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ID1813902700

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    Plenarprotokoll 18/139 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Inhalt: Begrüßung einer Delegation der Nationalver- sammlung der Republik Korea . . . . . . . . . . 13605 B Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . . 13605 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13605 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13605 B Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13605 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 13610 A Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13616 D Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13621 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13624 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13627 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13628 C Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13630 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13631 C Aydan Özoguz, Staatsministerin BK . . . . . . . 13633 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13635 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13636 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13638 B Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13639 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13640 C Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13641 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13644 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13645 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13646 D I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/6105, 18/6124 . . . . . . . . 13645 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13645 C Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13649 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13651 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13652 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13653 D Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13654 C Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13656 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13658 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015II Dr . Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13660 A Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13661 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13661 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13663 B Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13664 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13665 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13667 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13668 C Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13668 D I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/6113, 18/6124 . . . . . . . . 13669 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13669 C Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13670 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13672 D Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13676 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13678 D Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13679 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13679 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13680 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13682 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13684 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13685 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13687 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13687 D I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksachen 18/6120, 18/6124 . . . . . . . . 13688 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13688 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13689 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13691 D Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13692 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13693 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 13695 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13696 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13696 D Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13698 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13699 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13701 B Dr . Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13703 B Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13705 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13706 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13708 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13709 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13605 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Sonja Steffen (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13709 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 25 .11 .2015 Beckmeyer, Uwe SPD 25 .11 .2015 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 25 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 25 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU3 25 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 25 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 25 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 25 .11 .2015 Höger, Inge DIE LINKE 25 .11 .2015 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 25 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Lagosky, Uwe CDU/CSU 25 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 25 .11 .2015 Nüßlein, Dr . Georg CDU/CSU 25 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 25 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 25 .11 .2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 25 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 25 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 25 .11 .2015 Zimmermann, Pia DIE LINKE 25 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 139. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald Petzold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Liebe Besucherinnen und Besucher! Es ist
    seit vielen Jahren eine gute Tradition, dass im Rahmen
    der Generaldebatte über den Haushalt der Bundeskanz-
    lerin und des Bundeskanzleramtes auch der Haushalt der
    Beauftragten für Kultur und Medien behandelt wird . Zu
    diesem Teil des Haushalts möchte ich nun sprechen .

    Auch ich möchte meine Rede mit Frankreich beginnen,
    zum einen um meine Abscheu für dieses Attentat zum
    Ausdruck zu bringen, das den Kulturbereich in Frank-
    reich in erheblichem Maße getroffen hat, und zum ande-
    ren um Frankreich – der Kollege Bartsch hat heute früh
    von Hoffnung geredet – als gutes Beispiel für Deutsch-
    land mit Blick auf die Filmförderung und die Bewahrung
    des Filmerbes zu nennen . Denn in Frankreich wird Film
    gern als siebente Kultur bezeichnet . Die Filmgeschichte
    ist Teil des Unterrichts an französischen Schulen . Daran
    sieht man, dass die Bewahrung des Filmerbes bei un-
    serem Nachbarn sowohl eine gesellschaftliche als auch
    eine staatliche Aufgabe ist . Ich denke, daran sollte man
    sich orientieren, zumal wir in dieser Hinsicht um Licht-
    jahre von Frankreich entfernt sind .

    Wie ist die Situation in Deutschland? Vor fast ge-
    nau zwei Jahren, am 26 . November 2013, ist von über
    5 000 Personen aus der hiesigen Film- und Kulturszene
    ein Aufruf zur Sicherung des deutschen Filmerbes vor-
    gelegt worden . In diesem Aufruf sind wir mit der Tat-

    sache konfrontiert worden, dass es darum geht, über
    31 000 lange Filme, also richtige Spielfilme, und über
    137 500 Kurzfilme zu bewahren, und dass es um Gesamt-
    kosten in Höhe von 473,9 Millionen Euro geht .

    Dann gab es ein Gutachten, das die Gesamtkosten auf
    wenigstens 100 Millionen Euro, verteilt auf zehn Jah-
    re, beziffert hat . Dann wurde uns der Haushaltsentwurf
    vorgelegt, und darin stand eine Null . Es ist der Bereini-
    gungssitzung und damit den Haushälterinnen und Haus-
    hältern zu verdanken, dass jetzt wenigstens 1 Million
    Euro im Haushalt auftauchen sollen . Dazu kann ich nur
    sagen: Vielen Dank dafür, aber mehr als ein symbolischer
    Betrag ist das natürlich nicht .


