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ID1813808200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Lars Castellucci


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zunächst ein-
    mal: Die Große Koalition beweist im Bereich des Innern
    Handlungsfähigkeit . Es ist eindrucksvoll: Aufwuchs der

    Stephan Mayer (Altötting)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Mittel in diesem Haushalt um 1 Milliarde Euro . Das ist
    angesichts der Herausforderungen, vor denen wir stehen,
    genau das richtige Signal . Hier wird geklotzt und nicht
    gekleckert . Das ist die eine gute Nachricht .

    Besonders freut mich, dass wir das ohne neue Schul-
    den schaffen . Denn die Diskussion „Steuererhöhungen
    für Flüchtlinge“ ist eine dieser absonderlichen Diskussi-
    onen, die manchmal draußen geführt werden . Wir schaf-
    fen es, wie gesagt, ohne neue Schulden . Das ist allerdings
    nicht uns zu verdanken, sondern das ist der Leistung der
    Menschen in unserem Land zu verdanken, die das erwirt-
    schaftet haben .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist die zweite gute Nachricht .

    Zu den Verfahren . Wir verdoppeln die Zahl der Mitar-
    beiterinnen und Mitarbeiter beim Bundesamt für Migra-
    tion und Flüchtlinge, und auch bei der Bundespolizei
    gibt es mehr Ressourcen . Damit muss es gelingen, das
    teilweise entstandene Chaos zu beenden . Ich will, dass
    binnen Jahresfrist registriert wird, und zwar schnell und
    einmal und nicht keinmal oder mehrfach, wie das derzeit
    der Fall ist .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg . Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich will, dass wir binnen Jahresfrist erreichen, dass die
    Verfahren drei Monate dauern – wie Herr Weise uns das
    zugesagt hat – und wir hierbei alles einrechnen und nicht
    sagen: Es gibt eine Zeit vor dem BAMF und eine Zeit
    nach dem BAMF . – Außerdem muss es uns innerhalb
    des nächsten Jahres gelingen, die Zahl der aufgelaufe-
    nen Verfahren abzubauen . Seit 2008 steigt die Zahl der
    Verfahren, die nicht abgearbeitet werden, Jahr um Jahr .
    Daher ist eine Änderung dringend notwendig; denn so
    kann es nicht mehr weitergehen .

    Herr Minister, Sie haben gesagt: Wir arbeiten dran .
    Offen gestanden: Wenn ich meinen Mitarbeiterinnen und
    Mitarbeitern sage: „Ich brauche etwas“ und diese mir da-
    rauf antworten: „Wir arbeiten dran“, dann läuten bei mir
    ein bisschen die Alarmglocken . Wir brauchen jetzt kein
    „Wir arbeiten dran“; vielmehr müssen wir die Ergebnisse
    im nächsten Jahr mit aller Ernsthaftigkeit und mit allem
    Nachdruck erreichen wollen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der wichtigere Punkt ist die Integration oder – weil
    das Wort nicht besonders gut ist – das Zusammenleben in
    Deutschland. Die finanziellen Ressourcen für die Integra-
    tionskurse werden verdoppelt; das macht ein Viertel der
    Milliarde aus, die neu in den Haushalt eingestellt wird .
    Ich will aber auch sagen: Es geht an dieser Stelle nicht
    nur um Geld, sondern wir müssen auch darauf achten,
    dass das gut umgesetzt wird und dass die Flüchtlinge, die
    zu uns kommen, die Maßnahmen und Angebote erhalten,
    die sie brauchen . Die einen sind Analphabeten, die Al-
    phabetisierungskurse brauchen, andere brauchen andere
    Angebote . Ob da das Management und die Systematik

    im Konzert der Angebote, die auch die Bundesländer un-
    terbreiten, schon so gut funktionieren, das wage ich zu
    bezweifeln . Es geht also nicht nur darum, Geld bereitzu-
    stellen, sondern man muss auch genau hinschauen, was
    mit dem Geld passiert .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Allerdings!)


