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ID1814001200

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Normalerweise ist es in diesem Haus immer so, dass
    in Haushaltsberatungen abwechselnd Vertreter der Re-
    gierungsfraktionen und der Oppositionsfraktionen spre-
    chen . Heute ist das einmal anders .


    (Dr . Diether Dehm [DIE LINKE]: Das war doch so! – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist gerade wichtig!)


    Als ich die Rednerliste gesehen habe, dachte ich, ich
    spreche nach einem Kollegen einer Regierungsfraktion,
    nämlich nach Herrn Mattfeldt von der CDU/CSU-Bun-
    destagsfraktion . Mit Verlaub, Herr Mattfeldt, Teile Ihrer
    Rede waren eher eine Oppositionsrede .


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Das war doch Opposition! – Dr . Diether Dehm [DIE LINKE]: War doch eine Oppositionsrede! – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht unserer Opposition!)


    Das sollten Sie mit Ihrer Parteivorsitzenden besprechen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Zuruf der Abg . Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Herr Mattfeldt, ich meine das ganz ernst . Die Welt
    scheint aus den Fugen geraten zu sein . Viele Menschen
    machen sich Sorgen . Die wahnsinnigen Anschläge in Pa-
    ris, in Bamako, in Beirut und an vielen anderen Orten
    der Welt haben Furcht, haben Entsetzen verbreitet . Wir
    haben heftige internationale Konflikte, ja, und – Sie ha-
    ben es erwähnt – wir haben in Europa, vor allen Dingen
    in Deutschland, eine riesige Fluchtbewegung zu bewälti-
    gen . An dieser Stelle ist es wichtig, sich nicht klein-klein
    mit Stimmungen auseinanderzusetzen, sondern Verant-
    wortung zu übernehmen . Ohne Zweifel, wir müssen die
    Flüchtlingsbewegung in den Griff bekommen und staat-
    liche Handlungsfähigkeit zeigen . Als Abgeordneter einer
    Regierungsfraktion darf man aber nicht staatlichen Kon-
    trollverlust bejammern, sondern man muss seinen Bei-

    Andreas Mattfeldt






    (A) (C)



    (B) (D)


    trag dafür leisten, dass wir staatliche Kontrolle bekom-
    men, Herr Mattfeldt .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und des Abg . Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    In einem sind wir uns dann wieder einig – da sind wir
    doch Regierungspartner –: Wir müssen mit Realismus
    diese Herausforderungen angehen; wir können es aber
    auch mit Zuversicht tun; denn die ökonomische Stärke
    unseres Landes versetzt uns in die Lage, auch mensch-
    liche Stärke zu zeigen . Die ökonomische Stärke unseres
    Landes verleiht uns politisches Gewicht in Europa und in
    der Welt und überträgt uns die politische Verantwortung,
    zu handeln .

    Wir reden ja über den Haushalt des Bundeswirt-
    schaftsministeriums . Stellen Sie sich einmal vor, wir
    wären in einer anderen ökonomischen Lage mit diesen
    Herausforderungen konfrontiert . Mir wäre dann wirklich
    angst und bange . Aber wir haben ökonomische Stärke,
    und diese ist an Kennziffern festzumachen: die nied-
    rigste Arbeitslosigkeit seit der deutschen Einheit, ein
    Wirtschaftswachstum – bei allen weltwirtschaftlichen
    Erschütterungen – von immerhin 1,7 Prozent in diesem
    Jahr und ein prognostiziertes Wachstum von 1,6 Prozent
    im nächsten Jahr, also ein robustes Wirtschaftswachstum,
    und ein Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft nach
    dem ifo-Geschäftsklimaindex, das zeigt, dass die deut-
    schen Unternehmen trotz all dieser Herausforderungen
    zuversichtlich in die Zukunft schauen . Das, meine Da-
    men und Herren, verleiht uns die Stärke, die zugegebe-
    nermaßen großen Herausforderungen zu bewältigen .

