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ID1814704100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/147 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Inhalt: Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Unterrichtung durch den Parla- mentarischen Beirat für nachhaltige Entwick- lung: Stellungnahme des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung zum Indikatorenbericht 2014 „Nachhaltige Ent- wicklung in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes – und – Erwartungen an den Fortschrittsbericht 2016 der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Drucksache 18/7082 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 14514 C Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14515 C Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14516 D Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14518 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14519 C Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14520 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14521 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 14522 D Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14524 B Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14525 A Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben – Für eine gute, lebensstandardsichernde Rente Drucksache 18/6878 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14526 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 14526 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14529 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14531 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14533 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 14535 A Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 14536 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 14537 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14539 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14541 B Tagesordnungspunkt 24: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Maß- nahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesvertriebenengesetzes in den Jahren 2013 und 2014 Drucksache 18/5598 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14542 D Dr . Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 14542 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14544 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14545 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14546 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14547 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14548 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015II Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Transfer von Forschungsergebnissen und Innovationen in die Gesundheitsver- sorgung beschleunigen Drucksache 18/7044 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14549 D Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14550 A Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14552 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14553 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 14555 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14556 C Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Christian Kühn (Tübin- gen), Annalena Baerbock, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energi- en-Wärmegesetz – EEWärmeG) Drucksache 18/6885 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 14560 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14562 A Dr . Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14563 A Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14564 B Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14566 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14569 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14569 B Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14513 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 146 . Sitzung, Seite 14458 B, vorletzter Absatz, ers- ter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Wir haben außerdem eine Indexierung vorgenommen und diese im Grunde genommen identisch an die Entwicklung der absoluten Obergrenze angekoppelt, die seit 2011 gilt .“ Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14569 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18 .12 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 18 .12 .2015 Ernstberger, Petra SPD 18 .12 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 18 .12 .2015 Gerdes, Michael SPD 18 .12 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18 .12 .2015 Göppel, Josef CDU/CSU 18 .12 .2015 Griese, Kerstin SPD 18 .12 .2015 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Jantz, Christina SPD 18 .12 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .12 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Kömpel, Birgit SPD 18 .12 .2015 Kunert, Katrin DIE LINKE 18 .12 .2015 Mast, Katja SPD 18 .12 .2015 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .12 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Middelberg, Dr . Mathias CDU/CSU 18 .12 .2015 Nahles, Andrea SPD 18 .12 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .12 .2015 Röring, Johannes CDU/CSU 18 .12 .2015 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 18 .12 .2015 Spinrath, Norbert SPD 18 .12 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .12 .2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 18 .12 .2015 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 18 .12 .2015 Volmering, Sven CDU/CSU 18 .12 .2015 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 18 .12 .2015 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Weber, Gabi SPD 18 .12 .2015 Wicklein, Andrea SPD 18 .12 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die Tierzucht- und Abstammungs- bestimmungen für den Handel mit Zuchttieren und deren Zuchtmaterial in der Union sowie für die Einfuhr derselben in die Union, KOM(2014) 5 endg., hier: Stellungnahme gegenüber der Bundes- regierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grund- gesetzes, Kennzeichnung von Zuchttieren und -materialien mit Klonabstammung im EU-Tier- zuchtrecht verankern auf Drucksache 18/3557 sowie den Antrag Novelle des Kraft-Wärme-Kopp- lungsgesetzes unverzüglich vorlegen auf Drucksa- che 18/3919 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuerver- günstigungen für die Jahre 2013 bis 2016 (25. Sub- ventionsbericht) Drucksachen 18/5940, 18/6138 Nr. 7 14570 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten Erforderlichkeit und Eignung abschaltbarer Las- ten, um Gefährdungen oder Störungen der Sicher- heit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversor- gungssystems zu beseitigen Drucksache 18/6096 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verfahren zur Zulassung privater Bewachungsun- ternehmen auf Seeschiffen gemäß § 31 der Gewer- beordnung Erfahrungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Benehmen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra- struktur und dem Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6443, 18/6605 Nr. 1.5 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Programm für eine verantwortungsvolle und si- chere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle (Nationales Entsorgungspro- gramm) Drucksachen 18/5980, 18/6138 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 2014 Drucksachen 18/6540, 18/6708 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .3 Ratsdokument 6007/11 Drucksache 18/1393 Nr . A .18 Ratsdokument 8401/14 Drucksache 18/1393 Nr . A .19 Ratsdokument 8406/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .17 Ratsdokument 11815/14 Drucksache 18/4152 Nr . A .3 Ratsdokument 5470/15 Drucksache 18/4504 Nr . A .2 Ratsdokument 6624/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .4 Ratsdokument 8892/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .5 Ratsdokument 8905/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .6 Ratsdokument 10078/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .9 Ratsdokument 11021/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .17 Ratsdokument 12128/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .18 Ratsdokument 12137/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr . A .27 Ratsdokument 7373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6607 Nr . A .14 Ratsdokument 12502/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .15 Ratsdokument 12503/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .5 Ratsdokument 13159/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6146 Nr . A .9 Ratsdokument 11485/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/6607 Nr . A .18 Ratsdokument 12575/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .19 Ratsdokument 12576/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .20 Ratsdokument 12584/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .21 Ratsdokument 12598/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/419 Nr . A .183 Ratsdokument 12730/13 Drucksache 18/3898 Nr . A .17 Ratsdokument 5080/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .15 Ratsdokument 5711/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .16 Ratsdokument 5712/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .18 Ratsdokument 8876/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .19 Ratsdokument 9435/15 147. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Nachhaltige Entwicklung in Deutschland TOP 23 Lebensstandardsichernde Rente TOP 24 Bericht über Förderung der Kulturarbeit TOP 25 Innovationstransfer in die Gesundheitsversorgung TOP 26 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Markus Kurth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Ernst, ich muss meine eben gemachten, ermun-