    Weil wir die Diskussion nicht nur über die Medien
    führen sollen, sondern auch dort, wo sie hingehört, näm-
    lich hier, möchte ich etwas zum Thema Familiennach-
    zug sagen . Wenn wir schon Integration anstreben, weil
    uns das wichtig ist und weil es entscheidend darauf an-
    kommt, dann müssen wir Maßnahmen, die der Integrati-
    on zuwiderlaufen, unterlassen . Zu sagen: „Ihr seid hier
    und sollt euch integrieren, aber eure Familien lassen wir
    mal in den Kriegsgebieten“, das ist integrationsfeindlich .
    Deswegen ist das auch eine falsche Ansage .


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Befremdlich fand ich auch die Äußerungen vom
    Wochenende, was die unbegleiteten minderjährigen
    Flüchtlinge angeht . Der Familiennachzug müsse ausge-
    schlossen werden, weil die Jugendlichen – Zitat – „vor-
    geschickt“ werden . Meine sehr verehrten Damen und
    Herren, da werden keine Jugendlichen vorgeschickt,


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Keine Ahnung!)


    sondern da legen Eltern und Großeltern, Tanten und On-
    kel zusammen, damit wenigstens einer ein besseres Le-
    ben haben kann oder sein Leben sogar sichern kann . Das
    ist doch die Wahrheit . Das würde jeder von uns in einer
    solchen Situation ganz genauso machen .


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir dürfen beim Thema Sprache aber nicht stehen-
    bleiben – die Sprache ist die Basis für Integration –, son-
    dern wir müssen auch an diejenigen denken, die schon
    in Deutschland sind . Wir müssen uns überlegen: Wie
    gestalten wir das Zusammenleben derjenigen, die schon
    da sind, mit denjenigen, die zu uns kommen? Wie kann
    das gut funktionieren? Dazu brauchen wir Plattformen,
    Raum für Begegnungen .

    Ich habe dieser Tage eine Nachricht aus meinem
    Wahlkreis erhalten . Dort wird seit vielen Jahren ein
    durch Spenden finanziertes interkulturelles Café betrie-
    ben . Mit dem vorliegenden Haushalt wollen wir Ordnung
    herstellen . Spätestens mit dem nächsten Haushalt müs-
    sen wir Zusammenleben gestalten . Wir brauchen Struk-
    turförderung für solche Angebote, wo sich die Menschen
    begegnen und sich kennenlernen können; denn das ist
    das Beste, um Vorurteile und Ängste abzubauen .


    (Beifall bei der SPD)


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, nicht alle, die
    kommen, werden bleiben können, und nicht alle, die

    Dr. Lars Castellucci






    (A) (C)



    (B) (D)


    kommen, werden bleiben wollen – das kann man an die-
    ser Stelle auch einmal sagen –, aber für beide Gruppen
    gilt: Wir haben die Chance, ihnen unsere Werte vorzule-
    ben und ein positives Deutschlandbild zu vermitteln . So
    gewinnen wir, wenn sich beide Seiten anstrengen, Freun-
    de, Nachbarn und Kollegen in der Welt und bei uns .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als nächster Redner hat Armin

Schuster von der CDU/CSU-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Armin Schuster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Verehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Da-

    men und Herren! Selten hat ein Haushalt des Innenres-
    sorts so in die Zeit gepasst wie dieser . Dieser Haushalt
    ist keine Reaktion auf Paris – damit haben die Haushälter
    recht –; darauf dürfen wir stolz sein .

    Für die Unions-Innenpolitiker möchte ich sagen: Seit
    Beginn dieser Legislaturperiode setzen wir uns unter
    Führung von Stephan Mayer dafür ein, dass im Bereich
    der inneren Sicherheit neue und deutliche Akzente gesetzt
    werden . Erstmals erreicht wurde dies im Haushalt 2015,
    und jetzt schaffen wir das mit einem richtigen Aufschlag
    im Haushaltsplan 2016 . Dafür brauchten wir keine Ter-
    roranschläge; dafür reichte unsere Überzeugung . Ich bin
    meiner eigenen Mannschaft dafür dankbar, dass wir das
    hinbekommen haben, aber natürlich auch den Haushäl-
    tern Dr . Reinhard Brandl und Dr . André Berghegger .
    Dr . Berghegger ist bei diesen Fragen unser Lotse in der
    AG Innen; denn wir kennen nicht alle Untiefen . Wenn
    wir zu Ihnen kommen, Herr Brandl, wissen wir schon
    von Dr . Berghegger, was wir machen müssen . Natürlich
    danke ich auch dem Bundesinnenministerium, dem gan-
    zen Team der Minister, insbesondere dem südbadischen
    Finanzminister – den braucht es auch –, und ich danke
    dem haushaltspolitischen Sprecher, der sehr sicherheits-
    affin ist. Herzlichen Dank, Herr Rehberg.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Dr . Eva Högl [SPD])


