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ID1813810400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Tobias Lindner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Stichwort
    „Harmonie“ ist gefallen . Auch wenn ich die Grenzen
    zwischen Koalition und Opposition in diesem Haus nicht
    verwischen möchte, so will ich dennoch sagen: Natürlich
    ist der Einzelplan 07 des Bundeshaushalts ein besonderer
    Einzelplan, und zwar aus zweierlei Gründen: Es ist der
    Einzelplan, bei dem wir – ich würde fast sagen: alle –

    zumindest die Zielsetzung teilen, nämlich dass wir einen
    starken, einen funktionsfähigen Rechtsstaat benötigen;
    zweitens liegen uns allen das Wohl, die Rechte und der
    Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher am Her-
    zen .

    Schauen wir uns die dritte Säule der Gewaltentei-
    lung an . Die Rechtsprechung ist mit 736 Millionen Euro
    nichts, was sonderlich teuer ist . Im Gegenteil: Sie ist sehr
    effizient.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU])


    Man kann diese Debatte genauso wenig wie die De-
    batte über den Innenetat heute nicht führen, ohne die Er-
    eignisse von Paris im Kopf zu haben . Wir haben diese
    Haushaltsberatungen vor den schrecklichen Ereignissen
    geführt . Ich warne ausdrücklich vor Schnellschüssen und
    davor, die Besonnenheit ad acta zu legen . Vor manchen
    Forderungen, die ich gehört habe, beispielsweise nach
    einer Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung oder nach
    dem Einsatz der Bundeswehr im Innern oder zur Grenz-
    sicherung, kann ich nur warnen . Legen Sie diese beiseite .
    Sie gehören in das Reich des Absurden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber die Bedrohung durch Terrorismus, auch die
    Bedrohung durch deutsche Staatsbürger, die beispiels-
    weise nach Syrien ausreisen, und die Bedrohung durch
    Rechtsterrorismus – wir werden morgen einen weiteren
    Untersuchungsausschuss konstituieren – ist nichts, was
    es erst seit den Ereignissen von Paris gibt . Deswegen
    ist es richtig und notwendig, dass nicht nur bei der Bun-
    despolizei in diesem Jahr Stellen aufgestockt werden,
    sondern deswegen haben wir Grüne es auch unterstützt –
    Herr Kollege Rohde ist darauf eingegangen –, dass beim
    Generalbundesanwalt und beim Bundesgerichtshof Stel-
    len ausgeweitet werden, damit die Justiz gut ausgestattet
    Ermittlungsverfahren gegen Menschen, die terroristi-
    scher Handlungen verdächtigt werden, führen kann . Da-
    für haben Sie unsere Unterstützung .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Auch schön!)


    Um aber etwas Wasser in den Wein zu gießen: Wir
    müssen natürlich auch, wenn wir über eine gut ausge-
    stattete, attraktive Justiz in Deutschland reden, daran
    denken, dass bei neuen Anforderungen und einem enger
    werdenden Arbeitsmarkt Stellen attraktiv bleiben . Da
    geht es nicht nur um Gehalt, sondern es geht auch um
    die ganz praktischen Arbeitsbedingungen . Deswegen ist
    es bedauerlich, dass die Große Koalition unserem Vor-
    schlag in der Bereinigungssitzung, Mittel speziell für
    Teilzeitstellen an den obersten Bundesgerichten für den
    Fall bereitzuhalten, dass Richterinnen und Richter Teil-
    zeit in Anspruch nehmen wollen, nicht hat folgen kön-
    nen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir reden in diesen Tagen gerne darüber, Fluchtursa-
    chen zu bekämpfen und zu beseitigen . Hier, lieber Herr
    Maas, gibt es in Ihrem Ministerium Ressourcen und Wis-

    Dennis Rohde






    (A) (C)