    ternd gedachten Bemerkungen zur strategischen Überle-
    bensfähigkeit wieder ein bisschen relativieren . Politik ist
    keine voluntaristische Veranstaltung .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Wenn Sie sagen, dass wir keine Abstriche machen
    müssen, dann müssen Sie sich, selbst wenn Sie eine ab-
    solute Mehrheit hätten, fragen, ob denn das, was Herr
    Birkwald hier vorgeschlagen hat, auch nur ansatzwei-
    se mit den Gewerkschaften machbar sein würde . Das
    würde es nämlich nicht . Ich bin sicherlich niemand, der
    die Lohnnebenkosten als Superargument ganz oben an
    die erste Stelle stellt, aber einen Beitragssatzanstieg um
    10 Prozentpunkte kann man nicht ignorieren . Das wird
    natürlich Folgen für die Ökonomie haben .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Nicht in einem Jahr und auf einen Rutsch! Das ist doch Unsinn! Ganz langsam!)


    Wir können auch die gesetzliche Rentenversicherung
    nicht allein betrachten; denn auch die gesetzliche Kran-
    kenversicherung steht angesichts des demografischen
    Wandels vor Kostensteigerungen .

    Wenn man sich überlegen will, wie man Politik macht,
    muss man gerade bei einer langfristig angelegten Sozi-
    alversicherung sehen, dass das Ganze pfadabhängig ist .
    Die jetzige Situation mit dem Drei-Säulen-Modell ist
    nicht vom Himmel gefallen, sondern ein längerer Ent-
    wicklungsprozess . Genauso wird man in einem längeren
    Entwicklungsprozess Defizite dieser drei Säulen analy-
    sieren und schauen müssen, wie man jeweils innerhalb
    der drei Säulen damit klarkommt; das führe ich gleich
    noch aus .

    Sicherlich wird man sagen, dass die gesetzliche Ren-
    te sozusagen als Basis und Voraussetzung für die priva-
    te Vorsorge gestärkt werden muss . Ich erwarte aber ein
    planvolles Vorgehen


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Was heißt das denn konkret? Was heißt das, „die gesetzliche Rente stärken“?)


    und nicht einfach das Aufstellen eines Wunschkatalogs
    und die Aussage: So muss das aber sein . – Das ist genau
    die kuschelige Oppositionswelt, aus der Sie sich doch an-
    geblich verabschieden wollten .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich finde, man kann es den Regierungsfraktionen an-
    gesichts dessen, was im Feststellungsteil analysiert wird,
    nicht leicht machen; denn das absinkende Rentenniveau
    wird aktuell leider nicht durch die Riester-Rente kom-
    pensiert . Wie eine meiner Kleinen Anfragen an das Fi-
    nanzministerium ergeben hat, sind es nur 6,4 Millionen
    von 35 Millionen Versicherungsberechtigten, die den
    Riester-Vertrag wirklich voll besparen . Das heißt also:
    Der ganze Niveauausgleich findet so gar nicht statt.

    Wir haben gleichzeitig eine hohe Selektivität bei Ries-
    ter; denn die Geringverdiener schließen das eben nicht
    ab .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Sag ich doch!)


