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ID1807023600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/70 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Burkhard Lischka als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 6603 A Wahl der Abgeordneten Tabea Rößner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 6603 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6604 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6604 A I.12 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/2809, 18/2823 . . . . . . . 6604 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6604 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6606 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6607 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6608 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6611 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 6613 A Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6614 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6617 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6617 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6617 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6619 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6620 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6622 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6624 A Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6628 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6629 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 6630 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6632 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6634 A Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6635 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6637 C I.13 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6639 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6639 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6640 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6642 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 6643 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6645 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6648 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6650 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6652 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 6653 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6655 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6656 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6658 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6659 C Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechtsstel- lung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern Drucksache 18/3160 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften zur Durchsetzung des Ver- braucherschutzes Drucksache 18/3253 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Fahr- personalgesetzes Drucksache 18/3254 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Luftver- kehrsabkommen vom 10. Juni 2013 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Regierung des Staates Israel anderer- seits (Vertragsgesetz Europa-Mittel- meer-Israel-Luftverkehrsabkommen – Euromed-ISR-LuftverkAbkG) Drucksache 18/3255 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D e) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrechnung von NVA- Verletztenrente auf Grundsicherung im Alter Drucksache 18/3170 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D f) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Caren Lay, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Öko- logischen Hochwasserschutz länder- übergreifend sicherstellen und sozial verankern Drucksache 18/3277 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur zweiten Änderung des Ge- setzes für den Ausbau erneuerbarer Energien Drucksache 18/3234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/3321 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Tagesordnungspunkt IV: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ Drucksachen 18/2443, 18/2658, 18/3199 . 6661 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 115, 116, 117, 118 und 119 zu Petitionen Drucksachen 18/3172, 18/3173, 18/3174, 18/3175, 18/3176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 I.14 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/2811, 18/2823 . . . . . . . 6662 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6662 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6663 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6665 C Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6666 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 III Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6668 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6669 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6671 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6672 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6673 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6673 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6676 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6677 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6678 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6678 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6680 D Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6682 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 6683 A I.15 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6684 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6684 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6686 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6688 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6689 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 6690 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6692 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 6693 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6695 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6697 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6700 B Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6702 B I.16 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/2810, 18/2823 . . . . . . . 6704 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6704 C Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . 6704 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6705 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6708 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 6712 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6713 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6714 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 6716 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6718 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6719 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6721 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6722 C I.17 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/2815, 18/2823 . . . . . . . 6723 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6723 D Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 6725 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6726 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6728 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6728 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6730 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6733 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6734 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 6736 D Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6737 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6738 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 6739 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6741 C Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 6742 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6743 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6744 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6745 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6603 (A) (C) (D)(B) 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    6744 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Vizepräsident Johannes Singhammer (A) (C) Berichtigung 69. Sitzung, Seite 6599 D, erster Absatz, dritter Satz ist wie folgt zu lesen: „Nicht eingerechnet sind da- bei die armutsbedingten Migrationen, die nach Paul Collier zu einem Exodus führen könnten – ich empfehle jedem, das zu lesen –, nicht nur bei uns oder in den Län- dern, in die sie flüchten, sondern in ihren eigenen Hei- matländern, wo das auch zukünftig sehr starke Auswir- kungen haben wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6745 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 27.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 27.11.2014 Groth, Annette DIE LINKE 27.11.2014 Kermer, Marina SPD 27.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 27.11.2014 Poß, Joachim SPD 27.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 27.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 27.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 27.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 27.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 70. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP III, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Für die Bundesregierung hat jetzt Bundesministerin

    Dr. Barbara Hendricks das Wort.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Um-
    welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit:

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der
    Bundeshaushalt 2015 sendet viele richtige und wichtige
    Signale vor allem an die Menschen, deren Geld wir ver-
    walten und mit denen wir die Zukunft Deutschlands ge-
    stalten wollen.

