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    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    Sitzung ist eröffnet.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 17 auf:

    Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhö-
    hung der Sicherheit informationstechnischer
    Systeme (IT-Sicherheitsgesetz)

    Drucksache 18/4096
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur
    Ausschuss Digitale Agenda
    Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 der GO

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache 96 Minuten vorgesehen. Gibt es dazu
    Widerspruch? – Das ist nicht der Fall. Dann ist das so
    beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache. Für die Bundesregierung
    erhält als erster Redner das Wort Dr. Thomas de
    Maizière, Bundesminister des Innern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister des In-
    nern:

    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Meine Damen und Herren! Der kluge Mann und die
    kluge Frau bauen vor. Das gilt schon seit Menschenge-
    denken. Wir errichten Deiche, um uns bestmöglich vor
    den Gefahren eines Hochwassers zu schützen, in den
    Bergen befestigen wir Abhänge, damit sie nicht auf Stra-
    ßen rutschen, wir legen Vorräte an und legen einen Not-
    groschen für den Ernstfall zurück. Kurz: Es liegt in der
    Natur des Menschen, Vorsorge zu treffen. In der digita-
    len Welt sollte es nicht anders sein. Digitale Infrastruktu-
    ren und IT-Systeme sind das Rückgrat unserer modernen
    Gesellschaft. Durch sie entstehen in nahezu allen Le-
    bensbereichen neue Potenziale, Freiräume und Syner-
    gien. Gleichzeitig wächst aber die Abhängigkeit von die-
    sen Systemen und damit auch die Bedeutung der
    Verfügbarkeit und Sicherheit der Systeme. Der techni-
    sche Fortschritt hat uns also ein Stück weit verwundbar
    oder verwundbarer gemacht, auch durch die digitale
    Welt.

    Das Bundesamt für Sicherheit in der Informations-
    technik geht davon aus, dass allein in Deutschland mehr
    als 1 Million Internetrechner Teil eines sogenannten
    Botnetzes ist. Das bedeutet, dass sie jederzeit für IT-
    Angriffe missbrauchbar sind, ohne dass das der Betrei-
    ber bemerkt. Mehr als 250 Millionen Varianten von
    Schadprogrammen sollen heute schon in Umlauf sein,
    und täglich kommen über 300 000 neue Varianten hinzu.
    Erfolgreiche technische Dienste und zuverlässige An-
    wendungen im Internet brauchen Vertrauen in die Si-
    cherheit der IT-Systeme.

    Wir beraten heute in erster Lesung über einen Gesetz-
    entwurf, der diesem Ziel dient und zwei wichtige Be-
    standteile enthält. Erstens. Wir ergreifen Maßnahmen
    zum Schutz unserer kritischen Infrastrukturen. Das sind
    die Teile unserer Netze, die für unser Leben von zentra-
    ler Bedeutung sind, wie die Energieversorgung, die Was-
    serversorgung, die Geldversorgung, der Verkehr, die
    Gesundheitsversorgung und viele andere Bereiche. Si-
    cherheit bedeutet hier, dass die Netze verfügbar sind,
    dass sie schlicht funktionieren, dass sie ohne Störungen
    betrieben werden können. Deshalb werden wir die Be-
    treiber solcher kritischen Infrastrukturen mit dem Gesetz
    verpflichten, Mindeststandards an IT-Sicherheit einzu-
    halten und erhebliche IT-Sicherheitsvorfälle an das Bun-
    desamt für Sicherheit in der Informationstechnik zu mel-
    den. Diese Informationen werden ausgewertet und
    anschließend anderen, ähnlichen Betreibern kritischer
    Infrastrukturen zur Verfügung gestellt, damit diese sich
    wappnen oder eingetretene Schäden beseitigen können.
    Sie können dann ihrerseits zielgerichtete Maßnahmen
    zum Schutz der Infrastruktur ergreifen, noch bevor sie
    selbst zum Opfer eines entsprechenden Angriffs werden,
    oder, wenn sie es bereits geworden sind, gemeinsam mit
    anderen den Schaden beheben.