    Diese hohe Selektivität bzw . diese Unwucht haben wir
    gleichzeitig bei der zweiten Säule, der Betriebsrente .
    Auch da sehen wir: Der Verbreitungsgrad ist noch zu ge-
    ring . Er konzentriert sich auf die Großunternehmen und
    auf eher besserverdienende Personen . Hier ist eben für
    einen großen Teil der Bevölkerung die zweite Säule auch
    nicht tragfähig . Das bedeutet, dass wir bei jeder Säule
    schauen müssen, wie wir an der Stelle weiter vorankom-
    men .

    Da sehe ich bei der Großen Koalition aber großes
    Schweigen im Walde . Sie haben verschiedene, im Dif-
    fusen bleibende Vorschläge; manche Sachen liegen in
    den Schubladen des Bundesministeriums . Im Grunde
    genommen befinden Sie sich aber in einer Blockadesitu-
    ation, und zwar wegen des Rentenpakets, das Sie gleich,
    nachdem Sie die Regierung übernommen haben, verab-
    schiedet haben . Seitdem trauen Sie sich doch gegenseitig
    nicht mehr über den Weg, blockieren sich und schieben
    notwendige Entwicklungen auf .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie kommen auch in anderen Bereichen nicht voran .
    Selbst bei an sich eigentlich harmlosen Geschichten wie
    der Arbeitsstättenverordnung wird alles gleich aufgebla-
    sen, Unternehmerlager und Wirtschaftsflügel der CDU
    regen sich auf, und deswegen unterbleiben notwendige
    Weiterentwicklungen oder fallen, wie bei Ihren Vor-
    schlägen zur Flexirente, minimal aus . Ob da ein Gesetz
    kommt – wir warten ohnehin schon lange darauf .

    Klaus Ernst

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14533


    (A) (C)



    (B) (D)


    Das Glück, das Sie haben, ist, dass die wirtschaftli-
    che Lage günstig ist . Der Problemdruck wird aber nicht
    geringer . Es steht zu befürchten, dass wir spätestens ab
    Mitte der 2020er-Jahre sowohl von der Beitragsseite als
    auch von der Seite der Altersarmut unter Druck geraten,
    wenn wir an dieser Stelle nichts machen .

    Warum stellen Sie sich zum Beispiel in Bezug auf die
    Betriebsrente nicht die Frage, ob Sie es machen sollten
    wie in Großbritannien? Dort gibt es ein Opt-out-Modell .
    Arbeitgeber müssen eine Betriebsrente anbieten, und die
    Beschäftigten können dann sagen, ob sie sie wollen oder
    nicht . In Großbritannien ist die Verbreitung der Betriebs-
    rente dadurch gestiegen, und sie befindet sich auf dem
    Vormarsch . Warum kann man sich das nicht einmal über-
    legen? Warum reagieren Sie nicht auf diese Mängel, die
    ich gerade in Bezug auf die Riester-Rente genannt habe?

    Wir diskutieren im Moment in der Fraktion darüber –
    ich hoffe, dass wir bald zum Abschluss kommen –, dass
    man die Förderung bei Riester umstellen kann, und zwar
    weiter in Richtung der Geringverdienenden, damit dort
    die Verbreitung steigt . Wir brauchen gleichzeitig mehr
    Transparenz bei den Produkten . Diese ist unbefriedigend .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    All die Reparaturen bei der zweiten und dritten Säule
    werden trotzdem nicht dazu führen, dass alles ausgegli-
    chen wird, was mit dem gesetzlichen Rentenniveau zu-
    sammenhängt .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Aha!)


    Darum gebe ich zu: Wir müssen das Niveau der gesetz-
    lichen Rente nach oben hin stabilisieren . Das muss tat-
    sächlich so sein; denn die Voraussetzungen für die ka-
    pitalgedeckte Absicherung – auch die Betriebsrente ist
    überwiegend kapitalgedeckt – werden in Zukunft nicht
    besser . Wir haben, weil wir eine sehr reife Volkswirt-
    schaft sind, ein tendenziell sinkendes Zinsniveau . Wir
    werden nicht auf 4 Prozent Kapitalmarktzinsen bei ent-
    sprechend risikoarmen Anlagen kommen . Darauf muss
    man reagieren .

    Im Unterschied zu 2000, der Jahrtausendwende, ist es
    so, dass wir seitdem eine Finanzmarkt- und Euro-Krise
    hatten und die gesetzliche Rente die Überlegenheit des
    Umlagesystems unter Beweis gestellt hat . Nicht einmal
    die Versicherungswirtschaft stellt in Abrede, dass die
    umlagefinanzierte gesetzliche Rente Voraussetzung für
    private Vorsorge ist . Nur wenn wir eine armutsfeste und
    stabile gesetzliche Rente haben, haben Leute auch Anrei-
    ze, privat vorzusorgen oder Betriebsrenten in Anspruch
    zu nehmen .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Haben sie in Zukunft nicht mehr!)


