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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/116 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 116. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Petra Crone und Manfred Grund . . . 11283 A Tagesordnungspunkt 32: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung der Zusammenarbeit im Be- reich des Verfassungsschutzes Drucksachen 18/4654, 18/5051, 18/5415 11283 B – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5416 . . . . . . . . . . . . . . 11283 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Jan Korte, Dr. André Hahn, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wirksame Alternati- ven zum nachrichtendienstlich ar- beitenden Verfassungsschutz schaf- fen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele, Irene Mihalic, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Zäsur und einen Neustart in der deutschen Sicherheitsarchitektur Drucksachen 18/4682, 18/4690, 18/5415 . 11283 D Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11284 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11287 A Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11288 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11291 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 11293 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 D Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11296 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11298 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11300 B Tagesordnungspunkt 31: a) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Brigitte Pothmer, Beate Müller-Gemmeke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flexible und sichere Rentenübergänge ermögli- chen Drucksache 18/5212 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 B b) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Britta Haßelmann, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kommu- nales Ehrenamt stärken – Anrechnung von Aufwandsentschädigungen auf die Rente neu ordnen Drucksache 18/5213 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 11304 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11305 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 11307 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11308 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11310 B Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11311 D Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11312 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 11313 D Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . 11315 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 11316 A Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11317 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11319 A Tagesordnungspunkt 33: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Berufsqualifika- tionsfeststellungsgesetzes und anderer Gesetze Drucksache 18/5326 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Anerkennungsgesetz 2015 Drucksache 18/5200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 B Stefan Müller, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 C Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 11322 B Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11323 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 D Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11326 B Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11328 A Tagesordnungspunkt 35: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes für sichere digitale Kommunikation und An- wendungen im Gesundheitswesen Drucksache 18/5293 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 A Annette Widmann-Mauz, Parl. Staats- sekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11330 C Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11331 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11332 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11333 B Dr. Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11334 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11334 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 A Maik Beermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11337 B Tagesordnungspunkt 34: a) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bürgerinnen- und Bürgerversicherung in der Pflege – Solidarische Pflegever- sicherung einführen Drucksache 18/5110 . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Harald Weinberg, Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwi- ckau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Private Kranken- versicherung als Vollversicherung ab- schaffen – Hochwertige und effiziente Versorgung für alle Drucksachen 18/4099, 18/5354 . . . . . . . . 11338 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11338 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11340 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11342 C Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11343 C Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11344 C Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11345 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11346 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11348 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11349 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 11283 (A) (C) (D)(B) 116. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 11349 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht (D) Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Becker, Dirk SPD 03.07.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 03.07.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 03.07.2015 Groneberg, Gabriele SPD 03.07.2015 Hagedorn, Bettina SPD 03.07.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 03.07.2015 Ilgen, Matthias SPD 03.07.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 03.07.2015 Kiziltepe, Cansel SPD 03.07.2015 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 03.07.2015 Özoğuz, Aydan SPD 03.07.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 03.07.2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Weinberg, Harald DIE LINKE 03.07.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Umsetzungs- stand der Empfehlungen des 2. Untersuchungsaus- schusses des Deutschen Bundestages in der 17. Wahlpe- riode (NSU-Untersuchungsausschuss) Drucksache 18/710 Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Exis- tenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2016 (10. Existenzminimumbericht) Drucksachen 18/3893, 18/4147 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Wirkung der kalten Progression im Verlauf des Einkommensteuertarifs für die Jahre 2013 bis 2016 (Erster Steuerprogressionsbericht) Drucksachen 18/3894, 18/4147 Nr. 2 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im ersten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 17/13547, 18/770 Nr. 12 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im zweiten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 17/14801, 18/641 Nr. 30 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im dritten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 18/134, 18/305 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im vierten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 18/1349, 18/1517 Nr. 1 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2013 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellung- nahme der Bundesregierung Drucksachen 18/4294, 18/4495 Nr. 1 Anlagen 11350 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Forschungsrahmenprogramm der Bundesregierung zur IT-Sicherheit Selbstbestimmt und sicher in der digitalen Welt 2015 – 2020 Drucksache 18/4304 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/5165 Nr. A.1 EuB-BReg 34/2015 Drucksache 18/5165 Nr. A.2 Ratsdokument 8504/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.3 Ratsdokument 8532/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.4 Ratsdokument 8534/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.5 Ratsdokument 8535/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.6 Ratsdokument 8682/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0185 Drucksache 18/5286 Nr. A.2 Ratsdokument 9025/15 Innenausschuss Drucksache 18/3218 Nr. A.1 Ratsdokument 14520/14 Drucksache 18/4749 Nr. A.10 Ratsdokument 6890/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.11 Ratsdokument 6892/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.12 Ratsdokument 6893/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.13 Ratsdokument 6894/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.19 Ratsdokument 6953/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.20 Ratsdokument 6954/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.21 Ratsdokument 6957/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.22 Ratsdokument 6963/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.23 Ratsdokument 7142/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.4 Ratsdokument 8968/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/4749 Nr. A.31 Ratsdokument 7317/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/5286 Nr. A.9 Ratsdokument 9196/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.10 Ratsdokument 9197/15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/4504 Nr. A.11 Ratsdokument 6144/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.10 Ratsdokument 7880/15 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3362 Nr. A.12 EP P8_TA-PROV(2014)0039 Drucksache 18/5165 Nr. A.12 Ratsdokument 8511/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.13 EP P8_TA-PROV(2015)0180 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/544 Nr. A.52 EP P7_TA-PROV(2013)0498 Drucksache 18/822 Nr. C.4 Ratsdokument 6849/13 Drucksache 18/3110 Nr. A.15 Ratsdokument 14152/14 Drucksache 18/4504 Nr. A.15 Ratsdokument 6813/15 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 116. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 32 Zusammenarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes TOP 31 Rentenversicherungsrecht TOP 33 Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz TOP 35 Sichere digitale Kommunikation im Gesundheitswesen TOP 34 Private Kranken- und Pflegeversicherung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Bundeskanzlerin, das muss sich auch anderswo