    Der zweite wichtige Baustein betrifft Maßnahmen,
    die auch andere in Deutschland betriebene IT-Systeme
    sicherer machen. Ich will drei dieser Maßnahmen nen-
    nen:





    Bundesminister Dr. Thomas de Maizière


    (A) (C)



    (D)(B)

    Erstens. Wir verpflichten die Betreiber von Websei-
    ten, zum Beispiel von Onlineshops, ihre IT-Systeme
    durch wirksame und zeitgemäße Vorkehrungen vor dem
    unerlaubten Zugriff zu schützen. Damit wollen wir ver-
    hindern, dass über unzureichend geschützte Webserver
    Viren, Trojaner und andere Schadprogramme verbreitet
    werden.

    Zweitens. Wir werden Telekommunikationsunterneh-
    men verpflichten, ihre Kunden zu warnen, wenn sie be-
    merken, dass der Anschluss des Kunden für Angriffe
    missbraucht wird. Gleichzeitig sollen sie ihre Kunden
    auf mögliche Wege zu deren Abwehr hinweisen. Viele
    Telekommunikationsunternehmen machen das schon
    heute, aber eben nicht alle.

    Drittens. Wir wollen dem Bundesamt für Sicherheit in
    der Informationstechnik die Erlaubnis geben, bestimmte
    IT-Produkte auf ihre IT-Sicherheit zu überprüfen und die
    Ergebnisse bei Bedarf auch zu veröffentlichen. Das wird
    die Transparenz der Sicherheit von IT-Produkten erhö-
    hen und zu mehr Akzeptanz der IT-Sicherheit als eigen-
    ständigem Wert eines IT-Produktes führen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, was wir mit diesen Maß-
    nahmen machen, ist nichts anderes, als dass wir eta-
    blierte und bewährte Maßnahmen aus der sogenannten
    analogen Welt in die sogenannte digitale Welt übertra-
    gen. Wir stellen in der analogen Welt Mindestanforde-
    rungen für Lebensmittel und Haushaltsgeräte auf. Wir
    machen das genauso bei Banken und Finanzdienstleis-
    tern im Bereich des Risikomanagements. Wir verlangen
    sogar von Lebensmittelbetrieben, dass sie bei Gefahren
    für die Gesundheit die Bevölkerung gegebenenfalls öf-
    fentlich warnen und ihre Lebensmittel aus den Regalen
    zurückziehen. Im Flugverkehr schreiben wir Meldungen
    über sicherheitsrelevante Vorfälle an das Luftfahrt-Bun-
    desamt vor. Seit langer Zeit verpflichten wir Grund-
    stückseigentümer, im Winter auf ihren Gehwegen zu
    streuen, um Unfälle von Personen zu vermeiden. Nichts
    anderes machen wir jetzt im Bereich der IT.

    Viele Menschen haben den Eindruck, dass die Einhal-
    tung und Durchsetzung von Recht und Ordnung in der
    digitalen Welt unerreichbar seien. Die Digitalisierung sei
    zu dynamisch, der Cyberraum zu global, die Amerikaner
    seien zu stark; da könne man halt nichts machen. Ich
    sehe das anders. Auch wenn man im Internet in einer
    Millisekunde scheinbar jeden Ort der Welt erreichen
    kann: Es gibt ein physisches Netz in Deutschland, es gibt
    IT-Systeme, die hier in Deutschland betrieben und ange-
    boten werden. Sie unterliegen dem deutschen Recht, und
    damit können wir auch Regeln für diese Systeme aufstel-
    len.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Gleichzeitig handeln wir auch international. In Eu-
    ropa arbeiten wir parallel zu dem Gesetzentwurf, den wir
    ab jetzt beraten, an dem Zustandekommen einer Richtli-
    nie für die Netzwerk- und Informationssicherheit in der
    Europäischen Union, an der sogenannten NIS-Richtlinie.

    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist mal eine Taktik, ja!)


