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ID1814007300

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Als nächster Redner hat Axel Fischer von der CDU/

    CSU-Fraktion das Wort .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU):
    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Ja, in der Tat, es stimmt: Der
    Etat, den wir heute beraten, sieht anders aus als der, den
    die Bundesregierung im Sommer eingebracht hat . Er ist
    aber mit zusätzlichem Geld ausgestattet, liebe Kollegin-
    nen und Kollegen . Das ist eindeutig so .

    Und ja, es stimmt auch: Wir können den ausgegli-
    chenen Haushalt, die schwarze Null halten – trotz dieser
    Mehrausgaben . Dafür gleich zu Beginn ein Dankeschön
    an die Bundesregierung, an das Bundesfinanzministeri-
    um, aber auch an Sie alle, liebe Kolleginnen und Kol-
    legen, weil wir als Parlament diesen Haushalt so be-
    schließen . Herzlichen Dank für diese schwarze Null zum
    dritten Mal hintereinander!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Dr . Martin Rosemann [SPD] – Bernhard Kaster [CDU/CSU]: Das Königsrecht des Parlaments!)


    Selbstverständlich – die Vorredner haben darauf hin-
    gewiesen – stimmt auch das: Wegen des Flüchtlings-
    zustroms, den wir erleben, mussten wir an vielen Stel-

    Ekin Deligöz






    (A) (C)



    (B) (D)


    len nachjustieren, völlig klar . Das haben wir gemacht .
    Aber – und das ist mir an dieser Stelle ganz besonders
    wichtig – wir haben uns keineswegs nur darauf konzen-
    triert, sondern haben und hatten, also auch schon in den
    letzten Jahren, in gleicher Weise das Wohl der Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmer, das Wohl der Rentnerinnen
    und Rentner, das Wohl der Arbeitslosen, der Schwachen
    in unserer Gesellschaft mit im Blick, und das seit vie-
    len Jahren . Das ist wichtig, und das ist gut so; denn wir
    dürfen unsere Gesellschaft nicht auseinanderdividieren
    lassen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, Akzente haben wir deshalb
    unter anderem bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik ge-
    setzt . Wir haben auch mehr Mittel – frisches Geld, Frau
    Kollegin – für berufsbezogene Sprachkurse für Flücht-
    linge und für die berufliche Beratung bereitgestellt, eben-
    so für die berufliche Eingliederung, für das Programm
    „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“, für die bessere Her-
    anführung Langzeitarbeitsloser an den Arbeitsmarkt . Wir
    haben sogar mehr Mittel für das kommende Jahr vorge-
    sehen für das Arbeitslosengeld II – die Ministerin hat es
    schon erwähnt –, für die Beteiligung des Bundes an den
    Leistungen für Unterkunft und Heizung und für die Zu-
    schüsse zur Rentenversicherung .

    Dank zusätzlicher Mittel zur Durchführung der Grund-
    sicherung für Arbeitsuchende kann die Bundesagentur
    für Arbeit erheblich mehr Personal einstellen und so die
    Leistungsfähigkeit den geänderten Rahmenbedingungen
    anpassen . Wir reagieren auf die aktuelle Situation, meine
    Damen und Herren .

    Auch beim Bundesversicherungsamt, von dem neue
    Aufgaben im Rahmen der Modernisierung und Erweite-
    rung unseres Gesundheitswesens übernommen werden
    müssen, oder im Ministerium selbst, in dem die Behin-
    dertenbeauftragte zusätzliches Personal zur Wahrneh-
    mung ihrer Aufgaben benötigt, verbessern wir die Per-
    sonalausstattung so, wie es sein muss . Das ist unsere
    Aufgabe, und der kommen wir nach, liebe Kolleginnen
    und Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, dank unserer über Jah-
    re hinweg auf Wachstum durch Innovation, auf sparsa-
    mes Haushalten und weniger auf Umverteilung – wie es
    manchmal von links oder von der Mitte hierher strömt –
    ausgerichteten Politik in Deutschland haben wir heute
    eine solide Basis für eine zukunftsfähige Arbeitsmarkt-
    und Sozialpolitik . Deshalb führen wir die heutige De-
    batte vor einem guten wirtschaftlichen Hintergrund . In
    der Wirtschaftsdebatte heute Vormittag kam es schon
    zum Tragen . Dank immer neuer Beschäftigungsrekorde
    von mehr als 43 Millionen Erwerbstätigen und mehr als
    30 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
    ist die Arbeitslosenzahl auf nur noch – hören Sie genau
    zu! – 2,6 Millionen und damit auf einen Rekordtiefstand