    (B) (D)


    sen, die leider aus meiner Sicht viel zu wenig genutzt
    werden . Ich rede über den Bereich der Rechtsstaatsförde-
    rung . Wir haben mit der Deutschen Stiftung für interna-
    tionale rechtliche Zusammenarbeit ein gutes Instrument .
    Wir haben gerade als Bundesrepublik Deutschland, der
    es vor 25 Jahren gelungen ist, die DDR in einen moder-
    nen und effizienten Rechtsstaat zu transformieren, eine
    Menge an Erfahrungswissen, das wir weitergeben kön-
    nen .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir darüber
    reden, Rechtsstaatlichkeit in Krisenstaaten zu festigen
    und auszubauen, dann geht es eben nicht nur um das Ge-
    waltmonopol des Staates, sondern auch um eine moder-
    ne, um eine gute Rechtsordnung . Hier könnten wir viel
    mehr tun . Wir Grüne haben in den Haushaltsberatungen
    beantragt, diese Mittel weiter aufzustocken . Auch hier ist
    es schade, dass sich die Große Koalition nicht hat dazu
    durchringen können, unseren Vorschlägen zu folgen .


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schade!)


    Es gibt aber noch einen weiteren Begriff, der an Ihrem
    Türschild steht, Herr Maas – ich greife das auf, weil der
    Kollege Rohde hier seine Buchstabierkenntnisse vorge-
    führt hat; es geht ja nicht nur um Justiz, sondern auch
    um Verbraucherschutz –: Ich habe den Eindruck, dass Sie
    den Begriff „Verbraucherschutz“, auch wenn die Mittel
    für diesen Bereich angewachsen sind, was ich durchaus
    anerkenne, immer noch nicht richtig buchstabieren kön-
    nen . Ich will Ihnen das an einem Beispiel erläutern:

    Sie bauen das Instrument Marktwächter aus . Das ist
    richtig; das ist gut . Dennoch sage ich: Die Mittel dafür
    wachsen viel zu langsam an . Es dauert viel zu lange, bis
    dieses Instrument voll einsatzfähig ist . Wir sollten auch
    darüber nachdenken, Marktwächter institutionell zu för-
    dern und sie nicht nur über eine Projektförderung zu fi-
    nanzieren . Das schafft nämlich keine Planungssicherheit .

    Wenn wir jetzt die verbleibenden Mittel betrachten,
    die für andere Verbraucherschutzthemen zur Verfügung
    stehen, dann stellen wir fest: Sie sind nicht mehr gewor-
    den, und das trotz neuer Herausforderungen im Verbrau-
    cherschutzbereich . Ich rede in diesem Zusammenhang
    von nachhaltigem Konsum . Ich rede von sogenannten
    Gesundheits-Apps, etwa von einer Uhr am Handgelenk,
    die Gesundheitsdaten misst . Es braucht natürlich eine
    Regulierung, wer Zugriff auf diese Daten hat und was
    mit diesen Daten geschieht . Ich rede von neuen Wirt-
    schaftsmodellen, von sogenannten Prosumern, also von
    einer Mischung aus Produzenten und Konsumenten, die
    beispielsweise im Internet Dienstleistungen und Waren
    anbieten . Es gibt ganz viele neue Herausforderungen im
    Bereich der Verbraucherschutzpolitik . Diesen Heraus-
    forderungen kann dieser Haushalt nicht gerecht werden,
    wenn ein Großteil der Mittel in den Bereich Marktwäch-
    ter fließt.


    (Beifall der Abg . Katja Keul [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Wir haben Ihnen in den Haushaltsberatungen eine
    Menge Vorschläge unterbreitet, was man anders machen
    kann, wie man wirklich zu einer mutigen und nicht zu

    einer zaghaften Verbraucherschutzpolitik kommt . Sie
    konnten sich diesen Vorschlägen nicht anschließen . Jetzt
    kommen Sie bitte nicht mit dem Argument der Finan-
    zierbarkeit . An anderer Stelle, in anderen Etats haben wir
    Einsparmaßnahmen vorgenommen . Ich denke nicht, dass
    man, wenn es um eine halbe Million Euro, um 1 Milli-
    on Euro oder um 2 Millionen geht, herumkritteln sollte,
    wenn man richtigerweise 10 Millionen Euro für die Stif-
    tung Warentest zur Verfügung stellt .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Nur kein Neid! Das ist richtig!)


