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ID1814104500

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    Plenarprotokoll 18/141 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 141. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. November 2015 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502. . . . . . . . 13825 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 13825 B I.18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksachen 18/6112, 18/6124 . . . . . . . . 13825 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13825 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13826 D Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13828 B Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13829 C Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13832 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13835 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13836 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13837 B Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13838 B Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13840 B Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13841 B Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13842 A Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13843 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13844 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13845 C I.19 Einzelplan 32 Bundesschuld Drucksache 18/6122 . . . . . . . . . . . . . . . . 13848 A I.20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung Drucksache 18/6123 . . . . . . . . . . . . . . . . 13848 A I.21 Haushaltsgesetz 2016 Drucksachen 18/6125, 18/6126. . . . . . . . 13848 B Tagesordnungspunkt II: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsge- setz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502, 18/6102, 18/6105, 18/6106, 18/6107, 18/6108, 18/6109, 18/6110, 18/6111, 18/6112, 18/6113, 18/6114, 18/6115, 18/6119, 18/6120, 18/6122, 18/6123, 18/6124, 18/6125, 18/6126 . . . . . . . . . . . . . . . 13848 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13849 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 13850 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. November 2015II Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13852 A Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13853 D Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13855 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13857 D Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13858 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13860 A Kerstin Radomski (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 13861 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13862 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13864 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13865 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13866 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13867 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13868 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13871 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13873 A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) zu der namentlichen Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/6804 – zum Entwurf des Haushaltsgesetzes 2016 – Einzelplan 12 – Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Tagesordnungspunkt I.18) . . . . . . . . . . . . . . . 13873 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zu der namentli- chen Abstimmung über den von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushalts- plans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushalts- gesetz 2016) (Tagesordnungspunkt II) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13873 D Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13874 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. November 2015 13825 141. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. November 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. November 2015 13873 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 27.11.2015 Barley, Dr. Katarina SPD 27.11.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Ernstberger, Petra SPD 27.11.2015 Fischer (Karlsru- he-Land), Axel E. CDU/CSU 27.11.2015 Hartmann, Sebastian SPD 27.11.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 27.11.2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 27.11.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 27.11.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 27.11.2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Lagosky, Uwe CDU/CSU 27.11.2015 Lange (Backnang), Christian SPD 27.11.2015 Launert, Dr. Silke CDU/CSU 27.11.2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Pronold, Florian SPD 27.11.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 27.11.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schnieder, Patrick CDU/CSU 27.11.2015 Spinrath, Norbert SPD 27.11.2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 27.11.2015 Strässer, Christoph SPD 27.11.2015 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2015 Warken, Nina CDU/CSU 27.11.2015 Werner, Katrin DIE LINKE 27.11.2015 Wicklein, Andrea SPD 27.11.2015 Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/6804 – zum Entwurf des Haushaltsgesetzes 2016 Einzelplan 12 Bundes- ministerium für Verkehr und digitale Infrastruk- tur (Tagesordnungspunkt I.18) Durch ein Versehen habe ich heute bei der namentli- chen Abstimmung über den Änderungsantrag der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Einzelplan 12 mit Ja gestimmt. Mein Votum lautet Nein. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zu der namentlichen Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundeshaushalts- plans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsge- setz 2016) (Tagesordnungspunkt II) Im Rahmen der zweiten und dritten Beratung des Bundeshaushaltsgesetzes 2016 am 27. November 2015 werde ich dem oben genannten Entwurf eines Bundes- haushaltsgesetzes zustimmen. Der Haushaltsentwurf 2016 setzt neue Wachstums- impulse, die wir dringend benötigen. Das Bundeshaus- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. November 201513874 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de haltsgesetz 2016 ist Teil eines Investitionspakets, das in den nächsten drei Jahren 10 Milliarden Euro vorsieht. Insbesondere die geplanten Investitionen in die öffent- liche  Infrastruktur und die Energieeffizienz werden das  Fundament für weiteres Wachstum in Deutschland stär- ken. Zusätzlich verspreche ich mir von den steuerlichen Entlastungen durch das Gesetz zur Anhebung des Grund- freibetrags, des Kinderfreibetrags, des Kindergeldes und des Kinderzuschlags sowie dem Abbau der sogenannten kalten Progression mit einem gesamtstaatlichen Volumen von 5,5 Milliarden Euro einen zusätzlichen Impuls für wirtschaftliches Wachstum. Der Bundeshaushalt 2016 leistet einen wichtigen Bei- trag zur Stärkung der inneren Sicherheit. Der BMI-Etat wird gegenüber dem Regierungsentwurf um gut 1 Milli- arde Euro erhöht. Ohne eine verbesserte Personal- und Sachausstattung beispielsweise im Bundesamt für Migra- tion und Flüchtlinge (BAMF), bei der Bundespolizei und dem Technischen Hilfswerk wird die derzeitige Flücht- lingskrise nicht zu bewältigen sein. Aber auch die Mittel für Integrationsmaßnahmen wurden gegenüber 2015 um 326 Millionen Euro erhöht. Ein Muss, wenn man sich die gewaltigen Fehler bei der Integration der Arbeitsmigrati- on nach 1960 im Westen der Bundesrepublik vor Augen führt. Das Haushaltsgesetz 2016 bewilligt aber auch Geld, um die Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen. Gerade im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und hu- manitären Hilfe setzt der Bundeshaushalt neue Zeichen. Angesichts der aktuellen Krisen schichtet das Bundes- ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Etat 370 Millionen Euro zu- gunsten der Krisenbewältigung und des Wiederaufbaus sowie für die Bekämpfung von Fluchtursachen in den Entwicklungsländern haushaltsneutral um. So erfährt der Haushaltstitel „Krisenbewältigung“ eine Erhöhung um 180 Millionen Euro auf insgesamt 400 Millionen Euro. Auch die Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen“ erhält einen Ausgabenzuwachs um 190 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro. Zusätzlich werden die Mittel für humanitäre Hilfe und Krisenprävention im Etat des Aus- wärtigen Amtes (AA) um insgesamt 400 Millionen Euro auf 1 Milliarde Euro erhöht. Mit der Verdopplung der Mittel für den sozialen Woh- nungsbau um 500 Millionen Euro auf 1,018 Milliarden Euro unterstützt der Bund im nächsten Jahr mittelbar die Länder und Kommunen im Bereich der Asylpolitik. Ohne öffentliches Engagement werden die Verteilungs- kämpfe um bezahlbaren Wohnraum ansteigen und für neuen Unmut in unserem Land sorgen. Was mir als Sprecher der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten innerhalb der CDU/CSU-Bundestagfraktion eine Zustimmung zum Bundeshaushaltsgesetz 2016 ermöglicht, ist die Tatsache, dass für eine langjährig von der Union immer wieder vor- gebrachte Forderung auf eine wenigstens symbolische finanzielle Anerkennung  für  ehemalige  deutsche  zivile  Zwangsarbeiter in den kommenden Jahren insgesamt 50 Millionen Euro sowie unter anderem weitere Mittel für Maßnahmen im Rahmen des Bundesvertriebenenge- setzes zur Verfügung gestellt werden. Trotz dieser positiven Entwicklung sehe ich ange- sichts der ungesteuerten und unbegrenzten Zuwanderung große Risiken für die Einhaltung des angestrebten Haus- haltsziels, die schwarze Null – ohne Steuererhöhung – zu halten. Da die Bundesregierung derzeit gar keine verläss- lichen Zahlen vorlegen kann, wie viele Flüchtlinge sich in Deutschland aufhalten und in absehbarer Zeit noch kommen, ist eine seriöse Finanzplanung aus meiner Sicht sicherlich schwer zu leisten. Nicht umsonst sprach Bun- desfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble angesichts der  Haushaltsdebatte davon, dass die Bundesregierung „ein bisschen auf Sicht“ fährt. Was aber unbedingt verhindert werden muss, ist ein plötzlicher Kassensturz nach den Landtagswahlen in Ba- den-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz, aus dem dann ein gewaltiger Nachtragshaushalt kurz nach den Wahlen resultiert. Wenn die Politik nicht Wahr- haftigkeit bei den entstehenden Mehrausgaben innerhalb der Flüchtlingskrise übt, werden sich weitere Bevölke- rungsteile enttäuscht von den etablierten Parteien abwen- den. Nach Abwägung der Fakten und Bedenken stimme ich dem Bundeshaushaltsgesetz 2016 zu. Anlage 4 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/6417 Nr. A.21 EP P8_TA-PROV(2015)0289 141. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Haushaltsgesetz 2016 - Finanzplan 2015 bis 2019 EPL 12 Verkehr und digitale Infrastruktur EPL 32 Bundesschuld EPL 60 Allgemeine Finanzverwaltung TOP II haushaltsgesetz 2016 (3. Beratung) Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kerstin Radomski


