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ID1813804400

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    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Ministerin, da Sie gerade auf die vielen Verän-

    derungen in Ihrem Etat hinweisen, die wir im Haushalts-
    ausschuss weitgehend unterstützt haben: Haben Sie eine
    Erklärung dafür, warum die Spitze des Finanzministeri-
    ums dieser Debatte gegenwärtig nicht folgt?


    (Dr . Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Du lieber Gott! – Weitere Zurufe von Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Um-
    welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit:

    Herr Kollege, ich bin zuversichtlich, dass die Spitze
    des Finanzministeriums multitaskingfähig ist, also im
    Büro sitzt und zugleich Fernsehen guckt .


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja eine Achtung des Parlaments! Klasse!)


    Im Zusammenhang mit der Errichtung von Erst- und
    Notunterkünften für Flüchtlinge haben wir im Baurecht
    bereits viele Erleichterungen geschaffen und damit
    Handlungsfähigkeit unter Beweis gestellt .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Wohnungsbau
    in Deutschland ist in Bewegung gekommen . Wir lassen
    die Menschen, die auf bezahlbaren Wohnraum ange-
    wiesen sind, nicht allein . Mein Ziel ist, dass genügend
    Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann . Wir ha-
    ben mit Mietpreisbremse und Wohngelderhöhung bereits
    wichtige flankierende Maßnahmen umgesetzt. Der Woh-
    nungsbau ist wieder zu einem zentralen gesellschaftspo-
    litischen Thema geworden .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mit den gesellschaftlichen Veränderungen verändern
    sich natürlich auch unsere Städte . Wir investieren mit
    den Programmen der Städtebauförderung in benachtei-
    ligte Quartiere und in deren bauliche Infrastruktur . Mit
    der deutlichen Aufstockung der Mittel für die Städte-
    bauförderung und das Programm „Soziale Stadt“ in die-
    ser Legislaturperiode unterstützen wir den sozialen Zu-
    sammenhalt, die Nachbarschaften und die Integration in
    den Quartieren, und zwar für alle dort Lebenden .

    Mit dem Programm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im
    Quartier“, BIWAQ, haben wir bereits ein Programm, das
    den sozialen Zusammenhalt und die Integration in den
    „Soziale Stadt“-Gebieten fördert . Wir sind damit auf die
    wachsenden Integrationsaufgaben infolge des Flücht-
    lingszuzugs eingestellt; freilich ohne heute schon sagen
    zu können, ob die Mittel langfristig dafür ausreichen
    werden .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Klimakonferenz
    in Paris und der Wohnungsbau sind Themen, die derzeit
    zu Recht große Aufmerksamkeit erfahren . Dieser aktuel-
    le Fokus soll den Stellenwert der vielen anderen Themen
    des Einzelplans 16 aber nicht schmälern . Ein Beispiel
    sind die zusätzlichen Mittel für das Bundesprogramm
    Biologische Vielfalt . Ich habe vor wenigen Wochen mit

    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks






    (A) (C)



    (B) (D)


    der Naturschutz-Offensive 2020 ein Maßnahmenpa-
    ket vorgestellt, mit dem Deutschland seine Ziele beim
    Schutz der biologischen Vielfalt noch erreichen kann;
    denn wenn die bisherige Entwicklung anhielte, würden
    wir unsere Ziele verfehlen .

    Von Professor Michael Succow, den wir kürzlich als
    einen der „Väter“ des DDR-Nationalparkprogramms eh-
    ren konnten, stammt der Befund – ich zitiere –:

    „Tag für Tag verliert diese unsere Erde ein Stück ihrer
    Schönheit, ein Stück ihrer Mannigfaltigkeit . Tag für Tag
    verliert sie aber auch ein Stück ihrer Tragfähigkeit für
    uns Menschen .“ Zitat Ende .

    Mit der Naturschutz-Offensive 2020 stemmen wir uns
    aktiv gegen den weiteren Verlust .


    (Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist falsch! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine Shownummer!)


    Ich habe in diesem Zusammenhang die Abschaffung der
    Agrarsubventionen in ihrer bisherigen Form gefordert .
    Sie stehen einem erfolgreichen Naturschutz in Deutsch-
    land und in Europa im Weg .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Stattdessen sollten wir den Landwirten die Leistungen
    vergüten, die sie für die Natur, für den Naturschutz und
    für die Kulturlandschaft erbringen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg . Josef Göppel [CDU/CSU] – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was sagt denn der Landwirtschaftsminister dazu? Sie schlagen etwas vor, was in dieser Koalition überhaupt keine Mehrheit hat!)