    Ich danke Ihnen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als Nächstes hat der Kollege

Klaus-Dieter Gröhler, CDU/CSU-Fraktion, das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Dieter Gröhler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Herr Bundesminister, was ist uns der Rechtsstaat
    wert? Was ist uns die Durchsetzung des Rechts wert?
    Diese Fragen, die wir uns gerade in diesen aufgeregten
    Zeiten immer öfter stellen, sind zumindest aus Sicht ei-
    nes Haushälters für diesen Einzelplan relativ leicht zu
    beantworten: In 2016 ist uns das auf jeden Fall mehr als
    in 2015 wert, und in 2015 war es uns bereits mehr wert
    als in 2014 .

    Lassen Sie mich das an ein paar Beispielen darstel-
    len . Der Kollege Dennis Rohde ist schon zu Recht auf
    die zusätzlichen Stellen für den Generalbundesanwalt
    und auf die zusätzlichen Ermittlungsrichter beim Bun-
    desgerichtshof in Karlsruhe eingegangen . Mit dieser
    Maßnahme werden wir dafür sorgen, dass wir gegen die
    Bedrohung durch den islamistischen Terror effektiv und
    rechtssicher vorgehen können . Dieser Stellenaufwuchs
    bei der Bundesjustiz erfolgt parallel zur Verstärkung der
    Sicherheitsbehörden, über die ja gerade bei der Beratung
    des Einzelplans des Innenministeriums gesprochen wor-
    den ist . Beides gehört aus meiner Sicht zusammen, und
    beides dient der Sicherheit unseres Landes und unserer
    Bevölkerung .

    Die rechtsstaatliche Verfolgung von deutschen Teil-
    nehmern an Terror- oder Gewalthandlungen, sei es im
    Nahen Osten oder in anderen Regionen, wird nicht an
    einer zu geringen personellen Ausstattung beim Bundes-
    anwalt oder beim BGH scheitern . Ich sage auch mit Blick
    auf künftige Entwicklungen: Wenn der Generalbundes-
    anwalt oder der Bundesgerichtshof durch die zunehmen-
    de Zahl an Verfahren mit terroristischem Hintergrund in
    den kommenden Jahren nachweisbar überlastet ist, dann
    wird sich die CDU/CSU-Fraktion aktiv für eine zusätzli-
    che Ausstattung einsetzen . Das ist es uns wert; denn jeder
    Terrorist und jeder Unterstützer oder Sympathisant von
    Terrororganisationen soll wissen, dass wir alles dafür tun

    Dr. Tobias Lindner






    (A) (C)



    (B) (D)


    werden, dass er nach einem rechtsstaatlichen Verfahren
    einer gerechten Strafe zugeführt wird .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Durch den Bundeshaushalt 2016 wird aber auch die
    Zahl der Zivilrichter beim Bundesgerichtshof erhöht, weil
    die Verfahrenszahlen angestiegen sind . Als Haushaltsge-
    setzgeber, meine ich, haben wir die Pflicht, die Rechts-
    gewährung für die Bürgerinnen und Bürger so auszuge-
    stalten, dass in angemessener Zeit eine letzt in stanzliche
    Entscheidung ergeht . Diesem Auftrag kommen wir somit
    nach . Wenn wir zu Recht so stolz auf unser Grundgesetz
    sind, dann müssen wir auch alles dafür tun, dass die Ver-
    fassung eingehalten wird . Konkret bedeutet das, dass der
    Rechtsweg für den Bürger funktionieren muss und dass
    seine Rechtsmittel durch die Verfahrensdauer nicht ins
    Leere laufen dürfen .