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wir haben in der Debatte heute schon viel zu
    den Haushaltsberatungen gehört. Ich kann Ihnen sagen:
    Die Beratungen waren hart, die Beratungen waren lang,
    und die Beratungen waren kein Zuckerschlecken.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Aber erfolgreich!)


    Ich möchte unseren bibelfesten Kollegen Alois Karl
    aus den Haushaltsberatungen zitieren. Er sagte: Der Ge-
    rechte fällt siebenmal und steht wieder auf.

    Der Marathon bis in die Morgenstunden hat sich ge-
    lohnt. Die Koalition aus CDU/CSU und SPD ist zu einem
    Ergebnis gekommen, auf das wir stolz sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Sehr geehrte Damen und Herren, wir leben in heraus-
    fordernden Zeiten. Gerade mussten wir erleben, wie mit
    den feigen und abscheulichen Anschlägen von Paris un-
    sere Freiheit und unsere Demokratie angegriffen wurden.
    Vor Terroristen wie diesen suchen auch die Flüchtlinge,
    die zu uns kommen, Schutz. Viele von ihnen flohen vor 
    Gewalt, Krieg und Elend. Das stellt uns vor große He-
    rausforderungen. Dennoch: Wir können die Folgen nicht
    bis ins letzte Detail vorhersehen. Umso mehr gilt für uns
    hier und jetzt: Maß halten und auf Sicht fahren.

    Das  hat  natürlich massive  finanzielle Auswirkungen 
    auf Bund, Länder und Kommunen, denen wir in den zu-
    rückliegenden Beratungen Rechnung getragen haben.
    Ab dem 1. Januar 2016 beteiligt sich der Bund an den
    Flüchtlingskosten mit einer Pauschale von monatlich
    670 Euro pro Flüchtling.

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich an dieser
    Stelle unterstreichen, dass der Bund mit dieser Summe
    seiner finanziellen Verantwortung gerecht wird. Länder 
    und Kommunen müssen aber ihre jeweiligen Anteile
    ebenfalls tragen. Insbesondere mit Blick auf die Länder
    möchte ich darauf hinweisen, dass die Vereinbarungen
    vom Flüchtlingsgipfel Bestand haben müssen.

    Natürlich sind wir alle so bibelfest, dass wir wissen:
    Man soll nicht den Splitter im Auge des anderen suchen,
    sondern den Balken im eigenen erkennen. Aber: Es ist
    sehr wichtig und für mich ganz klar: Die Länder dürfen
    nicht bei nächster Gelegenheit mit der Forderung nach
    zusätzlichen Bundeshilfen wieder bei uns an der Tür
    klopfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Und das jede Woche!)


    Mit den Maßnahmen, die wir in dieser Woche auf
    den Weg bringen, stärken wir insbesondere das Bundes-
    ministerium des Innern. Allein im Rahmen des Asylpa-
    kets werden im Geschäftsbereich des BMI zusätzlich

    Dr. Tobias Lindner






    (A) (C)



    (B) (D)


    4 000 Stellen sowie Personal- und Sachmittel in Höhe
    von 900 Millionen Euro bereitgestellt. Davon profitieren 
    die Sicherheitsbehörden des Bundes sowie das Bundes-
    amt für Migration und Flüchtlinge. Das Bundesamt –
    auch BAMF genannt – bekommt außerdem 101 Milli-
    onen Euro zur Optimierung der Asylverfahren und zur
    Stärkung der IT.

