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ID1814709100

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    Plenarprotokoll 18/147 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Inhalt: Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Unterrichtung durch den Parla- mentarischen Beirat für nachhaltige Entwick- lung: Stellungnahme des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung zum Indikatorenbericht 2014 „Nachhaltige Ent- wicklung in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes – und – Erwartungen an den Fortschrittsbericht 2016 der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Drucksache 18/7082 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 14514 C Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14515 C Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14516 D Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14518 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14519 C Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14520 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14521 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 14522 D Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14524 B Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14525 A Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben – Für eine gute, lebensstandardsichernde Rente Drucksache 18/6878 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14526 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 14526 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14529 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14531 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14533 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 14535 A Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 14536 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 14537 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14539 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14541 B Tagesordnungspunkt 24: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Maß- nahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesvertriebenengesetzes in den Jahren 2013 und 2014 Drucksache 18/5598 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14542 D Dr . Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 14542 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14544 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14545 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14546 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14547 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14548 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015II Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Transfer von Forschungsergebnissen und Innovationen in die Gesundheitsver- sorgung beschleunigen Drucksache 18/7044 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14549 D Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14550 A Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14552 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14553 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 14555 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14556 C Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Christian Kühn (Tübin- gen), Annalena Baerbock, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energi- en-Wärmegesetz – EEWärmeG) Drucksache 18/6885 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 14560 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14562 A Dr . Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14563 A Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14564 B Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14566 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14569 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14569 B Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14513 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 146 . Sitzung, Seite 14458 B, vorletzter Absatz, ers- ter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Wir haben außerdem eine Indexierung vorgenommen und diese im Grunde genommen identisch an die Entwicklung der absoluten Obergrenze angekoppelt, die seit 2011 gilt .“ Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14569 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18 .12 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 18 .12 .2015 Ernstberger, Petra SPD 18 .12 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 18 .12 .2015 Gerdes, Michael SPD 18 .12 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18 .12 .2015 Göppel, Josef CDU/CSU 18 .12 .2015 Griese, Kerstin SPD 18 .12 .2015 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Jantz, Christina SPD 18 .12 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .12 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Kömpel, Birgit SPD 18 .12 .2015 Kunert, Katrin DIE LINKE 18 .12 .2015 Mast, Katja SPD 18 .12 .2015 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .12 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Middelberg, Dr . Mathias CDU/CSU 18 .12 .2015 Nahles, Andrea SPD 18 .12 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .12 .2015 Röring, Johannes CDU/CSU 18 .12 .2015 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 18 .12 .2015 Spinrath, Norbert SPD 18 .12 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .12 .2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 18 .12 .2015 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 18 .12 .2015 Volmering, Sven CDU/CSU 18 .12 .2015 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 18 .12 .2015 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Weber, Gabi SPD 18 .12 .2015 Wicklein, Andrea SPD 18 .12 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die Tierzucht- und Abstammungs- bestimmungen für den Handel mit Zuchttieren und deren Zuchtmaterial in der Union sowie für die Einfuhr derselben in die Union, KOM(2014) 5 endg., hier: Stellungnahme gegenüber der Bundes- regierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grund- gesetzes, Kennzeichnung von Zuchttieren und -materialien mit Klonabstammung im EU-Tier- zuchtrecht verankern auf Drucksache 18/3557 sowie den Antrag Novelle des Kraft-Wärme-Kopp- lungsgesetzes unverzüglich vorlegen auf Drucksa- che 18/3919 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuerver- günstigungen für die Jahre 2013 bis 2016 (25. Sub- ventionsbericht) Drucksachen 18/5940, 18/6138 Nr. 7 14570 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten Erforderlichkeit und Eignung abschaltbarer Las- ten, um Gefährdungen oder Störungen der Sicher- heit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversor- gungssystems zu beseitigen Drucksache 18/6096 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verfahren zur Zulassung privater Bewachungsun- ternehmen auf Seeschiffen gemäß § 31 der Gewer- beordnung Erfahrungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Benehmen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra- struktur und dem Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6443, 18/6605 Nr. 1.5 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Programm für eine verantwortungsvolle und si- chere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle (Nationales Entsorgungspro- gramm) Drucksachen 18/5980, 18/6138 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 2014 Drucksachen 18/6540, 18/6708 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .3 Ratsdokument 6007/11 Drucksache 18/1393 Nr . A .18 Ratsdokument 8401/14 Drucksache 18/1393 Nr . A .19 Ratsdokument 8406/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .17 Ratsdokument 11815/14 Drucksache 18/4152 Nr . A .3 Ratsdokument 5470/15 Drucksache 18/4504 Nr . A .2 Ratsdokument 6624/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .4 Ratsdokument 8892/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .5 Ratsdokument 8905/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .6 Ratsdokument 10078/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .9 Ratsdokument 11021/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .17 Ratsdokument 12128/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .18 Ratsdokument 12137/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr . A .27 Ratsdokument 7373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6607 Nr . A .14 Ratsdokument 12502/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .15 Ratsdokument 12503/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .5 Ratsdokument 13159/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6146 Nr . A .9 Ratsdokument 11485/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/6607 Nr . A .18 Ratsdokument 12575/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .19 Ratsdokument 12576/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .20 Ratsdokument 12584/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .21 Ratsdokument 12598/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/419 Nr . A .183 Ratsdokument 12730/13 Drucksache 18/3898 Nr . A .17 Ratsdokument 5080/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .15 Ratsdokument 5711/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .16 Ratsdokument 5712/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .18 Ratsdokument 8876/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .19 Ratsdokument 9435/15 147. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Nachhaltige Entwicklung in Deutschland TOP 23 Lebensstandardsichernde Rente TOP 24 Bericht über Förderung der Kulturarbeit TOP 25 Innovationstransfer in die Gesundheitsversorgung TOP 26 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ralph Lenkert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geehrte Kolleginnen

