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    Plenarprotokoll 18/74 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 74. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Lena Strothmann, Artur Auernhammer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Wolfgang Tiefensee, Sabine Poschmann, Niels Annen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Der deutsche Meisterbrief – Erfolg- reiche Unternehmerqualifizierung, Basis für handwerkliche Qualität und besondere Bedeutung für die duale Ausbildung Drucksache 18/3317 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7057 A Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7057 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 7059 A Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7060 B Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7062 C Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7064 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7064 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7065 D Axel Knoerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7066 D Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7068 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 7070 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7070 D Dr. Hans-Joachim Schabedoth (SPD) . . . . . . 7071 A Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . 7072 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7072 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7074 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7076 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte am NATO-geführten Einsatz Resolute Sup- port Mission für die Ausbildung, Bera- tung und Unterstützung der afghani- schen nationalen Sicherheitskräfte in Afghanistan Drucksache 18/3246 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7078 A b) Antrag der Abgeordneten Sibylle Pfeiffer, Sabine Weiss (Wesel I), Frank Heinrich (Chemnitz), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Ab- geordneten Gabi Weber, Dr. Bärbel Kofler, Axel Schäfer (Bochum), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Transformationsdekade mit zivilen Mit- teln erfolgreich gestalten Drucksache 18/3405 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7078 A Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7078 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7080 C Thomas Silberhorn, Parl. Staatssekretär BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7081 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7083 C Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . 7084 D Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7085 D Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7087 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7088 C Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7089 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7091 B Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7091 D Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7092 A Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7093 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7094 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 7095 B Tagesordnungspunkt 28: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Dr. Dietmar Bartsch, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Stromsperren gesetzlich verbieten Drucksache 18/3408 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7096 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7097 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7098 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 7100 C Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7100 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7101 B Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7102 D Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . 7103 C Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7104 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7105 C Tagesordnungspunkt 29: Vereinbarte Debatte: 25 Jahre VN-Kinder- rechtskonvention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7106 D Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7106 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7107 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7108 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7110 A Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7111 B Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7112 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7113 C Tagesordnungspunkt 30: Vereinbarte Debatte: Menschenrechte glo- bal durchsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7115 A Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7115 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7116 A Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7117 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7119 A Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7119 D Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7121 A Tagesordnungspunkt 31: Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Kordula Schulz-Asche, Renate Künast, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Situation von Opfern von Menschenhandel in Deutschland Drucksache 18/3256 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7122 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7123 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7124 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 7125 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7126 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7127 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7128 B Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7129 C Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 7130 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7131 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 7133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7133 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7057 (A) (C) (D)(B) 74. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7133 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 5.12.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 5.12.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 5.12.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 5.12.2014 Daldrup, Bernhard SPD 5.12.2014 Freitag, Dagmar SPD 5.12.2014 Gabriel, Sigmar SPD 5.12.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 5.12.2014 Jung, Xaver CDU/CSU 5.12.2014 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Kermer, Marina SPD 5.12.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 5.12.2014 Lenkert, Ralph DIE LINKE 5.12.2014 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 5.12.2014 Liebich, Stefan DIE LINKE 5.12.2014 Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 5.12.2014 Lutze, Thomas DIE LINKE 5.12.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 5.12.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Mortler, Marlene CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 5.12.2014 Müntefering, Michelle SPD 5.12.2014 Dr. Nick, Andreas CDU/CSU 5.12.2014 Post (Minden), Achim SPD 5.12.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 5.12.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 5.12.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Tillmann, Antje CDU/CSU 5.12.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Wanderwitz, Marco CDU/CSU 5.12.2014 Weber, Gabi SPD 5.12.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 5.12.2014 Zollner, Gudrun CDU/CSU 5.12.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 928. Sitzung am 28. No- vember 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Änderung des Asylbewerberleistungs- gesetzes und des Sozialgerichtsgesetzes – Drittes Gesetz zur Änderung des Agrarstatistik- gesetzes – Gesetz zur Einführung des Elterngeld Plus mit Partnerschaftsbonus und einer flexibleren Eltern- zeit im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7134 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 (A) (C) (D)(B) – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/59/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Mai 2014 zur Festlegung eines Rahmens für die Sanierung und Abwicklung von Kreditinstitu- ten und Wertpapierfirmen und zur Änderung der Richtlinie 82/891/EWG des Rates, der Richtlinien 2001/24/EG, 2002/47/EG, 2004/25/EG, 2005/56/EG, 2007/36/EG, 2011/35/EU, 2012/30/EU und 2013/ 36/EU sowie der Verordnungen (EU) Nr. 1093/ 2010 und (EU) Nr. 648/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (BRRD-Umsetzungsge- setz) Der Bundesrat hat hierzu ferner die folgende Ent- schließung gefasst: 1. a) Der Bundesrat begrüßt, dass sich die Bundes- regierung auf europäischer Ebene darum be- müht hat, die Belastungen von Landesförder- banken und Förderkrediten durch Beiträge zum Europäischen Abwicklungsfonds zu ver- meiden oder zumindest gering zu halten. b) Der Bundesrat stellt jedoch fest, dass die He- ranziehung der Landesförderbanken zu Beiträ- gen zum Europäischen Bankenabwicklungs- fonds auf der Grundlage der im delegierten Rechtsakt der Europäischen Kommission vom 21. Oktober 2014 veröffentlichten Berech- nungssystematik zu einer systemisch nicht gerechtfertigten und dem Gesichtspunkt der Risikoproportionalität grob widersprechenden Belastung der Landesförderbanken führt. c) Der Bundesrat stellt weiterhin fest, dass durch eine Heranziehung von Landesförderbanken zum einheitlichen Bankenabwicklungsfonds öffentliche Mittel der Länder im erheblichen Umfang für die Abfederung von Risiken pri- vater Geschäftsbanken verwendet werden. Der Bundesrat erkennt hierin einen Widerspruch zu der Zielsetzung der durch das vorliegende Gesetz umzusetzenden Richtlinie, zukünftig eine Belastung der öffentlichen Hand durch die Rettung von Banken zu vermeiden. d) Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, sich im EU-Ministerrat und im Europäi- schen Rat dafür einzusetzen, dass die Landes- förderbanken durch Beiträge zum Europäi- schen Bankenabwicklungsfonds nicht oder wesentlich geringer belastet werden als durch den delegierten Rechtsakt der EU-Kommis- sion vom 21. Oktober 2014 vorgesehen. 2. Der Bundesrat hält es für in hohem Maße proble- matisch, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau von der Beitragspflicht zur Europäischen Banken- abgabe befreit ist, die Förderbanken der Länder hingegen einer Beitragspflicht unterliegen. Der Bundesrat weist darauf hin, dass auf Grund des ri- sikoarmen Geschäfts und der spezifischen Eigen- tümerstruktur eine Beitragspflicht der Länderför- derinstitute unter sachlichen Gesichtspunkten in keiner Weise gerechtfertigt ist. Der Bundesrat sieht die dringende Notwendigkeit einer grundlegenden Überarbeitung der Regelun- gen zur Beitragspflicht von kleinen und mittleren Kreditinstituten. Die vorgesehenen Erleichterun- gen für kleinste Institute werden für die Mehrzahl der regional tätigen Banken in Deutschland aller Voraussicht nach keine signifikanten Entlastungen zur Folge haben und daher ins Leere gehen. Der Bundesrat weist kritisch darauf hin, dass die von der Kommission vorgesehenen Regelungen die mangelnde Systemrelevanz der kleinen und mittleren Institute und die sich daraus ergebende Folge, dass diese Institute niemals Leistungen aus dem Abwicklungsfonds erhalten werden und da- mit lediglich zur Befüllung des Abwicklungsfonds beitragen, nicht ausreichend berücksichtigen und daher unverhältnismäßig sind. Der Bundesrat lehnt Doppelbelastungen ab, die sich für die durch ihre Institutssicherungssysteme im Bestand geschützten Sparkassen und Kreditge- nossenschaften ergeben. Der Bundesrat bittet da- her die Bundesregierung, sich auf europäischer Ebene für die Festlegung differenzierterer Rege- lungen einzusetzen, die dem Proportionalitätsprin- zip entsprechen. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, darauf zu achten, dass die Beitragserhebung zum euro- päischen Abwicklungsfonds zu keinen Wettbe- werbsverzerrungen führt. Er befürwortet daher eine EU-weit steuerliche Gleichbehandlung. – Gesetz zu dem Übereinkommen vom 21. Mai 2014 über die Übertragung von Beiträgen auf den ein- heitlichen Abwicklungsfonds und über die ge- meinsame Nutzung dieser Beiträge – Gesetz zur Änderung des ESM-Finanzierungsge- setzes – Gesetz zur Änderung der Finanzhilfeinstrumente nach Artikel 19 des Vertrags vom 2. Februar 2012 zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsme- chanismus – Gesetz zur Verringerung der Abhängigkeit von Ratings – Gesetz zur Änderung des Freizügigkeitsgesetzes/ EU und weiterer Vorschriften – Zweites Gesetz zur Änderung des Mikrozensusge- setzes 2005 und des Bevölkerungsstatistikgesetzes – … Gesetz zur Änderung des Urheberrechtsgeset- zes – Gesetz zur Durchführung des Haager Überein- kommens vom 30. Juni 2005 über Gerichtsstands- vereinbarungen sowie zur Änderung des Rechts- pflegergesetzes, des Gerichts- und Notarkosten- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7135 (A) (C) (D)(B) gesetzes, des Altersteilzeitgesetzes und des Dritten Buches Sozialgesetzbuch – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2011/99/EU über die Europäische Schutzanordnung und zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 606/2013 über die gegenseitige Anerkennung von Schutz- maßnahmen in Zivilsachen – Gesetz zur Änderung mautrechtlicher Vorschrif- ten hinsichtlich der Einführung des europäischen elektronischen Mautdienstes – Gesetz zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 10. November 2010 zum Europäischen Ausliefe- rungsübereinkommen vom 13. Dezember 1957 – Gesetz zu dem Protokoll Nr. 15 vom 24. Juni 2013 zur Änderung der Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten Zudem hat der Bundesrat in seiner 928. Sitzung am 28. November 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 bis 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsminister Thomas Schmidt (Sachsen) als Nachfolger des ausschei- denden Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (Sachsen) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radioak- tiver Abfallstoffe“ und Minister Dr. Helmuth Markov (Brandenburg) als Nach- folger der ausscheidenden Ministerin a. D. Anita Tack (Brandenburg) zum stellvertretenden Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 25. bis 29. Juni 2012 in Straßburg Drucksachen 18/2945, 18/3108 Nr. 5 Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten 2014 des Sachverständigenrates zur Begut- achtung der Entwicklung im Gesundheitswesen Bedarfsgerechte Versorgung – Perspektiven für ländli- che Regionen und ausgewählte Leistungsbereiche Drucksachen 18/1940, 18/2530 Nr. 3 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch den Präsidenten des Deutschen Bun- destages Erster Bericht über die Anwendung der Begleitgesetze zum Vertrag von Lissabon Drucksachen 17/14601, 18/641 Nr. 25 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Umsetzung des Europäischen Semesters 2013 und der Europa 2020-Strategie unter besonderer Berücksichtigung der länderspezifischen Empfehlun- gen Drucksache 17/14622 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/822 Nr. A.7 Ratsdokument 5812/14 Drucksache 18/3110 Nr. A.1 EuB-BReg 74/2014 Drucksache 18/3110 Nr. A.3 EuB-BReg 80/2014 Drucksache 18/3110 Nr. A.5 EuB-BReg 86/2014 Innenausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.6 Ratsdokument 10208/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.14 Ratsdokument 10307/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.21 Ratsdokument 12315/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.22 Ratsdokument 12331/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.23 Ratsdokument 12332/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/3110 Nr. A.12 Ratsdokument 14028/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/3110 Nr. A.13 EuB-BReg 76/2014 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/1935 Nr. A.15 Ratsdokument 10024/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.72 Ratsdokument 12150/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.12 Ratsdokument 12646/14 Drucksache 18/2935 Nr. A.8 Ratsdokument 13442/14 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 74. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 System der zulassungspflichtigen Handwerkerberufe TOP 27 Bundeswehreinsatz in Afghanistan (RSM) TOP 28 Stromsperren TOP 29 Vereinbarte Debatte 25 Jahre VN-Kinderrechtskonvention TOP 30 Vereinbarte Debatte Menschenrechte global durchsetzen TOP 31 Situation von Opfern von Menschenhandel Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Martin Rabanus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Ich freue
    mich, als Bildungspolitiker auch einen Beitrag in dieser
    Debatte leisten zu können. Ich will mich in dieser Rolle
    auch nicht über Handwerksordnungsänderungen aus
    dem Jahr 2004 auslassen; ich will mich auch nicht da-
    rüber auslassen, ob es sinnvoll oder legitim ist, sich For-
    derungen vom Handwerk oder von Gewerkschaften an-
    zueignen, sondern ich möchte mir diesen Bereich aus
    bildungspolitischer Sicht anschauen, und das fast am
    Ende des parlamentarischen Jahres. Eine Sitzungswoche

