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    Plenarprotokoll 18/101 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 101. Sitzung Berlin, Freitag, den 24. April 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 25: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Erinnerung und Gedenken an die Vertreibungen und Massaker an den Armeniern vor 100 Jahren Drucksache 18/4684 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9653 D b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Katrin Kunert, Wolfgang Gehrcke, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: 100. Jahresgedenken des Völ- kermords an den Armenierinnen und Armeniern 1915/1916 – Deutschland muss zur Aufarbeitung und Versöh- nung beitragen Drucksache 18/4335 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9654 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Cem Özdemir, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gedenken an den 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern – Versöhnung durch Auf- arbeitung und Austausch fördern Drucksache 18/4687 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9654 A Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . 9653 A Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9654 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 9655 B Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 9656 C Cem Özdemir (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9657 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9659 C Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9660 C Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9661 D Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9663 A Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9664 B Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Jutta Krellmann, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Programm für gute öffentlich geförderte Beschäftigung aufle- gen Drucksache 18/4449 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9665 C Heike Werner, Ministerin (Thüringen) . . . . . . 9665 C Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 9667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9669 D Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 9670 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9670 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9672 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9674 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 9676 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9677 D Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9678 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 9678 D Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 9679 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9679 C Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . . 9680 B Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 9681 D Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9683 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9684 B Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 9685 C Tagesordnungspunkt 23: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Zusammenar- beit im Bereich des Verfassungsschutzes Drucksache 18/4654 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9686 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über den Umsetzungsstand der Empfehlungen des 2. Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages in der 17. Wahlperiode (NSU-Untersuchungs- ausschuss) Drucksache 18/710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9686 D c) Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Jan Korte, Dr. André Hahn, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Wirksame Alternativen zum nachrich- tendienstlich arbeitenden Verfassungs- schutz schaffen Drucksache 18/4682 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9686 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele, Irene Mihalic, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Zäsur und einen Neustart in der deutschen Sicherheitsarchitektur Drucksache 18/4690 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9687 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9687 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9689 B Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9690 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9691 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9692 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9693 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9695 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 9696 C Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9697 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9699 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9700 B Wolfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9702 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9704 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) 9705 A Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9705 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9706 B Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Die NVV-Überprüfungskonferenz zum Erfolg führen Drucksache 18/4685 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9708 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die europäische Sicherheitsstruktur retten – Übereinkommen in Gefahr Drucksache 18/4681 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9708 C Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 9708 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 9709 D Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9710 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9711 D Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 9712 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9713 D Dr. Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9714 B Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gute Versorgung am Lebensende sichern – Palliativ- und Hospizversorgung stärken Drucksache 18/4563 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9715 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9715 D Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9717 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 III Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9718 B Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9719 B Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9720 A Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9720 D Dr. Roy Kühne (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9721 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Bestimmungen des Rechts des Energieleitungsbaus Drucksache 18/4655 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9722 D Uwe Beckmeyer, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9722 D Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 9723 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9724 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9725 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9726 C Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/4683 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9727 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9727 D Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 9729 B Dr. Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9730 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9731 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9732 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9733 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9733 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 9653 (A) (C) (D)(B) 101. Sitzung Berlin, Freitag, den 24. April 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 9733 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24.4.2015 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 24.4.