    Die Integration derjenigen, die vorerst hierbleiben
    müssen, muss uns auch gelingen. Deshalb haben wir
    die Integrationsausgaben des BAMF im Vergleich zum
    Jahr 2015 um 293 Millionen Euro erhöht.

    Auch die Etats des Auswärtigen Amtes und des Bun-
    desministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
    und Entwicklung wurden deutlich angehoben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Sonja Steffen [SPD] –Johannes Kahrs [SPD]: So ist das!)


    – Danke, Johannes. – Die Stärkung der Entwicklungs-
    hilfe wird für die Verbesserung der Situation in den kri-
    sengeprägten Herkunftsstaaten der Flüchtlinge benötigt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Johannes Kahrs [SPD]: So ist das!)


    Weitere Mittel stehen für die Krisenprävention zur
    Verfügung. Damit leistet Deutschland einen wichtigen
    Beitrag zur Bekämpfung der Fluchtursachen. Liebe
    Sonja, du hast daran teilgehabt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Johannes Kahrs [SPD]: So ist das!)


    Die mit diesen Maßnahmen verbundenen finanzpoliti-
    schen Herausforderungen sind jedoch nur ein kleiner Teil
    des Flüchtlingsthemas. Der gesellschaftliche Kraftakt
    taucht aber nicht in den Zahlenkolonnen auf. Wir können
    den Tausenden ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern
    nicht oft genug für ihren Einsatz für die Flüchtlinge dan-
    ken. Dazu zählt auch das THW mit 800 hauptamtlichen
    und 80 000 ehrenamtlichen Helfern.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    Allein 15 000 davon sind Jugendliche, die sich im Be-
    reich Flüchtlingshilfe sehr engagieren. Deshalb ist es
    absolut richtig, dass wir als Koalition den Haushalt des
    THW um rund 43 Millionen Euro erhöhen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Eines muss uns aber bewusst sein – das ist mir sehr
    wichtig –: Die Flüchtlingskrise ist die große Herausfor-
    derung unserer Generation. Wir dürfen nicht den Fehler
    machen, die finanzielle Last auf die kommenden Genera-
    tionen zu schieben; denn diese werden zu ihrer Zeit eige-
    ne Herausforderungen bewältigen müssen, die uns heute
    noch gar nicht bewusst sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deshalb kämpfen wir für unser Ziel, weiterhin keine neu-
    en Schulden zu machen.

    Deutschland steht trotz aller Herausforderungen gut
    da, und das spüren die Bürgerinnen und Bürger. Noch
    nie waren so viele Menschen in Deutschland in einem
    Beschäftigungsverhältnis und gingen einer sozialversi-
    cherten Tätigkeit nach. Die Realeinkommen steigen, und
    mit der Erhöhung des Kindergeldes und des Freibetrages
    für Alleinerziehende entlasten wir die Familien. Die gute
    Wirtschaftsentwicklung in Deutschland ist einer Wachs-
    tumspolitik und einer vorausschauenden Finanzpolitik
    geschuldet. In den vergangenen Jahren haben wir die
    zusätzlichen Handlungsspielräume, von denen wir heute
    profitieren, erarbeitet, und wir haben ganz offensichtlich 
    die richtigen Prioritäten gesetzt.

    Insgesamt setzen wir auf finanzielle Stabilität zuguns-
    ten der nachfolgenden Generationen und verlieren die
    zukünftigen Herausforderungen nicht aus dem Blick. Da-
    für möchte ich unserem Bundesfinanzminister danken.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, wir alle wurden diese
    Woche von der scheinbaren Bibelfestigkeit sogar eines
    Linkenfraktionsvorsitzenden überrascht. Ich muss sagen:
    Wenn wir in der Großen Koalition an unseren Prinzipi-
    en festhalten – sie heißen: keine Neuverschuldung, keine
    Steuererhöhungen und Maßhalten –, dann können wir
    alle gemeinsam zuversichtlich in das Jahr 2016 schauen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Mit Gottvertrauen in die Zukunft!)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner spricht Steffen-Claudio Lemme

von der SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen-Claudio Lemme


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Vorab herzlichen Dank für die große Kollegia-
    lität während der Beratungen zum Bundeshaushalt 2016.


    (Dr. André Hahn [DIE LINKE]: So sind wir!)