    und Kollegen! In der gestrigen Aktuellen Stunde zum
    Klimagipfel wurde fraktionsübergreifend gewürdigt,
    dass es in Paris vorwärtsging . Frau Gundelach, man kann
    sich ja darüber streiten, ob die Schuhe der Grünen neu
    oder alt sind, aber wenigstens haben sie Schuhe, ziehen
    sie an und wollen loslaufen, was man von Ihnen nicht
    sagen kann .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Bei Strom aus erneuerbaren Energien, bei Energie-
    speichern, im Verkehrssektor, bei der Energieeffizienz –
    überall stehen Sie auf der Bremse, und ganz besonders
    bei der Wärmewende . 95 Prozent der deutschen Wohn-
    gebäude werden immer noch überwiegend mit fossilen
    Energieträgern beheizt . Nur etwa 4,5 Millionen Haus-
    halte in Deutschland decken einen Teil ihres Bedarfs
    aus erneuerbaren Quellen. Das ist definitiv zu wenig. So
    kann Deutschland seinen Teil im Kampf gegen die Erd-
    erwärmung nicht leisten .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Grünen legen jetzt einen Gesetzentwurf vor und
    fordern, dass Hauseigentümer künftig 15 Prozent der ge-
    nutzten Wärmeenergie aus regenerativen Quellen decken
    müssen oder weniger Energie verbrauchen müssen . Der
    Gesetzentwurf geht in die richtige Richtung . Auch die
    Linke kritisiert, dass die Bundesregierung bei der Sanie-
    rung des Gebäudebestandes ihre Gesetzgebungskompe-
    tenz ignoriert, vor allem, dass nur auf mieterfeindliche,
    überteuerte energetische Modernisierungsmaßnahmen
    gesetzt wird . Es braucht gesetzliche Vorgaben, die Ver-
    mieter und Hausbesitzer zu Energieeinsparmaßnahmen
    bringen, ohne dass diese zu einer ungerechtfertigten Er-
    höhung der Mieten führen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Artikel 14 Absatz 2 des Grundgesetzes bietet die Mög-
    lichkeit für diese Forderung . Ich zitiere:

    Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich
    dem Wohle der Allgemeinheit dienen .

    Das heißt, Sie könnten, wenn Sie wollten .