    An dieser Stelle will ich auch einmal einen Appell
    an die Bundesländer richten . Die staatliche Garantie der
    Rechtsgewährung benötigt auch in den Instanzen, für die
    der Bund nicht zuständig ist, eine vernünftige personelle
    und sächliche Ausstattung . Ich sage das auch mit Blick
    auf die Zunahme der Zahl von Verwaltungsgerichtsver-
    fahren im Zusammenhang mit der Ablehnung von Asyl-
    anträgen . Die Aufenthaltsbeendigung für Menschen, die
    keinen Asyl- oder Flüchtlingsstatus zuerkannt bekommen
    können, darf nicht an der personellen Unterbesetzung der
    Gerichte scheitern . Wenn wir uns als Bund vorgenom-
    men haben, die Verfahren zu entschlacken, effektiv zu
    machen und zu beschleunigen, dann habe ich an die Län-
    der die Erwartungshaltung, dass auch sie ihren Beitrag
    zur Verwaltungsgerichtsbarkeit leisten .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir werden uns in diesem Land, meine Damen und
    Herren, nicht hinstellen und zu den Mitbürgerinnen und
    Mitbürgern sagen können: Liebe Leute, Zehntausende,
    die sich noch im Land befinden und eigentlich kein Auf-
    enthaltsrecht bekommen haben, sind hier, weil unsere
    Gerichte überlastet sind . – Diese Blöße werden wir uns
    nicht geben dürfen . Wir werden genauso wenig sagen
    können, dass wir nicht in der Lage sind, Abschiebungen
    durchzuführen, weil die personellen Kapazitäten nicht
    ausreichen . Zum Rechtsstaat, meine Damen und Herren,
    gehört auch Gerechtigkeit, und die gebietet, jene, die ein
    Recht haben, gegenüber denen, die kein Recht haben,
    anders zu behandeln . Insofern müssen wir ganz klar un-
    terscheiden .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zum Thema Flüchtlingssituation passt auch das
    Thema Bekämpfung der Fluchtursachen . Der Kolle-
    ge Dr . Lindner hat schon ein ganz klein wenig darauf
    hingewiesen . Ich will das noch ein bisschen verstärkter
    tun, weil ich glaube, dass dieses Instrument im Haushalt
    durchaus schon und besser, als er es dargestellt hat, zur
    Anwendung kommt .

    Jeder Euro, den wir ausgeben, um Fluchtursachen zu
    bekämpfen, erspart es Menschen, überhaupt erst auf die
    Flucht zu gehen, und erspart uns viele weitere Ausgaben
    für die Unterbringung in unserem Land . Im Einzelplan
    des Justizministers findet sich ein derartiges Mittel der

    Fluchtursachenbekämpfung, dem wir uns in Zukunft
    vielleicht sogar intensiver widmen sollten . Ich spreche
    vom Zuschuss an die Deutsche Stiftung für internationale
    rechtliche Zusammenarbeit, kurz: IRZ . Durch zusätzli-
    che Mittel wächst in 2016 der Beitrag aus dem Justizetat
    auf fast 5,5 Millionen Euro auf .

    Mit dem Transfer von juristischem Know-how unter-
    stützt die IRZ zahlreiche Länder, unter anderem in Süd-
    und Osteuropa sowie in Nordafrika . So berät die IRZ
    die Ukraine bei der Bekämpfung der Korruption . Ges-
    tern Abend traf ich den Bürgermeister von Kiew, Vitali
    Klitschko, in meinem Wahlkreis . Er bestätigte mir ganz
    deutlich: Die Bekämpfung von Korruption ist für die
    Ukraine eine Frage der Erhöhung der Lebensqualität der
    Menschen, aber auch der zukünftigen wirtschaftlichen
    Entwicklung . Er bestätigte mir ausdrücklich: Jede Hilfe
    Deutschlands bei der Bekämpfung der Korruption in der
    Ukraine ist für dieses Land wichtig . – Insofern, glaube
    ich, ist dieses Geld sowohl aus unserer Sicht als auch aus
    ukrainischer Sicht gut angelegt .

    Aber auch zahlreiche andere Maßnahmen der IRZ
    sind die richtigen Antworten auf wichtige Herausforde-
    rungen . Das geht von der Unterstützung des jordanischen
    Verfassungsgerichts und der marokkanischen Strafjustiz
    über die Beratung Tunesiens bei der Bildung eines Ver-
    fassungsgerichts und der Reform des Verwaltungs- und
    Strafvollzugsrechts bis hin zur Hilfe für die juristische
    Fakultät der Universität Pristina im Kosovo oder bei
    der Durchführung der Konferenz über rechtliche Mög-
    lichkeiten der Verringerung der Kinderarmut in Mostar
    in Bosnien-Herzegowina . Alles das sind Aktivitäten, die
    die IRZ entfaltet und finanziert hat. Teilweise mit ganz
    wenigen Tausend Euro hat sie viel erreichen können . Sie
    hat Bausteine geschaffen, um die Rechtsstaatlichkeit in
    anderen Ländern zu entwickeln und zu festigen . Ich glau-
    be, wir tun gut daran – insofern, Herr Lindner, sind wir
    gar nicht so furchtbar weit auseinander –, wenn wir die
    IRZ auch 2017 weiter fördern und in 2017 den Beitrag
    vielleicht noch einmal erhöhen .