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 24.4.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 24.4.2015 Gröhe, Hermann CDU/CSU 24.4.2015 Groth, Annette DIE LINKE 24.4.2015 Grund, Manfred CDU/CSU 24.4.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 24.4.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 24.4.2015 Dr. Högl, Eva SPD 24.4.2015 Hunko, Andrej DIE LINKE 24.4.2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 24.4.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 24.4.2015 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 24.4.2015 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 24.4.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dr. Lauterbach, Karl SPD 24.4.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 24.4.2015 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 24.4.2015 Rebmann, Stefan SPD 24.4.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 24.4.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 24.4.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 24.4.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.4.2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.4.2015 Werner, Katrin DIE LINKE 24.4.2015 Zertik, Heinrich CDU/CSU 24.4.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 932. Sitzung am 27. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Fünftes Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzgebung und anderer Gesetze (5. SGB IV- ÄndG) Der Bundesrat hat ferner nachstehende Entschließung gefasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass im Rahmen der Assis- tierten Ausbildung mit dem vorliegenden Gesetz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Unterstützung förderungsbedürftiger junger Menschen und deren Ausbildungsbetriebe erfolgt. Dadurch könnten mehr erfolgreiche Abschlüsse der Berufsausbildung er- reicht werde. 2. Die Kammern unterhalten, wie auch gesetzlich fest- gelegt, sogenannte Ausbildungsberater. Der Bundes- rat bittet die Bundesregierung, bei der Umsetzung des Gesetzes dafür Sorge zu tragen, dass die Betreuer der Assistierten Ausbildung während der Berufsaus- bildung mit diesen Ausbildungsberatern verstärkt zu- sammenarbeiten. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9734 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 (A) (C) (D)(B) – Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst – Gesetz zur Steigerung der Attraktivität des Diens- tes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BWAttrakt StG) – Gesetz zur Dämpfung des Mietanstiegs auf ange- spannten Wohnungsmärkten und zur Stärkung des Bestellerprinzips bei der Wohnungsvermitt- lung (Mietrechtsnovellierungsgesetz – MietNovG) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, für eine praxistaugliche Ausgestaltung der im Wirt- schaftsgesetz 1954 (WiStrG 1954) enthaltenen Rege- lungen zur unangemessenen Mietpreisüberhöhung Sorge zu tragen, da es sich hierbei nach wie vor um ein notwendiges Instrument zum Schutz der Mieter vor überhöhten Mieten handelt. Bei der erforderli- chen Überarbeitung bietet sich der Rückgriff auf Zif- fer 8 des Beschlusses des Bundesrates vom 7. November 2014, BR-Drucksache 447/14 (Be- schluss), an. Begründung: Nach § 5 Absatz 1 WiStrG 1954 handelt ordnungs- widrig, wer vorsätzlich oder leichtfertig für die Ver- mietung von Räumen zum Wohnen oder damit ver- bundene Nebenleistungen unangemessen hohe Entgelte fordert, sich versprechen lässt oder an- nimmt. Es handelt sich um ein sogenanntes Verbots- gesetz gemäß § 134 BGB, sodass die Erfüllung des Ordnungswidrigkeitstatbestandes durch den Vermie- ter im Sinne eines umfassenden Mieterschutzes zu- gleich zivilrechtliche Rückzahlungsansprüche des Mieters begründen kann. Die von der höchstrichterli- chen Rechtsprechung für die Bestimmung eines „un- angemessenen Entgelts“ an die Tatbestandsmerkmale „Ausnutzung eines geringen Angebots an vergleich- baren Räumen“ geknüpften Voraussetzungen haben jedoch dazu geführt, dass nach einhelliger Meinung die Norm in der heutigen Fassung für die Praxis un- tauglich ist. Die Überarbeitung der oben genannten Norm ist auch nicht durch die im Mietrechtsnovellierungsge- setz vorgesehenen Neuregelungen im BGB zur Be- grenzung der Wiedervermietungsmiete entbehrlich geworden. Da hiernach selbst der vorsätzlich han- delnde Vermieter eine gesetzeswidrig überhöhte Miete nur zurückzahlen muss, wenn der Mieter einen Verstoß gegen die Regelungen der §§ 556d ff. BGB gerügt hat und die zurückverlangte Miete nach Zu- gang der Rüge fällig geworden ist (§ 556g Absatz 2 Satz 1 BGB), sind zum Schutz der Mieter weitere Regelungen im Wirtschaftsgesetz 1954 geboten. – Gesetz zur Bevorrechtigung der Verwendung elektrisch betriebener Fahrzeuge (Elektromobili- tätsgesetz – EmoG) – Gesetz zu dem Abkommen vom 19. September 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik der Philippinen über Soziale Sicherheit – Gesetz zu dem Übereinkommen vom 11. April 2014 über die Beteiligung der Republik Kroatien am Europäischen Wirtschaftsraum Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Internationale Förderung von Kohlekraftwerken beenden auf Drucksache 18/2623 zu- rückzieht. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Zwölfter Bericht der Bundesregierung über die Aktivi- täten des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe und der einzelnen Rohstoffabkommen Drucksachen 18/3725, 18/3890 Nr. 2 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Eine Agenda für den Wandel zu nachhaltiger Entwick- lung weltweit – Die deutsche Position für die Verhand- lungen über die Post 2015-Agenda für nachhaltige Ent- wicklung Drucksachen 18/3604 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.2 Ratsdokument 5096/15 Drucksache 18/4375 Nr. A.1 Ratsdokument 6031/15 Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.3 Ratsdokument 14911/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.4 Ratsdokument 14915/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.3 Ratsdokument 15783/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/3898 Nr. A.13 Ratsdokument 14886/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.4 Ratsdokument 5317/15 Drucksache 18/4152 Nr. A.5 Ratsdokument 5375/15 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 9735 (A) (C) (B) Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/4375 Nr. A.5 EP P8_TA-PROV(2015)0034 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.8 Ratsdokument 17036/1/14 REV 1 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/1048 Nr. A.15 Ratsdokument 7220/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.55 Ratsdokument 11592/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.56 Ratsdokument 11598/14 Drucksache 18/2845 Nr. A.11 Ratsdokument 12867/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3765 Nr. A.14 EP P8_TA-PROV(2014)0066 Drucksache 18/4375 Nr. A.8 EP P8_TA-PROV(2015)0040 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 101. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 25, ZP 5 Vertreibung und Massaker an Armeniern 1915/16 TOP 24 Öffentlich geförderte Beschäftigung TOP 23, ZP 6 Zusammenarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes TOP 26, ZP 7 NVV-Überprüfungskonferenz (Atomwaffensperrvertrag) TOP 27 Palliativ- und Hospizversorgung TOP 28 Recht des Energieleitungsbaus TOP 29 Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dr. h.c. Bernd Fabritius