    Es ist richtig, den Hauseigentümern größtmögliche
    Flexibilität bei der Umsetzung zuzugestehen . Die Mög-
    lichkeit der Wahl zwischen Heizungsmodernisierung,
    Dämmung und Sanierungsfahrplan im Gesetzentwurf der
    Grünen begrüßen wir .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN sowie des Abg . Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das Landesgesetz in Baden-Württemberg zeigt erste
    Erfolge . Dass die Anzahl kleiner stromproduzierender
    Heizanlagen, KWK genannt, wächst, ist so ein Erfolg .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Allerdings braucht es noch viel mehr Ansätze . Eine dif-
    ferenzierte Energiebedarfsanalyse des Gebäudebestands
    fehlt noch immer . Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    prüfen wir, ob die Fixierung in der Energieeinsparver-
    ordnung, EnEV, auf den Dämmzustand der Außenwände
    noch der richtige Ansatz ist . Entscheidend ist doch nicht,
    wie viel Wärme theoretisch durch die Außenwände ent-
    weicht, sondern wie viel Heizenergie man entsprechend
    der Nutzung braucht bzw . einsparen könnte . Heute ist die
    Messtechnik weiter entwickelt als zur Geburtsstunde der
    EnEV . Stellen wir also gemeinsam die Analyse auf die
    richtige Basis: Gebäude müssen nach Heizbedarf je Qua-
    dratmeter Nutzfläche bewertet werden.

    Im Vorschlag der Grünen fehlt auch die Verknüpfung
    von Wärme- und Strommarkt . Gebäude sind nicht nur
    Stromproduzenten über Solardächer und KWK-Anlagen .
    Gebäude könnten auch hervorragend als Wärmeenergie-
    speicher genutzt werden, damit überschüssiger Wind-
    oder Solarstrom zwischengespeichert und genutzt wird .

    Noch ein Wort zu strukturschwachen Regionen . Dort
    sind viele Hausbesitzer mit Sanierungen schlicht über-
    fordert . Oft ist auch unsicher, ob diese Gebäude zukünf-
    tig genutzt werden können . Was machen Sie denn mit der
    alten Dame, die nur eine geringe Rente bekommt und al-
    lein im eigenen Haus wohnt? Da braucht es praktikable
    Lösungen, um soziale Härten abzufedern:


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sanierungspflicht bei selbstgenutzten Häusern in solchen
    Fällen erst nach Eigentümerwechsel, Abwrackprämien
    für Altheizungen und vor allem Förderungen, die warm-
    mietenneutrale energetische Sanierungen ermöglichen .
    Mieterinnen und Mieter verdienen den gleichen Schutz
    wie das Klima . Damit soziale Verantwortung und Klima-
    schutz möglich werden, fordert die Linke jährlich 5 Mil-
    liarden Euro für energetische Sanierungen .

    Da es kurz vor Weihnachten ist, liebe Kolleginnen und
    Kollegen von der Union: Sie alle träumen von weißen
    Weihnachten . Wenn Sie, wie bisher, beim Klimaschutz
    auf der Bremse stehen, werden weiße Weihnachten in
    Deutschland in Zukunft nur noch ein Traum sein . Das
    können wir gemeinsam verhindern .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dr. Herlind Gundelach

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14563


    (A) (C)



    (B) (D)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als nächste Rednerin spricht Dr . Nina

Scheer für die SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Nina Scheer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen

    und Kollegen! Es ist ja schon vieles über den Zustand des
    Wärmebereichs und über die Ausbauzahlen gesagt wor-
    den . Natürlich muss man konstatieren, dass es nicht gut
    ist, wenn der Ausbau erneuerbarer Energien im Wärme-
    bereich und die Investitionen in den Ausbau erneuerbarer
    Energien rückläufig sind. Die Zahlen sprechen leider die-
    se Sprache; das muss man einfach konstatieren .


    (Dr . Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, schade!)


    Insofern ist es wichtig, dass wir uns damit auseinander-
    setzen .

    Ich finde aber, es ist schade, wenn dann ein Modell in
    den Mittelpunkt gerückt wird, an das sich mehr Fragezei-
    chen als Lösungswege anschließen . Insofern möchte ich
    einige Punkte in Erinnerung rufen .

