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ID1807702000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/77 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 77. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 22: Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: zur UN-Klima- konferenz in Lima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7383 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7383 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 7386 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 7387 B Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7388 C Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7389 D Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7391 B Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7392 C Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7394 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7394 D Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7396 A Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7397 B Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Arbeit und eine sanktions- freie Mindestsicherung statt Hartz IV Drucksache 18/3549 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7398 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7398 B Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7399 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 7400 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 7402 D Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 7403 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7405 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7406 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7406 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7408 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7408 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7409 C Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7410 C Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7412 A Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 7413 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7414 A Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Regionale Wirtschaftspolitik – Die richtigen Weichen für die Zukunft stel- len Drucksache 18/3404 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Koordinierungsrahmen der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regio- nalen Wirtschaftsstruktur“ ab 1. Juli 2014 Drucksache 18/2200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 C Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 D Thomas Nord (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7417 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7417 D Markus Tressel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7418 D Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7420 A Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Harald Ebner, Nicole Maisch, Friedrich Ostendorff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Gentechnik-Anbau- verbot bundeseinheitlich und konsequent umsetzen Drucksache 18/3550 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7421 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7421 A Kees de Vries (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7422 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7423 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 7423 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 7424 C Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7425 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7427 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7428 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 7429 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7429 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7383 (A) (C) (D)(B) 77. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7429 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 19.12.2014 Becker, Dirk SPD 19.12.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 19.12.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 19.12.2014 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 19.12.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 19.12.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 19.12.2014 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Jung, Andreas CDU/CSU 19.12.2014 Kaczmarek, Oliver SPD 19.12.2014 Kassner, Kerstin DIE LINKE 19.12.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 19.12.2014 Kovac, Kordula CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 19.12.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 19.12.2014 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 19.12.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 19.12.2014 Petry, Christian SPD 19.12.2014 Pilger, Detlev SPD 19.12.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Schiewerling, Karl CDU/CSU 19.12.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 19.12.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 19.12.2014 Tank, Azize DIE LINKE 19.12.2014 Tillmann, Antje CDU/CSU 19.12.2014 Vogler, Kathrin DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 19.12.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 19.12.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 19.12.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2014 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Titel 671 01 – Erstattung an Dritte für die Durchführung der Fluggast- und Reisege- päckkontrollen – bis zur Höhe von 26 Mio. Euro Drucksachen 18/2885, 18/3108 Nr. 1 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Evaluationsbericht 2013 der Deutschen Welle Drucksache 17/14285 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7430 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 (A) (C) (D)(B) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3110 Nr. A.2 EuB-BReg 75/2014 Innenausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.3 Ratsdokument 10060/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.4 Ratsdokument 10062/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.5 Ratsdokument 10063/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.2 Ratsdokument 10297/14 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/544 Nr. A.24 Ratsdokument 17509/13 Drucksache 18/2533 Nr. A.26 Ratsdokument 12184/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/3362 Nr. A.9 Ratsdokument 14590/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3362 Nr. A.13 EP P8_TA-PROV(2014)0041 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/3362 Nr. A.14 Ratsdokument 14755/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.15 Ratsdokument 14757/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.16 Ratsdokument 14758/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/1935 Nr. A.13 Ratsdokument 10108/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.65 Ratsdokument 12570/14 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. A.186 Ratsdokument 13002/13 Drucksache 18/419 Nr. A.187 Ratsdokument 13920/13 Drucksache 18/419 Nr. A.194 Ratsdokument 16118/13 Drucksache 18/419 Nr. A.195 Ratsdokument 16171/13 Drucksache 18/419 Nr. A.196 Ratsdokument 16348/13 Drucksache 18/642 Nr. A.14 Ratsdokument 5634/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.18 EP P7_TA-PROV(2014)0128 Drucksache 18/2055 Nr. A.12 Ratsdokument 10582/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.14 Ratsdokument 10679/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.68 Ratsdokument 10648/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.71 Ratsdokument 12425/14 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 77. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Regierungserklärung zur UN-Klimakonferenz TOP 23 Gute Arbeit und sanktionsfreie Mindestsicherung TOP 24 Regionale Wirtschaftspolitik TOP 26 Gentechnik-Anbauverbot Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Bärbel Kofler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Viele Kollegen im Saal haben zu den Emissionsminde-
    rungszielen Stellung genommen – zu Recht. Ich möchte
    darauf hinweisen, dass auch die Ministerin selbst dazu
    Stellung genommen und gesagt hat, dass wir alle bis Pa-
    ris unsere Hausaufgaben noch machen müssen, damit
    wir wirklich zu einer erfolgreichen Minderung der CO2-
    Emissionen und der CO2-Äquivalente gelangen.

