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ID1813908500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/139 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Inhalt: Begrüßung einer Delegation der Nationalver- sammlung der Republik Korea . . . . . . . . . . 13605 B Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . . 13605 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13605 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13605 B Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13605 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 13610 A Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13616 D Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13621 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13624 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13627 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13628 C Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13630 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13631 C Aydan Özoguz, Staatsministerin BK . . . . . . . 13633 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13635 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13636 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13638 B Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13639 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13640 C Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13641 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13644 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13645 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13646 D I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/6105, 18/6124 . . . . . . . . 13645 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13645 C Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13649 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13651 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13652 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13653 D Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13654 C Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13656 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13658 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015II Dr . Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13660 A Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13661 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13661 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13663 B Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13664 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13665 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13667 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13668 C Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13668 D I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/6113, 18/6124 . . . . . . . . 13669 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13669 C Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13670 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13672 D Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13676 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13678 D Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13679 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13679 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13680 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13682 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13684 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13685 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13687 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13687 D I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksachen 18/6120, 18/6124 . . . . . . . . 13688 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13688 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13689 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13691 D Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13692 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13693 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 13695 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13696 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13696 D Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13698 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13699 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13701 B Dr . Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13703 B Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13705 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13706 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13708 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13709 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13605 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Sonja Steffen (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13709 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 25 .11 .2015 Beckmeyer, Uwe SPD 25 .11 .2015 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 25 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 25 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU3 25 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 25 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 25 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 25 .11 .2015 Höger, Inge DIE LINKE 25 .11 .2015 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 25 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Lagosky, Uwe CDU/CSU 25 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 25 .11 .2015 Nüßlein, Dr . Georg CDU/CSU 25 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 25 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 25 .11 .2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 25 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 25 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 25 .11 .2015 Zimmermann, Pia DIE LINKE 25 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 139. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christian Petry


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die Behandlung des Einzelplans 05 – Auswär-
    tiges Amt – ist in der Haushaltsdebatte natürlich der au-
    ßenpolitische Schlagabtausch schlechthin . Mein Dank
    gilt Frank-Walter Steinmeier und Michael Roth für ihren
    unermüdlichen Einsatz für die deutsche Außenpolitik mit
    klarer sozialdemokratischer Handschrift .


    (Beifall bei der SPD)


    Ich möchte meinen Fokus nun auf die EU richten . Vie-
    le Themen wären hier aktuell . Wir könnten uns über die
    Zukunft Griechenlands, über die Krise in der Ukraine,
    über die Debatte, ob Großbritannien in der Europäischen
    Union bleibt oder nicht, über die Bankenunion, über die
    Kapitalmarktunion, über die Forderung nach mehr Be-
    schäftigung und Wachstum – das ist ganz wichtig – und
    über die Ablösung der Austerität unterhalten . Diese The-
    men zeigen schon, dass wir ein vereintes Europa dringen-
    der brauchen denn je . Dabei müssen die europäischen Er-
    rungenschaften verteidigt werden: Freizügigkeit, offener
    Arbeitsmarkt, grenzüberschreitende Ausbildung . Auch
    die gemeinsame Währung gehört dazu .

    Wenn wir heute, an diesem Tage, über Europa spre-
    chen, dann sprechen wir aber leider natürlich auch über
    den Terror – er darf in dieser Debatte natürlich nicht feh-
    len – und über die Anschläge in Paris . Dieser wiederholte
    Anschlag auf unsere französischen Nachbarn forderte
    viele Tote und Verletzte . Es war ein Angriff auf unsere
    gemeinsamen Werte und auf ganz Europa . Und natürlich
    sprechen wir hier auch über die Toten des Flugzeugab-
    sturzes im Sinai und über die Toten von Tunis, Bamako,
    Beirut, Kabul und Bagdad . Sie alle sind Opfer des Ter-
    rors geworden .

    Als Saarländer möchte ich ein besonderes Wort an un-
    sere französischen Freunde richten:

    Chers amis français,

    Manuel Sarrazin






    (A) (C)



    (B) (D)


    Nous allons faire face ensemble . Les terroristes ne
    vaincront pas .

    La justice vaincra .
    La solidarité vaincra .
    La liberté vaincra .

    La grande Nation française vaincra .

