
    Sie verstehen – die Schlichtungsstelle, die bei mir ange-
    siedelt sein soll . Dort sollen niedrigschwellig – das ist
    wichtig – und auch kostenfrei Streitfälle nach dem BGG
    gelöst werden können, und zwar für Verbände der Men-
    schen mit Behinderungen, aber auch für Einzelpersonen .
    Hier geht es zum Beispiel darum, was ist, wenn Barrie-
    refreiheit in Behörden nicht berücksichtigt wurde, wenn
    beispielsweise Behörden Menschen, die gehörlos sind,
    keine Informationen und Kommunikation in Gebärden-
    sprache zur Verfügung stellen . Ich bin froh, dass wir zu-
    künftig die Schlichtungsstelle anrufen können, um dort
    Lösungen zu erwirken .

    Ich schließe mich aber auch einer der wichtigen For-
    derungen an, die von allen meinen Vorrednerinnen und
    Vorrednern mit unterschiedlicher Gewichtung genannt
    worden sind: In Bestandsbauten des Bundes soll Barri-
    erefreiheit geschaffen werden, und zwar dadurch – das
    ist wichtig –, dass über diese Barrieren bis 2021 zu be-
    richten ist . Meine sehr geehrten Damen und Herren, vom
    Berichten über Barrieren werden Barrieren aber definitiv
    nicht beseitigt . Davon kann ich ein Lied singen .


    (Beifall im ganzen Hause)


    Barrierefreiheit ist und bleibt für mich einer der wirklich
    neuralgischen Punkte, wenn es darum geht, echte Teil-
    habe zu sichern . Rampen statt Stufen, Kommunikations-
    möglichkeiten in Gebärdensprache oder Aufzüge, die mir

    sagen, wo sie gerade halten, sodass ich auch weiß, wo ich
    aussteigen soll – das ist wichtig .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Immer CDU/CSU-Fraktion! Da steigen Sie aus!)


    Hier möchte ich, ohne dass es auf meinem Zettel
    steht, ein persönliches Beispiel nennen . Ich war neulich
    in einem Hotel und stand im Aufzug vor einem Touch-
    screen, der von mir wissen wollte, in welche Etage ich
    fahren möchte . Wenn der Touchscreen aber nicht spricht,
    wie soll ich dann wissen, ob ich mit meiner Hand ganz
    oben oder ganz unten bin? Wären wir im Märchen Dorn-
    röschen, könnte es lustig sein, in den Turm zu fahren . In
    meinem Leben ist es eine echte Zeitverschwendung .


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Es ist daher wichtig, dass wir eine Bundesfachstelle
    für Barrierefreiheit haben werden, wo sich alle informie-
    ren und Expertise zum Thema Barrierefreiheit erhalten
    können . Ich stelle mir das so vor, dass künftig Restau-
    rantbetreiber, Ladenbesitzer, aber natürlich auch Behör-
    den anfragen, wie sie ihre Einrichtungen barrierefrei ge-
    stalten sollen . In der Realität – das ist das Problem – wird
    es aber mit Sicherheit oft anders sein . Meine Fantasie
    geht hier weitere Wege . Heute bin ich hier, um dafür zu
    werben, die Fantasie endlich Wirklichkeit werden zu las-
    sen .


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es geht an der Lebensrealität von Menschen mit Behin-
    derung vorbei, zwischen Trägern öffentlicher Gewalt
    und privaten Anbietern öffentlich zugänglicher Gebäude,
    Dienstleistungen und Produkte zu unterscheiden . Deswe-
    gen werbe ich sehr für mehr Barrierefreiheit . Wir brau-
    chen endlich eine barrierefreie Gesundheitsversorgung,
    barrierefreie Restaurants .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und der LINKEN)


    – Ich sehe schon: Beim Thema Gesundheit klatschen vie-
    le . Wer geht zum Arzt? Es sind nicht unbedingt die, die
    gesund sind, sondern meist die, die Unterstützung brau-
    chen . Deswegen: Eine barrierefreie Gesundheitsversor-
    gung ist mir ganz wichtig .

