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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/74 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 74. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Lena Strothmann, Artur Auernhammer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Wolfgang Tiefensee, Sabine Poschmann, Niels Annen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Der deutsche Meisterbrief – Erfolg- reiche Unternehmerqualifizierung, Basis für handwerkliche Qualität und besondere Bedeutung für die duale Ausbildung Drucksache 18/3317 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7057 A Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7057 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 7059 A Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7060 B Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7062 C Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7064 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7064 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7065 D Axel Knoerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7066 D Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7068 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 7070 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7070 D Dr. Hans-Joachim Schabedoth (SPD) . . . . . . 7071 A Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . 7072 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7072 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7074 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7076 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte am NATO-geführten Einsatz Resolute Sup- port Mission für die Ausbildung, Bera- tung und Unterstützung der afghani- schen nationalen Sicherheitskräfte in Afghanistan Drucksache 18/3246 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7078 A b) Antrag der Abgeordneten Sibylle Pfeiffer, Sabine Weiss (Wesel I), Frank Heinrich (Chemnitz), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Ab- geordneten Gabi Weber, Dr. Bärbel Kofler, Axel Schäfer (Bochum), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Transformationsdekade mit zivilen Mit- teln erfolgreich gestalten Drucksache 18/3405 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7078 A Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7078 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7080 C Thomas Silberhorn, Parl. Staatssekretär BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7081 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7083 C Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . 7084 D Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7085 D Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7087 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7088 C Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7089 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7091 B Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7091 D Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7092 A Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7093 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7094 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 7095 B Tagesordnungspunkt 28: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Dr. Dietmar Bartsch, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Stromsperren gesetzlich verbieten Drucksache 18/3408 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7096 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7097 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7098 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 7100 C Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7100 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7101 B Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7102 D Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . 7103 C Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7104 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7105 C Tagesordnungspunkt 29: Vereinbarte Debatte: 25 Jahre VN-Kinder- rechtskonvention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7106 D Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7106 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7107 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7108 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7110 A Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7111 B Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7112 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7113 C Tagesordnungspunkt 30: Vereinbarte Debatte: Menschenrechte glo- bal durchsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7115 A Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7115 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7116 A Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7117 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7119 A Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7119 D Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7121 A Tagesordnungspunkt 31: Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Kordula Schulz-Asche, Renate Künast, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Situation von Opfern von Menschenhandel in Deutschland Drucksache 18/3256 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7122 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7123 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7124 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 7125 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7126 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7127 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7128 B Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7129 C Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 7130 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7131 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 7133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7133 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7057 (A) (C) (D)(B) 74. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7133 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 5.12.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 5.12.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 5.12.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 5.12.2014 Daldrup, Bernhard SPD 5.12.2014 Freitag, Dagmar SPD 5.12.2014 Gabriel, Sigmar SPD 5.12.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 5.12.2014 Jung, Xaver CDU/CSU 5.12.2014 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Kermer, Marina SPD 5.12.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 5.12.2014 Lenkert, Ralph DIE LINKE 5.12.2014 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 5.12.2014 Liebich, Stefan DIE LINKE 5.12.2014 Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 5.12.2014 Lutze, Thomas DIE LINKE 5.12.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 5.12.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Mortler, Marlene CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 5.12.2014 Müntefering, Michelle SPD 5.12.2014 Dr. Nick, Andreas CDU/CSU 5.12.2014 Post (Minden), Achim SPD 5.12.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 5.12.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 5.12.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Tillmann, Antje CDU/CSU 5.12.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Wanderwitz, Marco CDU/CSU 5.12.2014 Weber, Gabi SPD 5.12.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 5.12.2014 Zollner, Gudrun CDU/CSU 5.12.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 928. Sitzung am 28. No- vember 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Änderung des Asylbewerberleistungs- gesetzes und des Sozialgerichtsgesetzes – Drittes Gesetz zur Änderung des Agrarstatistik- gesetzes – Gesetz zur Einführung des Elterngeld Plus mit Partnerschaftsbonus und einer flexibleren Eltern- zeit im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7134 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 (A) (C) (D)(B) – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/59/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Mai 2014 zur Festlegung eines Rahmens für die Sanierung und Abwicklung von Kreditinstitu- ten und Wertpapierfirmen und zur Änderung der Richtlinie 82/891/EWG des Rates, der Richtlinien 2001/24/EG, 2002/47/EG, 2004/25/EG, 2005/56/EG, 2007/36/EG, 2011/35/EU, 2012/30/EU und 2013/ 36/EU sowie der Verordnungen (EU) Nr. 1093/ 2010 und (EU) Nr. 648/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (BRRD-Umsetzungsge- setz) Der Bundesrat hat hierzu ferner die folgende Ent- schließung gefasst: 1. a) Der Bundesrat begrüßt, dass sich die Bundes- regierung auf europäischer Ebene darum be- müht hat, die Belastungen von Landesförder- banken und Förderkrediten durch Beiträge zum Europäischen Abwicklungsfonds zu ver- meiden oder zumindest gering zu halten. b) Der Bundesrat stellt jedoch fest, dass die He- ranziehung der Landesförderbanken zu Beiträ- gen zum Europäischen Bankenabwicklungs- fonds auf der Grundlage der im delegierten Rechtsakt der Europäischen Kommission vom 21. Oktober 2014 veröffentlichten Berech- nungssystematik zu einer systemisch nicht gerechtfertigten und dem Gesichtspunkt der Risikoproportionalität grob widersprechenden Belastung der Landesförderbanken führt. c) Der Bundesrat stellt weiterhin fest, dass durch eine Heranziehung von Landesförderbanken zum einheitlichen Bankenabwicklungsfonds öffentliche Mittel der Länder im erheblichen Umfang für die Abfederung von Risiken pri- vater Geschäftsbanken verwendet werden. Der Bundesrat erkennt hierin einen Widerspruch zu der Zielsetzung der durch das vorliegende Gesetz umzusetzenden Richtlinie, zukünftig eine Belastung der öffentlichen Hand durch die Rettung von Banken zu vermeiden. d) Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, sich im EU-Ministerrat und im Europäi- schen Rat dafür einzusetzen, dass die Landes- förderbanken durch Beiträge zum Europäi- schen Bankenabwicklungsfonds nicht oder wesentlich geringer belastet werden als durch den delegierten Rechtsakt der EU-Kommis- sion vom 21. Oktober 2014 vorgesehen. 2. Der Bundesrat hält es für in hohem Maße proble- matisch, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau von der Beitragspflicht zur Europäischen Banken- abgabe befreit ist, die Förderbanken der Länder hingegen einer Beitragspflicht unterliegen. Der Bundesrat weist darauf hin, dass auf Grund des ri- sikoarmen Geschäfts und der spezifischen Eigen- tümerstruktur eine Beitragspflicht der Länderför- derinstitute unter sachlichen Gesichtspunkten in keiner Weise gerechtfertigt ist. Der Bundesrat sieht die dringende Notwendigkeit einer grundlegenden Überarbeitung der Regelun- gen zur Beitragspflicht von kleinen und mittleren Kreditinstituten. Die vorgesehenen Erleichterun- gen für kleinste Institute werden für die Mehrzahl der regional tätigen Banken in Deutschland aller Voraussicht nach keine signifikanten Entlastungen zur Folge haben und daher ins Leere gehen. Der Bundesrat weist kritisch darauf hin, dass die von der Kommission vorgesehenen Regelungen die mangelnde Systemrelevanz der kleinen und mittleren Institute und die sich daraus ergebende Folge, dass diese Institute niemals Leistungen aus dem Abwicklungsfonds erhalten werden und da- mit lediglich zur Befüllung des Abwicklungsfonds beitragen, nicht ausreichend berücksichtigen und daher unverhältnismäßig sind. Der Bundesrat lehnt Doppelbelastungen ab, die sich für die durch ihre Institutssicherungssysteme im Bestand geschützten Sparkassen und Kreditge- nossenschaften ergeben. Der Bundesrat bittet da- her die Bundesregierung, sich auf europäischer Ebene für die Festlegung differenzierterer Rege- lungen einzusetzen, die dem Proportionalitätsprin- zip entsprechen. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, darauf zu achten, dass die Beitragserhebung zum euro- päischen Abwicklungsfonds zu keinen Wettbe- werbsverzerrungen führt. Er befürwortet daher eine EU-weit steuerliche Gleichbehandlung. – Gesetz zu dem Übereinkommen vom 21. Mai 2014 über die Übertragung von Beiträgen auf den ein- heitlichen Abwicklungsfonds und über die ge- meinsame Nutzung dieser Beiträge – Gesetz zur Änderung des ESM-Finanzierungsge- setzes – Gesetz zur Änderung der Finanzhilfeinstrumente nach Artikel 19 des Vertrags vom 2. Februar 2012 zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsme- chanismus – Gesetz zur Verringerung der Abhängigkeit von Ratings – Gesetz zur Änderung des Freizügigkeitsgesetzes/ EU und weiterer Vorschriften – Zweites Gesetz zur Änderung des Mikrozensusge- setzes 2005 und des Bevölkerungsstatistikgesetzes – … Gesetz zur Änderung des Urheberrechtsgeset- zes – Gesetz zur Durchführung des Haager Überein- kommens vom 30. Juni 2005 über Gerichtsstands- vereinbarungen sowie zur Änderung des Rechts- pflegergesetzes, des Gerichts- und Notarkosten- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7135 (A) (C) (D)(B) gesetzes, des Altersteilzeitgesetzes und des Dritten Buches Sozialgesetzbuch – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2011/99/EU über die Europäische Schutzanordnung und zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 606/2013 über die gegenseitige Anerkennung von Schutz- maßnahmen in Zivilsachen – Gesetz zur Änderung mautrechtlicher Vorschrif- ten hinsichtlich der Einführung des europäischen elektronischen Mautdienstes – Gesetz zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 10. November 2010 zum Europäischen Ausliefe- rungsübereinkommen vom 13. Dezember 1957 – Gesetz zu dem Protokoll Nr. 15 vom 24. Juni 2013 zur Änderung der Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten Zudem hat der Bundesrat in seiner 928. Sitzung am 28. November 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 bis 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsminister Thomas Schmidt (Sachsen) als Nachfolger des ausschei- denden Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (Sachsen) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radioak- tiver Abfallstoffe“ und Minister Dr. Helmuth Markov (Brandenburg) als Nach- folger der ausscheidenden Ministerin a. D. Anita Tack (Brandenburg) zum stellvertretenden Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 25. bis 29. Juni 2012 in Straßburg Drucksachen 18/2945, 18/3108 Nr. 5 Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten 2014 des Sachverständigenrates zur Begut- achtung der Entwicklung im Gesundheitswesen Bedarfsgerechte Versorgung – Perspektiven für ländli- che Regionen und ausgewählte Leistungsbereiche Drucksachen 18/1940, 18/2530 Nr. 3 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch den Präsidenten des Deutschen Bun- destages Erster Bericht über die Anwendung der Begleitgesetze zum Vertrag von Lissabon Drucksachen 17/14601, 18/641 Nr. 25 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Umsetzung des Europäischen Semesters 2013 und der Europa 2020-Strategie unter besonderer Berücksichtigung der länderspezifischen Empfehlun- gen Drucksache 17/14622 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/822 Nr. A.7 Ratsdokument 5812/14 Drucksache 18/3110 Nr. A.1 EuB-BReg 74/2014 Drucksache 18/3110 Nr. A.3 EuB-BReg 80/2014 Drucksache 18/3110 Nr. A.5 EuB-BReg 86/2014 Innenausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.6 Ratsdokument 10208/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.14 Ratsdokument 10307/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.21 Ratsdokument 12315/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.22 Ratsdokument 12331/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.23 Ratsdokument 12332/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/3110 Nr. A.12 Ratsdokument 14028/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/3110 Nr. A.13 EuB-BReg 76/2014 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/1935 Nr. A.15 Ratsdokument 10024/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.72 Ratsdokument 12150/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.12 Ratsdokument 12646/14 Drucksache 18/2935 Nr. A.8 Ratsdokument 13442/14 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 74. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 System der zulassungspflichtigen Handwerkerberufe TOP 27 Bundeswehreinsatz in Afghanistan (RSM) TOP 28 Stromsperren TOP 29 Vereinbarte Debatte 25 Jahre VN-Kinderrechtskonvention TOP 30 Vereinbarte Debatte Menschenrechte global durchsetzen TOP 31 Situation von Opfern von Menschenhandel Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Thomas Gambke ist der nächste Redner für die Frak-