    Nachhaltigkeit ist ein zentrales Leitprinzip dieser
    Bundesregierung nicht nur in der Haushaltspolitik. Im





    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks


    (A) (C)



    (D)(B)

    Haushalt 2015 sparen wir deshalb auch nicht bei den In-
    vestitionen in die Zukunftsthemen Umweltschutz, Kli-
    maschutz und Naturschutz. Im Gegenteil!


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. MarieLuise Dött [CDU/CSU])


    Mit knapp 3,9 Milliarden Euro ist der Gesamtetat des
    BMUB gegenüber 2014 um rund 200 Millionen Euro
    gestiegen. Ein großer Teil davon, über die Hälfte, fließt
    in Investitionen, sodass man beim Einzelplan 16 mit gu-
    tem Grund von einem Investitionshaushalt sprechen
    kann.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir investieren in die Vorsorge. Wie angekündigt, be-
    ginnen wir mit dem Sonderrahmenplan einen vorbeu-
    genden Hochwasserschutz. Dafür haben wir im Einzel-
    plan 10 einen neuen Haushaltstitel geschaffen; Kollege
    Schmidt hat eben darauf hingewiesen. Die Zunahme von
    Extremwetterereignissen und die Erfahrung mit den gro-
    ßen Hochwasserkatastrophen in den letzten 15 Jahren
    fordern uns heraus. Mit dem Sonderrahmenplan stellen
    wir uns dieser Herausforderung.

    Uns beschäftigt allerdings nicht nur die Zukunft; uns
    beschäftigen auch die Versäumnisse der Vergangenheit.
    Das gilt vor allem für die Kosten im Bereich Endlage-
    rung. Die Überlegungen dazu hätten selbstverständlich
    – genauso wie die Suche nach dem Endlager – an den
    Anfang und nicht an das Ende der Kernenergienutzung
    gestellt werden müssen. Die jetzige Bundesregierung
    stellt sich dieser Aufgabe. Wir nehmen die Sorgen der
    Menschen ernst, weil sie berechtigt sind, da es um den
    Einsatz von Risikotechnologie geht. Herr Kollege
    Zdebel, natürlich kann man leichthin sagen: Schacht
    Konrad ist ungeeignet. – Schacht Konrad wird auf Grund-
    lage eines gültigen Planfeststellungsverfahrens ausge-
    baut und ist zugegebenermaßen für 300 000 Kubikmeter
    radioaktiven Abfall genehmigt. Mehr darf da auch nicht
    untergebracht werden. Wenn es zu einer Erweiterung
    käme – sehr konjunktivisch –, müsste man selbstver-
    ständlich ein neues Planfeststellungsverfahren machen
    mit allen planerischen Voraussetzungen, die dafür not-
    wendig wären.

    Wenn wir bei dem Entsorgungsplan, den wir der EU-
    Kommission pflichtgemäß, aber auch gerne vorlegen
    werden, jetzt weitere 300 000 Kubikmeter schwach- und
    mittelradioaktiven Mülls benennen – anders als das frü-
    here Bundesregierungen gemacht haben –, so ist dieser
    Müll natürlich nicht vom Himmel gefallen, sondern war
    schon da.

    Rund 200 000 Tonnen werden wir haben, wenn wir
    diesen strahlenden Müll aus der Asse geborgen haben,
    womit aber frühestens im Jahr 2033 begonnen werden
    wird. Das Bergen wird dann noch Jahrzehnte in An-
    spruch nehmen. Natürlich müssen wir dafür irgendwann
    ein Endlager haben. Diese Frage müssen wir aber nicht
    zwingend heute beantworten,


    (Beifall der Abg. Ulli Nissen [SPD])


    sondern dann, wenn mit dem Bergen des Asse-Mülls be-
    gonnen wird. Wir sind nicht sicher, was bis dahin pas-
    siert. Aber solange wir mit dem Bergen noch nicht be-
    gonnen haben, brauchen wir für den Müll kein Endlager.
    Der Müll ist noch nicht oben, also muss er auch nicht
    eingelagert werden.