    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7075

    Martin Rabanus


    (A) (C)



    (D)(B)

    haben wir noch, und dann neigt sich das Jahr 2014 dem
    Ende entgegen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen, aus bildungspolitischer Sicht war
    das Jahr 2014 ein gutes Jahr für Deutschland.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben in der letzten Woche einen Rekordhaushalt
    für den Bildungsbereich beschlossen, wir haben die
    Fortsetzung des Hochschulpakts und des Pakts für For-
    schung und Innovation beschlossen, wir haben die Ab-
    schaffung des Kooperationsverbots im Hochschulbe-
    reich beschlossen, wir haben eine BAföG-Novelle
    beschlossen, und wir haben erst gestern die Hightech-
    Strategie diskutiert.

    Weiterhin haben wir in diesem Jahr 2014 der berufli-
    chen Bildung in der parlamentarischen Arbeit und in den
    parlamentarischen Debatten einen Raum eingeräumt wie
    seit Jahren, vielleicht seit Jahrzehnten nicht mehr. Des-
    wegen sage ich auch: Es war ein gutes Jahr für die beruf-
    liche Bildung in Deutschland. Denn, Frau Strothmann,
    wir haben in diesen Debatten ja auch den Stellenwert der
    beruflichen Bildung als der zentralen Säule in der beruf-
    lichen Erstausbildung in Deutschland verdeutlichen
    können und, wie ich schon glaube, auch den jungen
    Menschen verdeutlichen können, welche Perspektiven,
    welche Chancen darin liegen. Diese Chancen ergeben
    sich nicht nur für die jungen Menschen, sondern auch für
    die Wirtschaft, die die Fachkräfte braucht. Das ist schon
    erwähnt worden. Für die Gesellschaft insgesamt ist es
    wichtig, dass diese Chancen ergriffen werden. Deswe-
    gen, glaube ich, war es auch richtig, genau diesen
    Schwerpunkt in den parlamentarischen Debatten zu set-
    zen, und zwar ohne einen Konflikt mit der allgemeinen
    oder akademischen Bildung zu produzieren. Das festzu-
    stellen, ist mir an der Stelle noch einmal ganz wichtig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Wir brauchen beide Säulen der Qualifikation in unserem
    Land, weil sie sich ergänzen. Wir müssen immer wieder
    betonen – davon bin ich in der Tat felsenfest über-
    zeugt –, dass diese Säulen der Bildung und der Ausbil-
    dung gleichwertig sind.

