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ID1807700600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/77 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 77. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 22: Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: zur UN-Klima- konferenz in Lima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7383 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7383 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 7386 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 7387 B Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7388 C Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7389 D Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7391 B Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7392 C Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7394 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7394 D Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7396 A Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7397 B Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Arbeit und eine sanktions- freie Mindestsicherung statt Hartz IV Drucksache 18/3549 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7398 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7398 B Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7399 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 7400 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 7402 D Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 7403 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7405 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7406 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7406 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7408 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7408 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7409 C Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7410 C Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7412 A Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 7413 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7414 A Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Regionale Wirtschaftspolitik – Die richtigen Weichen für die Zukunft stel- len Drucksache 18/3404 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Koordinierungsrahmen der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regio- nalen Wirtschaftsstruktur“ ab 1. Juli 2014 Drucksache 18/2200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 C Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 D Thomas Nord (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7417 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7417 D Markus Tressel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7418 D Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7420 A Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Harald Ebner, Nicole Maisch, Friedrich Ostendorff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Gentechnik-Anbau- verbot bundeseinheitlich und konsequent umsetzen Drucksache 18/3550 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7421 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7421 A Kees de Vries (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7422 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7423 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 7423 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 7424 C Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7425 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7427 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7428 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 7429 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7429 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7383 (A) (C) (D)(B) 77. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7429 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 19.12.2014 Becker, Dirk SPD 19.12.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 19.12.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 19.12.2014 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 19.12.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 19.12.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 19.12.2014 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Jung, Andreas CDU/CSU 19.12.2014 Kaczmarek, Oliver SPD 19.12.2014 Kassner, Kerstin DIE LINKE 19.12.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 19.12.2014 Kovac, Kordula CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 19.12.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 19.12.2014 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 19.12.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 19.12.2014 Petry, Christian SPD 19.12.2014 Pilger, Detlev SPD 19.12.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Schiewerling, Karl CDU/CSU 19.12.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 19.12.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 19.12.2014 Tank, Azize DIE LINKE 19.12.2014 Tillmann, Antje CDU/CSU 19.12.2014 Vogler, Kathrin DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 19.12.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 19.12.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 19.12.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2014 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Titel 671 01 – Erstattung an Dritte für die Durchführung der Fluggast- und Reisege- päckkontrollen – bis zur Höhe von 26 Mio. Euro Drucksachen 18/2885, 18/3108 Nr. 1 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Evaluationsbericht 2013 der Deutschen Welle Drucksache 17/14285 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7430 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 (A) (C) (D)(B) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3110 Nr. A.2 EuB-BReg 75/2014 Innenausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.3 Ratsdokument 10060/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.4 Ratsdokument 10062/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.5 Ratsdokument 10063/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.2 Ratsdokument 10297/14 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/544 Nr. A.24 Ratsdokument 17509/13 Drucksache 18/2533 Nr. A.26 Ratsdokument 12184/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/3362 Nr. A.9 Ratsdokument 14590/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3362 Nr. A.13 EP P8_TA-PROV(2014)0041 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/3362 Nr. A.14 Ratsdokument 14755/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.15 Ratsdokument 14757/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.16 Ratsdokument 14758/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/1935 Nr. A.13 Ratsdokument 10108/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.65 Ratsdokument 12570/14 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. A.186 Ratsdokument 13002/13 Drucksache 18/419 Nr. A.187 Ratsdokument 13920/13 Drucksache 18/419 Nr. A.194 Ratsdokument 16118/13 Drucksache 18/419 Nr. A.195 Ratsdokument 16171/13 Drucksache 18/419 Nr. A.196 Ratsdokument 16348/13 Drucksache 18/642 Nr. A.14 Ratsdokument 5634/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.18 EP P7_TA-PROV(2014)0128 Drucksache 18/2055 Nr. A.12 Ratsdokument 10582/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.14 Ratsdokument 10679/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.68 Ratsdokument 10648/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.71 Ratsdokument 12425/14 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 77. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Regierungserklärung zur UN-Klimakonferenz TOP 23 Gute Arbeit und sanktionsfreie Mindestsicherung TOP 24 Regionale Wirtschaftspolitik TOP 26 Gentechnik-Anbauverbot Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nun der

    Kollege Anton Hofreiter das Wort.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Die Hoffnungen, dass bereits in Lima die
    Grundlagen für ein vernünftiges Abkommen in Paris ge-
    legt werden, waren sehr groß. Diese Hoffnungen sind
    leider teilweise enttäuscht worden.

