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ID1815910700

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    Plenarprotokoll 18/159 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . . 15665 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15666 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte gemäß § 6 Absatz 2 Nummer 4 und 5 des Gesetzes über die Rechtsstellung und Auf- gaben des Deutschen Instituts für Men- schenrechte – DIMRG Drucksache 18/7703 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15667 C Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Aufstiegsfortbildungsför- derungsgesetzes Drucksachen 18/7055, 18/7676 . . . . . . 15667 C – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7677 . . . . . . . . . . . . . . 15667 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung si- chern, Förderlücken zwischen beruf- licher Bildung und Studium schlie- ßen – zu dem Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungszeit PLUS – Wei- terbildung für alle ermöglichen, le- benslanges Lernen fördern Drucksachen 18/7234, 18/7239, 18/7676 . . . . 15667 D Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15668 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15669 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15671 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15672 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15674 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15676 C Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15677 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15679 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15680 C Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finan- zierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfä- hige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide aus- statten Drucksache 18/7643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15682 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15682 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016II Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15683 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15685 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15687 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15688 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15690 C Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15691 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15691 B Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15692 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15694 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15695 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15697 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15698 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15699 D Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Kombinierter siebter und achter Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- nierung der Frau (CEDAW) Drucksache 18/5100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 A Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 B Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15702 C Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15704 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15706 B Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15707 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15708 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15710 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15712 B Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfah- rens Drucksache 18/7457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15715 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15716 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15717 D Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15719 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15720 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Annalena Baerbock, Peter Meiwald, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesberggesetzes zur Untersa- gung der Fracking-Technik Drucksache 18/7551 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 15722 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15725 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15726 A Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15727 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15729 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15730 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Drucksache 18/7555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15731 B Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 15731 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15732 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15733 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15734 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15735 A Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15736 A Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15736 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15738 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15741 A Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Ab- geordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 III brachten Entwurf eines Gesetzes zur Einfüh- rung beschleunigter Asylverfahren (158 . Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) . . . 15742 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15742 C Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15665 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Johann Saathoff (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15741 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 26 .02 .2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .02 .2016 Bartol, Sören SPD 26 .02 .2016 Beckmeyer, Uwe SPD 26 .02 .2016 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 26 .02 .2016 Bilger, Steffen CDU/CSU 26 .02 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 26 .02 .2016 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 26 .02 .2016 Dörmann, Martin SPD 26 .02 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26 .02 .2016 Eberl, Iris CDU/CSU 26 .02 .2016 Engelmeier, Michaela SPD 26 .02 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 26 .02 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 26 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 26 .02 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26 .02 .2016 Gutting, Olav CDU/CSU 26 .02 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 26 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 26 .02 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 26 .02 .2016 Kaczmarek, Oliver SPD 26 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 26 .02 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Klare, Arno SPD 26 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kömpel, Birgit SPD 26 .02 .2016 Mast, Katja SPD 26 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 26 .02 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 26 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 26 .02 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 26 .02 .2016 Pantel, Sylvia CDU/CSU 26 .02 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 26 .02 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 26 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 26 .02 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26 .02 .2016 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Steffel, Dr . Frank CDU/CSU 26 .02 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 26 .02 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 26 .02 .2016 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Thönnes, Franz SPD 26 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 26 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 26 .02 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 26 .02 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 26 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 26 .02 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 26 .02 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 201615742 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleu- nigter Asylverfahren (158. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) Mit dem Gesetz werden verschiedene Maßnahmen zu Verfahren der Anerkennung, Unterbringung von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern sowie deren Lebensbedingungen geregelt . Auch wenn ich die Zielsetzung des Gesetzes in wesentlichen Bereichen unterstütze und darin das Ergeb- nis eines Kompromisses sehe, der weitergehende Ver- schärfungen wie etwa die Einrichtung von Transitzonen verhindert hat, kommt es jetzt darauf an, dass die Regis- trierung zügig vorangeht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden . Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können . Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet, und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht . In dem vorliegenden „Asylpaket II“ kann ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleuni- gen und die Registrierung verbessern sowie den Kin- derschutz  in  den  Einrichtungen  durch  die  Pflicht  eines  erweiterten Führungszeugnisses für Helfer und Helferin- nen vorsehen . Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von Transitzonen an den Grenzen vom Tisch ist . Allerdings habe ich erhebliche Bedenken gegen die Wirksamkeit einzelner Regelungen des Gesetzentwurfes . Dies gilt vor allem für die deutliche Verschärfung der medizinischen Gründe, die einer Abschiebung entgegen- stehen, sowie die zweijährige Aussetzung des Familien- nachzugs für subsidiär Schutzbedürftige . Sorgen bereitet mir, dass die Regelung zum Familiennachzug auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll . Ich befürchte, dass durch die Aussetzung des Fami- liennachzuges die Lebensbedingungen dieser Jugendli- chen verschärft werden, Integration erschwert wird und nachziehende Angehörige auf unsichere Wege gedrängt werden . Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden – 2015 erhielten nur 0,6 Prozent der Antragssteller, über die entschieden wurde, subsidiären Schutz, und nur 105 Fälle von Famili- ennachzug fanden statt –, ist das ein Zeichen, das ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte . Ich begrü- ße deshalb, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprü- fung zum Familiennachzug stattfinden soll.  Statt weiterer Verschärfungen beim Asylrecht müssen wir jetzt vorrangig ein Integrationsgesetz zur Verbesse- rung des Zugangs zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Arbeit für Asylsuchende auf den Weg bringen . Das schafft soziale Teilhabe und sorgt dafür, dass die Men- schen, die zu uns geflohen sind, so schnell wie möglich  ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können . Die Stellungnahmen von Verbänden, Hilfswerken, Kirchen und vielen weiteren Organisationen sind in mei- ne  Entscheidung  mit  eingeflossen.  Trotz  der  oben  ge- nannten Bedenken werde ich dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – auch unter Einbeziehung meiner politischen Gesamteinschätzung – zustimmen, denn was wir jetzt brauchen, sind schnellere und bessere Verfahren zur Unterbringung und Anerkennung . Zu guter Letzt: Mein besonderer Dank gilt den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Sprachkur- sen, bei der Begleitung zu Ämtern, in Integrationsmaß- nahmen und in unzähligen weiteren Bereichen betätigen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungs- leistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30 . Juni 2015 – Drucksachen 18/6735, 18/6847 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie Intelligente Vernetzung Drucksachen 18/6022, 18/6236 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu ei- nem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand Drucksachen 18/6782, 18/6933 Nr. 1.4 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Entwurf der Fortschreibung der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 der Deutschen Welle Drucksachen 18/7124, 18/7276 Nr. 8 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15743 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .8 Ratsdokument 10321/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5165 Nr . A .9 Ratsdokument 8672/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7422 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2015)0456 Drucksache 18/7422 Nr . A .20 Ratsdokument 13694/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .21 Ratsdokument 15262/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Wahl: Deutsches Institut für Menschenrechte TOP 19 Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes TOP 20 Bildung und Forschung in strukturschwachen Regionen TOP 21 Übereinkommen gegen Diskriminierung der Frau TOP 22 Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens TOP 23 Änderung des Bundesberggesetzes (Fracking-Technik) TOP 24 Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hiltrud Lotze


