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ID1813803500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heidrun Bluhm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Bereits in der ersten Lesung zum Einzel-
    plan 16 am 11 . September dieses Jahres war viel davon
    die Rede, welche Chancen die Zusammenlegung des
    Umwelt- und des Bauressorts eröffnet . Leider sind diese
    Chancen aus unserer Sicht ungenutzt geblieben . Ich sage:
    Wenn man sich die Haushaltsansätze des Einzelplans 16
    ansieht, dann stellt man fest, dass sie auch in Zukunft

    ungenutzt bleiben . Das will ich Ihnen am Etat für Bauen
    und Wohnen einmal erklären .

    Die Bundesregierung hält an ihren Klimaschutzzielen
    im Gebäudebereich fest . Das ist gut, aber ohne weitere
    haushalterische Untersetzung bleiben diese Ziele leider
    romantische Wünsche .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Mittlerweile brauchen wir eine Sanierungsquote von
    3 Prozent jährlich, um dem selbst verordneten CO2-Ein-
    sparungsziel näherzukommen . Derzeit liegen wir bei
    knapp 1 Prozent . Aber das fällt wahrscheinlich unter uns
    Fachpolitikern fast keinem mehr auf, weil die Aufgabe
    zusammen mit dem EKF mittlerweile in das Ressort des
    Vizekanzlers fällt und so aus dem Blickfeld der Fachpo-
    litiker – zumindest aus dem Blickfeld der Fachpolitiker
    der Koalition – verschwunden ist . Diese Mittel gehören
    zurück in den Einzelplan 16, damit man sich damit im
    fachpolitischen Zusammenhang befassen kann .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Verglichen mit der wohnungspolitischen Agonie ver-
    gangener Regierungen waren die letzten Wochen dieser
    Regierung geradezu atemberaubend in ihrem Aktionis-
    mus: Ausschussberatungen, mehrere Expertengespräche,
    das Bündnis für bezahlbares Wohnen, die Baukosten-
    senkungskommission und vieles mehr . Alle Experten
    in diesen Fachgesprächen waren sich darin einig, dass
    alle unsere Probleme hausgemacht sind und auch ohne
    die Zuwanderung von Flüchtlingen und Asylbewerbern
    lange vorhanden waren . Es gab wohnungspolitische
    Vereinbarungen der Bundeskanzlerin mit den Ländern .
    Eine Bauministerkonferenz hat zwischenzeitlich statt-
    gefunden . Schließlich hat uns das Bauministerium ein
    Thesenpapier, ein Zukunftspapier, eine neue wohnungs-
    politische Agenda mit dem vielversprechenden Titel
    „Neues Zusammenleben in der Stadt“ vorgelegt . Was
    darin einleitend gesagt wird, könnte ich fast alles sofort
    unterschreiben . Die Linke hat vieles davon schon in ihre
    parlamentarischen Anträge geschrieben . Deshalb kommt
    uns zum Beispiel bekannt vor – ich zitiere –:

    Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland stellt
    uns vor neue Herausforderungen in der Stadtent-
    wicklung .

    Das ist richtig . Dann heißt es:

    Neben den Wanderungsbewegungen innerhalb des
    Landes kommen in diesen Monaten viele Menschen
    zu uns, die auf der Flucht vor Krieg und Gewalt ein
    friedliches Leben suchen . Wir wollen und können
    diesen Menschen eine neue Heimat bieten .

    Auch das ist sehr begrüßenswert . Weiter heißt es:

    Für alle Menschen . . . muss Wohnraum geschaffen
    werden . . . . Unsere Städte müssen in jeder Hinsicht
    durchmischt sein: in den Nutzungen, in den sozialen
    Milieus und in der städtebaulichen Struktur .

    Beifall . All das könnte auch von der Linken sein .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Vizepräsident Johannes Singhammer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dann kommt der Satz:

    Für die Städte haben wir jetzt die Gelegenheit, das
    Leitbild der kompakten, integrierten und umwelt-
    freundlichen Stadt schrittweise in die Realität um-
    zusetzen:

    Jetzt kommt der Lackmustest . Wenn man diesen Satz
    mit dem Haushalt 2016 abgleicht, bleibt einem nichts
    anderes übrig, als zu sagen: Die Gelegenheit haben Sie
    verpasst, wieder einmal; denn dieser, wenn auch aufge-
    stockte Haushalt ist kein Haushalt eines Aufbruchs zu
    einer wohnungspolitischen Offensive . Ich sage Ihnen:
    Damit gibt es keinen Neustart des sozialen Wohnungs-
    baus . Es gibt kaum Impulse für den Erhalt gemischter
    Quartiere etwa durch ein bedarfsgerechtes dynamisiertes
    Wohngeld, keine Offensive für die energetische Gebäu-
    desanierung . Es gibt nur ein Weiter-so mit leicht nach
    oben gesetzten Haushaltsansätzen . Meine Damen und
    Herren, es ist hier schon mehrfach heute gesagt worden:
    Sie fahren auf Sicht .

