Rede:
ID1813813500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. .: 2
    2. Vielen: 1
    3. Dank: 1
    4. –: 1
    5. Für: 1
    6. Bündnis: 1
    7. 90/Die: 1
    8. Grünen: 1
    9. sprichtjetzt: 1
    10. Ekin: 1
    11. Deligöz: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anette Hübinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In
    politisch schwierigen und die Gesellschaft sehr fordern-
    den Zeiten ist es uns wieder gelungen, einen Haushalt
    ohne Neuverschuldung aufzustellen . Gelungen ist uns
    das insbesondere, weil wir aus dem Haushaltsjahr 2015
    gut 6 Milliarden Euro in das Jahr 2016 übertragen kön-
    nen, wodurch uns die Möglichkeit eingeräumt ist, den
    gebotenen Aufgaben Rechnung zu tragen .

    Seit der Aufstellung des Haushaltsentwurfs sind fast
    sechs Monate vergangen . In diesen Monaten – bis heu-
    te – haben sehr viele Menschen bei uns Zuflucht vor
    Terror und Gewalt in ihren Ländern gesucht . Diesen und
    anderen Herausforderungen Rechnung tragend, haben
    wir den Haushalt 2016 im Haushaltsverfahren angepasst
    und – wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist – die
    Priorität für Bildung und Forschung weiter gestärkt .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dem Ministerium für Bildung und Forschung räu-
    men wir die notwendigen Handlungsoptionen ein, den
    neuen bildungspolitischen Aufgaben gegenüber den jun-
    gen Menschen, die zu uns kommen, gerecht zu werden,

    Roland Claus






    (A) (C)



    (B) (D)


    ohne dabei eine solide Gegenfinanzierung aus dem Auge
    zu verlieren . In der Bereinigungssitzung hat der Haus-
    haltsausschuss den vorgelegten Regierungsentwurf des
    Einzelplans 30 mit einer Rekordsumme von 16,4 Mil-
    liarden Euro nochmals um rund 500 Millionen bei den
    Programmmitteln erhöht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist, liebe Kolleginnen und Kollegen, eine Weichen-
    stellung für zukünftige Generationen in einem Deutsch-
    land, das sich vor gesellschaftlichen Herausforderungen
    und Veränderungen in einer globalisierten Welt nicht ver-
    stecken kann und auch nicht verstecken will .

    Für die Finanzierung von Bildungsmaßnahmen für
    Flüchtlinge verwendet das Ministerium für Bildung und
    Forschung zum einen Ausgabereste, zum anderen wer-
    den Mittel in Höhe von 27 Millionen Euro umgeschichtet
    und zusätzlich 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt .

    Das Ministerium knüpft neben Sprachkursen in der
    Projektausgestaltung an Bewährtes wie zum Beispiel Po-
    tenzialanalyse, Lernbegleiter, Bildungsketten, das Pro-
    gramm „Kultur macht stark“ an und macht all das jungen
    Flüchtlingen zugänglich .

    Des Weiteren wird ein Schwerpunkt auf die berufli-
    che Bildung von Flüchtlingen im Alter zwischen 18 und
    25 Jahre gelegt . In Kooperation mit den überbetriebli-
    chen Bildungsstätten und den Handwerkskammern soll
    ein Zugang zur Ausbildung geschaffen werden .

    Die akademische Ausbildung wird in Zusammenar-
    beit mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst
    gestärkt . Wir stärken zum Beispiel die Studienberatung
    und bauen die zur Verfügung stehenden Plätze in den
    Studienkollegs weiter aus .