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Dass der Gesetzentwurf zur
    Regelung der Fracking-Technologie hängt, ist unbefrie-

    digend . Das sage ich als Umweltpolitikerin ganz deut-
    lich .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Endlich sagt mal jemand was! Endlich kommt mal ein klarer Satz! – Dr . Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Ihr müsst einfach nur zustimmen!)


    Es gibt dafür Gründe, aber trotzdem ist es bedauerlich .
    Denn hätten wir das Gesetz so, wie es im Entwurf vor-
    liegt, schon, dann hätten wir bei Fracking-Vorhaben Um-
    weltverträglichkeitsprüfungen vorgeschrieben, und es
    gäbe eine ausreichende und gute Beteiligung von Kom-
    munen, Wasserbehörden und vor allen Dingen der Bevöl-
    kerung . Das fehlt nämlich im Moment .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    In meiner Heimatregion Lüchow-Dannenberg/Lüne-
    burg sind bergrechtliche Aufsuchungserlaubnisse erteilt,
    und die Menschen dort machen sich natürlich Sorgen, ob
    nicht eines Tages vor ihrer Haustür gebohrt oder gefrackt
    wird . Ich muss ganz deutlich sagen: Dort sind keine Fra-
    cking-Genehmigungen erteilt .

    Es ist zwar in Niedersachsen seit 2011 nicht mehr ge-
    frackt worden, aber in der Region liegt auch Gorleben .
    Dort sind die Menschen einfach misstrauisch, was neue
    Technologien angeht .