    seit der Wiedervereinigung gefallen . Das ist quasi Voll-
    beschäftigung, und das haben wir gemeinsam erreicht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die wirtschaftlichen Aussichten sind weiterhin gut .
    Rentner können nach dem Rentenpaket vom vergange-
    nen Jahr im kommenden Jahr zusätzlich einer noch nie
    dagewesenen Rentenerhöhung von bis zu 5 Prozent froh-
    gemut entgegensehen . Das ist doch was, meine Damen
    und Herren! Das muss man doch einmal deutlich sagen .
    Wir haben alle Menschen in unserem Land im Blick . Und
    ich freue mich für die Rentner, dass sie dann mehr Geld
    haben werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Katja Mast [SPD]: Trotz abschlagsfreier Rente mit 45 Versicherungsjahren!)


    Meine Damen und Herren, die Konjunktur läuft, die
    Exporte brummen weiter, und unsere Bevölkerung ist gut
    versorgt . Aber ich gebe offen zu: Der unerwartet große
    anhaltende Flüchtlingszustrom stellt uns in der Tat vor
    große Herausforderungen und entfaltet derzeit seine nor-
    mative Kraft . Man kann sich jetzt empören, dass sich
    viele der Zugewanderten nach geltendem Recht gar nicht
    hier befinden dürften. Man kann beklagen, dass die Ein-
    richtung eines tragfähigen Asyl- und Flüchtlingsregimes
    in den letzten Jahrzehnten versäumt worden ist . Man
    kann bedauern, dass die Integration der Zugewanderten
    in vielen Bereichen des täglichen Lebens noch wenig
    gelungen erscheint . Man kann die Schuld dafür bei der
    Bundeskanzlerin persönlich, bei der Bundesregierung,
    bei Länderregierungen – jetzigen oder früheren – oder
    bei den jeweiligen Innenministern, bei den Politikern
    allgemein, bei den Kirchen oder bei wem auch immer
    suchen . Nur: All das hilft nicht weiter . Denn das enthebt
    uns nicht unserer Pflicht, die bestehenden Herausforde-
    rungen aufzugreifen und das Beste aus der Situation zu
    machen . Das tun wir, und genau deshalb haben wir in
    den vergangenen Wochen den Haushalt für Arbeit und
    Soziales im Ausschuss nachjustiert .

    Die geplanten Mehrausgaben liegen bei 2,6 Milliar-
    den Euro, von denen über 1,9 Milliarden Euro flücht-
    lingsinduziert sind . Wesentlich sind die Steigerungen
    bei den Ausgaben für das Arbeitslosengeld II, die um
    1,3 Milliarden Euro ansteigen; das wurde schon erwähnt .
    Damit tragen wir dem Umstand Rechnung, dass aner-
    kannte Asylbewerber nach Abschluss ihres Verfahrens in
    der Regel nicht sofort eine Arbeit finden werden, häufig
    noch Sprachkurse oder Qualifizierungen benötigen und
    daher Arbeitslosengeld II erhalten werden .

    Die stark gestiegene Zahl der Flüchtlinge verursacht
    außerdem erhebliche Mehrkosten bei Ländern und Kom-
    munen für die Unterbringung und die soziale Grundsi-
    cherung während des Asylverfahrens . Deshalb erhöhen
    wir die Beteiligung des Bundes an den Leistungen für
    Unterkunft und Heizung um 400 Millionen Euro .

    Schließlich soll der im Bundeshaushalt bisher ver-
    anschlagte Finanzrahmen für Arbeitsförderung deut-
    lich steigen . Einerseits erhöhen wir die Leistungen zur
    Eingliederung in Arbeit um knapp 250 Millionen Euro,

    Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)







    (A) (C)



    (B) (D)


    andererseits erhöhen wir die Mittel für die Verwaltungs-
    kosten für die Durchführung der Grundsicherung für Ar-
    beitsuchende um 325 Millionen Euro auf jetzt sage und
    schreibe 4,4 Milliarden Euro .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ja, das leisten wir, und der Sinn ist, dass die Bundes-
    agentur für Arbeit 2 000 zusätzliche Stellen erhält und
    800 Befristungsmöglichkeiten in den gemeinsamen Ein-
    richtungen finanzieren kann. Damit sowie mit 179 Mil-
    lionen Euro für die berufsbezogene Sprachförderung
    und 48 Millionen Euro für die berufliche Integration und
    Beratung von Zuwanderern wollen wir die erfolgreiche
    Integration von Asylbewerbern mit Bleibeperspektive
    und von anerkannten Flüchtlingen in Arbeitsmarkt und
    Gesellschaft befördern;


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    denn, liebe Kolleginnen und Kollegen, nach vorsich-
    tigen Schätzungen verfügt knapp ein Drittel der zu uns
    geflüchteten Menschen über eine möglicherweise ver-
    wertbare berufliche Qualifikation. Zudem können wir
    die überwiegend sehr jungen Menschen vielfach noch
    ausbilden bzw. qualifizieren und ihnen so eine attraktive
    Arbeitsmarktperspektive verschaffen .