    Weitere 100 000 von den insgesamt zusätzlich gemel-
    deten 300 000 Kubikmetern schwach- und mittelradioak-
    tiven Mülls können aus der Urananreicherung kommen.
    Dies ist von früheren Bundesregierungen als Wirt-
    schaftsgut bezeichnet worden. Man kann sich dieser
    Auffassung anschließen. Wenn man das aber nicht für
    absolut sicher hält, muss man zumindest Vorsorge tref-
    fen, und dann zählt auch dies zum schwach- und mittel-
    radioaktiven Müll, obwohl es bislang nicht als solcher
    bezeichnet und eingerechnet wurde.

    Das heißt: Wir stellen uns der Verantwortung. Wir
    schaffen Transparenz und werden rechtzeitig mit den
    entsprechenden Schritten Vorsorge dafür treffen, dass
    auch für diese zusätzlichen 300 000 Kubikmeter Müll,
    die, wie gesagt, schon da waren, nur anders bezeichnet
    wurden, ein vernünftiges Endlager gefunden wird. Ob
    das ein erweiterter Schacht Konrad oder ein anderes
    Endlager wird, weiß ich noch nicht. Diese Frage ist
    heute auch nicht zwingend zu beantworten, obwohl wir
    uns natürlich daranmachen, eine Antwort zu finden;
    denn die Planungsvorhaben sind, wie wir wissen, relativ
    langwierig.

    Ihnen ist bekannt, auf welchem Stand wir bei der Su-
    che nach einem Endlager für den hochradioaktiven Müll
    sind. In der Zwischenzeit werden noch viele Zwischen-
    lager jahrzehntelang betrieben werden müssen; auch das
    ist richtig. Da müssen wir mit den Bürgerinnen und Bür-
    gern voraussichtlich offen umgehen. Es wird voraus-
    sichtlich frühestens zwischen 2050 und 2060 mit der
    Einlagerung in ein dann aufnahmebereites Endlager
    begonnen werden können. Bevor man nicht mit der Ein-
    lagerung des hochradioaktiven Mülls beginnen kann,
    müssen die Zwischenlager selbstverständlich aufrecht-
    erhalten werden. Ich weiß, dass das viele Menschen
    nicht beruhigt, weil sie sich ausrechnen können, dass sie
    ihr ganzes Leben lang in der Nähe eines Zwischenlagers
    wohnen werden; aber das ist nun einmal nicht zu ändern.
    Wir können schließlich kein Endlager herbeizaubern. Ich
    habe in diesem Zusammenhang immer wieder gesagt:
    Wir haben in unserer jeweiligen Regierungszeit die Ver-
    antwortung dafür, dass wir alle möglichen und notwen-
    digen Schritte gehen, damit alle nach uns kommenden
    Generationen überhaupt die Chance haben, Schritte zu
    gehen, die möglich und notwendig sind.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es geht uns darum, die Sorgen der Menschen ernst zu
    nehmen. Aus dem gleichen Grund haben wir ein Gesetz
    zum Fracking auf den Weg gebracht, bei dem der Schutz
    des Grundwassers über alle anderen Interessen gestellt
    wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Schutz der Umwelt steht für uns alle in Deutschland
    über wirtschaftlichen Interessen. Nur dort, wo es nach





    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks


    (A) (C)



    (D)(B)

    vielfacher Prüfung keine Bedenken gibt, kann es verein-
    zelt zu unkonventionellem Fracking kommen. Das wird
    nach dem Stand der Dinge aber nach meiner Einschät-
    zung nur in sehr wenigen Ausnahmefällen geschehen.

    Übrigens, Frau Kollegin Höhn – ich gehe davon aus,
    das war keine Absicht –, was das unkonventionelle
    Fracking anbelangt, ist in dem Gesetzentwurf ausdrück-
    lich davon die Rede, dass auch bei Probebohrungen nur
    Stoffe der Wassergefährdungsklasse 0 eingesetzt werden
    dürfen


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und 1!)