    erledigen lassen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die interessiert das Thema offenbar wenig.


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist ja alles aufgeklärt!)


    Aber auch die Frau Bundeskanzlerin hat wie wir alle den
    Opfern und der deutschen Bevölkerung versprochen,
    dass wir alles tun wollen, dass so etwas an Mord und
    Verbrechen, wie es in den Jahren von 1998/99 bis 2011
    geschehen ist, wovon vor allen Dingen eine Bevölke-
    rungsgruppe besonders betroffen war, nie wieder pas-
    siert. Dieses Gesetz, das Sie jetzt hier vorgelegt haben,
    ist kein Gesetz, das hilft, zu verhindern, dass so etwas
    wieder passiert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)






    Hans-Christian Ströbele


    (A) (C)



    (D)(B)

    Dieses Gesetz leidet unter ganz erheblichen Mängeln.
    Sie schreiben nur das im Gesetz auf, was schon vorher
    praktiziert worden ist und was bei der Verfolgung des
    Nationalsozialistischen Untergrunds so wenig genützt
    hat.

    Ich will Ihnen zwei Beispiele nennen: Im Jahr 2006,
    nach den Morden in Nürnberg und München,


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: 2005!)


    ist vom Landeskriminalamt in Bayern ein Gutachten er-
    stellt worden, bei dem festgestellt worden ist, dass die
    Täter wahrscheinlich im Bereich der rechtsextremisti-
    schen Gewalttäter zu suchen sind. Die BAO seinerzeit,
    also die Ermittlungsgruppe in Bayern, hat sich an das
    Landesamt für Verfassungsschutz in Bayern gewandt
    und dieses gebeten, alle Erkenntnisse über die rechte
    Szene, die möglicherweise Gewaltbereiten, zu liefern.
    Sie hat als allererste Antwort bekommen: Wir können
    keine Informationen geben. Dagegen spricht der Quel-
    lenschutz, und dagegen spricht der Datenschutz. – Das
    Landesamt hat nichts gegeben. Es sind dann mehrere
    weitere Versuche unternommen worden, unter anderem
    vom Vorsitzenden der Polizeibehörde, doch Informatio-
    nen zu bekommen. Die Ermittlungsgruppe hat mehr als
    ein halbes Jahr lang gewartet – mehr als ein halbes Jahr
    lang! –, bis sie in dieser Mordsache Informationen be-
    kommen hat, und sie hat dann lediglich allgemeine Da-
    ten über Rechtsextreme in Bayern bekommen, weder In-
    formationen darüber, was denen vorgeworfen wurde,
    noch Informationen darüber, wessen sie verdächtig wa-
    ren, noch weitere Hinweise.

