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ID1815600100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/156 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 156. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Februar 2016 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung beschleunig- ter Asylverfahren Drucksache 18/7538 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15343 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur erleichterten Ausweisung von straffälligen Ausländern und zum er- weiterten Ausschluss der Flüchtlingsaner- kennung bei straffälligen Asylbewerbern Drucksache 18/7537 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15343 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Dr . Franziska Brantner, Beate Walter- Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rech- te von Kindern im Asylverfahren stärken Drucksache 18/7549 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15343 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15343 C Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15346 A Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15348 A Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15349 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 15350 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15352 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15353 B Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 15354 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15355 D Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15357 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 15358 D Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15359 C Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15362 A Ralf Jäger, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . 15363 A Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . 15364 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15365 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15366 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15367 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15368 C Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15369 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15370 C Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe: zu dem Entwurf des EU-Jahresbe- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 156 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 19 . Februar 2016II richts 2014 über Menschenrechte und De- mokratie in der Welt – Ratsdok. 9593/15 Drucksachen 18/5982 Nr . A .47, 18/7552 . . . . 15371 A Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 15371 B Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15372 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15374 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15375 C Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 15377 A Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15378 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 15379 D Tagesordnungspunkt 19: a) Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, Susanna Karawanskij, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LIN- KE: Schutzfunktion der Arbeitslosen- versicherung stärken Drucksache 18/7425 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15382 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Jutta Krellmann, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Programm für gute öffentlich geförderte Beschäftigung auflegen Drucksachen 18/4449, 18/5158 . . . . . . . . . 15382 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15382 A Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15383 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15384 D Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15385 D Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15387 B Dr . Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15388 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15390 A Tagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Kultur und Medien zu dem An- trag der Abgeordneten Ulle Schauws, Tabea Rößner, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Grundlagen für Gleichstellung im Kulturbetrieb schaffen Drucksachen 18/2881, 18/7351 . . . . . . . . . . . 15391 A Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15391 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15393 C Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15394 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15396 A Dr . Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 15397 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15399 A Tagesordnungspunkt 21: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abge- ordneten Richard Pitterle, Dr . Gerhard Schick, Dr . Sahra Wagenknecht, Dr . Dietmar Bartsch, Katrin Göring-Eckardt, Dr . Anton Hofreiter, Jan van Aken, Luise Amtsberg und weiterer Abgeordneter: Einsetzung eines Untersu- chungsausschusses Drucksachen 18/6839, 18/7601 . . . . . . . . . . . 15400 A Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15400 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15401 A Dr . Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15402 A Andreas Schwarz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15403 A Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 15404 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15405 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15407 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15407 D Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 156 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 19 . Februar 2016 15343 156. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Februar 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Philipp Graf Lerchenfeld (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 156 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 19 . Februar 2016 15407 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 19 .02 .2016 Bär, Dorothee CDU/CSU 19 .02 .2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19 .02 .2016 Diaby, Dr . Karamba SPD 19 .02 .2016 Ferner, Elke SPD 19 .02 .2016 Gastel, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19 .02 .2016 Gehring, Kai BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19 .02 .2016 Gohlke, Nicole DIE LINKE 19 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 19 .02 .2016 Hampel, Ulrich SPD 19 .02 .2016 Hein, Dr . Rosemarie DIE LINKE 19 .02 .2016 Heinrich, Gabriela SPD 19 .02 .2016 Held, Marcus SPD 19 .02 .2016 Hoffmann, Alexander CDU/CSU 19 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 19 .02 .2016 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 19 .02 .2016 Jantz, Christina SPD 19 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 19 .02 .2016 Kolbe, Daniela SPD 19 .02 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19 .02 .2016 Kühn-Mengel, Helga SPD 19 .02 .2016 Leutert, Michael DIE LINKE 19 .02 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19 .02 .2016 Mast, Katja SPD 19 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 19 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 19 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 19 .02 .2016 Röring, Johannes CDU/CSU 19 .02 .2016 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 19 .02 .2016 Schön (St . Wendel), Nadine CDU/CSU 19 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 19 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 19 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 19 .02 .2016 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19 .02 .2016 Weber, Gabi SPD 19 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 19 .02 .2016 Wittke, Oliver CDU/CSU 19 .02 .2016 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 19 .02 .2016 Zimmer, Dr . Matthias CDU/CSU 19 .02 .2016 Anlage 21) Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE 23. Jahrestagung der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE vom 28. Juni bis 2. Juli 2014 in Baku, Aserbaidschan Drucksachen 18/6733, 18/6847 Nr. 2 1) Siehe Neudruck, 157. Sitzung, Anlage 2, Seite 15453 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 156 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 19 . Februar 201615408 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE 24. Jahrestagung der Parlamentarischen Versamm- lung der OSZE vom 5. bis 9. Juli 2015 in Helsinki, Finnland Drucksachen 18/6734, 18/6847 Nr. 3 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspo- litik am 5. und 6. September 2015 in Luxemburg Drucksachen 18/6899, 18/7276 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 24. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkon- ferenz vom 30. August bis 1. September 2015 in Rostock-Warnemünde, Deutschland Drucksachen 18/7033, 18/7276 Nr. 6 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 21. bis 25. Januar 2013 in Straß- burg Drucksachen 18/7128, 18/7276 Nr. 9 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 22. bis 26. April 2013 in Straß- burg Drucksachen 18/7129, 18/7276 Nr. 10 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 24. bis 28. Juni 2013 in Straßburg Drucksachen 18/7130, 18/7276 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 30. September bis 4. Oktober 2013 in Straßburg Drucksachen 18/7131, 18/7276 Nr. 12 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 02 Titel 636 85 – Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversi- cherung der in Werkstätten und Integrationspro- jekten beschäftigten Menschen – bis zu einer Höhe von 30,428 Mio. Euro Drucksachen 18/6323, 18/6605 Nr. 1.2 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine außer- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 28 Titel 532 06 – Unterstützungsleistungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bei der Verteilung von Flüchtlingen – bis zur Höhe von 32,7 Mio. Euro Drucksachen 18/6324, 18/6605 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Titel 532 06 – Verwendung, Einsätze und Maßnahmen der Bundespolizei zur Bewältigung der Flüchtlingsla- ge in Deutschland – bis zur Höhe von 42,981 Mio. Euro Drucksachen 18/6523, 18/6605 Nr. 1.10 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 05 01 Titel 687 10 – Beitrag an die Vereinten Nationen – bis zur Höhe von 39,540 Mio. Euro Drucksachen 18/6524, 18/6605 Nr. 1.11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 08 01 Titel 699 31 – Abschließende Leistungen zur Abgeltung von Härten in Einzelfällen – bis zur Höhe von 48,6 Mio. Euro Drucksachen 18/6953, 18/7116 Nr. 4 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 156 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 19 . Februar 201615409 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpo- litik für konventionelle Rüstungsgüter im ersten Halbjahr 2015 Drucksachen 18/6460, 18/6605 Nr. 1.6 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr . A .48 Ratsdokument 16749/13 Drucksache 18/419 Nr . C .3 Ratsdokument 6580/12 Drucksache 18/419 Nr . C .7 Ratsdokument 7708/13 Drucksache 18/419 Nr . C .8 Ratsdokument 7710/13 Drucksache 18/419 Nr . C .14 Ratsdokument 8638/13 Drucksache 18/419 Nr . C .27 Ratsdokument 17876/12 Drucksache 18/419 Nr . C .28 Ratsdokument 17883/12 Drucksache 18/1393 Nr . A .25 Ratsdokument 7859/14 Drucksache 18/5982 Nr . A .13 Ratsdokument 9969/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .14 Ratsdokument 9975/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .4 Ratsdokument 13106/15 Drucksache 18/7286 Nr . A .10 Ratsdokument 15264/15 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/419 Nr . C .40 Ratsdokument 7452/13 Drucksache 18/4857 Nr . A .7 Ratsdokument 7682/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/6607 Nr . A .24 Ratsdokument 12683/15 Drucksache 18/7127 Nr . A .5 Ratsdokument 14337/15 In der Amtlichen Mitteilung ohne Verlesung, 150 . Sit- zung, Seite 14831 (C), ist „Ratsdokument 12683/15“ zu streichen . Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 156. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 5,TOP 17 Einführung beschleunigter Asylverfahren TOP 18 EU-Jahresbericht über Menschenrechte und Demokratie TOP 19 Schutzfunktion der Arbeitslosenversicherung TOP 10 Gleichstellung im Kulturbetrieb TOP 21 Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (cum-ex) Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Nehmen Sie bitte Platz . Die Sitzung ist eröffnet .

    Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Ich begrüße Sie alle herzlich und rufe unseren Zusatz-
    punkt 5, den Tagesordnungspunkt 17 sowie den Zusatz-
    punkt 6 auf:

    ZP 5 Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/
    CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Ge-
    setzes zur Einführung beschleunigter Asylver-
    fahren

    Drucksache 18/7538
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Gesundheit

    17 . Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/
    CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines
    Gesetzes zur erleichterten Ausweisung von
    straffälligen Ausländern und zum erweiterten
    Ausschluss der Flüchtlingsanerkennung bei
    straffälligen Asylbewerbern

    Drucksache 18/7537
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    Haushaltsausschuss

    ZP 6 Beratung des Antrags der Abgeordneten Luise
    Amtsberg, Dr . Franziska Brantner, Beate Wal-
    ter-Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der
    Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Rechte von Kindern im Asylverfahren stärken

    Drucksache 18/7549
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist hierfür
    eine Aussprache von 96 Minuten vorgesehen . – Dazu
    stelle ich Ihr Einvernehmen fest . Dann verfahren wir so .

    Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem
    Bundesinnenminister Thomas de Maizière .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister des In-
    nern:

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Meine Damen und Herren! Beim Thema Flüchtlinge
    erleben wir in unserem Land eine breite, tiefe Band-
    breite von Stimmungen und Gefühlen, ja vielleicht eine
    Spaltung zwischen Optimismus und Ernüchterung,
    Tatendrang und Müdigkeit, Mit- und Gegeneinander,
    Akzeptanz und Ablehnung, Gewalt und Versöhnung,
    schwierigem Abwägen und einfachen Parolen, Hoffnung
    auf Europa und Enttäuschung über Europa . All das ist
    kein bloßes Beiwerk zu der großen Aufgabe, an deren
    Lösung wir seit Monaten beharrlich arbeiten; es ist für
    uns alle Anstoß und Mahnung . Wir werden unsere Ver-
    antwortung nach außen nur wahrnehmen können, wenn
    wir in unserem Land und in unserer Gesellschaft den Zu-
    sammenhalt nach innen erhalten . Die Bundesregierung
    tut alles dafür, diese Situation national, europäisch und
    international zu bewältigen – unter Achtung unserer ei-
    genen Interessen und mit Achtung gegenüber den zu uns
    kommenden Menschen .

    Lassen Sie mich ein paar Beispiele von vielen nennen .
    Allein in den vier Monaten seit Oktober haben wir die
    Zugangszahlen der Menschen aus dem Westbalkan dras-
    tisch reduziert . Insgesamt sind die Zahlen der Flüchtlinge
    zurückgegangen . Das reicht noch nicht; aber die Rich-
    tung stimmt . Wir haben die Digitalisierung des Asylver-
    fahrens geschaffen und geben seit kurzem einheitliche
    Ankunftsausweise aus . Damit erhalten wir Klarheit über
    die, die zu uns kommen, wo sie hingehören und was sie
    können . Doppelzählungen hören auf und Selbstzuwei-
    sungen an einen Ort eigener Wahl auch . All das ist auch
    für die Sicherheit unseres Landes wichtig .






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir haben über den Bundeshaushalt massiv in Integ-
    ration investiert . Auch hier ein Beispiel: In kürzester Zeit
    haben wir 8 000 weitere Lehrkräfte für Integrationskurse
    zugesagt .

    Wir haben das Personal beim Bundesamt für Migra-
    tion und Flüchtlinge aufgestockt . Seit Oktober wurden
    dort 300 000 Nachregistrierungen durchgeführt sowie
    Rückstände aus rund 130 000 Altverfahren abgebaut . Mit
    fast 50 000 Entscheidungen im BAMF allein im Januar
    wurde eine neue Rekordzahl erreicht . Ich weiß, auch hier
    ist noch viel zu tun und zu verbessern, aber auch hier
    stimmt die Richtung .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, mit dem heute vorliegen-
    den Gesetzespaket verbinde ich drei Botschaften:

    Die erste richtet sich direkt an die Menschen in un-
    serem Land . Ihnen sage ich heute Folgendes: Wir ar-
    beiten hart dafür, den Flüchtlingszustrom in unser Land
    zu begrenzen und zu verringern, vorneweg die Bundes-
    kanzlerin . Die Wahrnehmung von internationaler Verant-
    wortung und das Eintreten für eine europäische Lösung
    liegen in unserem nationalen Interesse .