    Ich will noch hinzufügen: Gerade das berufliche Bil-
    dungssystem halte ich in besonderer Weise für an-
    schlussfähig, in besonderer Weise für durchlässig und in
    besonderer Weise für geeignet, einmal einen Umweg zu
    ermöglichen. Denn in der Kombination von theoretischem
    und beruflichem Wissen, die wir in der beruflichen Bil-
    dung ja haben, leiten sich ganz andere Berufsperspektiven
    ab, leiten sich quasi auch andere Einkommensmöglich-
    keiten ab, die sich so manch ein Politikstudent durchaus
    wünschen würde. Ich darf das sagen, weil ich selber
    solch ein Politikstudent gewesen bin.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das hört auch nie auf!)


    Ich habe mich nicht nur einmal mit der Frage eines Ta-
    xischeins auseinandergesetzt. Aber Spaß beiseite! Das
    ist etwas, was, glaube ich, in den Debatten der letzten
    Monate deutlich geworden ist.

    Heute ist der Meisterbrief, der große Befähigungs-
    nachweis, die Krone der beruflichen Ausbildung in
    Deutschland, im Fokus. Er ist – das ist gesagt worden –
    Garant für hohe praktische, theoretische und auch so-
    ziale Kompetenzen. Er befähigt zum Führen eines Un-
    ternehmens, er befähigt dazu, das eigene Wissen auch an
    die nächste Generation weiterzugeben. Das Stichwort
    „Ausbildung“ ist dazu genannt worden. Er befähigt
    dazu, in dem jeweiligen Fach Standards zu setzen und zu
    sichern. Dieser Meisterbrief, meine sehr verehrten Da-
    men und Herren, steht in der Tat in der Wertigkeit einem
    Abschluss an einer Hochschule in nichts nach;


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    erst recht nicht – das habe ich eben schon gesagt – bei
    der Eröffnung von Lebensperspektiven. Deswegen ist es
    aller Ehren wert, dass wir gemeinsam in diesem Hohen
    Haus dafür sorgen, dass der Meisterbrief erhalten bleibt,
    gerade weil unser duales Berufsausbildungssystem ein
    Exportschlager ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir müssen jetzt – das ist ein kleiner Ausblick ins
    nächste Jahr – auch dafür sorgen, dass möglichst viele
    Menschen die Chance erhalten, die Meisterschule zu be-
    suchen; ich spreche da natürlich vom Meister-BAföG.
    Wir werden das Aufstiegsausbildungsförderungsgesetz
    – das haben wir uns in der Koalition vorgenommen – im
    nächsten Jahr reformieren und novellieren.

    Wir wollen die Förderbedingungen verbessern. Wir
    wollen den Kreis der geförderten Personen ausweiten.
    Wir wollen die Förderung selbst erhöhen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir wollen dabei die Möglichkeit von Frauen ebenso
    – ich sage das, mit Verlaub, in dieser Reihenfolge – wie
    die Möglichkeit von Menschen mit Behinderungen – wir
    haben erst am Mittwoch über die Teilhabe von Men-
    schen mit Behinderungen diskutiert –, Meisterschulen zu
    besuchen, verbessern. Wir wollen jungen Menschen, die
    einen akademischen Bildungsweg eingeschlagen haben,
    die aber erkennen, dass das nicht wirklich der richtige
    Weg für sie ist, die Möglichkeit eröffnen, die Meister-
    schule zu besuchen.

    Herr Präsident, ich komme zum Schluss. Das Jahr
    2014 war ein gutes Jahr für die Bildung, weitere werden
    folgen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Letzter Redner zu diesem Tagesordnungspunkt ist der

Kollege Martin Feist für die CDU/CSU-Fraktion.


(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Thomas!)


7076 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014

Präsident Dr. Norbert Lammert


(A) (C)



(D)(B)

– Ach so, was habe ich gesagt?


(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Martin! – Zuruf von der SPD: Das ist auch ein schöner Name!)


– Na ja, gut. Wir haben das jetzt einvernehmlich im Pro-
tokoll klargestellt. Damit steht einem fulminanten Auf-
tritt überhaupt nichts mehr im Wege.