    Ich möchte mich als Entwicklungspolitikerin aber auf
    die Fragen des Anpassungsmechanismus, des Anpas-
    sungsfonds, und die Rolle Deutschlands dabei konzen-
    trieren, weil ich glaube, dass dies nicht genug gewürdigt
    werden kann. Ich finde es sehr positiv – nicht nur ich,
    sondern gerade auch Climate Action Network –, dass
    Deutschland nach Jahren, in denen es schon einmal das
    „Fossil des Tages“ war, mit Barbara Hendricks und ih-
    rem Engagement für den Anpassungsfonds auf der Kli-
    makonferenz in Lima zum „Ray of The Day“, zum Son-
    nenstrahl des Tages, wurde.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die zusätzlichen 50 Millionen Euro bzw. 60 Millio-
    nen Dollar aus Deutschland sind von großer Bedeutung.
    Das wird klar, wenn man das Gesamtvolumen des An-
    passungsfonds kennt und weiß, dass er seit 2010 erst
    265 Millionen Euro ausschütten konnte, um für die
    Ärmsten der Armen zu arbeiten, für die Schaffung einer
    Lebensgrundlage für viele Menschen, die nicht verant-
    wortlich sind für das, was vor ihrer Haustür an durch den
    Klimawandel ausgelösten zerstörerischen Momenten
    passiert. Dieser Anpassungsfonds ist also von großer Be-
    deutung.

    Ich glaube, es wird auch von großer Bedeutung sein,
    beim Green Climate Fund den Anpassungsanteil von
    50 Prozent so auszugestalten, dass die Entwicklungslän-
    der Mitsprache bei der Verwaltung haben. Das ist ganz
    wichtig und entscheidend.

    Ich möchte ein Beispiel nennen. Der Anpassungs-
    fonds hat sehr erfolgreich im Senegal agiert. Es gibt gute
    Beispiele, die zeigen, wie man Menschen, ganzen Re-
    gionen, aber auch der Wirtschaft in den Ländern ins-
    gesamt helfen kann, wieder Tritt zu fassen. Es gibt dort
    Regionen mit Küstenerosion, steigendem Meeresspiegel
    und der Überschwemmung von Ackerland. Durch das
    Engagement des Anpassungsfonds, des Adaptation Fund,
    konnten die Lebensgrundlagen von Bauern und Fischern
    wieder stabilisiert werden. Es ist an dieser konkreten
    Stelle gelungen, einen Damm zu bauen. Hinter diesem
    Damm konnten Flächen renaturiert werden und versal-
    zene Böden für die Menschen wieder nutzbar gemacht
    werden, sodass sie wieder zur Ernährungssicherung bei-
    tragen. Das ist Zukunft für die Menschen. Sie müssen
    von Tag zu Tag ihr Leben in den Griff bekommen. In
    dem konkreten Beispiel aus dem Senegal haben 5 000 Bau-
    ern von den Anpassungsmaßnahmen in der Weise profi-
    tiert, dass sie wieder eine Lebensgrundlage für sich und
    ihre Familien haben. Das finde ich unterstützenswert.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich finde das auch deshalb unterstützenswert, weil das
    gerade die Beispiele sind, die den beiden anderen „Rays
    of The Day“, den beiden anderen Sonnenstrahlen von
    Lima, nämlich Peru und Kolumbien, den Weg erleich-
    tern, ihre eigenen Mittel einzubringen, um Anpassungs-
    maßnahmen voranzubringen. Das ist es doch, worüber
    wir immer wieder diskutiert haben, nämlich dass jeder
    einen Beitrag leisten muss und leisten kann, dass aber
    die Länder, deren Finanzkraft besser ausgestattet ist und
    die aus ihrer historischen Verantwortung heraus dazu
    verpflichtet sind, mit entsprechend höheren Beiträgen
    vorangehen müssen. Das ist hier geschehen. Das finde
    ich wirklich unterstreichenswert und besonders wichtig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es wird jetzt darauf ankommen, den Anpassungs-
    fonds auch zukünftig mit finanziellen Mitteln auszustat-
    ten, damit er seine Arbeit weiter leisten kann. Wir wis-
    sen, seine Finanzierung ist an die Abgabe aus dem CO2-
    Zertifikate-Handel gebunden. Durch den niedrigen Preis
    kommt es zu einer entsprechend geringen Ausstattung
    des Anpassungsfonds. Leider kommt es aber nicht zu ei-
    ner entsprechend geringeren Verschmutzung und Zerstö-
    rung von weiten Teilen der Erde. Das heißt, wir müssen
    höhere Mittel für den Anpassungsfonds erreichen, und
    selbstverständlich müssen wir zu entsprechenden Mit-
    teln für den Green Climate Fund kommen. Es geht um
    eine Emissionsverminderung – das ist selbstverständlich –,
    aber eben auch um Anpassung.