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Geehrte

    Gäste! Lassen Sie es mich gleich beim Namen nennen:
    Wir gedenken heute des Völkermordes an den Armeni-
    ern, und wir beraten Anträge. Die abscheulichen und
    brutalen Ereignisse vor nunmehr 100 Jahren im Osmani-
    schen Reich sind von meinen Vorrednern bereits be-
    leuchtet worden. Nicht übersehen dürfen wir hier im
    Deutschen Bundestag die unrühmliche Rolle des Deut-
    schen Reiches, das über die Vorgänge bestens informiert
    war und nichts dagegen unternommen hat.

    Daraus erwächst für uns Deutsche heute eine ganz be-
    sondere Verantwortung. Diese gebietet uns erstens, das
    geschehene Grauen niemals zu vergessen, zweitens, die
    bedrückende, aber unzweifelhafte historische Wahrheit
    zu fördern, drittens – und aus meiner Sicht am wichtigs-
    ten –, die Versöhnung zwischen Armenien und der Tür-
    kei voranzubringen.

    Grundlage jeder Versöhnung ist eine wahrheitsgetreue,
    kritische Auseinandersetzung mit der jeweils eigenen Ge-
    schichte, eine ungeschönte historische Wahrhaftigkeit.
    Das wissen gerade auch die deutschen Heimatvertriebe-
    nen sehr genau. Dazu gehört auch die zutreffende Ein-
    ordnung der an den Armeniern verübten Verbrechen.
    Dabei geht es beileibe nicht um bloße juristische Kate-
    gorisierung. Davon zeugt allein schon die intensive De-
    batte der vergangenen Tage. Es geht um Anerkennung
    des Leides in seinem vollen Umfang.

    Der Vorwurf des Völkermordes wiegt schwer. Die
    völkerrechtliche Definition wurde heute schon mehrfach
    zitiert. Diese Definition hat übrigens keinesfalls eine
    zeitlich einschränkende Komponente, etwa erst ab In-
    krafttreten der einschlägigen UN-Konvention im Jahr
    1951. Diese regelt nämlich nur die Konsequenzen für ei-
    nen schrecklichen Sachverhalt, der vor Inkrafttreten die-
    ser Konvention nicht etwa weniger schrecklich gewesen
    ist. Es kommt auch niemand auf die Idee, andere Völker-
    morde vor 1951 mit dem gleichen Argument zu beschö-
    nigen.