    Das heißt, wir sind in dieser Hinsicht ein Stück weiter
    als vor 15 Jahren, auch gesellschaftlich . Selbst Herr
    Schiewerling hat gewisse Nachdenklichkeit signalisiert .
    So sollte man dann das Ruder langsam umsteuern und
    sich in eine andere Richtung bewegen . Das macht die Re-
    gierung im Moment leider nicht . Aber nur voluntaristi-
    sche Das-will-ich-so-Sprüche und eine Mindestrente von

    1 050 Euro zu fordern, sind keine realistische und keine
    strategische Perspektive .

    Vielen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Da war nichts Konkretes dabei!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


Martin Rosemann ist der nächste Redner für die
SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martin Rosemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Meine Damen und Herren! Markus Kurth, herzlichen
    Dank dafür, dass Sie alles gesagt haben, was zum Antrag
    der Linken zu sagen ist .


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen kann ich mich wieder der Realität zuwenden .

    Zunächst einmal zur aktuellen Lage . Diese ist in der
    Rentenversicherung ausgesprochen gut . Die Nachhal-
    tigkeitsrücklage liegt bei rund 35 Milliarden Euro . Wir
    mussten in dieser Legislaturperiode sogar schon die Bei-
    tragssätze senken . Diese Situation ist deutlich besser, als
    es noch vor einigen Jahren prognostiziert worden ist .
    Matthias Birkwald, das zeigt, dass der Nachhaltigkeits-
    faktor auf die Situation am Arbeitsmarkt reagiert; denn
    das, was wir erleben, hat mit der sehr guten Lage auf
    dem Arbeitsmarkt, mit der höchsten Erwerbstätigkeit,
    der höchsten Zahl an sozialversicherungspflichtig Be-
    schäftigten und der geringsten Arbeitslosigkeit seit der
    Wiedervereinigung zu tun .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Weil das so ist, dürfen die Leute keine anständige Rente kriegen? Das ist unlogisch!)


    Das wiederum hat etwas mit den Strukturreformen auf
    dem Arbeitsmarkt vor rund zehn Jahren zu tun . Es hat
    etwas zu tun mit den richtigen Weichenstellungen der Po-
    litik in der Finanzmarktkrise . Und es hat erst recht etwas
    damit zu tun, dass wir verantwortungsvolle Unternehmer
    und engagierte Beschäftigte in Deutschland haben .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, ich will aber auch noch
    an die ersten Leistungsverbesserungen in der Rente seit
    Jahren, die Aufwertung der Kindererziehungszeiten vor
    1992, den früheren Rentenzugang für besonders langjäh-
    rig Versicherte und Verbesserungen bei den Erwerbsmin-
    derungsrenten erinnern . Das hat diese Bundesregierung
    gemacht . Das hat die Bundesministerin Andrea Nahles

    Markus Kurth

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 201514534


    (A) (C)



    (B) (D)


    gemacht . Und das hat diese SPD gemacht, meine Damen
    und Herren .


    (Beifall bei der SPD – Michael GrosseBrömer [CDU/CSU]: Ganz allein wart ihr nicht!)


    Wir sind damit sicherlich noch nicht am Ende; denn
    die Herausforderungen durch den demografischen Wan-
    del, durch zunehmende Altersarmut liegen auf dem Tisch .


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: „Koalition“ ist heute ein Fremdwort!)


    – Ja, die Koalition hat es gemeinsam gemacht .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Danke!)


    Es ist ja Weihnachten .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das hängt auch ein bisschen mit Mehrheiten zusammen!)


    – Wenn ihr euch durch diese Bundesregierung nicht an-
    gesprochen fühlt, dann ist das nicht mein Problem .


    (Lachen bei der CDU/CSU)


    Die Herausforderungen durch den demografischen
    Wandel und durch zunehmende Altersarmut infolge von
    brüchigen Erwerbsbiografien liegen also auf dem Tisch.
    Wir haben mit den Verbesserungen bei den Erwerbsmin-
    derungsrenten schon einen wichtigen Schritt zur Bekämp-
    fung von Altersarmut gemacht . Aber natürlich brauchen
    wir weitere Antworten, gerade dann, wenn Menschen mit
    brüchigen Erwerbsbiografien, mit geringen Löhnen, mit
    langen Phasen der Arbeitslosigkeit in Zukunft in Rente
    gehen . Deswegen werden wir als Koalition geringe An-
    wartschaften im Rahmen der solidarischen Lebensleis-
    tungsrente noch in dieser Legislaturperiode aufwerten .


