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ID1814007500

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ewald Schurer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und

    Kollegen! Meine Damen und Herren! Der Einzelplan 11
    ist gerade von meinem Kollegen Fischer in seinen Be-
    standteilen und seiner Wirkungsmächtigkeit hinreichend

    Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)







    (A) (C)



    (B) (D)


    beschrieben worden . Wenn wir uns vergegenwärtigen,
    dass wir am Freitag einen Bundeshaushalt mit einer Grö-
    ßenordnung von 317 Milliarden Euro verabschieden und
    der Einzelplan 11 ein Volumen von knapp 130 Milliarden
    Euro hat, also mehr als 40 Prozent umfasst, dann erken-
    nen wir die gesellschaftliche und ökonomische Bedeu-
    tung dieses Haushalts .

    Gegenwärtig findet ja eine aufgeregte Debatte statt.
    Klar ist, dass in der gegenwärtigen Situation Migration,
    Asyl und Integration in die Gesellschaft die bestimmen-
    den Themen sind . Es gibt keinen einzigen Einzelplan, bei
    dem diese Themen nicht zu Recht in den Mittelpunkt ge-
    rückt werden . Das muss auch so sein .

    Ich sage Ihnen: Die für den Bereich Arbeit und So-
    ziales für Arbeitsförderung vorgesehenen 34,5 Milliar-
    den Euro bedeuten, dass dieser Haushalt – das ist meine
    These; das ist meine Interpretation dieses Einzelplans im
    Rahmen der zweiten und dritten Lesung des Bundeshaus-
    halts – der größte Investitionshaushalt ist, den der Bun-
    deshaushalt aufzuweisen hat; und zwar geht es dabei um
    Investitionen in Menschen . Für Investitionen draußen im
    Land haben wir nominell gute 10 Prozent der Haushalts-
    mittel vorgesehen; aber wir sollten das dazurechnen, was
    wir über Arbeitsförderung in die Menschen investieren .
    Ich sage Ihnen: Diese Mittel, diese Investitionen in die
    Menschen werden sich rentieren; denn diese aktiv in die
    Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt investier-
    ten Mittel – wir haben natürlich auch passive Mittel; ich
    nenne das Stichwort „Versorgung“ – werden sich in den
    nächsten Jahren positiv auswirken .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mit dem Haushalt für Arbeit und Soziales haben wir
    die große Chance, eine Diskussion, die draußen zum Teil
    mit Angst, Polemik, auch mit politischen Absichten so
    oder so geführt wird, zu versachlichen . Bei vielen lau-
    fenden Programmen geht es um Integration; das ist das,
    was wir jetzt investieren . Das geschieht natürlich, lieber
    Kollege Fischer, in Koordination und Kooperation mit
    der Bundesagentur für Arbeit . Sie erhält zusammen mit
    den Jobcentern einige Tausend neuer Stellen . Das ist not-
    wendig, damit sie die Mehrarbeit erledigen kann .

    Der technische Begriff lautet: flüchtlingsinduziert. Ich
    möchte dieses Wort „flüchtlingsinduziert“ einmal mit
    Leben erfüllen: Durch Flucht und Vertreibung kommen
    Menschen mit Bedürfnissen zu uns, aber auch Menschen
    mit besonderen Persönlichkeitsprofilen, mit Talenten,
    mit Fähigkeiten . Nicht ohne Grund hat die Frau Minis-
    terin gesagt, dass über die Hälfte dieser Menschen un-
    ter 25 Jahre alt ist; laut Statistik sind zwei Drittel unter
    30 Jahre alt . Das heißt, da gibt es ein riesiges Potenzial
    für den Arbeitsmarkt .

    Es gibt einen Dreiklang: Das Erste ist – das ist schon
    gesagt worden – die Sprache . Über Bildung und Sprache
    können die Menschen einen Zugang zu unserer Kultur,
    auch zu unserer Arbeitskultur, bekommen . Das Zweite ist
    die Ausbildung, das Dritte die Aufnahme der Erwerbs-
    arbeit . Das sind enorme Schritte, die wir gehen müssen .

