Rede:
ID1807702200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 74
    1. die: 4
    2. und: 4
    3. für: 4
    4. der: 3
    5. Tagesordnungspunkt: 2
    6. Arbeit: 2
    7. ist: 2
    8. zum: 2
    9. Ich: 1
    10. schließe: 1
    11. Aussprache.Ich: 1
    12. rufe: 1
    13. den: 1
    14. 23: 1
    15. auf:Beratung: 1
    16. des: 1
    17. Antrags: 1
    18. Abgeordneten: 1
    19. KatjaKipping,: 1
    20. Sabine: 1
    21. Zimmermann: 1
    22. Ernst,: 1
    23. weiterer: 1
    24. Abgeordneter: 1
    25. FraktionDIE: 1
    26. LINKEGute: 1
    27. eine: 1
    28. sanktionsfreie: 1
    29. Mindest-sicherung: 1
    30. statt: 1
    31. Hartz: 1
    32. IVDrucksache: 1
    33. 18/3549Überweisungsvorschlag:Ausschuss: 1
    34. Soziales: 1
    35. FinanzausschussAusschuss: 1
    36. Familie,: 1
    37. Senioren,: 1
    38. Frauen: 1
    39. JugendAusschuss: 1
    40. GesundheitDie: 1
    41. Stimmung: 1
    42. erkennbar: 1
    43. friedlich.: 1
    44. Es: 1
    45. wäre: 1
    46. den-noch: 1
    47. ganz: 1
    48. schön,: 1
    49. wenn: 1
    50. Schichtwechsel: 1
    51. nächs-ten: 1
    52. zügig: 1
    53. Abschluss: 1
    54. gebrachtwerden: 1
    55. könnte,: 1
    56. damit: 1
    57. ich: 1
    58. erste: 1
    59. Rednerin: 1
    60. aufrufenkann.: 1
    61. Das: 1
    62. in: 1
    63. diesem: 1
    64. Fall: 1
    65. Kollegin: 1
    66. Katja: 1
    67. Kipping,die: 1
    68. jetzt: 1
    69. Fraktion: 1
    70. Die: 1
    71. Linke: 1
    72. das: 1
    73. Wort: 1
    74. erhält.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/77 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 77. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 22: Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: zur UN-Klima- konferenz in Lima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7383 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7383 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 7386 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 7387 B Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7388 C Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7389 D Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7391 B Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7392 C Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7394 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7394 D Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7396 A Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7397 B Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Arbeit und eine sanktions- freie Mindestsicherung statt Hartz IV Drucksache 18/3549 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7398 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7398 B Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7399 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 7400 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 7402 D Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 7403 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7405 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7406 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7406 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7408 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7408 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7409 C Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7410 C Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7412 A Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 7413 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7414 A Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Regionale Wirtschaftspolitik – Die richtigen Weichen für die Zukunft stel- len Drucksache 18/3404 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Koordinierungsrahmen der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regio- nalen Wirtschaftsstruktur“ ab 1. Juli 2014 Drucksache 18/2200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 C Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 D Thomas Nord (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7417 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7417 D Markus Tressel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7418 D Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7420 A Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Harald Ebner, Nicole Maisch, Friedrich Ostendorff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Gentechnik-Anbau- verbot bundeseinheitlich und konsequent umsetzen Drucksache 18/3550 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7421 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7421 A Kees de Vries (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7422 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7423 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 7423 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 7424 C Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7425 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7427 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7428 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 7429 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7429 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7383 (A) (C) (D)(B) 77. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7429 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 19.12.2014 Becker, Dirk SPD 19.12.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 19.12.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 19.12.2014 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 19.12.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 19.12.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 19.12.2014 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Jung, Andreas CDU/CSU 19.12.2014 Kaczmarek, Oliver SPD 19.12.2014 Kassner, Kerstin DIE LINKE 19.12.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 19.12.2014 Kovac, Kordula CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 19.12.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 19.12.2014 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 19.12.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 19.12.2014 Petry, Christian SPD 19.12.2014 Pilger, Detlev SPD 19.12.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Schiewerling, Karl CDU/CSU 19.12.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 19.12.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 19.12.2014 Tank, Azize DIE LINKE 19.12.2014 Tillmann, Antje CDU/CSU 19.12.2014 Vogler, Kathrin DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 19.12.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 19.12.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 19.12.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2014 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Titel 671 01 – Erstattung an Dritte für die Durchführung der Fluggast- und Reisege- päckkontrollen – bis zur Höhe von 26 Mio. Euro Drucksachen 18/2885, 18/3108 Nr. 1 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Evaluationsbericht 2013 der Deutschen Welle Drucksache 17/14285 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7430 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 (A) (C) (D)(B) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3110 Nr. A.2 EuB-BReg 75/2014 Innenausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.3 Ratsdokument 10060/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.4 Ratsdokument 10062/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.5 Ratsdokument 10063/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.2 Ratsdokument 10297/14 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/544 Nr. A.24 Ratsdokument 17509/13 Drucksache 18/2533 Nr. A.26 Ratsdokument 12184/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/3362 Nr. A.9 Ratsdokument 14590/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3362 Nr. A.13 EP P8_TA-PROV(2014)0041 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/3362 Nr. A.14 Ratsdokument 14755/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.15 Ratsdokument 14757/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.16 Ratsdokument 14758/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/1935 Nr. A.13 Ratsdokument 10108/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.65 Ratsdokument 12570/14 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. A.186 Ratsdokument 13002/13 Drucksache 18/419 Nr. A.187 Ratsdokument 13920/13 Drucksache 18/419 Nr. A.194 Ratsdokument 16118/13 Drucksache 18/419 Nr. A.195 Ratsdokument 16171/13 Drucksache 18/419 Nr. A.196 Ratsdokument 16348/13 Drucksache 18/642 Nr. A.14 Ratsdokument 5634/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.18 EP P7_TA-PROV(2014)0128 Drucksache 18/2055 Nr. A.12 Ratsdokument 10582/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.14 Ratsdokument 10679/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.68 Ratsdokument 10648/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.71 Ratsdokument 12425/14 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 77. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Regierungserklärung zur UN-Klimakonferenz TOP 23 Gute Arbeit und sanktionsfreie Mindestsicherung TOP 24 Regionale Wirtschaftspolitik TOP 26 Gentechnik-Anbauverbot Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thomas Gebhart