    Mit einem solchen Vorwurf geht man nicht leichtfer-
    tig um. Wenn wir jedoch unserer Verpflichtung zur
    Wahrheitsförderung gerecht werden wollen, müssen wir
    aus meiner Sicht anerkennen: Die Vertreibung und Er-
    mordung der Armenier vor 100 Jahren war Völkermord.
    Eine solche Feststellung ist schon allein deshalb so
    wichtig, weil sie die Opfer und deren Nachfahren vor der
    ständig präsenten Relativierung oder gar Leugnung des
    Erlittenen befreit und somit angemessenes – auch ge-
    meinsames – Gedenken und Erinnern ohne Rechtferti-
    gungsnot ermöglicht. Nicht nur aus diesem Grund bin
    ich froh, dass mit dem vorliegenden Koalitionsantrag ein
    Weg begonnen wurde, sich historischen Tatsachen zu nä-
    hern und diese beim Namen zu nennen. Ich verstehe
    auch den Ansatz hinter der gewählten Formulierung. Die
    Aufarbeitung des Geschehens und die Versöhnung zwi-
    schen Armeniern und Türken – unsere Hauptanliegen –
    können nicht bei uns in Deutschland erfolgen. Wir kön-
    nen dafür aber Impulse geben.

    Ich sage ganz aufrichtig: Eine klare Formulierung
    halte ich für unerlässlich, und dafür plädiere ich. Ob ein
    Völkermord als solcher bezeichnet wird oder nicht,
    macht das Geschehene um nichts besser. Beschönigun-
    gen hingegen perpetuieren Unrecht in die Zukunft.
    Schon deswegen ermuntere ich die Türkei, hier etwas
    mutiger zu werden. Gleichzeitig liegt mir viel daran,
    deutlich zu machen, dass sich die Bezeichnung der Ver-
    brechen als Völkermord in keiner Weise gegen die Tür-
    kei oder gar ihre Bevölkerung richtet. Es ist kein Angriff
    auf das Ansehen der modernen Türkei, wenn wir an das
    Leid der Opfer des Völkermords an den Armeniern erin-
    nern und das auch so nennen. Ganz im Gegenteil: Ein
    Staat, der auch zu den dunkelsten Seiten der eigenen Ge-
    schichte steht, zeigt Stärke und wahre Souveränität.

    Gerade wir Deutschen haben unsere Erfahrungen mit
    der Aufarbeitung der eigenen Geschichte gemacht. Vor
    Jahrzehnten hätte kaum jemand zu hoffen gewagt, dass





    Dr. Bernd Fabritius


    (A) (C)



    (D)(B)

    Deutschland – nach der Schoah und den Verbrechen der
    Nazis – im Jahre 2015 nicht nur mit seinen Nachbarstaa-
    ten, sondern gerade auch mit Israel in enger Freund-
    schaft verbunden sein würde. Wir haben gelernt, dass ein
    Prozess der Aufarbeitung auch schmerzhafte Erkennt-
    nisse erfordert. Diese auszuhalten, macht aber stärker.
    Verzögerung wichtiger Aufklärungsarbeit oder gar
    Schönfärberei begangener Verbrechen hingegen ist si-
    cher nicht der richtige Weg, um mit der eigenen Vergan-
    genheit umzugehen.

    Bedauerlich finde ich, dass in der Türkei diesbezüg-
    lich eher das Muster „einen Schritt vor, zwei Schritte zu-
    rück“ zu beobachten war. Das den Armeniern zugefügte
    Leid wird dort inzwischen zwar offener diskutiert; ermu-
    tigenden Signalen aus der türkischen Zivilgesellschaft
    folgen jedoch allzu oft Rückschläge seitens der Regie-
    rung. Jenen, die es wagten, die Wahrheit offen auszu-
    sprechen – und Orhan Pamuk ist nur ein Beispiel –, wur-
    den Strafen angedroht, und wenn der Papst, das
    Europäische Parlament oder der Europarat den Völker-
    mord an den Armeniern als solchen benennen, reagiert
    die türkische Regierung mit wütenden verbalen Ausfäl-
    len und mit Drohungen.

    Die ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen
    Vergangenheit wäre jedoch unabdingbare Voraussetzung
    für einen echten, nachhaltigen Versöhnungsprozess mit
    den armenischen Nachbarn. Von diesen erwarte ich Of-
    fenheit, Versöhnungsbereitschaft und den Verzicht auf
    verbale Rache. Die türkische Regierung fordere ich auf,
    sich offen mit der Vergangenheit des Osmanischen
    Reichs auseinanderzusetzen und eine systematische Auf-
    arbeitung der Ereignisse vor 100 Jahren anzugehen. Das
    wäre letztlich auch im Interesse der Türkei selbst.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich schließe die Aussprache.

Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlagen
auf den Drucksachen 18/4684, 18/4335 und 18/4687 an
die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorge-
schlagen. Die Vorlage auf der Drucksache 18/4335 zum
Tagesordnungspunkt 25 b soll ebenfalls federführend
beim Auswärtigen Ausschuss beraten werden. Sind Sie
damit einverstanden? – Das ist offensichtlich der Fall.
Dann sind die Überweisungen so beschlossen.

Ich möchte Sie dann noch darauf aufmerksam ma-
chen, dass sich der Ältestenrat in seiner gestrigen Sit-
zung darauf verständigt hat, wegen des gesetzlichen
Feiertags am 1. Mai, den wir selbstverständlich nicht auf-
heben wollen, die Frist für die Einreichung von Fragen
zur mündlichen Beantwortung, die üblicherweise freitag-
mittags endet, in der Sitzungswoche vom 4. Mai aus die-
sem Grund auf Donnerstag, den 30. April, 10 Uhr, zu ver-
legen, und frage, ob jemand dagegen Widerspruch
anmeldet. – Das ist nicht der Fall. Dann haben wir auch
das einvernehmlich so festgehalten.
Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt 24:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Sabine
Zimmermann (Zwickau), Jutta Krellmann, Klaus
Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE

Programm für gute öffentlich geförderte Be-
schäftigung auflegen

Drucksache 18/4449
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

Haushaltsausschuss

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache 96 Minuten vorgesehen. – Einen Wider-
spruch dazu sehe ich nicht.

Ich eröffne die Aussprache und erteile zunächst der
Landesministerin Heike Werner das Wort.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katrin Werner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident! Sehr geehrte

    Damen und Herren! Die Beschäftigungslage in Deutsch-
    land zeichnet sich durch drei Dinge aus: einen hohen Be-
    schäftigungsgrad, einen hohen Anteil an niedrig entlohn-
    ter und unsicherer Beschäftigung und einen hohen Anteil
    dauerhaft erwerbsloser Menschen. Trotz der sogenann-
    ten Hartz-IV-Reformen und der derzeit guten Konjunk-
    turlage stagniert die Zahl der Menschen, die länger als
    ein Jahr erwerbslos sind, seit 2011 bei über 1 Million.

    Sehr geehrte Damen und Herren, hinter dieser Zahl
    verbergen sich individuelle Biografien von Menschen,
    die über Jahre hinweg die Erfahrung machen müssen,
    dass sie in der Arbeitswelt nicht gebraucht werden, dass
    ihr Beitrag zum Wohlstand nicht benötigt wird. Das ist
    eine erniedrigende Erfahrung. Ich denke, darüber sind
    wir uns in diesem Haus alle einig. Ich gehe auch davon
    aus, dass wir darin übereinstimmen, dass wir deshalb
    mehr für diese Menschen tun müssen, als dies in der Ver-
    gangenheit der Fall war.

    Es mehren sich auch schon seit längerem die Stim-
    men, nicht nur in der Linken, die Zweifel an der Agenda
    2010 äußern; denn, sehr geehrte Damen und Herren, es
    ist vollkommen richtig, dass nicht mehr Menschen des-
    halb eine Arbeit finden, weil man sie mit Leistungskür-
    zungen zwingt, miese Jobs anzunehmen. Umgekehrt ist
    es ja wohl so, dass die Reformen mit schlecht bezahlter
    Arbeit gut bezahlte Arbeit verdrängt haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was also tun, wenn der einstige Heilsweg sich als Holz-
    weg erweist?

    In den 90er-Jahren hatte sich die richtige Erkenntnis
    durchgesetzt, dass die Arbeitsmarktpolitik die kontinu-
    ierliche Anpassung der beruflichen Qualifikationen an
    die sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt un-
    terstützen muss. Zum Glück wurde mit Hartz IV diese
    aktive Arbeitsmarktpolitik nicht ganz aufgegeben, auch
    wenn ich hinzufügen muss, dass mit Hartz IV das For-





    Ministerin Heike Werner (Thüringen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    dern eindeutig die Oberhand über das Fördern gewonnen
    hat.

    Dabei ist es erwiesen, dass die Instrumente der akti-
    ven Arbeitsmarktpolitik, also berufliche Qualifizierung,
    Einarbeitungszuschüsse, Umschulungen usw., in einer
    bestimmten Situation von Nutzen sein können. Wir wis-
    sen, dass davon vor allem diejenigen profitieren, die
    noch nicht lange erwerbslos sind oder unmittelbar von
    der Arbeitslosigkeit bedroht sind. Deshalb sollten wir an
    diesen Instrumenten festhalten.

