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ID1814006100

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Das müsste aber kurz gehen, Frau Kollegin Klein-

    Schmeink .


    (Heiterkeit)



    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Bisher, Herr Minister, sind Sie Ausgabenkönig, aber
    Sie haben nicht für eine nachhaltige Finanzierung ge-
    sorgt . All die zusätzlichen Ausgaben in diesem Bereich,
    die es jetzt gibt – 5,4 Milliarden Euro allein bis 2017 –,
    werden nur durch die Zusatzbeiträge der Versicherten fi-
    nanziert . Das ist zutiefst ungerecht .


    (Maria Michalk [CDU/CSU]: Das ist falsch!)


    Das ist eine einseitige Belastung . Hier brauchen wir drin-
    gend ein Umdenken . Wir brauchen wieder die paritäti-
    sche Finanzierung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer .
    Da, meine Damen und Herren von der SPD, sind Sie zu-
    tiefst in der Schuld . Hier müssen wir umdenken .


    (Beifall der Abg . Pia Zimmermann [DIE LINKE])


    Als Ausblick auf die Zukunft muss ich sagen: Wir
    brauchen eine Bürgerversicherung . Aber im ersten Schritt
    geht es nun um die Abschaffung der Zusatzbeiträge auf
    dem Weg hin zu einer paritätischen Finanzierung .

    Danke schön .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Nächster Redner ist der Kollege

Michael Hennrich, CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Hennrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Liebe Frau Kollegin Klein-Schmeink, als ich eben auf

    meinem Platz saß, hatte ich Sie im Blick; jetzt habe ich
    Frau Präsidentin Ulla Schmidt hinter mir . Das erinnert
    mich an rot-grüne Zeiten, in denen wir von Defiziten in

    Höhe von 5 Milliarden Euro gesprochen und über Spar-
    gesetze diskutiert haben .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, ja! Das waren aber auch ganz andere konjunkturelle Zeiten!)


    Deswegen will ich ausdrücklich betonen, was wir in
    dieser Legislaturperiode geleistet haben . Wir haben ver-
    schiedene Dinge in Angriff genommen: Wir haben die
    Krankenhäuser auf eine solide finanzielle Basis gestellt.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na, eben nicht!)


    Wir haben das Thema Pflege, das uns über Jahre auf
    den Nägeln gebrannt hat, in den Griff bekommen und
    für Leistungsverbesserungen gesorgt . Da Sie die Inves-
    titionskostenfinanzierung der Krankenhäuser angespro-
    chen haben, sage ich Ihnen: Sie sollten vor der eigenen
    Türe kehren und sich einmal anschauen, wie es in Ba-
    den-Württemberg und Nordrhein-Westfalen um dieses
    Thema bestellt ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, von den rund
    15 Milliarden Euro, die im Einzelplan 15, im Gesund-
    heitshaushalt, enthalten sind, geben wir 14,5 Milliarden
    Euro als Bundeszuschuss an die gesetzliche Krankenver-
    sicherung, und 500 Millionen Euro stehen für allgemeine
    Aufgaben zur Verfügung . Deswegen stehen in meinem
    Fokus die Fragen: Gehen wir mit diesen Steuermitteln
    sorgfältig um? Sind sie klug und vernünftig investiert?

    Ein guter Freund von mir hat mich vor der Sommer-
    pause gefragt: Was würdest du machen, wenn es das
    Thema Flüchtlinge nicht gäbe? – Da habe ich kurz auf-
    gezählt, was wir in den letzten Wochen und Monaten auf
    den Weg gebracht haben: Krankenhausstrukturgesetz,
    E-Health-Gesetz, Pflegestärkungsgesetz II, Palliativ- und
    Hospizgesetz, Pflegeberufegesetz; hinzu kommt das Ge-
    setz zum Thema Sterbehilfe . Bis auf das Gesetz zur Ster-
    behilfe sind das alles Gesetze, die Leistungsverbesserun-
    gen beinhalten, die dafür sorgen, dass wir mehr Geld ins
    System bringen, Strukturveränderungen finanzieren und
    mehr Effizienz und Qualität bekommen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich sage
    auch ganz offen: Ich habe in den letzten Monaten und
    Jahren erleben können, was es bedeutet, dass wir eine
    gute wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land haben,
    dass Arbeitnehmer und Unternehmen mit ihren Beiträgen
    dafür sorgen, dass die gesetzliche Krankenversicherung
    solide finanziert ist. Wir sollten bei allen Diskussionen
    über eine paritätische Finanzierung im Blick haben, dass
    hier Großartiges geleistet wird: von den Arbeitnehmern,
    aber auch von den Unternehmen, vom Mittelstand, von
    den Handwerkern und von den Freiberuflern. Deswegen
    an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn es um die Frage geht: „Gehen wir mit den Fi-
    nanzmitteln sorgfältig um?“, dann muss ich sagen, dass
    es schon das eine oder andere Mal Bauchgrimmen gab,
    etwa beim Präventionsgesetz oder als es um die Frage
    ging: Wie viel Geld stellen wir den Krankenhäusern zur