    – nein, was das unkonventionelle Fracking anbelangt,
    sind es nur Stoffe der Wassergefährdungsklasse 0 –, dass
    allerdings beim konventionellen Fracking die Frackflüs-
    sigkeit die Wassergefährdungsklasse 1 haben darf. Übri-
    gens – dieses Fracking findet in Niedersachsen schon
    seit Jahrzehnten statt – sind die Anforderungen der Was-
    sergefährdungsklasse 1 höher als das, was bisher dort
    praktiziert wird, um auch das einmal deutlich zu ma-
    chen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Meine Kolleginnen und Kollegen, wir wissen, dass
    der Klimaschutz eine der größten globalen Herausforde-
    rungen unserer Zeit ist. Wir müssen den Klimawandel
    stoppen und seine Folgen so weit wie möglich begren-
    zen. Ich habe schon häufiger darauf hingewiesen, dass es
    gerade bei diesem Thema einen Zusammenhang von
    ökologischen und sozialen Problemen gibt. Die Folgen
    des Klimawandels sind schon jetzt sozial ungerecht ver-
    teilt. Das gilt nicht nur für die ärmsten Regionen der
    Welt und die Gruppe der kleinen Inselstaaten. Die Bun-
    desregierung stellt sich dieser Verantwortung zum Bei-
    spiel mit dem Klima-Aktionsprogramm, das wir nächste
    Woche im Kabinett verabschieden werden. Sie werden
    sehen: Es werden keine Zahlentricksereien sein. Wir
    werden das alles sauber nachweisen können. Wir werden
    das 40-Prozent-Ziel tatsächlich einhalten können.

    Es gibt im Übrigen keine Lücke, was die fehlenden
    7 Prozentpunkte angeht. Ich habe immer gesagt: Ohne
    weitere Verhaltensänderungen werden uns im Jahr 2020
    zwischen 5 und 8 Prozentpunkte fehlen. Das können
    auch 7 Prozentpunkte sein. Diese Lücke kommt nicht
    heute zustande, sondern dann, wenn man die voraus-
    sichtliche Entwicklung von 2014 bis 2020 ohne Verhal-
    tensänderungen mit einrechnet. Heute ist die Lücke in
    der Tat noch größer.

    Weil das nicht ausreicht, führen wir zusätzliche Maß-
    nahmen durch. Sonst kämen wir bis 2020 auf etwa 32 bis
    35 Prozent, und das reicht uns nicht aus. Der Ausstoß
    des Kraftwerksparks, der sich, untechnisch ausgedrückt,
    auch bis 2020 weiterentwickelt, ist schon eingerechnet.
    Die 22 Millionen Tonnen, die vom Wirtschaftsminister
    genannt worden sind, kommen bei der CO2-Einsparung
    on top. Das ist in der Tat Sache des Bundes.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wir sind nicht nur in diesem Zusammenhang verant-
    wortlich. Auch die Erstauffüllung des Grünen Klimafonds
    haben wir als einer der ersten auf den Weg gebracht. Wir
    sind damit beispielhaft gewesen und geblieben. Das war
    das richtige Signal an die Geberkonferenz in der vergan-
    genen Woche.

    Ich kann deshalb heute mit Stolz sagen: Dieser Haus-
    halt ist ein Klimaschutzermöglichungshaushalt. Darauf
    bin ich wirklich stolz.

    Als Bundesbauministerin freue ich mich, dass wir die
    Programme auf dem hohen Niveau, das wir 2014 er-
    reicht haben, fortsetzen können. Aufgaben gibt es selbst-
    verständlich genug. Die Wohnungsmärkte sind in Bewe-
    gung. Die Nachfrage steigt; die Leerstände gehen
    zurück. Viele Menschen insbesondere in den Ballungs-
    räumen suchen bezahlbaren Wohnraum. Unser Bündnis
    für bezahlbares Wohnen und Bauen ist auf dem Weg. Es
    gibt noch keine Ergebnisse; das ist klar. Es ist ein Zu-
    sammenspinnen verschiedenster Interessen. Aber wir
    sind auf einem guten Weg, und wir werden selbstver-
    ständlich Ergebnisse vorlegen.