    Traurigerweise sind wieder die alten Gegensätze zwi-
    schen Industrieländern und manchen Schwellenländern
    auf der einen Seite und manchen Entwicklungsländern
    auf der anderen Seite aufgebrochen. Insbesondere China
    – bei China hatte man ja nach dem Ban-Ki-moon-Gipfel
    eine gewisse Hoffnung, dass es eine positivere Rolle
    spielt – hat am Ende wieder eine sehr negative Rolle ge-
    spielt. Deshalb muss man jetzt ganz viel Energie darauf
    verwenden, dass es in Paris gelingt, zu einem vernünfti-
    gen Abkommen zu kommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nach dem Scheitern des Abkommens von Kopenha-
    gen im Jahre 2009, als der Versuch unternommen wor-
    den ist, völkerrechtlich verbindliche nationale Ziele fest-
    zulegen, hat man sich auf ein Rahmenabkommen und
    einen Mechanismus für verbindliche nationale Ziele ge-
    einigt. Deshalb ist ganz entscheidend, was die National-
    staaten am Ende leisten und was die Nationalstaaten im
    nächsten Jahr melden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Hendricks, mir wird ja ab und zu vorgeworfen,
    dass ich zu schonend mit der Bundesregierung umgehe,
    weil ich, wenn Sie mal keinen totalen Unsinn machen,
    das auch sage und die Bundesregierung dann lobe; das
    ist auch bei Herrn Steinmeier schon einmal vorgekom-
    men. Trotz dieses Vorwurfs, der ab und zu an uns gerich-
    tet wird, mache ich es diesmal wieder so. Ja, es stimmt:
    Deutschland hat auf dieser Klimaschutzkonferenz eine
    vernünftige Figur gemacht. Es ist im Großen und Gan-
    zen lobenswert, wie Sie sich da verhalten haben. Wir
    freuen uns, dass die Tradition, dass Deutschland bei Kli-
    maschutzabkommen auf internationaler Ebene eine posi-
    tive Rolle spielt, aufrechterhalten bleibt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD)


    Im Rahmen des neuen Mechanismus der internationa-
    len Klimaschutzabkommen haben wir uns darauf geei-
    nigt, dass umso entscheidender ist – das habe ich bereits
    erwähnt –, was die Nationalstaaten am Ende machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7389

    Dr. Anton Hofreiter


    (A) (C)



    (D)(B)

    Damit sind wir in einem Bereich, in dem wir Sie leider
    nicht loben können. Wir würden Sie auch da gerne lo-
    ben. Aber da sind wir mitten im Elend der nationalen
    Klimaschutzpolitik, mitten im Elend der nationalen
    Energiepolitik.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da sind wir mitten im Elend von Merkel und Gabriel,
    mitten in dem Elend, dass Sie sich nicht durchsetzen
    können.

