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ID1814700200

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    Plenarprotokoll 18/147 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Inhalt: Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Unterrichtung durch den Parla- mentarischen Beirat für nachhaltige Entwick- lung: Stellungnahme des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung zum Indikatorenbericht 2014 „Nachhaltige Ent- wicklung in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes – und – Erwartungen an den Fortschrittsbericht 2016 der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Drucksache 18/7082 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 14514 C Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14515 C Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14516 D Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14518 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14519 C Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14520 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14521 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 14522 D Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14524 B Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14525 A Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben – Für eine gute, lebensstandardsichernde Rente Drucksache 18/6878 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14526 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 14526 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14529 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14531 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14533 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 14535 A Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 14536 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 14537 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14539 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14541 B Tagesordnungspunkt 24: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Maß- nahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesvertriebenengesetzes in den Jahren 2013 und 2014 Drucksache 18/5598 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14542 D Dr . Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 14542 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14544 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14545 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14546 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14547 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14548 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015II Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Transfer von Forschungsergebnissen und Innovationen in die Gesundheitsver- sorgung beschleunigen Drucksache 18/7044 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14549 D Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14550 A Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14552 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14553 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 14555 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14556 C Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Christian Kühn (Tübin- gen), Annalena Baerbock, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energi- en-Wärmegesetz – EEWärmeG) Drucksache 18/6885 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 14560 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14562 A Dr . Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14563 A Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14564 B Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14566 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14569 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14569 B Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14513 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 146 . Sitzung, Seite 14458 B, vorletzter Absatz, ers- ter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Wir haben außerdem eine Indexierung vorgenommen und diese im Grunde genommen identisch an die Entwicklung der absoluten Obergrenze angekoppelt, die seit 2011 gilt .“ Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14569 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18 .12 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 18 .12 .2015 Ernstberger, Petra SPD 18 .12 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 18 .12 .2015 Gerdes, Michael SPD 18 .12 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18 .12 .2015 Göppel, Josef CDU/CSU 18 .12 .2015 Griese, Kerstin SPD 18 .12 .2015 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Jantz, Christina SPD 18 .12 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .12 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Kömpel, Birgit SPD 18 .12 .2015 Kunert, Katrin DIE LINKE 18 .12 .2015 Mast, Katja SPD 18 .12 .2015 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .12 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Middelberg, Dr . Mathias CDU/CSU 18 .12 .2015 Nahles, Andrea SPD 18 .12 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .12 .2015 Röring, Johannes CDU/CSU 18 .12 .2015 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 18 .12 .2015 Spinrath, Norbert SPD 18 .12 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .12 .2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 18 .12 .2015 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 18 .12 .2015 Volmering, Sven CDU/CSU 18 .12 .2015 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 18 .12 .2015 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Weber, Gabi SPD 18 .12 .2015 Wicklein, Andrea SPD 18 .12 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die Tierzucht- und Abstammungs- bestimmungen für den Handel mit Zuchttieren und deren Zuchtmaterial in der Union sowie für die Einfuhr derselben in die Union, KOM(2014) 5 endg., hier: Stellungnahme gegenüber der Bundes- regierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grund- gesetzes, Kennzeichnung von Zuchttieren und -materialien mit Klonabstammung im EU-Tier- zuchtrecht verankern auf Drucksache 18/3557 sowie den Antrag Novelle des Kraft-Wärme-Kopp- lungsgesetzes unverzüglich vorlegen auf Drucksa- che 18/3919 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuerver- günstigungen für die Jahre 2013 bis 2016 (25. Sub- ventionsbericht) Drucksachen 18/5940, 18/6138 Nr. 7 14570 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten Erforderlichkeit und Eignung abschaltbarer Las- ten, um Gefährdungen oder Störungen der Sicher- heit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversor- gungssystems zu beseitigen Drucksache 18/6096 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verfahren zur Zulassung privater Bewachungsun- ternehmen auf Seeschiffen gemäß § 31 der Gewer- beordnung Erfahrungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Benehmen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra- struktur und dem Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6443, 18/6605 Nr. 1.5 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Programm für eine verantwortungsvolle und si- chere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle (Nationales Entsorgungspro- gramm) Drucksachen 18/5980, 18/6138 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 2014 Drucksachen 18/6540, 18/6708 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .3 Ratsdokument 6007/11 Drucksache 18/1393 Nr . A .18 Ratsdokument 8401/14 Drucksache 18/1393 Nr . A .19 Ratsdokument 8406/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .17 Ratsdokument 11815/14 Drucksache 18/4152 Nr . A .3 Ratsdokument 5470/15 Drucksache 18/4504 Nr . A .2 Ratsdokument 6624/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .4 Ratsdokument 8892/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .5 Ratsdokument 8905/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .6 Ratsdokument 10078/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .9 Ratsdokument 11021/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .17 Ratsdokument 12128/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .18 Ratsdokument 12137/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr . A .27 Ratsdokument 7373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6607 Nr . A .14 Ratsdokument 12502/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .15 Ratsdokument 12503/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .5 Ratsdokument 13159/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6146 Nr . A .9 Ratsdokument 11485/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/6607 Nr . A .18 Ratsdokument 12575/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .19 Ratsdokument 12576/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .20 Ratsdokument 12584/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .21 Ratsdokument 12598/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/419 Nr . A .183 Ratsdokument 12730/13 Drucksache 18/3898 Nr . A .17 Ratsdokument 5080/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .15 Ratsdokument 5711/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .16 Ratsdokument 5712/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .18 Ratsdokument 8876/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .19 Ratsdokument 9435/15 147. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Nachhaltige Entwicklung in Deutschland TOP 23 Lebensstandardsichernde Rente TOP 24 Bericht über Förderung der Kulturarbeit TOP 25 Innovationstransfer in die Gesundheitsversorgung TOP 26 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carsten Träger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ein Jahr geht zu Ende, und da ist es Brauch,
    dass man zurückblickt auf das Jahr: auf das Erreichte und
    vielleicht auf das Unvollkommene . Da passt es gut, dass
    wir heute, am letzten Plenartag des Jahres, den Indika-
    torenbericht zum Stand der nachhaltigen Entwicklung
    in Deutschland debattieren . Darin geht es um die langen
    Linien, die großen Trends . Wohin führt unsere Entwick-
    lung? Wo läuft es gut? Wo besteht Handlungsbedarf? Ich
    ziehe eine positive Bilanz aus mehreren Gründen .