    Aber auch an der Stelle will ich einen Appell an die
    Bundesländer richten . Die IRZ hat uns das letzte Mal
    sehr deutlich gesagt, sie könne diesen Wissenstransfer
    nur durchführen, wenn sie neben dem Geld auch das ju-
    ristische Fachpersonal hat . Das juristische Fachpersonal
    muss freigestellt werden, insbesondere von den Bundes-
    ländern . Insofern geht eine entsprechende herzliche Auf-
    forderung von mir hier an die Bundesländer . Diese juris-
    tische Entwicklungshilfe kann nur funktionieren, wenn
    auch das Personal zur Verfügung steht . Hier hakt es, und
    dem muss abgeholfen werden .

    Neben der Bewältigung der Flüchtlingskrise gibt
    es aber andere Herausforderungen, die wir im Haus-
    halt 2016 meistern müssen . Ich freue mich, dass es erneut
    gelungen ist, das Deutsche Patent- und Markenamt per-
    sonell zu verstärken . Damit stärken wir den Wirtschafts-
    standort Deutschland, weil Erfinder und Entwickler nun
    schnelleren Schutz für das Ergebnis ihrer Arbeit erhalten
    können . Beim Patentamt ist es nämlich wie bei den Ge-
    richten: Der Staat hat das Monopol, und er muss seinen
    Bürgerinnen und Bürgern effektiv zu ihrem Recht ver-
    helfen, ohne dass sie Jahre auf eine Entscheidung warten

    Klaus-Dieter Gröhler






    (A) (C)



    (B) (D)


    müssen . Diesen Anspruch haben die Menschen; ob er er-
    füllt wird, hängt davon ab, ob die Menschen den Staat,
    in dem sie leben, für effektiv und leistungsfähig halten .
    Dabei spielt es eine Rolle, ob sie jahrelang auf eine Ent-
    scheidung warten müssen oder erkennen können, dass es
    in wichtigen Dingen vorangeht und ein Ergebnis erzielt
    wird .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Lassen Sie mich aber zur anderen großen Säule des
    Einzelplans 07 kommen; denn das Ministerium heißt ja
    nun seit zwei Jahren „der Justiz und für Verbraucher-
    schutz“ . Immerhin 17 Millionen Euro sind im Etat 2016
    für Verbraucherinformationen eingeplant, 11 Millionen
    Euro als Zuschuss an die Verbraucherzentrale Bundes-
    verband, was der Opposition immer noch nicht genug
    ist – aber okay .

    In diesem Zusammenhang will ich Ihren Blick auf die
    Stiftung Warentest, die vielleicht bekannteste deutsche
    Stiftung, lenken . Sie bekommt im nächsten Jahr auf Initi-
    ative der Unionsfraktion und ganz besonders, weil unser
    Fraktionsvorsitzender gesagt hat: „Nehmt euch mal die-
    ses Themas an“,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    einen Zuschuss von 10 Millionen Euro für das Stiftungs-
    vermögen und von weiteren 90 Millionen Euro in den
    kommenden Haushaltsjahren – und das neben dem ei-
    gentlichen Bundeszuschuss . Mit dieser Maßnahme wol-
    len wir die hervorragende Arbeit der Stiftung Warentest,
    die ja quasi die Mutter allen Verbraucherschutzes in
    Deutschland ist, stärken, und wir wollen sie vom jährli-
    chen Bundeszuschuss unabhängiger machen .