    Wir glauben Ihnen ja sogar, dass Sie wissen, worauf
    es letztendlich ankommt. Wir glauben Ihnen ja sogar,
    dass Sie guten Willens sind. Aber schauen wir uns die
    Zahlen einmal nüchtern an: Germanwatch hat festge-
    stellt, dass Deutschland im internationalen Ranking, was
    den Klimaschutz angeht, auf Platz 22 zurückgefallen ist.
    Auf Platz 22! Deutschland war einmal Vorreiter. Da kön-
    nen Sie doch nicht sagen, dass alles wunderschön und
    toll ist!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Schauen wir uns an, wie sich die erneuerbaren Ener-
    gien entwickelt haben. Deutschland hat extrem viel Geld
    investiert, um die erneuerbaren Energien marktreif zu
    machen. Es stimmt, wir haben da sehr viel investiert,
    und wir sind da in Vorleistung gegangen. Aber jetzt, da
    die erneuerbaren Energien an der Schwelle zur Wettbe-
    werbsfähigkeit stehen, lassen Sie es zu, dass Merkel und
    Gabriel diese Industrie kaputtmachen. Wir haben bei den
    Investitionen in Erneuerbare einen massiven Einbruch
    zu verzeichnen. Im letzten Jahr waren es minus 56 Pro-
    zent. Dieses Jahr schaut es nicht besser aus. Da können
    Sie doch nicht davon sprechen, dass wir auf einem guten
    Weg sind!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das Gleiche gilt für die Kohle. Es ist immer noch so,
    dass sechs der zehn schmutzigsten Kohlekraftwerke in
    Europa in einem einzigen Land stehen. Dieses eine Land
    ist Deutschland.


    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Und in welchem Bundesland?)


    Da können Sie doch nicht davon sprechen, dass wir auf
    einem guten Weg sind!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Sie loben sich mit großer Begeisterung für Ihr Ak-
    tionsprogramm. Wir haben ja schon vieles zu diesem
    Aktionsprogramm, an dem Sie jetzt ein ganzes Jahr lang
    „herumgewürgt“ haben, gesagt. Dieses Aktionspro-
    gramm ist, vor allem dank Herrn Gabriel und Frau
    Merkel, eine Ansammlung von Prüfaufträgen. Wissen
    Sie: Wenn im nächsten Jahr die Meldung der verbindli-
    chen Klimaschutzziele an die UNO ansteht, dann müs-
    sen Sie eine konkrete Zahl nennen. Diese konkrete Zahl
    sollte hinterlegt sein. Da kommen Sie am Ende nicht mit
    lauter Prüfaufträgen durch.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Im nächsten Jahr besteht eine große Chance. Im
    nächsten Jahr hat Deutschland die G-7-Präsidentschaft
    inne. Da erwarten wir von dieser Bundesregierung, dass
    sie nicht nur bei Klimaschutzabkommen auf internatio-
    naler Ebene eine gute Figur macht, sondern wir erwarten
    von der Regierung Merkel auch, dass sie, wenn es beim
    G-7-Abkommen so richtig hart auf hart kommt, endlich
    eine positive Rolle spielt und man sich am Ende auf Vor-
    lagen verständigt, die es möglich machen, dass in Paris
    die Chance besteht, zu einem völkerrechtlich verbindli-
    chen und auch wirksamen Klimaschutzabkommen zu
    kommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das nächste Jahr wird in Bezug auf den Klimaschutz
    ein arbeitsreiches Jahr. Ich erwarte von unserer Bundes-
    regierung, dass sie nicht nur Prüfaufträge erteilt, sondern
    dass sie etwas Vernünftiges vorlegt – sowohl für die G 7
    als auch für die Konferenz in Paris – und dass die erneu-
    erbaren Energien und der nationale Klimaschutz endlich
    wieder vorankommen.

    In diesem Sinne wünsche ich uns eine frohe Weih-
    nacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr, damit diese
    Bundesregierung im nächsten Jahr endlich ans Arbeiten
    kommt.

    Danke.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Frank Schwabe erhält nun das Wort für die SPD-Frak-

tion.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Frank Schwabe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Frau Bulling-Schröter, wenn dem mal so wäre! Ich
    stehe dem demokratischen Sozialismus ja durchaus nahe


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – das steht jedenfalls so in unserem Programm –, die
    Realität ist aber leider eine andere. Es ist eben nicht so,
    dass auf den Weltklimakonferenzen eine Unterteilung
    zwischen den bösen neoliberalen Staaten und den guten
    vermeintlich realsozialistischen Staaten zu machen ist.


    (Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE]: Nein!)


    Auch Staaten wie China, Equador und Bolivien sind
    eben nicht bereit, sich international zu verpflichten. Der
    Realsozialismus hat insofern bisher jedenfalls noch kei-
    nen Weg zur Lösung der internationalen Klimakrise ge-
    zeigt.