    Es gibt dazu noch nicht sehr viel dezidiertes wissen-
    schaftliches Material oder Evaluierungen; aber es gibt
    schon Fakten, die zeigen, dass es uns gelingen kann, mit
    einem gezielten Aufwand in den nächsten zwei – das ist
    das Minimum, weil man so lange braucht, um die nöti-
    gen Sprachkenntnisse zu erwerben – bis acht Jahren die
    Hälfte aller Menschen, die zu uns kommen, in Erwerbs-
    arbeit zu bringen, durch die sie in der Lage sind, ihren
    Lebensunterhalt – weit über der Armutsgrenze – selbst zu
    tragen und, wenn sie in dieser Gesellschaft eine Bleibe-
    option haben, eine Wohnung zu haben, also über Arbeit
    in der Gesellschaft integriert zu sein . Das wäre auch mein
    persönliches Ziel: dass wir es schaffen, mindestens die
    Hälfte der Menschen, die bisher gekommen sind, in den
    nächsten Jahren aktiv in den Arbeitsmarkt zu integrieren .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Damit relativieren sich auch die Ängste, die zum Teil
    politisch bewusst mit der Aussage geschürt werden: Wir
    schaffen das nicht . – Wenn wir diese Fördermaßnahmen
    am Arbeitsmarkt gezielt umsetzen, in Koordination mit
    der BA, mit den Jobcentern, haben wir alle Chancen die-
    ser Welt, die Integration dieser Menschen nachhaltig zu
    erreichen .


    (Beifall bei der SPD)


    Das wird keine leichte Aufgabe werden . Die BA hat
    im Jahre 2011 in einem Report mit dem Titel „Perspek-
    tive 2025“ geschrieben: Was wir brauchen, ist eine all-
    gemeingesellschaftliche Qualifizierungsoffensive. – Wir
    wissen doch alle, dass sich der Arbeitsmarkt in allen
    wichtigen Branchen verändern wird – nicht nur aufgrund
    von Industrie 4 .0, nicht nur aufgrund der heutzutage hö-
    heren Ansprüche in fast allen Berufsbildern der Dienst-
    leistungswelt, des Gewerbes und der Industrie, sondern
    auch durch manifeste gesellschaftliche Veränderungen .
    In diese Veränderungen können vor allen Dingen die jun-
    gen Menschen, die zu uns kommen, hineinwachsen .

    Es wird ja immer von einem – auch das ist ein sehr
    technischer Begriff, den ich nicht mag, weil er so techno-
    kratisch klingt – Geburtenunterschuss in unserer Gesell-
    schaft gesprochen . Dazu gibt es evidente wissenschaftli-
    che Studien . Wir sind in diesem Land in der Lage, jedes
    Jahr 300 000 bis 400 000 Menschen über den Prozess
    Bildung und Arbeit in die Gesellschaft zu integrieren .
    Das würde einen enormen gesellschaftlichen Mehrwert
    bedeuten, auch für die Leistungsfähigkeit und die Wert-
    schöpfung dieser Gesellschaft, meine lieben Kolleginnen
    und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD)


    Die Ministerin hat gesagt, dass bei der Aufnahme und
    Registrierung die Profile und Biografien der Menschen
    schnell testiert werden müssen, damit bereits in einer frü-
    hen Phase die Talente der Menschen erkannt werden kön-
    nen; das soll proaktiv und in einem vernünftigen zeitli-
    chen Rahmen geschehen . Wenn wir das schaffen, werden
    die Gelder, die wir heute für Arbeitsfördermaßnahmen in
    den Haushalt einstellen, morgen sowohl individuell für
    die Menschen, die sich dadurch selbst tragen können, als
    auch für die ganze Gesellschaft ein großer Gewinn sein .

    Ewald Schurer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Insofern sage ich: Wer ins Gelingen verliebt ist, der
    muss auf diese Menschen mit ihren Ansprüchen, Hoff-
    nungen und Fähigkeiten setzen . Das ist die positivste
    Form der Integration in die Gesellschaft, verbunden mit
    einem ökonomischen Erfolg . Darauf möchte ich setzen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner spricht Klaus Ernst von der Frak-

tion Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Ernst


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Zugegebenermaßen machen Sie uns die Opposi-
    tionsarbeit zurzeit nicht leicht .


    (Bernd Rützel [SPD]: Aha!)


    Jetzt hätte ich eigentlich erwartet, dass Sie sagen: weil
    wir so gute Politik machen .


    (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Richtig! – Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/ CSU]: Das muss man ja nicht extra sagen! Das ist doch klar!)