    Bundeskriminalamt, Verfassungsschutz, Bundespoli-
    zei, BSI, BAMF und THW mit den richtigen Ressour-
    cen auszustatten, ist das eine . In unsicheren Zeiten ist es
    aber auch wichtig, dass die Menschen Vertrauen haben
    in die Arbeit unserer Behörden . Bezogen auf Hannover
    habe ich mich ein bisschen erschreckt, was für eine Wel-
    le durch die Öffentlichkeit ging, auch durch die sozialen
    Netzwerke . Meine Damen und Herren, für und in Han-
    nover wurde aus meiner Sicht in der vergangenen Woche
    absolut richtig entschieden .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Es wäre für alle Bürger, für unsere Sicherheitsexperten
    und für die im islamistischen Milieu hochgefährdeten
    V-Leute ein großer Vorteil, wenn die Öffentlichkeit auch

    dann unseren Behörden vertraut, wenn wir nicht alle
    Erkenntnisse zu Markte tragen können, wenn wir – das
    sage ich an die Adresse der Medien – nicht alle zu Markte
    tragen müssen . Ich bin der Überzeugung, dass Vertrau-
    en das Wichtigste ist, was wir in dieser Lage brauchen,
    um dem Terror standzuhalten . Dafür gibt es für mich drei
    Grundbedingungen:

    Grundbedingung eins: Haushalt und Gesetzeslage
    müssen in Ordnung sein . Für den Haushalt haben wir
    dieses Mal viel getan . Herzlichen Dank! Man kann in der
    Koalition über viele Themen streiten; aber mit euch von
    der SPD – das muss ich sagen – im Bereich der inneren
    Sicherheit Haushaltspolitik zu machen, das macht mir
    Spaß . Das gefällt mir .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Deswegen haben wir jetzt auch 1 Milliarde Euro mehr,
    als im Regierungsentwurf vorgesehen war . Herr Gerster,
    vielen Dank . Wir müssen jetzt nicht in gesetzgeberischen
    Aktionismus verfallen – das ist wichtig; Frau Dr . Högl,
    darüber sind wir uns einig, auch wenn es Punkte gibt, bei
    denen wir uns nicht einig sind –, weil wir unser Pulver
    im Trockenen haben;


    (Dr . Eva Högl [SPD]: Genau!)


    ich darf das vielleicht so ein bisschen martialisch for-
    mulieren . Flüchtlingslage, Terrorbekämpfung, Rechts-
    extremismus, Cyberfähigkeit – überall haben wir den
    Haushalt und die Rechtsvorschriften angepasst . Wir ha-
    ben Reisen in ISIS-Gebiete längst unter Strafe gestellt,
    wir können Ausreisen verhindern, und wir können Pässe
    und Personalausweise entziehen . Wir haben uns die Be-
    kämpfung der Terrorismusfinanzierung zum Ziel gesetzt.
    Wir haben die Vorratsdatenspeicherung eingeführt und
    die Befristung von Vorschriften nach den Terrorismus-
    bekämpfungsgesetzen verlängert . Meine Damen und
    Herren, besser kann man nicht beweisen, dass die Innen-
    politik in diesem Land gut vorbereitet ist . Ich brauche im
    Moment nicht mehr Gesetze .

    Zweitens . Das Vertrauen in der Bevölkerung ist dann
    besonders groß, wenn wir uns an unsere Rechtsvorschrif-
    ten halten – die sind gut – und sie ohne Wenn und Aber
    umsetzen . Das erwarten die Menschen gerade in unsiche-
    ren Zeiten . Deshalb müssen wir Dublin und Schengen
    schnellstens reanimieren . Deshalb bin ich dem Bundes-
    innenminister für seine vielen klaren Haltungen in den
    vergangenen Wochen sehr dankbar. Das flößt Vertrauen
    ein, auch bei der Bevölkerung . Das spürt man .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Dr . Eva Högl [SPD])


    Wer in diesen Tagen allerdings nur auf die Sicherung
    der Schengen-Außengrenze fokussiert – und das machen
    ja ganze Heerscharen –, der hat den Schengener Grenz-
    kodex noch nicht verstanden .