    Aber wir müssen uns auch fragen: Was tun wir für
    diejenigen, die schon seit Jahren raus sind aus dem Job?
    Viele von ihnen haben Hunderte Bewerbungen geschrie-
    ben, haben sich weitergebildet oder umschulen lassen.
    Sie haben Bewerbungstrainings mitgemacht, haben sich
    in 1-Euro-Jobs verdingt, haben als Leiharbeiter gejobbt
    oder für ein, zwei Jahre in einem Beschäftigungsprojekt
    gearbeitet. Was sagen wir diesen Menschen? Erzählen
    wir ihnen weiterhin, dass nur die zweite Beschäftigungs-
    maßnahme, die dritte Schulung oder das vierte Bewer-
    bungstraining durchlaufen werden muss und dann ganz
    bestimmt ein fester Arbeitsplatz da sein wird? Ich bitte
    Sie! Das kann nicht unser Ernst sein. Diese Menschen
    wissen ganz genau, genauso gut wie wir hier, dass ihnen
    eine weitere Maßnahme nichts nützen wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es ist gut gemeint, wenn es heißt, dass die Arbeits-
    marktpolitik den Menschen eine Brücke in den ersten
    Arbeitsmarkt bauen soll. Aber in den Ohren derjenigen,
    die schon über viele dieser Brücken gegangen sind, ohne
    dass am anderen Ende ein Arbeitsplatz gestanden hat,
    sind das leere Worte. Ich sage Ihnen: Die Menschen ha-
    ben damit recht. Sie haben recht, wenn sie sagen, dass
    sie einen anständigen Arbeitsplatz wollen, an dem sie
    zeigen können, was in ihnen steckt, an dem sie Bestäti-
    gung erfahren und wo ihre Leistung wertgeschätzt wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn es diese Arbeitsplätze weder in Unternehmen
    noch im öffentlichen Dienst gibt, dann sind wir dazu
    verpflichtet, anderswo ordentliche Arbeitsplätze zu
    schaffen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Manche mögen jetzt einwenden, dass das bereits
    geschieht. Richtig: Wir haben Bürgerarbeit, wir haben
    1-Euro-Jobs. Aber ist das gute Arbeit? Sind das die Ar-
    beitsplätze, die die Menschen brauchen? Von einem gu-
    ten Arbeitsplatz erwarten die Menschen zu Recht, dass
    er anständig entlohnt ist, dass er voll sozialversiche-
    rungspflichtig ist, dass er auf Freiwilligkeit beruht und
    die Chance auf eine dauerhafte Beschäftigung bietet. All
    das bieten die diversen Modelle von Bürgerarbeit gerade
    nicht. Auch das neue Programm von Arbeitsministerin
    Nahles für 10 000 geförderte Arbeitsplätze, das wir
    grundsätzlich begrüßen, erfüllt diese Anforderungen lei-
    der nicht. Die zentrale Schwachstelle dieser Programme
    ist, dass sie denjenigen Menschen, die keine Chance auf
    dem Arbeitsmarkt haben, keine dauerhafte Beschäfti-
    gungsperspektive bieten. Mit Beginn ihrer Beschäfti-
    gung kennen die Menschen schon das Datum, an dem sie
    wieder mit Hartz IV auf der Straße stehen werden. Das
    ist keine Perspektive.


    (Beifall bei der LINKEN)


    So sieht das im Übrigen auch der Chef der Bundes-
    agentur für Arbeit, Herr Weise. Er sagte: „Wir müssen
    feststellen, dass für diese Menschen kein Angebot da
    ist.“ Eine wirkliche Perspektive – auch das hat Herr
    Weise in dieser Woche gesagt – besteht darin, öffentlich
    geförderte Arbeitsplätze zu schaffen, die prinzipiell auch
    von Dauer sein können. Genau dieser Aufgabe stellen
    wir uns in Thüringen.

