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    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Armin Schuster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Erstens . Ich kann mit Ihnen jetzt keinen Grundkurs

    zum Thema Grenzpolizei machen .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – Frank Tempel [DIE LINKE]: Den sollten Sie aber nehmen!)


    Aber es wäre schön, wenn Sie unterscheiden würden zwi-
    schen der Forderung, die Grenzen dichtzumachen – das
    hat nur ein Teil Deutschlands einmal versucht; ich finde,
    das ist eine ziemlich unsinnige Idee, die kein vernünfti-
    ger Grenzpolizist hat –, und konsequenter polizeilicher
    Grenzüberwachung, dass man also sagt: Wir betreiben
    Grenzübergangsstellen, weil das aus Sicherheitsgründen
    notwendig ist, und wir überwachen die grüne Grenze . –
    Das bedeutet aber nicht, dass man dort alle Menschen
    aufgreift und zurückschickt . So dumm ist kein Grenzpo-
    lizist und auch kein Politiker. Dafür gäbe es ein flexibles
    System; da bin ich ganz sicher .


    (Frank Tempel [DIE LINKE]: 500 000 Überstunden im Monat!)


    Armin Schuster (Weil am Rhein)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Wenn es heißt, dass wir das nicht leisten könnten,
    muss ich sagen: In einer kleinen Privataudienz könnte ich
    Ihnen ganz locker erklären, wie wir es mit 10 000 Zöll-
    nern, 42 000 Bundespolizisten und etlichen Landespoli-
    zei-Bereitschaftsabteilungen, die nur auf den Marschbe-
    fehl warten, binnen weniger Tage hinbekommen würden,
    in diesem Land einen solchen Einsatz zu fahren .


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na klar, genau! Die sitzen da und warten auf ihren Einsatz, weil sie ja sonst nichts zu tun haben, Herr Schuster! Die warten also etwa bei Schalke gegen Bayern auf ihren Einsatz an der Grenze, ja?)


    Da würde übrigens genauso wenig geschossen – ich
    danke Ihnen sehr für den Zwischenruf – wie bei 1 .-Mai-
    Demos in Berlin, da gäbe es keine S-Draht-Rollen, da
    gäbe es keine Haftanstalten . Das Vermögen, in diesem
    Land polizeilich sauber zu arbeiten, können Sie seit Jahr-
    zehnten beobachten, egal bei welcher polizeilichen Lage .
    Wir würden auch das hinbekommen .

    Letzter Punkt – das wäre als dritter Punkt sowieso
    gekommen; jetzt geht das auf Ihre Zeit –: Ich bin nicht
    damit einverstanden, dass diese Sonderlage noch unend-
    lich lange andauert . Dass da 1 000 bis 1 500 Bundespoli-
    zisten quasi eine Außenstelle des BAMF betreiben, stört
    mich sehr; denn sie fehlen uns genau bei der Aufgabe,
    für die Sie gerade plädiert haben . Mir wäre es sehr recht,
    wenn wir die Flüchtlingszahlen so reduzieren, sodass das
    BAMF seine eigentliche Aufgabe allein und selbststän-
    dig erledigen kann und die Bundespolizei zur Wahrneh-
    mung ihrer originären Aufgabe, nämlich der Grenzfahn-
    dung, zurückkehrt .

    Das dürfte Ihnen als kleiner Input reichen . Den Rest
    machen wir dann privat . Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, wir brauchen eine deut-
    liche Reduzierung der Flüchtlingszahlen . Wenn ständig
    2 000 Polizisten das BAMF verstärken, ist das ja kein
    „Wir schaffen das“ . Das ist nur eine Notlösung . Ich bin
    damit einverstanden, dass die Bundespolizei das jetzt
    macht . Aber das ist eine Sonderlage, und Sonderlagen
    enden irgendwann . Insofern bin ich der SPD dankbar .
    Wenn ich Herrn Steinmeier und Herrn Gabriel richtig
    verstehe, wollen sie einen Neustart in der Flüchtlingspo-
    litik . Auch ich glaube, dass das notwendig ist, zumindest
    bei der Frage: Wie viele kommen zu uns?

    Mein letzter Punkt: zum Thema Vertrauen . In den
    deutschen Sicherheitsbehörden, bei Polizei und Ver-
    fassungsschutz, arbeiten Zehntausende von Frauen und
    Männern . Seit Monaten, wenn nicht seit Jahren erlebe ich
    hier, vornehmlich aus den Reihen der Opposition, immer
    wieder den Versuch, unsere Sicherheitsbehörden öffent-
    lich zu diskreditieren .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das geht gar nicht! – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, nein! Das war aber heute nicht der Fall!)


