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ID1812204700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/122 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 122. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. September 2015 Inhalt Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus­ haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksache 18/5500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11815 A b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun­ des 2015 bis 2019 Drucksache 18/5501 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11815 B Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digi­ tale Infrastruktur Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . 11815 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11819 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11820 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11821 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11822 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 11824 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 11826 B Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11827 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11828 D Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11830 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11831 D Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11833 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11833 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11834 B Udo Schiefner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11835 D Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11836 C Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur­ schutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11837 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11839 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11841 A Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11842 B Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . 11844 A Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 11844 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 11846 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 122 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 11 . September 2015II Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11847 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11848 B Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11849 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11850 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11851 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11853 A Dr . Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11854 A Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11855 C Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2016 Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 11857 C Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11859 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11860 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11862 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . 11863 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11864 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11866 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11868 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11869 C Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11871 A Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . 11872 D Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11874 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11875 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11875 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 11877 C Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11878 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 122 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 11 . September 2015 11815 122. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. September 2015 Beginn 9 .01 Uhr
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    Berichtigung 121 . Sitzung, Seite 11781 C, zweiter Absatz, zweiter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Dadurch hätten Sie die Chance, auch Migrantenkindern und Flüchtlingskindern eine Integration zu ermöglichen .“ Carsten Körber (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 122 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 11 . September 2015 11877 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11 .09 .2015 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11 .09 .2015 Becker, Dirk SPD 11 .09 .2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 11 .09 .2015 De Ridder, Dr . Daniela SPD 11 .09 .2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11 .09 .2015 Flachsbarth, Dr . Maria CDU/CSU 11 .09 .2015 Freitag, Dagmar SPD 11 .09 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 11 .09 .2015 Grindel, Reinhard CDU/CSU 11 .09 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 11 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 11 .09 .2015 Held, Marcus SPD 11 .09 .2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 11 .09 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 11 .09 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 11 .09 .2015 Kiziltepe, Cansel SPD 11 .09 .2015 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 11 .09 .2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 11 .09 .2015 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 11 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Maizière, Dr . Thomas de CDU/CSU 11 .09 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11 .09 .2015 Mortler, Marlene CDU/CSU 11 .09 .2015 Movassat, Niema DIE LINKE 11 .09 .2015 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 11 .09 .2015 Nahles, Andrea SPD 11 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 11 .09 .2015 Pilger, Detlev SPD 11 .09 .2015 Rawert, Mechthild SPD 11 .09 .2015 Renner, Martina DIE LINKE 11 .09 .2015 Röspel, René SPD 11 .09 .2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11 .09 .2015 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 11 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 11 .09 .2015 