    (Martin Dörmann [SPD]: Wir arbeiten an mehr!)


    Nun hat die Staatsministerin im August dieses Jahres
    vorgeschlagen, einen – ich zitiere – „nachhaltigen Fahr-
    plan für die Digitalisierung des nationalen Filmerbes zu
    erarbeiten …“ . Darin sollen die Bundesländer einbezo-
    gen werden . Auch das wird natürlich unsere Unterstüt-
    zung finden. Aber es kann doch nicht sein, dass sich die
    Staatsministerin jetzt darauf beschränkt, 16 Flöhe in ei-
    nen einzigen Sack locken zu wollen . Es muss endlich ge-
    handelt werden . Es müssen endlich Mittel zur Verfügung
    gestellt werden . Wir sagen: Es sollte wenigstens dieses
    Gutachten umgesetzt werden, und es sollten mindestens
    10 Millionen Euro pro Jahr für einen Digitalisierungs-
    prozess zur Rettung und Bewahrung des Filmerbes ein-
    gestellt werden .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das Jahr 2016 wird darüber hinaus noch aus einem
    anderen Grund ein wichtiges Jahr für den deutschen Film
    werden . Es soll nämlich das Filmfördergesetz novelliert
    werden . Die Linke hat bereits im September eine Fach-
    tagung dazu in Potsdam durchgeführt, auf der wir ge-
    meinsam mit Spitzenvertretern der Filmwirtschaft über
    die Frage beraten haben, was tatsächlich an dem Gesetz
    verändert werden muss und wo Nachholbedarf besteht .

    In der vorigen Woche hat die Staatsministerin mit ei-
    nem zweitätigen Hearing, ebenfalls in Potsdam, nachge-
    zogen . Es sind aus unserer Sicht drei wichtige Bereiche
    genannt worden:

    Der erste Bereich umfasst die Gesamtausstattung der
    Filmförderung, die mindestens 70 Millionen Euro pro
    Jahr betragen sollte . Deswegen sagen wir: Der Stillstand
    in der Filmförderung muss endlich beendet werden . Wir
    brauchen diese 20 Millionen Euro zusätzlich, wie die
    Linke in ihrem Antrag zur nachträglichen Beschlussfas-
    sung fordert, zumal Sie selbst festgestellt haben, dass Sie
    im nächsten Jahr mindestens 11,6 Millionen Euro zusätz-
    lich an Verpflichtungsermächtigungen benötigen. Legen
    Sie nach, und stimmen Sie unserem Änderungsantrag zu,
    was die Ausstattung anbelangt .

    Der zweite Schwerpunkt betrifft die Frage, wie mit
    Frauen in der Filmwirtschaft umgegangen wird . Es ist
    sowohl auf unserer Fachtagung als auch bei der Anhö-
    rung der Staatsministerin in Potsdam deutlich geworden,

    Sonja Steffen






    (A) (C)



    (B) (D)


    dass nur 10 Prozent der Fördermittel tatsächlich Projek-
    ten zugutekommen, in denen Frauen als Regisseurinnen,
    Drehbuchautorinnen sowie Produzentinnen beschäftigt
    sind oder die sich ansonsten besonderen Fraueninhalten
    widmen . Andersherum gesagt: 90 Prozent der Mittel ge-
    hen nur an Männer . Das ist ein Missverhältnis, das nicht
    länger hingenommen werden kann .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg . Volker Kauder [CDU/CSU])


    Da ich befürchte, dass sich niemand mit den Män-
    nern in der Filmwirtschaft wird anlegen wollen, sage ich:
    20 Millionen Euro zusätzlich wären gut angelegtes Geld,
    weil dann wenigstens 30 Prozent der Projekte, die von
    Frauen gemacht werden, gefördert werden könnten . Das
    fordern wir nachdrücklich .