    Die Rede ist dann von mutmaßlichen Übergriffen bei Po-
    lizeieinsätzen, davon, dass die Rechte der Bürger mas-
    senhaft untergraben werden, etc . etc . Ich bleibe jetzt ganz
    ruhig; aber ich möchte in diesen angespannten Tagen den
    Appell loswerden: Damit schneiden wir im deutschen
    Parlament Vertrauen ab .


    (Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)


    Mit solchen Kommentaren stellt man permanent die
    Leistung derer, die sich Tag für Tag für unseren Schutz
    und unsere Freiheit einsetzen, auf den Kopf .


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat doch gar nicht stattgefunden! – Dr . Eva Högl [SPD]: Das hat keiner gesagt!)


    Ich finde, auch eine Opposition – mag die Verlockung
    der Kameras auch noch so groß sein – hat in diesen an-
    gespannten Tagen eine parlamentarische Verantwortung .


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Aha! Keine Kritik mehr? Oder was soll das heißen?)


    Bei der Union gehört Vertrauen in Sicherheitsbehörden
    zur Grund-DNA . Wir müssen diesbezüglich nicht be-
    lehrt werden . Wir wissen, was die Frauen und Männer da
    draußen leisten . Wir sind ihnen dankbar . Heute haben wir
    hier im Parlament sozusagen einen Doppelpass gespielt:
    Wir bringen einen Haushalt auf den Weg, der diese Leis-
    tungen angemessen honoriert .

    Ich danke Ihnen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als letzte Rednerin in dieser Debatte hat Susanne

Mittag von der SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Susanne Mittag


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zum
    Schluss ist das zwar immer ein bisschen schwierig; aber
    ich versuche noch einmal, das Publikum zu fesseln .

    Im Innenausschuss ist das Thema Flüchtlinge vorherr-
    schend und auch ordentlich behandelt worden . Das kann
    man gut nachvollziehen, weil dieses Thema auch hier
    fast über die gesamte Zeit in aller Eindringlichkeit ange-
    sprochen wurde . Vereinbarungen über ein umfassendes
    Finanzpaket waren dringend notwendig, und das ist ja
    auch gelungen . Im Haushaltsausschuss wurde eine ganze
    Bandbreite von Themen angesprochen . Ich möchte mich
    auf ein Thema im Bereich Inneres konzentrieren, das seit
    Jahren leider nachrangig betrachtet wird, nämlich die or-
    ganisierte Kriminalität .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    – Da sind wir uns jetzt einig .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Die organisierte Kriminalität umfasst nicht nur das,
    was man üblicherweise aus der Vorstellung von Jahres-
    statistiken kennt oder in Filmen sieht, sondern hat bezo-

    Armin Schuster (Weil am Rhein)







    (A) (C)



    (B) (D)


    gen auf den Vermögensschaden und die Bandbreite der
    Delikte mittlerweile ein erhebliches Ausmaß angenom-
    men, und das steigert sich immer weiter . Dazu gehö-
    ren – eine kleine Aufzählung – die nicht sehr auffälligen
    Deliktbereiche Umsatzsteuerkarussell, Geldwäsche und
    Drogenhandel – das bekommt ja nicht jeder mit –, aber
    auch massive Delikte wie Menschenhandel, Förderung
    der Prostitution, Kfz-Diebstahl und -verschiebung und
    auch – das ist ein bisschen öffentlichkeitsträchtiger –
    Einbrüche in Wohnungen und Straftaten gegen hochalt-
    rige Menschen, also gegen Menschen ab 80 Jahren . Zur
    organisierten Kriminalität gehören aber auch eher neu-
    artige Taten wie Erpressung im Internet, Datendiebstahl
    und -hehlerei . Darunter fallen auch Randbereiche, die
    man zuerst gar nicht mit der organisierten Kriminalität
    in Verbindung bringt, wie zum Beispiel das Handeln mit
    illegalen Kulturgütern nach Raubgrabungen oder Mar-
    kenpiraterie . Der wirtschaftliche Schaden ist beträcht-
    lich und trägt zur Verunsicherung der Menschen bei .
    Organisierte Kriminalität wird in einigen Bereichen, um
    zum Ausgangsthema zurückzukommen, auch zur Ter-
    rorismusfinanzierung genutzt. Diese Tatsachen zeigen,
    dass wir bei all den wichtigen Themen, die sonst gerade
    diskutiert werden, noch mehr Augenmerk auf die organi-
    sierte Kriminalität legen müssen .

    Um dem Bedürfnis aller nach Sicherheit entsprechen
    zu können, müssen wir die zuständigen Behörden so aus-
    statten, dass sie diese Sicherheit leisten können .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr gut! Weiter so!)