    Auch hier sollen unter anderem EU-weite Mindestanfor-
    derungen für Betreiber kritischer Infrastrukturen aufge-
    stellt werden. Auch hier sind Meldeverfahren hinsicht-
    lich kritischer Sicherheitsvorfälle vorgesehen.

    Was wir in diesem Fall also machen, ist nicht, zu war-
    ten, dass Europa uns eine Vorgabe macht, und diese dann
    irgendwie zögerlich und auf Druck der EU mit Fristver-
    säumung usw. umzusetzen. Diese Zeit haben wir in der
    schnellen Welt des Internets nicht. Was wir heute ma-
    chen, ist, wenn Sie so wollen, eine vorweggenommene
    Umsetzung einer künftigen Richtlinie. Damit das klappt,
    sind wir in engstem Kontakt mit der EU-Kommission
    und natürlich mit dem Rat, damit das Ganze so kompati-
    bel ist, dass es nachher auch zusammenpasst.

    Trotzdem geht das alles nur gemeinsam – in Europa
    und in Deutschland. Der Gesetzentwurf sieht ein Wech-
    selspiel zwischen Unternehmen und Behörden vor: Mel-
    den und Warnen, Standards und Sicherungsmaßnahmen
    entwickeln. Das alles funktioniert nämlich nur, wenn
    man zusammenarbeitet. Auch das ist ein Prinzip, das
    hinter den hier vorgelegten Regelungen steckt. Wir wol-
    len auch bei der IT-Sicherheit eine neue Form der Ko-
    operation mit der Wirtschaft; denn wir als Aufsichtsbe-
    hörde wollen nicht nur Vorschriften machen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ein letzter Gedanke. Die Sicherheit unserer IT-Sys-
    teme soll auch ökonomisch dem Standort Deutschland
    und dem Standort Europa dienen. Das haben wir zum
    Beispiel von Standards in der Umweltpolitik gelernt. IT-
    Sicherheit made in Germany soll nicht nur unsere Netze
    sicherer, sondern auch unsere Wirtschaft erfolgreicher
    machen.

    Meine Damen und Herren, wir wollen die deutschen
    IT-Systeme zu den sichersten in der Welt machen. Der
    vorgelegte Entwurf eines IT-Sicherheitsgesetzes, den wir
    ab heute beraten, ist dazu ein erster und wichtiger
    Schritt.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Als nächster Redner hat Jan Korte von

der Fraktion Die Linke das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jan Korte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Eine Bemerkung vorweg, weil alle bedeutenden Innen-
    politiker des Bundestages hier versammelt sind: Ich
    freue mich darüber, dass heute die rot-rot-grüne Landes-
    regierung in Thüringen das V-Leute-Unwesen abge-
    schaltet hat.


    (Beifall bei der LINKEN)






    Jan Korte


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das ist ein guter Tag für den Rechtsstaat, die Demokratie
    und die öffentliche Sicherheit.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Ein schlechter Tag für Thüringen, Herr Korte!)


    – Ich wollte die Freude mit Ihnen teilen. Geteilte Freude
    ist doppelte Freude.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Aber nun zum Thema. Das IT-Sicherheitsgesetz wird
    auch von der Fraktion Die Linke als grundsätzlich sinn-
    voll erachtet,


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Damit können Sie Ihre Rede beenden! Das Wichtigste ist gesagt!)


    um die kritischen Infrastrukturen in den Bereichen Ener-
    gie, Wasser, Verkehr und in anderen Bereichen zu schüt-
    zen. Das wird von uns durchaus anerkannt. Allerdings
    kommen jetzt die Probleme, und deswegen will ich an
    Ihrer Vorlage Folgendes engagiert kritisieren:

    Erstens. Wir bräuchten, bevor wir in diese Beratung
    einsteigen, eigentlich eine detaillierte Bestandsauf-
    nahme:


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist das!)