    Wir würden aber unseren Aufgaben nicht gerecht,
    wenn wir den Bildungs- und Forschungshaushalt nur
    an den gesellschaftlich wichtigen Aufgaben der Bildung
    und Ausbildung von Flüchtlingen ausrichten würden .
    Vielmehr ist es erforderlich, dass wir die neuen und die
    bereits vorhandenen Angebote im Bereich Bildung, die
    sich an alle jungen Menschen in Deutschland richten,
    miteinander verzahnen, um so zu einer besseren Integra-
    tion beizutragen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Daher fördern wir in der frühkindlichen Bildung im
    MINT-Bereich die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“
    mit weiteren 550 000 Euro und heben bei der Alphabeti-
    sierung den Titelansatz noch einmal um 3 Millionen Euro
    an .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ein klarer Schwerpunkt dieses Haushaltes ist die Stär-
    kung der dualen Berufsausbildung . Das spiegelt sich in
    der Förderung der beruflichen Aufstiegsförderung, die
    wir um 14 Millionen Euro anheben, wider .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Damit tragen wir dem politischen Willen der Koalition
    Rechnung, beim Meister-BAföG den Basisunterhalts-
    beitrag, den Maßnahmebeitrag und den sogenannten Er-
    folgsbonus zu erhöhen, und entlasten damit zukünftige
    Meister finanziell erheblich. Das ist ein klares Signal da-
    für, dass uns die für Deutschland so wichtigen typischen
    Handwerksberufe sehr am Herzen liegen und wir Karrie-
    rewege fördern wollen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Aber auch bei der akademischen Ausbildung haben
    wir im Haushaltsverfahren nachgesteuert . Ein wichtiges
    Zeichen setzen wir durch die Anhebung des Titels für
    die Begabtenförderungswerke um 4,5 Millionen Euro .
    Mit dieser Anhebung werden diese in die Lage versetzt,
    ihre Promotionsstipendien auf das finanzielle Niveau der
    Stipendien von außeruniversitären Einrichtungen anzu-
    heben . Wir wertschätzen damit die engagierte Arbeit der
    Begabtenförderungswerke wie auch das gesellschaft-
    liche Engagement der hervorragenden Stipendiatinnen
    und Stipendiaten, das Voraussetzung zur Erlangung eines
    Stipendiums ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeits-
    welt, aber auch im Privatbereich kommen in rasantem
    Tempo immer neue Möglichkeiten, aber auch Risiken
    auf uns zu . Hier hat das Ministerium für Bildung und
    Forschung wichtige Steuerungsfunktionen übernommen,
    deren Umsetzung wir unter anderem mit neuen Perso-
    nalstellen stützen . Zudem werden der Fraunhofer-Gesell-
    schaft für die Ausbildung von IT-Sicherheitsexperten an
    Fachhochschulen 6 Millionen Euro zusätzlich zur Verfü-
    gung gestellt .

    Deutschlands Erfolge und wirtschaftliches Fortkom-
    men sind eng verbunden mit exzellenter Forschung und
    deren Vernetzung weltweit . Diese Netzwerke müssen
    früh geknüpft und gepflegt werden. Ein Garant hierfür
    sind der Deutsche Akademische Austauschdienst und die
    von-Humboldt-Stiftungen . Daher stellen wir ihnen für
    diese wichtigen Aufgaben zusätzliche Mittel zur Verfü-
    gung und stärken darüber hinaus im Bereich des europäi-
    schen Forschungsraums mit weiteren 2,5 Millionen Euro
    die Stellung Deutschlands .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Swen Schulz [Spandau] [SPD])


    Die Innovationsförderung in den neuen Ländern er-
    fährt einen Aufwuchs von 10 Millionen Euro . Diesen
    Aufwuchs verknüpfen wir mit einer Weiterentwicklung
    und Durchführung von Pilotmaßnahmen im Bereich
    „Unternehmen Region“ zu einem deutschlandweiten
    Innovationskonzept Strukturwandel. Somit profitieren
    strukturschwache Regionen in ganz Deutschland – das
    sage ich als Saarländerin: auch das Saarland – künftig
    von den bereits gewonnenen Erkenntnissen in den neuen
    Bundesländern und zugleich von dem neuen Innovati-
    onsförderungskonzept .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . René Röspel [SPD])


    Anette Hübinger






    (A) (C)



    (B) (D)


    Besonders freut mich, dass die Maßnahmen im Be-
    reich der Gesundheitsforschung mit besonderem Augen-
    merk auf Produktentwicklungspartnerschaften, die der
    Bekämpfung von vernachlässigten armutsassoziierten
    Krankheiten dienen, gestärkt wurden .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Ausschreibung für eine zweite Förderrunde wurde
    im Oktober eröffnet mit einer Verdoppelung der Mittel
    auf circa 50 Millionen Euro über die gesamte Förderpe-
    riode . Zum anderen wurden die thematischen Einschrän-
    kungen der ersten Förderperiode aufgehoben . Deutsch-
    land geht hier einen weiteren Schritt nach vorne in der
    Übernahme seiner Verantwortung für die weltweite Ge-
    sundheit .