    Zunächst zu den Rahmenbedingungen, mit denen wir
    zurzeit zu tun haben . Wir haben einen extrem niedrigen
    Ölpreis . Es ist natürlich klar, dass Anreizprogramme, die
    aufgelegt werden und die für sich genommen richtiger-
    weise auch auf erneuerbare Energien zielen, in puncto
    Effizienz – es soll ja auch Effizienz angereizt werden –
    vor dem Hintergrund eines niedrigen Ölpreises mögli-
    cherweise eine ganz andere Wirkung entfalten, als sie es
    bei einem hohen Ölpreis täten .

    Natürlich erklärt sich vor diesem Hintergrund auch,
    dass mit dem Effizienzanreiz, der gesetzt ist und der, wie
    gesagt, natürlich auch erneuerbare Energien anreizen
    würde, auf einmal Öl und niedrige Gasbrennwertkessel
    gefördert und angereizt werden . Das ist eine Entwick-
    lung, die man natürlich beobachten muss und die man
    nicht gutheißen kann . Auch da, meine ich, müssen wir
    selbstkritisch sagen: Vielleicht sollte man an dieser Stelle
    nachsteuern und feststellen: Diese Anreize, die an sich
    in Richtung Energieeffizienz und Förderung der erneu-
    erbaren Energien weisen sollten, haben leider ungünstige
    Mitnahmeeffekte . Darauf muss die Politik reagieren .

    Ein weiterer Punkt ist der milde Winter . Wir haben ein
    etwas verzerrtes Bild davon, welcher Anteil beim Ausbau
    der erneuerbaren Energien tatsächlich erreicht wurde, al-
    lein schon deshalb – in positiv unterstrichenem Sinne –,
    weil wir in den letzten Jahren insgesamt einen geringeren
    Heizbedarf hatten . Wir müssen natürlich darauf vorberei-
    tet sein, dass dies, wenn möglicherweise punktuell wie-
    der härtere Winter kommen, ein anderes Bild hervorruft .

    Zu guter Letzt – dieser Aspekt ist in den letzten Dis-
    kussionen, die wir über diesen Themenkomplex geführt
    haben, schon vielfach erwähnt worden – ist auch der
    Investitionsattentismus aufgrund des doch nicht gekom-
    menen steuerlichen Anreizes zu nennen . Wir können na-
    türlich nicht immer nur über Modelle reden; denn dann
    warten die Leute auf solche Modelle . Wenn sie dann

    nicht umgesetzt werden, hat das fatale, verheerende Aus-
    wirkungen auf das Verhalten der Leute, die ihre Kessel
    austauschen bzw . Modernisierungsmaßnahmen durch-
    führen wollten, dann aber auf eine Sache gewartet ha-
    ben . In dieser Zeit hätten sie allerdings, wenn sie nicht
    gewartet hätten, schon viele gute Maßnahmen ergreifen
    können .

    Insofern möchte ich festhalten: Es ist ganz wichtig,
    dass wir den Umstieg auf die erneuerbaren Energien stär-
    ker in den Fokus rücken. Ich finde, diese gute Anstoß-
    wirkung kann man dem Gesetzentwurf, der jetzt vorliegt,
    entnehmen; das ist anzuerkennen . Man sollte dabei nicht
    zu stark auf den Effizienzaspekt setzen, weil dann die
    von mir geschilderten Effekte eintreten könnten .

    Zu den Berechnungsmethoden nur ganz kurz: Wir
    können die Zahlen ja noch einmal vergleichen . Das ist
    aber ein Stück weit müßig . Erläuternd muss man an die-
    ser Stelle sagen: Ja, es ist, auch aufgrund einer Vorga-
    be der EU, nun dazu gekommen, dass man die ganzen
    Strombereiche aus der Berechnung herausnimmt, inso-
    fern den reinen Wärmebereich als Berechnungsgrundla-
    ge nimmt . Daher hat es bei den Zahlen eine Verschiebung
    gegeben. Aber ich finde es etwas müßig, jetzt so sehr auf
    die Zahlen abzustellen


    (Dr . Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir müssen das Ziel erhöhen!)


    und die Frage zu stellen: „Sind die Ziele erreicht oder
    nicht?“, weil es jenseits dieser Ziele aufgrund der gerade
    von mir genannten Aspekte wichtig ist, dass wir schauen,
    wie wir es schaffen, die erneuerbaren Energien auszu-
    bauen .