    – Werben wird schon helfen .


    (Lachen des Abg . Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir werden das in Europa sowieso frühestens nach 2020
    grundlegend ändern können .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach so!)


    Aber wir werden den Anpassungsmechanismus im
    Jahr 2016 nutzen, um Finanzmittel von der ersten Säule
    in die zweite Säule zu verschieben .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg . Josef Göppel [CDU/CSU] – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da klatscht bei der Union nur Herr Göppel!)


    Ich bitte schon jetzt alle Kolleginnen und Kollegen dafür
    um Unterstützung .


    (Zuruf der Abg. Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    – Europa wird den Rahmen in der Tat erst nach 2020
    grundsätzlich ändern . Das kann ich leider nicht verhin-
    dern .

    Wir haben bekanntlich nur diese eine Erde . Deshalb
    müssen wir uns auf ihren Erhalt und ihren Schutz kon-
    zentrieren . Das ist natürlich kein Schritt zurück, son-
    dern ein Schritt nach vorne . Viele Umwelttechnologien
    und Innovationen kommen aus unserem Land . Mit dem
    Haushalt 2016 wollen wir zum Beispiel eine neue Expor-
    tinitiative starten, um grüne und nachhaltige Infrastruk-
    turen besser zu verbreiten . Das ist gut für die Einsatzorte
    und gut für unsere Wirtschaft . In jedem Fall sind Ökono-
    mie und Ökologie – das haben wir längst nachgewiesen –
    keine Gegensätze, sondern sie können nur zusammen er-
    folgreich sein .

    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, ich möchte
    mich bei allen Mitgliedern des Ausschusses und bei den
    Berichterstatterinnen und Berichterstattern bedanken .
    Der Einzelplan 16 wird seinem Anspruch, zum Wohl al-
    ler Menschen in Deutschland beizutragen, gerecht .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Als Nächster spricht der Kollege Hubertus Zdebel von

der Fraktion Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Zdebel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Frau

    Ministerin Hendricks, Sie haben in einer langen Rede
    zwei Themen meines Erachtens überhaupt nicht erwähnt .
    Zum einen haben Sie das ganze Thema Fracking-Gesetz-
    gebung, das aus der öffentlichen Wahrnehmung fast ver-
    schwunden ist, nicht angesprochen . Es hat mich verwun-
    dert, dass Sie darauf jetzt überhaupt nicht eingegangen
    sind . Das zweite Thema, das ich schmerzhaft vermisst
    habe, ist die Atompolitik . Insbesondere verwundert es
    mich, dass Sie die Auseinandersetzungen über die soge-
    nannten Atomrückstellungen, die uns alle sehr stark be-
    wegen, nicht angesprochen haben .

    Jahrzehntelang wurde der Atomstrom als Billigstrom
    angepriesen . Das war damals schon eine Lüge . Heute
    blickt man auf die wachsenden Atommüllberge und die
    enormen Risiken für Mensch und Umwelt, die für 1 Mil-
    lion Jahre mit dieser größenwahnsinnigen Technologie
    verbunden sind . Einst nutzte die Atomindustrie die Gru-
    be Asse im Südosten Niedersachsens als billige Müllkip-
    pe . Die dort vor Jahrzehnten eingelagerten rund 126 000
    Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Müll rosten
    in der einsturzgefährdeten Anlage vor sich hin . Weil der
    Salzstock Asse zudem mit Wasser vollzulaufen droht,
    wird seit einigen Jahren versucht, den Atommüll zu ber-
    gen . Ob das gelingt, weiß im Moment niemand .

    Allein die Asse und die ebenfalls marode Müllkippe
    Morsleben bei Magdeburg kosten die Steuerzahlerin-
    nen und Steuerzahler nach derzeitiger Schätzung rund
    7,5 Milliarden Euro .


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Wer hat wohl Morsleben gebaut?)