    Da ich heute der einzige Redner bin – zumindest mei-
    ner Fraktion –, der aus einem neuen Bundesland kommt,
    würde ich mich in meiner Rede gern auf den Osten kon-
    zentrieren.

    Einen Punkt der Debatten dieser Woche möchte ich
    besonders erwähnen. Ja, die Fluchtursachen und die
    Flüchtlingsströme spielten in den Beratungen zum Bun-
    deshaushalt 2016 eine große Rolle. Ja, es war richtig, mit
    dem Bundeshaushalt für das kommende Jahr zu reagie-
    ren, die Mittel für die Bekämpfung der Fluchtursachen zu
    erhöhen ebenso wie zusätzliche Vorkehrungen zu treffen
    und Integrationsmaßnahmen auf den Weg zu bringen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Kerstin Radomski






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir haben mit dem Bundeshaushalt 2016 eine, so mei-
    ne ich, gute und solide Grundlage geschaffen und können
    in der Frage der Fluchtursachen wenn nötig nachjustie-
    ren.

    Wichtig ist aber auch: Die Menschen in unserem Land
    zeichnen sich durch ein großes zivilgesellschaftliches
    Engagement aus. Sie würden es nicht verstehen, wenn
    wir im Bundeshaushalt nur über Flüchtlinge reden wür-
    den, wenn wir uns nur um Flüchtlingskosten kümmern
    würden und wenn wir andere wichtige und dringende
    Angelegenheiten, die in ihrem Leben eine Rolle spielen,
    einfach links liegen lassen würden.


    (Beifall bei der SPD)


    Mit Blick auf den Osten möchte ich zeigen, dass wir das
    eben nicht getan haben.

    Fakt ist: Das Rechtsextremismusproblem ist nicht
    kleiner geworden. In meiner Heimat Thüringen stehen
    wir starken rassistischen und nationalistischen Einstel-
    lungen gegenüber, die – das muss man leider sagen – in
    der AfD und bei Pegida neue Sammelbecken gefunden
    haben. Es muss schon besorgt machen, wenn der dies-
    jährige Thüringen-Monitor, eine Bevölkerungsbefragung
    zur politischen Kultur im Freistaat Thüringen, einen An-
    stieg des Rechtsextremismus ausweist und eine sinkende
    Demokratiezufriedenheit zeigt.

    Das Problem werden wir sicher nicht allein mit Geld
    lösen. Trotzdem ist es gut, dass wir erneut eine Aufsto-
    ckung des Programms „Demokratie leben!“ um immer-
    hin 10 Millionen Euro auf jetzt 50,5 Millionen Euro auf
    den Weg gebracht haben


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    und damit Initiativen, Vereine und Verbände unterstüt-
    zen, die sich um diese Fragestellung kümmern.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU])


    Auch für den Osten: Das Volumen des wichtigen
    Programms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ haben wir
    von 6 Millionen Euro auf 12 Millionen Euro erhöht. Wir
    dürfen keineswegs nachlassen, in diesem Bereich Gelder
    aufzustocken und zu verstetigen.

    Was bewegt der Bundeshaushalt 2016 noch für den
    Osten? Ich möchte kurz acht Beispiele nennen:

    Erstens. Mit den erhöhten Bundesgeldern für den so-
    zialen Wohnungsbau gehen insgesamt 38 Prozent oder,
    anders ausgedrückt, 387 Millionen Euro in die neuen
    Bundesländer.


    (Beifall der Abg. Sonja Steffen [SPD])


    Mein Bundesland profitiert von rund 57 Millionen Euro.

    Zweitens. Die Städtebauförderung war und ist gerade
    für den Osten ein wichtiges Standbein. Wir Sozialdemo-
    kraten haben nach dem Regierungswechsel für die Erhö-

    hung der Städtebauförderung auf jährlich 700 Millionen
    Euro gekämpft, und diesen Kampf setzen wir fort.


    (Beifall bei der SPD)


    Mit 150 Millionen Euro ist die „Soziale Stadt“ das Herz-
    stück. Das für den Osten wichtige Programm „Stadtum-
    bau Ost“ enthält mit seinen 105 Millionen Euro viel Geld
    für den Rückbau und die Aufwertung von Quartieren.
    Sehr erfolgreich! Dank an Barbara Hendricks!