    Wir wissen, dass Ihre Bereitschaft zur Aufnahme
    von Flüchtlingen auch davon abhängt, wie schnell über
    Straftäter, Wirtschaftsflüchtlinge und andere Nicht-
    schutzbedürftige entschieden wird und dass diese wieder
    in ihre Heimat zurückgeführt werden . Ja, wir werden
    mit den Menschen härter umgehen, die nur behaupten,
    Schutz zu brauchen, aber in Wahrheit aus anderen Grün-
    den nach Deutschland kommen oder mit Tricks oder fal-
    schen Angaben ihren Aufenthalt in Deutschland zu ver-
    längern versuchen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir begegnen allen Menschen, die zu uns kommen,
    mit Respekt, aber ohne Naivität .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Hat sich ja gerade gezeigt!)


    Wir regeln ein faires Asylverfahren und eine schnellere
    Abschiebung der Menschen, die keinen Anspruch auf
    Schutz haben .

    Die vorliegenden Maßnahmen bilden einen gerechten
    Ausgleich zwischen dem berechtigten Interesse an Be-
    grenzung und unseren selbstverständlichen Verpflichtun-
    gen gegenüber Menschen, die Schutz brauchen . Es liegt
    in der Verantwortung und im Interesse unseres Landes,
    so lange wie möglich an Schengen festzuhalten . Das
    heißt: Schutz der Außengrenzen und möglichst wenige
    Kontrollen innerhalb Europas .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden weiterhin für einen europäischen Weg aus
    der Flüchtlingskrise kämpfen, solange er auch bei der
    Verringerung der Flüchtlingszahlen Erfolg verspricht .
    Falls aber einige Länder versuchen sollten, das gemein-
    same Problem einseitig und zusätzlich auf den Rücken
    Deutschlands zu verlagern, so wäre das inakzeptabel und

    würde von uns auf Dauer nicht ohne Folgen hingenom-
    men .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine zweite Botschaft richtet sich an die Menschen,
    die in den letzten Monaten in unser Land gekommen
    sind . Auch an Sie wende ich mich direkt . Für die gro-
    ße Mehrheit von Ihnen ist es selbstverständlich, sich in
    Deutschland, in dem Land, das Sie aufnimmt, anständig
    und rechtstreu zu verhalten . Das ist gut, und das müssen
    wir alle auch laut gemeinsam sagen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Sie erhalten hier ein faires Asylverfahren, und die
    Behörden werden so schnell wie möglich prüfen, ob Sie
    in unserem Land bleiben können . Wenn Sie aber aus
    asylfremden Gründen nach Deutschland kommen oder
    versuchen, ohne Aussicht auf Erfolg einen Aufenthalt
    zu begründen oder zu verlängern, werden Sie dieses Ziel
    nicht erreichen . Wenn Sie versuchen, sich einem geregel-
    ten Verfahren an dem Ort zu entziehen, wohin Sie verteilt
    werden, oder wenn Sie Ihre Chancen durch Täuschung
    verbessern wollen, wird Ihnen das nicht gelingen . Wenn
    Sie im Asylverfahren nicht mitwirkungsbereit sind, führt
    das zu Nachteilen in Ihren Verfahren .

    Für diejenigen unter Ihnen, die aus sicheren Herkunfts-
    staaten kommen oder sich einem ordentlichen Verfahren
    verweigern, führen wir ein beschleunigtes Verfahren ein,
    das mit weiteren Auflagen verbunden ist und nach Ableh-
    nung Ihres Antrags in einer raschen Rückführung enden
    wird .