    Herr Mattfeldt, Sie haben erwähnt, wie lange Sie po-
    litisch tätig sind . Auch ich bin seit 1998 Mitglied dieses
    Hauses, seit 17 Jahren . Wir haben viele Krisen erlebt und
    viele schwierige Zeiten zu bewältigen gehabt . Ich kann
    mich an den Kosovo-Krieg erinnern, an 9/11, an innen-
    politische Auseinandersetzungen um die Agenda 2010,
    an Bankenkrisen, an vieles andere mehr . Ich gebe zu, die
    Herausforderungen von heute sind andere, und sie sind
    größer . Aber ich glaube, wenn der Satz „Wir schaffen
    das“ keine reine Durchhalteparole sein soll, dann müs-
    sen wir auch sagen, wie wir es schaffen . Das heißt, wir
    müssen gerade angesichts der Herausforderungen unse-
    ren Job tun,


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Asylpaket I! – Max Straubinger [CDU/CSU]: Asylpaket II müssten wir machen!)


    damit wir die wirtschaftliche Stärke erhalten und wir das
    menschlich anständig hinbekommen . Genau das tut diese
    Bundesregierung, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will das deutlich sagen; denn jenseits des Zerrbil-
    des, das die Linke hier beschrieben hat, sind die wirt-
    schaftliche Stärke, die Nachfrage und die Wettbewerbs-
    fähigkeit etwas, was die wirtschaftliche Kraft in diesem
    Land ausmacht . Das Wirtschaftswachstum, Herr Dehm,
    wird eben nicht nur von einer starken und wettbewerbs-

    fähigen Wirtschaft getragen – schauen Sie sich mal die
    Statistiken genau an –, sondern auch von einer stabilen
    und starken Nachfrage und Kaufkraft in diesem Land .
    Nach Jahren ist die Lohn- und Gehaltsentwicklung end-
    lich wieder positiv . Wir brauchen eben beides: Wettbe-
    werbsfähigkeit und Exportstärke auf der einen Seite und
    starke Binnennachfrage sowie Investitionen auf der an-
    deren Seite, also starke Auswärtsspiele und starke Heim-
    spiele . Das macht die deutsche Wirtschaft heutzutage
    aus, und darauf können wir alle miteinander stolz sein,
    meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das betrifft auch die Themen, die wir vor der Brust ha-
    ben .

    Erstens . Wir werden das Thema Digitalisierung be-
    herzt angehen müssen, weil es die Wettbewerbsfähigkeit
    dieses Landes berührt, weil es riesige Produktivitätsfort-
    schritte verspricht, wenn wir uns auf diesen Weg machen .
    Aber wer von Industrie 4 .0, wer von Wirtschaft 4 .0 re-
    det, der darf zu Arbeit 4 .0 nicht schweigen . Die Stärkung
    der Mitbestimmung wird ein entscheidender Faktor sein,
    wenn es darum geht, beim Umstieg zur digitalen Produk-
    tion in unseren Fabriken erfolgreich zu sein . Gegen Mit-
    arbeiterinnen und Mitarbeiter, gegen Arbeitnehmerinnen
    und Arbeitnehmer geht das nicht . Deshalb ist es gut, dass
    dieser Bundeswirtschaftsminister auf die Partnerschaft
    zwischen Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissenschaft
    setzt . Dabei hat er unsere Unterstützung .


    (Beifall bei der SPD)


    Zweitens, meine Damen und Herren, ist das Thema
    Energiepolitik hier angesprochen worden . Aufgrund der
    Kürze der Redezeit werde ich das nicht vertiefen können,
    aber so viel an die Adresse der Grünen: Wir setzen die
    Energiewende so um, dass sie erfolgreich ist . Da sage ich
    trotz all der Unkenrufe, die Sie hier vom Stapel lassen:
    Der Ausbau der Erneuerbaren geht weiter . Wir wollen
    aber dafür sorgen, dass er so weitergeht, dass er bezahl-
    bar ist und auch Systemintegration stattfinden kann.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir brauchen einen Systemwechsel! – Weiterer Zuruf der Abg . Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Deshalb machen wir Aufräumarbeiten an der Energie-
    wende . Auch da hat der Bundeswirtschaftsminister unse-
    re Unterstützung . Das ist kein leichtes Geschäft; aber es
    ist wichtig, damit die Energiewende in diesem Land zum
    Erfolg wird .