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Das war doch gar nicht der Punkt!)


    Toni Hofreiter, es ist ja auch wichtig, dass die Opposi-
    tion hier Kritik übt, aber ich will ausdrücklich würdigen,

    7390 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014

    Frank Schwabe


    (A) (C)



    (D)(B)

    dass wir das – auch gemeinsam auf der Klimakonferenz
    in Lima – gut gemacht haben.


    (Lachen des Abg. Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – Das, was dort erreicht worden ist, wurde von der grü-
    nen Delegation und auch hier gewürdigt. – Ich glaube,
    man muss schon einmal feststellen: Deutschland ist in-
    ternational wirklich führend. Das ist auf dieser Konfe-
    renz nicht von uns selbst, sondern von den allermeisten
    Ländern festgestellt worden, die dort vertreten waren.

    Christoph Bals von Germanwatch hat deutlich ge-
    macht: Wir haben selten ein so produktives Miteinander
    zwischen der Umweltministerin und dem Wirtschafts-
    minister erlebt. – Der Wirtschaftsminister weiß natürlich
    auch, wie Klimaverhandlungen laufen und wie wichtig
    die internationale Klimapolitik ist. Ich glaube, wir soll-
    ten hier im Deutschen Bundestag gemeinsam würdigen,
    dass es eine solch gute Voraussetzung in Deutschland
    jetzt gibt, sodass wir international und national eine gute
    Klimaschutzpolitik machen können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir können lange über Erfolge oder Misserfolge von
    internationalen Konferenzen reden. Die Welt verändert
    sich in zweierlei Maß: Zum einen wächst der Treibhaus-
    gasausstoß kontinuierlich – das ist richtig –, zum ande-
    ren sind wir gleichzeitig in der Lage, Energie anders zu
    produzieren. Das passiert, und das muss man wahrneh-
    men. Im Jahr 2013 sind weltweit mehr Kapazitäten im
    Bereich der erneuerbaren Energien hinzugebaut worden
    als in den Bereichen Kohle, Gas und Atom zusammen.

    Das ist die Grundlage dafür, dass wir auch internatio-
    nal zu anderen Verabredungen kommen können, und ich
    glaube, das haben wir auf der Konferenz auch gespürt.
    Am Ende, in der Endphase der Konferenz, sind dann
    aber doch wieder die alten Gräben aufgetreten. Dass wir
    in einer neuen Klima- und Energiewelt leben, ist auch
    auf der Konferenz in Lima spürbar gewesen, weil alle
    Menschen in allen Teilen der Welt mittlerweile mitbe-
    kommen, dass der Klimawandel stattfindet – wir in
    Deutschland bei einem warmen Weihnachtsfest, die In-
    seln, die untergehen, aber auch Länder wie China.

    Schwierig ist es deshalb, weil manche Länder wirk-
    lich mit fundamentalen Problemen zu kämpfen haben:
    ein Land wie Indien, das sich wirklich bemüht, Armut zu
    bekämpfen, Länder wie Tuvalu, Kiribati und andere, die
    eigentlich dem Untergang geweiht sind und deswegen
    bei den Themen „Lost and Damage“ und Versicherungs-
    lösungen so hart sind. Sie verhandeln doch nicht deshalb
    so hart, weil sie die Deutschen oder andere über den
    Tisch ziehen wollen, sondern aus reiner Not heraus. Sie
    sagen: Wir brauchen auf diesen internationalen Konfe-
    renzen eine Lösung und können nicht nach Hause fah-
    ren, ohne etwas präsentiert bekommen zu haben.

    Es wird immer lange darüber spekuliert – ich betei-
    lige mich ja seit acht Jahren daran; so lange war ich bis
    jetzt auf Konferenzen –, was eigentlich eine erfolgreiche
    und was eine nicht erfolgreiche Konferenz ist. Es ist
    eben kompliziert, wenn fast 200 Länder der Welt mit
    völlig unterschiedlichen Bedingungen zusammenkom-
    men und sich am Ende auf eine Politik einigen sollen.
    Deswegen glaube ich, ist das, was die Ministerin be-
    schrieben hat, richtig: Das war ein Schritt in Richtung
    Paris 2015, aber natürlich haben wir an der einen oder
    anderen Stelle durchaus mehr Hoffnung gehabt.