    – Ja, Herr Weiß, hereingefallen!


    (Heiterkeit bei der LINKEN – Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Die Opposition ist aber auch äußerst schwach, Herr Ernst!)


    Ich kann Ihnen sagen, an was das liegt .


    (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Daran, dass die Opposition so schwach ist!)


    Es liegt daran, dass Sie die Oppositionsrolle offensicht-
    lich gleich mit übernehmen wollen .


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie machen es nun mal so schlecht!)


    Bleiben wir doch einmal beim Thema Flüchtlinge,
    und werfen wir einen kurzen Blick nach Bayern . Ich
    kann nur sagen: Wir als Opposition sind gegenüber der
    Bundeskanzlerin nicht nur höflich, sondern geradezu zu-
    rückhaltend, wenn ich mir vor Augen halte, was für eine
    Politik in Bayern gegen Flüchtlinge gemacht wird .


    (Beifall bei der LINKEN – Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Na ja! Sie sind selten zurückhaltend! – Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)


    – Ja, da können Sie sich aufregen; aber das ist doch die
    Wahrheit . – Die Bundeskanzlerin so abzubürsten, wie
    Herr Seehofer es auf dem Parteitag gemacht hat, das
    würden wir nie machen – wenn wir sie einladen würden .


    (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN – Dr . Martin Rosemann [SPD]: Das müssten Sie mal ausprobieren! – Zuruf von der CDU/CSU: Sie laden sie ja auch nicht ein! – Katja Mast [SPD]: Ja, „wenn“!)


    Das würden wir aber nie machen .

    Wo ist das Problem? Das Problem ist, dass es uns – da-
    mit meine ich jetzt nicht nur die CSU – offensichtlich nur
    unzureichend gelingt, diesen Zustrom von Menschen als
    Chance zu begreifen. Welche Begrifflichkeiten geistern
    durch die Welt? Der eine spricht von Flüchtlingswellen,
    der andere von Flüchtlingslawinen, der eine sieht eine
    Bedrohung, und der andere eine Situation, die nicht mehr
    bewältigbar ist . So diskutieren wir über dieses Problem .


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir nicht!)


    Wir verkennen dabei vollkommen, was eben gesagt
    wurde: dass 50 Prozent der Menschen, die zu uns kom-
    men, unter 25 sind – 50 Prozent! – und dass ein großer
    Teil von ihnen, 70 Prozent, unter 30 ist . Mein Gott, welch
    eine Chance, wenn es uns gelingt, diese Menschen in den
    Arbeitsmarkt zu integrieren!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Welch eine Chance, wenn es uns gelingt, sie so zu quali-
    fizieren, dass sie arbeiten können, Werte erwirtschaften,
    Steuern zahlen und dann das tun, was Sie alle immer so
    sehr bejubeln: dazu beitragen, das Wachstum zu fördern .
    Warum gelingt es uns eigentlich nicht, eine solche Be-
    trachtung der Realität anzustellen, wie ich es eben getan
    habe? Warum müssen wir von Wellen oder Lawinen re-
    den, und warum wird gefordert, die Grenzen dichtzuma-
    chen? Weiß Gott, ich halte es für ein Drama, wie wir die-
    se Debatte in der Bundesrepublik führen . Ich wiederhole
    es: Ich halte das für ein Drama .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, nun zu Ihrem Haushalt .
    Dafür muss man natürlich etwas tun . Ja, Sie haben die
    Mittel aufgestockt . Aber, Frau Nahles, ich bitte Sie: Sie
    wissen doch selber, dass das, was geplant ist, hinten und
    vorne nicht ausreicht, um die Probleme wirklich zu be-
    wältigen . Oder war es nicht so – habe ich das falsch ver-
    standen? –, dass Sie vom Finanzminister eigentlich mehr
    Geld haben wollten, um diese Aufgaben zu bewältigen?
    Es ist notwendig, jetzt mehr Geld in die Qualifizierung
    zu stecken, und wir brauchen mehr Geld für Sprachkurse,
    um zu gewährleisten, dass all das, was ich eben ange-
    sprochen habe, erreicht wird . Sie stellen aber nicht mehr
    Geld zur Verfügung . Sie machen etwas ganz anderes . Der
    Finanzminister will den Flüchtlingen von dem Geld, das
    sie bekommen, 36 Euro im Monat für Sprachkurse abzie-
    hen . Ja, was ist denn das für eine Politik?