    Mes amis français, nous sommes avec vous dans le
    camp du monde libre .

    Merci bien .

    Europa ist das Bollwerk der Menschenrechte, der
    Freiheit und der Demokratie . Es steht für Toleranz, Ge-
    genseitigkeit und Respekt sowie für das Recht eines je-
    den Bürgers, sein Glück zu suchen . Genau diese Werte
    wollen Terroristen zerstören . Unsere klare Antwort ist
    das Bekenntnis zu Europa .

    Flüchtlinge dürfen in dieser Situation nicht unter einen
    Generalverdacht gestellt werden . Hierzu wäre normaler-
    weise mehr zu sagen, aber ich appelliere nur insbesonde-
    re an die CSU in Bayern: Wir sollten unsere gemeinsa-
    men Beschlüsse erst einmal umsetzen, bevor wir hier auf
    diese Art und Weise agieren . Das hilft nur dem rechten
    Rand und ist nicht gut für die politische Diskussion . Die-
    se Art des Ausspielens untereinander sollte nicht weiter
    fortgeführt werden .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Zurück zu Europa: Frankreich hat mit Artikel 42 Ab-
    satz 7 des EU-Vertrages die Beistandsklausel aktiviert .
    Europa muss zusammenstehen . Es muss die Zusammen-
    arbeit verbessern, für einen engeren Austausch sorgen,
    gemeinsame Standards bei den Polizeien und den Ge-
    heimdiensten einführen und den Datenaustausch zwi-
    schen den Behörden forcieren .

    Vieles ist zwar schon vereinbart worden, aber hier
    kann auch vieles noch besser werden . Ein gemeinsa-
    mes politisches Handeln muss hier im Vordergrund ste-
    hen, und es ist natürlich sehr zu begrüßen, dass wir als
    Deutschland den französischen Freunden gegenüber un-
    seren Beistand versichern . Zum Bundeswehreinsatz ist
    hier schon einiges gesagt worden . Diese Einsätze gibt es
    in vielfältiger Weise . Ich bin froh, dass dies mit dem Par-
    lamentsvorbehalt versehen ist .

    Wir können in vielfältiger Weise helfen: Wir müssen
    die Zivilgesellschaften stärken . Wir müssen den Dialog
    und den Austausch stärken . Das stärkt auch die Sicher-
    heit . Und: Wir müssen den Zusammenhalt in Europa wei-
    ter verbessern . Dazu gehört natürlich eine Vision, die wir
    in diesen Krisenzeiten nicht vergessen dürfen . Die Vision
    ist, dass Europa Reformen erfährt und dass wir Europa
    stärken müssen . Die Vorschläge von Sigmar Gabriel und
    Macron zur Flüchtlingsfrage sind da durchaus hilfreich .

    Wir brauchen eine Reform der Institutionen . Wir brau-
    chen eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik .
    Diese könnte gegebenenfalls der Weg hin zu einem har-
    monisierten Asylrecht sein . Wir brauchen eine Koordina-
    tion in der Wirtschaftspolitik . In diesem Zusammenhang
    sind eine stärkere Kapitalmarkt- und Bankenunion ge-

    nannt worden . Auch die Steuerpolitik ist hier angespro-
    chen worden . Eine Harmonisierung tut not . Natürlich
    brauchen wir zur Stärkung der Institutionen eine grund-
    legende Reform .

    Wir müssen den aufkeimenden Nationalismus wieder
    zurückdrängen . Dem aufkeimenden Nationalismus in
    Europa muss durch diese Maßnahmen ein starkes und
    solidarisches Europa entgegengesetzt werden .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Das haben Sie ja bei Griechenland gezeigt, wie das geht!)


    In diesem Sinne möchte ich Frank-Walter Steinmeier,
    Michael Roth und alle Demokraten hier in diesem Land
    ermuntern, diesen Weg in der Außenpolitik und in der
    Europapolitik weiterzugehen . Ich hoffe, dass wir im
    nächsten Jahr eine Debatte unter besseren Vorzeichen
    führen können und dass etwas mehr Friede in der Welt
    herrscht .

    Mit diesem frommen Wunsch möchte ich schließen
    und danke für Ihre Aufmerksamkeit . – Glück auf!