    Trotz der umfassenden Aufgabenfelder, die im Bil-
    dungs- und Forschungshaushalt gebündelt sind, und trotz
    der Priorität für Bildung und Forschung leistet dieser
    Bereich seinen finanziellen Beitrag zur Bewältigung der
    derzeitigen großen gesellschaftlichen Herausforderun-
    gen . Die globale Minderausgabe wurde um 50 Millionen
    Euro erhöht . Das heißt, im Haushaltsjahr muss dieser
    Betrag erwirtschaftet werden . Unserer Meinung nach ist
    das bei einer Gesamtsumme von 16,4 Milliarden Euro
    verkraftbar, zumal die globale Minderausgabe im kom-
    menden Haushalt fast 200 Millionen Euro unter der die-
    ses Jahres liegt .

    Alles in allem gehen wir im Bereich Bildung und
    Forschung gut aufgestellt in das neue Jahr . Daran haben
    viele mitgewirkt . Ich bedanke mich bei Ministerin Wan-
    ka, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ministe-
    riums, des Ausschusses und unserer Arbeitsgruppen, bei
    meinen Kollegen und Kolleginnen Mitberichterstatter
    für die gute Zusammenarbeit und natürlich besonders bei
    unserem Hauptberichterstatter Swen Schulz für die gute
    Koordination unserer Arbeit .

    Herzlichen Dank für das Zuhören .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Für Bündnis 90/Die Grünen spricht

jetzt Ekin Deligöz .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ekin Deligöz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Frau Ministerin, dem Dank an die Berichterstatter schlie-
    ße ich mich natürlich an . Es war tatsächlich ein sehr gu-
    tes und intensives Zusammenarbeiten .

    Der Etat für Bildung und Forschung steigt . Aber auch
    die Anforderungen an diesen Etat steigen . Mein Kollege
    Roland Claus hat es bereits gesagt: Die Ausgaben in die-
    sem Ressort sind für die Aufgaben auf dem Weg in die
    Zukunft . Deshalb haben sie auch diese Bedeutung . Umso
    wichtiger ist es auch, dass das Geld an der richtigen Stel-
    le eingesetzt wird .


    (Beifall der Abg . Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Frau Ministerin, ich will Ihnen in meiner Rede einige
    Beispiele nennen, wo ich in Ihrem Etat Handlungsbedarf
    sehe, wo das sehr deutlich wird und wo ich am Ende et-
    was enttäuscht bin .

    Erstes Thema: Flüchtlinge . Menschen kommen mo-
    mentan nach Deutschland, sie fliehen vor Krieg und Ter-
    ror. Sie finden den Weg zu uns, und sie werden bleiben.
    Ja, es ist eine große Herausforderung, sie zu integrieren .
    Bildung bildet hier eine absolute Schlüsselfunktion .
    Anhand von guten Bildungs-, Fortbildungs- und Quali-
    fizierungsstrukturen wird es sich entscheiden, ob diese
    Menschen einen Job finden, ob sie einen Platz in der Ge-
    sellschaft finden, ob sie ihre Existenz sichern können, ob
    sie eine Perspektive haben, ob ihre Kinder auf der Stre-
    cke bleiben oder eine Chance bekommen . Bildung ist der
    Schlüssel .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit Verlaub, eine Lese-App für Kinder und für Eh-
    renamtliche mag eine gute Sache sein . Aber sie ersetzt
    keine Lehrerin, keinen Lehrer, keinen Sozialpädagogen,
    keinen Erzieher .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist zu wenig .

    Ich hätte gern gesehen, dass Sie für eine Bildungsof-
    fensive in diesem Land kämpfen . Das fordern wir von Ih-
    nen: zehn Jahre lang Investitionen von 1 Milliarde Euro
    jährlich in die Schulen, in die Kindergärten, in die Aus-
    bildung von Erzieherinnen und Sozialpädagogen . Diese
    Investitionen hätten dazu beigetragen, die Integration
    und das Erlernen der Sprache voranzubringen . Das wäre
    eine echte Investition in die Menschen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich halte es in diesem Zusammenhang für falsch, dass
    Sie ausgerechnet beim Hochschulpakt 13 Millionen Euro
    kürzen .


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Nein, das machen wir nicht! Das sind Ausgabenreste! – Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Sie haben den Haushalt nicht verstanden!)


    Wir fordern hier 370 Millionen Euro mehr . Sie sollten
    zur Kenntnis nehmen, dass es in diesem Land mehr Stu-
    dierende geben wird . Es reicht auch nicht, lieber Swen,
    wenn du sagst: „Das sind Ausgabenreste!“ Die Univer-
    sitäten brauchen diese Mittel, weil die Zahl der Studie-
    renden steigt . Wir sollten das Geld im System lassen und
    nicht aus dem System herausnehmen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Ekin, das ist nicht korrekt!)