    Von vielen anderen Dingen, die man in diesem Zu-
    sammenhang noch ansprechen müsste, was ich aber in
    der Kürze der Zeit nicht tun kann, will ich zwei Dinge
    ansprechen: Das eine ist eine kritische Geschichte bei
    der Konferenz. Es betrifft die Frage der Überprüfung der
    Verpflichtungen. Da hätten wir uns deutlich mehr ge-
    wünscht. Wir wollen am Ende in Paris ein Abkommen
    sehen, mit dem sich die Staaten substanziell zu Klima-
    schutzanstrengungen verpflichten.

    Wenn nicht genug Mechanismen vorgesehen sind,
    heißt das aber nicht, dass man bis Paris 2015 nichts tun
    würde. Die Ministerin hat das auch im Umweltausschuss
    gesagt. Es gibt genug Menschen auf der Welt, in den In-
    stitutionen und NGOs, die in der Lage sind, das zu be-
    werten, was Länder wie China, Indien und andere vorle-
    gen. Das muss dringend getan werden.

    Es ist zwar nur in Ansätzen erkennbar, aber es ist uns
    gelungen, die alte Kioto-Welt ein Stück weit aufzubre-
    chen. Am Ende haben sich diese alten Gräben wieder
    aufgetan. Einige haben sich zurückgezogen und gesagt,
    dass wir die Kioto-Welt – also auf der einen Seite die In-
    dustriestaaten und auf der anderen Seite die Entwick-
    lungs- und Schwellenländer – noch weiter unterteilen
    müssen.

    Eigentlich ist aber sichtbar geworden – das sind zum
    Teil nur kleine Zeichen –, dass sich diese Welt auflöst.
    Auch das hat die Ministerin angesprochen. Es waren
    Länder wie Peru, Kolumbien, aber auch Mexiko, die ge-
    sagt haben: Ja, auch wir sind bereit, uns zumindest mit
    kleinen Beiträgen in den Green Climate Fund einzubrin-
    gen. – Damit machen diese Länder deutlich, dass sie be-
    reit sind, Verantwortung zu übernehmen. Ich glaube, das
    macht auch Hoffnung für die nächsten Konferenzen.

    Was war eigentlich die Rolle Deutschlands? Deutsch-
    land wurde für das Klimaaktionsprogramm gelobt.
    Deutschland wurde nicht nur für die Einzahlungen in
    den Green Climate Fund gelobt, sondern auch für die
    Dynamik, die aus Deutschland heraus entwickelt wurde.
    Allerorten wurden wir von allen Delegationen, mit de-
    nen wir uns getroffen haben, für das gelobt, was an inter-
    nationaler Klimaschutzpolitik gerade in Bezug auf Ent-
    wicklungsländer stattfindet und was den Boden für ein
    gemeinsames Abkommen bereitet.

    Im Namen der sozialdemokratischen MdBs – ich
    denke, ich spreche aber auch im Namen aller MdBs –
    möchte ich für die wirklich wunderbare Kooperation, die
    es gegeben hat, danken. Es ist noch einmal deutlich ge-
    worden, wie wichtig es ist, dass auch Bundestagsabge-
    ordnete bei solchen Konferenzen dabei sind.

    Ich will ausdrücklich Barbara Hendricks dafür dan-
    ken, dass sie auf eine unprätentiöse, schnörkellose, ru-
    hige, aber unnachgiebige Art Deutschland auf Klima-

    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7391

    Frank Schwabe


    (A) (C)



    (D)(B)

    kurs geführt hat. Wir machen eine gute internationale
    Klimapolitik, und das hat sehr viel mit Barbara
    Hendricks zu tun. Vielen Dank dafür.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)