    Welche digitalen Infrastrukturen sind eigentlich gegebe-
    nenfalls wann betroffen? Denn man muss es sich kaska-
    denartig vorstellen – nehmen Sie ein Energieversor-
    gungsunternehmen, das angegriffen wird –: Was hat das
    im Detail dann für Folgen für die untergeordneten Berei-
    che? Das wäre eine erste Frage, die wir angehen müssen.

    Das Grundproblem bei Ihrer Vorlage und bei Ihrem
    Denken insgesamt im Bereich von IT-Sicherheit und an-
    derem ist aber, dass das Ganze zu sehr aus der Perspek-
    tive des staatlichen Sicherheitsapparates gesehen wird;
    das ist der Kern auch Ihres Gesetzentwurfs. Ein Grund-
    problem bei Ihrer Vorlage ist, dass dort die Frage von
    Datenschutz und anderem zu untergeordnet ist, liebe
    Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens. Bei einem Gesetzentwurf und all dem, was
    daraus folgt, ist die entscheidende Frage, die zu betrach-
    ten ist, natürlich die Personalfrage. Was in diesem
    Gesetzentwurf zum Personal vorgesehen wird, ist nun
    wirklich der Kracher. Bei Ihrem IT-Sicherheitsgesetz
    profitieren, was den Aufwuchs an Stellen angeht, insbe-
    sondere diejenigen, die seit Snowden beim Datenschutz
    und bei der IT-Sicherheit grandios versagt haben bzw.
    grandios versagen wollten. Ausgerechnet die profitieren
    davon.

    Ich will es konkret machen. Beim Bundesamt für Si-
    cherheit in der Informationstechnik, BSI – ich komme
    darauf später noch zu sprechen –, soll es einen Auf-
    wuchs von 115 bis 216 Stellen geben. Beim Bundeskri-
    minalamt soll es einen Aufwuchs von 48 bis 78 Stellen
    geben. Jetzt wird es selbst für Ihre Verhältnisse wirklich
    sehr schräg: Beim Bundesamt für Verfassungsschutz soll
    es einen Aufwuchs von 26 bis 48 Stellen geben, und
    – genauso gut – beim BND sollen bis zu 30 Stellen ent-
    stehen. Ausgerechnet bei den Geheimdiensten, die in
    Teilen eher für IT-Unsicherheit und nicht für IT-Sicher-
    heit stehen, gibt es massive Aufwüchse. Das kann doch
    nicht wahr sein, wenn wir über so etwas reden.


    (Beifall bei der LINKEN – Clemens Binninger [CDU/CSU]: Mannomann!)


    Ich fand diese Argumente schon überzeugend.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Da waren Sie der Einzige!)


    – Ganz ruhig bleiben! – Es gibt noch überzeugendere. Es
    wird noch viel obskurer. Das werden Sie feststellen,
    wenn Sie sich jetzt einmal anschauen, was demgegen-
    über eigentlich bei der Bundesbeauftragten für den Da-
    tenschutz an Stellenaufwuchs vorgesehen ist. Das sind
    gerade mal lächerliche zwei bis sieben Stellen. Das ist
    zunächst einmal eine Frechheit gegenüber der Bundes-
    beauftragten für den Datenschutz, Ihrer Exkollegin
    Andrea Voßhoff, und das ist in der Tat ein materielles
    Symbol dafür, dass Sie die Zeichen der Zeit schlicht
    nicht erkannt haben. So einfach ist das.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Man muss mir wirklich einmal erklären, welche
    Schutzfunktion für die informationelle Selbstbestim-
    mung eigentlich die Geheimdienste haben – spätestens
    in den letzten zwei Jahren, nach Snowden. Das müsste
    mir einmal jemand erklären, am besten der Bundesin-
    nenminister.

    Wenn wir das zusammenfassen – zwei bis sieben Stel-
    len für den Datenschutz bei der Datenschutzbehörde ge-
    genüber Dutzenden von Stellen bei den Sicherheitsbe-
    hörden –, dann ist das das ganze Sinnbild für Ihre
    verfehlte Politik. An dem Stellenplan kann man erken-
    nen: Die Wahrheit ist immer konkret. Deswegen ist Ihr
    Entwurf nicht sinnvoll.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nach diesen eigentlich schon bemerkenswert ein-
    leuchtenden Argumenten noch ein drittes Argument.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Vielleicht mal ein überzeugendes!)