    – Das verwirrt mich jetzt etwas . – Gerade wenn es um die
    Bekämpfung der organisierten Kriminalität ging, hat es
    in den zurückliegenden Jahren – jetzt wird es nicht mehr
    ganz so gut – Sparmaßnahmen oder einen Verzicht auf
    das Aufstocken im Haushalt gegeben .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: In Berlin ist das dringend notwendig!)


    Das war im letzten Jahr nicht der Renner . In diesem Jahr
    ist das im Haushalt zum Glück anders .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das war nicht immer so; deswegen sind wir heute ganz
    froh darüber .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ja, aber in Berlin muss man das dringend machen! Frau Högl, da sind wir uns einig! – Gegenruf der Abg . Dr . Eva Högl [SPD]: Der Innensenator ist aber aus der CDU, lieber Herr Kauder! Der Innensenator ist aus Ihrem Klub!)


    – Können wir jetzt weitermachen?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Nein!)


    Ich will nur noch einmal einwerfen: Das BKA erhält
    für seine wichtige Arbeit insgesamt 310 neue Stellen und
    zusätzliche Mittel für die Ausstattung . Das gehört auch
    dazu und ist schon einmal sehr gut . Nach den letzten
    Haushaltsverhandlungen war ich ziemlich betrübt; aber

    diesmal bin ich – das muss ich sagen – sehr zufrieden .
    Das ist ein guter Einstieg .


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Guter Innenminister!)


    Hinzu kommen noch 97 Stellen für Daktyloskopie, also,
    falls das nicht geläufig ist, für das Fingerabdruckverfah-
    ren . Das ist eine echte Verbesserung mit Blick auf die
    Auswertung von Fingerabdrücken und die Identifizie-
    rung von Flüchtlingen – aber nicht nur; es gibt auch noch
    andere Fingerabdrücke zu erkennen .

    Mit zusätzlichen Stellen für das BKA kann unter an-
    derem die „Koordinierungsstelle Organisierte Kriminali-
    tät“ endlich richtig ausgestattet werden und ihre Arbeit in
    vollem Umfang aufgenommen werden,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    um in Zusammenarbeit mit Ländern innerhalb und au-
    ßerhalb der EU, aber auch mit den Bundesländern, der
    Bundespolizei, dem Zoll und weiteren Institutionen die
    Kriminalität etwas mehr aus dem Dunkelfeld ins Hellfeld
    zu heben .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Auch richtig! Die Frau ist gut!)


    Auch bei der Bundespolizei wurde die Personalde-
    cke jahrelang dünner und dünner, während die Aufgaben
    wuchsen – jetzt natürlich besonders im Bereich Flüchtlin-
    ge . Neben den sichernden Aufgaben sind aber auch vie-
    le Ermittlungsbereiche bei der Bundespolizei, wie zum
    Beispiel Menschenschmuggel, bundesweite Diebstähle
    in Bahnhofsbereichen oder im Güterverkehr, im Bereich
    der organisierten Kriminalität anzusiedeln . Daher sind
    die auf drei Jahre aufgeteilten 3 000 zusätzlichen Stel-
    len – sie sind ja schon mehrfach erwähnt worden – ein
    ebenfalls sehr guter Anfang nach jahrelanger Sparerei .

    Über eine Festlegung im Haushalt freue ich mich ganz
    besonders – Martin Gerster hat es schon gesagt –, und
    zwar über die zu den Tarifgruppen bei der Bundespoli-
    zei . Nun ist ein kleiner Aufstieg von der sehr niedrigen
    Tarifgruppe E 3 in die Tarifgruppe E 5 möglich . Es wird
    nämlich leicht vergessen, dass es für die Arbeit nicht nur
    einigermaßen gut bezahlte Beamte geben muss, sondern
    auch Tarifangestellte – das sind meistens Frauen –,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ohne die der ganze Apparat überhaupt nicht funktioniert .
    Darauf haben die Tarifmitarbeiter – die Gewerkschaf-
    ter haben darauf hingewiesen – Jahre gewartet . Endlich
    ist der Einstieg geschafft . Das fördert das Engagement,
    bringt ein bisschen mehr Gerechtigkeit, motiviert die
    Nachwuchskräfte und hält erfahrene Kräfte, die sonst
    wegen der miesen Bezahlung gehen würden .


    (Beifall des Abg . Martin Gerster [SPD])


    Es ist nur ein kleiner Teilbereich aus dem Ministerium
    des Innern, aber doch ein großer und wichtiger Bereich
    für unsere Sicherheit .

    Susanne Mittag






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir haben die Verpflichtung, den Menschen im Rah-
    men unserer Möglichkeiten Sicherheit zu gewähren, und
    das setzen wir jetzt um . Ich bin mir sicher: Die Kollegen,
    die dann endlich über mehr Personal und Material verfü-
    gen, bekommen das schon hin .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Eine sehr gute Rede!)