    Genauso wichtig sind aber auch barrierefreie Kultur-
    und Freizeiteinrichtungen, Kinos, Restaurants – ich habe
    sie schon genannt –, aber auch Geschäfte . Wollen wir nur
    Internetshopping, oder wollen wir belebte Innenstädte?
    Das, finde ich, ist die große Frage.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die privaten Anbieter werden durch den vorgelegten
    Gesetzentwurf nicht verpflichtet. Für mich ist deswegen
    entscheidend, immer wieder die Frage zu stellen: Was
    wollen wir tun, um endlich Teilhabe zu sichern? Vom

    Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen






    (A) (C)



    (B) (D)


    Amt bis zum Zahnarzt, von der Kneipe bis zum Bundes-
    tag – Barrierefreiheit brauchen wir überall .

    Unser Nachbarland Österreich – das wurde schon ge-
    nannt – ist da einen Schritt weiter gegangen; denn dort
    müssen alle Anbieter richtige und angemessene Vorkeh-
    rungen treffen . Eine solche Regelung – da sehen Sie:
    ich bin eine konstruktive Beauftragte – wäre auch hier
    möglich; denn es gibt die Möglichkeit, in den vorliegen-
    den Gesetzentwurf einen weiteren Artikel aufzunehmen,
    der eine passende Änderung des Allgemeinen Gleichbe-
    handlungsgesetzes vorsieht . Ich hätte auch eine Quelle,
    wo Sie das nachschauen können: Das Forum behinderter
    Juristinnen und Juristen hat hierzu einen Vorschlag un-
    terbreitet .


    (Beifall im ganzen Hause)


    „Niemand“, meine sehr geehrten Damen und Herren
    Abgeordnete, „darf wegen seiner Behinderung benach-
    teiligt werden .“ Mit diesem Satz aus dem Grundgesetz
    möchte ich schließen . Lassen Sie uns gemeinsam ent-
    schieden gegen Benachteiligung kämpfen! Ich appelliere
    daher an die Kraft des Parlaments: Verpflichten Sie end-
    lich auch Private zur Barrierefreiheit!


    (Beifall im ganzen Hause)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen herzlichen Dank, liebe Verena Bentele, auch

für Ihren leidenschaftlichen Appell . – Nächster Redner
in der Debatte: Uwe Schummer für die CDU/CSU-Frak-
tion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Uwe Schummer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sie sehen, wie lebendig das Parlament ist . Wenn auch

    schon vonseiten der Bundesregierung, des Ministeriums
    Änderungsanträge formuliert werden, wird es sicher eine
    spannende Debatte, die wir im Ausschuss und dann auch
    weiter im Parlament zu der Thematik führen werden .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Corinna Rüffer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nehmen Sie es einfach auf!)


    Es war eine eindrucksvolle Buchlesung mit Janis
    McDavid, die ich gestern im Paul-Löbe-Haus miterlebt
    habe . Er ist 24 Jahre, studiert Wirtschaftswissenschaften
    in Witten-Herdecke . Er ist ohne Arme, ohne Beine ge-
    boren, und er zeigt, welches Potenzial, welche Lust am
    Leben in ihm steckt . Sein Buch Dein bestes Leben, das in
    den nächsten Tagen auf der Leipziger Buchmesse vorge-
    stellt wird, birgt auch sein Motto, nämlich den Mut, über
    sich hinauszuwachsen . Er berichtet von Weltreisen, von
    seinen sozialen, kulturellen Aktivitäten und auch über die
    Normalität, mit der er, der ohne Arme und Beine geboren
    ist, die Welt wahrnimmt . – Politik ist oft stark in der The-
    orie, aber blutleer, wenn sie sich nicht solchen Geschich-
    ten und solchen Menschen nähert . Deshalb ist eine solche
    Geschichte so wichtig für die politische Debatte, die wir
    in den nächsten Wochen und Monaten miteinander füh-
    ren werden . Sie ist auch die beste Medizin gegen Barrie-

    ren, die in den Köpfen in noch viel stärkerem Maße als in
    manchen Großstädten vorhanden sind .

    Wir brauchen eine Zustände- und Gesinnungsreform .
    Dies ist ein Thema, das nicht nur den Bund angeht, son-
    dern alle Ebenen unserer Gesellschaft . Deshalb ist auch
    das Behindertengleichstellungsgesetz, das nach 14 Jah-
    ren renovierungsbedürftig ist, ein Gesetz, das sich nicht
    allein an die Bundesebene, sondern letztendlich an alle
    in der Gesellschaft wendet, das heißt auch an die Lan-
    desebene, an die kommunale Ebene und auch an die
    Wirtschaft . Es konkretisiert den hier schon mehrfach ge-
    nannten Artikel im Grundgesetz, wonach niemand wegen
    seiner Behinderung benachteiligt werden darf .