    Frühzeitiger Spracherwerb und frühzeitige Aufnah-
    me einer Erwerbstätigkeit sind zentrale Bausteine einer
    erfolgreichen gesellschaftlichen Integration . Und über
    Integration darf man nicht nur in Sonntagsreden fabulie-
    ren, man muss sie auch durchführen, und so gehen wir
    sie als Bundesregierung, als Koalition jetzt an . Das heißt
    aber auch, dass wir von den Zugewanderten diese Inte-
    gration konsequent einfordern müssen . Sie muss von der
    öffentlichen Hand konsequent unterstützt werden, damit
    Zuwanderung gerade auch vor dem Hintergrund unserer
    demografischen Entwicklung – wir wissen da alle Be-
    scheid; das brauche ich gar nicht zu vertiefen – dauerhaft
    von der Bevölkerung akzeptiert wird . Ich möchte den
    BDI-Präsidenten Kerber zitieren, der letzte Woche gefor-
    dert hat – ich zitiere –:

    Wir brauchen massive und anhaltende Integrations-
    bemühungen . Wir müssen in eine Integrationsinfra-
    struktur investieren . Dann könnte es in fünf bis zehn
    Jahren klappen . Dafür muss die Regierung einen
    Plan entwickeln .

    Ich muss sagen: Wo er recht hat, hat er recht .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Bundesagentur für Arbeit und das Bundesamt für
    Migration und Flüchtlinge arbeiten schon seit Spätsom-
    mer unter Leitung von Herrn Weise im Rahmen des
    Arbeitsstabes Integriertes Flüchtlingsmanagement eng
    zusammen . Ich begrüße vor diesem Hintergrund aus-
    drücklich die Bereitschaft der Bundesagentur, 121 Milli-
    onen Euro aus eigenen Mitteln, aus Mitteln der Bundes-
    agentur, für Sprachkurse zur Verfügung zu stellen .


    (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Jobcenter haben noch keinen einzigen Cent bis heute!)


    Mein Dank gilt daher neben dem Verwaltungsrat insbe-
    sondere den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die
    auch in diesem Bereich mit ihren Beiträgen solidarisch
    gesamtgesellschaftliche Aufgaben finanzieren.

    Meine Damen und Herren, wir wissen es alle: Mit
    dem Rentenpaket, mit der Mütterrente und der Ren-
    te mit 63, ist die Große Koalition im vergangenen Jahr
    fulminant in die neue Legislaturperiode gestartet . Beide
    Rentenleistungen erfreuen sich großer Beliebtheit und
    haben für milliardenschwere Mehrausgaben der beitrags-
    finanzierten Rentenversicherung gesorgt. Die im Bun-
    deshaushalt 2016 geplanten Ausgaben für die Zuschüsse
    für die Rentenversicherung und die Grundsicherung im
    Alter und bei Erwerbsminderung liegen bei 93,3 Mil-
    liarden Euro . Das sind circa 30 Prozent des gesamten
    Bundeshaushalts . Wir lassen uns das also wirklich etwas
    kosten . Die bis 2019 absehbar auf rund 106 Milliarden
    Euro ansteigenden Bundeszuschüsse sind derzeit solide
    finanziert und erscheinen aus heutiger Sicht auch in den
    kommenden Jahren finanzierbar.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie sehen:
    Der vorgelegte Bundesetat schaut in die Zukunft . Er ist
    der Zukunft zugewandt . Er zeigt, dass wir Mut und Tat-
    kraft besitzen, dass wir die Zukunft fest im Blick haben,
    und das zum Wohle der Menschen in unserem Land . Die
    haben uns gewählt, und für die arbeiten wir hier gemein-
    sam in einer Großen Koalition an tragfähigen Lösungen .
    Ich verschweige nicht, dass es natürlich an der einen oder
    anderen Stelle bei uns auch einmal ein bisschen knarzt,
    aber wir finden uns zusammen, wir finden Lösungen.