    Ich habe es schon an anderer Stelle erwähnt – aber
    man kann es gar nicht oft genug betonen –: Deutschland
    ist mit seiner Architektur der Nachhaltigkeit weltweit
    beispielgebend . Wir können stolz darauf sein, dass wir
    seit 2002 eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie haben,
    dass wir einen Rat für Nachhaltigkeit haben und dass
    wir einen Parlamentarischen Beirat haben . Wir können
    auf diese Institutionen und auf die Arbeit, die sie leisten,
    stolz sein . Aber wir müssen sie weiterentwickeln .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ein fester Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie ist
    der regelmäßige Indikatorenbericht, den wir heute debat-
    tieren . Alle zwei Jahre misst das Statistische Bundesamt
    anhand von 21 Indikatoren den Fortschritt in den Kern-
    bereichen Generationengerechtigkeit, Lebensqualität
    und sozialer Zusammenhalt .

    Im Bericht 2014 stehen positive Trends wie der Aus-
    bau der erneuerbaren Energien, der Abbau der Schulden
    und die Erhöhung des Beschäftigungsniveaus . Dann gibt
    es Ziele, die sich zwar in die richtige Richtung entwi-
    ckeln, gleichwohl zu langsam . Dazu zählen die Energie-
    und Rohstoffproduktivität, der Primärenergieverbrauch,

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 201514514


    (A) (C)



    (B) (D)


    die Gleichstellung sowie die Flächeninanspruchnahme .
    Hier sind weitere Anstrengungen nötig, ganz klar .

    Und dann gibt es negative Trends in den Bereichen
    Mobilität, Zukunftsinvestitionen und Artenvielfalt . Dort
    liegt der Indikatorenwert bei 63 Prozent des Zielwerts .
    Das ist der schlechteste jemals gemessene Wert . Alarmie-
    rend ist auch der Teilindikator für das Agrarland . Dieser
    ist auf 56 Prozent des Zielwerts gesunken . Er hat sich in
    den letzten zehn Jahren deutlich verschlechtert .