    Es geht auch um die Umsetzung der UN-Behinderten-
    rechtskonvention . Sie wird prozesshaft und allmählich
    immer weiter in nationales Recht umgesetzt und findet
    dort ihren Widerhall . Wir haben 10 Millionen Menschen,
    die in ihrem Lebensumfeld beeinträchtigt sind . Ihre Lage
    wollen wir verbessern .

    Der Bund geht dabei voran . Er fördert schon heute
    barrierefreies Bauen . Wir haben beispielsweise – das
    zum Thema Geld – 670 Millionen Euro für barriere-
    freie Innenstädte bereitgestellt . Die Mittel werden nicht
    umfassend abgerufen . Wir haben ein 5-Milliarden-Eu-
    ro-Programm über die KfW . Die Mittel können abge-
    rufen werden, um öffentliche Gebäude, Arztpraxen und
    anderes barrierefrei zu gestalten . Das heißt: Es ist aus-
    reichend Geld vorhanden, um Barrierefreiheit zu leben;
    die Gelder, die der Bund mobilisiert hat, müssen nur ab-
    gerufen werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    70 Prozent der Investitionen erfolgen auf kommunaler
    Ebene . Das bedeutet, dass wir auch in den Stadträten da-
    rüber diskutieren müssen, dass es auf der einen Seite eine
    Finanzierungsmöglichkeit gibt und auf der anderen Seite
    einen Bedarf, den wir miteinander decken wollen .

    Auch mit Blick auf das Thema der Drittmittel wer-
    den wir bei dauerhafter Förderung von Institutionen die
    Barrierefreiheit als Grundvoraussetzung einfordern . Das
    betrifft generell Neubauten, aber auch Altbauten, die
    umgerüstet werden müssen . Dabei geht es nicht nur um
    Rampen . Wir wissen, dass eine Rampe in der Nähe einer
    Treppe nicht nur gut für Rollstuhlfahrer ist, sondern auch
    Eltern mit Kinderwagen, Radfahrern, älteren Menschen
    mit Rollatoren, Skateboardfahrern usw . nützt . Wir wol-
    len im Grunde lebensnahe, vitale, menschengerechte In-
    nenstädte entwickeln und dafür auch die entsprechenden
    Gelder bereitstellen .

    Wir werden letztendlich auch diejenigen berücksich-
    tigen müssen, die zu einem Aufzug gelangen wollen,
    indem wir die Wege dorthin kontrastreich beschildern .
    Eine Möglichkeit ist auch – das habe ich in der letzten
    Woche im ICE erlebt –, stärker Bildschirme zu nutzen,
    um zum Beispiel diejenigen, deren Gehör gemindert ist,
    über Anschlussmöglichkeiten auf dem Bahnhof zu in-
    formieren . In diesem Bereich wird auch innerhalb der
    Deutschen Bahn nachgerüstet und etwas für diejenigen
    entwickelt, die sinnesbeeinträchtigt sind .

    Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir wollen mit der Weiterentwicklung des Behinder-
    tengleichstellungsrechts letztendlich auch die Gebärden-
    sprache, die inzwischen staatlich anerkannt ist, weiter
    aufwerten . Dazu könnte auch gehören, dass man eine
    solche Debatte oder generell Kernzeitdebatten hier im
    Parlament auf dem Erlebniskanal Phoenix durch einen
    Gebärdendolmetscher übersetzen lässt .


    (Beifall des Abg . Dr . Wolfgang StrengmannKuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Dann hätten wir als Bundestag einen sehr guten ersten
    Einstieg, um dies auch über die Medien zu transportie-
    ren . Aber es gehört auch dazu, Gebärdensprache in den
    Curricula der Lehramtsausbildung stärker zu verankern .
    Die Gebärdensprache muss in den Schulen, Hochschulen
    und Volkshochschulen stärker gefördert werden, damit
    sie sich insgesamt weiter durchsetzen kann .