    (Ulrich Freese [SPD]: Ja, das stimmt!)


    Deswegen brauchen wir ein Gesetz, das Fracking streng
    reguliert oder, wie ich persönlich sage, am besten un-
    möglich macht .


    (Bernd Westphal [SPD]: Was?)


    Mit dem vom Umwelt- und Wirtschaftsministerium
    vorgelegten Gesetzentwurf soll genau das kommen: eine
    sehr strenge Regulierung . Das ist auch längst überfällig;
    denn für uns als SPD steht der Schutz von Mensch und
    Natur natürlich im Vordergrund .


    (Beifall bei der SPD – Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Für uns auch!)


    Der Schutz unseres Trinkwassers muss absoluten Vor-
    rang vor wirtschaftlichen Interessen haben .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN – MarieLuise Dött [CDU/CSU]: Das stellen wir immer in den Vordergrund!)


    Für mich als niedersächsische Abgeordnete ist es
    wichtig, dass die seit Jahrzehnten in unserem Bundes-
    land praktizierte Förderung von Erdöl und Erdgas künf-
    tig rechtlich streng reguliert wird und unter modernen
    und hohen Umweltstandards erfolgt . Die vorliegenden
    Gesetzentwürfe aus den Häusern Hendricks und Gabriel
    werden diesen Anforderungen gerecht .

    Fracking bei der sogenannten unkonventionellen Erd-
    gasförderung ist aber mit entsprechenden Risiken ver-
    bunden . Deswegen ist es aktuell, ohne dass wir mehr
    darüber wissen, nicht zu verantworten . Deswegen ist un-

    Karsten Möring






    (A) (C)



    (B) (D)


    sere Meinung, dass unkonventionelles Fracking zu wirt-
    schaftlichen Zwecken in Deutschland auf absehbare Zeit
    nicht stattfinden soll. 


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Auch aus energiepolitischer Sicht ist Fracking nicht der
    richtige Weg .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Beifall bei der LINKEN)


    Wir haben als SPD-Fraktion und als niedersächsische
    Landesgruppe noch Änderungsbedarf in den vorliegen-
    den Gesetzentwürfen gesehen und entsprechende For-
    derungen formuliert, unter anderem, dass der Deutsche
    Bundestag als demokratisch legitimiertes Organ über den
    kommerziellen Einsatz der Fracking-Technologie ent-
    scheiden muss statt eine Expertenkommission . Deswe-
    gen, liebe Kolleginnen und Kollegen aus der Union, leh-
    nen wir diese Expertenkommission ab . Das ist bekannt .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Weg zu einer
    Energieversorgung aus erneuerbaren Energien ist vor-
    gezeichnet . Wir wollen diesen Weg konsequent gehen,
    aber nicht holterdiepolter, wie Sie es mit Ihrem vorlie-
    genden Gesetzesvorschlag vorhaben, sondern wir wollen
    das planvoll und strukturiert machen und Strukturbrüche
    in den Regionen vermeiden . Diese würde Ihr Gesetzent-
    wurf nämlich auslösen .

    Meine Zeit ist um . Ich wünsche allen ein schönes Wo-
    chenende .

    Vielen Dank .


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Ich hoffe, es ist nur Ihre Redezeit, Frau Kollegin!)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Die Redezeit war um, genau . – Als nächster Redner

hat jetzt Johann Saathoff von der SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Johann Saathoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr verehrte Damen und Herren! Als Nie-
    dersachse ist mir wichtig, zu betonen, dass wir seit Jahr-
    zehnten in unserem Bundesland die Förderung von Erdöl
    und Erdgas erfolgreich praktizieren und dass sie künftig
    mit modernen und hohen Umweltstandards sowie einer
    transparenten Bürgerbeteiligung weiterhin erfolgen soll .


    (Beifall der Abg . Marie-Luise Dött [CDU/ CSU])


    Bei uns wird seit über 40 Jahren Erdgas gefördert, und
    das wollen wir auch weiterhin tun, allerdings unter den
    verschärften Bedingungen der Umweltverträglichkeits-
    prüfung und sicherlich nicht in Wasserschutz- und Trink-
    wasserschutzgebieten . Als ehemaliger Bürgermeister ei-
    ner Gemeinde, in der Erdgas gefördert wird – allerdings
    konventionell, ohne Fracking –, kann ich nicht verheh-

    len, dass Erdgasförderung für Gemeinden und damit
    auch  für  die Gemeinschaft  gewisse  finanzielle Vorteile 
    hat . Diese sollen aber in der heutigen Debatte nicht im
    Zentrum stehen .