    Wir müssen die Belange des Natur- und Artenschutzes
    in der Landwirtschaft stärken . Wir haben eine nationale
    Biodiversitätsstrategie . Trotzdem wird Biodiversitätspo-
    litik nicht als Querschnittsaufgabe verstanden . Hier ha-
    ben wir Handlungsbedarf .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, dieses Mal geht
    es bei der Fortschreibung des Indikatorenberichts nicht
    nur darum, die Ziele und Indikatoren ein weiteres Mal
    fortzuschreiben . Denn wir haben im September dieses
    Jahres die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele, die SDGs,
    verabschiedet . Deshalb geht es dieses Mal darum, unsere
    Strategie an diese 17 Ziele und die 169 Unterziele an-
    zupassen . Denn, seien wir ehrlich, gemessen an diesen
    globalen Zielen sind auch wir ein Entwicklungsland . Es
    mag den einen oder anderen Nationalisten überraschen:
    Auch unsere Nachhaltigkeitsstrategie ist weit davon ent-
    fernt, perfekt zu sein . Sie muss weiterentwickelt werden .
    Dazu bieten die SDGs jetzt eine Chance . Wir sollten sie
    ergreifen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich möchte hier für einen Konsumindikator plädieren .
    Für mich geht es letztlich darum, dass, wie Ernst Ulrich
    von Weizsäcker es formuliert, die Preise die Wahrheit
    sagen müssen . Wenn wir ein T-Shirt für 3 Euro kaufen,
    sind damit die Kosten für die Faser, die Herstellung, den
    Transport und den Verkauf wirklich abgedeckt? Das alles
    für 3 Euro?

    Ein anderes Beispiel: Ist ein Stück billiges Fleisch
    wirklich so billig? Wie sähe es ohne Subventionen in
    der Landwirtschaft aus, oder wie sähe es mit veränder-
    ten Subventionen in der Landwirtschaft aus, die etwa den
    Naturschutz belohnen? Wie kann man das messen? Und
    wie kann man wirklich dafür sorgen, dass die Preise die
    Wahrheit sagen? Ich finde, das ist eine spannende Auf-
    gabe .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, 2015 war ein gu-
    tes Jahr für die Nachhaltigkeit . Wie erwähnt, haben wir
    im September in New York den Weltzukunftsvertrag
    geschlossen, ohne den das Klimaschutzabkommen von
    Paris niemals zustande gekommen wäre . Genauso wie
    wir die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Wirt-
    schaft, Ökologie und Soziales – mittlerweile gemeinsam
    denken, müssen wir diese beiden Verträge miteinander
    betrachten . Sie bedingen einander . Dass es gelungen ist,
    beide Verträge ins Werk zu setzen, ist ein starkes Signal
    der Hoffnung für unseren Planeten . Dafür danke ich allen
    Beteiligten, vor allem unserer Umweltministerin Barbara

    Hendricks und ihrem Team, das auf beiden Konferenzen
    Großartiges geleistet hat .


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Barbara Hendricks, mit diesen Verträgen ist
    Historisches gelungen . In Zeiten großer internationaler
    Krisen sind diese Verträge rechtzeitig zu Weihnachten
    das schönste Geschenk: die Hoffnung, dass die Welt
    rechtzeitig zur Besinnung kommt .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die Fraktion Die Linke hat die Kollegin Birgit

Menz das Wort .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Menz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und

    Kollegen! Liebe Gäste! Ich würde mich freuen, wenn die
    Frage, wie wir eine nachhaltige Zukunft erreichen und
    gestalten wollen, häufiger den Platz im Parlament ein-
    nehmen würde, den sie verdient .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Denn Nachhaltigkeit ist im Kern ein hochpolitischer Be-
    griff . Das sehen wir auch an den Debatten, die wir im
    Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung
    führen . Dass am Ende dieser Debatten Konsensentschei-
    dungen stehen, wie auch bei der vorliegenden Stellung-
    nahme, ist gut so, bedeutet aber vor allem für die Oppo-
    sition viele Kompromisse .

    Die Linke steht für eine sozial-ökologische Transfor-
    mation unserer Gesellschaft . Dieses Leitbild unterschei-
    det sich zum Teil deutlich von dem, was in der nationalen
    Nachhaltigkeitsstrategie abgebildet wird . Wir werden
    deshalb im Rahmen des Beirats darauf hinarbeiten, dass
    die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele in
    Deutschland neue, auch politisch unbequeme Schwer-
    punkte setzen kann .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mit den Forderungen nach neuen Zielen zur Förde-
    rung nachhaltigen Konsums und zur Bekämpfung von
    Ungleichheiten weist die Stellungnahme hier in eine
    richtige Richtung . Was aber in der Nachhaltigkeitsstra-
    tegie bisher deutlich zu kurz kommt, ist die Tatsache,
    dass Nachhaltigkeit längst zur sozialen Frage unseres
    Jahrhunderts geworden ist . Wir müssen zum Beispiel fol-
    gende Fragen neu denken: Wie schaffen wir einen fairen
    globalen Lastenausgleich bei der Bekämpfung des Kli-
    mawandels? Was erkennen wir als Gesellschaft jenseits
    der klassischen Lohnarbeit als Arbeit an, und wie kann
    Arbeit gerecht verteilt werden?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir haben im vergangenen Jahrzehnt erlebt, wie eine
    zunehmende soziale und wirtschaftliche Verunsicherung
    der Bevölkerung den Widerstand gegen die stete Aus-