    Jetzt noch zu der Frage: Soll man wirklich das Modell
    aus Baden-Württemberg übernehmen? Frau Gundelach
    hat richtigerweise angemerkt, dass auch dort am Anfang
    ein Effekt zu verzeichnen war, der erst einmal bedeutet
    hat: Es geht in die falsche Richtung . – Das hat sich in-
    zwischen etwas nivelliert . Aber auch von heute aus ge-
    sehen – fünf oder sechs Jahre nachdem das Gesetz in
    Baden-Württemberg in Kraft getreten ist – können wir
    feststellen, dass es kein richtig durchschlagendes Instru-
    ment ist; das muss man einfach zur Kenntnis nehmen .

    Vor diesem Hintergrund frage ich mich: Was bedeutet
    es, wenn man dieses Instrument additiv in den Maßnah-
    menkatalog, den wir schon haben, aufnimmt? Das hät-
    te zur Folge, dass man beim MAP Umstrukturierungen
    vornehmen müsste . In einem Bereich, in dem man etwas
    auf den Weg gebracht hat und in dem man gerade dabei
    ist, den Menschen zu erklären, welche Möglichkeiten sie
    haben, müsste man also sagen: Nein, Kommando zurück!
    Wir ändern das . Die Förderung wird jetzt zu einer Nut-
    zungspflicht umdeklariert. – Das halte ich im Hinblick
    auf die politische Kommunikation für ungünstig .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Bundesregierung fördert jetzt sogar fossile Gasheizungen! – Dr . Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fördern und Fordern!)


    Man kann, wenn man Maßnahmen verändert und wenn
    sich die politischen Rahmenbedingungen verändern,

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 201514564


    (A) (C)



    (B) (D)


    nicht so tun, als befinde man sich im luftleeren Raum.
    Man muss schon dafür sorgen, dass die Maßnahmen, die
    auf den Weg gebracht wurden, auch greifen . Wenn sie
    nicht zielführend sind, muss man genau dort ansetzen,
    wo deutlich wird, dass sie nicht zielführend sind, und darf
    nicht immer gleich das Kind mit dem Bade ausschütten
    und komplett neue Maßnahmen ins Leben rufen . Das hal-
    te ich mit Blick auf die Verunsicherung der Bevölkerung,
    die Unklarheit ob der Fülle der Maßnahmen, die zur Ver-
    fügung stehen, und die Rahmenbedingungen nicht für
    zielführend .


    (Peter Meiwald [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also, in Baden-Württemberg ist niemand verunsichert! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Union ist verunsichert!)


    – Insgesamt ist ja die Rede davon, das jetzt auf die Bun-
    desebene zu übertragen; davon habe ich gesprochen .

    Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass wir alle – jetzt
    spreche ich über meine persönliche Einschätzung – uns
    auch fragen müssen: Was bedeutet die nach wie vor mas-
    sive Verstromung und die anderweitige Nutzung fossiler
    Energien? Ich persönlich bin der Meinung, dass wir auf
    lange Sicht, gerade angesichts des niedrigen Ölpreises,
    wahrscheinlich nicht umhinkommen, auch die Schäd-
    lichkeit dieser Emissionen zu bewerten; das ist meine
    ganz persönliche Sicht auf die Dinge . Möglicherweise
    muss man irgendwann auch über eine Schadstoffsteuer
    nachdenken; das ist, wie gesagt, meine persönliche Ein-
    schätzung . Das wäre eine Maßnahme, die additiv ergrif-
    fen werden könnte und die den „richtigen“ Maßnahmen,
    die schon aufgesetzt wurden, nicht widerspricht . Insofern
    haben wir, glaube ich, noch eine Menge Diskussionen
    vor uns . In diesem Sinne: Auf eine konstruktive Zusam-
    menarbeit!

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)