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ID1813809300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Herr Maas, bei Ihrem Amtsantritt als neuer Jus-
    tiz- und Verbraucherminister wollten Sie noch eine ganze

    Menge bewegen . Ihre erste Rede hier hatte auch mir gut
    gefallen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Sie versprachen mehr Rechte für Frauen, für Lesben und
    Schwule, für die Schwachen in der Gesellschaft und den
    Schutz der persönlichen Daten . „Prima“, habe ich ge-
    dacht . Das klingt fast nach einem linken Regierungspro-
    gramm .


    (Zuruf von der CDU/CSU: So schlimm wird es schon nicht werden!)


    Heute will ich einmal fragen: Was ist daraus geworden?
    Die CDU/CSU kann sich beruhigt zurücklehnen . Die
    Halbzeitbilanz der Koalition sieht nämlich leider ernüch-
    ternd aus .


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Sehr gut sieht sie aus!)


    Was wurde denn alles versprochen? Beispielsweise
    wurde versprochen, die Ehe für gleichgeschlechtliche
    Paare einzuführen . Daraus ist leider nichts geworden .
    Doch spätestens seit dem erfolgreichen Volksentscheid
    im konservativen Irland wäre es höchste Zeit, auch in
    Deutschland die Ehe für alle endlich einzuführen .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben versprochen, den Anteil von Frauen in den
    Führungsgremien von Wirtschaft und Verwaltung we-
    sentlich – ich betone: wesentlich – zu erhöhen . Heraus-
    gekommen ist ein klitzekleines Frauenquötchen . Davon
    profitieren – ich betone: bundesweit – ganze 200 Frauen
    in Aufsichtsräten . Ja, wie viele Frauen sitzen denn schon
    in Aufsichtsräten? Hinzu kamen noch Verschlechterun-
    gen im öffentlichen Dienst . Ich sage: Eine wirkungsvolle
    Gleichstellungspolitik sieht wirklich anders aus .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie versprachen – vom Frauenquötchen zum Miet-
    preisbremschen –, eine „wirksame Mietpreisbremse“
    einzuführen . Da wurde zunächst lange herumgedoktert .
    Am Ende wurde ein Gesetzentwurf beschlossen, mit dem
    schon bei der Beschlussfassung viel zu viele Zugeständ-
    nisse an die Vermieterlobby gemacht wurden .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Es sollen auch noch ein paar Wohnungen gebaut werden!)


    Jetzt bewahrheiten sich – leider, muss ich sagen – die Be-
    fürchtungen der Opposition, dass diese Mietpreisbremse
    am Ende fast nirgendwo wirken wird, weil die Grundla-
    ge, nämlich ein ordentlicher Mietspiegel, fast nirgendwo
    vorhanden ist . Eine Mietpreisbremse, die wirkt, habe ich
    mir wirklich anders vorgestellt .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das stärkste Stück stellte aber Ihr Versprechen dar,
    dass es eine Speicherung von Daten ohne konkreten Ver-
    dacht nicht geben wird . Das hat natürlich gerade bei der

    Susanne Mittag






    (A) (C)



    (B) (D)


    Opposition große Erwartungen geweckt . Allerdings ha-
    ben Sie wenige Monate später einen Gesetzentwurf zur
    sogenannten Vorratsdatenspeicherung vorgelegt . Dazu
    wurden Sie zwar gezwungen durch Ihren Parteichef . Ich
    frage mich aber: Warum mussten Sie diesen Unsinn am
    Ende auch noch verteidigen?


    (Dr . Patrick Sensburg [CDU/CSU]: Weil es kein Unsinn ist!)


    Sie wollten die Schwachen im Recht stärken . Nehmen
    wir beispielsweise die anhaltende Abzocke von schwa-
    chen Verbraucherinnen und Verbrauchern bei den Dispo-
    zinsen durch die Banken . Da sollen wir jetzt im Grun-
    de eine Art Ausweisungspflicht auf den Homepages der
    Banken beschließen statt einer gesetzlichen Deckelung .
    So wird das wirklich nichts .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch haben Sie mehr Rechte für Verbraucherin-
    nen und Verbraucher versprochen, die diese tatsächlich
    durchsetzen können . Rechtsdurchsetzung, das wäre
    wirklich gut gewesen . Nehmen wir beispielsweise den
    VW-Skandal . Die geschädigten Autokäufer müssen jetzt
    selber sehen, wo sie bleiben, das heißt, individuell den
    Rechtsweg beschreiten . Hätten wir die Möglichkeit von
    Gruppenklagen, könnten die Verbraucherverbände für
    alle Betroffenen klagen . Sie aber haben bis heute nichts
    vorgelegt . Im Gegenteil; Die Koalition hat einen Ge-
    setzentwurf der Grünenfraktion abgelehnt . Das stärkste
    Stück aber ist, dass die Koalition mit den Stimmen von
    der Union und der SPD jetzt schon zum fünften Mal
    hintereinander abgelehnt hat, im Verbraucherausschuss
    überhaupt über dieses Thema zu sprechen . Meine Damen
    und Herren, dafür fehlt mir wirklich jedes Verständnis .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Apropos VW: Es gibt schon Themen, bei denen ich
    mich manchmal frage, ob wir überhaupt noch einen Ver-
    braucherminister haben . Im Fall VW hat es lange gedau-
    ert, bis von ihm etwas zu hören war . Dann kamen vor-
    sichtige Appelle in Richtung Konzernleitung . Ansonsten
    war in der Debatte von Ihnen wenig zu hören. Ich finde,
    angesichts von 2,5 Millionen geschädigten Autokäufern
    ist das keine überzeugende Leistung .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie schweigen meistens auch zu TTIP und CETA, also
    den geplanten Freihandelsabkommen zwischen der Euro-
    päischen Union und den USA bzw . Kanada, und verste-
    cken sich hinter dem breiten Kreuz des Wirtschaftsminis-
    ters Sigmar Gabriel . Dabei hätten die Verbraucherinnen
    und Verbraucher – die, wie ich finde, zu Recht fürchten,
    dass sie jetzt noch mehr von Konzernen über den Tisch
    gezogen werden – an dieser Stelle wirklich einen starken
    Verbraucherminister verdient .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das gilt auch für den Haushalt . Das Geld, welches
    die Bundesregierung für die Verbraucherarbeit ausgibt,
    ist, gemessen an anderen Haushalten und gemessen auch