    Zum Thema „leichte Sprache“ hat Gabriele Lösekrug-
    Möller ein wunderbares Beispiel gebracht . Ich werde das
    noch einmal in Ruhe nachlesen . Aber auch hierbei geht
    es nicht allein um Menschen, die eine geistige Behin-
    derung haben . Der Verband der Volkshochschulen sagt,
    dass 7,5 Millionen Menschen in unserem Lande struktu-
    relle Analphabeten sind . Sie können zwar unterschreiben
    und einzelne Worte begreifen, aber eben nicht die Nach-
    richten im Zusammenhang verstehen . Deshalb ist die
    Förderung der leichten Sprache ein wichtiger Punkt, den
    wir uns vornehmen sollten . Sicherlich können wir nicht
    alle Bescheide der Agentur für Arbeit und der Renten-
    und Krankenversicherung, also bei Bundesbehörden, in
    leichter Sprache formulieren;


    (Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum nicht?)


    aber eine Erläuterung in leichter Sprache beizulegen, das
    muss möglich sein . Das ist ein wichtiger Schritt und ein
    ambitioniertes Ziel, dem wir uns gemeinsam stellen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Corinna Rüffer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war jetzt wieder so mittel ambitioniert! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Was heißt „ambitioniert“ in leichter Sprache?)


    – Ein großes Ziel, dem wir uns gemeinsam stellen wer-
    den, sehr geehrter Herr Fraktionsvorsitzender .

    Es gilt ja auch das „Kauder’sche Prinzip“ im Deut-
    schen Bundestag, dass kein Gesetzentwurf das Parlament
    so verlässt, wie er eingebracht worden ist .


    (Katja Mast [SPD]: Das war Struck! – Weitere Zurufe von der SPD: Struck!)


    – Wir können uns vielleicht darauf verständigen, dass es
    das „Dregger’sche Prinzip“ ist; das kenne ich noch aus
    den 80er-Jahren als Mitarbeiter im Deutschen Bundes-
    tag . – Wir haben selbstbewusste Parlamente, und die Ab-
    geordneten werden ihre Möglichkeiten nutzen .

    Ich finde es wichtig, dass wir ein Modellvorhaben
    wie die Fachstelle für Barrierefreiheit nach fünf Jahren
    nicht einfach auslaufen lassen, sondern sie verstärkt bei
    der Knappschaft anbinden, sodass sie logistisch stärker
    unterstützt wird und als Beratungsinstitut für Private,

    Kommunen und öffentliche Einrichtungen dauerhaft ge-
    sichert ist, wenn es um Barrierefreiheit und Modelle der
    Barrierefreiheit geht . Sie soll letztendlich auch einen eu-
    ropäischen Austausch ermöglichen und schauen, was in
    Schweden, Norwegen, Österreich und anderen Ländern
    zu dieser Thematik passiert . Die Fachstelle für Barrie-
    refreiheit soll auch als Sammelstelle fungieren, bei der
    jeder, der entsprechende Projekte vorantreiben will, Kon-
    zepte dazu abrufen kann .

    Wir werden mit unserem Ansatz zur Reform des Be-
    hindertengleichstellungsgesetzes letztendlich auch auf
    die Nationalen Aktionspläne der Bundesländer und auf
    die Landesbaurichtlinien einwirken . Es ist ja kein Insel-
    gesetz .

    Wir werden in den nächsten Wochen ebenfalls über
    das Bundesteilhabegesetz reden, das wichtige Elemente
    enthält, zum Beispiel die Stärkung der Schwerbehin-
    dertenvertretungen in den Betrieben und in den Verwal-
    tungen, damit diese Inklusion in der Arbeitswelt besser
    organisieren können . Dieser Ansatz muss sich auch in
    der Architektenausbildung wiederfinden – hier sind wie-
    derum die Bundesländer zuständig –, damit Architekten,
    wenn sie Gebäude skizzieren, nicht nur ihrem Schön-
    heitsideal frönen, sondern in der architektonischen Ent-
    wicklung, die sie vorantreiben, auch ein Stück weit den
    Menschen gerecht werden .

    Wir haben noch eine gute Nachricht: Gestern hat
    sich der Bund mit den Ländern und den Integrationsäm-
    tern darauf verständigt, ein Programm im Umfang von
    150 Millionen Euro zur Förderung von Integrationsun-
    ternehmen umzusetzen . Damit nehmen wir ein Stück
    weit die Vernetzung von inklusiver Arbeitswelt und Wirt-
    schaft in den Blick .

    Es geht also neben dem Behindertengleichstellungs-
    gesetz auch um weitere Themen, die wir in den nächsten
    Wochen miteinander debattieren werden, zum Beispiel
    die Schwerbehindertenvertretungen und das Bundesteil-
    habegesetz . Ich danke für die sachliche und konstruktive
    Diskussion . Der Prozess geht voran, und es wird eine
    Besserung für die Menschen mit Behinderung geben .
    Das ist das Resultat; davon bin ich überzeugt .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)