    Der letzte Schwerpunkt – damit komme ich zum
    Ende, Frau Präsidentin – betrifft die Frage der Prekari-
    sierung, die im Bereich der Kultur- und Filmschaffenden
    eingesetzt hat . Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion,
    Herr Kauder, hat heute Vormittag den Balken beklagt,
    den Herr Bartsch angeblich in seinem Auge nicht sehen
    würde . Ich kann das Kompliment zurückgeben . Herr
    Kollege, Sie haben doch genauso wie ich ganz viel Kon-
    takt mit Filmschaffenden und Kulturschaffenden . Sie
    müssten wissen, welche Verhältnisse dort im Bereich
    der Entlohnung inzwischen herrschen . Für die Betrof-
    fenen passen die Fördermechanismen inzwischen nicht
    mehr . Auch das, was im Bereich der sozialen Sicherung
    stattfindet, passt für die Kultur- und Filmförderung nicht
    mehr . Dieses Sich-von-Projekt-zu-Projekt-Hangeln ist
    nicht kompatibel mit den Mechanismen, die wir haben .
    Wir brauchen hier endlich neue Lösungen, weil für die
    Betroffenen die gegenwärtige Praxis im Grunde genom-
    men ein Absterben auf Raten bedeutet . Das wollen wir
    nicht länger hinnehmen .

    Letzter Gedanke . Filme sind sicherlich ein Wirt-
    schaftsgut; aber sie sind in erster Linie ein Kulturgut, und
    als solches sollten wir sie behandeln . Deswegen sollten
    wir die Filmwirtschaft besser ausstatten .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner spricht Marco Wanderwitz von

der CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marco Wanderwitz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Zunächst einmal können wir heute festhalten, dass der
    Teil der Generaldebatte, der sich dem Haushalt der BKM,
    dem Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für
    Kultur und Medien, widmet, ein Anlass zur Freude ist .
    Wir haben es fast mit einem Automatismus zu tun – es
    ist kein wirklicher Automatismus –, dass es mittlerwei-
    le Jahr für Jahr, genau genommen seit 2005 – seit die
    Union den Kulturstaatsminister stellt –, zu Steigerungen

    im Haushalt kommt . Diese Steigerungen sind sowohl im
    Regierungsentwurf als auch in dem Haushaltsentwurf zu
    finden, der nach den parlamentarischen Beratungen ver-
    abschiedet wird .


    (Beifall des Abg . Ulrich Petzold [CDU/CSU])


    Schon im Regierungsentwurf war eine Steigerung, lie-
    be Monika Grütters, um 4,55 Prozent vorgesehen . In der
    Summe sind das stattliche 56 Millionen Euro, was sich
    sehen lassen kann. Ich möchte unserem Bundesfinanzmi-
    nister ausdrücklich dafür danken, dass er auch in Zeiten,
    in denen wir richtigerweise die schwarze Null erreichen
    wollen, ein Augenmerk auf die Kultur legt . Deswegen
    sind wir umso dankbarer, dass der Bund im Bereich Kul-
    tur und Medien nicht spart, sondern drauflegt.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Immer gern!)


    – Ja, auf euch Haushälter komme ich auch noch zu spre-
    chen .

    Ich bleibe aber erst einmal beim Regierungsentwurf;
    er stammt vom März . Der Regierungsentwurf enthält
    schon einige wichtige Punkte, etwa die Steigerung um
    besagte 56 Millionen Euro . Der größte Block davon,
    38 Millionen Euro, fließt in die Deckung der gestiegenen
    Personalkosten . Davon wiederum gehen 12 Millionen
    Euro an die Deutsche Welle . Das war wichtig, das war
    richtig; das war auch ein Stück weit überfällig . Aber es
    war eben nicht selbstverständlich . Deswegen freuen wir
    uns, dass das für den Haushalt der BKM erreicht worden
    ist . Das trägt nämlich auch für die nächsten Jahre .

    Es gibt einen weiteren Punkt aus dem Koalitionsver-
    trag, den wir abarbeiten konnten, wir haben nämlich eine
    Lücke in der Förderung der Fonds geschlossen: In der
    Umsetzung befindet sich die Etablierung des im Koaliti-
    onsvertrag angesprochenen neuen Musikfonds, der sich
    der Förderung zeitgenössischer Musik widmen soll . Da-
    für stehen 1,1 Millionen Euro zur Verfügung . Wir haben
    bei dieser Gelegenheit die Fonds, die an sich schon eine
    große Erfolgsgeschichte sind, aus der Kulturstiftung des
    Bundes in ein Stück mehr Selbstständigkeit überführt .
    Auch das war eine gute und richtige Entscheidung . Im
    Regierungsentwurf waren Investitionsmittel für das Bau-
    haus-Jubiläum angelegt, und es wurde auch der Mar-
    tin-Gropius-Bau hier in Berlin, in dem so viel Tolles
    stattfindet, in die institutionelle Förderung übernommen.
    Also: Schon der Regierungsentwurf kann sich mehr als
    sehen lassen .