    tion Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Eine Feststel-
    lung muss ich am Anfang treffen, nachdem wir Ihren
    Antrag gelesen haben.


    (Der Redner hält ein Schriftstück hoch)


    Die gelb markierten Stellen stammen original vom Zen-
    tralverband des Deutschen Handwerks.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Sie haben Ihren gelben Stift wiedergefunden!)


    Dieses Papier ist auf den Februar dieses Jahres datiert.
    Ich habe diese Stellen markiert. Sie haben wörtlich an
    15 Stellen Textpassagen übernommen.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Ist das denn falsch oder richtig? – Dr. Hans-Joachim Schabedoth [SPD]: Wo ist das Problem?)


    Wie das bei Plagiaten so ist, Herr Oppermann: Das Ab-
    schreiben ehrt den Autor, aber nicht den Plagiator.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    180 Abgeordnete von Ihnen haben unterschrieben;
    ich halte es für ein Trauerspiel,


    (Lena Strothmann [CDU/CSU]: Irgendein Haar in der Suppe müssen Sie ja finden!)


    dass Ihnen wirtschaftspolitisch nichts anderes einfällt,
    als Verbandspositionen eins zu eins in einen Antrag des
    Deutschen Bundestages zu übernehmen.


    (Christine Lambrecht [SPD]: Wenn sie doch gut sind, kann man es doch machen!)


    Ich finde: Das ist unserem Parlament unwürdig, und ich
    hoffe, dass dieser Antrag in dieser Art und Weise keine
    weitere Lesung erfährt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich denke, wir alle hier im Haus unterstützen das
    Handwerk. Aber wenn wir das Handwerk, den Meister-
    brief und die duale Ausbildung stärken wollen, dann
    müssen wir uns doch kritisch mit dem Thema auseinan-
    dersetzen. Klar, es heißt: Stärken stärken, aber wir müs-
    sen gleichermaßen die Schwächen identifizieren und
    nach Möglichkeit ausbügeln.

    Stillstand ist Rückschritt, meine verehrten Kollegin-
    nen und Kollegen von der Regierungsbank, und genau
    dieser Rückschritt wird durch dieses Plagiat dokumen-
    tiert.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7063

    Dr. Thomas Gambke


    (A) (C)



    (D)(B)

    Gerade im Forderungskatalog, in dem die Themen ange-
    sprochen werden, in einem Bereich, in dem wir Weiter-
    entwicklung brauchen, bleiben Sie vollkommen nebulös
    und machen keinerlei konkrete Vorschläge.

    Erstes Beispiel. Sie fordern unter Punkt 4 – ich zitiere –,
    „den Technologietransfer … aus Forschung … ins Hand-
    werk … zu unterstützen …“ Ja, wie denn? Wollen Sie
    die steuerliche Forschungsförderung für das Handwerk
    einführen? Wollen Sie am Gewährleistungsrecht – da
    sollte man einmal hinschauen – etwas verändern? Wol-
    len Sie sich endlich einmal dem wirklich drängenden
    Problem der steigenden Komplexität der Technologien
    und Materialien im Handwerk zuwenden?

    Gehen Sie einmal vor Ort, und sprechen Sie mit den
    Handwerkern, gerade mit denen, die in dem wichtigen
    Bereich der energetischen Sanierung arbeiten! Von de-
    nen hören Sie durchaus Kritik an der geringen Reak-
    tionsgeschwindigkeit der Kammern, nämlich wenn es
    darum geht, was der Schreiner machen darf, was der
    Trockenbauer machen darf und was der Installateur ma-
    chen darf.

    Ich kann nur sagen: Wer sich so ignorant gegenüber
    dem, was sich draußen abspielt, verhält, wie Sie es mit
    diesem Antrag tun, der verdient nicht nur wegen Ab-
    schreibens eine Sechs, sondern auch wegen Arbeitsver-
    weigerung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zweites Beispiel. Sie wollen das Streben nach Selbst-
    ständigkeit unterstützen. Wie denn? Einen konkreten
    Vorschlag sucht man vergebens.

    Es ist schon unglaublich, was Sie hier vorlegen, und
    ich glaube nicht, dass die Handwerker mit diesem – ge-
    statten Sie mir diesen Ausdruck – Politikergeschwätz et-
    was anfangen können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Sabine Poschmann [SPD]: Doch, das haben sie schon gesagt! Positiv!)


