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    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank. – Als nächster Redner hat Konstantin

    von Notz das Wort.

    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das zentrale
    Thema der CeBIT in diesem Jahr ist die massive Gefähr-
    dung unserer digitalen Infrastruktur durch Massenaus-
    spähung und IT-Angriffe. Ohne Edward Snowden hätten
    wir heute nicht ansatzweise den Überblick über die tat-
    sächliche Bedrohungslage.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    IT-Sicherheit war immer wichtig. Aber spätestens seit
    Stuxnet, Regin, dem Heartbleed Bug und dem über-
    wachten Handy der Kanzlerin ist völlig klar: Im Bereich
    der IT-Sicherheit brennt in Deutschland die Hütte lich-
    terloh. Ein zentrales Risikoszenario für Betriebs- und
    Geschäftsgeheimnisse, für Kommunikation und Privat-
    heit ist nicht nur die organisierte Kriminalität, es sind
    auch die sich verselbstständigenden Geheimdienste und
    ihnen gefällig zuarbeitende Unternehmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das ist die Ausgangslage auch nach zehn Jahren Bun-
    desinnenministerium unter CDU/CSU-Führung, meine
    Damen und Herren.

    Jeder weiß: Wir brauchen einen verbesserten Grund-
    rechtsschutz der Menschen und eine Erhöhung der IT-Si-
    cherheit für Unternehmen und Behörden. Das sind zwei
    Themen, die man heute nicht mehr trennen kann. Und
    sosehr Ihr Ministerium, Herr de Maizière, in den letzten
    Jahren für die grundrechtsfeindliche Vorratsdatenspei-
    cherung gekämpft hat, so wenig Substanzielles haben
    Sie im letzten Jahrzehnt für den Bereich der IT-Sicher-
    heit vorzuweisen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Zur CeBIT 2015 legen Sie jetzt Ihren übereilten, un-
    reifen Entwurf eines IT-Sicherheitsgesetzes vor, der völ-
    lig zu Recht von allen Seiten kritisiert wird. Weder bringt
    er mehr IT-Sicherheit für Deutschland, noch schafft er
    das notwendige Vertrauen in die Nutzung der Kommuni-
    kationsinfrastruktur unserer Zeit, das Internet. Wer IT-
    Strukturen schützen will, braucht zunächst eine differen-
    zierte Einschätzung der Gefährdungslage; Kollege Korte
    hat es angesprochen. Diese haben Sie bis heute nicht
    vorgenommen.


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Es ist deshalb vielleicht konsequent, aber eben inhalt-
    lich falsch, hier lediglich mit weitgehend unbestimmten
    Verfahrensregelungen um die Ecke zu kommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie denken IT-Sicherheit eben nicht ganzheitlich, son-
    dern stellen hier nur auf den Bereich kritischer Infra-
    strukturen ab. Selbst bei diesen Regelungen springen Sie





    Dr. Konstantin von Notz


    (A) (C)



    (D)(B)

    zu kurz: Vor der eigenen behördlichen Haustüre wird
    nicht gekehrt,


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    nur Unternehmen müssen nach Ihrem Gesetzentwurf
    Meldungen machen, Behörden aber nicht. Wie soll denn
    auf diese Weise das gewünschte Gesamtlagebild der
    IT-Angriffe entstehen und analysiert werden? Das ist
    schlicht unschlüssig, meine Damen und Herren!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es gibt weitere massive Unklarheiten und Widersprü-
    che:

    Niemand weiß derzeit, welche Unternehmen wegen
    kritischer Infrastruktur meldepflichtig werden und wel-
    che eben nicht. Sie wollen das später festlegen. Zu Recht
    will die Wirtschaft aber jetzt wissen, was auf sie zu-
    kommt.

    Niemand weiß, was mit den beim BSI anlandenden
    Daten geschehen soll, also was das BSI mit den Daten
    anfängt und wem es diese Daten eventuell übermittelt.
    Schon alleine die Rechtssicherheit der Unternehmen er-
    fordert hier eine klare gesetzliche Regelung, meine Da-
    men und Herren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Gerold Reichenbach [SPD]: Mit der Begründung können Sie jedes Umweltgesetz wegschießen!)


    Und auch die Gelegenheit zur Harmonisierung, Herr
    Reichenbach, mit der auf EU-Ebene parallel in Verhand-
    lung befindlichen Richtlinie genau zu diesem Thema
    warten Sie nicht ab, sondern Sie schaffen einen nicht
    abgestimmten deutschen Sonderweg. Der Minister lobt
    sich hier auch noch für dieses Vorgehen. Das ist aber an-
    gesichts der Internationalität des Internets und der grenz-
    überschreitenden Vernetzung von IT-Systemen ein schlicht
    abwegiger Ansatz, meine Damen und Herren!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Er hat doch gesagt, es wird europaweit abgestimmt! Sie haben nicht zugehört!)