    Deshalb von meiner Seite ein Dank an das Ministe-
    rium, an die Kolleginnen und Kollegen in den Arbeits-
    gruppen „Arbeit und Soziales“ der Koalitionsfraktionen,
    an die Mitberichterstatter und für die ausgezeichnete Zu-
    sammenarbeit auch an die beiden Kolleginnen aus der
    Opposition . Es hat Spaß gemacht, gemeinsam zu arbei-
    ten . Ekin, ich sage es dir ganz persönlich: Du hast mit
    den Terminen immer viel Arbeit . Du machst das super .
    Das vertrauensvolle Verhältnis, das wir haben, sorgt da-
    für, dass man ab und zu auch einmal einen Wunsch der
    Opposition erfüllen kann; aber das muss ein vernünftiger
    Wunsch sein, es geht nicht alles .

    Ich denke, wir können alle frohgemut diesem Bundes-
    haushalt zustimmen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner hat Ewald Schurer von der

SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ewald Schurer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und

    Kollegen! Meine Damen und Herren! Der Einzelplan 11
    ist gerade von meinem Kollegen Fischer in seinen Be-
    standteilen und seiner Wirkungsmächtigkeit hinreichend

    Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)







    (A) (C)



    (B) (D)


    beschrieben worden . Wenn wir uns vergegenwärtigen,
    dass wir am Freitag einen Bundeshaushalt mit einer Grö-
    ßenordnung von 317 Milliarden Euro verabschieden und
    der Einzelplan 11 ein Volumen von knapp 130 Milliarden
    Euro hat, also mehr als 40 Prozent umfasst, dann erken-
    nen wir die gesellschaftliche und ökonomische Bedeu-
    tung dieses Haushalts .

    Gegenwärtig findet ja eine aufgeregte Debatte statt.
    Klar ist, dass in der gegenwärtigen Situation Migration,
    Asyl und Integration in die Gesellschaft die bestimmen-
    den Themen sind . Es gibt keinen einzigen Einzelplan, bei
    dem diese Themen nicht zu Recht in den Mittelpunkt ge-
    rückt werden . Das muss auch so sein .

    Ich sage Ihnen: Die für den Bereich Arbeit und So-
    ziales für Arbeitsförderung vorgesehenen 34,5 Milliar-
    den Euro bedeuten, dass dieser Haushalt – das ist meine
    These; das ist meine Interpretation dieses Einzelplans im
    Rahmen der zweiten und dritten Lesung des Bundeshaus-
    halts – der größte Investitionshaushalt ist, den der Bun-
    deshaushalt aufzuweisen hat; und zwar geht es dabei um
    Investitionen in Menschen . Für Investitionen draußen im
    Land haben wir nominell gute 10 Prozent der Haushalts-
    mittel vorgesehen; aber wir sollten das dazurechnen, was
    wir über Arbeitsförderung in die Menschen investieren .
    Ich sage Ihnen: Diese Mittel, diese Investitionen in die
    Menschen werden sich rentieren; denn diese aktiv in die
    Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt investier-
    ten Mittel – wir haben natürlich auch passive Mittel; ich
    nenne das Stichwort „Versorgung“ – werden sich in den
    nächsten Jahren positiv auswirken .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mit dem Haushalt für Arbeit und Soziales haben wir
    die große Chance, eine Diskussion, die draußen zum Teil
    mit Angst, Polemik, auch mit politischen Absichten so
    oder so geführt wird, zu versachlichen . Bei vielen lau-
    fenden Programmen geht es um Integration; das ist das,
    was wir jetzt investieren . Das geschieht natürlich, lieber
    Kollege Fischer, in Koordination und Kooperation mit
    der Bundesagentur für Arbeit . Sie erhält zusammen mit
    den Jobcentern einige Tausend neuer Stellen . Das ist not-
    wendig, damit sie die Mehrarbeit erledigen kann .

    Der technische Begriff lautet: flüchtlingsinduziert. Ich
    möchte dieses Wort „flüchtlingsinduziert“ einmal mit
    Leben erfüllen: Durch Flucht und Vertreibung kommen
    Menschen mit Bedürfnissen zu uns, aber auch Menschen
    mit besonderen Persönlichkeitsprofilen, mit Talenten,
    mit Fähigkeiten . Nicht ohne Grund hat die Frau Minis-
    terin gesagt, dass über die Hälfte dieser Menschen un-
    ter 25 Jahre alt ist; laut Statistik sind zwei Drittel unter
    30 Jahre alt . Das heißt, da gibt es ein riesiges Potenzial
    für den Arbeitsmarkt .