    Maria Klein-Schmeink






    (A) (C)



    (B) (D)


    Verfügung? Ich will diesen Aspekt am Beispiel des Prä-
    ventionsgesetzes deutlich machen, weil das Thema Prä-
    vention auch im Haushalt ein Schwerpunkt ist . Wenn wir
    sagen: „Wir wollen unser Gesundheitssystem zukunfts-
    fest machen“, dann ist es, glaube ich, schon wichtig, dass
    wir auch das Thema Prävention aufgreifen . Natürlich
    bedeutet Prävention für jeden Einzelnen in erster Linie
    ein Stück Selbstverantwortung . Aber ich glaube, es ist
    gut und richtig, dass wir uns darum kümmern und gezielt
    Schwerpunkte setzen .

    Ich bin Ihnen dankbar, Herr Minister Gröhe, dass Sie
    insbesondere im Bereich Diabetes einiges auf den Weg
    gebracht haben und zusätzlich 1,6 Millionen Euro zur
    Verfügung stellen . Ich möchte mich an dieser Stelle auch
    bei dem Kollegen Monstadt ausdrücklich bedanken, der
    einen Schwerpunkt seiner Arbeit in diesem Bereich hat .
    Beim Thema Prävention geht es auch um die Frage: Wie
    können wir Volkskrankheiten vermeiden? Überlegen wir
    einmal: Im Bereich Diabetes geben wir pro Jahr circa
    40 Milliarden Euro aus . Deswegen ist das hier investierte
    Geld gut angelegt .

    Aber wenn wir über Diabetesprävention sprechen,
    dann geht es nicht nur um die Prävention, sondern es
    geht auch um Grundlagen und um die Fragen: Haben wir
    ausreichend Informationen? Wie ist es um die Versor-
    gung der Patientinnen und Patienten bestellt? Wie sieht
    Diabetes im Krankenhausalltag aus? Wie sieht Diabetes
    mit Blick auf die Bewertung und das AMNOG aus? All
    das sind Fragen zur Versorgung, die das Ministerium ge-
    zielt aufgreift, weil es diesen Bereich als Schwerpunkt
    ansieht .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte ein Gesetz aufgreifen, das nicht unmittel-
    bar oder relativ wenig Geld kostet: das E-Health-Gesetz .
    Ich sage Ihnen ganz offen: Das ist für mich der Bereich,
    bei dem ich in dieser Legislaturperiode die meisten Er-
    wartungen habe, weil das E-Health-Gesetz dazu beitra-
    gen kann, dass wir Effizienzreserven heben, dass wir
    mehr Qualität ins System bekommen


    (Hilde Mattheis [SPD]: Und es kostet nichts!)


    und es relativ preisgünstig, Frau Mattheis, zu haben ist .

    Im Zusammenhang mit E-Health werden wir uns mit
    weiteren Fragen auseinandersetzen müssen, die ich hier
    kurz skizzieren will . Wie gehen wir mit Daten um? Zu
    welchen Zwecken nutzen wir sie? Wie können wir das
    zum Beispiel mit dem Thema Versorgungsforschung
    kombinieren? Auch dazu haben wir in diesem Haushalt
    einen Schwerpunkt gesetzt .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben
    die ersten zwei Jahre relativ viel Geld in die Hand ge-
    nommen, um Strukturen zu verändern und zu verbessern .
    Es wird jetzt unsere Aufgabe sein, im zweiten Teil der
    Legislaturperiode zu schauen, dass wir den Ausgaben-
    anstieg dämpfen . Ich als Arzneimittelpolitiker sehe das
    mit einem gewissen Grausen und einem gewissen Schre-
    cken . In der letzten Legislaturperiode haben wir im Be-
    reich Arzneimittel 20 Milliarden Euro an Einsparungen
    erzielt . Ich wäre schon ganz zufrieden und glücklich,
    wenn wir dazu ein ausgewogenes Konzept hätten . Gera-

    de in diesem Bereich gibt es zahlreiche Maßnahmen, die
    kein Geld kosten und die für Strukturveränderungen und
    Strukturverbesserungen sorgen .