    Es ist gut – und da freuen wir uns, dass Sie auf unseren
    Vorschlag eingegangen sind –, dass Sie die Mittel für den
    Studenten- und Wissenschaftleraustausch beim DAAD
    und bei der Alexander-von-Humboldt-Stiftung erhöhen .
    Ich nenne auch die Zahl: Es werden 7 Millionen Euro

    Anette Hübinger






    (A) (C)



    (B) (D)


    mehr sein . Das dient der Völkerverständigung . Davon
    brauchen wir mehr . Wenn es um die Förderung dieser
    guten Instrumente geht, werden Sie immer unsere Unter-
    stützung haben; darauf können Sie bauen .

    Kommen wir zu einem anderen Thema: Chancenge-
    rechtigkeit in Wissenschaft und Forschung . Es gibt mehr
    Abiturientinnen, es gibt mehr Studentinnen, es gibt mehr
    Absolventinnen; aber bis zur Spitze von Forschung und
    Wissenschaft wird die Zahl der Frauen immer geringer .
    Es ist eben nicht so, dass es mehr Frauen an der Spitze
    gibt, und deshalb fordern wir, dass die Förderlinie „Frau-
    en an die Spitze“ fortgesetzt wird .

    Das stark nachgefragte Professorinnenprogramm
    muss ausgeweitet werden . Die Warteliste ist lang; aber
    was fehlt, ist die Zuversicht . Das, was Sie zum Bereich
    MINT sagen, das, was Sie dort unternehmen, ist zwar
    gut und richtig; aber die MINT-Förderung ist nicht die
    einzige Antwort auf die Herausforderung der Frauenför-
    derung . Wir brauchen mehr Frauenförderung auch mit
    Blick auf die Spitze unserer Universitäten und unserer
    Wissenschaft .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Cornelia Möhring [DIE LINKE])


    Nächstes Thema: Rückbau der nuklearen Forschungs-
    anlagen . Auch im Jahr 2016 werden mehr als 328 Mil-
    lionen Euro als Forschungsmittel deklariert, aber dazu
    genutzt, die Beseitigung von Altlasten bei den For-
    schungsanlagen zu finanzieren. Diese Kosten werden
    steigen; sie werden explodieren . Weil wir das voraus-
    sehen, fordern wir Grüne: Diese Mittel müssen raus aus
    Ihrem Etat . Im Moment ist die Arbeitsaufteilung so: Sie
    finanzieren, aber die Verantwortung liegt beim BMF. Wir
    müssen die Verantwortung und die Gestaltung bündeln,
    damit das Geld verantwortlich eingesetzt und nicht ver-
    schwendet wird . Das sage übrigens nicht nur ich; das sagt
    der Bundesrechnungshof . Sie sollten sich daran halten .
    Das ist nämlich in Ihrem ureigenen Interesse .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zumindest sollten Sie im Sinne der Haushaltsklarheit
    und -wahrheit dem Haushaltsausschuss einmal im Jahr
    einen Bericht vorlegen . Sie würden am meisten davon
    profitieren, wenn Sie die Übersicht darüber bewahrten.

    Nächstes Thema: Investitionen in die Klimafor-
    schung . Wir stehen vor der UN-Klimakonferenz in Paris .
    Da gibt es auch Erwartungen an Deutschland . Und was
    machen Sie? Sie kürzen die Mittel im Bereich der Klima-
    forschung um 20 Millionen Euro . Ich weiß, warum Sie
    die Mittel kürzen; ich weiß auch, wo Sie sie kürzen . Aber
    ich sage Ihnen: Schiffe sind nicht das Einzige, mit dem
    wir uns im Bereich der Klimaforschung beschäftigen .
    Die Bandbreite ist da sehr groß . Politisch verstehe ich
    dieses Signal, ehrlich gesagt, nicht . Ich halte es absolut
    für einen Fehler .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Unser Auftrag sollte sein, eine führende Rolle in der Kli-
    maforschung zu übernehmen,


    (Anette Hübinger [CDU/CSU]: Tun wir doch!)


    in Europa und weltweit . Dafür müssen wir etwas über-
    zeugender investieren .

    Frau Ministerin, die Zusammenfassung des Haushalts
    2016 lautet: kein Herz, keinen Plan, keinen Mut .


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Nun ist aber gut!)


    Nehmen Sie die Herausforderungen ernst; denn Ihr The-
    mengebiet ist zu wichtig, um es so nachlässig zu behan-
    deln .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE])