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ID1811900800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/119 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 119. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2015 Inhalt Glückwünsche zum heutigen Geburtstag des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . 11513 A Glückwünsche zum Geburtstag des Bundes- ministers Dr . Gerd Müller sowie der Abge- ordneten Anette Hübinger, Arnold Vaatz, Kees de Vries, Gerda Hasselfeldt, Josef Göppel, Manfred Zöllmer, Dr . Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 11513 B Nach Deutschland kommende Flüchtlinge . . 11513 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksache 18/5500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 C b) Beratung der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksache 18/5501 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 11520 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 11522 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11524 C Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11526 B Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11528 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11530 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11533 A Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11534 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 11535 C Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11537 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11539 A Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . 11540 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11543 A Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11544 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11546 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11547 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11547 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 11548 B Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11550 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015II Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11551 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11553 D Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11555 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11557 C Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11558 B Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 11560 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11562 D Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11564 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11565 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . 11567 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11568 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . 11570 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11571 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11573 A Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11574 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11576 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 11577 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11577 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 11578 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . 11579 C Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11581 C Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11583 D Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11584 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11586 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 11587 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 11589 C Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11590 D Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11592 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 11593 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11595 C Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11596 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 11598 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11599 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 11601 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015 11513 119. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2015 Beginn 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Matthias Schmidt (Berlin) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015 11601 Anlagen zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Becker, Dirk SPD 08 .09 .2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 08 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 08 .09 .2015 Heil (Peine), Hubertus SPD 08 .09 .2015 Heller, Uda CDU/CSU 08 .09 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 08 .09 .2015 Kiziltepe, Cansel SPD 08 .09 .2015 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 08 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lenkert, Ralph DIE LINKE 08 .09 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 08 .09 .2015 Renner, Martina DIE LINKE 08 .09 .2015 Röspel, René SPD 08 .09 .2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 08 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 08 .09 .2015 Steinbrück, Peer SPD 08 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Veit, Rüdiger SPD 08 .09 .2015 Satz: Satzweiss.com, Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de http://www.satzweiss.com http://www.printsystem.de http://www.betrifft-gesetze.de 119. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2016 Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Epl 15 Gesundheit Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ralph Brinkhaus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Gestern

    titelte eine große deutsche Tageszeitung in ihrer On-
    lineausgabe: Politik im permanenten Ausnahmezustand .

    Lassen wir einmal die vergangenen sieben Jahre Re-
    vue passieren: 2008 die Bankenkrise, anschließend die
    Konjunkturkrise, daran anschließend Haushaltsentwürfe
    mit einer Verschuldung von 80 Milliarden Euro . Dann
    ging es weiter mit der großen Euro-Krise: erst Grie-
    chenland, dann Portugal, dann Irland, dann Spanien und
    dann Zypern . Dabei wurde uns prophezeit, dass der Euro
    auseinanderbrechen werde . Dann ging es weiter mit den
    schrecklichen Ereignissen in der Ukraine, mit dem Krieg
    an der dortigen Ostgrenze, der fürchterliches Leid für
    die Menschen bedeutete . Großes Leid für die Menschen
    bedeuteten aber auch die Sanktionen . Sie brachten gro-
    ße Einbußen für die deutsche Wirtschaft, insbesondere
    für die Landwirtschaft, mit sich . Wir haben das gestern

    anhand des Protestes gesehen . Dann wiederholte sich
    die Griechenland-Krise ein zweites und ein drittes Mal .
    Jetzt sind wir wieder in einem permanenten Ausnahme-
    zustand, weil viele Menschen vor unseren Türen stehen,
    die zu uns wollen . Sie möchten an unserer Freiheit, an
    unserem Rechtsstaat, aber auch an unserem Sozialstaat
    und an unserem Wohlstand partizipieren . Wenn man das
    alles betrachtet, kann man sagen: Politik im permanenten
    Ausnahmezustand .

    Obwohl wir uns seit sieben Jahren im Ausnahmezu-
    stand befinden, brummt die Wirtschaft in Deutschland
    wie nie zuvor . Die Wirtschaftskraft ist groß . Das Wachs-
    tum ist gut . Wir erzielen hohe Steuereinnahmen . Wir ha-
    ben vor allen Dingen – und das ist das allerwichtigste –
    gute Beschäftigungsdaten .

    Meine Damen und Herren, das alles schlägt sich auch
    im Haushaltsentwurf 2016 nieder . Das schlägt sich inso-
    fern nieder, als dass das nicht nur, wie es die Opposition
    gesagt hat, wie es auch Herr Schneider gesagt hat, dem
    Zufall äußerer Umstände geschuldet ist . Da Sie mich an-
    getriggert haben, kann ich es Ihnen und auch dem Kol-
    legen Kahrs nicht ersparen, darauf hinzuweisen, dass für
    die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen dieselben
    günstigen Umstände gelten wie für uns . Auch dort gibt
    es niedrige Zinsen und hohe Steuereinnahmen . Trotzdem
    schafft sie es nicht, einen ausgeglichenen Haushalt zu er-
    reichen,


    (Johannes Kahrs [SPD]: Erbe von SchwarzGelb!)


    wie wir es seit 2014 schaffen . 2014 hatten wir im Haus-
    haltsvollzug einen ausgeglichenen Haushalt . Wir hatten
    2015 einen ausgeglichenen Haushalt . Nach der Planung
    für 2016 haben wir auch im Jahr 2016 einen ausgegliche-
    nen Haushalt .

    Wir haben das geschafft, obwohl – oder vielleicht
    auch weil – wir die Steuern nicht erhöht und keine neu-
    en Steuern auf den Weg gebracht haben . Wir haben das
    geschafft, obwohl und weil – der Bundesfinanzminister
    hat es erläutert – wir Investitionen auf den Weg gebracht
    haben, übrigens nicht nur beim Bund mit dem 10-Milli-
    arden-Euro-Paket, sondern auch bei den Kommunen mit
    dem 3,5-Milliarden-Euro-Paket, das im kommenden Jahr
    tatsächlich Wirkung entfalten wird .

    Wir haben das geschafft – der Bundesfinanzminister
    hat auch das erläutert –, obwohl und weil wir die Aus-
    gaben für Bildung und Forschung in einem bisher nie
    gekannten Ausmaß gesteigert haben . Wir haben das ge-
    schafft, obwohl und weil wir Steuererleichterungen auf
    den Weg bringen wollen, wir die kalte Progression an-
    gehen und den Kinderfreibetrag und das Kindergeld an-
    heben .

    Wir haben dies geschafft, obwohl und weil wir keine
    Kürzungen im Sozialbereich vorgenommen haben . Im
    Gegenteil: Wir haben Mehrausgaben im Familienbereich
    und im Bereich der sozialen Sicherungssysteme . Das al-
    les passt zusammen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sven-Christian Kindler






    (A) (C)



    (B) (D)


    Nichtsdestotrotz stehen wir vor einer großen Heraus-
    forderung . Das ist auch in allen Reden zuvor angeklun-
    gen . Als dieser Bundeshaushaltsentwurf im Frühling und
    im Sommer dieses Jahres im Bundesfinanzministerium
    aufgestellt worden ist, konnten wir uns alle nicht vorstel-
    len, dass Hunderttausende von Menschen und vielleicht
    über Jahre hinweg Millionen von Menschen zu uns nach
    Deutschland kommen werden .

    Deswegen werden diese Haushaltsberatungen sehr
    schwierige Haushaltsberatungen werden . Es ist jetzt
    leicht zu sagen, dass wir das lösen, indem wir das auf-
    geben, was wir erreicht haben, wie zum Beispiel die
    schwarze Null und die Nichtkürzung in anderen Berei-
    chen . Das kann aber nicht unser Ziel sein .

    Unser Ziel muss es sein, diesen Haushalt ausgeglichen
    hinzubekommen, obwohl wir sehr viele Mittel aufwen-
    den müssen, um die Menschen, die zu uns kommen, nicht
    nur zu beherbergen, ihnen nicht nur eine medizinische
    Versorgung zu bieten, sondern sie auch zu integrieren .

    Meine Damen und Herren, momentan gibt es bei uns
    in Deutschland wunderbare Bilder . Menschen stehen mit
    Luftballons an Bahnhöfen . Die Spendenbereitschaft für
    Erstaufnahmeeinrichtungen ist groß . Zur Ehrlichkeit ge-
    hört aber auch, zu sagen, dass das die ersten zehn Meter
    eines Marathonlaufs sind, und dieser Marathonlauf wird
    für uns alle verdammt lang und für uns Haushälter eine
    sehr große Herausforderung werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich möchte hier etwas sagen, was Haushälter an die-
    ser Stelle immer sagen und wozu die Kollegen aus den
    einzelnen Fachressorts sagen: „Das ist doch irgendwie
    langweilig“ und „Das ist kalter Kaffee“ . Ich bin jetzt fast
    versucht, zu sagen: „So wie die sich alljährlich wiederho-
    lenden Reden vom Kollegen Kindler“; aber das wäre et-
    was polemisch . Die Geschichte ist folgende – es ist nicht
    langweilig, was ich jetzt sage; es ist bitterer Ernst -: Wir
    haben in diesem Haushalt keinen Raum für zusätzliche
    Wünsche, für gute Ideen und für Dinge, die man immer
    mal tun wollte . Wir müssen uns wirklich darauf konzent-
    rieren, die Dinge zu priorisieren . Wichtig ist, dass wir mit
    den Hunderttausenden von Menschen, die zu uns kom-
    men, anständig umgehen und sie so integrieren, dass sie
    vielleicht tatsächlich eine Chance für diese Gesellschaft
    sind, weil sie dann auch zur Wirtschaftskraft dieses Lan-
    des beitragen . Deswegen meine dringende Bitte an alle
    Kolleginnen und Kollegen – wir Haushälter wissen, wer
    bei uns vor der Tür steht, wenn es ernst wird und zur
    Bereinigungssitzung geht -: Wir müssen priorisieren, und
    Priorisierung heißt, dass wir jetzt die wichtigsten Dinge
    zuerst machen . Dementsprechend müssen wir den einen
    oder anderen Wunsch zurückstellen .

    Meine Damen und Herren, das ist das Tagesgeschäft .
    Der Kollege Kindler hat zu Recht angesprochen, dass
    wir über den Tag hinaus denken müssen . Wir müssen uns
    auch mit den strukturellen Fragen im Haushalt beschäf-
    tigen . Wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir
    irgendwann einmal aus diesem Alarm- und Krisenmodus
    herauskommen, der die letzten sieben Jahre angehalten
    hat . Deswegen ist es ganz wichtig, dass wir das aufgrei-
    fen, was der Bundesfinanzminister gesagt hat: Über 50

    Prozent der Mittel des Bundeshaushalts fließen in die So-
    zialsysteme, der größte Teil davon im Übrigen in die so-
    zialen Sicherungssysteme . Das wird mehr werden . Dem-
    jenigen, der wieder eine Idee hat, wie man die Bereiche
    Rente, Krankenversicherung usw . kostenmäßig aufbla-
    sen kann, sage ich: Das geht nicht . Wir müssen gucken,
    dass wir die sozialen Sicherungssysteme zukunftsfähig
    machen . Wir müssen sie nachhaltig gestalten . Da gibt es
    keinen Platz mehr für zusätzliche Wünsche . Wir müssen
    an dieser Stelle konsolidieren .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eine weitere Strukturfrage, die wir uns stellen müssen,
    ist die der Investitionen . Wir haben zu Recht angespro-
    chen, dass wir ab 2016 ein 10-Milliarden-Paket auf den
    Weg bringen . Es ist zu Recht angesprochen worden, dass
    wir die Kommunen unterstützen . Wir erleben als Haus-
    hälter aber momentan auch eines – die Verkehrspolitiker
    können das sicherlich bestätigen -: Wir stoßen langsam
    an die Grenzen, wenn es darum geht, das Geld auszuge-
    ben . Wenn wir in einigen Bundesländern nicht genügend
    planfestgestellte Straßenverkehrsprojekte und kein Bau-
    recht haben, dann können wir dort auch nicht bauen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deswegen reicht es nicht, nur Geld zur Verfügung zu
    stellen . Wir müssen auch die entsprechenden Ressourcen
    schaffen . Es ist insbesondere Aufgabe der Bundesländer,
    dass dieses Geld auch verbaut werden und somit nütz-
    liche Effekte für unsere Volkswirtschaft entfalten kann .

    Wir müssen uns auch die Tatsache vor Augen halten,
    dass wir aufgrund der günstigen wirtschaftlichen Situati-
    on momentan Steuereinnahmen haben wie nie . Es ist aber
    nicht garantiert, dass dies so bleibt; das ist auch schon
    mehrfach gesagt worden . Vielleicht hat der eine oder
    andere aufgrund dessen, was in den letzten Wochen in
    China passiert ist, eine ungefähre Vorstellung davon ent-
    wickelt, wie dünn das Eis ist, auf dem unsere Wirtschaft
    momentan steht . Wir müssen daher Vorsorge treffen . Wir
    müssen damit rechnen, dass die Steuereinnahmen wieder
    sinken . Wir müssen auf der anderen Seite aber auch alles
    dafür tun, dass diese Wirtschaft, die die Steuereinnahmen
    generiert, funktioniert und dass die Steuereinnahmen, die
    von Menschen durch ihre Beschäftigung generiert wer-
    den und die wir dann für viele Zwecke aufwenden, auch
    erwirtschaftet werden können . Ich würde mir wünschen,
    Herr Kindler, dass wir in dieser Haushaltsdebatte ein
    bisschen mehr über das Erwirtschaften unserer Steuer-
    einnahmen und unseres Wohlstandes und nicht nur über
    das Ausgeben sprechen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der Bundesfinanzminister hat noch ein weiteres Pro-
    jekt angesprochen; er hat es „Spending Review“ genannt.
    Es gibt verschiedene andere englische Begriffe dafür,
    zum Beispiel „More Value for Money“ . Es geht einfach
    darum – das ist an dieser Stelle auch schon gesagt wor-
    den –, dass wir aus jedem Euro, den wir im Bundeshaus-
    halt ausgeben, ein Stückchen mehr herausholen, als das
    in der Vergangenheit der Fall war . Wenn wir 10 Prozent
    effektiver bauen und wenn wir die Leistungen, die wir
    für Langzeitarbeitslose aufwenden, und die Sozialaus-

    Ralph Brinkhaus






    (A) (C)



    (B) (D)


    gaben mit einem um 10 Prozent höheren Wirkungsgrad
    einsetzen könnten, dann hätten wir schon sehr viele Pro-
    bleme gelöst . Deswegen geht es auch darum, dass wir
    uns in den Haushaltsberatungen nicht nur mit der Quan-
    tität der Ausgaben, der Menge, den Zahlen beschäftigen,
    sondern uns auch viel mehr damit beschäftigen, wie wir
    dieses Geld effizient oder zumindest effektiver ausgeben
    können . Auch das gehört zur Haushaltspolitik .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich schließe und fasse zusammen: Erstens . Wir sind
    natürlich im Ausnahmezustand, aber ich glaube, wir
    haben gelernt, damit umzugehen . Zweitens . Der Haus-
    haltsplan ist gut, es gibt das dritte Mal hintereinander
    die schwarze Null . Drittens . Das Ziel, die zusätzlichen
    Belastungen in diesen Haushaltsplan einzubauen, ist
    sehr ambitioniert . Dabei müssen wir uns alle anstrengen .
    Viertens . Wir müssen an die Strukturen denken und nicht
    nur an das Tagesgeschäft . Fünftens – und hier fand ich
    Ihre Bemerkung, Herr Bundesfinanzminister, sehr wich-
    tig –: Die Bewältigung dieser momentanen Herausfor-
    derung im Zusammenhang mit den Flüchtlingen ist die
    Aufgabe unserer Generation . Wir dürfen sie nicht durch
    Schulden auf die nächsten Generationen übertragen, weil
    die nächsten Generationen wieder vor neuen Herausfor-
    derungen und Aufgaben stehen werden, denen sie sich
    dann stellen müssen . Das sollte der Maßstab für unsere
    Haushaltsberatungen sein .

    Danke schön .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort nun dem Kollegen Eckhardt

Rehberg für die CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eckhardt Rehberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Stellen wir uns einmal die Herausforderung des Jahres
    2015 zurückverlegt in das Jahr 2010 vor, als der Bundes-
    haushalt mit Schulden in Höhe von 86 Milliarden Euro
    im Soll war und die Konjunktur sich nur langsam erhol-
    te . Was wäre gewesen, wenn wir vor der gleichen Her-
    ausforderung wie heute gestanden hätten? Wir hier im
    Deutschen Bundestag sind für den Haushalt zuständig .
    Wir sollten einmal Revue passieren lassen, was in den
    letzten fünf Jahren passiert ist, und den Blick auf dieses
    Jahrzehnt werfen .

    Erste Bemerkung: In dieser Zeit, vereinbart bis 2019
    und teilweise schon vollzogen, gab es finanzielle Zu-
    geständnisse des Bundes an Länder und Kommunen in
    Höhe von 150 Milliarden Euro . Dabei war die Grundsi-
    cherung im Alter der größte Brocken . Hinzu kamen die
    komplette Übernahme des BAföG, der Kitaausbau – der
    Bundesfinanzminister hat die Summe von 5,4 Milliarden
    Euro genannt –, der Hochschulpakt usw .

    Kollege Schneider, ich wäre ein bisschen vorsichtig,
    ständig das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum
    Betreuungsgeld zu zitieren . Der Bund ist auch nicht zu-
    ständig für Kitas und auch nicht für Schulen . Der Bund
    ist auch nicht zuständig für Hochschulen, liebe Kollegin-
    nen und Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir müssen uns fragen: Wofür sind wir zuständig, und
    was tun wir politisch? Stichwort „Steuereinnahmen“:
    Wir werden in diesem Jahrzehnt gesamtstaatlich rund
    224 Milliarden Euro an Steuermehreinnahmen haben .
    Davon entfallen auf den Bund rund 97 Milliarden Euro,
    auf die Länder 92 Milliarden Euro und auf die Kommu-
    nen etwa 34,4 Milliarden Euro .

    Eines hat mich wirklich geärgert, Kollege Bartsch,
    nämlich wenn man sagt, dies sei alles ein Gezerre . Es be-
    darf doch erst einmal einer Definition dessen, was struk-
    turell getan werden muss, um das Problem der Flücht-
    linge und der Asylbewerber in den Griff zu bekommen,
    und welche finanziellen Mittel in einem ersten Schritt zur
    Verfügung gestellt werden müssen .

    Im Gegensatz zu meinem Heimatland Mecklen-
    burg-Vorpommern, das nicht das strukturstärkste ist, in
    dem die Kommunen jedoch die Kosten für die Flücht-
    linge in voller Höhe ersetzt kriegen, und zwar spitz
    abgerechnet, sagen jetzt schon die ersten Länder, zum
    Beispiel der Innenminister aus Nordrhein-Westfalen:
    Das alles ist viel zu wenig . Dort klagen die Kommunen,
    dass sie auf 70 Prozent der Kosten sitzen bleiben . Dazu
    kann ich nur sagen: Wenn wir das Thema Flüchtlinge als
    gesamtstaatliche Aufgabe ansehen, dann muss auch ent-
    sprechend gehandelt werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich sage dies auch noch aus einem anderen Grund:
    Auch das Land Nordrhein-Westfalen – und ich könnte
    noch andere Länder nennen; das ist jetzt überhaupt nicht
    mein Thema –


    (Johannes Kahrs [SPD]: Hessen zum Beispiel!)


    hat in den letzten 18 Monaten 3 Milliarden Euro an
    Steuermehreinnahmen gehabt . Im letzten Jahr waren es
    1,7 Milliarden Euro, im ersten Halbjahr dieses Jahres wa-
    ren es 1,3 Milliarden Euro . Daher lautet meine Botschaft
    an dieser Stelle gerade zu diesem Thema: Wir sollten fair
    miteinander umgehen .

    Ein zweiter Punkt – und hier sind wir alle gefordert;
    ich sage das nicht zum ersten Mal von dieser Stelle aus :
    Ich finde es richtig, dass sich die Bundesbauministe-
    rin Gedanken um das Thema „sozialer Wohnungsbau“
    macht. Nicht richtig finde ich aber Folgendes: In den Ent-
    flechtungsmitteln sind 518 Millionen Euro für die soziale
    Wohnraumförderung enthalten . Diese Summe steht den
    Ländern frei zur Verfügung . Gucken Sie sich aber einmal
    an, welches Bundesland wirklich den kompletten Betrag
    aus der alten Verwaltungsvereinbarung für den sozialen
    Wohnungsbau einsetzt . Wir wären miteinander gesamt-
    staatlich mehrere Meilen weiter, wenn die Länder die

    Ralph Brinkhaus






    (A) (C)



    (B) (D)


    Mittel wirklich für den Zweck vereinnahmten und an die
    Kommunen weitergäben, den wir politisch miteinander
    vereinbart haben .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deswegen ist es ganz wichtig, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, dass wir, wenn wir am 24 . September mit den
    Ländern und Kommunen die Bereitstellung von Mitteln
    politisch vereinbaren und danach die entsprechenden
    Dinge im Bundestag umsetzen – struktureller Nachtrags-
    haushalt und dann Ausfinanzierung im Haushalt 2016 –,
    wirklich Mechanismen einfügen, die sicherstellen, dass
    die Mittel für den vereinbarten Zweck vor Ort ankom-
    men . Ansonsten wird es in einem halben Jahr oder in
    einem Jahr, auch wenn das Geld auskömmlich zur Ver-
    fügung steht, über die Parteigrenzen hinweg heißen – wir
    haben ganz unterschiedliche politische Farben in den
    Ländern -: Der Bund stellt nicht genug zur Verfügung . –
    Wir alle miteinander in diesem Deutschen Bundestag
    haben nichts gekonnt, wenn das Geld für Flüchtlinge
    und Asylbewerber, das politisch vereinbart worden ist,
    nicht für den Zweck vor Ort ankommt, den wir miteinan-
    der vereinbart haben . Dass es dort ankommt, muss eine
    Grundbedingung für die Verhandlungen am 24 . Septem-
    ber sein .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Carsten Schneider Liebe Kolleginnen und Kollegen, ein dritter Punkt ist mir wichtig: Wir werden das umsetzen, was wir miteinander politisch vereinbart haben . Kollege Kindler, die Frage im Verkehrsinfrastrukturbereich, bei Schiene, Straße, Wasserstraße und darüber hinaus, wird nicht mehr sein, ob genug Geld zur Verfügung steht; es wird eine Frage der Umsetzung sein . Das heißt, die Bahn wird gefordert sein, der Bund wird bei der Wasserstraße gefordert sein und die Länder werden beim Straßenbau gefordert sein, dass das Geld – auch das Geld, was gerade im Einzelplan 12 steht – auch wirklich ausgegeben wird . Deswegen war es gut und richtig, die Entscheidung zu treffen, die Bereitstellung der ganzen Verkehrsinfrastrukturmittel überjährig zu gestalten . Kollege Kindler, Sie sollten mal den neuen Straßenbauplan lesen . Ich nehme nur mal das Beispiel der A°14, bei dem Sie von Kostensteigerungen reden . Mittlerweile ist ein Drittel der gesamten Kostensteigerungen ökologischen Maßnahmen anzulasten: Ausgleichsmaßnahmen, Wildbrücken, Krötentunnel usw . Gucken Sie sich die Kostensteigerungen bei der A 14 an: 30 Prozent basieren auf diesem Bereich . Wenn die Gesellschaft das will, dann müssen wir das auch ausfinanzieren. Aber Sie sollten sich nicht hierhinstellen und dem Bundesfinanzminister vorwerfen, er hätte an dieser Stelle ein mangelndes Controlling . Das halte ich für unredlich . Sie sagen, wir dächten nicht an die Zukunft . Natürlich denken wir an die Zukunft . Ich will Ihnen nur sagen: Der Familienetat steigt in dieser Legislaturperiode von 6 Milliarden auf über 9 Milliarden Euro . Lassen Sie mich noch einige Sätze zu dem Thema sagen, weil der Kollege Schneider damit angefangen hat . Lieber Kollege Schneider, ich bin Haushälter, und in den zukünftigen Jahren möchte ich eines nicht erleben: dass wir beim Elterngeld ständig Geld nachschieben. Der Vorwurf, dass der Bundesfinanzminister kein Herz für Kinder hat, trifft nicht . Wir haben allein in den letzten vier Jahren über 1 Milliarde Euro aus dem Gesamthaushalt für das Elterngeld nachgeschoben . (Bettina Hagedorn [SPD]: Weil so viele Kinder geboren wurden! Ist doch super!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ich auch!)


    Meine Priorität ist, dass das Elterngeld vernünftig ausfi-
    nanziert wird . Wir haben steigende Nominaleinkommen,
    wir haben verbesserte gesetzliche Leistungen, und des-
    wegen sollten wir erst mal die Etats ausfinanzieren, ehe
    wir dann über neue Projekte reden, für die der Bund zu-
    dem nicht zuständig ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Auch der Vorwurf, dass wir für Forschung und Ent-
    wicklung nicht genug Geld ausgegeben haben, trifft
    nicht . Seitdem Angela Merkel Bundeskanzlerin ist, hat
    sich der Etat des Einzelplanes 30, der Etat für Bildung
    und Forschung, schlichtweg verdoppelt . Die Renditen
    fahren wir mittlerweile ein: Wissenschaftler aus der gan-
    zen Welt kommen nach Deutschland, die Zahl der Pa-
    tente nimmt zu, und die Forschungs- und Bildungsland-
    schaft blüht wirklich . Hier hat der Bund – nehmen wir
    den Hochschulpakt, den Qualitätspakt Lehre, den Pakt
    für Forschung und Innovation – keine unmittelbare Zu-
    ständigkeit . Ich will jetzt gar nicht davon reden, was das
    eine oder andere Land mit den Mitteln aus dem Hoch-
    schulpakt macht . Aber wenn der Bund hier nicht massiv
    eingestiegen wäre, dann wären wir im Forschungs- und
    Bildungsbereich nicht so weit, wie wir heute sind .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin mit dem
    Kollegen Kahrs völlig einer Meinung


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oha! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das bringt Irritationen bei der SPD, nicht bei uns! – Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Er hat doch noch nichts gesagt!)


    - bei dem, was du, lieber Johannes, heute in der Welt hast
    verlauten lassen -: Wir werden keine neuen Schulden
    machen . – Das hat nichts mit einem Fetisch zu tun, mit
    einem Hobby von irgendwem . Keine neuen Schulden –
    das ist Generationengerechtigkeit, das ist Basis für die
    Zukunft, für zukünftige Generationen in Deutschland .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    In dieser Hinsicht gab es einen Tabubruch in der Großen
    Koalition zwischen 2005 und 2009 . 2009 wurde dann die
    Schuldenbremse vereinbart . Die sollten wir wirklich ein-
    halten und nicht nach dem Motto verfahren, das in den
    vergangenen Jahrzehnten galt: Es ist uns wurschtegal,
    wie viele Schulden wir aktuell machen, die nachfolgen-

    Eckhardt Rehberg






    (A) (C)



    (B) (D)


    den Generationen werden sie schon abbezahlen . – Das ist
    der Tabubruch, den wir begangen haben .

    Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Flüchtlings-
    problematik werden lösen können, und zwar ohne neue
    Steuern und neue Abgaben . Wir dürfen keine neue Steue-
    rerhöhungsdebatte anfangen . Herr Ramelow fordert jetzt,
    dass die Einnahmen aus dem Soli, rund 20 Milliarden
    Euro jährlich, umgewidmet werden sollen . Die Hälfte
    der Einnahmen aus dem Soli soll in die Bund-Länder-Fi-
    nanzbeziehungen gesteckt und die andere Hälfte für die
    Flüchtlinge ausgeben werden, dann sei man bei null . Ich
    kann dazu nur sagen: Kollege Ramelow, so macht man
    vielleicht in Thüringen Haushaltspolitik, aber nicht im
    Deutschen Bundestag .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, es darf keine Ab-
    striche bei den vereinbarten politischen Leistungen
    im Infrastrukturbereich geben . Ich sage auch ganz klar
    und deutlich: Wir werden die Bürgerinnen und Bürger
    weiterhin entlasten, vor allem die Familien, Stichworte:
    Kinderfreibetrag, Kindergeld, Kinderzuschlag und kalte
    Progression . Ich glaube, mit dem Dreiklang – keine neu-
    en Schulden machen trotz der Herausforderungen durch
    die Flüchtlingsproblematik, politische Zusagen einhalten
    und Bürger entlasten – sind wir gut aufgestellt .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das glaube ich auch!)