    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7397

    Dr. Bärbel Kofler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich glaube, wir haben einige Chancen, uns für das
    nächste Jahr finanziell anders aufzustellen, für die Kon-
    ferenz in Paris das Vertrauen der Entwicklungsländer zu-
    rückzugewinnen und bei dem Prozess der SDGs, der
    Nachhaltigkeitsziele, im Sommer bei der Finanzierungs-
    konferenz in Addis Abeba, aber auch bei der Beschrei-
    bung der Ziele, zu denen sich die Weltgemeinschaft ver-
    pflichtet, im September in New York dieses Thema und
    die Finanzierung in den Mittelpunkt zu stellen, es mit
    Entwicklungspolitik zu verzahnen, unseren Haushalt in
    Ordnung zu bringen und einen Beitrag zu leisten, Ent-
    wicklungsmittel und Klimamittel gemeinsam zu erhö-
    hen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Barbara Hendricks, du hast eingangs gesagt, Klima-
    politik sei Friedenspolitik. Ich möchte ergänzen: Klima-
    politik und Entwicklungspolitik sind Friedenspolitik.
    Darauf müssen wir uns im nächsten Jahr konzentrieren.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Letzter Redner in dieser Debatte ist der Kollege

Thomas Gebhart für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thomas Gebhart


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! In Lima hat mir am Rande der Konferenz ein junger
    Mann aus Bangladesch geschildert, wie insbesondere die
    Menschen, die dort an der Küste leben, bereits heute un-
    ter den Auswirkungen des Klimawandels leiden, weil
    sich etwa die Stürme häufen und intensiver werden. Dies
    ist nur ein Beispiel von vielen. Der Klimawandel verän-
    dert die Lebensbedingungen auf dieser Erde. Die War-
    nungen der Wissenschaftler liegen auf dem Tisch. Wir
    müssen das Klima schützen, und es braucht Maßnah-
    men, um den Klimawandel insgesamt auf ein Maß zu be-
    grenzen, das als verantwortbar gilt. Dies ist für uns
    Christdemokraten ein Kernanliegen unserer Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der Klimawandel ist ein weltweites Problem. Wir al-
    lein können es nicht lösen. Auf uns entfallen gut 2 Pro-
    zent der weltweiten Emissionen. Das ist ein globales
    Problem, deshalb muss es auf die Tagesordnung der
    Weltpolitik. Deswegen ist es richtig, dass die Vereinten
    Nationen jedes Jahr zu diesen weltweiten Klimakonfe-
    renzen einladen. Es gibt keine vernünftige Alternative
    dazu.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir brauchen diese Konferenzen. Wir müssen verabre-
    den, was möglich ist, und das Ziel bleibt richtig: Wir
    brauchen im nächsten Jahr einen weltweiten Vertrag
    über den Klimaschutz. Lima war ein Schritt in diese
    Richtung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch ich möchte ausdrücklich der deutschen Delega-
    tion, denjenigen, die dort für Deutschland und für die
    Europäische Union verhandelt haben, den Beamten aus
    den Ministerien, danken. Sie haben eine großartige Ar-
    beit geleistet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie des Abg. Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Wir brauchen diese Konferenzen. Gleichwohl hat
    Lima einmal mehr gezeigt, dass es Grenzen dessen gibt,
    was diese Konferenzen leisten können. Wir haben das
    förmlich spüren können, als wir Samstagnachmittag in
    diesem großen Zelt zusammensaßen. Die Delegationen
    aller Länder waren vertreten, zwei Wochen nach Beginn
    der Konferenz, 18 Stunden nach dem eigentlichen Ende
    der Konferenz. Man dachte, jetzt wäre endlich ein Kom-
    promiss gefunden. Er war schon abgeschwächt. Es sollte
    zu einer Entscheidung kommen, und dann haben sich
    reihenweise Länder zu Wort gemeldet – von Tuvalu über
    Malaysia bis hin zu China –, die gesagt haben: Wir sind
    nicht einverstanden. – Man konnte spüren, wie die unter-
    schiedlichen Interessen der Länder aufeinanderprallen:
    der Länder, die für weitgehenden Klimaschutz streiten,
    der Länder, die vor allem wirtschaftliche Entwicklung
    wollen, und wiederum anderer Länder, die vor allem fi-
    nanzielle Hilfen wollen, um sich an die Folgen des Kli-
    mawandels anpassen zu können.