    (Beifall bei der SPD – Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Da bin ich mal gespannt!)


    Wenn wir im Durchschnitt älter werden, dann müssen
    wir im Durchschnitt auch länger arbeiten . Dann müssen
    wir aber auch dafür sorgen, dass die Menschen das schaf-
    fen . Wenn wir auf die Arbeitsmarktstatistiken schauen,
    dann sehen wir, dass wir dabei schon ein großes Stück
    vorangekommen sind . Mit der Einigung in der Koalition
    über flexible Übergänge verbessern wir die Bedingungen
    weiter .


    (Beifall der Abg . Katja Mast [SPD])


    Durch eine attraktivere und flexiblere Teilrente und die
    frühere Möglichkeit, Abschläge abzukaufen, machen wir
    einen flexiblen Ausstieg attraktiver. Durch die Stärkung
    von Prävention und Reha verbessern wir die Chancen,
    dass die Menschen bei guter Gesundheit möglichst lange
    im Erwerbsleben bleiben können . Durch die Möglichkeit,
    eigene Rentenanwartschaften auch während des Renten-
    bezugs zu erwerben, machen wir das Weiterarbeiten auch
    nach dem Renteneintritt attraktiver .

    Klar ist und klar muss sein: Die gesetzliche Rente
    ist und bleibt die zentrale Säule der Altersversorgung in

    Deutschland . Deswegen müssen wir sie auch stabilisie-
    ren .


    (Beifall bei der SPD)


    Klar ist aber auch, dass der demografische Wandel nur
    bewältigbar ist, wenn wir die Lasten gerecht zwischen
    den Generationen verteilen und Alterssicherung auf meh-
    reren Säulen basiert . Klar ist schließlich auch, dass es so,
    wie man es sich einmal vorgestellt hat, nicht gut genug
    funktioniert . Deswegen sehen auch wir da Reformbedarf .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Immerhin!)


    Reformbedarf sehe ich vor allem in zwei Bereichen .

    Ich glaube, wir müssen auch bei kapitalgedeckten
    Systemen weg von individuellen Lösungen . Wir müssen
    hin zu mehr kollektiven Lösungen und zu mehr Verbind-
    lichkeit . Das heißt, dass betriebliche Altersversorgung
    auch in Deutschland sozialpartnerschaftlich organisiert
    wird . Das erhöht die Verbindlichkeit, und wir erreichen
    mehr Beschäftigte . Das reduziert Vertriebs- und Verwal-
    tungskosten und ermöglicht optimalere Anlagestrategien .

    Den zweiten Reformbedarf sehe ich bei der Förde-
    rung . Ich glaube, wenn wir über stärkere kollektive Sys-
    teme die zweite Säule, die betriebliche Altersversorgung,
    stärken, dann müssen wir in der zweiten Säule auch Ge-
    ringverdienerinnen und Geringverdiener besser fördern,
    damit nicht nur gut verdienende Facharbeiter aus der
    zweiten Säule, der betrieblichen Altersversorgung, pro-
    fitieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Insgesamt heißt das, dass wir einen Paradigmenwech-
    sel bei der betrieblichen Altersversorgung vornehmen
    müssen und die betriebliche Altersversorgung von einem
    Instrument der betrieblichen Personalpolitik zu einem
    Instrument der Sozialpolitik für alle Beschäftigten in
    Deutschland weiterentwickeln müssen .

    Aber klar ist: Nicht alle Probleme sind alleine in der
    Rentenpolitik zu lösen . Denn natürlich gibt es einen Zu-
    sammenhang: gute Arbeit, gute Löhne, gute Rente .


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sag doch mal was zu Riester!)


    Deshalb haben wir den Mindestlohn eingeführt . Des-
    halb stärken wir die Tarifbindung . Deshalb arbeiten wir
    für den Grundsatz: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit für
    Frauen und Männer genauso wie in der Leiharbeit .


    (Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Aber nicht für Leiharbeiter!)


    Deshalb setzen wir uns für die bessere Vereinbarkeit von
    Familie und Beruf ein . Deshalb geht es auch um bessere
    Bildung von Anfang an . An all dem arbeiten wir Sozial-
    demokratinnen und Sozialdemokraten hier im Bund ge-
    meinsam mit unserem Koalitionspartner, aber auch in der
    Verantwortung in den Ländern .

    Dr. Martin Rosemann

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14535


    (A) (C)



    (B) (D)


    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein frohes
    Weihnachtsfest .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)