(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thomas Feist


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Vielen Dank, Herr Präsident. Ich war nur ganz kurz

    etwas unsicher; denn Ihr Wort ist mir natürlich Befehl.
    Aufgrund der Qualität der heutigen Schriftführerliste
    kann das schon einmal passieren, dass man „Martin“
    statt „Thomas“ liest.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Wir disku-
    tieren heute über einen Antrag zum Meisterbrief. Man
    muss sich den Hintergrund dieses Antrags vor Augen
    führen. Die Europäische Kommission hatte festgestellt:
    In vielen Handwerksbranchen, einschließlich des Bauge-
    werbes, ist nach wie vor ein Meisterbrief oder eine
    gleichwertige Qualifikation erforderlich, um einen Be-
    trieb zu führen. – Liebe EU-Kommission, das ist richtig,
    und daran werden wir festhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Warum macht die Europäische Kommission Vorga-
    ben? Ich glaube nicht, dass sie dies tut, um uns zu är-
    gern. Was steckt dann also dahinter? Es ist die Frage:
    Wie mobil können Menschen in Europa sein? Wie ein-
    fach ist die Freizügigkeit in Europa gerade auch im be-
    ruflichen Sektor?

    Ja, es ist richtig, Mobilität zu fördern. Aber genauso
    wichtig ist es, zu erkennen, dass Mobilität Qualität vo-
    raussetzt, und Qualität im Bereich der Berufe und auch
    im Bereich der beruflichen Bildung erreichen wir nur
    durch eine starke Verzahnung von einem theoretischen
    Teil und einem praktischen Teil, die dadurch sicherge-
    stellt wird, dass Berufsschullehrer und Meister in her-
    vorragender Art und Weise zusammenarbeiten. Liebe
    Europäische Kommission, dies könnte doch ein Beispiel
    für ganz Europa sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Über den Stellenwert von beruflicher Bildung und
    akademischer Bildung ist bereits gesprochen worden. Da
    schlagen – wie einige Kollegen wissen – zwei Herzen in
    meiner Brust. Ich habe einen Gesellenbrief als Hei-
    zungsmonteur und einen Doktortitel in Musikwissen-
    schaft; eine typische ostdeutsche Bildungsbiografie, die
    aber überall möglich ist.


    (Lachen des Abg. Matthias W. Birkwald [DIE LINKE])

    – Es muss nicht jeder Musikwissenschaftler werden; das
    ist in Ordnung. Aber dann wird man auch nicht gewählt;
    das ist die Gefahr gerade in Thüringen. –


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja hochkomplex!)


    Diese beiden Herzen schlagen also in meiner Brust. Des-
    wegen ist es mir wichtig, dass wir in dieser Debatte die
    akademische nicht gegen die berufliche Bildung ausspie-
    len, sondern die Gleichwertigkeit von beiden betonen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich wünsche mir für
    den Verlauf der weiteren Beratung, dass wir die Gleich-
    wertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung
    anerkennen. Im Deutschen Qualifikationsrahmen haben
    wir dazu einiges gesagt. Auch im Europäischen Qualifi-
    kationsrahmen ist uns diesbezüglich Entscheidendes ge-
    lungen. Lassen Sie uns daran festhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Vor dem Hintergrund der Bildungsbiografien kann
    man natürlich darüber diskutieren, ob es nicht besser
    wäre, wenn eine berufliche Ausbildung der Regelfall
    wäre und wenn der gesellschaftliche Druck, ein Studium
    aufzunehmen, nicht noch mehr zunähme. Man kann
    diese Frage stellen. Vor dem Hintergrund, dass ungefähr
    30 Prozent der Studienanfänger ihr Studium vorzeitig
    abbrechen, sollte man diese Frage sogar stellen. Dann zu
    sagen – dieses Argument ist in dieser Debatte vorgetra-
    gen worden –, dass bei einem Studienabbruch die beruf-
    liche Bildung immer noch gut genug ist, halte ich für den
    genau falschen Hinweis.