    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dieser Betrag wird derzeit auch für das Atommülllager
    Schacht Konrad eingeplant, ein Lager, bei dem fraglich
    ist, ob es je in Betrieb gehen wird . Ich war vor einigen
    Wochen in Salzgitter und habe mich dort mit dem Ober-
    bürgermeister der Stadt, Herrn Klingebiel von der CDU,
    unterhalten . Er würde sich sicherlich sehr freuen, wenn
    auch Angehörige der anderen Fraktionen in diesem Hau-
    se, insbesondere der CDU/CSU-Fraktion, einmal nach
    Salzgitter fahren würden, um sich mit ihm darüber zu un-
    terhalten, was genau mit Schacht Konrad los ist .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Für den ebenfalls völlig ungeeigneten und verbrann-
    ten Standort Gorleben waren einmal rund 7,7 Milliarden
    Euro geplant . Bis ein Ersatzstandort gefunden ist, wird
    man für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle sicher
    bei mindestens 10 Milliarden Euro angekommen sein .
    Die Linke fordert, die schwer konflikt- und mängelbe-
    lasteten Projekte Schacht Konrad und Gorleben endlich
    aufzugeben und die Mittel für diese Projekte sowie für
    den Salzgitter-Fonds ersatzlos zu streichen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Endlagersuche für Atommüll läuft, wie Sie wis-
    sen, im Moment in der Endlagersuchkommission . Die
    Linke fordert eine finanzielle Stärkung des Standortaus-
    wahlverfahrens für die dauerhafte Lagerung des Atom-
    mülls .

    38 Milliarden Euro sollen die Atomkonzerne für Rück-
    bau und Lagerung von Atommüll zurückgestellt haben .
    Selbst die Gutachter der Bundesregierung warnen aber,
    dass keinesfalls sicher ist, dass dieses Geld tatsächlich
    zur Verfügung steht . Selbst wenn es zur Verfügung stün-
    de, würde es wohl nicht ausreichen . Die Kosten werden ja
    schon heute auf 70 bis 80 Milliarden Euro geschätzt . Die
    Atomkonzerne, die lange Jahre fette Gewinne gemacht
    haben, versuchen mit allen Tricks, sich aus der Kosten-
    verantwortung für ihre strahlenden Hinterlassenschaften
    zu verabschieden. Wir wollen die Schlupflöcher schlie-
    ßen, mit denen sich die Konzerne durch Abspaltungen
    oder Bad-Bank-Ausgliederungen vor der Finanzierung
    der Atommüllkosten drücken wollen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb fordern wir, dass noch in diesem Jahr der von
    der Bundesregierung vorgelegte Entwurf eines Rück-
    bau- und Entsorgungskostennachhaftungsgesetzes ver-
    abschiedet wird .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Danach sieht es aber im Moment nicht aus . Das könnte
    für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler noch richtig
    teuer werden .

    Gestern fand im Wirtschaftsausschuss die Anhörung
    zum Gesetzentwurf der Bundesregierung statt . Was dort
    ablief, war schon sehr skurril . Ich hatte die ganze Zeit
    den Eindruck, die Opposition, also Linke und Grüne,

    verteidigt den Gesetzentwurf der Bundesregierung mehr,
    als es insbesondere die CDU/CSU gestern getan hat .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der LINKEN – Zuruf des Abg . Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich hatte den Eindruck, Sie wollen dieses Gesetz dieses
    Jahr nicht mehr verabschieden, obwohl die Bundesregie-
    rung ausdrücklich vor den Risiken gewarnt hat, die damit
    Hand in Hand gehen . Wir fordern Sie auf, hier endlich
    einmal klar Stellung zu der Frage zu beziehen, ob das
    wirklich so ist . Wir sind der Meinung: Der Gesetzent-
    wurf muss noch dieses Jahr verabschiedet werden, um
    die Risiken für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler
    zu minimieren .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage bewusst „minimieren“; denn die Bundes-
    regierung hat immer wieder demonstriert, dass sie den
    Stromkonzernen zum Schaden der Umwelt und der
    Bürgerinnen und Bürger unter die Arme greift, wenn es
    eng wird . Wir haben das ja auch gerade im Bereich der
    Braunkohle erlebt. Für klimaschädliche und überflüssige
    Uraltkraftwerke bekommen die Konzerne auf Kosten der
    privaten Stromkunden eine Abwrackprämie in Höhe von
    1,6 Milliarden Euro . Das ist in unseren Augen eine uner-
    laubte Subvention .

    Ähnlich kreative Modelle der Kostenverlagerung wer-
    den wir dann vermutlich im Frühjahr hier zu behandeln
    haben, wenn die neue Kommission zur Überprüfung der
    Finanzierung des Kernenergieausstiegs ihren Bericht
    vorlegen wird . Dass die Bundesregierung diese Kom-
    mission, in der die Linke nicht einmal vertreten ist, ein-
    gesetzt hat, spottet jedes Demokratieverständnisses und
    ist kein Zufall . Mit uns ist eine Verlagerung der Kosten
    für den Atommüll auf die Bürgerinnen und Bürger nicht
    zu machen .

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Dr . Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])