    Wenn jetzt ein solcher Fall wieder passieren würde,
    würde sich nach den neuen gesetzlichen Regelungen an
    dieser Lage nichts ändern, weil § 23 des Bundesverfas-
    sungsschutzgesetzes, das die Übergabe von Informatio-
    nen vom Verfassungsschutz an die Polizeibehörden
    – nicht an die Landesämter für Verfassungsschutz, son-
    dern an die Polizeibehörden – regelt, völlig unverändert
    geblieben ist. Darin steht: Die Verfassungsschutzbehör-
    den können Informationen geben; aber wenn angenom-
    men wird, dass überwiegende Sicherheitsinteressen da-
    gegenstehen, dann brauchen sie keine Informationen zu
    geben. – Das heißt, selbst in solchen Fällen, in denen es
    um Mord und Totschlag geht, sind sie nicht verpflichtet,
    ihre Informationen, die bei der Aufklärung von Morden
    helfen könnten, weiterzugeben. Ein solches Gesetz kön-
    nen Sie nicht verteidigen, Herr Binninger.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie waren selber in der Anhörung dabei, als Sachver-
    ständige gesagt haben: Diese Regelung des § 23 Bundes-
    verfassungsschutzgesetz ist nicht nur völlig untauglich,
    sondern verfassungswidrig. – Nachdem Sie Kontakt mit
    der Kollegin Högl aufgenommen hatten, haben Sie ange-
    kündigt, dass man da etwas ändern wolle. Ich habe dann
    in Ihren Änderungsantrag hineingeguckt und habe dazu
    nichts gefunden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Eva Högl [SPD]: Doch! Da steht es drin!)


    – Nein, zu § 23 steht darin nichts.

    (Burkhard Lischka [SPD]: Lesen bildet! – Dr. Eva Högl [SPD]: Ich kann Ihnen das vorlesen, Herr Ströbele!)


    Ich sage Ihnen: Mit Blick auf die vielen Fälle, in denen
    der Verfassungsschutz versagt hat, wird durch die neuen
    gesetzlichen Regelungen keine Abhilfe geschaffen.

    Nun komme ich zu der V-Leute-Problematik. Es ist ja
    hier mehrfach darauf hingewiesen worden, dass V-Leute
    eine ganz besondere Rolle spielen. V-Leute im rechts-
    extremen Bereich bleiben Rechtsextreme!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Rassisten und Neonazis bleiben Rassisten und Neonazis.
    Die Erfahrung zeigt – gerade auch die Erfahrung dieses
    Untersuchungsausschusses –, dass sie vieles melden und
    sich immer Neues einfallen lassen, weil sie ja danach be-
    zahlt werden, wie viel sie melden, wie hoch das Mel-
    deaufkommen ist. Aber was sie nie, in keinem einzigen
    Fall, getan haben, das war, ihre Informationen über „Ka-
    meraden“ weiterzugeben, sodass die hätten erwischt
    werden können. Bei einzelnen V-Leuten bezog sich das
    sogar auf das NSU-Trio im Untergrund. Diese V-Leute
    – das wissen Sie auch, Frau Högl; das haben wir heraus-
    gefunden – verfügten über Informationen. Sie haben zu
    Beginn sogar dabei geholfen, dieses NSU-Trio in Sach-
    sen unterzubringen. Sie waren bei der Wohnungsbe-
    schaffung dabei. Das heißt, sie haben nicht nur ihre
    Leute nicht verraten, sondern sie haben sogar die gefähr-
    lichen Leute im Untergrund unterstützt. Und daran wird
    sich in Zukunft nichts ändern.

    Anstatt zunächst eine Evaluierung durchzuführen, ob
    der Einsatz von Verfassungsschutz-V-Leuten mehr Nut-
    zen als Schaden erbracht hat, sagen Sie, dass die V-Leute
    auf jeden Fall weiter benötigt werden. Ich sage Ihnen:
    Wenn Sie eine solche Analyse gemacht hätten, hätten Sie
    festgestellt, dass diese V-Leute mehr Schaden angerich-
    tet haben und weniger der Aufdeckung der Straftaten des
    NSU-Trios sowie der Strafverfolgung genutzt haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Jetzt komme ich zu den einzelnen Regelungen des
    Gesetzentwurfs zu den V-Leuten. Dort findet sich tat-
    sächlich die Regelung, dass sie ihren Lebensunterhalt
    nicht allein durch den Lohn des Staates bestreiten dür-
    fen.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Das war Ihre Forderung!)


    Nun frage ich mal ganz zynisch, Herr Binninger: Wofür
    sollen die denn das Geld ausgeben, wenn nicht für ihren
    Lebensunterhalt? Sollen sie, was Tino Brandt immer
    wieder bekannt hat, davon die Bewegung, wie die das
    nennen, unterstützen? Sollen die Rechtsextremen davon
    zum Beispiel den Aufbau des „Thüringer Heimatschut-
    zes“ finanzieren, wie Tino Brandt es gemacht hat? Dazu
    steht dort nichts drin. Was machen die mit den Hundert-
    tausenden, die sie zum Teil bekommen haben?