    (Beifall des Abg. Willi Brase [SPD])


    Wir müssen vielmehr sagen: Berufliche Bildung hat ih-
    ren Wert, und aufgrund der Durchlässigkeit unseres Bil-
    dungssystems kann jeder mit jeder Qualifikation alles er-
    reichen. Das müssen wir den jungen Leuten noch
    deutlicher sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Was tun wir als Bund und wir Bildungspolitiker für
    die berufliche Bildung? Wir setzen – Kollege Rabanus
    hat es angesprochen – Geld ein. Das ist gut und richtig.
    Das ist prima investiertes Geld. Aber auch in Sachen
    Meisterbrief sind wir nicht untätig. Wir geben beispiels-
    weise 24 Millionen Euro im Jahr für die Begabtenstif-
    tung aus. Dadurch haben die Leute, die sich auf eine
    Meisterprüfung vorbereiten, die Möglichkeit, bis zu zwei
    Jahre lang einen bestimmten Betrag als Stipendium zu
    erhalten.


    (Axel Knoerig [CDU/CSU]: Gute Sache!)


    Ich sage Ihnen: Drei Viertel der jungen Menschen, die
    diese Förderung bekommen, nutzen sie, um eine Meis-
    terprüfung abzulegen. Lassen Sie uns schauen, wie wir
    sie noch weiter ausbauen können.

    Führen wir uns noch einmal die duale Ausbildung vor
    Augen. Als Bildungspolitiker ist mir dieses Thema ein
    wichtiges Anliegen. Es geht nicht nur um die Frage, wie

    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7077

    Dr. Thomas Feist


    (A) (C)



    (D)(B)

    erfolgreich das Handwerk ist, sondern es geht auch um
    das Image des Handwerks. Für junge Leute, die noch
    nicht wissen, welchen Lebensweg sie einschlagen wol-
    len – Berufsausbildung oder Studium –, spielt das Image
    eine wichtige Rolle. Das Handwerk hat mit seiner
    Imagekampagne viel dazu beigetragen, dass die Attrakti-
    vität einer Ausbildung in einem Handwerksberuf gestie-
    gen ist. Das spiegelt sich noch nicht überall in den Zah-
    len wider; aber beispielsweise in Sachsen haben wir bei
    den Ausbildungsverhältnissen im Handwerk im letzten
    Jahr einen Zuwachs von 4 Prozent verzeichnen können.
    Wir sollten den jungen Leuten sagen: Fangt eine Ausbil-
    dung im Handwerk an, bringt euch ein, und später könnt
    ihr euch vielleicht weiterqualifizieren. Das ist der rich-
    tige Ansatz. Dazu sollten wir die jungen Leute ermuti-
    gen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Für die Ausbildung im Handwerk ist eine Person von
    zentraler Bedeutung: der Meister. Der Meister steht wie
    kein anderer für das Handwerk. Das sind Menschen, die
    mitten im Leben stehen. Das sind Menschen, die Berufs-
    und Bildungserfahrung haben. Das sind Menschen, die
    sich für andere einsetzen. Da wir heute den Tag des Eh-
    renamtes haben, kann man schon einmal sagen, dass
    nicht nur das ehrenamtliche Engagement der Meister in
    den Handwerkskammern ein hohes Gut ist, sondern auch
    das darüber hinausgehende Engagement vieler Hand-
    werksmeister. Beispielsweise engagieren sich viele für
    die Weiterbildung derjenigen, die in ihrem ersten Bil-
    dungsweg nicht so erfolgreich waren.

    Wir sollten die Meister auch deswegen stärken, weil
    wir dem Handwerk ein Gesicht geben müssen. Deswe-
    gen ist dieser Antrag trotz aller Kritik am Antragstext,
    die verschiedentlich geäußert worden ist, wichtig. Es ist
    doch richtig, dass sich das deutsche Parlament in diese
    Debatte einbringt und sagt: Wir entscheiden uns für eine
    Unterstützung des Handwerks; wir entscheiden uns für
    eine Unterstützung des Meisterbriefs. – Das ist doch ein
    wichtiges Signal nach draußen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Zuruf der Abg. Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    – Den Elan habe ich mir von Ihnen, Frau Andreae, abge-
    schaut.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schön! Da freue ich mich!)