    Die vollen Asylbewerberleistungen erhalten Sie künf-
    tig nur dann, wenn Sie registriert sind und in der Ihnen
    zugewiesenen Unterkunft wohnen . Wer sich an die Re-
    geln hält, hat das schnell erreicht . Das gilt – ich wieder-
    hole es – für die große Mehrheit der Asylsuchenden in
    unserem Land . Für Sie ändert sich durch das neue Ge-
    setz eigentlich ziemlich wenig . Wenn Ihr Asylantrag aber
    rechtskräftig abgelehnt worden ist und es keinen wirkli-
    chen Duldungsgrund gibt, müssen Sie unser Land ver-
    lassen . Gehen Sie nicht freiwillig, werden die Behörden
    Ihre Ausreisepflicht durchsetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, Rückführungsversuche
    scheitern oft daran, dass medizinische Gründe vorge-
    bracht werden. Häufig wird geltend gemacht, dass die
    medizinische Versorgung im Herkunftsland eine Rück-
    führung ausschließt, weil sie nicht dem deutschen Stan-
    dard entspricht . Auch manche medizinischen Atteste
    scheinen nicht wirklich begründet zu sein, vor allem so-
    genannte Vorratsatteste . Wir regeln jetzt, dass es für eine
    Abschiebung eine solide medizinische Versorgung im
    Zielstaat geben muss, ausreichend und angemessen .


    (Lachen bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das hohe Niveau der medizinischen Versorgung in
    Deutschland muss aber nicht erfüllt werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Bundesminister Dr. Thomas de Maizière






    (A) (C)



    (B) (D)


    Die medizinischen Standards in den Herkunftsländern
    müssen so sein, dass den Menschen auch nach der Rück-
    kehr gut geholfen werden kann . Gleichheit mit deutschen
    Standards können und werden wir aber nicht gewährleis-
    ten . Das ist ehrlich, und das ist auch angemessen .


    (Zurufe von der LINKEN: Das sind doch Nebelkerzen! – Ein Pappkamerad!)


    Meine Damen und Herren, der Gesetzentwurf sieht
    außerdem eine Änderung beim Recht auf den Familien-
    nachzug vor; darüber haben wir ja seit einigen Wochen
    sehr heftig diskutiert .


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Seit Monaten!)


    Die Einschränkung des Familiennachzugs mag hart er-
    scheinen .


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie ist hart! – Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Sie ist hart!)


    – Sie ist hart, einverstanden . – Sie ist aber notwendig, um
    eine Überlastung der Aufnahmesysteme in unserem Land
    zu verhindern .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Thomas Oppermann [SPD] – Katrin GöringEckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, das wird ein riesiges Sicherheitsproblem! – Weitere Zurufe vom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    – Hören Sie gut zu! Der nächste Satz wird Sie vielleicht
    noch mehr ärgern; aber ich halte ihn trotzdem für rich-
    tig . – Wir wollen nicht, dass Eltern ihre Kinder vorschi-
    cken, teilweise einer Lebensgefahr aussetzen, um an-
    schließend selbst nachzukommen . Das wollen wir nicht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Andrej Hunko [DIE LINKE]: Zyniker! – Zurufe vom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Trotzdem gilt: Wenn es Härtefälle gibt, dann werden
    wir sie auch weiterhin besonders berücksichtigen . Das
    war ein wesentliches Ergebnis der Gespräche, die der
    Kollege Maas und ich, um das Asylpaket II insgesamt auf
    den Weg zu bringen, geführt haben . Das Außenministeri-
    um und das Innenministerium werden im Einvernehmen
    die entsprechenden Entscheidungen treffen .


    (Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Haben Sie schon mal die UN-Kinderrechtskonvention gelesen?)


    Mit der dritten Botschaft richte ich mich an die
    Straftäter der Silvesternacht, die Asylbewerber sind . Ih-
    nen sage ich heute klipp und klar: Für Sie ist kein Platz
    in Deutschland .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es gibt keinen dauerhaften Schutz in unserem Land für
    die, die hier erhebliche Straftaten oder bestimmte Strafta-
    ten in Serie begehen . Ich sage Ihnen auch: Sie haben Ihre
    eigenen Landsleute und Ihre wunderbaren Herkunftslän-

    der in Misskredit gebracht . Sie haben dem Ansehen der
    Flüchtlinge geschadet . Sie haben auch die in Deutsch-
    land schon lange lebenden Zuwanderer insgesamt der
    Gefahr eines Generalverdachts ausgesetzt, was wir jeden
    Tag auf den Straßen erleben .


    (Christine Buchholz [DIE LINKE]: Sie schüren den Verdacht, Herr Minister!)