    Von der konventionellen Förderung zu unterscheiden
    ist die unkonventionelle Förderung; darüber haben wir
    heute schon gesprochen . Ich kann verstehen, dass Sie
    mit Ihrem Gesetzentwurf rein ökologische Lösungen
    anbieten . Aber die Welt ist leider nicht so monokausal .
    Wir hingegen betrachten immer auch die Lage der Be-
    schäftigten und die notwendige Versorgung . Das bedeu-
    tet nicht, dass die Sorgen der Menschen nicht ernst ge-
    nommen werden . Im Gegenteil: Weil wir die Sorgen um
    Umwelt und Trinkwasser, aber auch die Sorgen um Ver-
    sorgungssicherheit und Versorgungsunabhängigkeit so-
    wie die Sorgen um die Umweltauswirkungen in anderen
    Ländern ernst nehmen, sieht unsere Lösung nicht einfach
    aus . Aber sie wird eher den Menschen im Land gerecht .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir wollen durch höhere Standards und entsprechen-
    den technischen Fortschritt zum Beispiel bei der Lager-
    stättenwasserproblematik und bei der Entwicklung von
    Frack-Fluiden ohne Auswirkungen auf die Umwelt die
    Risiken der weltweiten Erdgasförderung verringern . Bei
    uns sagt man: De een Tied betahlt de anner ut . – Das
    bedeutet, dass wir heute Grundlagen schaffen können,
    von  denen  unsere Kinder  und Enkel  profitieren  sollen. 
    Das gilt für die Energiewende generell; denn selbst wenn
    wir Fracking in Deutschland verbieten würden, wird in
    anderen Teilen der Welt gefrackt, auch wenn es sich mo-
    mentan vielleicht wirtschaftlich nicht lohnt .


    (Dr . Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In Frankreich ist es schon verboten!)


    Das so geförderte Gas kommt auch nach Deutschland .
    Man kann nicht auf Erdgas setzen, für Deutschland un-
    konventionelles Fracking verbieten und sich nicht darum
    scheren, wie das importierte Gas produziert wurde . Dass
    wir noch einige Jahrzehnte auf Erdgas angewiesen sein
    werden, ist kein Geheimnis . Gas ist bei vielen hier im
    Hause die bevorzugte fossile Energiequelle, wenn es um
    den Übergang in das Zeitalter der erneuerbaren Energi-
    en geht . Es geht also nicht nur um die Gewinnung von
    Erdgas in Deutschland oder Europa, sondern weltweit .

    Wir wollen absolut keinen Freibrief für unkonven-
    tionelle Erdgasförderung . Wir wollen zunächst genau
    untersuchen . Wir wollen Probebohrungen, bei denen
    wissenschaftliche Begleitung notwendig ist . Dabei kön-
    nen Erkenntnisse gewonnen werden, die weltweit von
    Bedeutung sind . Um es klar zu sagen: Fracking darf es
    nur geben, wenn Risiken ausgeschlossen werden können .
    Somit ist klar, dass es wegen der vorgelagerten Verfahren
    in den nächsten Jahren kein Fracking geben wird . Ob es
    irgendwann kommerzielles Fracking geben wird, kann
    man heute noch nicht verbindlich sagen . Am Ende muss
    sichergestellt sein, dass der Deutsche Bundestag über
    den kommerziellen Einsatz der unkonventionellen För-
    derung entscheidet .


    (Beifall bei der SPD)


    Hiltrud Lotze






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir wollen also mit einem Gesetz einen Prozess vor-
    geben, an dessen Ende hier im Deutschen Bundestag
    aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse eine fundierte
    Entscheidung getroffen werden kann .


    (Dr . Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fragen Sie die Klimaforscher!)


    Dafür brauchen wir ein Gesetz, das einen strengen Rah-
    men vorgibt . Das ist nicht die einfache Antwort, die Sie
    gerne haben möchten, liebe Kolleginnen und Kollegen
    von den Grünen . Aber eine einfache Antwort ist manch-
    mal nicht diejenige, die man in der Regierungsverant-
    wortung tatsächlich verantworten kann .

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)