    Ja, die Kompensationszahlungen an die Länder für
    die soziale Wohnraumförderung werden fast verdoppelt .
    Viel ist auch nicht mehr von den einmal vorhandenen
    5 Millionen Sozialwohnungen übrig geblieben, die es
    vor der Abschaffung der Wohnungsgemeinnützigkeit in
    Deutschland gab . 4 Millionen davon sind inzwischen
    aus der Sozialbindung herausgefallen . Aber es gibt heute
    schon wieder mindestens 7 Millionen Mieterhaushalte,
    die Anspruch auf eine Sozialwohnung hätten . Es fehlen
    in Deutschland rund 2 Millionen altersgerechte Wohnun-
    gen, und es herrscht geradezu Notstand bei der Versor-
    gung von Studierenden mit Wohnheimplätzen und be-
    zahlbaren Studentenwohnungen .


    (Zuruf der Abg . Bettina Hagedorn [SPD])


    Von den vielen Zuwanderern, die auch wohnen müs-
    sen und wohnen sollen, rede ich hier noch gar nicht .
    Was unternimmt die Bundesregierung? Das Statistische
    Bundesamt zählt seit 2003 weniger als 10 000 neu ge-
    baute Sozialwohnungen pro Jahr in ganz Deutschland .
    Mit der Aufstockung um 500 Millionen Euro hofft Frau
    Hendricks nun, die Zahl neu gebauter Sozialwohnungen
    jährlich auf 60 000 erhöhen zu können .


    (Sören Bartol [SPD]: Großer Erfolg!)


    Damit hätten wir es in 100 Jahren fast geschafft,


    (Dr . Petra Sitte [DIE LINKE]: 100 Jahre Große Koalition, das könnt ihr uns nicht antun!)


    den heutigen Bedarf zu decken, aber das Programm, das
    Sie aufgelegt haben, läuft nur bis 2019 . Also, wer rech-
    nen kann, ist klar im Vorteil .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auf Initiativen aus der Privatwirtschaft für den sozi-
    alen Wohnungsbau würde ich auch nicht setzen . Die hat
    nämlich andere Prioritäten, zum Beispiel steuerliche An-
    reize durch höhere Abschreibungen . Klar, das kann man
    machen, auch die Linke verweigert sich da grundsätzlich
    nicht . Aber die greifen erst, wenn die Wohnungen ge-
    baut sind, und sie würden den Steuerzahler nach seriösen
    Schätzungen, zum Beispiel von Pestel, circa 3,5 Milliar-

    den Euro kosten . Sie gelten darüber hinaus für alle Woh-
    nungen, auch für Luxuswohnungen . Also, je teurer wir
    bauen, desto mehr kann abgeschrieben werden . Wenn
    schon, warum nicht gleich dieses Steuergeld direkt in die
    soziale Wohnraumförderung stecken, anstatt öffentliche
    Gelder in die privaten Taschen in der vagen Hoffnung
    umzuleiten, dass dabei auch soziale oder wohnungspoli-
    tische Effekte entstehen?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Diese als Steuervergünstigung gedachten 3,5 Milliar-
    den Euro, dazu die von uns in unserem Haushaltsantrag
    geforderten 1,5 Milliarden Euro und die von den Ländern
    eins zu eins kofinanzierten Mittel, dann wären wir schon
    bei 6,5 Milliarden Euro . Das wären ein echter Neustart
    und vielleicht auch ein Ansatz für die Haushaltsdebatte
    im Jahr 2017 .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Und das wäre eine planbare Ansage für die Bau- und
    Wohnungswirtschaft, die sich dann verlässlich darauf
    einrichten kann .

    Sie sagen jetzt: Das überfordert den Bundeshaus-
    halt . – Da lachen unsere Nachbarn in Österreich oder in
    den Niederlanden . Die geben nämlich pro Jahr 1 Prozent
    ihres Bruttoinlandsproduktes für den sozialen, gemein-
    nützigen Wohnungsbau aus . Rechnen wir das auf bun-
    desdeutsche Verhältnisse um, dann wären das bei uns
    im Jahr 40 Milliarden Euro – nur für den sozialen, ge-
    meinnützigen Wohnungsbau . Wir aber geben gerade ein-
    mal 0,3 Prozent unseres Bundeshaushalts für die soziale
    Wohnraumförderung aus, und zwar einschließlich der
    Erhöhung um 500 Millionen Euro, die Frau Hendricks
    jetzt durchgeboxt hat .

    Wir fordern bescheidene 1,5 Milliarden Euro für die
    soziale Wohnraumförderung im Haushalt 2016 . Wir be-
    finden uns damit in Übereinstimmung mit den Bauminis-
    tern der Bundesländer, die genau das auf ihrer Konferenz
    im Oktober in Dresden vorgetragen haben . Aber auch das
    wäre nur ein Zeichen, eine Problemlösung ist das noch
    nicht . Das wissen wir; denn ein wirklicher Neustart im
    sozialen Wohnungsbau kann nur gelingen, wenn öffent-
    liches Geld dauerhaft der öffentlichen Daseinsvorsorge
    zugutekommt .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was wir als Korrektiv zum maroden Marktlibera-
    lismus wirklich brauchen, ist eine starke, an den Woh-
    nungsbedürfnissen der Menschen orientierte, neue ge-
    meinnützige Wohnungswirtschaft .

    Danke schön .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die SPD hat jetzt das Wort der Kollege

Steffen-Claudio Lemme .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Heidrun Bluhm






(A) (C)



(B) (D)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen-Claudio Lemme


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank . – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Wie wir alle wissen, stand in diesen Haus-
    haltsberatungen natürlich das Flüchtlingsthema im Mit-
    telpunkt unserer Debatten . Angesichts der großen He-
    rausforderungen, die wir aktuell und in den kommenden
    Jahren vor uns haben, um unseren neuen Mitbürgern In-
    tegration und Aufnahme zu gewährleisten, ist das auch
    normal .

    Wir müssen unser Augenmerk aber nicht nur auf die
    Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen richten,
    sondern auch auf die Bekämpfung von Fluchtursachen .
    Allein im Etat des Auswärtigen Amtes haben wir deshalb
    450 Millionen Euro für humanitäre Hilfen in Flüchtlings-
    lagern und als Krisenprävention im Ausland eingestellt .
    An dieser Stelle möchte ich den Bogen zum Bundesum-
    welt- und -bauministerium spannen . Denken wir nämlich
    an die Bekämpfung von Fluchtursachen, dürfen wir den
    Klimaschutz nicht aus dem Auge verlieren .


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Denn wenn der Klimawandel nicht bekämpft wird, wer-
    den sogenannte Klimaflüchtlinge eines Tages das beherr-
    schende Thema sein . Klimawandel ist ein Sicherheitsri-
    siko des 21 . Jahrhunderts .

    In sechs Tagen startet in Paris der Klimagipfel . Erst
    kürzlich ging ein Foto um die Welt; ich zeige es Ihnen .
    Auf diesem Foto der Fotografin Kerstin Langenberger
    ist ein Eisbär in der Arktis zu sehen, dürr, mit schmut-
    zigem Fell. Die Fotografin schrieb dazu, besonders
    weibliche Eisbären hätten es immer schwerer, Futter zu
    finden. Wenn sie keine ausreichend großen Eisschollen
    mehr vorfänden, auf denen sie ihre Jungen unterbrin-
    gen könnten, hätten sie praktisch keine Chancen mehr,
    zu überleben . Binnen Tagen war dieses Bild über sozia-
    le Netzwerke einmal um den Globus gereist und wurde
    zum Sinnbild des Klimawandels; denn der Bestand an
    Eisbären könnte in den nächsten 40 Jahren um rund ein
    Drittel schrumpfen .

    Die Eisbären sind aber nur eines von vielen Beispielen,
    die die Notwendigkeit unterstreichen, in Paris ein globa-
    les Klimaabkommen zur Einhaltung der 2-Grad-Ober-
    grenze zu verabschieden . Wir haben im Bundeshaushalt
    2016 2,4 Milliarden Euro für die internationale Klima-
    schutzfinanzierung eingestellt. Darunter befinden sich
    400 Millionen Euro im Haushalt des Bundesumwelt-
    ministeriums . Ab 2020 soll diese Summe auf insgesamt
    4 Milliarden Euro nahezu verdoppelt werden .