    Ich möchte zum Schluss zwei Themen aufgreifen, die
    wir im Blick haben sollten und die uns in den nächsten
    Wochen und Monaten sicherlich beschäftigen werden .
    Sie, Frau Klein-Schmeink, haben zu Recht das Thema
    der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen ange-
    sprochen


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist damit?)


    und den eingeschränkten Leistungskatalog kritisiert . Ich
    sage Ihnen: Ich habe die Debatten und Diskussionen in
    den Jahren 2002 bis 2007 erlebt, als es um die Frage
    ging: Werden Flüchtlinge oder Asylbewerber besser ge-
    stellt als gesetzlich Versicherte? Wir haben die bisherigen
    Regelungen entsprechend korrigiert .

    Es ist richtig: Das Asylbewerberleistungsgesetz ent-
    hält einen eingeschränkten Leistungskatalog für die me-
    dizinische Versorgung . Aber ich will Ihnen auch sagen,
    was „eingeschränkter Leistungskatalog“ ganz konkret
    bedeutet .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, genau!)


    Wenn ein Asylbewerber mit einer Krebserkrankung
    nach Deutschland kommt, erhält er eine ausreichende
    Versorgung . Das kann in konkreten Zahlen teilweise
    100 000 Euro pro Patient bedeuten .


    (Maria Michalk [CDU/CSU]: Steuerfinanziert!)


    Auch da sind wir in der Verantwortung – die Kollegin
    Michalk hat zu Recht das Stichwort eingeworfen –: Die-
    ses Geld ist steuerfinanziert. Wir müssen kluge Konzepte
    entwickeln, wie wir diese Ausgabendynamik vielleicht in
    den Griff bekommen; denn am Ende tragen die Länder
    und Kommunen diese Kosten .

    Ich sage ganz offen: Ich habe in Richtung Pharmain-
    dustrie den einfachen Vorschlag, dass wir die Preise be-
    zahlen, die in den Ländern gelten, aus denen die Flücht-
    linge kommen .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist die Alternative? Nicht behandeln?)


    Aber dafür müssen wir ein Lösungskonzept finden.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist die Alternative, nicht zu behandeln? Das kann nicht sein!)


    – Nein, wir übernehmen die Kosten . Das halte ich auch
    für absolut richtig . Trotzdem müssen wir die damit ver-
    bundenen Finanzierungsfragen angehen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was bedeutet das? Sollen die sterben oder was? Absolut herzlos!)


    Michael Hennrich






    (A) (C)



    (B) (D)


    Letztes Thema – Herr Minister, da bitte ich Sie um
    Unterstützung –: die Nationale Kohorte . Dabei geht es
    um Gesundheitsforschung, die ja auch ein Schwerpunkt
    Ihrer Arbeit ist . Wir haben schon viel über Prävention
    und Kinder gesprochen . Zurzeit wird in Deutschland eine
    große Gesundheitsstudie durchgeführt, die auf einige
    Jahre angelegt ist . Sie umfasst rund 200 000 Menschen .
    Es geht dabei darum, bei großen Volkskrankheiten – Di-
    abetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Adipositas –
    neue Erkenntnisse für Prävention, Diagnostik und The-
    rapie zu gewinnen .

    Diese Studie hat ein kleines Manko . Sie umfasst näm-
    lich keine Kinder . Sie gilt für Leute ab 18 Jahren . Wenn
    wir aber über vermeidbare Volkskrankheiten sprechen
    und beim Thema „Prävention für Kinder“ ebenfalls an-
    setzen wollen, wäre es meines Erachtens richtig und gut,
    die Kinder mit in die Studie einzubauen . Vollkommen
    klar ist, dass das auf Freiwilligkeit basieren muss . Es darf
    nicht mit massiven Eingriffen bei Kindern verbunden
    sein . Ich wäre Ihnen aber dankbar, wenn Sie sich noch
    einmal um dieses Thema kümmern würden .

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und bitte
    um Zustimmung zum Haushalt .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)