    Die Bautätigkeit in Deutschland nimmt zu. Erstmals
    seit vielen Jahren werden wir in diesem Jahr erreichen,
    dass Wohnungsneubau im erforderlichen Umfang statt-
    findet. Das bedeutet rund 250 000 neue Wohnungsein-
    heiten in diesem Jahr. Das werden wir in diesem Jahr
    erstmals seit vielen Jahren wieder erleben. Das ist ein
    gutes Zeichen, und diesen Trend wollen wir fortsetzen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will noch kurz einige Stichpunkte nennen – meine
    Redezeit wird knapp –, die uns wichtig sind, zum Bei-
    spiel das Programm „Soziale Stadt“. Auch in der Flücht-
    lingshilfe werden wir weiter aktiv sein und den Kommu-
    nen hilfreich zur Seite stehen, wo es notwendig ist. Ich
    bedanke mich für das Engagement der Kommunen vor
    Ort.

    Ich bedanke mich auch sehr herzlich bei denjenigen,
    die bei der Erstellung des Haushalts mit uns zusammen-
    gearbeitet haben. An dieser Stelle finde ich es wichtig,
    auf eines hinzuweisen: Es hat in den vergangenen Jahren
    lineare Stellenstreichungen gegeben – es ist nicht zu be-
    streiten, dass das richtig war –, die aber für das Jahr
    2015 nicht vorgesehen sind. Ich glaube, wir alle sind
    dankbar dafür, dass wir in den Ministerien unsere quali-
    fizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behalten kön-
    nen. Auch Sie als Abgeordnete profitieren selbstver-
    ständlich davon. Ein Punkt ist mir noch ganz wichtig:
    Die sogenannten sachgrundlosen Befristungen kann ich
    mit Unterstützung des Haushaltsausschusses – „sach-
    grundlose Befristungen“ ist schon ein Wortungetüm – in
    mehreren Jahrestranchen zurückführen, in zweiter
    Tranche im Jahr 2015.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Insgesamt ist dies ein zukunftsweisender Haushalt,
    auf den wir alle stolz sein können. Und, Frau Höhn, ma-
    chen Sie sich keine Sorgen: Das Wertstoffgesetz ist auf
    dem Weg.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie lange schon?)






    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks


    (A) (C)



    (D)(B)

    – Ja, wie lange schon? Es ist in der letzten Legislaturpe-
    riode gescheitert. – Die Elektronikschrottverordnung ist
    auf dem Weg. Die Düngemittelverordnung ist auf dem
    Weg. Die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit
    wassergefährdenden Stoffen ist auf dem Weg. Leider ist
    Kollege Schmidt nicht mehr da; wir streiten da munter
    und kräftig, aber wir kommen zum Ziel.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die Linke spricht jetzt der Kollege Ralph Lenkert.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ralph Lenkert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Geehrte Damen und

    Herren! Kollege Hirte, Lesen bildet. Hätten Sie unseren
    Antrag zum Haushalt komplett gelesen,


    (Christian Hirte [CDU/CSU]: Das ist kein Lesestoff!)


    dann hätten Sie gewusst, dass wir weit über 50 Milliar-
    den Mehreinnahmen über eine Millionärsteuer, über eine
    Vermögensteuer erzielen wollen. Das zu sagen, wäre
    ehrlich gewesen.

    Ein weiterer Punkt:


    (Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Der nächste Punkt: Enteignung!)


    Die Linke betrachtet die Atommüllendlager Schacht
    Konrad und Gorleben als komplett überflüssig und
    falsch.


    (Beifall des Abg. Alexander Ulrich [DIE LINKE])


    Wir wollen kein Geld in tote Pferde, in falsche Entschei-
    dungen investieren. Das ist das, was die CDU in Thürin-
    gen regelmäßig getan hat.


    (Dr. Georg Nüßlein mal was zu Morsleben!)