    am Gesamtvolumen des Bundeshaushalts, wirklich sehr
    gering . Es handelt sich um 36 Millionen Euro . Ich nen-
    ne einmal einen Vergleichsmaßstab: Allein für die „Er-
    schließung von Auslandsmarken“, also für die von Steu-
    ergeldern finanzierte bezahlte Werbung für Firmen im
    Ausland, gibt die Bundesregierung dreimal so viel Geld
    aus. Ich finde, das steht wirklich in keinem Verhältnis
    zum Schutz von 80 Millionen Verbraucherinnen und Ver-
    brauchern in diesem Land .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Verbraucherpolitik fristet auch bei dieser Bundes-
    regierung unterm Strich leider immer noch ein Schat-
    tendasein . Es wird wenig überraschen, dass wir als Linke
    mehr Geld für die Verbraucherpolitik gefordert haben .
    Sie werden natürlich, wie immer, fragen: Woher soll das
    Geld denn kommen? Da greife ich doch gerne eine For-
    derung der ehemaligen Verbraucherministerin Ilse Aigner
    von der CSU auf . Sie hatte nämlich einmal den klugen
    Vorschlag gemacht, man solle doch die Einnahmen aus
    Kartellstrafen für die Verbraucherarbeit zur Verfügung
    stellen . Kartellstrafen müssen Unternehmen zahlen,
    wenn ihnen zum Beispiel illegale Preisabsprachen zulas-
    ten von Verbraucherinnen und Verbrauchern nachgewie-
    sen werden . Mir ist es wirklich unverständlich, dass das
    Geld, was hier eingenommen wird – eine halbe Milliarde
    Euro –, komplett in den Wirtschaftshaushalt fließt anstatt
    wenigstens teilweise in den Verbraucherhaushalt, damit
    wir hier nicht jedes Jahr wieder um eine Million mehr
    oder weniger streiten müssen . Damit hätten wir eine aus-
    reichende Finanzierung der Verbraucherarbeit .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn wir nur 20 Prozent dieses Geldes umschichten
    würden, dann hätten wir 100 Millionen Euro mehr für die
    Verbraucherarbeit . Das wäre eine Verdreifachung dieses
    Haushaltspostens, und das würde den Verbraucherinnen
    und Verbrauchern gefallen .

    Ich komme zu meinem letzten Punkt . Wir stecken im-
    mer noch in den Nachwehen der Finanzmarktkrise . Des-
    wegen fordern wir eine gute Anschubfinanzierung für die
    bundesweite Finanz- und Schuldnerberatung und einen
    Finanz-TÜV . Damit wäre das Geld für die Verbrauche-
    rinnen und Verbraucher gut angelegt .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, die Halbzeitbilanz der Ko-
    alition im Bereich der Verbraucherpolitik ist ernüchternd .
    Ich weiß, Herr Maas: Sie haben einen schwierigen Koa-
    litionspartner .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Komm, komm! Jetzt aber Schluss! – Gegenruf der Abg . Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie meint die CSU, nicht Sie, Herr Kauder!)


    Sie haben einen Parteivorsitzenden, der sich gerne als
    Genosse der Bosse profiliert und Ihnen reingrätscht. So
    ist es zu erklären, dass Sie lieber twittern, als gute Ge-
    setzentwürfe vorzulegen . Aber die Verbraucherinnen und

    Caren Lay






    (A) (C)



    (B) (D)


    Verbraucher haben am Ende des Tages leider wenig da-
    von .


    (Beifall bei der LINKEN – Dr . Patrick Sensburg [CDU/CSU]: Jetzt mal zum Haushalt!)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner hat Dennis Rohde von der

SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dennis Rohde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Geschätzte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Vor uns liegt der Einzelplan des Bundesmi-
    nisters der Justiz und für Verbraucherschutz . Das konnte
    man bei meiner Vorrednerin in zwei Dritteln der Rede
    nicht erkennen, weil es in ihrer Rede nicht wirklich um
    den Haushalt ging .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Als Sie dann die Kurve zum Haushalt genommen ha-
    ben, haben Sie, fand ich, auch noch verblüffend offen
    dargelegt, dass Sie die Haushaltssystematik nicht ver-
    standen haben . Wenn Sie fordern, das Geld aus den Kar-
    tellstrafen für die Verbraucherpolitik einzusetzen, dann
    müssen Sie aber auch sagen, wo Sie das Geld an anderer
    Stelle wegnehmen wollen .


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Aus dem Wirtschaftshaushalt! Habe ich doch gesagt!)


    Natürlich ist dieses Geld schon im Bundeshaushalt ver-
    plant . Das, was Sie wollen, ist: mehr Geld ausgeben und
    neue Schulden machen . Das machen wir nicht mit, liebe
    Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Der Einzelplan 07 zeichnet sich durch viele kleine –
    das ist richtig –, aber durchaus wichtige Punkte aus . Eine
    Rede zum Einzelplan 07 läuft daher immer Gefahr, sehr
    kleinteilig zu sein . Ich möchte mich deshalb auf drei gro-
    ße Überschriften beschränken .