    Carsten Träger

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14515


    (A) (C)



    (B) (D)


    dehnung der Verwertungslogik auf den Menschen, seine
    Fähigkeiten und seine Arbeit erfolgreich gebrochen hat .
    Wirtschaftlicher Nutzen wurde immer mehr zum Kern
    der Möglichkeit, Anerkennung in der Gesellschaft zu er-
    fahren . Diesen Zusammenhang müssen wir aufbrechen .
    Wir werden eine nachhaltige Gesellschaft nur erreichen
    können, wenn wir allen eine sichere Grundlage geben,
    auf der sie frei und mutig neue Zukünfte denken und ge-
    stalten können .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb brauchen wir endlich gute Arbeit und Teilhabe-
    chancen für alle, wir brauchen eine gerechte Umvertei-
    lung von Wohlstand und Ressourcen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Diese Umverteilung müssen wir unter der Vorgabe er-
    reichen, dass Wachstum nicht grenzenlos ist . Wir müssen
    anerkennen, dass unser Wachstum oftmals zulasten ande-
    rer geht und schon jetzt seine klaren Grenzen an der öko-
    logischen Belastbarkeit unserer Umwelt gefunden hat .
    Das schulden wir unseren Mitmenschen weltweit ebenso
    wie den nachfolgenden Generationen . Denn auf einem
    toten Planeten gibt es nicht nur keine Arbeit, wie die
    Gewerkschaft treffend mitteilt, sondern auf einem toten
    Planeten gibt es auch keine Zukunft . Um den Einwand
    „Müssen wir uns also einschränken?“ vorwegzunehmen,
    antworte ich: Wenn damit gemeint ist, dass wir weniger
    verbrauchen, weniger Müll produzieren und auf umwelt-
    schädliche und unverantwortliche Technologien wie zum
    Beispiel das Fracking verzichten müssen, dann lautet die
    Antwort: Ja .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn damit aber der Mangel an Lebensqualität ge-
    meint ist, dann lautet die Antwort ebenso eindeutig:
    Nein . Denn Lebensqualität hängt nicht vom Massen-
    konsum ab . Umverteilen setzt Umdenken voraus . Wir
    müssen den strukturellen Wachstumszwang überwinden,
    der soziale Ungerechtigkeit verschärft und unsere Um-
    welt zerstört, und wir müssen Räume schaffen, in de-
    nen gemeinwohlorientiertes Wirtschaften entstehen und
    funktionieren kann . Das betrifft zum Beispiel die Frage,
    wie wir in Deutschland zentrale Wirtschaftssektoren wie
    Energie und Mobilität demokratisch und nachhaltig ge-
    stalten können . Das betrifft aber auch die Architektur
    des Handels, die Steuerpolitik, das Arbeitsrecht und den
    Sozialschutz, all das, was aktuell einem für Mensch und
    Umwelt verheerenden globalen Standortwettbewerb un-
    terworfen ist . Hier müssen wir globale Übereinkünfte
    und entsprechende Strukturen anstreben; denn wir ha-
    ben auch die Verantwortung dafür zu übernehmen, wel-
    che Auswirkungen unser Handeln, unsere Politik für die
    Chancen auf eine gerechte, ökologisch verträgliche so-
    ziale Entwicklung weltweit hat . Die überarbeitete Nach-
    haltigkeitsstrategie muss diese internationale Verantwor-
    tung als Aufgabe aller Politikbereiche definieren. Die
    drei großen Gipfel in Addis Abeba, New York und Paris
    haben noch einmal klargemacht, dass es ein Weiter-so
    nicht geben darf . Dazu haben wir uns alle bekannt . Nun
    gilt es, zu beweisen, dass wir es ernst meinen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zum Schluss möchte ich mich bei meinen Kollegin-
    nen und Kollegen und deren Mitarbeiterinnen und Mitar-
    beitern für die gute Zusammenarbeit im Beirat bedanken .
    Lassen Sie uns weiter streiten und jene Irritationen schaf-
    fen, die es uns ermöglichen, aus den bekannten Denk-
    mustern auszubrechen, sie zu hinterfragen und Neues zu
    denken . Lassen Sie uns mutig sein!

    Danke .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Brechen Sie mal aus Ihrem ideologischen Denken aus!)