    Ich erinnere an die hoffnungslos überdimensionierten
    Abwasseranlagen, in die Ihre Partei investiert hat und
    die heute für allein 1,5 Milliarden Euro Schulden des
    Freistaates verantwortlich sind.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber jetzt zum Umweltbereich. Ich möchte den Ab-
    geordneten der Koalition danken. Bei zwei Punkten sind
    Sie unseren Vorschlägen gefolgt. Beim Hochwasser-
    schutz haben Sie unsere Forderungen sogar verdoppelt.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Aber nicht Ihretwegen! – Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Ihr habt zu wenig gefordert!)


    Danke, dass Sie unseren Argumenten gefolgt sind. Vie-
    len Dank auch, Frau Dött, für Ihren Einsatz für die Wie-
    dereinführung der Förderung der Filternachrüstung bei
    Dieselfahrzeugen. Das ist ein wichtiger kleiner Schritt.
    Schade, dass Sie andere Vorschläge ignoriert haben.
    Die Mieten steigen in Ballungszentren, die Betriebs-
    kosten explodieren bundesweit. Allein für Warmwasser
    und Heizung muss ein durchschnittlicher Haushalt heute
    jährlich 3 100 Euro ausgeben. Im Jahr 2000 waren es
    noch 1 500 Euro. Und was machen Sie, Frau Umweltmi-
    nisterin Hendricks? In Interviews thematisieren Sie die-
    ses Problem, und das Wohngeld wird um 100 Millionen
    Euro gekürzt.

    Wir beantragen 460 Millionen Euro mehr für die Wie-
    dereinführung des Zuschlags für Heiz- und Energiekosten
    für Wohngeldempfänger.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das wären durchschnittlich 40 Euro je Monat, 15 Pro-
    zent der Energiekosten. Damit würden Sie fast 1 Million
    Menschen helfen. Sie würden über 100 000 Rentnerin-
    nen und Rentner sowie Aufstockerinnen und Aufstocker
    aus Mindestsicherung und Hartz IV herausholen. Die
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Argen könnten sich
    dann statt mit Kosten der Unterkunft mit der Weiterbil-
    dung und Vermittlung von Langzeitarbeitslosen befas-
    sen. Ganz nebenbei würden Kommunen in struktur-
    schwachen Regionen entlastet. Frau Ministerin,
    Kolleginnen und Kollegen, stimmen Sie diesem Vor-
    schlag einfach zu!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zwei Beispiele, wie es Hunderte in Deutschland gibt:
    In Gera in Thüringen stehen 11 Prozent der Wohnungen
    leer. Die Mittel für den Stadtumbau würden für Gera ent-
    sprechend der Einwohnerzahl 700 000 Euro betragen.
    Wie soll damit die Strukturanpassung gelingen?


    (Zuruf von der CDU/CSU: Es geht doch nicht nur nach Einwohnerzahl! Es geht nach Antragstellung!)


    In Jena in Thüringen herrscht Wohnungsmangel.
    800 000 Euro stellt der Bundeshaushalt für sozialen
    Wohnungsbau bereit. Wie soll damit ein Wohnungspro-
    blem gelöst werden? Sie kleckern, statt zu klotzen. Stim-
    men Sie unseren Investitionsprogrammen zu, oder legen
    Sie eigene auf! Dann könnten die Mieten in Ballungs-
    zentren sowie die Betriebskosten in strukturschwachen
    Regionen sinken. Ganz nebenbei wäre dies ein Konjunk-
    turprogramm für die Wirtschaft und gelebter Klima-
    schutz.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Frau Hendricks, ich war überrascht, dass Sie sogar
    Gelder in die Forschung zur Altlastensanierung zur Be-
    seitigung von Umweltschäden investieren. 314 000 alt-
    lastenverdächtige Flächen gibt es bundesweit. Bei
    90 000 wurden die Gefahren inzwischen bewertet. Da-
    von wurden 28 000 saniert. 4 800 werden saniert, 3 700
    Altlasten müssen dauerhaft überwacht werden, und min-
    destens 14 000 warten noch auf ihre Sanierung, so wie
    die Deponien mit belasteten Erdölbohrschlämmen bei
    Meppen und der Teersee in Rositz, der eigentlich saniert
    sein sollte. 80 Millionen zahlte Thüringen. Das Ergebnis
    ist – freundlich gesagt – unzureichend. Da wurde vorher
    nicht genug geforscht.