    Hans-Christian Ströbele


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Burkhard Lischka [SPD]: Da steht etwas von „überwiegend“ und „alleinig“! Herr Ströbele, Sie lesen die Sachen gar nicht durch, über die Sie reden!)


    Was ist Ihre Auffassung dazu? Sie dürfen den nicht auf-
    bauen, aber sie dürfen den unterstützen. Wo ist da die
    Grenze? Das ist eine völlig unzulängliche Regelung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Das Gleiche gilt für die Regelung, die hier mehrfach
    diskutiert worden ist, worüber wir auch schon in anderen
    Sitzungen beraten haben: Wenn V-Leute beschäftigt
    werden und sie während ihrer Beschäftigung erhebliche
    Straftaten begehen, sollen sie grundsätzlich abgeschaltet
    werden. Allerdings können der Präsident und der Vize-
    präsident Ausnahmen davon zulassen. Zunächst gab es
    im Gesetzentwurf Ausnahmen ohne jede Grenze nach
    oben. Jetzt haben Sie in den Gesetzentwurf geschrieben,
    dass Straftaten gemäß § 212 und § 213 des Strafgesetz-
    buches davon ausgenommen sind. Aber Sie dürfen – das
    habe ich ja schon vorhin gesagt – beispielsweise eine
    Körperverletzung mit Todesfolge, einen schweren Raub,
    eine schwere Erpressung, eine Entführung, Sexualde-
    likte begangen haben.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Aber doch nicht im Einsatz! – Burkhard Lischka [SPD]: Es geht um Vorstrafen, nicht um den Einsatz!)


    Tino Brandt, der zurzeit wegen anderer Sachen im Ge-
    fängnis sitzt, könnte also theoretisch weiterbeschäftigt
    werden, wenn er noch beschäftigt würde.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Sie bringen zwei Paragrafen durcheinander!)


    – Auch dann, wenn eine allein mit lebenslanger Haft be-
    drohte Straftat erfolgt ist, darf eine Ausnahme gemacht
    werden.


    (Burkhard Lischka [SPD]: Das ist ein ganz anderer Punkt! – Dr. Eva Högl [SPD]: Das ist ein Angebot!)


    Nach oben ist also keine ausreichende Grenze gesetzt.
    Das kann nicht funktionieren, und das kann auch nicht
    rechtsstaatlich sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nun komme ich zu dem Argument, dass jetzt der Da-
    tenaustausch unter den Verfassungsschutzbehörden ge-
    regelt ist. Der entscheidende Fehler – ich kann Ihnen
    Hessen nennen, ich kann Ihnen Nordrhein-Westfalen
    nennen – war doch, dass die Verfassungsschutzbehörden
    keine Informationen an die Strafverfolgungsbehörden,
    an die Polizei und an die Staatsanwaltschaft, weitergege-
    ben haben,


    (Burkhard Lischka [SPD]: Genau!)


    dass sie nicht einmal die Befragung von Zeugen, etwa
    aus dem hessischen Verfassungsschutz, zugelassen ha-
    ben, dass sie nicht einmal die Befragung von V-Leuten
    durch die Strafermittlungsbehörden zugelassen haben.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bis heute!)


    Nein, wir bräuchten eine eindeutige Regelung, nach
    der immer dann, wenn schwerste Delikte aufzuklären
    sind, das Strafverfahren Vorrang hat und allein maßgeb-
    lich ist und alle Informationen, die der Verfassungsschutz
    hat, den Strafverfolgungsbehörden selbstverständlich zu-
    geleitet werden. Eine solche Vorschrift müsste in § 23
    des Bundesverfassungsschutzgesetzes eingebaut wer-
    den.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir lehnen dieses Gesetz ab, weil leider weder Sie
    noch wir die Bevölkerung – schon gar nicht den beson-
    ders betroffenen Teil der Bevölkerung – damit beruhigen
    können nach dem Motto „Jetzt sind wir auf einem guten
    Weg“. Nein, das sind wir nicht.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir brauchen völlig neue gedankliche Ansätze. Ich
fordere von Ihnen, das fortzusetzen, was wir im Untersu-
chungsausschuss praktiziert haben:


(Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Machen wir!)


dass Sie sich mit uns zusammensetzen, Dinge durchden-
ken und mit uns diskutieren, Alternativen zu einer sol-
chen Art von Verfassungsschutz entwickeln, wie wir sie
in unserem Entschließungsantrag angedeutet haben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Stephan Mayer ist der nächste Redner für die CDU/

    CSU-Fraktion.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)