    Es gibt einen Dreiklang: Das Erste ist – das ist schon
    gesagt worden – die Sprache . Über Bildung und Sprache
    können die Menschen einen Zugang zu unserer Kultur,
    auch zu unserer Arbeitskultur, bekommen . Das Zweite ist
    die Ausbildung, das Dritte die Aufnahme der Erwerbs-
    arbeit . Das sind enorme Schritte, die wir gehen müssen .

    Es gibt dazu noch nicht sehr viel dezidiertes wissen-
    schaftliches Material oder Evaluierungen; aber es gibt
    schon Fakten, die zeigen, dass es uns gelingen kann, mit
    einem gezielten Aufwand in den nächsten zwei – das ist
    das Minimum, weil man so lange braucht, um die nöti-
    gen Sprachkenntnisse zu erwerben – bis acht Jahren die
    Hälfte aller Menschen, die zu uns kommen, in Erwerbs-
    arbeit zu bringen, durch die sie in der Lage sind, ihren
    Lebensunterhalt – weit über der Armutsgrenze – selbst zu
    tragen und, wenn sie in dieser Gesellschaft eine Bleibe-
    option haben, eine Wohnung zu haben, also über Arbeit
    in der Gesellschaft integriert zu sein . Das wäre auch mein
    persönliches Ziel: dass wir es schaffen, mindestens die
    Hälfte der Menschen, die bisher gekommen sind, in den
    nächsten Jahren aktiv in den Arbeitsmarkt zu integrieren .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Damit relativieren sich auch die Ängste, die zum Teil
    politisch bewusst mit der Aussage geschürt werden: Wir
    schaffen das nicht . – Wenn wir diese Fördermaßnahmen
    am Arbeitsmarkt gezielt umsetzen, in Koordination mit
    der BA, mit den Jobcentern, haben wir alle Chancen die-
    ser Welt, die Integration dieser Menschen nachhaltig zu
    erreichen .


    (Beifall bei der SPD)


    Das wird keine leichte Aufgabe werden . Die BA hat
    im Jahre 2011 in einem Report mit dem Titel „Perspek-
    tive 2025“ geschrieben: Was wir brauchen, ist eine all-
    gemeingesellschaftliche Qualifizierungsoffensive. – Wir
    wissen doch alle, dass sich der Arbeitsmarkt in allen
    wichtigen Branchen verändern wird – nicht nur aufgrund
    von Industrie 4 .0, nicht nur aufgrund der heutzutage hö-
    heren Ansprüche in fast allen Berufsbildern der Dienst-
    leistungswelt, des Gewerbes und der Industrie, sondern
    auch durch manifeste gesellschaftliche Veränderungen .
    In diese Veränderungen können vor allen Dingen die jun-
    gen Menschen, die zu uns kommen, hineinwachsen .

    Es wird ja immer von einem – auch das ist ein sehr
    technischer Begriff, den ich nicht mag, weil er so techno-
    kratisch klingt – Geburtenunterschuss in unserer Gesell-
    schaft gesprochen . Dazu gibt es evidente wissenschaftli-
    che Studien . Wir sind in diesem Land in der Lage, jedes
    Jahr 300 000 bis 400 000 Menschen über den Prozess
    Bildung und Arbeit in die Gesellschaft zu integrieren .
    Das würde einen enormen gesellschaftlichen Mehrwert
    bedeuten, auch für die Leistungsfähigkeit und die Wert-
    schöpfung dieser Gesellschaft, meine lieben Kolleginnen
    und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD)


    Die Ministerin hat gesagt, dass bei der Aufnahme und
    Registrierung die Profile und Biografien der Menschen
    schnell testiert werden müssen, damit bereits in einer frü-
    hen Phase die Talente der Menschen erkannt werden kön-
    nen; das soll proaktiv und in einem vernünftigen zeitli-
    chen Rahmen geschehen . Wenn wir das schaffen, werden
    die Gelder, die wir heute für Arbeitsfördermaßnahmen in
    den Haushalt einstellen, morgen sowohl individuell für
    die Menschen, die sich dadurch selbst tragen können, als
    auch für die ganze Gesellschaft ein großer Gewinn sein .

    Ewald Schurer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Insofern sage ich: Wer ins Gelingen verliebt ist, der
    muss auf diese Menschen mit ihren Ansprüchen, Hoff-
    nungen und Fähigkeiten setzen . Das ist die positivste
    Form der Integration in die Gesellschaft, verbunden mit
    einem ökonomischen Erfolg . Darauf möchte ich setzen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)