    Schauen wir uns das BSI an, das zu einer Zentralstelle
    weiterentwickelt werden soll. Richtig wäre doch, hier
    zunächst einmal eine grundsätzliche Debatte über die
    Frage zu führen: Was ist denn eigentlich die Rolle des
    BSI, und was sind seine Aufgaben? Darüber müssten wir
    doch hier erst einmal ganz grundsätzlich diskutieren.

    Einen Hinweis will ich dann doch geben: Dankens-
    werterweise hat netzpolitik.org gerade veröffentlicht,
    dass das BSI angeblich – es wird wohl so sein – an der
    Entwicklung des Staatstrojaners beteiligt war. Das ist na-
    türlich ein ganz dolles Ding und führt nicht dazu, dass es
    bei den Bürgerinnen und Bürgern auch nur ansatzweise
    Vertrauen in das BSI geben kann; denn – da muss man
    historisch einen Schritt zurückgehen – das BSI ist be-





    Jan Korte


    (A) (C)



    (D)(B)

    kanntermaßen eine Ausgründung aus dem BND gewe-
    sen. Deswegen sagt die Linke: Wir brauchen hier eine
    Generalüberprüfung der Rolle des BSI, wir brauchen vor
    allem eine Offenlegung des Tätigkeitsberichts – der
    sollte nicht eingestuft sein –, und wir brauchen hier eine
    grundsätzliche Debatte darüber, was wir mit dem BSI ei-
    gentlich anfangen wollen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In diesem Zusammenhang will ich – durchaus im
    Sinne des BSI, wie ich glaube – etwas anmerken. Das
    BSI ist dem Bundesinnenministerium untergeordnet,
    was zu Recht immer kritisiert wird, aber natürlich eine
    bestimmte Linie in der inneren Sicherheit hat. Insofern
    wäre es doch, glaube ich, im Zuge der Beratung über das
    IT-Sicherheitsgesetz eine hervorragende Idee, darüber
    nachzudenken, wie wir zunächst einmal die Unabhän-
    gigkeit des BSI herstellen können. Wir haben das gerade
    erst vor kurzem bei der Bundesbeauftragten für den Da-
    tenschutz gelöst, indem wir das BfDI zu einer obersten
    Bundesbehörde gemacht haben. Es wäre doch wirklich
    ein Fortschritt, das BSI dem Zugriff des Innenministe-
    riums zu entziehen, was grundsätzlich sinnvoll ist, und
    es zu einer obersten Bundesbehörde zu machen, um eine
    wirkliche Unabhängigkeit herzustellen. Das wäre etwas,
    was wirklich sinnvoll wäre.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich fasse zusammen: Ein IT-Sicherheitsgesetz ist eine
    grundsätzlich gute Idee; das ist anzuerkennen. Die Aus-
    führung, so wie Sie sie angehen, ist leider mangelhaft.
    Wenn Sie allerdings jetzt im Zuge der Beratung auf die
    Hinweise der Opposition hören würden und könnten,
    dann könnte es ein fortschrittliches IT-Sicherheitsgesetz
    geben, und wir hätten im Bereich der Innenpolitik ein-
    mal etwas Richtiges im Falschen erreicht.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der LINKEN)


    Solange aber die Bundesregierung bei der staatlichen
    Ausspähung und Kompromittierung von IT-Systemen
    mitmacht oder sie zumindest hinnimmt, ohne etwas da-
    gegen zu tun, so lange befindet sie sich auf der Seite der
    Gefährder von IT-Sicherheit. Wenn Ihnen IT-Sicherheit
    also so doll am Herzen liegt, wie Sie es gerade engagiert
    vorgetragen haben, dann fordere ich Sie auf, die Seiten
    zu wechseln und unsere Vorschläge aufzunehmen. Dann
    würden wir ein ganzes Stück weiterkommen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)