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! In Lima hat mir am Rande der Konferenz ein junger
    Mann aus Bangladesch geschildert, wie insbesondere die
    Menschen, die dort an der Küste leben, bereits heute un-
    ter den Auswirkungen des Klimawandels leiden, weil
    sich etwa die Stürme häufen und intensiver werden. Dies
    ist nur ein Beispiel von vielen. Der Klimawandel verän-
    dert die Lebensbedingungen auf dieser Erde. Die War-
    nungen der Wissenschaftler liegen auf dem Tisch. Wir
    müssen das Klima schützen, und es braucht Maßnah-
    men, um den Klimawandel insgesamt auf ein Maß zu be-
    grenzen, das als verantwortbar gilt. Dies ist für uns
    Christdemokraten ein Kernanliegen unserer Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der Klimawandel ist ein weltweites Problem. Wir al-
    lein können es nicht lösen. Auf uns entfallen gut 2 Pro-
    zent der weltweiten Emissionen. Das ist ein globales
    Problem, deshalb muss es auf die Tagesordnung der
    Weltpolitik. Deswegen ist es richtig, dass die Vereinten
    Nationen jedes Jahr zu diesen weltweiten Klimakonfe-
    renzen einladen. Es gibt keine vernünftige Alternative
    dazu.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir brauchen diese Konferenzen. Wir müssen verabre-
    den, was möglich ist, und das Ziel bleibt richtig: Wir
    brauchen im nächsten Jahr einen weltweiten Vertrag
    über den Klimaschutz. Lima war ein Schritt in diese
    Richtung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch ich möchte ausdrücklich der deutschen Delega-
    tion, denjenigen, die dort für Deutschland und für die
    Europäische Union verhandelt haben, den Beamten aus
    den Ministerien, danken. Sie haben eine großartige Ar-
    beit geleistet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie des Abg. Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Wir brauchen diese Konferenzen. Gleichwohl hat
    Lima einmal mehr gezeigt, dass es Grenzen dessen gibt,
    was diese Konferenzen leisten können. Wir haben das
    förmlich spüren können, als wir Samstagnachmittag in
    diesem großen Zelt zusammensaßen. Die Delegationen
    aller Länder waren vertreten, zwei Wochen nach Beginn
    der Konferenz, 18 Stunden nach dem eigentlichen Ende
    der Konferenz. Man dachte, jetzt wäre endlich ein Kom-
    promiss gefunden. Er war schon abgeschwächt. Es sollte
    zu einer Entscheidung kommen, und dann haben sich
    reihenweise Länder zu Wort gemeldet – von Tuvalu über
    Malaysia bis hin zu China –, die gesagt haben: Wir sind
    nicht einverstanden. – Man konnte spüren, wie die unter-
    schiedlichen Interessen der Länder aufeinanderprallen:
    der Länder, die für weitgehenden Klimaschutz streiten,
    der Länder, die vor allem wirtschaftliche Entwicklung
    wollen, und wiederum anderer Länder, die vor allem fi-
    nanzielle Hilfen wollen, um sich an die Folgen des Kli-
    mawandels anpassen zu können.