    Schließlich schaffen Sie mit Ihrem rein reaktiven Ge-
    setz überhaupt keine wirksamen proaktiven Anreize, um
    die Wirtschaft mitzunehmen. Weder gibt es positive An-
    reize, wie beispielsweise Privilegierungen für diejeni-
    gen, die aufgrund praktischer IT-Schutzmaßnahmen tat-
    sächlich etwas vorzeigen können, noch wagen Sie es,
    den umgekehrten Weg zu gehen und beispielsweise
    durch steuernde Maßnahmen wie Haftungsregelungen
    mehr Sicherheit zu fördern. Der Entwurf zeigt hier leider
    ein halbgares Weder-noch, und er wird sein Ziel verfeh-
    len. Das ist für das Jahr 2015, für ein Land wie die Bun-
    desrepublik Deutschland und für einen sensiblen Bereich
    wie den der kritischen Infrastrukturen einfach skandalös
    wenig, meine Damen und Herren!

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Netzwirtschaft und IT-Kommunikation brauchen vor
    allem Vertrauen in die Sicherheit der Infrastruktur. Diese
    Erkenntnis ist richtig. Doch statt endlich dafür zu sorgen,
    geht seit Jahren in Ihrer Verantwortung Vertrauen weiter
    verloren. Das liegt auch daran, dass Sie hier im Entwurf
    das dem Innenministerium unterworfene BSI ins Zen-
    trum des Meldesystems stellen; dies hat der Kollege
    Korte ja angesprochen.

    Das Bundesamt für Sicherheit in der Informations-
    technik ist eben nicht unabhängig, sondern abhängig von
    einem Innenministerium, das die Vorratsdatenspeiche-
    rung fordert, den Ankauf von Sicherheitslücken billigt,
    eine zumindest unklare Haltung zum Thema Verschlüs-
    selung hat und ihm, also dem BSI, aufgibt, Bundestroja-
    nersoftware zu basteln. Das kann so nicht weitergehen.
    Das BSI muss endlich in zentralen Aufgabenbereichen
    unabhängig werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Und diese Bundesregierung muss sich endlich effekti-
    ven inhaltlichen Maßnahmen für mehr IT-Sicherheit zu-
    wenden. Die Vorschläge dafür liegen längst auf dem
    Tisch, und namhafte deutsche Staatsrechtler haben Ihnen
    die verfassungsrechtliche Verpflichtung des Gesetzge-
    bers zum umfassenden Schutz unserer digitalen Infra-
    strukturen in einer denkwürdigen Anhörung im Aus-
    schuss ins Stammbuch geschrieben: Wir brauchen eine
    Abkehr von der globalen Massenüberwachung und von
    weltweiten IT-Eingriffen durch Geheimdienste, auch
    durch deutsche.

    Sie wollten doch Deutschland zum Verschlüsselungs-
    land Nummer eins machen. Ja, dann sorgen Sie dafür,
    dass durchgehende Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen
    endlich Standard werden!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Fördern Sie konsequent Open-Source-Technologien,
    und sorgen Sie dafür, dass zentrale Softwarekomponen-
    ten eine grundlegende Prüfung der Quellcodes durchlau-
    fen, Herr de Maizière! Statt Blackboxsystemen brauchen
    wir inhaltlich geprüfte Sicherheit wenigstens in den zen-
    tralen Komponenten der Webinfrastruktur.

    Und: Der Staat darf eben nicht, wie von Ihnen ge-
    plant, zum Hehler von Sicherheitslücken werden.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dieser Markt gehört international geächtet und nicht
    durch Staatsknete gefördert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Schließlich: Hören Sie endlich auf, die EU-Daten-
    schutzrechtsreform weiter zu behindern und zu verwäs-
    sern! Sie ist ein elementarer Baustein für die IT-Sicher-
    heit.





    Dr. Konstantin von Notz


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sie haben aus Ihrem Gesetzentwurf die Regelung zur
    „Vorratsdatenspeicherung durch die Hintertür“ nach
    massiver Kritik wieder herausgenommen. Aber wer bür-
    gerrechtliche Einsicht dieser Großen Koalition erwartet
    hat, wird wieder einmal enttäuscht; denn Sie von Union
    und SPD haben gemeinsam und unbelehrbar die Vorrats-
    datenspeicherung durch die Vordertür des Bundestages
    nun wieder hereingetragen. Sigmar Gabriel hat sich in
    den letzten Tagen nicht nur als irrlichtender Vizekanzler
    gegen Bürgerrechte einen Namen gemacht –



Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege, Sie müssen zum Schluss kommen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


– ich komme zum Schluss, Frau Präsidentin –, er hat
nicht nur die Glaubwürdigkeit seines eigenen Minister-
kollegen beschädigt, er hat als Wirtschaftsminister of-
fenbar auch nicht verstanden, welchen fundamentalen
Stellenwert Vertrauen in die digitale Welt heute hat –
Vertrauen, das Ihr ungenügender Gesetzentwurf leider
nicht wiederherzustellen vermag. Das ist ungenügend.

Ganz herzlichen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Als nächster Redner hat der Kollege Stephan Mayer

    von der CDU/CSU das Wort.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Christina Kampmann [SPD])