    Allerdings: Ich fokussiere mich auf die Inhalte. Das ist
    der Unterschied.

    Wenn wir nach Europa und darüber hinaus schauen,
    dann stellen wir fest, dass oft gefragt wird: Wie können
    wir etwas für unsere jungen Menschen im Bereich der
    dualen beruflichen Bildung tun? – Oftmals wird verges-
    sen, welchen Anteil die Unternehmen mit ihren Meistern
    an der Ausbildung haben und welche finanziellen Mittel
    eingesetzt werden. 24 Milliarden Euro im Jahr, die die
    Unternehmen einsetzen, sind doch kein Pappenstiel. Üb-
    rigens sind viele davon kleine und mittlere Unterneh-
    men, die einen Meister oder eine Meisterin an der Spitze
    haben.

    Schauen wir einmal über Europa hinaus. Wo sind
    denn die Länder, in denen Hochtechnologie und Produk-
    tion, also Wertschöpfung im eigenen Land, am besten
    miteinander verbunden werden? Da fällt mir ein schönes
    Beispiel aus Israel ein. Dort gibt es einen Kibbuz, der
    Beth El heißt. Der stellt unter anderem Hochtechnolo-
    giegüter her. Der Kibbuz hat eine eigene Berufsschule
    mit Meistern. Dort werden nicht nur die eigenen Leute
    ausgebildet, sondern auch viele Zuwanderer, für die
    diese Ausbildungsstätte der erste Anlaufpunkt und eine
    Chance für eine gelungene Integration in die Gesell-
    schaft ist. Dieses Modell sollte uns doch Mut machen.
    Wenn wir außerhalb unseres Landes unser System entde-
    cken, sollten wir stolz darauf sein und dazu stehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Dass der Meisterbrief in Deutschland auch in letzter
    Zeit eine stärkere Aufmerksamkeit erfahren hat, sieht
    man nicht zuletzt daran, dass sich auch unser Bundesprä-
    sident zu diesem Thema mehrfach geäußert hat. Ende
    November war Bundespräsident Gauck in Dresden und
    hat dort an einer Meisterfeier teilgenommen. Er hat da-
    von gesprochen, wie wichtig diese Säule in Deutschland
    ist.

    Dazu muss ich sagen: Ich verstehe oftmals Vorbehalte
    unserer europäischen Partner, die sagen: Jetzt kommen
    die Deutschen und wissen schon wieder irgendetwas
    besser. – In diesem Punkt kann ich sie beruhigen. Wir
    wissen nicht nur etwas besser, sondern wir machen das
    auch besser. Deswegen sollte dieses Modell des Meister-
    briefs auch in Europa das Modell sein, an dem wir uns
    orientieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Da es manchmal schwierig ist, von Brüssel nach Ber-
    lin zu schauen und zu wissen, was die Abgeordneten hier
    machen, würde ich der Kommission empfehlen, in den
    Dokumenten nachzuschauen, die von der Parlamentari-
    schen Versammlung des Europarates in Straßburg veröf-
    fentlicht worden sind. Dort habe ich in diesem Jahr eine
    Rede zu diesem Thema gehalten, das nach Europa ge-
    hört. Mit einem kurzen Zitat möchte ich schließen:

    Exzellenz in der beruflichen Bildung heißt für mich
    und meine Kollegen aus dem Deutschen Bundes-
    tag, dass wir uns über gemeinsame Ausbildungs-
    standards an dem orientieren, was in Deutschland
    und anderen Ländern der Gesellenbrief und der
    Meisterbrief ist. Auf diese Weise schaffen wir Mo-
    bilität im beruflichen Sektor auf hohem und höchs-
    tem Niveau. Mobilität der exzellent Qualifizierten
    statt Mobilität der Unterbezahlten. Mobilität mit
    Mehrwert für alle. Und ein Stück mehr Gerechtig-
    keit für junge Menschen in Europa.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    7078 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014


    (A) (C)



    (D)(B)