    Wir haben es also bei den 196 Ländern, die dort ver-
    treten sind, mit unterschiedlichen Interessen zu tun.
    Hinzu kommt: Bei diesen Verhandlungen gilt das Ein-
    stimmigkeitsprinzip; das heißt, Entscheidungen können
    immer nur im Konsens getroffen werden. Das macht den
    Prozess unglaublich zäh. Deswegen sage ich ganz klar:
    Wer von diesen Konferenzen, so wichtig sie sind, den
    ganz großen Wurf erwartet, der wird enttäuscht werden.
    Wer von diesem Vertrag – wir alle hoffen, dass wir ihn
    im nächsten Jahr bekommen; er ist wichtig – den ganz
    großen Wurf erwartet, wird enttäuscht werden. Wir brau-
    chen diese Konferenzen; aber sie alleine können die Pro-
    bleme nicht lösen. Wir brauchen mehr als diese Konfe-
    renzen. Da stellt sich natürlich die Frage: Was muss
    hinzukommen?


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vernünftige nationale Politik wäre einmal eine Idee!)


    Ich bin überzeugt, dass wir das Problem nur dann lö-
    sen können, wenn es uns gelingt, diesen Grundkonflikt
    aufzulösen, wenn es uns gelingt, die Interessengegen-
    sätze zu überwinden, wenn es uns gelingt, Umwelt- und
    Klimaschutz auf der einen Seite und Wohlstand und Ent-
    wicklung auf der anderen Seite vernünftig zusammenzu-
    bringen, zu verbinden. Das ist die große Aufgabe. Dies
    geht nur mit Technologien wie erneuerbaren Energien,
    Speichertechnologien, hochmodernen Recyclinganlagen
    und vielem mehr. Forschung und Entwicklung, Innova-

    7398 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014

    Dr. Thomas Gebhart


    (A) (C)



    (D)(B)

    tionen, moderne Technologie sind wesentliche Schlüssel
    zur Lösung der Probleme.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben uns in Deutschland mit der Energiewende
    längst auf den Weg gemacht. Es liegt an uns, zu zeigen,
    dass es geht, dass es gelingt, einen wachsenden Anteil an
    erneuerbaren Energien in Übereinstimmung zu bringen
    mit einer starken Wirtschaft, mit einer starken Industrie-
    nation. Es ist unsere Aufgabe, dies zu zeigen. Nur wenn
    uns das gelingt, haben wir eine Chance, dass uns andere
    Länder folgen. Nur dann haben wir eine Chance, dass
    dieses Modell für andere attraktiv wird. Das haben in
    Lima die vielen Gespräche mit anderen Delegationen
    einmal mehr ganz klar und deutlich gezeigt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Frau Baerbock, Sie sagten, die Kanzlerin nehme das
    Wort „Klimaschutz“ noch nicht einmal in den Mund. Ich
    sage Ihnen: Die Kanzlerin hat das Thema Klimaschutz
    längst in die Hand genommen. Wir handeln. Darauf
    kommt es letzten Endes an. Meine herzliche Bitte: Las-
    sen Sie uns weiter daran arbeiten! Wir dürfen nicht nach-
    lassen; denn es geht um sehr, sehr viel.