    1962 hat der damalige Bundeskanzler Konrad
    Adenauer die Gründung der Stiftung Warentest gegen-
    über dem Bundestag angekündigt . Vor fast 51 Jahren
    ist sie aus der Taufe gehoben worden . Anfangs war ihre
    Arbeit nicht von Erfolg gekrönt, aber inzwischen ist sie
    ein nicht mehr wegzudenkender Partner und Berater des
    Verbrauchers und ein kritischer Kontrolleur des Handels
    und der Produzenten . 5 500 Testreihen für 94 000 Pro-
    dukte und 2 500 Dienstleistungen hat Stiftung Warentest
    in den letzten 50 Jahren durchgeführt und veröffentlicht
    und den mündigen Konsumenten damit wichtige Ent-
    scheidungshilfen geliefert .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Diese Arbeit zu verstetigen und die Unabhängigkeit
    der Stiftung zu gewährleisten, ist Ziel der Erhöhung des
    Stiftungskapitals, damit sie auch in den kommenden
    Jahrzehnten erfolgreich weiter für uns alle testen kann .

    Gern möchte ich an der Stelle – der Kollege Lindner
    hat es vielleicht übersehen – noch auf den Titel „For-
    schung/Untersuchungen“ eingehen .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh! Ich hatte nur sechs Minuten!)


    Das ist zwar jetzt durchaus kleinteilig . Aber Herr
    Lindner hatte doch vorhin hier kritisiert, dass das Bun-
    desministerium zum Beispiel die Frage, wie man denn

    mit Daten von Verbrauchern umgeht, nicht richtig dar-
    stellt . Wir haben den Ansatz bei diesem Titel im Zuge der
    Haushaltsberatungen um 50 Prozent angehoben . Das ist
    vielleicht zu so später Stunde, irgendwann um zwei Uhr
    im Haushaltsausschuss am Kollegen vorbeigegangen .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich war wach!)


    Wir versetzen das Ministerium damit in die Lage,
    Gutachten in Auftrag zu geben, um zu schauen, wie die
    Verwendung und Weitergabe von Nutzerdaten oder der
    digitalen Überwachung von Versicherungsnehmern ge-
    staltet werden muss .


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt sind wir bei den Marktwächtern!)


    Wir haben auch ein Gutachten für das Ministerium
    auf den Weg gebracht, um die Frage der zivilrechtlichen
    Haftung für Schäden selbstfahrender Autos zu klären . Ich
    glaube, das sind wichtige juristische Fragen . Sie mögen
    zwar jetzt vielleicht noch ein Stück weit in weiterer Fer-
    ne sein . Aber mit diesen Forschungsvorhaben sorgen wir
    dafür, dass auf die aktuellen Herausforderungen vernünf-
    tige juristische Antworten gegeben werden .

    Erlauben Sie mir, in der letzten Minute noch – etwas
    abschweifend vom Einzelplan – einen lokalpatriotischen
    Dank . Es gibt ja nicht so viele Berliner im Haushalts-
    ausschuss . Deshalb übernehme ich einmal den Part . Ich
    will mich ganz herzlich bedanken, dass an das Land Ber-
    lin durch den Bundeshaushalt 2016 wieder viele, viele
    Millionen fließen, einerseits für die Sanierung und Neu-
    aufstellung des Neptunbrunnens,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Für den Flughafen!)


    andererseits für die Schaffung einer Besucherterrasse auf
    dem Stadtschloss .


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich dachte, das Stadtschloss sollte sich selber finanzieren!)


    Daneben werden in den kommenden Jahren auch
    200 Millionen Euro für die Stiftung Schlösser und Gär-
    ten bereitgestellt .

    Liebe Frau Kollegin Künast, Sie stammen doch auch
    aus Berlin .


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Ich denke, wir Berliner sollten dem Bund vielleicht auch
    einmal ein ganz klein wenig dankbar dafür sein,


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    dass er im 25 . Jahr der Bundeshauptstadtrolle Berlins
    seine Verantwortung an der Stelle wahrnimmt . Da sage
    ich ein herzliches Dankeschön an die beiden Hamburger
    Jungs Rüdiger Krause und Johannes Kahrs . Sie haben
    Berlin an der Stelle nicht vergessen, und das finde ich
    sehr gut .

    Klaus-Dieter Gröhler






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich finde, dieser Bundeshaushalt, insbesondere der
    Einzelplan des Bundesministeriums der Justiz, ist so gut,
    dass auch die Opposition dem gleich zustimmen kann .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)