    Sie stellen sich auch nicht den im europäischen Kon-
    text durchaus gegebenen kritischen Punkten. Frau
    Strothmann, Sie nehmen mehrfach kritisch Bezug auf
    die Initiative der Kommission, aber eigentlich schüren
    Sie damit indirekt Unsicherheit und Vorurteile im Hand-
    werk gegenüber der Europäischen Union.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: So ein Quatsch! Dummes Zeug!)


    Nach Ludwig Erhard ist Wirtschaft zu 50 Prozent
    Psychologie, und genau hier gehen Sie in die falsche
    Richtung. Ich will das einmal klar sagen: Ich begrüße es,
    dass die Kommission über Berufszugangsvoraussetzun-
    gen an dieser Stelle Transparenz schafft


    (Lena Strothmann [CDU/CSU]: Aha, jetzt haben wir es verstanden! – Sabine Poschmann [SPD]: Aha!)


    und uns vor Augen führt, dass unsere Regulierung mit-
    unter ein Problem sein kann – auch für Handwerkerin-
    nen und Handwerker.
    Ich will Ihnen ein aktuelles Beispiel nennen: Ein Me-
    tallbauer mit zehn Jahren Berufserfahrung will Surfbret-
    ter bauen. Er geht zur Handwerkskammer und bekommt
    dort zu hören, ohne eine Meisterausbildung im Bootsbau
    könne er keine Surfbretter entwickeln und bauen. Insbe-
    sondere die Gefahr für Dritte sei zu hoch. Zehn Jahre
    Berufserfahrung reichten nicht aus. Er müsse 25 Jahre
    Berufserfahrung nachweisen.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist ja ein richtiges Praxisbeispiel!)


    Diese Geschichte klingt amüsant, sie ist aber leider
    wahr, und deshalb in hohem Maße gefährlich und trau-
    rig. Jungen Menschen wird der Weg in die Selbstständig-
    keit verwehrt,


    (Dr. Hans-Joachim Schabedoth [SPD]: Soll er doch den Meisterbrief machen!)


    obwohl objektiv keinerlei Gründe vorliegen, dies zu
    rechtfertigen. Hier bleibt die Innovation auf der Strecke.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Gabriel ist mit 120 Personen und großem Getöse
    nach Kalifornien gereist, um Innovationen auf die Spur
    zu kommen, und nicht, um Surfbretter einzukaufen. Ich
    befürchte auch, er würde untergehen, auch wenn sie von
    einem Handwerksmeister mit 25 Jahren Berufserfahrung
    hergestellt worden wären.

    Der Hinweis der Handwerkskammer ist hier aber
    schon interessant: Der Mann könne ja Surfbretter ver-
    kaufen, die er aus dem Ausland – vielleicht aus Kalifor-
    nien – importiert.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Machen Sie doch einmal etwas mit Schneidebrettern und Pyramiden!)


    Die Lösung soll also sein: Er soll ins Ausland gehen und
    dort etwas kaufen, anstatt hier in Deutschland zu produ-
    zieren. Das kann und darf nicht die Folge unserer Meis-
    terpflicht sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bekenne mich klar zur Meisterpflicht, und ich
    teile auch die Kritik an einigen – nicht an allen – Dere-
    gulierungen des Jahres 2003.


    (Beifall der Abg. Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Auf der anderen Seite darf es aber keine dogmatischen
    Regeln geben, die Innovationen verhindern. Das ist
    durchaus ein Spannungsfeld – gar keine Frage –, aber
    ich hätte hier erwartet, dass Sie liefern und nicht ab-
    schreiben, meine Damen und Herren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt weitere Entwicklungen im Handwerk, auf die
    wir dringend Antworten brauchen. Ich habe es schon ge-
    nannt: Immer wieder kommt es bei der Anwendung
    komplexer Technologien zu Abgrenzungsproblemen bei
    den Gewerken und zu jahrelangen Blockaden, wenn die
    Arbeitsumfänge nicht geklärt werden, und wir haben das

    7064 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014

    Dr. Thomas Gambke


    (A) (C)



    (D)(B)

    Problem der Gewährleistung bei Materialien, die einge-
    setzt werden.