    Wir haben es also bei den 196 Ländern, die dort ver-
    treten sind, mit unterschiedlichen Interessen zu tun.
    Hinzu kommt: Bei diesen Verhandlungen gilt das Ein-
    stimmigkeitsprinzip; das heißt, Entscheidungen können
    immer nur im Konsens getroffen werden. Das macht den
    Prozess unglaublich zäh. Deswegen sage ich ganz klar:
    Wer von diesen Konferenzen, so wichtig sie sind, den
    ganz großen Wurf erwartet, der wird enttäuscht werden.
    Wer von diesem Vertrag – wir alle hoffen, dass wir ihn
    im nächsten Jahr bekommen; er ist wichtig – den ganz
    großen Wurf erwartet, wird enttäuscht werden. Wir brau-
    chen diese Konferenzen; aber sie alleine können die Pro-
    bleme nicht lösen. Wir brauchen mehr als diese Konfe-
    renzen. Da stellt sich natürlich die Frage: Was muss
    hinzukommen?


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vernünftige nationale Politik wäre einmal eine Idee!)


    Ich bin überzeugt, dass wir das Problem nur dann lö-
    sen können, wenn es uns gelingt, diesen Grundkonflikt
    aufzulösen, wenn es uns gelingt, die Interessengegen-
    sätze zu überwinden, wenn es uns gelingt, Umwelt- und
    Klimaschutz auf der einen Seite und Wohlstand und Ent-
    wicklung auf der anderen Seite vernünftig zusammenzu-
    bringen, zu verbinden. Das ist die große Aufgabe. Dies
    geht nur mit Technologien wie erneuerbaren Energien,
    Speichertechnologien, hochmodernen Recyclinganlagen
    und vielem mehr. Forschung und Entwicklung, Innova-

    7398 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014

    Dr. Thomas Gebhart


    (A) (C)



    (D)(B)

    tionen, moderne Technologie sind wesentliche Schlüssel
    zur Lösung der Probleme.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben uns in Deutschland mit der Energiewende
    längst auf den Weg gemacht. Es liegt an uns, zu zeigen,
    dass es geht, dass es gelingt, einen wachsenden Anteil an
    erneuerbaren Energien in Übereinstimmung zu bringen
    mit einer starken Wirtschaft, mit einer starken Industrie-
    nation. Es ist unsere Aufgabe, dies zu zeigen. Nur wenn
    uns das gelingt, haben wir eine Chance, dass uns andere
    Länder folgen. Nur dann haben wir eine Chance, dass
    dieses Modell für andere attraktiv wird. Das haben in
    Lima die vielen Gespräche mit anderen Delegationen
    einmal mehr ganz klar und deutlich gezeigt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Frau Baerbock, Sie sagten, die Kanzlerin nehme das
    Wort „Klimaschutz“ noch nicht einmal in den Mund. Ich
    sage Ihnen: Die Kanzlerin hat das Thema Klimaschutz
    längst in die Hand genommen. Wir handeln. Darauf
    kommt es letzten Endes an. Meine herzliche Bitte: Las-
    sen Sie uns weiter daran arbeiten! Wir dürfen nicht nach-
    lassen; denn es geht um sehr, sehr viel.

    Da es die letzte Sitzung vor Weihnachten ist, wünsche
    auch ich uns allen ein gesegnetes Weihnachtsfest.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)