    Nun zu den Haushältern, die mehr als 100 Millionen
    Euro draufgelegt haben, sodass der Haushalt nun Mittel
    von rund 1,4 Milliarden Euro umfasst . Wir als Fachpo-
    litiker sind froh und dankbar – da spreche ich auch in
    deinem Namen, lieber Martin Dörmann –,


    (Martin Dörmann [SPD]: Auf jeden Fall!)


    dass unsere Haushälter dies erreicht haben .


    (Beifall des Abg . Bernhard Kaster [CDU/ CSU])


    Zum einen ist die bereitstehende Summe ordentlich und
    stattlich . Zum anderen gilt dies für den kollegialen Um-

    Harald Petzold (Havelland)







    (A) (C)



    (B) (D)


    gang und das Verfahren, mit dem wir gemeinsam die
    richtigen Schwerpunkte setzen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Lieber Johannes Kahrs, lieber Ecki Rehberg, lieber
    Rüdiger Kruse, herzlichen Dank!

    Ich möchte natürlich auch meinem Fraktionsvorsit-
    zenden Volker Kauder danken, der hier eben vom Kol-
    legen Petzold adressiert worden ist . Wie sich Haushalte
    entwickeln, hat immer viel damit zu tun, ob die Frak-
    tionsvorsitzenden einen Schwerpunkt in diesem Bereich
    sehen oder nicht . Volker Kauder ist ein Mann, der im Be-
    reich von Kultur und Medien engagiert ist, und deshalb
    passt es auch .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn es in unserem Land Probleme im Bereich der
    Kultur gibt, wenn es beispielsweise eine Rote Liste des
    Deutschen Kulturrates gibt, auf der steht, was alles nicht
    funktioniert, dann will ich an dieser Stelle klar und deut-
    lich sagen: Es liegt nicht am Bund . Wir machen unsere
    Hausaufgaben seit vielen Jahren . Wir tun mittlerweile
    eine ganze Menge in der Fläche, obwohl wir dies nicht
    unbedingt müssten; trotzdem finden wir Wege, dies zu
    tun . Ich will nur beispielsweise das erfolgreiche Denk-
    malschutz-Sonderprogramm nennen . Aber die Länder
    müssen unserem Subsidiaritätsprinzip entsprechend ihrer
    Aufgabe nachkommen und im Bereich von Kultur mehr
    tun als bisher . Sie sind vorrangig zuständig . Dass Nord-
    rhein-Westfalen wieder auf Platz eins der Roten Liste des
    Kulturrats ist, das gilt es zum einen festzuhalten . Zum
    anderen sind die Länder, die dort Probleme haben, ge-
    fragt, mehr zu tun .


    (Beifall bei der Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will auch auf den Bereich Film eingehen, der schon
    angesprochen worden ist, weil das einer der Schwerpunk-
    te der Arbeit ist, vor allen Dingen, weil die Novelle des
    Filmförderungsgesetzes ansteht . Zunächst einmal gilt
    es festzuhalten, dass dieser Haushalt – das hat natürlich
    viel mit dem Schwerpunkt zu tun, den die Haushälter ge-
    setzt haben – die dritte Säule der Filmförderung auf das
    Niveau der beiden anderen Säulen gehoben hat . Neben
    der Förderung über die Filmförderungsanstalt und über
    den steuermittelfinanzierten Deutschen Filmförderfonds
    steht jetzt die kulturelle Filmförderung mit 20 Millionen
    Euro; das ist eine Vervierfachung . Wir werden damit dem
    gerecht, was das Bundesverfassungsgericht uns aufgege-
    ben hat, nämlich Film als Wirtschaftsgut auf der einen
    Seite und als Kulturgut auf der anderen Seite zu sehen .
    Deswegen bin ich sehr froh, dass dort 15 Millionen Euro
    zusätzlich zur Verfügung stehen .