    Und Sie haben den Populisten, Demagogen und anderen
    Scharfmachern Futter für ihre einfachen Denkmuster ge-
    geben . All das haben diese Straftäter erreicht .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben Ihre Taten jetzt zum Anlass genommen,
    das Ausweisungs- und Asylrecht gegenüber kriminellen
    Ausländern zu verschärfen . Wir begründen ein schwer-
    wiegendes Ausweisungsinteresse früher als bisher .
    Wir werden auch die Anerkennung als Flüchtling, den
    Flüchtlingsstatus, bei der Erreichung bestimmter Straf-
    barkeitsschwellen leichter versagen als bisher . All das ist
    eine deutliche Botschaft, nicht nur an die Straftäter in der
    Silvesternacht, sondern das ist auch für all die Menschen
    mit ausländischen Wurzeln und die vielen Flüchtlinge
    wichtig, die sich hier anständig verhalten und die sich
    nichts haben zu Schulden kommen lassen . Auch diese
    Menschen sind mittelbar Opfer der Neujahrsnacht . Auch
    ihnen gegenüber tragen wir eine Verantwortung, die wir
    mit diesem Gesetzespaket jetzt übernehmen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, das Asylpaket II und der
    vorliegende Entwurf eines Gesetzes zur erleichterten
    Ausweisung sind ein harter und wichtiger Schritt eines
    langen Weges . Ja, es ist eine Verschärfung des Asyl-
    rechts; da muss man gar nicht darum herumreden . Aber
    diese Verschärfung ist nötig, und sie ist angemessen . Die-
    ser Gesetzentwurf löst nicht alle Probleme – das hat auch
    niemand behauptet –, aber einige wichtige .

    Vor uns liegen weitere Aufgaben, vor allem die Re-
    duzierung der Flüchtlingszahlen . Wir brauchen dafür
    Zusammenhalt, Ausdauer und Augenmaß . Deutschland
    bleibt ein Land mit Herz und ein Land mit Regeln .

    Vielen Dank .


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei Abgeordneten der SPD – Abg . Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE] erhebt sich und wartet auf die Worterteilung)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

So viel Antrittsapplaus hatten Sie selten, Herr Kollege

Bartsch .


(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/ CSU – Beifall bei der LINKEN)


Das geht auch nicht von Ihrer Redezeit ab . – Der Kollege
Bartsch hat jetzt das Wort für die Fraktion Die Linke .

Bundesminister Dr. Thomas de Maizière






(A) (C)



(B) (D)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dietmar Bartsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

    Kauder hat in dieser Woche nach der Regierungserklä-
    rung festgestellt:

    Das Jahr 2016 wird zu einem Schicksalsjahr für
    Europa und damit auch zu einem Schicksalsjahr für
    unser Land . Im Jahr 2016 entscheidet sich wie noch
    in keinem . . . Jahr zuvor, ob die Europäische Union
    in Zukunft in der Lage ist, große Herausforderungen
    zu bewältigen . . .

    Ich glaube, angesichts der vielen Krisen – die Euro-Kri-
    se, das Erstarken nationalistischer Bewegungen und ins-
    besondere die Herausforderungen durch die Flüchten-
    den – hat Herr Kauder hier recht .


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Wie meistens!)


    Diese Herausforderungen – das ist auch völlig klar –
    sind alles andere als leicht, und nicht auf alle Fragen
    wissen wir hier die besten Antworten . Eine Aufgabe
    sollte für uns alle aber klar sein: Keinesfalls dürfen wir
    das vielfältige, ungebrochene Engagement – Herr de
    Maizière hat von „Tatendrang“ gesprochen – der Tausen-
    den durch Entscheidungen des Deutschen Bundestages
    in irgendeiner Weise konterkarieren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Engagement der Ehrenamtlichen und auch der Men-
    schen in Behörden müssen und sollten wir unterstützen .

    In dieser Situation ist eine Politik gefordert, die sich
    durch Gradlinigkeit, Entschlossenheit und Sachlichkeit
    auszeichnet und nicht von Stimmungsschwankungen
    oder Stammtischen bestimmt wird . Von der Erfüllung
    genau dieser Anforderung ist die Bundesregierung mei-
    lenweit entfernt .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In großer Hektik taumeln Sie mit Ihrer Politik durch
    das Land und beschließen Sie ein Asylpaket nach dem
    anderen . Heute erfolgt die erste Lesung des zweiten
    Asylpakets, welches in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit
    ganz schnell vorgelegt worden ist . Das erste ist bereits
    beschlossen, das dritte und das vierte werden folgen . Na-
    hezu wöchentlich gibt es von der Bundesregierung neue
    Ideen und Vorschläge . Chaos in der Bundesregierung!