    Insgesamt möchte Deutschland jährlich rund 10 Pro-
    zent der Entwicklungs- und Schwellenländern zugesag-
    ten 100 Milliarden US-Dollar tragen . Mit diesem fairen
    Anteil wird Deutschland seiner Verantwortung gerecht .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich danke hier vor allem unserer Bundesumweltministe-
    rin, die in zähen Verhandlungen im Vorfeld des Treffens
    in Paris zu einem großen Durchbruch beitragen wird,

    sodass die Klimaverhandlungen zu einem guten Erfolg
    geführt werden .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, als zweiten Punkt
    möchte ich darauf eingehen, welche Erfolge wir in die-
    sen Haushaltsberatungen im Bereich der Wohnungsbau-
    politik erzielen konnten . Wir wissen: Wir brauchen mehr
    bezahlbaren Wohnraum für alle . Dem folgen wir mit ei-
    ner Aufstockung der sozialen Wohnraumförderung um
    500 Millionen Euro jährlich, und das im Zeitraum 2016
    bis 2019, wie es bereits der Bund-Länder-Gipfel am
    24 . September 2015 beschlossen hat . Vor allem in den
    Ballungszentren wird der Bedarf an sozialem Wohnraum
    gewaltig sein . Mindestens 350 000 neue Wohnungen
    werden jährlich vor allem im preisgünstigen Segment be-
    nötigt . Wichtig ist, dass wir nicht speziell für Flüchtlinge
    neu bauen wollen; dies würde dem Integrationsgedan-
    ken zuwiderlaufen . Nein, wir benötigen in angespannten
    Wohnungsmärkten generell preisgünstigen Wohnraum
    für Familien mit geringem Einkommen, für Alleinerzie-
    hende, aber auch für Rentnerinnen und Rentner sowie na-
    türlich für Flüchtlinge, von denen sich viele in Deutsch-
    land eine neue Heimat aufbauen werden .

    Nicht nur für die Beseitigung des Mangels an Wohn-
    raum, sondern auch mit Blick auf die Auswirkungen
    des demografischen Wandels auf dem Wohnungsmarkt
    bringt der Haushalt 2016 mehr Geld auf . Im Jahr 2016
    stehen nun 50 Millionen Euro für Maßnahmen zum al-
    tersgerechten und behindertengerechten Umbau zur Ver-
    fügung . Bislang standen hierfür 27 Millionen Euro zur
    Verfügung . Wir haben gerade für den altersgerechten
    Umbau die Summe um 23 Millionen Euro aufgestockt,
    und das ist gutangelegtes Geld .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir setzen uns dafür ein, dass ältere Menschen mög-
    lichst lange und selbstbestimmt in ihrem Zuhause bleiben
    können . Deshalb ist die Erhöhung der Mittel ein großer
    Erfolg, meine Damen und Herren . Wir brauchen mehr
    sozialen und altersgerechten Wohnraum sowie bezahlba-
    ren Wohnraum für alle . Hierfür macht sich die SPD stark .
    Sie kann in dieser Wahlperiode im Vergleich zur Vorgän-
    gerregierung ersichtliche Erfolge vorweisen .


    (Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was für ein guter Maßstab!)


    Wir haben in dieser Hinsicht bereits vieles angepackt und
    umgesetzt . Darauf können wir stolz sein, und das sind
    wir auch .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, letzte Woche ging
    zu unser aller Freude endlich das neue Investitionspro-
    gramm des Bundes zum Einbruchschutz, für das 30 Mil-
    lionen Euro zur Verfügung gestellt werden, an den Start .
    Das Interesse an dem Programm hat alle unsere Erwar-
    tungen übertroffen . Das Bedürfnis der Bürgerinnen und
    Bürger, Sicherungsmaßnahmen durchzuführen, ist sehr
    hoch . Grund dafür ist der starke Anstieg der Zahl der
    Wohnungseinbrüche in den letzten Jahren . Im Jahr 2014
    verzeichneten wir bundesweit 150 000 Einbrüche dieser






    (A) (C)



    (B) (D)


    Art und damit den höchsten Wert seit 16 Jahren . Meine
    Fraktion hat daher an einer Fördermöglichkeit gearbeitet,
    die möglichst vielen Menschen zugutekommt . Es geht
    darum, bereits durch geringe Investitionen, zum Beispiel
    Nachrüstungen bei Fenstern und Türen, das Sicherheits-
    gefühl der Bürgerinnen und Bürger zu steigern .

    Mein Fazit: Mit diesen Haushaltsberatungen haben
    wir einen guten und sehr soliden Weg beschritten . Wir
    haben die Bedarfe der gesamten Gesellschaft in den
    Blick genommen und nicht nur einzelne herausgegriffen .
    Ich glaube, der Haushalt für das Jahr 2016 im Bereich der
    Umwelt- und Baupolitik unseres Landes kann als sehr
    vernünftig und gelungen bezeichnet werden .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)