    Da es die letzte Sitzung vor Weihnachten ist, wünsche
    auch ich uns allen ein gesegnetes Weihnachtsfest.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich schließe die Aussprache.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 23 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Katja
Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus
Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE

Gute Arbeit und eine sanktionsfreie Mindest-
sicherung statt Hartz IV

Drucksache 18/3549
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

Finanzausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Gesundheit

Die Stimmung ist erkennbar friedlich. Es wäre den-
noch ganz schön, wenn der Schichtwechsel zum nächs-
ten Tagesordnungspunkt zügig zum Abschluss gebracht
werden könnte, damit ich die erste Rednerin aufrufen
kann. Das ist in diesem Fall die Kollegin Katja Kipping,
die jetzt für die Fraktion Die Linke das Wort erhält.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katja Kipping


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Werte Damen und Herren! Vor knapp

    zehn Jahren trat das Vierte Gesetz für moderne Dienst-
    leistungen am Arbeitsmarkt, eher bekannt unter dem Na-
    men Hartz IV, in Kraft. Wir nehmen dieses Jubiläum
    zum Anlass für eine kritische Bilanz.

    Herausgekommen ist ein System, mit dem die Ar-
    beitslosen diszipliniert und bestraft werden.

    So spricht inzwischen Peter Hartz über Hartz IV. Die
    Bilanz von Hartz IV ist also offensichtlich so verhee-
    rend, dass sich selbst der Namensgeber davon distan-
    ziert.


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Schämt, ja!)


    Bei der Einführung vor über zehn Jahren hieß es: Die
    Hartz-Reformen sollen eine bessere Vermittlung in Ar-
    beit ermöglichen. Tatsache ist jedoch: Im Vergleich zum
    Vorgängersystem hat sich die Verweildauer im Sozial-
    system verlängert. Jeder zweite erwerbsfähige Betrof-
    fene ist länger als vier Jahre auf Hartz IV angewiesen.
    Von einer schnelleren Vermittlung kann also überhaupt
    gar keine Rede sein. Genau deswegen kann es nicht wei-
    tergehen mit Hartz IV.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Außerdem hieß es bei der Einführung: Das Arbeits-

    losengeld II soll ausreichend materielle Sicherung ge-
    währleisten. In der offiziellen Bilanz der Bundesagentur
    heißt es noch heute:

    Die gute Idee der Grundsicherung war, … eine an-
    gemessene Pauschale zu zahlen.

    Eine „angemessene Pauschale“ – so weit die Theorie.
    Wer in der Praxis jedoch auf Hartz IV angewiesen ist,
    dem fehlt es oft an wirklich notwendigen Dingen. Bei-
    spielsweise fehlt jedem zweiten Betroffenen das Geld
    für notwendige medizinische Leistungen, die nicht von
    der Kasse übernommen werden.

    Falls einer hier im Saal ernsthaft meint, 391 Euro im
    Monat seien ausreichend, möchte ich ihn mit der Zu-
    schrift einer 64-jährigen Frau konfrontieren. Renate S.
    schrieb mir vor einigen Tagen:

    Ich lebe von Grundsicherung, bin 64 Jahre alt, habe
    gesundheitliche Probleme und sitze viel einsam in
    meiner Wohnung, weil ich am sozialen Leben nicht
    teilnehmen kann. Jetzt ist Weihnachten, und ich
    möchte gern meinen Sohn und meinen Enkel besu-
    chen, weiß aber nicht, von was ich kleine Ge-
    schenke kaufen soll.