    Ich möchte dabei eines klarstellen: Mir geht es nicht
    darum, Leistungen für Ausbildung, Qualifizierungen,
    Praktika usw. zurückzufahren. Das ist aber in den letzten
    Jahren im Bund geschehen, was ich ausdrücklich kriti-
    siere. Wir müssen beides tun: die Vermittlung stärken
    und Arbeitsplätze für diejenigen schaffen, die anderwei-
    tig keine realistische Chance auf einen Job haben. Das
    sind nicht wenige Menschen. Nach Auffassung der Bun-
    desagentur für Arbeit hat von den 1 Million Langzeit-
    arbeitslosen in Deutschland nur rund die Hälfte mithilfe
    von Qualifizierungs- und Schulungsangeboten eine
    Chance, auf dem regulären Arbeitsmarkt eine Stelle zu
    bekommen. Weitere 300 000 Langzeitarbeitslose bedürf-
    ten Trainingsmaßnahmen und sind damit vielleicht auf
    mittlere Frist in eine Stelle zu vermitteln. Weitere
    200 000 Menschen haben keinerlei Chance auf dem Ar-
    beitsmarkt, darunter viele Ältere und Menschen mit ge-
    sundheitlichen Einschränkungen. In Thüringen sind das
    20 000 Menschen. Sie beziehen seit 2005 durchgängig
    Hartz IV.

    Dennoch haben viele dieser Menschen immer noch
    den starken Wunsch, sich über Arbeit in die Gesellschaft
    einzubringen. Das zeigt die große Nachfrage, die bereits
    die Ankündigung unseres geplanten Beschäftigungspro-
    gramms für Langzeitarbeitslose ausgelöst hat. Wir müs-
    sen feststellen, dass unter denjenigen, die nachfragen,
    vor allem ältere Menschen sind, deren sogenanntes Ver-
    mittlungshemmnis einzig und allein ihr Alter ist. Wer
    mit 56 oder 57 Jahren erst einmal ein Jahr oder länger
    raus aus dem Job ist, dem helfen keine Qualifizierungs-
    maßnahmen. Kommen dann vielleicht noch gesundheit-
    liche Probleme dazu – zum Beispiel der kaputte Rücken
    bei einem Handwerker oder einer Krankenschwester –,
    dann finden diese Menschen schlicht und einfach keinen
    Arbeitsplatz mehr, selbst dann nicht, wenn sie hochmoti-
    viert und leistungsbereit sind. Diesen Menschen sollten
    wir mit öffentlich geförderter Beschäftigung eine
    Chance geben, sich produktiv einzubringen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Gesellschaft würde davon profitieren.

    Lassen Sie mich eines deutlich sagen: Das ist keine
    Beschäftigungstherapie, sondern das sind produktive Tä-
    tigkeiten, die erfüllt werden können, die unserem Ge-
    meinwohl dienen. In diesem Sinne haben wir in Thürin-
    gen vor zwei Tagen gemeinsam mit der Bundesagentur
    für Arbeit ein Programm für gemeinwohlorientierte Be-
    schäftigungsförderung auf den Weg gebracht. In diesem





    Ministerin Heike Werner (Thüringen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Jahr fördern wir gemeinsam mit der Bundesagentur
    500 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze bei Kom-
    munen, Vereinen, Kirchen, Umweltinitiativen und der-
    gleichen. In den kommenden Jahren wollen wir die Zahl
    erhöhen. Der Bruttolohn liegt bei 1 100 Euro, und die
    Beschäftigungsdauer beträgt bis zu drei Jahre.

    Jetzt werden Sie sagen: Das ist nicht der große Wurf,
    und es entspricht auch nicht eins zu eins dem Antrag,
    den die Linke heute eingebracht hat. – Da kann ich nur
    antworten: Sie haben recht. Wir würden gern mehr Ar-
    beitsplätze fördern, mit höheren Löhnen und längerer
    Laufzeit. Dazu braucht es aber Partner. Das gilt für Thü-
    ringen wie für jedes andere Bundesland. Wir haben in
    Thüringen das Glück, mit der Bundesagentur für Arbeit
    einen Partner zu haben, der unsere Sicht teilt. Es ist bes-
    ser, für diejenigen, die keine Chance mehr auf eine Stelle
    haben, Arbeit zu finanzieren, als sie mit Hartz IV nach
    Hause zu schicken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Warum also nicht passive Leistungen aktiv in Löhne
    umwandeln? Ohne den Bund – das wissen wir alle ganz
    genau – kann kein Bundesland auf dem Arbeitsmarkt
    dauerhaft und substanziell etwas bewegen. Darum hatten
    wir uns über das positive Signal aus dem Bundesarbeits-
    ministerium im Hinblick auf einen Passiv-Aktiv-Trans-
    fer gefreut. Jetzt heißt es leider: Finanzminister Schäuble
    zieht nicht mit. Und in der Tat: Es ist so. Frau Kipping
    hat im Finanzministerium nachgefragt und bekam eine
    entsprechende Antwort.