    (Beifall bei der SPD)


    Drittens. Liebe Kolleginnen und Kollegen, Ost-
    deutschland ist reich an bedeutsamen Kulturdenkmä-
    lern, die wir erhalten und bewahren müssen. Es kommt
    also auch dem Osten zugute, dass wir den Etat für die
    Kulturförderung in den Beratungen um rund 120 Millio-
    nen Euro erhöhen konnten. Hervorheben möchte ich die
    30 Millionen Euro, die in das Schloss Friedenstein nach
    Gotha fließen, und erwähnen möchte ich natürlich, dass 
    mit dem Denkmalschutz-Sonderprogramm im Umfang
    von 20 Millionen Euro vieles auch im Osten getan wer-
    den kann. Im Übrigen gibt es 5 Millionen Euro für die
    Sanierung und Modernisierung von Orgeln. Ich würde
    mal sagen: Man muss nicht besonders bibelfest sein, um
    die Schönheit von Orgelmusik zu schätzen zu wissen.


    (Beifall bei der SPD)


    Viertens. Die Förderinitiative „Mittelstand 4.0“ des
    Bundeswirtschaftsministeriums wird um weitere 11 Mil-
    lionen Euro aufgestockt. Damit sollen fünf Kompetenz-
    zentren eingerichtet werden, in denen praktisches Wis-
    sen zur Digitalisierung für den Mittelstand verfügbar
    gemacht wird. Zwei Standorte befinden sich in Sachsen 
    und Thüringen.

    Fünftens. Zur Begleitung des Strukturwandels in
    den Braunkohleregionen wird ein neues Programm mit
    4 Millionen Euro aufgelegt, um Struktureinbrüche zu
    verhindern und die regionale Wirtschaftsstruktur weiter-
    zuentwickeln. Besonders wichtig für mich: Es geht um
    den Erhalt von Arbeitsplätzen in diesen Regionen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Sechstens. Die Initiative „Unternehmen Region“ steht
    für den Ausbau von wirtschaftlichen Kompetenzen in
    ostdeutschen Regionen – für mehr Innovationen, Wirt-
    schaftswachstum und Beschäftigung. Für Regionen mit
    besonderen Herausforderungen haben wir die Mittel für
    die Initiative um 10 Millionen Euro aufgestockt.

    Siebtens. Die Ortsverbände des Technischen Hilfs-
    werks in Ostdeutschland – das ist von einigen Kolle-
    ginnen und Kollegen schon erwähnt worden – profitie-
    ren natürlich auch von der Aufstockung um insgesamt
    24 Millionen Euro im Zeitraum von 2016 bis 2018. Für
    die Feuerwehren gibt es zusätzlich 5 Millionen Euro für
    die Anschaffung neuer Fahrzeuge.

    Achtens. Die Jobcenter erhalten auch im kommenden
    Jahr wieder 350 Millionen Euro zusätzlich zur Vermitt-
    lung und Betreuung von Langzeitarbeitslosen. In Ost-
    deutschland ist über die Hälfte der Grundsicherungsemp-
    fänger schon länger als vier Jahre arbeitslos, und gerade
    hier können wir mit dem Geld vieles tun.

    Steffen-Claudio Lemme






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ja, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben mehr
    als 8 Milliarden Euro für die Versorgung und Integration
    der Flüchtlinge im Bundeshaushalt eingeplant. Dabei ha-
    ben wir eines nicht getan: die Wünsche und Belange der
    Gesamtbevölkerung vergessen oder außen vor gelassen.
    Aber – auch das möchte ich deutlich sagen – die Wirt-
    schafts- und Steuerkraft in Ostdeutschland hinkt auch
    25 Jahre nach der Wiedervereinigung noch hinterher.
    Deshalb sollten wir die besondere Rolle Ostdeutschlands
    auch zukünftig im Blick haben, sei es bei der Neuord-
    nung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen oder bei der
    Verteilung der Regionalisierungsmittel im Bahnverkehr.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Schönes Schlusswort!)


    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Gerne!)