    Zu diesen Punkten finde ich nichts in Ihrem Antrag.
    Auch hier wäre es dringend an der Zeit, bestehende
    Strukturen zu überdenken und weiterzuentwickeln.

    Letztlich schreiben Sie in Ihrem Antrag nichts ande-
    res, als dass Sie bestehende Strukturen schützen wollen.
    Das ist einfach zu wenig. Es wäre Ihr Job gewesen, hier
    konkrete Vorschläge vorzulegen. Ich hoffe, dass das im
    Gespräch mit dem Handwerk gelingt.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die Bundesregierung erhält nun die Parlamentari-

sche Staatssekretärin Iris Gleicke das Wort.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


I
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Iris Gleicke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Beim Meisterbrief, bei der dualen Ausbildung und bei
    der Selbstverwaltung der Wirtschaft handelt es sich um
    gewachsene Strukturen, die ihre Tragfähigkeit unter Be-
    weis gestellt haben. Sie machen den Mittelstand in
    Deutschland so stark, wie er ist.

    Wenn wir sagen, dass der Meisterbrief ein Eckpfeiler
    unserer Wirtschaft ist und dass wir an der Meisterpflicht
    festhalten, dann ist das alles andere als ein Lippenbe-
    kenntnis. Wir sagen das aus der inneren Überzeugung
    heraus, dass die Meisterpflicht nicht nur für das Hand-
    werk, sondern auch für unsere Wirtschaft und für unsere
    Zukunft unverzichtbar ist.

    Auch in Zukunft werden die Meister nicht vom Him-
    mel fallen. Unser duales System, unsere berufliche Aus-
    und Weiterbildung sind die Basis für unsere Zukunfts-
    und Wettbewerbsfähigkeit. Das gilt, Kollege Gambke,
    eben auch für die Kammern und die Zwangsmitglied-
    schaft. Es ist nämlich so, dass die Grünen bei weitem
    nicht der Meinung sind, dass das das richtige System ist.


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die FDP auch nicht! – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Falsch! Wir haben einen ganz anderen Beschluss!)


    Es gibt einen inneren Zusammenhang, die Kammern
    einzubeziehen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben europaweit die geringste Jugendarbeitslo-
    sigkeit. Es ist auch kein Zufall, dass man in vielen Län-
    dern durchaus mit einem gewissen Neid auf unsere duale
    Ausbildung blickt.


    (Zuruf von der CDU: So ist es!)


    Das Handwerk bietet jungen Menschen Chancen und be-
    rufliche Perspektiven. Der Grund ist einfach: In der be-
    ruflichen Bildung sind Theorie und Praxis optimal mitei-
    nander verzahnt. So können die Jugendlichen frühzeitig
    in die Arbeitswelt integriert werden.

    Herzstück der dualen Ausbildung sind die kleinen und
    mittleren Unternehmen. Sie stellen nicht nur zwei von
    drei Arbeitsplätzen in der deutschen Wirtschaft, sondern
    auch vier von fünf Ausbildungsplätzen. In über 130 Ge-
    werken bilden Handwerksbetriebe rund 400 000 junge
    Menschen aus. Jährlich werden rund 120 000 neue Aus-
    bildungsverträge geschlossen.

    Im Jahr 2012 waren 11 Prozent der sozialversiche-
    rungspflichtig Beschäftigten im meisterpflichtigen Hand-
    werk Auszubildende. Die Ausbildungsquote war damit
    mehr als doppelt so groß wie in der übrigen Wirtschaft.

    Diejenigen, die das immer noch nicht davon über-
    zeugt, dass es uns hier nicht um bloße Besitzstandswah-
    rung für das Handwerk geht, sollten sich einmal genauer
    ansehen, welchen Beitrag das Handwerk zur Fachkräfte-
    sicherung leistet. Über 60 Prozent, also mehr als die
    Hälfte der Ausgebildeten, wandern später als qualifi-
    zierte Fachkräfte in andere Wirtschaftsbereiche ab. Frau
    Strothmann hat schon darauf hingewiesen.

    Das lässt doch wohl nur einen Schluss zu: Die duale
    berufliche Bildung im Handwerk ist für unsere gesamte
    Wirtschaft von existenzieller Bedeutung.

    Meine Damen und Herren, aber es geht hier nun wirk-
    lich nicht nur um wirtschaftliche Interessen.