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Für die CDU/CSU-Fraktion hat jetzt

die Kollegin Erika Steinbach das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erika Steinbach-Hermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (Plos)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Die Herausforderungen, vor denen die deutsche und
    auch die europäische Außenpolitik gegenwärtig stehen,
    sind gewaltig – das haben alle in ihren Beiträgen heute
    deutlich gemacht –, ob in Afrika, insbesondere im Nahen
    Osten, oder auch hier in Europa selbst .

    Mit großer Sorge müssen wir feststellen, dass die
    multi ethnischen und multireligiösen Staaten Syrien und
    Irak in den letzten Jahren immer instabiler geworden
    sind . Wir konnten das im Menschenrechtsausschuss
    über die Jahre hinweg deutlich beobachten . Das ganze
    Problem ist nicht vom Himmel gefallen, sondern vieles
    war frühzeitig erkennbar . All das hat zum Erstarken der
    islamistischen Terroristen, wie des sogenannten „Islami-
    schen Staates“, geführt .

    Der IS ist in den von ihm terrorisierten Teilen Syriens
    und des Iraks für zahlreiche schwerste Menschenrechts-
    verletzungen verantwortlich, wie zum Beispiel Massen-
    hinrichtungen, gezielte Angriffe auf Zivilisten und auf
    die zivile Infrastruktur . Ich weigere mich aber, all das,
    was der IS tut, als „Krieg“ zu bezeichnen; denn damit
    erhöht man den IS zu einem Staat . Das ist er nicht . Es
    sind Terroristen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Dagmar Ziegler [SPD] – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Richtig, es ist kein bewaffneter Angriff, sondern es ist ein Terroranschlag!)


    Christian Petry






    (A) (C)



    (B) (D)


    IS-Kämpfer rekrutieren Kinder und scheuen nicht
    davor zurück, Frauen und selbst Kinder systematisch zu
    vergewaltigen; das mag man sich überhaupt nicht vor-
    stellen . Religiöse und ethnische Minderheiten wie Jesi-
    den und Christen werden unterdrückt, vertrieben, ermor-
    det . Auch die muslimischen Glaubensrichtungen selbst
    terrorisieren sich untereinander . Inzwischen ist eine re-
    gelrechte Entführungsindustrie zu einer der wichtigsten
    Finanzierungsquellen der Islamisten herangewachsen .
    Mit Entführungen wird viel Geld verdient . Das barbari-
    sche Vorgehen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ muss
    von der Staatengemeinschaft gezielt und mit planvollem
    Handeln endlich beendet werden können . Das ist eine
    schwierige Aufgabe .

    In der zweiten Zusammenkunft der Wiener Syri-
    en-Konferenz konnten erste Schritte auf dem Weg zur
    Beendigung der Gewalt vereinbart werden . Herzlichen
    Dank, Herr Außenminister, dass Sie sich dafür so en-
    gagiert eingesetzt haben . Wir müssen versuchen, diesen
    Weg erfolgreich zu Ende zu gehen . Unser Ziel muss es
    sein, nach politischen Lösungen zu suchen, die befrie-
    dend wirken und damit Syrern am Ende wieder eine Per-
    spektive in ihrer Heimat ermöglichen .

    Die zunehmende Instabilität auch in vielen anderen
    Ländern und Regionen der Erde trägt dazu bei, dass die
    Zahl der Flüchtlinge beständig steigt . Zurzeit sind bei-
    nahe 60 Millionen Menschen – diese Zahl wurde vom
    Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen Mitte des
    Jahres ermittelt – weltweit auf der Flucht vor Krie-
    gen, Konflikten, Verfolgung und auch Not. Davon sind
    38 Millionen Binnenflüchtlinge, also Flüchtlinge inner-
    halb ihres eigenen Landes . Nie zuvor hat es so viele Men-
    schen gegeben, die aus den unterschiedlichsten Gründen
    unterwegs gewesen sind .