    Ja, den Erneuerbaren gehört die Zukunft – Stück für
    Stück . Aber wir müssen dafür sorgen, dass der Ausbau
    effizient gestaltet wird, was die Kosten, die Planbarkeit
    und die Systemintegration betrifft . Wir werden die Er-
    neuerbaren, die inzwischen 33 Prozent des Bruttostrom-
    verbrauchs in Deutschland ausmachen, konsequent an
    den Markt heranführen . Wir werben um Ihre Unterstüt-

    Hubertus Heil (Peine)







    (A) (C)



    (B) (D)


    zung, damit wir die Energiewende schaffen und nicht ge-
    gen die Wand setzen, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    All das, was wir vor der Brust haben, ob bei den großen
    Herausforderungen unserer Zeit, bei der Digitalisierung,
    bei der Frage, wie wir die Energiewende vom Kopf auf
    die Füße stellen, damit eine sichere und saubere Energie-
    versorgung für die Zukunft unseres Landes gewährleistet
    werden kann, machen wir, weil es uns um eines geht: Wir
    setzen auf eine aktive Wirtschaftspolitik . Sigmar Gabriel
    betreibt eine aktive Wirtschaftspolitik, weil es uns darum
    geht, die Zukunft unseres Landes zu sichern .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun Kollege Michael Schlecht für die

Fraktion Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Schlecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Die deutsche Wirtschaft wird bis Ende 2015 Waren und
    Dienstleistungen im Wert von voraussichtlich knapp
    240 Milliarden Euro mehr ans Ausland verkauft haben,
    als sie aus dem Ausland bezog .


    (Dr . Michael Fuchs [CDU/CSU]: Immer die gleiche Platte!)


    Diese deutschen Exportüberschüsse summieren sich seit
    dem Jahr 2000 bis zum Ende dieses Jahres auf mehr als
    2 Billionen Euro .


    (Dr . Michael Fuchs [CDU/CSU]: Gott sei Dank!)


    Möglich ist das natürlich nur, weil Deutschland gleich-
    zeitig diese 2 000 Milliarden Euro dem Ausland leiht .
    Das Ausland verschuldet sich immer mehr bei uns . Wie
    nachhaltig ist das? Gar nicht! Das ist überhaupt nicht
    nachhaltig .

    Diese Entwicklung drückt sich in einem gewalti-
    gen Leistungsbilanzüberschuss aus, der dieses Jahr bei
    8,5 Prozent liegen und damit 250 Milliarden Euro, da er
    etwas höher als der Exportüberschuss ist, betragen wird .
    Wie gesagt, möglich ist dies nur, weil das Ausland stän-
    dig gezwungen wird, sich immer mehr zu verschulden .
    Gleichzeitig haben wir eine Regierung, die immer wieder
    verkündet, Verschuldung sei das Schlimmste der Welt .
    Aber man nimmt billigend in Kauf, dass sich das Ausland
    wegen der deutschen Exportüberschüsse ständig weiter
    verschuldet .

    Die Bundesregierung betreibt nicht nur eine Wirt-
    schaftspolitik, die gegenüber dem Ausland unfair ist,
    sondern bricht damit auch europäisches Recht . Der Leis-
    tungsbilanzüberschuss darf nach den Regeln nämlich
    nur 6 Prozent betragen . 8,5 Prozent beträgt er . Er beträgt

    schon mehrere Jahre mehr als 6 Prozent . Da die Bundes-
    regierung wahrscheinlich schon immer vorausgesehen
    hat, dass sie diese Regeln brechen wird, hat sie in den
    europäischen Regeln vorgesehen, dass diese Regelverlet-
    zung nicht sanktioniert wird . So kann man europäisches
    Recht auch mit Füßen treten. Ich finde, das ist ein Skan-
    dal .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn Wirtschaftsminister Gabriel – wir kennen das
    aus früheren Diskussionen – diese Exportüberschüsse
    immer wieder hochhält, dann muss man ihm und den-
    jenigen, die das auch tun – in den Zwischenrufen eben
    klang das ja an –, deutlich sagen: Sie wollen, dass die
    Schulden des Auslands dauerhaft weiter steigen, und Sie
    nehmen dem Ausland jegliche Chance, sich irgendwann
    einmal zu entschulden .

    Wie kann man sich eigentlich einbilden, dass die
    anderen Länder das auf Dauer so hinnehmen? Es ist in
    Deutschland wohl wenig bekannt, aber es gibt in Italien,
    Frankreich und anderen – gerade europäischen – Län-
    dern immer wieder Diskussionen, ob man mit diesem
    Deutschland, das sich so unfair verhält und quasi wirt-
    schaftsimperialistische Züge aufweist,


    (Widerspruch bei Abgeordneten der SPD)


    weiter Handel treiben sollte oder ob es nicht besser wäre,
    aus einem Euro auszusteigen, in dem sich Deutschland –
    das muss man schon so sagen – wie ein Fuchs im Hüh-
    nerstall gebärdet .