    (Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Genau richtig!)


    Außengrenzensicherung war noch nie das einzige Mit-
    tel der Wahl . Das haben wir uns Mitte der 90er-Jahre
    so nicht gedacht . Binnengrenzschleierfahndung, Schen-

    Dr. Lars Castellucci






    (A) (C)



    (B) (D)


    gener Informationssystem, gemeinsame internationa-
    le Ermittlungsgruppen, automatisierter Datenabgleich,
    Infoaustausch zu Fingerabdrücken, Kfz-Kennzeichen,
    DNA-Spuren usw . usf . – das alles ist Schengener Grenz-
    kodex und Prümer Vertrag . Ich bedauere, dass wir in die-
    sen Tagen sehr wenig Klartext darüber sprechen, dass all
    das in Europa schlampigst umgesetzt ist .


    (Dr . Eva Högl [SPD]: Das stimmt!)


    Die Schleierfahndung ist faktisch ausgestorben . Es
    gibt Fahndungsdateien bei Europol, in die nur fünf Län-
    der von ganz Schengen-Europa Daten eingeben . Wie
    wollen wir so Terroranschläge verhindern? Wie wollen
    wir präventiv dafür sorgen, dass Europa ein Raum der
    Freiheit, des Rechts und der Sicherheit ist? Wenn wir uns
    nicht jetzt in den Schengener Binnengrenzräumen um
    Fahndungs- und Ermittlungsdruck kümmern, wann denn
    dann?


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Attentäter der vergangenen Anschläge haben alle
    zusammen eine verwundbare Stelle: ihre grenzüber-
    schreitende Reisetätigkeit . Sie alle haben es getan, auf
    allen Verkehrswegen, und man hätte sie erkennen kön-
    nen . Aber dafür braucht man konsequente Grenzüberwa-
    chung – auch in Deutschland – im Rahmen einer Schlei-
    erfahndung oder auch mehr .

    Die Haltung, dass das alleinige Aufgabe der Schen-
    gen-Außengrenzenländer sein soll und nicht unsere, finde
    ich völlig unplausibel . Warum sollen die es können und
    wir nicht? Ich empfehle jedem, der damit hausieren geht:
    Fahren Sie doch einmal zur Bundespolizei oder zur bay-
    erischen Polizei; ich empfehle die Polizeiinspektionen
    Fahndung in Traunstein und in Rosenheim . Die erklären
    sehr gerne, wie hochwirksam Binnengrenzfahndung ist .
    Ich erinnere an den Aufgriff des Montenegriners, der ei-
    nen ganzen Kofferraum voll schwerster Waffen hatte . Ob
    wir aktuell Grenzüberwachung wollen oder nicht, müs-
    sen wir politisch entscheiden; aber man sollte bitte nicht
    behaupten, wir könnten es nicht .


    (Zuruf des Abg . Frank Tempel [DIE LINKE])


    Die Bundeszollverwaltung und die Bundespolizei tun
    das seit Jahrzehnten, egal in welcher Lage die Bundes-
    republik Deutschland sich befunden hat . Die können das .
    Diese öffentlichen Unwerturteile finde ich nicht in Ord-
    nung .

    Es gibt einen Zusammenhang – auch das traue ich
    mich zu sagen; ich weiß, das ist heikel – zwischen
    Flüchtlingslage und Terrorbedrohung . Ein Innenpolitiker
    muss so etwas ansprechen, weil wir uns als Fachleute
    bezeichnen . Wir können nicht ausschließen, dass ISIS
    mit seiner perfiden Hinterhältigkeit versuchen wird, die
    Flüchtlingsströme zu nutzen, um in unserer Gesellschaft
    durch Vorkommnisse zu polarisieren und zu spalten, uns
    gegeneinander auszuspielen . Deshalb müssen wir zum
    Schutz aller, der Flüchtlinge und der Deutschen, genauer
    hinschauen, wer auf welchem Weg warum in dieses Land
    möchte. Das flößt Vertrauen ein.


    (Beifall bei der CDU/CSU)