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Antje Lezius [CDU/ CSU]: Was nichts kostet, ist auch nichts wert!)


    Da versteht man die Welt nicht mehr . Man weiß auch
    nicht mehr, ob die Vorschläge, die hier gemacht werden,
    wirklich ernst gemeint sind .

    Meine Damen und Herren, das Nächste – Sie haben es
    angesprochen, Frau Nahles; heute Vormittag ist übrigens
    auch Herr Gabriel zu Recht darauf eingegangen –: Wir
    müssen aufpassen, dass jetzt nicht der eine gegen den an-
    deren ausgespielt wird . Um das zu verhindern, braucht

    Ewald Schurer






    (A) (C)



    (B) (D)


    man natürlich erstens Geld . Zweitens braucht man aber
    auch Regelungen, die dann für alle gelten .

    Herr Spahn ist jetzt nicht mehr da . Sein Vorschlag
    lautete, jetzt über den Mindestlohn nachzudenken und
    die Mindestlohngrenze bei Flüchtlingen vielleicht nicht
    so ernst zu nehmen, sie vielleicht sogar ein Stück weit
    zu senken . Meine Damen und Herren, was machen Sie
    denn da? Ist Ihnen eigentlich klar, welchen Unfug Sie da
    verbreiten und welchen sozialen Sprengstoff Sie damit
    erzeugen?


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Im Ergebnis würde das nämlich bedeuten, dass dann
    wieder Leute für 5 Euro oder 6 Euro pro Stunde arbeiten
    und dass derjenige, der den Mindestlohn bekommt, sei-
    nen Job verliert und direkt gegen einen Flüchtling ausge-
    spielt wird . Da kommt Freude auf! Ich bin Ihnen dank-
    bar, dass Sie eine klare Position haben . Aber ich würde
    Sie bitten, mit dem Herrn Spahn einmal ernsthaft zu re-
    den . Der braucht vielleicht eine Streicheleinheit oder so,
    damit er wieder zur Vernunft kommt .


    (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Nahles, noch etwas – da haben wir dann das
    nächste Problem –: Wenn wir einen Mindestlohn auf dem
    Papier haben, nützt er uns überhaupt nichts . Die Einhal-
    tung des Mindestlohns muss auch kontrolliert werden .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Genau richtig!)


    Wenn zusätzlich eine Reihe von Menschen in unser Land
    kommt, die aufgrund ihrer besonders miesen Situation
    bereit sind, unterhalb dieser Lohngrenze zu arbeiten, und
    die froh sind, überhaupt irgendeinen Job zu haben, dann
    ist es umso notwendiger, dass die Einhaltung des Min-
    destlohns kontrolliert wird .

    Wir haben überhaupt kein Verständnis, Frau Nahles,
    dass ein Teil des Personals bei der Finanzkontrolle
    Schwarzarbeit für die Registrierung von Flüchtlingen
    umstrukturiert werden soll . Ja, die Flüchtlinge müssen
    registriert werden . Aber dann muss man eben Geld in
    die Hand nehmen und für die Registrierung andere Leute
    einstellen . Wir müssen doch bitte schön die Einhaltung
    der Bedingungen in unserem Land dahin gehend kontrol-
    lieren, dass die Flüchtlinge nicht für Billiglöhne arbeiten
    und von Arbeitgebern ausgenutzt werden, die sich an ih-
    nen schadlos halten . Das darf nicht passieren . Deshalb
    müssen wir in dieser Frage wirklich eingreifen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluss .
    Natürlich brauchen wir Investitionen in ausreichendem
    Maße; meines Erachtens gibt das der Haushalt nicht
    her. Wir brauchen aber auch flankierende Maßnahmen,
    die dazu führen, dass genau im Bereich der praktischen
    Arbeit die Menschen vor Ausbeutung geschützt werden,
    die ihnen droht, wenn die Einhaltung der gesetzlichen
    Bedingungen nicht kontrolliert wird, weil die Kontrolle
    nicht funktioniert und unzureichend geregelt ist . Deshalb

    meine Bitte: Bessern Sie nach, insbesondere bei der Fi-
    nanzkontrolle Schwarzarbeit .


    (Beifall bei der LINKEN)