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 11 .09 .2015 Thönnes, Franz SPD 11 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11 .09 .2015 Vries, Kees de CDU/CSU 11 .09 .2015 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 11 .09 .2015 Weinberg, Harald DIE LINKE 11 .09 .2015 Werner, Katrin DIE LINKE 11 .09 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 122 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 11 . September 201511878 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 935 . Sitzung am 10 . Juli 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zu Anhebung des Grundfreibetrags, des Kinderfreibetrags, des Kindergeldes und des Kin­ derzuschlags Bundesrat hat ferner die folgende Entschließung ge- fasst: a) Mit dem vorliegenden Gesetz wird die verfas- sungsrechtlich gebotene steuerliche Freistellung des sächlichen Existenzminimums entsprechend den Vorgaben des 10 . Existenzminimumberichts sichergestellt . Schon durch die im Gesetzentwurf der Bundesregierung vorgesehenen Maßnahmen werden die öffentlichen Haushalte in Höhe von 3,745 Mrd . Euro jährlich belastet, wovon ein Be- trag in Höhe von rund 1,970 Mrd . Euro auf die Haushalte von Ländern und Kommunen entfällt . Das Gesetz in der vom Deutschen Bundestag be- schlossenen Fassung setzt auf die im Gesetzent- wurf enthaltene, verfassungsrechtlich notwendige Anhebung des steuerlichen Grundfreibetrags auf, sieht nunmehr aber mit dem Ziel des Abbaus der so genannten kalten Progression zusätzlich eine Rechtsverschiebung aller übrigen Tarifeckwerte um jeweils die kumulierte Inflationsrate der Jah- re 2014 und 2015 (insgesamt 1,482 Prozent) vor . Durch diese Maßnahme geht das Gesetz über die verfassungsrechtliche Vorgabe hinaus . Die Rege- lung führt zu zusätzlichen steuerlichen Minder- einnahmen von jährlich 1,365 Mrd . Euro bei der Einkommensteuer, wovon rund 785 Mio . Euro auf die Haushalte von Ländern und Kommunen ent- fallen . Im Unterschied etwa zu dem Entwurf des früheren Gesetzes zum Abbau der kalten Progres- sion (BR-Drs . 847/11) ist im vorliegenden Gesetz keine Kompensation der entsprechenden Steu- erausfälle der Länder und Gemeinden durch den Bund vorgesehen . b) Die im Gesetz nunmehr vorgesehene weitere Ta- rifentlastung zum Abbau der kalten Progression ist aus Sicht des Bundesrates zwar dem Grundsatz nach zu begrüßen . Der Bundesrat weist allerdings darauf hin, dass die zusätzliche Belastung für die Haushalte von Ländern und Kommunen in der derzeitigen Situation nur mit Mühe tragbar sein wird . Der Verzicht auf Steuereinnahmen in der genannten Höhe erschwert die notwendige Kon- solidierung der Länder- und Kommunalhaushalte . Ab dem Jahr 2020 greift die Schuldenbremse für die Länder . Die Ausgestaltung der Schuldenbrem- se für die Länder ist strenger als die für den Bund geltende neue Schuldenregel; die Vorgaben sind für die Länder deutlich schwerer zu erreichen als für den Bund . Auch erhalten fünf Länder derzeit – bis zum Jahr 2019 – Konsolidierungshilfen zur Einhaltung der Vorgaben der neuen Schuldenre- gel, die von Bund und Ländergemeinschaft ge- meinsam finanziert werden. c) Der Bundesrat weist darüber hinaus auf den enor- men Finanzierungsbedarf in den Haushalten von Ländern und Kommunen in den Bereichen Infra- struktur, Bildung und Sicherheit sowie infolge der in den vergangenen Monaten deutlich gestiegenen Flüchtlingszahlen hin . Die Finanzierung der not- wendigen Bereitstellung öffentlicher Leistungen wird durch die entstehenden Ausfälle erschwert – und zwar in gesellschaftlich wichtigen Berei- chen wie Bildung und Forschung und nicht zuletzt auch im Bereich der Infrastruktur, wo bestehen- de Investitionsdefizite dringend abgebaut werden müssen . d) Der Bundesrat ist daher der Auffassung, dass der Abbau der kalten Progression eine solide Finan- zierung durch eine entsprechende Kompensation von Ländern und Kommunen durch den Bund vo- raussetzt . e) Nach dem vorliegenden Gesetz ergeben sich im Jahr 2015 aus der Kindergelderhöhung um 48 Euro je Kind Steuermindereinnahmen in Höhe von 820 Mio . Euro und ab dem Jahr 2016 aus der weiteren Kindergelderhöhung um 24 Euro je Kind weitere Steuerausfälle in Höhe von 420 Mio . Euro pro Jahr, von denen auf die Länder (einschl . Kom- munen) jeweils 57,5 Prozent entfallen . Aufgrund der Regelungen in Artikel 106 Absatz 3 Satz 5 des Grundgesetzes und § 1 Satz 7 des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern ist eine Lastentragung von 74 Prozent durch den Bund und von 26 Prozent durch die Länder (ein- schl . Kommunen) sicherzustellen . Daher ergeben sich in Bezug auf die vorgesehenen Erhöhungen des Kindergelds Ausgleichsansprüche der Länder im Jahr 2015 in Höhe von 258 Mio . Euro und ab dem Jahr 2016 kumulativ in Höhe von 387 Mio . Euro . Diese Ausgleichsansprüche sind in dem vorliegenden Gesetz nicht berücksichtigt . – Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Bundesrat hat ferner die folgende Entschließung ge- fasst: Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, ge- meinsam mit den Ländern im Rahmen des Verfah- rens zur Benehmensherstellung nach § 20d Absatz 3 SGB V darauf hinzuwirken, dass die Vertragspartner in den bundeseinheitlichen Rahmenempfehlungen be- rücksichtigen, dass die Aufwendungen der Kranken- kassen für Leistungen nach § 20a SGB V sich insbe- sondere an deren Versichertenzahl im jeweiligen Land orientieren . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 122 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 11 . September 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 122 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 11 . September 2015 11879 (A) (C) (B) (D) Begründung: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Kran- kenkassen, die über ein Land hinaus geöffnet sind, die Verteilung ihrer Leistungen nach § 20a SGB V nicht entsprechend der Zahl der in den einzelnen Ländern bei ihnen Versicherten vornehmen wer- den . Neben Sachgründen könnten dabei auch Wett- bewerbsaspekte eine Rolle spielen . Letzteres wür- de der Intention des Gesetzes nicht gerecht werden . Es ist daher notwendig, dass in den Rahmenemp- fehlungen nach § 20d Absatz 3 SGB V eine Rege- lung enthalten ist, die eine weitgehend länderbe- zogen versichertenorientierte Verteilung der Mittel der Krankenkassen für Leistungen zur Gesund- heitsförderung und Prävention sicherstellt . – Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der ge­ setzlichen Krankenversicherung (GKV­Versorgungsstärkungsgesetz – GKV­VSG) Bundesrat hat ferner die folgende Entschließung gefasst: 1 . Der Bundesrat stellt fest, dass das vorliegende Ge- setz eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen enthält, die in Fortsetzung des GKV-Versorgungsstruktur- gesetzes einen weiteren Beitrag zur Stärkung der medizinischen Versorgung auch in ländlichen und strukturschwachen Gebieten leisten können . 2 . Der Bundesrat begrüßt, dass letztlich eine Rei- he sachlich begründeter Änderungswünsche des Bundesrates vom Deutschen Bundestag aufge- griffen wurden . Beispielhaft wird auf die Rege- lungen zur Beschlussfassung bei den Kassenärzt- lichen Vereinigungen, die Zusammensetzung des Verwaltungsrates der Medizinischen Dienste und auf den Auftrag an den Gemeinsamen Bundesaus- schuss zur Überprüfung der Bedarfsplanung un- ter Berücksichtigung weiterer bedarfsorientierter Kriterien verwiesen . 3 . Der Bundesrat bedauert jedoch, dass die Be- schlüsse des Bundesrates zur Mitwirkung der Länder im geplanten Innovationsausschuss und vor der Entscheidung über konkrete Förderanträ- ge nicht berücksichtigt worden sind . Die Länder haben über den Bundesrat und die Gesundheits- ministerkonferenz in der Vergangenheit wieder- holt eine stärkere Beteiligung bei der Gestaltung der Versorgung auf der regionalen Ebene einge- fordert . Die Beteiligung der Länder bei Fragen der ambulanten Bedarfsplanung im Gemeinsa- men Bundesausschuss ist hierfür ein Beispiel, das sich in der Praxis bewährt hat . Gerade die jetzt geplante Förderung von neuen Versorgungsfor- men zur Weiterentwicklung der Versorgung und von Versorgungsforschung hat in der Regel einen engen regionalen Bezug und muss mit regionalen Konzepten und Beschlüssen des Gemeinsam Lan- desgremiums nach § 90a SGB V kompatibel sein . 4 . Der Bundesrat hält weiterhin die im Gesetz – im Gegensatz zum ursprünglichen Referentenentwurf – vorgesehene Zurückführung nicht verausgabter Haushaltsmittel des Innovationsfonds an den Ge- sundheitsfonds und die Krankenkassen für nicht zielführend . Er sieht darin die Gefahr, dass Mittel entweder ohne umfassende Bewertung aller vorlie- genden Anträge vergeben werden, oder dass Mittel verfallen und damit nicht mehr für Versorgungs- (forschungs)zwecke zur Verfügung stehen . 5 . Der Bundesrat fordert daher die Bundesregie- rung auf, sowohl die Mitwirkungsmöglichkeiten der Länder im Zusammenhang mit der geplanten Förderung von innovativen Versorgungskonzep- ten über den Innovationsausschuss als auch eine Übertragbarkeit unverbrauchter Haushaltsmittel des Innovationsfonds im Rahmen weiterer Ge- setzgebungsverfahren zeitnah zu regeln . – Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informations­ technischer Systeme (IT­Sicherheitsgesetz) – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2013/34/ EU des Europäischen Parlaments und des Ra­ tes vom 26. Juni 2013 über den Jahresabschluss, den konsolidierten Abschluss und damit ver­ bundene Berichte von Unternehmen bestimmter Rechtsformen und zur Änderung der Richtlinie 2006/43/EG des Europäischen Parlaments und des Rates und zur Aufhebung der Richtlinien 78/660/EWG und 83/349/EWG des Rates (Bilanzrichtlinie­Umsetzungsgesetz – BilRUG) – Gesetz über die Rechtsstellung und Aufgaben des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMRG) – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die inter­ nationale Rechtshilfe in Strafsachen – Gesetz zur Stärkung des Rechts des Angeklagten auf Vertretung in der Berufungsverhandlung und über die Anerkennung von Abwesenheitsentschei­ dungen in der Rechtshilfe – Gesetz zur Verbesserung der internationalen Rechtshilfe bei der Vollstreckung von freiheitsent­ ziehenden Sanktionen und bei der Überwachung von Bewährungsmaßnahmen sowie zur Änderung des Jugoslawien­Strafgerichtshof­Gesetzes und des Ruanda­Strafgerichtshof­Gesetzes – Gesetz zu der Vereinbarung vom 1. April 2015 über die Beteiligung Islands an der gemeinsamen Erfül­ lung der Verpflichtungen der Europäischen Union, ihrer Mitgliedstaaten und Islands im zweiten Ver­ pflichtungszeitraum des Protokolls von Kyoto zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (Vereinbarung zur gemein­ samen Kyoto­II­Erfüllung mit Island) – Gesetz zu dem Abkommen vom 17. Septem­ ber 2012 zwischen der Regierung der Bundesrepu­ blik Deutschland und der Regierung der Vereinig­ ten Republik Tansania über den Fluglinienverkehr – Neuntes Gesetz zur Änderung des Weingesetzes – Gesetz zur Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 122 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 11 . September 201511880 (A) (C) (B) (D) Bundesrat hat ferner folgende Entschließung gefasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt insbesondere die Schaffung einer alters- und stichtagsunabhängigen Bleibe- rechtsregelung für langjährig geduldete Auslände- rinnen und Ausländer im Aufenthaltsgesetz . Dies stellt einen wichtigen integrationspolitischen Schritt dar und trägt dem beim Deutschen Bundestag ein- gebrachten Gesetzentwurf des Bundesrates vom 22 . März 2013 (vgl . BR-Drucksache 505/12 (Be- schluss)) Rechnung . 2 . Der Bundesrat bedauert jedoch, dass seinen wei- tergehenden Forderungen aus seiner Stellungnah- me zum Gesetzentwurf vom 6 . Februar 2015 (vgl . BR-Drucksache 642/14 (Beschluss)) nicht ausrei- chend Rechnung getragen wurde . 3 . Der Bundesrat bedauert, dass im Aufenthaltsgesetz nicht – wie in BR-Drucksache 642/14 (Beschluss), Ziffer 17 vorgeschlagen (etwa als neuer § 25c Auf- enthG) –, ein Aufenthaltsrecht für jugendliche oder heranwachsende Duldungsinhaber geschaffen wur- de, die in der Bundesrepublik Deutschland eine Ausbildungsstelle gefunden haben . 4 . Der Bundesrat hält aus den bereits in seiner Stel- lungnahme vom 6 . Februar 2015 ausführlich dar- gestellten Gründen an der Forderung nach Ab- schaffung des so genannten Sprachnachweises vor Einreise beim Ehegattennachzug fest . Es ist auch aus integrationspolitischer Sicht sinnvoll, die deut- sche Sprache dort zu erlernen, wo sie auch im All- tagsleben verwendet wird . 5 . Er betont die große Bedeutung, die der Erwerb von Deutschkenntnissen für die Integration in die hiesi- gen Lebensverhältnisse hat . Vor diesem Hintergrund sind die Angebote für den Erwerb von Sprachkennt- nissen weiter zu öffnen und auszubauen . Der Bun- desrat hält daher – aber auch im Hinblick auf die derzeitige Arbeitsmarktsituation und eine Verbes- serung der Zugangschancen für Migrantinnen und Migranten – an der Forderung nach Öffnung der Integrationskurse für weitere Personengruppen fest . Er verweist auf seinen entsprechenden Gesetzent- wurf vom 19 . Dezember 2013 (vgl . BR-Drucksache 756/13 (Beschluss)) . 6 . Der Bundesrat spricht sich zudem vor dem Hinter- grund vielfältiger praktischer Erfahrungen weiterhin dafür aus, im Bereich der Aufenthaltsbeendigung nicht nur Zwangsmaßnahmen in den Blick zu neh- men, sondern insbesondere auch das Instrument der freiwilligen Ausreise sowie die Ausreiseförderung und -beratung zu stärken . Die Anordnung von Ab- schiebungshaft muss bereits nach dem europäischen Recht letztes Mittel sein und darf nur zur Durchset- zung einer unmittelbar bevorstehenden Abschie- bung angeordnet werden . In den Fällen, in denen auf eine Abschiebungshaft als letztes Mittel nicht verzichtet werden kann, muss die Haftdauer so kurz wie möglich gehalten werden . Der bisherige Re- gelungsansatz im Aufenthaltsgesetz soll insbeson- dere um Instrumente der Haftvermeidung ergänzt und mildere Mittel, wie zum Beispiel die Stellung einer Kaution, gesetzlich vorgesehen werden . Die Höchstdauer der Abschiebungshaft von 18 Mona- ten soll auf sechs Monate reduziert werden . – Gesetz zur Änderung des Bundesministergesetzes und des Gesetzes über die Rechtsverhältnisse der Parlamentarischen Staatssekretäre – Gesetz zur Neuordnung des Rechts über das Inver­ kehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträg­ liche Entsorgung von Elektro­ und Elektronikgeräten Bundesrat hat ferner folgende Entschließung gefasst: Der Bundesrat weist darauf hin, dass mit dem Gesetz die von ihm geforderte Änderung in Artikel 1 § 20 Ab- satz 2 Satz 2 ElektroG nicht umgesetzt worden ist . Der Bundesrat hatte in Ziffer 16 seiner Stellungnahme vom 8 . Mai 2015 (BR-Drs . 127/15 – Beschluss –) gefordert, das Wort „Erstbehandlung“ durch das Wort „Behand- lung“ zu ersetzen . Die Bundesregierung hatte diesen Vorschlag in ihrer Gegenäußerung als sachgerecht be- zeichnet und zutreffend darauf hingewiesen, dass nicht alle der in § 20 Absatz 2 Satz 2 genannten Schritte in einer Erstbehandlungsanlage ausgeführt werden kön- nen oder zwingend müssen . Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, diese Än- derung bei nächster Gelegenheit vorzunehmen und auf diese Weise eine entsprechende Klarstellung zur Rolle der Erstbehandlung bei der Entsorgung von Elektroalt- geräten auf den Weg zu bringen . Das bisherige weite Verständnis der Erstbehandlung dient u .a . dazu, Do- kumentationspflichten nach § 22 Absatz 3 und Nach- weispflichten bereits frühzeitig beginnen zu lassen, um insbesondere die Gefahr illegaler Abfallexporte zu minimieren . In diesem Rahmen bittet der Bun- desrat die Bundesregierung zu prüfen, inwieweit die Regelungen der § 3 Nummer 24, § 20 Absatz 2, § 21 Absatz 3 und § 22 Absatz 3 einer präziseren Formu- lierung bedürfen, um die umweltgerechte Entsorgung von Elektroaltgeräten effektiv zu gewährleisten . – Gesetz zur Entlastung insbesondere der mittelstän­ dischen Wirtschaft von Bürokratie (Bürokratieent­ lastungsgesetz) Bundesrat hat ferner folgende Entschließung gefasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt das Ziel, Bürokratiebelastun- gen zu vermeiden . Das Regelungsvorhaben stellt ei- nen Schritt zur Umsetzung dieses Ziels dar, wobei es sich überwiegend mit Informationspflichten befasst. 2 . Der Bundesrat sieht über die Regelungen des Geset- zes hinaus zusätzlichen Handlungsbedarf, insbeson- dere die Möglichkeit für weitere Vereinfachungen, und bittet die Bundesregierung, weitere Vorschläge zur Bürokratieentlastung zeitnah vorzulegen . 3 . Der Bundesrat bittet die Bundesregierung insbe- sondere um Prüfung, inwieweit weitere Vereinfa- chungen bei den geringwertigen Wirtschaftsgü- tern umgesetzt werden können . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 122 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 11 . September 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 122 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 11 . September 2015 11881 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zu dem Übereinkommen vom 25. Janu­ ar 1988 über die gegenseitige Amtshilfe in Steu­ ersachen und zu dem Protokoll vom 27. Mai 2010 zur Änderung des Übereinkommens über die gegenseitige Amtshilfe in Steuersachen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mitgeteilt, dass sie den Antrag Für mehr Transpa­ renz in der internationalen Atomenergie­Orga­ nisation auf Drucksache 18/772 zurückzieht . Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technik- folgenabschätzung hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Bericht- erstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Zwanzigster Bericht nach § 35 des Bundesausbil­ dungsförderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibeträge sowie Vomhundertsätze und Höchstbeträge nach § 21 Absatz 2 Drucksache 18/460 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 2015 Drucksache 18/4680 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/4857 Nr . A 3 Ratsdokument 7678/15 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/419 Nr . A 124 Ratsdokument 13555/13 Drucksache 18/2533 Nr . A 54 Ratsdokument 13562/13 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/822 Nr . A 29 Ratsdokument 5706/14 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 122. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr und digitale Infrastruktur Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Schlussrunde Haushaltsgesetz 2016 Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ich schließe damit die Aussprache zum Geschäftsbe-

    reich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale
    Infrastruktur .

    Ich rufe nun den Geschäftsbereich des Bundesminis­
    teriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor­
    sicherheit, Einzelplan 16, auf .

    Das Wort hat die zuständige Bundesministerin, Frau
    Dr . Hendricks .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Unruhe)


    – Warten Sie bitte noch einen kleinen Augenblick, bis wir
    den Schichtwechsel ordnungsgemäß erledigt haben . –
    Bitte schön .

    Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Um-
    welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit:

    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kol-
    legen! Die große Anzahl der Menschen, die auf der
    Flucht vor Krieg und Vertreibung nach Europa und nach
    Deutschland kommen, ist in den vergangenen Wochen
    zum Hauptthema geworden . Auch diese Haushaltsdebat-
    te ist stark davon geprägt . Ich sage: Wir können und wer-
    den unter Beweis stellen, zu welcher humanitären Leis-
    tung unser Land fähig ist . Es ist bewundernswert, was die
    vielen Helferinnen und Helfer vor Ort und insbesondere
    die Verantwortlichen in den Städten und Gemeinden leis-
    ten .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg . Dr . Petra Sitte [DIE LINKE])


    Die Bundesregierung wird mit allen verfügbaren Mit-
    teln daran arbeiten, die Länder und die Kommunen zu
    unterstützen . Ich will daran erinnern, dass wir bereits im
    letzten Herbst Erleichterungen beim Bau von Flüchtlings-
    unterkünften beschlossen und umgesetzt haben . Anlass
    waren damals rund 200 000 Flüchtlinge, die 2014 nach
    Deutschland gekommen sind . Inzwischen gehen wir für
    dieses Jahr von 800 000 Flüchtlingen aus, eine Zahl, die
    die Dimension der Herausforderung verdeutlicht .

    Die steigende Nachfrage nach Wohnraum trifft in den
    Großstädten und Ballungsräumen auf Wohnungsmärk-
    te, die bereits angespannt sind . Um diese angespannten
    Märkte kümmern wir uns, zum Beispiel mit dem Bünd-
    nis für bezahlbares Wohnen und Bauen . Zusammen
    mit den Bündnissen in den Ländern und Kommunen
    haben wir den Trend zu mehr Baugenehmigungen und
    mehr Fertigstellungen bereits verstärkt . 2014 sind rund
    240 000 Wohnungen neu fertiggestellt worden . Aber das
    reicht nicht aus . Wir müssen uns jetzt auf einen Bedarf
    von jährlich rund 350 000 Wohnungen einstellen, viel-
    leicht sogar auf einen noch größeren . Um das zu schaf-
    fen, brauchen wir alle Akteure und alle verfügbaren Ka-
    pazitäten, auch in der Wirtschaft .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist völlig klar, dass wir deutlich mehr Geld in den
    sozialen Wohnungsbau investieren müssen . Deshalb
    habe ich vorgeschlagen, die Kompensationszahlungen an
    die Länder in Höhe von rund 518 Millionen Euro für die

    Rita Hagl­Kehl






    (A) (C)



    (B) (D)


    nächsten Jahre – zunächst befristet bis 2019, würde ich
    meinen – mindestens zu verdoppeln .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich gehe davon aus, dass dies im Rahmen der parla-
    mentarischen Beratungen des Haushalts 2016 realisiert
    werden kann und wird . Darüber hinaus starten wir 2016
    ein neues Programm für Modellprojekte zum modularen
    Bauen für Studierende und Auszubildende, das mit ins-
    gesamt 120 Millionen Euro für die Dauer von drei Jahren
    aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm ausgestattet ist .
    Auch das hilft .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Und trotzdem wird all das nicht ausreichen . Deshalb
    habe ich zusätzlich die befristete und regionalisierte Wie-
    dereinführung der degressiven Abschreibung vorgeschla-
    gen . Wir brauchen das Engagement der privaten Inves-
    toren . Auch sie sollen dabei helfen, für Mietwohnungen
    im bezahlbaren Segment zu sorgen . Ich bin sicher, dass
    sich auch private Investitionen in bezahlbaren Wohn-
    raum lohnen, wenn am richtigen Ort gebaut wird . Der
    Bund unterstützt das mit seiner Liegenschaftspolitik . Die
    BImA wird neben den Konversionsflächen auch andere
    geeignete Liegenschaften identifizieren, herrichten und
    zur Verfügung stellen, das heißt zum Beispiel an kom-
    munale Wohnungsbaugesellschaften veräußern .


    (Beifall bei der SPD – Ulli Nissen [SPD]: Das haben wir lange gefordert! Danke!)


    Länder und Kommunen, aber auch private Flächen-
    vermarkter sind aufgefordert, das Gleiche zu tun und ihre
    Flächen für den Wohnungsbau zu aktivieren . Ich will ein
    Beispiel für private Flächenveräußerungen nennen . Der
    Bürgermeister von Schwäbisch Hall hat vor einiger Zeit
    zu mir gesagt: Wir haben ein Problem in unserer Stadt .
    Wir sind gleichsam wegen Reichtums geschlossen . Un-
    sere Grundstückseigentümer haben es nicht nötig, zu
    verkaufen . Sie wollen auch nicht verkaufen . Wir können
    unsere Wohnungspolitik nicht fortentwickeln . – Auch an
    solche Grundstückseigentümer, die eigentlich nicht dar-
    auf angewiesen sind, zu verkaufen, appelliere ich: Den-
    ken Sie darüber nach, ob Sie Ihre Stadt sich fortentwi-
    ckeln lassen können! Ich appelliere auch an die Kirchen,
    die häufig über Grund und Boden verfügen. Auch diese
    sollten, wie es häufig üblich ist, im Wege des Erbbau-
    rechtes Grund und Boden zur Verfügung stellen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg . Peter Meiwald [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir werden in Bezug auf Erstunterkünfte und vorüber-
    gehende Unterkünfte bau- und bauplanungsrechtlich al-
    les ermöglichen, damit diese schnell und unbürokratisch
    errichtet und zur Verfügung gestellt werden können . Na-
    türlich werden wir beim Wohnungsbau unsere bewährten
    Qualitätsstandards im deutschen Bauwesen halten .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, mir ist wich-
    tig, klarzumachen, dass wir mit unseren Aktivitäten ei-

    nem gesamtgesellschaftlichen Bedarf nachkommen . Es
    gibt ganz verschiedene Gründe, warum der Bedarf an
    bezahlbarem Wohnraum steigt . Der Zuzug von Flücht-
    lingen ist nur einer dieser vielen Gründe . Wir haben als
    Staat die Verantwortung dafür, dass genügend bezahlba-
    rer Wohnraum für alle zur Verfügung steht .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Unter anderem auch deshalb erhöhen wir ab Januar das
    Wohngeld und stellen im Haushalt 2016 200 Millionen
    Euro mehr zur Verfügung . Und deshalb haben wir erfolg-
    reich Mietpreisbremse und Bestellerprinzip eingeführt .
    Damit erleichtern wir die Situation insbesondere für
    Menschen mit kleinen Einkommen .


    (Beifall bei der SPD – Ulli Nissen [SPD]: Die Menschen freuen sich darüber!)


    Wir sorgen dafür, dass auch in Zukunft ein gutes Zusam-
    menleben in unseren Städten und Gemeinden möglich
    ist . Dies ist unsere politische Verantwortung .

    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, ich will
    hier auch auf den steigenden Bedarf an altersgerechtem
    Wohnraum hinweisen . Der im Haushalt veranschlagte
    Ansatz steigt um über 2 Millionen Euro . Das neu auf-
    gelegte Zukunftsinvestitionsprogramm sieht zusätzliche
    Mittel für altersgerechten Wohnraum in Höhe von ins-
    gesamt 27 Millionen Euro vor . Ich freue mich, dass das
    Programm sehr gut angenommen wird und die Nachfrage
    möglicherweise das Programmvolumen schon bald über-
    steigt .

    Der Gesamtansatz des Einzelplans 16 steigt 2016 auf
    über 4 Milliarden Euro . Das gibt uns die Möglichkeit,
    unsere Anstrengungen für den Klima-, Umwelt- und Na-
    turschutz weiter zu verstärken . Das ist für die Bundesre-
    gierung, aber auch für mich persönlich ein ganz zentrales
    Anliegen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Präsident Obama hat in Alaska gerade erneut auf die
    sichtbaren Folgen des Klimawandels hingewiesen . Auch
    in Deutschland sind die Folgen des Klimawandels für
    Mensch und Umwelt durchaus spürbar . Das größte Leid
    bringt der Klimawandel aber vor allem in Ländern, in
    denen ohnehin schon die Ärmsten der Armen leben . Es
    ist deshalb allerhöchste Zeit, diesen Wandel aufzuhalten .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Beschlüsse der G 7 auf Schloss Elmau waren ge-
    nau aus diesen Gründen sehr wichtig . Es bestand Einig-
    keit darüber, dass die Weltwirtschaft bis zum Ende dieses
    Jahrhunderts vollständig dekarbonisiert werden muss .
    Die Einigkeit von Elmau ist Rückenwind auf dem Weg
    zu einem neuen Klimaabkommen, das wir am Ende des
    Jahres in Paris beschließen wollen .

    Deutschland kann für den internationalen Klima-
    schutz eine zentrale Rolle spielen und tut dies auch .
    Im BMUB-Haushalt erhöhen wir die Investitionen zum
    Schutz des Klimas und der Biodiversität im Rahmen

    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks






    (A) (C)



    (B) (D)


    unserer internationalen Klimaschutzinitiative um über
    75 Millionen Euro auf dann rund 340 Millionen Euro .
    Insgesamt wird Deutschland seine internationale Klima-
    finanzierung bis 2020 verdoppeln und sorgt damit für
    Glaubwürdigkeit gegenüber den Ländern des Südens .

    Deutschland und die EU-Staaten haben ihre internati-
    onalen Klimaschutzbeiträge für das Klimaabkommen in
    Paris bereits vorgelegt, ebenso die USA, China und viele
    andere Staaten . Das alles zeigt, dass wir weltweit diesmal
    deutlich besser aufgestellt sind als vor den Verhandlun-
    gen im Jahr 2009 in Kopenhagen .

    Ich sehe aber auch mit Sorge, dass die Summe aller
    nationalen Anstrengungen im ersten Anlauf nicht ausrei-
    chen wird, um das 2-Grad-Ziel zu erreichen, also die Er-
    höhung des weltweiten Temperaturanstiegs auf maximal
    2 Grad zu begrenzen . Das ist also nicht im allerersten
    Anlauf zu erreichen . Deshalb steht im Mittelpunkt un-
    serer Verhandlungen derzeit die Verankerung eines Me-
    chanismus, durch den die Klimaschutzanstrengungen
    weltweit schrittweise immer weiter erhöht werden . Wir
    werden also nicht lange warten, sondern unseren Ehr-
    geiz – schrittweise, wie auch immer –steigern . Das kann
    ja auch durch den Fortschritt in der technologischen Ent-
    wicklung gut fundiert werden .

    Ein wichtiger Aspekt kommt in der Diskussion häufig
    noch zu kurz: Klimaschutzpolitik ist auch deshalb not-
    wendig, um Konflikten um Land, Wasser, Nahrungsmit-
    tel und Böden vorzubeugen .


    (Ulli Nissen [SPD]: Völlig richtig! – Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Denn diese Konflikte könnten in der Zukunft weltweit
    neue Flüchtlingsströme auslösen .


    (Peter Meiwald [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das tun sie schon!)


    Darüber müsste man sich dann nicht wundern . Wir wis-
    sen, dass es diesen Zusammenhang gibt;


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das werden alles Wirtschaftsflüchtlinge sein!)


    zuletzt hat Papst Franziskus in seiner Enzyklika darauf
    deutlich und eindringlich hingewiesen . Wir müssen des-
    halb, wie in allen anderen Bereichen auch, langfristig,
    vorsorgend und nachhaltig handeln . Klimaschutzpolitik
    ist in diesem Sinne auch Friedenspolitik, und die ist heute
    notwendiger denn je .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn die Staatengemeinschaft beim Klimaschutz zu
    einer neuen Gemeinsamkeit findet, dann kann sie auch
    bei anderen heute noch ungelösten Konflikten zu ge-
    meinsamen Lösungen kommen und tatsächlich zu einer
    friedlicheren Welt beitragen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als nächster Rednerin erteile ich das Wort der Abge-

ordneten Heidrun Bluhm für die Fraktion Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heidrun Bluhm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Mi-

    nisterin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Haushaltsde-
    batten sind traditionell die Gelegenheit, zu fragen, wie
    die Regierung mit den Herausforderungen der Gegen-
    wart umgeht und wie sie mit ihrer Haushaltspolitik nicht
    nur auf Handlungszwänge reagiert, sondern wie sie auch
    agierend Zukunft gestalten will .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Der Haushaltsansatz im Einzelplan 16 bleibt da aller-
    dings vieles schuldig . Zu Beginn der Amtszeit dieser Re-
    gierung habe ich tatsächlich für einen kurzen Moment
    geglaubt, auf dem Feld „Bauen, Wohnen, Stadtentwick-
    lung“ wird jetzt endlich einiges besser . Schlechter, als es
    vorher war, ging es auch nicht . Doch noch mehr habe ich
    gehofft als geglaubt, dass hinter der Zusammenlegung
    von Umwelt und Bau mehr steckt als nur das Feilschen
    um Partei- oder Regionalproporz: zum Beispiel die Ab-
    sicht, die zukunftsentscheidenden Politikfelder Umwelt
    und Bau unter einem Dach zusammenzuführen, damit
    dauerhaft existenzielle Fragen wie der Klimaschutz, das
    Wohnen, die Stadt- und Regionalentwicklung zusam-
    mengedacht und langfristig konzeptionell auch voran-
    gebracht werden können . Denn ebenso wie das Wohnen
    der Zukunft und die Stadt- und Regionalentwicklung
    gravierenden Einfluss auf den Umwelt­ und Klimaschutz
    haben, ist der Klimaschutz zutiefst eine soziale Aufgabe .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Demnächst findet in Paris der nächste Klimagipfel
    zum Kyoto-Protokoll statt, und ich frage mich, was die
    Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Re-
    aktorsicherheit als deutschen Beitrag zur Klimarettung
    dort in die Waagschale werfen will . Sie hat eben ange-
    kündigt, sie hat ein Programm, das auch schon vorgelegt
    wurde, aber die Inhalte, die sie hier heute vorgelegt hat,
    bleiben für uns – glaube ich – sehr nebulös . Wir hätten
    gern mit ihr darüber diskutiert .

    Mit diesem Haushalt jedenfalls kann sie nicht, wie die
    Kanzlerin, behaupten: Wir schaffen das . – Wir müssen
    das aber schaffen . Wir müssen die selbst gesetzten Kli-
    maschutzziele erreichen, und wir müssen spätestens jetzt
    dafür die erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir alle wissen: Das ist keine kurzfristige Kampagne,
    sondern eine dauerhafte Aufgabe, die nicht Ressortego-
    ismen oder parteipolitischen Profilierungen unterworfen
    sein darf .

    Gegenwärtig, und das ist auch richtig so, wenden wir
    der Unterbringung von Menschen, die durch Krieg und
    Bürgerkrieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden, viel
    Aufmerksamkeit zu . Wir müssen aber wissen: Auch das

    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks






    (A) (C)



    (B) (D)


    ist keine Kampagne, und ein Dach über dem Kopf allein
    reicht bei Weitem nicht aus .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Begriffe wie „vorübergehend“ oder „zeitweilig“ müssen
    wir in diesem Zusammenhang aus dem politischen Vo-
    kabular streichen, aber auch die Frau Ministerin hat sie
    heute wieder verwendet . Aktuell und auf absehbare Zeit
    suchen Menschen aus Kriegsgebieten bei uns Zuflucht.

    Wenn wir nicht endlich den Klimaschutz beherzt vo-
    ranbringen, statt weiter mit dem Wachstumsfetisch zu
    wedeln, wenn uns eine zeitweilige schwarze Null wich-
    tiger ist als Investitionen in dauerhaften Klima- und Zu-
    kunftsschutz, dann werden sehr bald auch Menschen zu
    uns nach Europa kommen, denen wir mit unserer fossilen
    Industriepolitik die Heimat weggeschwemmt haben,


    (Beifall des Abg . Harald Petzold [DIE LINKE])


    denen wir das Trinkwasser vergiftet, denen wir die Luft
    verpestet haben .


    (Beifall des Abg . Harald Petzold [DIE LINKE])


    Selbst der amerikanische Präsident – auch das sagt die
    Ministerin – scheint das schon erkannt zu haben . Wir
    dürfen also handeln .


    (Beifall bei der LINKEN)


    In einem Haushaltsplan, über dem „Umwelt, Natur-
    schutz, Bau und Reaktorsicherheit“ steht, sollte man
    Zahlen erwarten, die der Größe der Aufgabe auch ange-
    messen sind . In der Titelgruppe „Klimaschutz“ werden
    internationale und nationale Klimaschutzinitiativen als
    wesentliche Ziele definiert. Es soll – ich zitiere –:

    „eine in Klimaschutzzielen festgelegte Reduzierung
    der Treibhausgasemissionen in Deutschland bis
    zum Jahr 2020 um 40 Prozent, … bis zum Jahr 2050
    um 80 bis 95 Prozent“

    unterstützt werden . Das ist unser aller Ziel . Gut so!

    Mit rund 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid verur-
    sacht der Gebäudesektor rund ein Drittel der deutschen
    Treibhausgasemissionen . Wenn die Bau- und Wohnungs-
    wirtschaft einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung
    der CO2-Emissionen leisten soll, dann muss die Quote
    der energetischen Gebäudesanierung sofort auf mindes-
    tens 2 Prozent verdoppelt werden . Das wissen wir alle
    aber auch schon lange .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das darf nicht eine Privatsache der Bau- und Woh-
    nungswirtschaft sein . Das ist eine hochpolitische ge-
    sellschaftliche Aufgabe, die sich nicht durch Appelle
    und Ankündigungen lösen lässt, sondern mit ernsthaften
    Haushaltsansätzen angegangen werden muss .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Also, was liegt näher, als in diesen Einzelplan die da-
    für notwendigen Mittel einzustellen? Umweltverbände,
    Fachinstitute und selbst Mitarbeiter aus den Bundesmi-
    nisterien sehen hier eine Finanzierungslücke von 5 bis

    9 Milliarden Euro jährlich . Welchen Beitrag will das
    Bundesministerium leisten, um diese Lücke zu schlie-
    ßen? Mit den veranschlagten 1,5 Milliarden Euro aus
    dem EKF wird das jedenfalls nichts .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will ja gern an-
    erkennen, dass sich diese Bundesregierung im Vergleich
    zur Vorgängerregierung bemüht, dem Politikfeld Woh-
    nen und Bauen mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden . De-
    ren Ignoranz war ja damals auch kaum zu überbieten . Die
    Erhöhung des Wohngeldes etwa oder die Aufstockung
    der Städtebauförderung sind richtig und lange überfällig,
    aber sie sind leider rückwärtsgewandte Reparaturmaß-
    nahmen geblieben . Mit diesem Haushaltsansatz sind es
    keine an den aktuellen und zukünftigen Aufgaben orien-
    tierte Gestaltungsziele geworden . Dafür wäre mindestens
    eine Dynamisierung des Wohngeldes einschließlich einer
    Klimakomponente notwendig . Notwendig wäre auch
    eine progressive Ausgestaltung der Städtebauförderpro-
    gramme, beispielsweise eine Gestaltungs- anstelle einer
    Abrissphilosophie in den Stadtumbauprogrammen Ost
    und West . Hier müssen wir kurzfristig umdenken . Das
    fordern auch die Länder .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Kolleginnen und Kollegen, es fehlen schon jetzt in der
    Bundesrepublik mindestens 5 Millionen Sozialwohnun-
    gen . Hier kommt der von den Sozialverbänden berech-
    nete Bedarf von 2 Millionen altersgerechten Wohnungen
    hinzu . Das allein wäre Grund genug, die Kompensati-
    onsmittel des Bundes für den sozialen Wohnungsbau
    deutlich aufzustocken . Das hat die Ministerin heute er-
    freulicherweise anerkannt, und ich wünsche ihr, uns allen
    und vor allem den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern,
    dass sie sich an dieser Stelle gegenüber Herrn Schäuble
    durchsetzen kann .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn die Ministerin ihre Ankündigung wahr macht,
    den sozialen Wohnungsbau mit 1 Milliarde Euro aus dem
    Bundeshaushalt zu fördern, dann wäre das eine sehr be-
    grüßenswerte Aktion .


    (Zuruf von der SPD: Genau! Machen wir auch!)


    Aber schon die Einschränkung, dass dies eine zeitweilige
    Aufstockung wäre, die auch noch mit dem Zustrom an
    Flüchtlingen und Asylbegehrenden begründet wird, ist
    wohnungs- und gesellschaftspolitisch das völlig falsche
    Signal . Denn die sozial benachteiligten Gruppen bei der
    Wohnraumversorgung gegeneinander zu stellen, sorgt
    für sozialen Brennstoff in der Bevölkerung . Das dürfen
    wir nicht tun .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Bundesregierung hat ihrem Koalitionsvertrag
    vollmundig den Anspruch vorangestellt: „Deutschlands
    Zukunft gestalten“ . Deutschlands Zukunft lässt sich nur
    im internationalen Kontext denken . Von diesem An-
    spruch ist dieser Haushaltsansatz meilenweit entfernt .
    Selbst der angekündigte kraftvolle wohnungspolitische

    Heidrun Bluhm






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dreiklang, den auch ich hier schon oft zitiert habe, hat
    inzwischen das Outfit einer rostigen Klingel.

    Danke schön .


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Peter Meiwald [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])