    Nach Auffassung des Staatssekretärs Kampeter lassen
    sich das Arbeitslosengeld II und die Kosten der Unter-
    kunft nicht in Lohnkostenzuschüsse umwandeln, weil
    – ich zitiere – „eine belastbare Einschätzung über das
    Realisieren der Einsparungen durch Wegfall dieser Leis-
    tungen bei ausgewählten Leistungsempfängern nicht
    möglich ist“.

    Zwei Dinge an dieser Antwort sind bemerkenswert:
    erstens die Auffassung des Finanzministeriums, bei der
    Umwandlung von Hartz-IV-Leistungen in Löhne gehe
    es um Einsparungen. Nein, meine Damen und Herren, es
    geht um Investitionen. Indem wir Löhne statt Hartz IV
    auszahlen, schaffen wir Arbeitsplätze.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Mit der Arbeit in Vereinen, in Kirchengemeinden und in
    Kommunen schaffen diese Menschen Werte, die der Ge-
    sellschaft zugutekommen. Es wäre schön, wenn das
    Bundesfinanzministerium einmal zur Kenntnis nehmen
    würde, dass Arbeit im Gemeinwohlbereich echte Wert-
    schöpfung ist.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zweitens. In der Antwort – dieser Aspekt der Antwort
    ist beachtlich – heißt es sinngemäß, es sei recht kompli-
    ziert, die haushalterischen Auswirkungen der Umwand-
    lung von Hartz-IV-Leistungen in Löhne zu bestimmen.
    Darauf kann ich nur antworten: Sie machen es sich ein
    bisschen einfach. Meine Damen und Herren, wir reden
    hier darüber, Zehntausenden Menschen eine für sie und
    die Gesellschaft sinnvolle Alternative zur Arbeitslosig-
    keit zu erschließen. Und der Finanzminister lässt mittei-
    len, es sei ihm zu aufwendig, die notwendigen Berech-
    nungen anzustellen.


    (Beifall bei der LINKEN – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Unglaublich!)


    Sehr verehrte Damen und Herren, Ihnen liegt der An-
    trag der Linken vor, der die Grundzüge eines Programms
    für öffentliche Beschäftigung enthält. Darin machen wir
    einen konkreten Vorschlag, wie Hartz-IV-Leistungen in
    Lohnleistungen umgewandelt werden können. Dazu
    müssten nicht einmal die Gesetze geändert werden. Mit
    einem Haushaltsvermerk über die gegenseitige De-
    ckungsfähigkeit der verschiedenen Titel der Arbeits-
    marktpolitik wäre es möglich, dass das bei den passiven
    Leistungen nicht ausgegebene Geld für aktive Leistun-
    gen – also die Bezahlung von Arbeit – verwendet wer-
    den kann.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die öffentlich geförderte Beschäftigung gemeinwohl-
    orientierter Arbeit ist eine Win-win-Situation für alle
    Beteiligten. Die Kommunen könnten davon profitieren,
    zum einen durch die eingesparten Kosten der Unter-
    kunft, zum anderen durch die Unterstützung ihrer so-
    zialen Infrastruktur. Sie profitieren auch, weil Kosten
    gespart werden, die durch die Folgen von Langzeitar-
    beitslosigkeit entstehen.

    Sehr geehrte Damen und Herren, ich bitte Sie sehr
    herzlich, dem Antrag der Linken zuzustimmen; denn ge-
    meinwohlorientierte Arbeit über einen Passiv-Aktiv-
    Transfer ist für einen Teil der Langzeitarbeitslosen der
    einzige Weg in Beschäftigung. Die soziale Infrastruktur
    wird durch die erbrachte Arbeitsleistung gestärkt, was
    uns allen zugutekommt. Schließlich werden die öffentli-
    chen Haushalte nachhaltig von den Folgekosten der
    Langzeitarbeitslosigkeit entlastet. Es wäre also in unser
    aller Interesse, wenn sich die Union dieser Einsicht nicht
    länger verschließen würde.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)