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Lassen Sie den Fuchs in Ruhe! – Manfred Grund [CDU/ CSU]: Herr Fuchs kommt gleich noch!)


    Was wir brauchen, ist eine Umkehr in der Wirtschafts-
    politik. Deutschland muss endlich auch Defizite im Au-
    ßenhandel machen, um zum Abbau der Verschuldung des
    Auslands und zur Beseitigung internationaler Ungleich-
    gewichte beizutragen . Die Probleme hier sind ja vor al-
    lem deshalb entstanden, weil die Binnennachfrage in den
    letzten 15 Jahren zu sehr stranguliert worden ist und da-
    mit die Importe viel schwächer angestiegen sind als die
    Exporte .

    Der eigentliche Kern des Problems ist eine desaströse
    Lohnentwicklung, die endlich umgekehrt werden muss .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Vergleich zum Jahr 2000 liegen die Reallöhne je
    Beschäftigten heute kaum höher als damals . Das ist ein
    Skandal in einem so reichen Land .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wären die Reallöhne in den letzten Jahren – wie mein
    Vorredner ja betont hat – nicht ein bisschen gestiegen,
    lägen sie heute deutlich unter der Marke des Jahres 2000 .
    Der über die Jahre entstandene Verlust ist längst nicht
    wettgemacht; deswegen muss dort eine Umkehr stattfin-
    den .

    Die Entwicklung der Tariflöhne ist dabei noch nicht
    einmal das vorrangige Problem, obgleich den Gewerk-

    Hubertus Heil (Peine)







    (A) (C)



    (B) (D)


    schaften mit Leiharbeit, Befristung und Werkverträgen
    dicke Knüppel zwischen die Beine geworfen wurden . In
    der Folge waren viele Tarifabschlüsse auch nicht beson-
    ders berauschend .

    Nein, das eigentliche Problem ist, dass die Tarifbin-
    dung durch die Politik der letzten 15 Jahre immer mehr
    zerbröselt ist .


    (Dr . Diether Dehm [DIE LINKE]: So ist es!)


    Heute arbeiten nur noch 50 Prozent der Beschäftigten un-
    ter dem Schutz eines Flächentarifvertrages, und das in so
    einem Land wie Deutschland: Das ist doch ein Skandal!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bei den übrigen Beschäftigten, die wie im Frühkapitalis-
    mus arbeiten und jede Bedingung akzeptieren müssen,
    die ihnen der Unternehmer diktiert, sind die Löhne in den
    letzten 15 Jahren in den Keller gerauscht . Sie liegen pro
    Kopf 17, 18 oder 19 Prozent niedriger als im Jahr 2000 .

    Es ist doch ein Skandal, dass sich große Unternehmen
    wie Amazon in diesem Land vor einem Tarifvertrag drü-
    cken können .


    (Dr . Diether Dehm [DIE LINKE]: Ja! Richtig!)


    Was unternimmt diese Regierung eigentlich, um den für
    einen Tarifvertrag streikenden Kolleginnen und Kollegen
    zu helfen? Nichts! Auch das ist ein Skandal in diesem
    Lande .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es kann doch nicht angehen, dass solche Unternehmen
    schalten und walten und mit den Beschäftigten umgehen
    können, wie sie wollen . Es gab sogar einen Kanzler, der
    stolz darauf war, dass er eine Politik gemacht hat, die zu
    solchen Niedriglöhnen in Deutschland führte. Ich finde,
    das ist wirklich peinlich .

    Die Lösung der Probleme, die diese Entwicklung mit
    sich bringt, ist doch eigentlich ganz einfach: Wir brau-
    chen eine Umkehr bei den Rahmenbedingungen am Ar-
    beitsmarkt . Wir brauchen ein Verbot der Leiharbeit und
    der sachgrundlosen Befristungen . Wir brauchen endlich
    auch ein Vetorecht des Betriebsrates bei Werkverträgen
    und auch bei Outsourcing-Strategien der Unternehmen .
    Das wäre notwendig, um unser Land wieder voranzu-
    bringen .


    (Dr . Michael Fuchs [CDU/CSU]: In welchem Land leben Sie denn eigentlich?)