    Eine Großmutter weiß nicht, wovon sie ihrem Enkel zu
    Weihnachten ein kleines Geschenk kaufen soll! Das ist
    die Realität von Hartz IV, und damit kann man sich nicht
    abfinden.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Ja, Hartz IV, das bedeutet Armut statt gesellschaftli-

    che Teilhabe, Bedarfsgemeinschaften mit schikanöser
    Überprüfung der Wohn- und Beziehungssituation statt
    individuelle Rechte, fragwürdige 1-Euro-Jobs statt gute
    Arbeit, statt ordentliche öffentliche Beschäftigung,
    Sanktionen statt soziale Grundrechte. Kurzum: Zehn
    Jahre Hartz IV sind zehn Jahre zu viel. Es ist höchste
    Zeit für einen sozialpolitischen Neustart,


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7399

    Katja Kipping


    (A) (C)



    (D)(B)

    auch deshalb, weil Hartz IV der Ideologie folgt, der Ein-
    zelne sei schuld an seiner Erwerbslosigkeit. Die Opfer
    des Arbeitsmarktes werden so noch als Schuldige abge-
    stempelt. Ausdruck dieser falschen Ideologie ist die
    Sanktionspraxis.

    Sanktionen bedeuten, dass das ohnehin niedrige Ar-
    beitslosengeld II gekürzt werden kann – erst um 30,
    dann um 60 Prozent – und schließlich ganz weggestri-
    chen werden kann. Allein die Androhung einer mögli-
    chen Sanktion hängt wie ein Damoklesschwert über den
    Betroffenen. Wo Existenzangst um sich greift, da ver-
    schärft sich das gesellschaftliche Klima. Mitmenschlich-
    keit, Humanität und Demokratie haben es deswegen
    umso schwerer, und darüber können wir nicht einfach
    hinweggehen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Linke meint: Sanktionen untergraben das Grund-
    recht auf ein soziokulturelles Existenzminimum. Sie ge-
    hören deswegen abgeschafft, und zwar sofort.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Da wir gerade über Sanktionen reden: Bemerkens-
    wert ist doch, dass 44 Prozent der Klagen gegen Sanktio-
    nen ganz oder teilweise stattgegeben wird. Das heißt:
    Selbst gemessen an den harten herrschenden Gesetzen,
    werden viele Sanktionen noch zu Unrecht verhängt; und
    wir reden hier über Menschen, die kein finanzielles Pols-
    ter haben. Deswegen meinen wir: Damit muss Schluss
    sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, so steht
    es in Artikel 1 unseres Grundgesetzes. Ich meine, daraus
    folgt auch: Die Würde eines Menschen hängt nicht da-
    von ab, wie verwertbar er für den Arbeitsmarkt ist. Zu
    einem würdevollen Leben gehört auch das Recht, die ei-
    gene Erwerbsarbeit frei zu wählen, statt in irgendeinen
    schlecht bezahlten Job oder in irgendeine fragwürdige
    Maßnahme gepresst zu werden.

    Zu einem würdevollen Leben gehört auch, dass alle,
    auch diejenigen, die keinen Erfolg auf dem Erwerbsar-
    beitsmarkt hatten, als Bürger bzw. Bürgerin aufrechten
    Ganges an der Gesellschaft teilhaben können und sich
    nicht aus Scham oder Geldnot in den eigenen vier Wän-
    den verkriechen müssen. Auch deswegen sagen wir
    heute erneut: Hartz IV muss abgeschafft und durch gute
    Arbeit und eine sanktionsfreie Mindestsicherung ersetzt
    werden. Unter 1 050 Euro im Monat droht Armut.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ja, werte Damen und Herren von der Sozialdemokra-
    tie, Hartz IV ist „zum Symbol für soziale Kälte“ gewor-
    den, so schrieb Andrea Nahles, die heutige Sozialminis-
    terin, noch im Jahr 2009. Wenn das mehr als Lyrik, mehr
    als purer Wahlkampf war, dann frage ich mich, warum
    Sie vor Hartz IV so dermaßen kapituliert haben, warum
    Sie keinerlei ernsthafte Veränderungen an Hartz IV vor-
    nehmen. Ich meine – man kann es nicht oft genug sagen –:
    Zehn Jahre Hartz IV sind zehn Jahre zu viel. Es ist
    höchste Zeit für einen sozialpolitischen Neustart. Es ist
    an der Zeit, Hartz IV zu entsorgen und durch eine sank-
    tionsfreie Mindestsicherung, die sicher vor Armut
    schützt, zu ersetzen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)