    Beobachter prognostizieren – auch ich bin davon
    fest überzeugt –, dass das, was wir jetzt erleben, erst
    der Anfang ist, wenn wir uns nicht klug und rechtzeitig
    insbesondere auch um den afrikanischen Kontinent küm-
    mern – und kümmern müssen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir müssen leider erkennen, dass die Staatengemein-
    schaft – insbesondere auch die Europäische Union – in
    den vergangenen Jahren bei der Hilfe für die Menschen
    vor Ort sträflich versagt hat. Es darf sich nicht wieder-
    holen, dass das UNHCR derart unterfinanziert ist, dass
    die Essensrationen in den Flüchtlingslagern der Nachbar-
    länder Syriens halbiert werden müssen . Alle Staaten sind
    dringend aufgefordert, die von ihnen eigentlich zugesag-
    ten finanziellen Beiträge auch zu erbringen.

    Deutschland hat schnell reagiert und die Mittel für das
    Welternährungsprogramm noch vor dem Wintereinbruch
    um 75 Millionen Euro erhöht . Dafür danke ich allen
    Haushaltskollegen – egal aus welcher Fraktion; natür-
    lich, das muss ich hinzufügen, insbesondere den eige-
    nen – ganz herzlich .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Neben der ersten so dringend notwendigen kurzfris-
    tigen menschenwürdigen heimatnahen Versorgung und
    Unterbringung durch humanitäre Hilfe bleibt aber vor al-

    lem die langfristig angelegte Bekämpfung der Fluchtur-
    sachen unsere zentrale politische Aufgabe . Nur dann
    wird es gelingen, die anschwellenden globalen Migrati-
    onsströme auch wirklich zu beeinflussen. Vor allem müs-
    sen wir die afrikanischen Staaten in der Wahrnehmung
    ihrer Eigenverantwortung bestärken . Diese müssen wir
    auch einfordern . Ich unterstütze ganz ausdrücklich, Herr
    Außenminister, dass Sie Ihren Weg nach Afrika gegan-
    gen sind, obwohl sich mancher fragte, warum Sie das
    getan haben . Das ist elementar nötig .

    Es muss angesichts nie gekannter Zahlen von Migran-
    ten, die nach Deutschland kommen oder sich in Deutsch-
    land befinden, das Ziel sein, vor allem in den Herkunfts-
    und Transitländern die dringend benötigte Hilfe zu leisten .
    Denn eines, liebe Kolleginnen und Kollegen, weiß doch
    jeder von Ihnen, der sich vor Ort mit den Menschen und
    den Vertretern von Hilfsorganisationen unterhält: Das
    Elend dieser Welt lässt sich in Deutschland nicht behe-
    ben . Dafür gibt es zu viel davon . Wir haben bereits jetzt
    mit der Aufnahme von nahezu 1 Million Migranten die
    Grenze dessen überschritten, was viele leisten können .

    Zudem ist leider erkennbar, dass damit auch die eth-
    nischen und die religiösen Konflikte nach Deutschland
    importiert worden sind und unser Wertesystem auf eine
    Probe stellen werden . Davon müssen wir ausgehen . Un-
    sere Städte und Gemeinden sowie die Landkreise ächzen
    unter der Last der Zuwanderungszahlen . Sie können nicht
    warten, bis EU-Lösungen oder internationale Lösungen
    gefunden worden sind . Dabei ist erkennbar, dass unsere
    europäischen Nachbarländer den deutschen Sonderweg
    nicht mitgehen wollen und nicht mitgehen werden . Das
    kann jeder prognostizieren, der die Verlautbarungen aus
    den Nachbarländern hört .


    (Stefan Liebich [DIE LINKE]: Zum Glück entscheiden Sie nicht! – Heike Hänsel [DIE LINKE]: Sie sind doch Auslaufmodell, Frau Steinbach! Auslaufmodell!)


    Deshalb ist es unabdingbar nötig, dass das vor Wochen
    spontan ausgesetzte Recht umgehend wieder angewen-
    det wird . Das sind wir unserem Rechtsstaat und seinen
    Menschen schuldig .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist nicht leicht:
    Das Spannungsverhältnis zwischen Gesinnungsethik
    und Verantwortungsethik beschwert nicht wenige . Max
    Weber verlangte von uns Politikern, sich verantwor-
    tungsethisch zu verhalten . Gesinnungsethik, so Max
    Weber, sei etwas für die Heiligen .


    (Heike Hänsel [DIE LINKE]: Da sind Sie die Richtige!)


    Und das sind wir nicht .


    (Beifall bei der CDU/CSU)