    (Volkmar Klein [CDU/CSU]: Von euch kommt nichts!)


    Sie produzieren damit Zweifel und Ängste, und das ist
    der Nährboden für rechtspopulistische Kräfte .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Offensichtlich ist einigen die humanistische Haltung
    abhandengekommen . Ich will das einmal konkret für das
    Asylpaket II darstellen: Im November haben die Vorsit-
    zenden Merkel, Seehofer und Gabriel etwas beschlossen .
    Dem Vizekanzler musste dann dreimal gesagt werden,
    was er beschlossen hat . Danach gab es 27 verschiedene
    Pirouetten . Am Ende liegt nun mehr oder weniger unver-

    ändert das auf dem Tisch, was im November behandelt
    worden ist, und auf einmal muss es diese wahnsinnige
    Geschwindigkeit geben . Aus der SPD wurde zehnmal
    Nein gerufen, und am Ende haben Sie Ja gesagt . Das ist
    so nicht zu akzeptieren .


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Bei all diesem Chaos gibt es dann noch die besonde-
    re Partei CSU, deren Vorsitzender von „Herrschaft des
    Unrechts“ spricht, Ultimaten stellt und mit dem Bundes-
    verfassungsgericht droht . Das alles ist doch bundespoli-
    tischer Wahnsinn!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Offenbar haben in der CSU einige nicht begriffen, dass es
    ein Grundrecht auf Asyl gibt .

    Frau Merkel, obwohl Sie jetzt nicht hier sind, fordere
    ich Sie auf: Schicken Sie die CSU in ihr Herkunftsland
    zurück!


    (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, wir haben genug von denen! Wir brauchen die auch nicht!)


    – Toni, du musst da durch . Ich weiß, das ist hart für dich .


    (Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, das lehnen wir rundweg ab! Wir machen die Grenze dicht!)


    Meine Damen und Herren, für uns alle muss der Satz
    gelten: „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen
    zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundli-
    ches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land .“ Die-
    ser Satz sollte für uns alle und immer gelten .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Aber mit dem Asylpaket II bewegen Sie sich davon
    weit weg . Herr de Maizière, das stimmt eben nicht, dass
    Sie Probleme lösen . Die wirklichen Lösungen wären
    schnelle Integration und Teilhabe, rechtsstaatliche und
    zügige Verfahren . Ja, tun Sie das! Aber nehmen Sie vor
    allen Dingen auch eine Korrektur der Fehlentwicklungen
    beim Wohnungsbau, im Bildungswesen usw . und insbe-
    sondere bei der Finanzierung vor . Ihr Petitum ist: Ver-
    schärfung, Verschärfung, Verschärfung . Das kann nicht
    sein .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Ergebnis wird sein, dass wir unzählige Rechtsstreit-
    verfahren produzieren, dass Behörden und Gerichte zu-
    sätzlich belastet werden – von den Belastungen der be-
    troffenen Menschen einmal ganz zu schweigen .

    Ganz konkret wollen Sie handeln, indem Sie die Zu-
    zugsbeschränkungen für Familienangehörige, sprich: für
    Angehörige der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlin-






    (A) (C)



    (B) (D)


    ge, verschärfen . Nach unserer Auffassung ist das rechts-
    widrig . Aber vor allen Dingen ist das doch unchristlich,
    und es ist auch unmoralisch .


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    Sie haben von Respekt gesprochen . Was ist denn aus der
    Familienpartei CDU und aus der Familienpartei CSU ge-
    worden, meine Damen und Herren?


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/ CSU]: Wenn wir von den Linken christliche Belehrungen bekommen, wird es immer spannend!)


    Und wo ist der Aufschrei von der SPD geblieben?


    (Dr . Eva Högl [SPD]: Den hat es ja wohl gegeben!)