    Ralph Lenkert


    (A) (C)



    (D)(B)

    Für viele Altlastenprobleme – seien es Schwermetalle
    oder Phenole, Dioxine oder Polychlorierte Biphenyle,
    auch PCB genannt, gibt es keine oder nur extrem teure
    Sanierungsstrategien.


    (Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Woher kam der Schweinkram denn?)


    Oft werden belastete Böden, belastetes Material einfach
    in Sondermülldeponien weggeschlossen und bleiben ge-
    fährlich. Da muss man forschen, neue Verfahren zur Sa-
    nierung und Überwachung entwickeln. Das haben Sie,
    Frau Hendricks, und Sie, meine Damen und Herren von
    der Koalition, wohl erkannt und sagenhafte fette 2 Mil-
    lionen Euro im Haushalt eingestellt. Ich sage: Sie haben
    nichts begriffen. Das sind 6 Euro je Verdachtsfläche oder
    150 Euro je Altlast. Damit werden Sie keine Lösung für
    die Altlastenprobleme finden, weder für Rositz noch für
    Meppen noch für die Sondermülldeponie Herfa-Neu-
    rode.

    Forschung wäre auch wichtig bei Wirkungen von
    neuartigen Chemikalien. Da zwingt die EU die Pkw-
    Hersteller zur Umrüstung der Kältemittel in Klimaanla-
    gen. 1234yf heißt das neue Wundermittel. Verbrennt die-
    ses Kältemittel, was bei über 20 000 Pkw-Bränden in
    Deutschland pro Jahr sicher passieren wird, dann ent-
    steht nicht nur hochgiftige Flusssäure. Es entsteht mit
    20 Prozent Volumenanteil auch Dicarbonylfluorid. Das
    sagt Ihnen vielleicht nichts. Dicarbonylfluorid ist che-
    misch verwandt mit Phosgen, einem Kampfgas aus dem
    Ersten Weltkrieg, und ist um ein Vielfaches gefährlicher
    als Flusssäure. 1 ppm, also ein Teil, Dicarbonylfluorid
    auf 1 Million Teile zehn Minuten eingeatmet, ist lebens-
    bedrohlich. Folgt man den Angaben der Hersteller Du-
    pont und Honeywell von 1234yf zur Verdünnung der bei
    einem Brand entstehenden Flusssäure in den Abgasen,
    dann wird bei Pkw-Bränden eine Konzentration von
    13 ppm Dicarbonylfluorid auftreten. Für mich als Ma-
    schinenbauer sind diese von Professor Kornath, Experte
    für anorganische Fluorchemie der TU München, ermit-
    telten Werte nachvollziehbar. Aber was antwortet die
    Bundesregierung auf meine Frage zur Gefährlichkeit
    von Dicarbonylfluorid? Ich zitiere:

    Eine abschließende Bewertung kann aufgrund des
    nicht abgeschlossenen Bewertungsverfahrens noch
    nicht vorgenommen werden.

    Die Bewertung läuft seit 2010. Wollen oder können Sie
    diese nicht abschließen, oder fehlt einfach wieder einmal
    das Geld für Testversuche? Falls Geld fehlt, gefährdet
    Ihre schwarze Null Menschenleben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die meisten Menschen wissen inzwischen, wie wich-
    tig Umweltschutz ist. Dieser Haushalt zeigt: Sie haben
    nichts begriffen. Die Qualität dieses Haushalts ist
    schlechter als meine Stimme am heutigen Abend.


    (Beifall bei der LINKEN)