    Ich vermute, dass jeder hier im Haus schon mit un-
    begleiteten minderjährigen Flüchtlingen gesprochen hat .
    Auch ich habe das unlängst in Dargelütz, einem kleinen
    Dorf in meinem Wahlkreis, gemacht . Das sind erschüt-
    ternde Gespräche . Da gibt es einerseits Zufriedenheit,
    dass die Menschen hier sein können, aber andererseits
    eben auch ganz viele Tränen . Da frage ich mich: Was war
    denn da in den Kabinettssitzungen? Offensichtlich haben
    die SPD-Minister zuerst gepennt und dann doch der inhu-
    manen Regelung der CDU/CSU zugestimmt . Härtefälle,
    Herr de Maizière? Jedes Flüchtlingskind in Deutschland,
    das auf seine Eltern wartet, ist ein humanitärer Härtefall
    und nichts anderes .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Verweigerung des Flüchtlingsnachzugs bleibt grund-
    gesetz- und menschenrechtswidrig .

    Ein besonderer Skandal ist der Umgang mit kranken
    Flüchtlingen . Das ist eine Schande und unseres Rechts-
    staates unwürdig, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Künftig soll, ungeachtet der Gefahren für Leib und Le-
    ben, abgeschoben werden, wenn ein ärztliches Attest
    nicht unverzüglich vorgelegt wurde .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Das ist allein objektiv an vielen Stellen schlicht unmög-
    lich . Aber noch schlimmer: Fachliche Gutachten und
    Stellungnahmen von Psychologinnen und Psychologen
    über vorliegende Traumatisierungen sollen im Gegensatz
    zu ärztlichen Attests überhaupt nicht mehr berücksichtigt
    werden . Ja, im Gesetz steht künftig eine Regelvermu-
    tung, nämlich dass keine gesundheitsbedingten Abschie-
    bungshindernisse vorliegen .

    Die Verschärfungen sind ein in Paragrafen gegosse-
    nes, pauschales behördliches Misstrauen, sowohl gegen
    die erkrankten und traumatisierten Flüchtlinge als auch

    im Übrigen gegen die behandelnden Ärzte . Hierfür gibt
    es überhaupt keine Rechtfertigung .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Alle Studien zeigen, dass 40 Prozent der Asylsuchenden
    Opfer traumatischer Erlebnisse wurden . Wenn wir in die
    Länder schauen, zum Beispiel nach Syrien, werden die
    Gründe dafür doch deutlich sichtbar .

    Lassen Sie mich – obwohl ich weiß, dass das heute
    hier nicht behandelt wird – noch eine Bemerkung zu den
    sicheren Herkunftsstaaten machen . Es ist doch sehr be-
    zeichnend, dass Sie dieses Thema jetzt hier ausklammern
    und warten wollen, bis es vielleicht wieder einen grünen
    Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg gibt .


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was ja nicht schlecht wäre!)


    – Es gibt schlechtere Varianten; sagen wir es einmal so .


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Beste, was dem Land passieren kann! – Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hätten Sie gerne jemanden von der CSU?)


    Meine lieben grünen Kolleginnen und Kollegen, ich fin-
    de es trotzdem inakzeptabel, so zu tun, als ob eine Alt-
    fallregelung das aufwiegen könnte . Das geht überhaupt
    nicht . Entweder man hat eine Haltung, oder man hat kei-
    ne Haltung .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Katrin GöringEckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Machen Sie sich um unsere Haltung mal keine Sorgen!)


    Die drei Länder, um die es geht, sind nun einmal kei-
    ne sicheren Herkunftsländer . In allen dreien gibt es die
    Todesstrafe . In Marokko und Algerien steht Homosexua-
    lität unter Strafe . Schwule und Lesben kommen vor Ge-
    richt und müssen sogar ins Gefängnis . Diskriminierung
    ist in diesen Ländern Gesetz . Ich würde sogar die These
    wagen, dass das verfassungswidrig sein könnte .

    Meine Damen und Herren, wir brauchen ein ande-
    res Agieren . Wir dürfen nicht zulassen, dass in unserem
    Land die Schwachen gegen die Schwächsten ausgespielt
    werden .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wirksame Maßnahmen zur Integration und Bekämpfung
    von Fluchtursachen, das darf nicht nur eine Überschrift
    bleiben . Eine soziale Offensive, mit der wir die Zukunft
    in diesem Land gestalten, wäre notwendig . In diese Rich-
    tung sollten Sie handeln, statt hier falsche Aktivitäten
    vorzugaukeln .

    Deshalb werden wir als Linke diesem Gesetzentwurf
    nicht zustimmen .

    Dr. Dietmar Bartsch






    (A) (C)



    (B) (D)


    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN)